DE2219407C3 - Stichlochstopfmasse für Hochöfen und andere metallurgische Öfen - Google Patents
Stichlochstopfmasse für Hochöfen und andere metallurgische ÖfenInfo
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Description
2. Stichlochstopfmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel 65 bis 75%
Elektrodenpech sowie 9 bis 11% C2-Harze enthält und eine Viskosität von weniger als 8000 cP bei 200C
aufweist.
3. Stichlochstopfmasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die feuerfeste Komponente
der Stopfmasse zu 20 bis 40% aus Siebfraktionen von etwa 3 und 6 mm und im übrigen aus J<
> feineren Körnchen besteht.
4. Stichlochstopfmasse nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie auch gemahlene
Weichkohle enthält.
5. Stichlochstopfmasse nach Anspruch 4, dadurch *">
gekennzeichnet, daß der Kohlegehalt etwa 10% beträgt.
6. Stichlochstopfmasse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das feuerfeste Material in εη sich bekannter Weise ■>
<> Verunreinigungen, die einen den Sinterpunkt herabsetzender,
Einfluß besitzen, in solcher Menge enthält, daß der Sinterpunkt bis auf unter 13000C
gesenkt wird.
7. Stichlochstopfmasse nach einem der vorange- Ar>
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten der Stopfmasse vor dem Verstopfen
des Abstichloches mindestens 60 min und vorzugsweise etwa 120 min lang gemischt werden.
Die Erfindung betrifft eine Stichlochstopfmasse für Hochöfen und andere metallurgische öfen, die ein ">">
hochfeuerfestes, erosions- und korrosionsbeständiges, körniges Material, ein Bindemittel im wesentlichen auf
der Basis von Teerprodukten und Bindeton enthält.
Nach dem Abstich eines Hochofens wird das Abstichloch mit einer tonartigen Masse gefüllt, um mit 6()
dieser das Ofeninnere gegenüber der Atmosphärenluft abzuschließen, so daß innerhalb des Hochofens erneut
eine Roheisenschmelze gebildet werden kann. Diese Roheisenerzeugung kann bei einem Überdruck von
mehreren Atmosphären im Hochofen stattfinden, wodurch das Ausbringen des Ofens beträchtlich
vergrößert wird. Zum Stopfen des Stichlochs wird eine gewisse Menge einer Stopfmasse mittels einer Stopfvorrichtung
in das Stichloch eingebracht und dann so lange vor dem im Ofen herrschenden Überdruck
geschützt, bis die Masse an der Stichlochwand ausreichend anhaftet und ihrerseits gesintert ist. Bei
dem nächsten Abstich wird durch die Stopfmasse hindurch ein neues Stichloch gebohrt und gebrannt
Aus der Zeitschrift »Stahl und Eisen«, 1966, S. 1 '.41 bis
1146, ist eine Stichlochstopfmasse bekannt, die aus etwa
70% Kleb- oder Kittsand sowie aus etwa 10% Feinkohle und 20% Teerprodukten besteht Unter
Klebsand ist dabei ein kieselerdehaltiges Material zu verstehen, das sich in der Natur findet und einen
Wassergehalt von 7 bis 9% sowie kittende Eigenschaften besitzt Eine Analyse eines solchen Klebsandes
ergibt beispielsweise 85% SiO2 mit etwa 4 bis 5% AI2O3,
1 bis 1,5% CaO sowie geringen Mengen an Na2O, K2O
und Fe-Verbindungen. Aus der Zeitschrift »Neue Hütte«, 1967, S. 595 bis 597, ist eine andere Stichlochstopfmasse
bekannt, die aus 45% Rohkaolin, 35% hochplastischem feuerfestem Bindeton in Form von
Tonmehl und 20% Kohlenstoffträger besteht. Der Bindeton soll dabei insbesondere 35 bis 40% AI2O3
enthalten und die gesamte Masse besitzt einen Tonerdegehalt von 25 bis 27%.
An eine brauchbare Stopfmasse werden verschiedene Anforderungen gestellt Beispielsweise muß die Masse
schnell ausreichend aushärten und sich fest mit der Abstichlochwand verbinden, damit diese nicht zwischen
zwei Abstichen durch den im Ofen herrschenden hohen Druck durchgeblasen wird.
