DE2217608B2 - Kunststoffarbeitsform fuer die industrielle fertigung keramischer erzeugnisse aus knetbaren massen und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Kunststoffarbeitsform fuer die industrielle fertigung keramischer erzeugnisse aus knetbaren massen und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Forischritt, der nicht zu unterschätzen ist, liegt darin,
daß die erfindungsgemäße Form nach dem Ausformen nicht mehr dem üblichen Trockenprozeß unterworfen
zu werden braucht, da sie im Gegensatz zu den kapillarporösen Formen praktisch kein Wasser aufnimmt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Arbeitsform sind Gegenstand der Ansprüche 1 bis
4.
Das Verfahren zur Herstellung einer solchen Kunststoffarbeitsform
ist dadurch gekennzeichnet, daß Polyätheralkohote und/oder Polyesteralkohole mit Polyisocyanaten,
gegebenenfalls unter Zusatz von Katalysatoren. Stabilisatoren, Treibmitteln und anderen Hilfsstoffen,
gemischt werden und die erhaltene Mischung in eine mit Trennmitteln ausgekleidete Urform eingebracht
wird und daß die nach ausreichender Rtakticiszeit
erhaltene Arbeitsform aus porösem, mit einer dünnen Haut überzogenem Polyurethan an der Arbeitsfläche
aufgerauht wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Verfahrens sind Gegenstand der Ansprüche 6 bis 10.
Im folgenden wird die Erfindung näher erläutert.
Bei der Herstellung von Arbeitsformen gemäß der Erfindung werden die Polyurethanrohstoffkomponenlen.
d.h. die mit Katalysatoren. Schaumstabilisatoren und Treibmitteln versehenen Polyätheralkohole
und/oder Polyesieralkohole (Komponente A) und Polyisocyanate
(Komponente B), in einem Verfahrensgang von Hand oder maschinell nach intensiver Vermischung
in eine mit Trennmitteln ausgekleidete Urform eingebracht, wobei nach einer Topfzeit von 5 bis 60 see.
vorzugsweise 25 bis 30 see, einer Steigzeit von 10 b.s
120 see, vorzugsweise 10 bis 80 see, und, soweit es sich
um Komponenten für Polyurethan-Integralschaum handelt, einer Abbindezeit von 90 bis 200 see, Vorzugsweise
100 bis 130 see, bei einem Raumgewicht von 10Ü bis 700 g/l, vorzugsweise 150 bis 400 g/l, und einer Verdichtung
um das zwei- bis sechsfache, vorzugsweise drei- bis vierfache, sowie nach einer Formstandzeit von
5 bis 50 Minuten, vorzugsweise 5 bis 20 Minuten, Kunststoffarbeitsformen aus porösem, mit einer dünnen
Haut überzogenem Polyurethanschaum oder auch aus porösem, mit einer dünnen Haut überzogenem Polyurethanelastomer
gebildet werden. Auf diese Weise erhältliche Kunststoffarbcitsformen aus /eiligen Polyurethanelastomcren
setzen vorteilhafterweise eine Vortemperierung der entsprechenden Komponente A auf
55 bis 65° C und der entsprechenden Komponente B auf 35 bis 40°C sowie ein Aufheizen der Urform auf
etwa 7O0C voraus. Die Polyurethan-Arbeitsformen
weisen eine Dauertemperaturwechselbeständigkeit von etwa 50 bis 7O0C auf.
Der Einsatz der Polyurethan-Arbeitsform setzt die Entfernung der auf der Arbeitsfläche befindlichen dünnen
Haut voraus, was durch Aufrauhen mit mechanisehen Mitteln, wie Sandstrahlen oder Reiben mit Sandpapier,
oder mit chemischen Methoden, wie Ätzen mit Säuren oder Alkalien in Lösungsmitteln, erreicht wird.
