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Willi Steffens in Eitorf
Flüssigkeitsbehälter mit Dosiereinrichtung
Die Erfindung betrifft einen Fliissigkeitsbehälter mit Dosiereinrichtung zum Ausschenken
von Flüssigkeitsmengen gieichen Volumens.
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Die aus der deutschen Patentschrift 1.202.672 bekannte rohrförmige
Dosiereinrichtung, die in die bei Flaschen, Kanistern od. dgl. Flssigkeitsbehältern
übliche Behälteröffnung eingesteckt wird und die Behälteröffnung abdichtend verschließt,
erlaubt es und ist dazu vorgesehen, relativ kleine FlUssigkeitF mengen aus kleinen
oder auch aus relativ großen Behältern mit äußerster Genauigkeit auszuschenken,
vie es beispielsve:ise bei Medikamenten erforderlich und üblich ist. Das Prinzip
der Wirkungsveise dieser Dosiereinrichtung und der damit verbundenen Ausgestaltung
ihrer verschiedenen Räume und Kanäle erfordert es jedoch, daß das Gesamtvolumen
der Dosiereinrichtung ein Mehrfaches des Volumens der zu dosierenden und jeweils
durch Umkippen des Behälters auszuschenkenden Flussigkeitsmenge beträgt. Bei relativ
großen Dosiermengen mßte daher die Dosiereinrichtung tief in den Behälter hineinragen
und würde sie einen unverhältnismäßig großen Teil des Behälterraumes beanspruchen
, der dem eigentlichen Bestimmunqszweck des Behälterraumes verlorengeht. Diese Dosiereinrichtung
ist deshalb aus Platz- und Kostengründen zum Dosieren und Ausschenken größerer FlUssigkeitsmengen
aus relativ kleinen Behältern nicht besonders wirtschaftlich.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Dosiereinrichtung
zu schafen, mit der relativ große Flilssigkeitsmen gen auch aus relativ kleinen
Behalten ausgeschenkt werden'können mit einer Genauigkeit, vie sie in Technik und
Industrie erforderlich ist und genügt, beispielsweise bei Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln,
die in wässriger Verdünnung verwendet werden.
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Ausgehend davon, daß die beispielsweise für Flüssigkeiten der vorerwähnten
Art in der Praxis zumeist angewendeten Behälter, vie etva runststoffflascheneinen
seitlichen Handgriff oder andere geeignete Einrichtungen oder Markierungen haben,
durch die-beim Umkippendes Behälters in die Ausgießstellung bestimmt wird, welcher
Umfangsteil des Behälters nach oben gerichtet ist beziehungsueise am höchsten liegt,
und ausgehend davon, daß in der Praxis auch der noch nicht angebrochene Behälter
in aller Regel einen solchen Füllungsgrad hat, daß in der umgekippten Stellung des
Behälters an dessen höchster Stellung eine relativ große Luftblase vorhanden ist,
die auch einen Teil des Behälterbodens freilegt, besteht die erfindungsgeme Lösung
der gestellten Aufgabe in erster Linie darin, dass auf dem Behälterboden ein liegender
Hohlkörper angeordnet ist, der an einem Ende eine den Hohlkörper mit dem Behälterraum
verbindende Einlauföffnung aufweist und mit eine an dem anderen Ende angeordneten
Auslauföffnung an eine schlauchförmige Auslaufleitung angeschlossen ist, die durch
einen die Behälteröffnung abdichtenden Verschluß ausmündet, wobei der Hohlkörper
derart angeordnet ist, daß in der Aus-
gießstellung des Behälters
die Einlauföffnung über der Auslauföffnung sovie im Bereich der höchsten Stelle
des Behälterraumes liegt, und wobei zwischen der Einlauföffnung und der Auslauföffnung
in dem Hohlkörper ein Dosierraum gebildet ist, dessen Volumen gleich dem Volumen
der zu dosierenden FlUssigkeitsmenge ist.
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Die Erfindung sowie weitere Merkmale werden nachstehend anhand der
Zeichnung näher beschrieben, in der ein Ausführungsbei spiel eines Flüssigkeitsbehälters
mit Dosiereinrichtung im Längsschnitt dargestellt ist.
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Der Behälter 1 hat beim dargestellten Ausftihrungsbeispiel die häufig
gebräuchliche Flaschenform mit länglichem, beispielsweise ovalem Behälterboden 2,
wobei der beispielsveise aus Kunststoff hergestellte Behälter im Bereich einer schmalen
Seite von einer Grifföffnung 3 durchdrungen ist. Auf dem Behälterboden 2 ist ein
liegender länglicher, rohrartiger Hohlkörper 4 angeordner, der sich sehr einfach
und billig aus.