Neben den sich hieraus ergebenden großen Gefahren für das Bedienungspersonal bedeutet ein solcher
Zustand auch einen beträchtlichen Produktionsverlust, da dann der Ofenwinddruck sofort herabgesetzt werden
muß und folglich auch die Roheisenproduktion nahezu zum Stillstand kommt
Bei schneller Aushärtung der Stopfmasse kann auch die Stopfvorrichtung eher zurückgezogen werden,
wodurch die verfügbare Zeitspanne verlängert wird, die für die Durchführung von Instandsetzungsarbeiten an
der Abstichgrube erforderlich ist. In jedem Fall ist es wünschenswert, daß die Stopfmasse vor dem Zurückziehen
der Stopfvorrichtung ausreichend durchgehärtet ist; dieses Aushärten muß auf jeden Fall bereits vor dem
Einbohren eines neuen Abstichlochs in die Stopfmasse stattgefunden haben, da sonst die ungehärtete Masse
durch den Eisenstrom weggespült werden würde.
Außerdem darf die ausgehärtete Stopfmasse durch den Eisen- oder Schlackestrom beim Anstich nicht zu
schnell erodiert und/oder korrodiert werden, da sonst in einem solchen Fall der Ofen beim Anstich unregelmäßig
arbeiten und die Produktionsleistung ungünstig beeinflußt würde. Vorzeitiger Verschleiß des Abstichloches
kann sogar zu einem Bruch der Abstichlochwand oder zu einem Fortwaschen von Koks führen, so daß dann
der Eisenstrom nicht mehr geregelt werden könnte.
Andererseits darf auch die Erosion und Korrosion des Abstichloches nicht zu gering sein. Wenn nämlich die
Füllhöhe der Eisenschmelze im Ofen beim Anstich absinkt, verringert sich auch der statische Druck. Um
den Strom der Eisenschmelze auf mehr oder weniger konstanter Austragmenge zu halten, muß der Strömungswiderstand
im Abstichloch dieser Druckabnahme entsprechend allmählich abnehmen, und deshalb ist eine
gewisse, geregelte Erosion des Abstichloches, insbesondere an seinem Einlauf, wünschenswert.
Andererseits kann erfahrungsgemäß ein zu starker Strom der Eisenschmelze auch zu unerwünschtem
Verschleiß anderer der Führung des Schmelzenstroms dienender Teile, wie z. B. der Abstichgrube, der Rinne
und des Fuchses führen.
Es hat sich herausgestellt, daß die bisher verwendeten
Stopfmassen bei den modernen, großen Hochöfen mit hoher Produktionsleistung und hohen Spitzendrücken
Schwierigkeiten hervorrufen können. Es ist insbesondere offensichtlich, daß der stärkere Verschleiß des
Abstichloches, der Abstichgrube und der Rinne beim Anstich infolge der größeren, pro Zeiteinheit abgestochenen
Robeisenmassen diese Schwierigkeiten zu einem nicht geringen Grade verusachen kann. Außerdem
vergrößern die heutzutage ständig zunehmenden, hohen Arbeitsdrücke im Ofen noch die Schwierigkeiten
der Bildung eines ausreichend festen Verschlusses durch die Stopfmasse.
Ein weiterer Nachteil der bekanntlich stark wasserhaltigen Stopfmasse besteht darin, daß sie um den
Gefrierpunkt herum oder darunter zu dick wird und folglich schwierig stopfbar wird.
Der Haupinachteij von Stopfmassen mit beträrhlichem
Wassergehalt besteht jedoch in der Gefahr des Vorhandenseins von Wasser in der Nähe eines
Kohlefutters im Ofen, wie es heutzutage in zunehmendem Maß angewandt wird.
Die Erfindung schafft demgegenüber eine Masse, die bei Verwendung als Stopfmasse außergewöhnlich gute
Ergebnisse gewährleistet. Mit ihr werden die vorhergenannten Nachteile der bekannten Massen zum größten
Teil ausgeräumt. m
Erfindungsgemäß ist eine Stichlochstopfmasse der eingangs genannten Art gekennzeichnet durch einen
Gehalt von 12 bis 18% des Bindemittels, durch einen Gehalt von 4 bis 12% Bindeton und durch einen Gehalt
von 60 bis 80% des feuerfesten Materials, das aus einer J5
der folgenden Substanzen besteht:
gebrannter Magnesit mit einem MgO-Gehalt von mehr als 80%;
ein Gemisch aus AI2O3 und S1O2 mit zwischen 56
und 100% variierbarem AWh-Anteil;
ein Gemisch aus SiC und SiO2 mit zwischen 50 und
100% variierbarem SiC-Anteil.