Vorteilhafterweise führt man die chemische Aufrauhung so durch, daß man konzentrierte Schwefelsäure in
handelsüblicher Konzentration, vorzugsweise 94- bis 480AUg, jedoch mindestens 80%ig, oder auch eine vorzugsweise
gesättigte Lösung von Dichromat in konzentrierter Schwefelsäure oder eine vorzugsweise gesättigte
Lösung von Alkalien in Losungsmitteln außer Wasser auf die Arbeitsfläche von Polyurelhan-Kunstsioffarbeitsformen
einwirken läßt. Konzentrierte oder auch eine vorzugsweise gesattigte
Lösung von Dichromat in konzentrierter Schwefelsäure eignen sich zum Aufrauhen glatter Oberflächen von
Polyurethan-Kunststoffarbeitsformen, die aus Polyurethan sowohl auf Polyether- als auch auf Polyesterbasis
hergestellt werden. Die vorzugsweise gesättigten Lösungen von Alkalien in Lösungsmitteln außer Wasser
eignen sich insbesondere zum Aufrauhen glatter Oberflächen von Polyurethan-Kunststoffarbeitsformen, die
auf Polyesterbasis hergestellt werden. Die Einwirkungszeit beträgt in Abhängigkeit von der Zusammensetzung
der Polyurethan-Kunststoffe mindestens 0,5 Minuten bis maximal 2 Stunden. Um nur die Arbeitsflächen
der Polyurethan-Kunststoffarbeitsformen aufzurauhen und zu hydrophilieren, wird auf die restlichen
Oberflächen und in die Bohrungen der Arbeitsform vor der Behandlung mit den genannten Chemikalien Silikonfett
aufgebracht. Die Dicke der aufgetragenen SiIikonfetuchicht
sollte 0.1 mm nicht unterschreiten.
Durch die Anwendung dieser chemischen Aufrauhungsmethoden
wird die auf der Polyurethan-Kunststoffarbeitsform befindliche Haut entfernt oder aufgerauht
und irr. Gegensatz zur mechanischen Aufrauhung eine gleichmäßig aufgerauhte Oberfläche erzeugt. Ein
weiterer Vorteil im Gegensatz zur mechanischen Aufrauhung besteht darin, daß profilierte Oberflächen
maßgerecht erhalten bleiben. Noch ein Vorteil dieses chemischen Aufrauhungsverfahrens besteht in der
mehrmaligen Verwendung der genannten Chemikalien. Besonders günstig für die Anwendung der Polyurethan-Kunststoffarbeitsform
für die Herstellung keramischer Erzeugnisse ist die durch das erfindungsgemäße Verfahren
erzeugte Hydrophilie der aufgerauhten Oberflächen.
Der Einsatz einer geeigneten Formmasse gewährleistet während des Arbeitsprozesses eine ständige Regeneration
der Arbeitsfläche, wodurch ein mehrmaliges Aufrauhen entfällt. Beim Einsatz eines elastischen Polyurethanschaums,
vorzugsweise eines zelligen Elastomers, entfällt unabhängig von der Formmasse eine
wiederholte Aufrauhung, weil Einlagerungen, die eine qualitätsgerechte Produktion keramischer Erzeugnisse
negativ beeinflussen können, durch die Elastizität des eingesetzten elastischen Polyurethan-Schaums ausgeschlossen
werden. Ein Aufheizen der Polyurethan-Arbeitsformen ist nicht erforderlich.
Vorteilhafterweise sorgt man bei der erfindungsgemäßen Form für die Entfernung eines Luftpolsters, das
sich beim Aufbringen des Hubeis zwischen Arbeitsfläche und Formling bildet und eine Verformung, insbesondere
bei Tassen, behindert. Zur Beseitigung des Luftpolsters, insbesondere bei der Tassenform, sind daher
zwei bis sechs, vorzugsweise vier, an der Arbeitsfläche im Durchmesser 0,5 bis 1 mm betragende, symmetrisch
angeordnete Bohrungen, die nach außen konisch erweitert sind, in der Polyurethan-Arbeitsform vorgesehen.
Bei Bedarf wird nach jeder Abformung durch eine Zwischentrocknung auf etwa 60° C die anhaftende
Feuchtigkeit aus der Polyurethan-Arbeitsform entfernt.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung
der Erfindung, und zwar das Beispiel 1 zur Erläuterung der Herstellung einer Form und die Beispiele
1 bis 7 insbesondere zur Erläuterung der Methoden /ur Aufrauhung der Arbeitsfläche der Form.