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Kunststoff herstellen läßt. An dem einen-Ende ist der Hohlkörper-
4 durch eine Einlauföffnung 5 mit dem Behälterraum 6 verbunden. An dem anderen Ende
besitzt der Hohlkörper 4 eine Auslauföffnung 7, an die- eine Auslaufleitung 8 angeschlossen
ist, die vorteilhafterureise aus einem gewöhnlichen, flexiblenwiststoff schlauch
besteht. Die Auslaufleitung 8 ist durch einen Verschlußstopfen 9 herausgeführt,
der die'Behlteröffnung 10 abdichtend verschließt und beispielsweise mit einem Gevinde
für eine Schraubkappe versehen ist. Der Hohlkörper 4
ist derart
auf dem Behälterboden 2 angeordnet und ausgerichtet, daß sein die Einlauföffnung
5 aufweisendes Ende an beziehungsweise im Bereich derjenigen Stelle des Behälter
bodens 2 beziehungsweise des Behälterraumes 6 liegt, die in der Ausgießstellung
des um 900 und mehr umgekippten Behälters am höchsten liegt, und daß das die Auslauföffnung
7 auBveisende Ende des Hohlkörpers an einer tieferen Stelle liegt, vorteilhafterueise
in senkrechter Richtung unter der Einlauföffnung 5. Die In der Ausgießstellung des
Behälters am höchsten liegende Stelle des Behälterraumes beziehungsweise des Behälterbodens
ergibt sich bei Behältern der dargestellten Art durch die Lage der Grifföffnung
3, an der der'Behälter angefaßt und bei üblicher und normaler Handhabung in der
Ebene der Zeichnung zum Ausgießen von Flüssigkeit herumgeschuenkt vird. Bei dieser
Schwenkbewegung gelangt infolgedessen das die Einlauföffnung 5 aufweisende Ende
des Hohlkörpers 4 in den Bereich der Luftblase, die sich beim Umkippen des Behälters
von der Behälteröffnung 10zur höchsten Stelle des Behälterraumes 6 verlagert, so
daß keine Flüssigkeit mehr durch die Einlauföffnung 5 in den Hohlkörper 4 einlaufen
kann und nur diejenige Flüssigkeitsmenge durch die Auslaufleitung 8 aus dem Behälter
1 ausgeschenkt wird, die beim Umkippen des Behälters in die Ausgießstellung von
dem von der AuslaufdEfnung 7 bis zur Einlauföffnung 5 reichenden Raum des Hohlkörpers
zurUckgehalten und auf diese Weise dosiert wird. Durch entsprechende Dimensionierung
des Hohlkörpers kann sein wirksamer Dosierraum zwischen den beiden Öffnungen 5 und
7 gleich.
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dem Volumen der zu dosierenden und auszuschenkenden FlUssig-
keitsmenge
bemessen verden. Beim Zurtickkippen des Behälters in die Ausgangsstellung füllt
sich der Hohlkörper 4 erneut.
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Vorteilhafterveise wird der Hohlkörper.4 möglichst schmal und lang
bemessen, wodurch erreicht wird, daß eine nicht normale Handhabung, bei der der
Behälter beim Umkippen in die Ausgießstellung ggf. auch noch etwas um seine Längsrichtung
schräg gestellt wird, sich nicht oder allenfalls innerhalb der von der Praxis gesetzten
Meßabveichungen auf die Dosierung der auszuschenkenden Flüssigkeitsmenge auswirkt.
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Um das Auslaufen der dosierten Flüssigkeit aus dem Behälter zu erleichtern,
ist eine ebenfalls durch den Verschlußstopfen 9 ausmündende Luftleitung 11 vorgesehen,
die gleichfalls aus einem gewöhnlichen, flexiblen runststoffschlauch bestehen kann
und vorzugsveise einen wesentlich kleineren Querschnitt hat als die Auslaufleitung
8. Diese Luftleitung 17 kann in den Hohlkörper 4 eingeführt oder auch auf dessen
Außenseite befestigt sein, Durch die Verbindung der Luftleitung 11 mit dem Hohlkörper
4 wird das innenliegende Ende'der LuStleitung18 derart festgehalten, daß es in der
Ausgießstellung des Behälters 1 ufer der Auslauföffnung 7 liegt, vorzugsueise im
Bereich der Einlauföffnung 5, um in Verbindung mit dem kleineren Querschnitt sicherzustellen,
daß durch die Luftleitung 11 keine Flüssigkeit auslaufen kann, sondern nur Luft
in den Behälter 1 einströmt und etwaige in die Luftleitung von innenliegenden Ende
her eingeflossene Flüssigkeit in den Behälter 1 zurückgesogen wird, wenn der Behälter
zum Ausschenken einerdosierten Flüssigkeitsmenge in die Ausgießstellung umgekippt
wird.
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Aufgrund der Biegsamkeit und Elastizität der P;unststoffschläuche
8 und 11 kann die praktisch-nur aus diesen beiden Schläuchen und dem kastenartigen
Hohlkörper 4 bestehende Dosiereinrichtung gestreckt und ohne weiteres durch die
Behälteröffnung, die nicht viel größer zu sein braucht als der Querschnitt des Hohlkörpers
4, in. den Behälter 1 eingeführt werden, wonach die beiden über den Verschluß stopfen
9 an dem Behälter 1 befestigten Schläuche 8 und 11 den Hohlkörper 4 gegen den Behälterboden
2 angedrückt und auch in der gewünschten Richtung.
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ausgerichtet halten, so daß Verklebungen od. dgl. feste Verbin-.
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dungen zwischen dem Hohlkörper 4 und dem Behälterboden 2 entbehrlich
sind.
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Die erfindungsgemäße Dosiereinrichtung hat die Vorzüge, daß sie; aus
sehr einfachen Bauelementen besteht und sehr billig herstellbar und montierbar ist,
daß relativ große Flüssigkeitsmengen mit erstaunlich großer Genauigkeit dosiert
und ausgeschenkt werden können und daß trotz ihrer Anwendbarkeit und Eignung für
relativ große Dosiermengen die Dosiereinrichtung in dem Behälter praktisch nur so
viel Raum in Anspruch nimmt,vie das Volumen ihres Herstellungsmaterials beträgt.
Ein weiterer Vorteil ist, daß die Dosiereinrichtung auch dann die gewünschte Dosiermenge
abgibt, wenn der Behälter beim Transport durchgeschüttelt oder gekippt wird oder
wenn der Behälterinhalt vor Gebrauch zu schütteln ist, wie zum Beispiel bei Emulsionen.
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Vorteilhafterweise kann der Behälterboden mit einer Vertiefung versehen
werden, in die der Hohlkörper im wesentlichen passend eingelassen werden kann. Dadurch
wird das Ausschenken und Dosieren bis zur völligen Entleerung des Behälters erleichtert.