Unter dem Ausdruck »Bindeton« versteht man in diesem Zusammenhang ein Material, wie es von
H arders-K ienow in »Feuerfestkunde«. Ausgabe 1960, S. 351, beschrieben ist. Dieses Material besitzt ein
blättriges Gefüge und enthält etwas Wasser. Ein bekannter Bindeton ist beispielsweise Bentonit.
Die erfindungsgemäße Stopfmasse besitzt gegenüber den bekannten Stopfmassen verschiedene Vorteile.
Beispielsweise scheint sie nach dem Stopfen schnell festen inneren Zusammenhalt zu erreichen, der sich
einesteils dadurch ergibt, daß sich infolge der Teer-Zersetzung ein Kohlenstoffgerüst zwischen den Körnchen κ
des feuerfesten Materials bildet und anderenteils weiterhin aus einem unmittelbaren Zusammensintern
dieser Körnchen ableitet.
Die erfindungsgemäße Masse wird derart hart und feuerfest, daß das Abstichlochmaterial beim nächsten M)
Anstich von der abfließen-1' :■· hisenschmelze nicht
abgetragen wird. Da außerdem sowohl Bindemittel als auch feuerfeste Masse wasserfrei sind und der Bindeton
nur vergleichsweise wenig Wasser in die Masse einbringt, erhält man eine auch bei Temperaturen um
den Gefrierpunkt herum oder darunter gut knetbare Masse. In Verbindung mit Teer könnte ein Kittsand
oder eine andere wasserhaltige Masse zu Schwierigkeiten beim Mischen führen, da Teer nicht mit Wasser
befeuchtet werden kann. Überraschenderweise macht dagegen das Vermischen des Bindetons mit dem Teer
keinerlei Schwierigkeiten.
Abgesehen von der Aufgabe, die Masse klebrig und leicht preßbar zu machen, soll das Bindemittel die
Stopfmasse zusammenhalten, bevor ihre feuerfeste Komponente sintert Dieses Haltemittel besteht aus
dem Kohlenstoffgerüst, das durch Verkohlung der schwersten Teerfraktionen im Bindemittel gebildet
wird. Außerdem muß das Bindemittel auch genügend leichtere Teerfraktionen enthalten, damit die Stopfmasse
ausreichend knetfähig bleibt Erfahrungsgemäß hat dieses Kohlenstoffgerüst auch noch die Wirkung, den
Kontakt zwischen Eisen- und Schlackenaustrag und Abstichlochmaterial zu verringern, da sich bekanntlich
Kohlenstoff nicht durch Eisen und Schmelze in flüssiger Form benetzen läßt
Der in der Stopfmasse enthaltene Bindeton erfüllt verschiedene Aufgaben. Eine wichtige Funktion besteht
beispielsweise darin, sicherzustellen, daß die Teerprodukte in einwandfreiem Mischzustand in der Masse
verbleiben. In der Regel verbleibt nämlich die Masse ziemlich lange im Stopfrohr der Stichlochstopfmaschine,
bevor das Stopfen stattfindet Dabei kann die Temperatur der Masse im Stopfrohr ansteigen und
merklich variieren. So konnten in einem speziellen Fall in der Stopfmasse kurz vor dem Stopfen Temperaturen
von 58 und 95° C festgestellt werden. Ohne Bindeton in der Masse trennt sich der Teer ab und fließt aus dem
Stopfrohr heraus.
Eine andere Aufgabe des Bindetons besteht darin, ein schnelleres Sintern der Stopfmasse im Abstichloch zu
erzielen. Für eine typische Stopfmasse gemäß der Erfindung ist in F i g. 1 die Abhängigkeit ihrer
Druckfestigkeit von der Erwärmungstemperatur veranschaulicht (Kurve a).
Die Druckfestigkeitsmessung erfolgte jeweils nach zweistündiger Erhitzung der Masse auf angegebene
Temperaturen. Als Vergleichsmaterial diente eine Masse identischer Zusammensetzung, aber ohne Bindeton,
welche die ebenfalls in F i g. 1 als Kurve b dargestellten Druckfestigkeitswerte liefert. Aus dem
Kurvenvergleich ergibt sich, daß die bindetonhaltige Stopfmasse bei niedrigen Temperaturen eine höhere
Druckfestigkeit erreicht. Obgleich bei diesem Versuch dieses Ergebnis mit 10% Bindelton erreicht wurde,
werden ähnliche Verbesserungen durch Zugabe anderer Mengenanteile von Bindeton sowie durch Auswahl
anderer feuerfester Komponenten und anderer Bindemittel erreicht, sofern diese Auswahl innerhalb des
Rahmens der Erfindung liegt. Erwähnt sei, daß die Druckfestigkeit bei diesen Versuchen nach dem
Verfahren gemäß DIN 51067 ermittelt wurde.