H)O Teile der Komponente A werden mit 100 Teilen der Komponente B entweder von Hand oder mit maschinellen
Einrichtungen intensiv vermischt und in eine
mit Trennmitteln ausgekleidete Urform für eine Tassenform, die vier Entlüftungslöcher enthält und mit Öffnungs-
und Schließmechanismen versehen ist. eingebracht. Bei einer Topfzeit von 20 bis 24 see, bei einem
freigeschäumten Raumgewicht von 100 g/l und einer Verdichtung urn das 3- bis 4fache entsteht bei einer
Formstandzek von 20 Minuten eine Form für eine Tasse
aus hartem Polyurethan-integralschaum mit einem durchschnittlichen Raumgewicht von 350 bis 400 g/l.
mit ?:ner Druckfestigkeit von etwa 30 kp/cm2. einer
Biegefestigkeit von etwa 75 kp/cm2 und einer Dauertemperaturwechselbeständigkeit
von etwa 60° C. Die so erhaltene Tas^enform wird auf der Arbeitsfläche zur
Abformun? der Porzellanrohlinge aufgerauht. Diese Aufrauhung kann mechanisch oder mit Hilfe der Atrung
erfolgen. Nach der Freilegung der Entlüftungslöcher wird die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Kunststoffarbeitsform aus Polyurethan-Integralschaum in Formmaschinen, die von Hand oder
automatisch betätigt werden, zur Herstellung von Porzellan- oder Steingutrohlingen od. dgl. nach den üblichen
Verfahren eingesetzt. Auf diese Weise lassen sich diverse Formen, wie Tellerformen u. a., ausführen. Die
Herstellung und der Einsatz von Kunststoffarbeitsformen aus Polyurethanelastomeren erfolgen analog.
Be ispi el 1
Die Oberfläche eines zur Herstellung von Polyurethan-Kunststoffarbeitsformen
für die Fertigung keramischer Erzeugnisse geeigneten Duromerschaums (Dichte 100 kg/m3), hergestellt aus einem Polyäthergemisch
aus Glukose, Äthylenglykol und Propylenoxyd mit einem Polyol auf Basis Diäthylentriamin und Propylenoxyd,
in üblicher Weise verschäumt mit Trichlorfluormethan als Treibmittel, unter Zusatz von Endoäthylen-piperazin
als Katalysator, alkoxyliertem Alkyiphenol als Emulgator, einem Copolymer aus Siloxan
und Polyäther als Zellregler und einer Vernetzerkomponente, bestehend aus einem polymeren Rohprodukt
des Dipheny!methan-4,4'-diisocyanats, wurde mit konzentrierter Schwefelsäure 15 Minuten behandelt. Danach
wurde die Oberfläche des Schaumstoffes 5 Minuten lang intensiv mit Wasser gewaschen und anschließend
durch einen Luftstrom getrocknet. Es erfolgte eine gute Aufrauhung. Die aufgerauhte Oberfläche ist
gegenüber einer geschnittenen Oberfläche stark hydro philiert. Bei gleicher Behandlung und Verringerung der
Einwirkungszeit auf 1 Minute wurde eine feine Mattierung und Hydrophilierung erreicht.
Beim gleichen Schaumstoffsystem und der gleichen Behandlungsweise wie im Beispiel 1 beschrieben, wurde
beim Austausch der konzentrierten Schwefelsäure durch eine gesättigte Lösung von Kaliumdichromat in
konzentrierter Schwefelsäure eine stärkere Aufrauhung erzielt. Die Oberfläche war ebenfalls hydrophil.
Die Oberfläche eines zur Herstellung von Polyurethan-Kunststoffarbeitsformcn
für die Fertigung keramischer Erzeugnisse geeigneten Hartschaumstoffes,
hergestellt aus einem Gemisch eines Polyols auf Basis Diäthylentriamin, Propylenoxyd und Äthylenoxyd mit
einem Polyol auf Basis Diäthylentriamin und Propylenoxyd und einem Polyol auf Basis Gly/.erin und Propylenoxyd
sowie llexiuitriol mit Trichlorätrnlenphospluit.