Ein wichtiger Meßfaktor der Sitopfmasse ist der sogenannte Verformbarkeitskoeffizient. Er ist ein Maß
für die Fähigkeit der Masse, eine Schwerkraft zu übertragen, nachdem eine gewisse Schervtrformung
stattgefunden hat. Unter anderem bestimmt diese Meßgröße auch die Haltekraft der Stopfmasse an der
Wand des Abstichloches. Dieser Faktor wird wie folgt ermittelt: Eine Masse, deren Verformbarkeitskoeffizient
bestimmt werden soll, wird mittels Spachtel in einen Probenbehälter bis genau zum Rand hin eingefüllt,
wobei darauf zu achten ist, daß keine Leerräume zurückbleiben.
Der Probenbehälter ist ein Metallzylinder von 5 cm Höhe und 10,7 cm Innendurchmesser, in den ein
Stempel von 1,7 cm Dicke und 8,8 cm Durchmesser paßt
und in ihm mit Hilfe eines dünnen Stahlrings zentriert wird. Sodann wird der Probenbehälter zusammen mit
dem Stempel in eine Presse eingesetzt und letzterer so weit eingepreßt, daß sich seine Oberkante genau in
Höhe der Behälteroberkante in der Masse befindet, und schließlich wird das nach oben verpreßte Material
entfernt.
Anschließend wird der Stempel mit solcher Schnelligkeit in die Masse eingepreßt, daß der Gegendruck je
Sekunde um etwa 20 kg/cm2 anwächst. Dabei wird die Temperatur möglichst genau auf etwa 240C konstant
gehalten. Während des Druckanstiegs wird die Verschiebung des Stempels gemessen, und, sobald sie 1 cm
beträgt, wird die Druckfestigkeit in kg abgelesen, weiche dann den Verformbarkeitskoeffizienten darstellt,
den man wissen wollte.
Erfahrungsgemäß ist die Masse bei einem Verformbarkeitskoeffizienten
unterhalb 100 kg zu weich, um schnell auszuhärten. Wenn jedoch andererseits dieser
Koeffizient bei mehr als 500 kg liegt, ist das Material nicht mehr einwandfrei verformbar; dies könnte der Fall
sein, wenn die Masse in kalter Atmosphäre gelagert worden ist
In Abhängigkeit vom Vorhandensein des Bindetons behält die Stopfmasse ihren anfänglichen Verformbarkeitskoeffizienten
während einer beträchtlichen Zeitspanne aufrecht. Eine erfindungsgemäße Stopfmasse
mit 10% Bindeton wurde gemischt, bis ein Verformbarkeitskoeffizient von 500 kg erreicht war. Nach vierstündiger
Standzeit hatte sich dieser Wert auf nur 510 kg erhöht und stieg auch nach 50stündiger Standzeit auf
nur 585 kg an, wobei diese Masse immer noch sehr gut brauchbar blieb.
Für den Fachmann ist es offensichtlich, daß eine ähnlich konstante Qualität von Stopfmassen auf
Teerbasis äußerst ungewöhnlich und überraschend ist.
Erfindungsgemäß werden zufriedenstellende Ergebnisse erzielt, wenn die Stopf masse 12 bis 18%
Bindemittel, das aus 65 bis 75% Elektrodenpech besteht und 9 bis 11% eines C2-Harzes und eine Viskosität von
weniger als 8000 cP bei 200C besitzt.
Die Bestimmung der Pechelemente erfolgt bei 67° C nach dem Bestimmungsverfahren nach Krämer und
S e r η ο w. Unter C2-Harzen versteht man die Teerprodukte,
die in Pyridin, nicht aber in Toluol löslich sind.