Wasser, einem Zellregler, z. B. bestehend aus einem Copolymer aus Siloxan und Polyäther, und einem Katalysator,
z. B. Dimethylcyciohexyiamin, verschäum: mit
f richlorfluormeihan als Treibmittel, unter Verwendung
eines Vernetzers, bestehend aus einem polymeren Rohprodukt
des Diphenylmcthan-4,4'-diisocyanats, wurde 5 Minuten mit konzentrierter Schwefelsäure behandelt,
anschließend 5 Minuten mit Wasser gewaschen und im Luftstrom getrocknet. Es ergab sich eine feine und
gleichmäßig aufgerauhte hydrophile Oberfläche. Bei Verlängerung der Einwirkungsdauer auf 10 und 15 Minuten
konnte unter Beibehaltung der Hydrophilie eine mittelfeine bzw. grobe Aufrauhung erzeugt werden.
Das unter Beispiel 3 genannte Schaumstoffsystem wurde unter Austausch der konzentrierten Schwefelsäure
durch Chromschwefelsäure in gleicher Weise behandelt. Es erfolgte eine etwas stärkere Aufrauhung
unter Beibehaltung der Hydrophilie.
Aus dem im Beispiel 3 beschriebenen Hartschaumstoff wurden Polyurethan-Kunststoffarbeitsformen mit
Bodenöffnungen und aufgerauhter Arbeitsfläche hergestellt. Dabei wurden die unteren Öffnungen der Formen
mit Silikonstopfen und/oder Silikonfett verschlossen, der obere Rand der Formen mit Silikonfett bestrichen
und die Formen mit konzentrierter Schwefelsäure bis zu einer bestimmten Höhe gefüllt. Durch Verdrängung
der Säure mit Hilfe eines Glaskörpers konnte die gesamte Arbeitsfläche mit der Säure in Berührung gebracht
werden. Nach 5 Minuten wurde die Schwefelsäure ausgegossen und die Formen in Wasser getaucht
und 5 Minuten kräftig gewaschen. Danach erfolgte die Trocknung im Luftstrom. Die Formen waren an ihrer
Arbeitsfläche mittelfein aufgerauht. Die aufgerauhten Oberflächen waren hydrophil. Bei diesem Versuch wurden
etwa 70 Formen mit einer Gesamtarbeitsfläche von etwa 3 m2 mit etwa 1 1 konzentrierter Schwefelsäure
aufgerauht. Nach Beendigung des Versuchs zeigte die Säure trotz starker Verfärbung noch ihre volle Aktivität.
Die Oberfläche eines zelligen Elastomers, hergestellt
aus einem linearen Polyester auf Basis einer aliphatischen Dicarbonsäure, z. B. Adipinsäure oder Sebacinsäure,
und eines Glykols, z. B. Äthylenglykol, Propylenglykol, gegebenenfalls im Gemisch mit einem linearen
oder leicht verzweigten Polyester mit einem mittleren Molekulargewicht von 450 bis 600, unter Zusatz
von Katalysatoren, wie Aminen, z. B. Tri-n-propylamin. und einem Porenstabilisator, bestehend aus einem Copolymer
aus Siloxan und Polyäther, sowie Reaktionsverzögerern, wie quaternären Ammoniumverbindungen
oder organischen Säuren, z. B. Citronensäure, mit einem Anteil an niedermolekularen Glykolen, z. B. Butandiol-1.4,
als Vernetzer und einer Isocyanatkomponente, bestehend aus aromatischem Diisocyanat, z. B.
Diphenylmcthan-4,4'-diisocyanat, wurde 5 Minuten mit konzentrierter Schwefelsäure in Kontakt gebracht. Es
ergab sich eine gute Aufrauhung und Hydrophilierung der Oberfläche.
Ein nach Beispiel 6 hergestelltes /eiliges Elastomer wurde mit einer gesättigten Lösung von Kaliuinhydro-
xyd in Äthanol 5 Minuten in Kontakt gebracht. Es ergab sich eine gute Aufrauhung der ursprünglich glatten
Oberfläche. Die aufgerauhte Fläche war gleichzeitig hydrophiliert worden. Bei Verlängerung der Einwirkungszeit
wurde die Aufrauhung verstärkt.