Ein offensichtlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Stichlochstopfmasse besteht darin, daß die Stopfvorrichtung
wesentlich kürzer vor dem Abstichloch zu verweilen braucht. Abgesehen davon, daß die erfindungsgemäße
Stopfmasse infolge der besseren Wärmeübertragung schneller aushärtet, ist dies hauptsächlich
auf die bessere Haltekraft an der alten Wand des Abstichlochs zurückzuführen. Diese steht mit dem
höheren Verformbarkeitskoeffizienten des verwendeten Materials im Vergleich zu den bisher verwendeten
Stopfmassen in Beziehung.
Die besten Werte des auf diese Weise bestimmten Verformbarkeitskoeffizienten sowie die besten Ergebnisse
der Stopfmasse beim Ausfüllen von Abstichlöchern werden dann erzielt, wenn die feuerfeste
Komponente erfindungsgemäß zu 20 bis 40% aus Stiebfraktionen von etwa 3 und 6 mm und im übrigen
aus feinerem Korn besteht
Der Gehalt an gröberen Siebfraktionen wird in gewissem Ausmaß auch durch die Natur der in der
feuerfesten Komponente enthaltenen Verunreinigungen bestimmt Letztere beeinflussen die Beständigkeit
der Stopfmasse gegen Erosion und Korrosion infolge des flüssigen Schlackenstroms. Diese Beständigkeit
kann aber auch durch Wahl der Grobkorngröße des körnigen Materials beeinflußt werden. So kann man
z. B. durch passende Variation des Prozentsatzes der etwa 3-mm- und 6-mm-Siebfraktionen den Einfluß der
Verunreinigungen auf die Erosions- und Korrosions-Beständigkeit der Masse gegenüber Eisen oder Schlacke
nahezu vollständig kompensieren.
ίο Wenn die Masse zu viele und zu reine feuerfeste
Komponenten enthält, kann möglicherweise die gesinterte Stopfmasse so resistent werden, daß die am Ende
des Abstichloches durchgebrannte öffnung zu klein wird und auch bleibt, so daß zu wenig Eisenschmelze
ausfließt. Sobald aber die Eisenschmelze einmal fließt, kann man die Einiaufweite des Abstichloches nicht mehr
von außen her erweitern. Es hat sich deutlich gezeigt, daß die Stopfmasse leichter durchbohrbar gemacht
werden kann, wenn man ihr auch gemahlene Weichkoh-Ie zugibt. Infolgedessen ist es möglich, den Verschleiß
des Abstichloches auf kontrollierte Weise, und zwar in Anpassung an die abgelaufene Abstichzeitspanne,
ablaufen zu lassen. Die besten Ergebnisse werden mit einem Zusatz von etwa 10% Kohle erzielt, wobei diese
Kohle vorzugsweise keine gröberen Fraktionen als die Körnchen der feuerfesten Komponente enthält.
Zwecks Erzielung einer einwandfrei gleichmäßigen Masse ist es empfehlenswert, zuerst die Kohle mit dieser
feuerfesten Komponente zu vermischen und danach erst das Bindemittel zuzugeben.
Die verwendete feine Weichkohle ist vom sogenannten »Back-« und Aufquell-Typ. Sie verbessert die
Elastizitätseigenschaften der Masse und beschleunigt ihr Abbinden, indem sie zur Bildung eines Kohlenstoffgerüsts
beiträgt.
Erfindungsgemäß werden zufriedenstellende Ergebnisse erzielt, wenn die feuerfeste Stopfmassen-Komponente
aus gebranntem Magnesit mit einem MgO-Gehalt von mehr als 80% besteht.
Zur weiteren Beschleunigung des Aushärtens der Stopfmasse sowie zur Stärkung der direkten keramischen
Bindung zwischen den Magnesitkörnchen ist es wünschenswert, das Sintern des Magnesits anzuregen.
Erfindungsgemäß läßt sich dies erreichen, weil der Magnesit bekannte, den Sinterpunkt herabsetzende
Verunreinigungen in solcher Menge enthält, daß dieser auf etwa 1300° C herabgesetzt wird.
Bekanntlich sind im Magnesit verschiedene Substanzen als Verunreinigungen, wie z. B. CaO, SiO2, Fe2O3
usw., enthalten, welche seinen Sinterpunkt herabsetzen. Man kann auch die Stopfmassengüte durch Zugabe
von Cr2O3 7iim Magnesit verbessern, da hierdurch in an
sich bekannter Weise die Volumenkonstanz des Magnesits angeregt werden kann.
Erfindungsgemäß lassen sich zufriedenstellende Ergebnisse auch mit einer feuerfesten Komponente
erreichen, die aus einem Gemisch aus AI2O3 und SiO2 mit
zwischen 56 und 100% schwankendem AI2Ü3-Anteil
besteht. Brauchbar ist fernerhin auch Bauxit mit einem Gehalt an reinem AI2O3 von 60 bis 90%.
Erfahrungsgemäß neigt Bauxit beim Erhitzen zu einem Kristallwachstum, wodurch die Masse als Ganzes
eine Volumenzunahme erfährt Dies kann unter gewissen Umständen wünschenswert sein, da hierdurch
das Abstichloch gegen den im Ofen herrschenden Oberdruck besser verspannt wird.
Schließlich lassen sich auch zufriedenstellende Ergebnisse mit einer feuerfesten Komponente aus hauptsäch-
lieh gebranntem Dolomit oder einer solchen aus einem
SiC-SiO2-Gemisch mit zwischen 50 und 100% variierbarem
SiC-Gehalt erzielen.
Es ist bemerkenswert, daß sich zufriedenstellende Ergebnisse mit einer Kombination aus MgO oder AI2O3
und Bindeton erzielen lassen. Unter metallurgischen Bedingungen müssen MgO und AI2O3 als »basisch« und
Bindeton als »sauer« angesehen werden.
Es trifft zwar zu, daß die feuerfesten Eigenschaften
dieser Stopfmassen durch das Zumischen des Bindetons ein wenig beeinträchtigt werden, jedoch zeigt es sich,
daß die feuerfesten Eigenschaften dieser Massen dennoch für den vorgesehenen Anwendungszweck
völlig ausreichend sind.
Bei der Zubereitung der Stopfmasse scheint die Mischzeit, während der die Komponenten miteinander
vermischt werden, wegen des Einflusses auf die Gemischplastizität sehr bedeutsam zu sein.
Im allgemeinen ist anzunehmen, daß bei diesem Mischverfahren zwei sich unterschiedlich auswirkende
Effekte auftreten.
Während der ersten Mischperiode nimmt die Plastizität infolge der besser werdenden Komponentenvermischung
ab, späterhin jedoch offenbart sich der Einfluß einer durch die Mischwirkung unterstützten
Polymerisationsreaktion im Teer durch eine ständig zunehmende Plastizität.
Durch den vorhandenen Bindeton wird der zuerst genannte Einfluß auf die Plastizität stark unterdrückt,
und der Einfluß der Polymerisationsreaktion herrscht vor.
F i g. 2 zeigt die Beziehungen zwischen Plastizität, Teergehalt und Mischzeit für ein Gemisch folgender
Zusammensetzung:
10% Ton
10% reine Weichkohle mit zwischen 13 und 17%
schwankendem Gehalt an Pechteer der
beschriebenen Art
Rest MgO
Rest MgO
Hieraus geht hervor, daß die Plastizität mit der Mischzeit zunimmt und mit dem Teergehalt abnimmt.
Erfindungsgemäß kann ein einwandfreies, homogenes Gemisch der Komponenten erzielt werden, wenn man
sie mindestens etwa 60 min und vorzugsweise etwa 120 min lang mischt.
F i g. 2 zeigt fernerhin, daß innerhalb eines weiten Teergehaltsbereichs eine große Auswahl von Plastizitätswerten
erreicht werden kann. Die verschiedenen Kurven gemäß Fi g. 2 verlaufen außerdem ausreichend
flach, um auf genau reproduzierbare Weise die gewünschte Plastizität mittels Variation der Mischzeit
realisieren zu können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Stichlochstopfmasse für Hochöfen und andere metallurgische öfen, die ein hochfeuerfestes, erosions-
und korrosionsbeständiges, körniges Material, ein Bindemittel im wesentlichen auf der Basis von
Teerprodukten und Bindeton enthält, gekennzeichnet
durch einen Gehalt von 12 bis 18% des Bindemittels, durch einen Gehalt von 4 bis 12%
Bitideton und durch einen Gehalt von 60 bis 80% des feuerfesten Materials, das aus einer der folgenden
Substanzen besteht:
gebrannter Magnesit mit einem MgO-Gehalt von mehr als 80%; '5
ein Gemisch aus AI2O3 und SiO2 mit zwischen 55
und 100% variierbarem AbC^-Anteil;
gebrannter Dolomit;
gebrannter Dolomit;
ein Gemisch aus SiC und SiO2 mit zwischen 50
und 100% variierbarem SiC-Anteil.
20
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