Claims (10)
1. Kunststoffarbeitsform für die industrielle Fertigung
keramischer Erzeugnisse aus knetbaren Massen, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus
porösem Polyurethan besteht, dessen Arbeitsflache eine Porenstruktur aufweist.
2. Form nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das poröse Polyurethan eine verdichtete
poröse Oberflächenschicht mit einer Dicke von 0,3 bis 2 mm, vorzugsweise von 0,8 bis 1,2 mm, aufweist.
3. Form nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das poröse Polyurethan ein Polyurethanhartschaumstoff,
ein Polyurethanintegralschaumstoff oder ein zelliges Polyurethanelastomer
ist.
4. Form nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwei bis sechs, vorzugsweise
vier symmetrisch angeordnete, an der Arbeitsfläche im Durchmesser 0,5 bis 1 mm betragende,
nach außen sich konisch erweiternde Bohrungen aufweist.
5. Verfahren zur Herstellung einer Kunststoffarbeitsform nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß Polyätheralkohole und/oder Polyesteralkohole mit Polyisocyanaten,
gegebenenfalls unter Zusatz von Katalysatoren. Stabilisatoren, Treibmitteln und anderen Hilfsstoffen,
gemischt werden und die erhaltene Mischung in eine mit Trennmitteln ausgekleidete Urform eingebracht
wird und daß die nach ausreichender Reaktionszeit erhaltene Arbeitsform aus porösem, mit
einer dünnen Haut überzogenem Polyurethan an der Arbeitsfläche aufgerauht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den Randzonen der Arbeitsform
eine 0.3 bis 2 mm, vorzugsweise 0,8 bis 1,1 mm dikke
verdichtete poröse Oberflächenschicht gebildet wird, die durch mechanische Mittel, vorzugsweise
durch Sandstrahlen oder durch Reiben mit Sandpapier, oder durch chemische Methoden, vorzugsweise
durch Ätzen mit Säuren oder mit Alkalien in Lösungsmitteln, aufgerauht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Ätzmitte! mindestens 80%ige, vorzugsweise
94- bis 98%ige Schwefelsäure oder eine vorzugsweise gesättigte Lösung von Dichromat in
konzentrierter Schwefelsäure oder eine vorzugsweise gesättigte Lösung von Alkalien in Lösungsmitteln
außer Wasser verwendet wird und daß das Ätzmittel in Abhängigkeit von der Zusammensetzung
des Polyurethans mindestens 0,5 Minuten bis maximal 2 Stunden auf die Arbeitsfläche einwirkt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Polyurethanen
auf Polyesterbasis als Ätzmittel Lösungen von Alkalien, vorzugsweise gesättigten, verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsfläche zusätzlich zum Aufrauhen hydrophiliert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß beim Aufrauhen der Arbeitsfläche
durch chemische Methoden die restlichen Oberflächen, die nicht aufgerauht werden sollen, gegen
die Einwirkung der Chemikalien durch Aufbrin-Die Erfindung betrifft eine Kunststoffarbeityform für
die industrielle Fertigung keramischer Erzeugnisse aus knetbaren Massen sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Es ist bekannt, daß zur industriellen Herstellung keramischer Erzeugnisse, wie Porzellan u. dgl., neben mit
Zusätzen, wie z. B. Schamotte, versehenen Arbeitsformen aus Gips, Arbeitsformen aus tonerdereiehen, mit
wenig Flußmitteln versetzten hochgebrannten kerami-
«5 sehen Massen und Arbeitsformen aus porös gesintertem
Metall benutzt werden. Weiterhin bekannt sind Kunststoffarbeitsformen, die überwiegend aus kristallinen
Stoffen, wie Schamotte, bestehen, die mit organischen Bindemitteln, wie Epoxydharz oder glasfaserverstärktem
Polyester, kapillaraktiv versintert oder verklebt sind.
Beispielsweise sind die Kunststofformen für die Herstellung keramischer Gegenstände, die in den deutschen
Offenlegungsschriften 18 06 960 und 18 08 391 sowie in der Keramischen Zeitschrift, 1969, S. 514. Referat
DEC C 755. beschrieben sind, in Nachahmung des Gipseffektes kapillarporös, so daß diese Formen wie
die Gipsformen Wasser aufsaugen können und sollen.
Der Nachteil dieser bekannten Kunststoffarbeitsformen liegt hauptsächlich in unerwünschten Abnutzungserscheinungen der Arbeitsfläche und in häufigem Bruch sowie in ihrem verhältnismäßig hohen Gewicht. Weiterhin nachteilig ist ein notwendiger Aufheizvorgang auf etwa 4ö°C, der in der Regel die Funktionstüchtigkeit der Kunststoffarbeitsformen primär erst gewährleistet.
Der Nachteil dieser bekannten Kunststoffarbeitsformen liegt hauptsächlich in unerwünschten Abnutzungserscheinungen der Arbeitsfläche und in häufigem Bruch sowie in ihrem verhältnismäßig hohen Gewicht. Weiterhin nachteilig ist ein notwendiger Aufheizvorgang auf etwa 4ö°C, der in der Regel die Funktionstüchtigkeit der Kunststoffarbeitsformen primär erst gewährleistet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kunststoffarbeitsform für die industrielle Fertigung keramischer
Erzeugnisse aus knetbaren Massen zu schaffen, die leichter ist und eine erhöhte Lebensdauer aufweist
als die bekannten Kunststoffarbeitsformen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Kunststoffarbeitsform gelöst, die aus porösem Polyurethan
besteht, dessen Arbeitsfläche eine Porenstruktur aufweist.
Im Gegensatz zu den Kunststoffarbpitsformen des Standes der Technik ist die erfindungsgemäße Form
nicht kapillarporös, da die Poren des Kunststoffes geschlossen sind und nur an der Arbeitsfläche durch Aufrauhen
in offenzelliger Form vorliegen.
Durch die erfindungsgemäße Form wird damit ein in der Fachwelt bestehendes Vorurteil überwunden, wonach
der zur Herstellung der Kunststofformen zu verwendende Werkstoff, ähnlich dem Gips, kapillarporös
sein muß. Es war überaus überraschend, daß die durch das Aufrauhen erzielte offenzellige Oberfläche genügt,
um durch den üblichen Trockenprozeß den Scherben einwandfrei entformen zu können.
Die Vorteile, die mit der erfindungsgemäßen Form erzielt werden, ergeben sich insbesondere aus den hervorragenden
Eigenschaften des eingesetzten Kunststoffes selbst, denn Polyurethan ist verschleißfester,
leichter und bruchsicherer als die bisher verwendeten Kunststoffe. Weiterhin hat diese Form eine bessere
Maßgenauigkeit und ist einfacher herstellbar, was bei der Vielfalt der Modelle in der I'orzellanindustrie und
der damit verbundenen Spezifik im Formenbau von sehr großer Bedeutung ist. Ein weiterer technischer
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD15439271 | 1971-04-12 | ||
DD15439271 | 1971-04-12 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2217608A1 DE2217608A1 (de) | 1972-12-21 |
DE2217608B2 true DE2217608B2 (de) | 1976-05-26 |
DE2217608C3 DE2217608C3 (de) | 1977-01-20 |
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19847087C1 (de) * | 1998-10-13 | 2000-01-05 | Rieter Werke Haendle | Verfahren zum Herstellen einer Preßform, insbesondere zum Erzeugen von Dachziegeln, und Preßform |
DE10030518C1 (de) * | 2000-06-21 | 2001-11-29 | Peter Goericke | Preßwerkzeug und Verfahren zur Herstellung eines Preßwerkzeugs |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19847087C1 (de) * | 1998-10-13 | 2000-01-05 | Rieter Werke Haendle | Verfahren zum Herstellen einer Preßform, insbesondere zum Erzeugen von Dachziegeln, und Preßform |
DE10030518C1 (de) * | 2000-06-21 | 2001-11-29 | Peter Goericke | Preßwerkzeug und Verfahren zur Herstellung eines Preßwerkzeugs |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2217608A1 (de) | 1972-12-21 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |