DE2215695A1 - Verfahren zur reindarstellung von metallen - Google Patents
Verfahren zur reindarstellung von metallenInfo
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Description
Verfahren zur Reindarstellung von Metallen»
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reindarstellung von unedlen Metallen
mit Hilfe von Wasserstoff bei erhöhter Temperatur-, so·«"/ie ein Verfahren zur
Reindarstellung und Trennung von Metallen vonsiaaEdei: c
Zur Darstellung von Metallen werden Verfahren angewandt, wie beispielsweise
Elektrolyse von Verbindungen der gewünschtes Metalle in wäßriger
Lösung oder in der Schmelze, aluminotherniische Reduktion,, Hecfektioa. mittels
Alkali- oder Erdalkali-Metallen, Reduktion der MefeJlosdde mit Kohlenstoff
oder Wasserstoff, Es ist bekannt, daß Csicle bzw. Hydroxide ύοσι soB. Eiserne,
Kobalt, Nickel, Germanium, Molybdän, P^utfeenmiai, Wcslfrasn, Fuie-niuna und
Osmium rnit Wasserstoff bis zum Metall reduzierfeas slsid.
- 2
309840/0710
Die Behandlung der Oxide der Metalle der 1. vnd 2. Hauptgruppe oder der 3.,
4. und 5· Nebengruppe des Periodensystems der Elemente mit Wasserstoff
führte jedoch nicht zu einer Reduktion bis zum Metall.
Eine Reihe anderer Metalle, beispielsweise Lithium, Calcium, Strontium
oder Barium werden dagegen durch Schmelz-Elektrolyse aus ihren Halogensalzen gewonnen.
Die Oxide und Hydroxide dieser Metalle mit Wasserstoff zu reduzieren, ist
bisher nicht gelungen.
Eine Wasser stoff-Reduktion der ebenfalls unedlen Actinid-Metalle, wie
z.B. Americium, Californium und Curium, ist gleichermaßen unbekannt.
Americium kann durch Reduktion von Arnericiumtrifluorid mit Lithium,
Barium, Lanthan oaer Thorium bei } 100° bis 12000C erhalten werden.
Eine Trennung von Metallen voneinander erfolgte bisher entweder bei der Aufbereitung
der die Metalle enthaltenden Erze, wonach fast in allen Fällen eine daran anschließende Reinigungsprozedur erforderlich wurde, oder mittels
Elektrolyse oder auf dem Umwege über anorganische oder organische Verbindungen der Metalle mit nachfolgendem Trennen der Verbindungen voneinander
und Überführen der Einzelverbindungen in · die gewünschten Metalle.
Die Reindarstellung intermetallischer Verbindungen wird meistens durch
Zusammenschmelzen der bereits reinen Metalle ausgeführt. Lediglich eine verhältnismäßig geringe Zahl intermetallischer Verbindungen mit hohem
Anteil des edleren Metalls änd aus Oxiden des Lithiums, Aluminiums,
Scandiums, Yttriums, Siliciums, Titans, Vanadiums, Niobs, Tantals, Chroms und aus Selten-Erdmetalloxiden bzw. Erdalkalioxiden mit Platin,
im Falle des Titans auch.mit Rhodium, Palladium und Iridium und im
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Falle des Siliciums mit Palladium mittels Wasser stoff-Reduktion erhalten
worden /H. Schulz, K, Ritapal, W. Bronger, V/. Klemm: "über die Reaktion
von Elementen der achten Nebengruppe mit Oxiden unedler Metalle im Wasserstoffstrom" Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie,
Band 357 (1968), Seiten 299 bis 31_3_7> /W» Bronger, W. Klemm: "Darstellung
von Legierungen des Platins mit unedlen Metallen55 Zeitschrift für
anorganische und allgemeine Chemie, Band 319 (1962/63), Seiten 58 bis 81/
und /W. Bronger: "Preparation and X-Ray Investigation of Platinium Alloys
with the Rare-Earth Metals (Pt Ln and Pt Ln-Phases). " Journal of the
Less-Cornmon Metals Yi_ (1967), Seiten 63 bis 63/„ Die beschriebenen intermetallischen
Verbindungen sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengefaßt.
intermetallische Verbindung ReduktionsSßmperatur Strukturtyp
(t 50) ~"
(B A ) χ y
Pt7Li Pt3Mg Pt3Al
Pd Si
Pt2Ca Pt5Ca Pt3Sc
Pd3Ti
RIi |
Pt |
Pt |
Pt |
Pt |
Pt |
Pt |
}Ti |
l3Ti |
V |
Cr |
2Sr |
3Sr |
5Sr |
5Y |
. 1000 1150 1200 1100 1200 1200 1200 1200 1200 1550 1550 1000
1000 1200 1200 1200 1200
9 8 4 074O 7 1
Pt7Mg
Cu Au Cu Au Fe2P
Cu Ca Cu Au Cu Au Ni Ti (hex.) Cu Au Cu Au Al3Ti
Cu Au
unbekannt Cu Ca
Pt Tb 5
-A-
Pt Nb 1200 Cu Ti
Pt Ba 1200 Cu Mg
Pt Ba 1200 CuCa
5 5
Pt Ho 1200 Cu Au
Pt Er 1200 Cu Au
J
J
Pt Tm 1200 Cu Au
Pt Yb 1200 Cu Au
Pt Lu 1200 Cu Au
Pt La 1200 Cu Ca (hex. )
Pt Ce 1200 Cu Ca (hex. )
Pt5Pr 1200 Cu Ca (hex.)
PtNd 1200 Cu Ca (hex.)
Pt Sm 1300
Pt Eu 1300 PtSm
D 5
Pt Gd 1200 PtSm
5 5
Pt Tb 1200
Pt Dy 1200 Pt Tb
5 .5
Pt Ho 1200 Pt5Tb
Pt Er 1200 ptcTb
Pt Tm 1200
Pt Ta 1200 Cu3Ti
Die Verfasser W. Bronger et al. nannten diese zu intermetallischen Verbindungen
führende Reduktion von Metalloxiden mittels Wasserstoff "gekoppelte Reduktion".
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen,
mit welchem in einfacherer u. wirtschaftlicherer Weise als es bisher möglich war, unedle Metalle in hochreiner Form, sowohl im Labormaßstab als
auch im großtechnischen Maßstab, hergestellt werden können. Außerdem
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soll das Verfahren imstande sein, bei gleichzeitigem Vorliegen mehrerer
Metalle in der Ausgangs sub stanz, auch wenn deren Konzentrationen sehr
große Unterschiede aufweisen, diese Metalle voneinander getrennt in einemArbeitsgange zu gewinnen»
Die Aufgabe wird in überraschend einfacher Weise, dadurch gelöst, daß
Verbindungen der Metalle mit mindestens einem der Metalle der achten
Nebengruppe des Periodensystems der Elemente gut durchmischt in. einer Wärmebehandlungsstufe bei Temperaturen von mehr als 800 C
mit strömendem, hoch gereinigtem Wasserstoff behandelt werden, und
daß die hierbei entstehenden, hochreinen intermetallischen Verbindungen auf eine weitere Wärmebehandlungsstufe höherer Temperatur gegenüber
-5 " -6
der ersten Stufe und im Hochvakuum bei ca. 10 bis 10 torr erhitzt und die verflüchtigten Metalle im Hochvakuum oder in inerter Gas-Atmosphäre
durch Abkühlung mit einer Reinheit von mehr als 99 % gewonnen werden.
Bei Vorliegen mehrerer Metalle in der Ausgangs sub stasis sieht die Lösung
der Aufgabe vor, daß Verbindungen der zn trennenden Metalle mit
mindestens einem der Metalls der achisü Nebengruppe des Periodensystems
der Elemente gut durchmischt in. einer erstem Wärmebehandlung sstufe
bei Temperaturen von mehr als 800 C mit strömendem,, hoch gereinigtem
Wasserstoff behandelt werden, und daß die hierbei entstehenden,
hochreinen intermetallischen Verbindungen zur fraktionierten Verflüchtigung
und Einzelgewinnung der voneinander zu trennenden Metalle auf weitere Wärmebehandlungsstufen jeweils höherer Temperatur gegenüber der voran-
-5 -6
gegangenen Stufe und im Hochvakuum bei ca. 10 ' bis 10 torr erhitzt
und die verflüchtigten Metalle einzeln durch Abkühlung mit einer Reinheit von mehr als 99 % gewonnen werden.
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In einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung werden als Metallverbindungen
Oxide und/oder Fluoride verwendet.
Die Metalle Lithium, Calcium, Strontium, Barium, Americium, Curium
und Californium werden erfindungsgemäß aus ihren intermetallischen Verbindungen mit Rhodium, Palladium, Iridium oder Platin durch Verflüchtigen
und WLederkondensieren mit eine.r Reinheit von mehr als 99 %
gewonnen.
Eine Weiterbildung der Erfindung mit bedeutendem Vorteil sieht vor, daß
die Metalle der achten Nebengruppe nach der Verflüchtigung der zu gewinnenden Metalle im Kreislauf geführt werden.
Erfindungsgemäß weisen die intermetallischen Verbindungen eine Reinheit
von weniger als 1000 ppm Sauerstoff, weniger als 100 ppm Stickstoff
und weniger als 100 ppm Wasserstoff, sowie Zusammensetzungen auf, die
der allgemeinen Formel A B entsprechen, wobei A mindestens ein Metall
° y χ
aus der ersten bis vierten Hauptgruppe oder der dritten bis siebten Nebengruppe
des Periodensystems der Elemente, B mindestens ein Metall aus der achten Nebengruppe, y eine der Zahlen 1, 2, 3, 5 oder 7 und χ eine
der Zahlen 2, 3, 4, 5 oder 7 bedeutet.
Neue intermetallische Verbindungen (nach Patentanmeldung )
wurden mit Hilfe der "gekoppelten Reduktion" hergestellt. Diese Verbindungen
sind in Tabelle 2a aufgeführt.
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intermetallische Verbindung Reduktionsiempcratut Strukturtyp
(B A ) <± 50} ßcj
χ y . ·
PtPa+) 1250- Cd Mg (hex.)
Pt Pa ) IEOO Ni XJ
5 5
Pt0Np ) 1300 NLTi (hex. )
3 3
PtNp ) 1250 Pt Tm
5 ' 5
Pt Am 1400
PtAm+) 1200 Pt_Sm
5 5
Pt2Cm 1400
Pt1-Cm+) 1250 . PtSm
5 b
Pt Cf
. Pd Np ) 1350 CuAu
4-
PdAm ) ' 1300 Cu Au
Pd Cm 1300 Cu3Au
Pd3Cf
Ir Pa 1550 . Cu3Au
Ir Np 1550 Cu Mg
2 *-
Ir Am . 1550 . Cu_Mg
2 £<
Ir0Cm 1550 Cu Mg
Ir2Cf
Rh Pa 1550 Cu3Au
Rh Np 1550 Cu3Au
Rh1Am 1550 Cu Mg
Lt
La
Rh Am 1550 Cu3Au
Rh Cm 1550 Cu Au
)von B. Erdmann und C.Keller in /inorg. Nud. Chem. Letters, Vol. 7 (1971),
No. 7, Seiten 675 bis 683^7 veröffentlicht.
Weiterhin wurden mit Hilfe der "gekoppelten Reduktion" folgende, in Tabelle
b zusammengestellte, intermetallische Verbindungen, die bereits auf
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anderem Wege, insbesondere durch Zusammenschmelzen der Metalle, hergestellt worden waren, auf die hier beschriebene Art und Weise erstmals
erhalten.
Tabelle 2 b: | - | Strukturtyp |
intermetallische Verbindung (B A ) χ y |
Reduktionstemperatur (t 50) /°c7 |
Cu Au (ungeordnet) |
Pd75Mg25 | 1250 | Zr2H |
Pt2Si | 1100 | Cu Au |
Pd Sc | 1250 | Cu Au |
Rh Sc | 1550 | Cu Au (ungeordnet) |
Pt V 75 25 |
1200 | Al Ti |
Pd V | 1000 | Cu Au (ungeordnet) |
Pd75V25 | 1200 | Cu Au |
Ir3V | 1500 | Cu Au |
Rh3V | 1500 | Cu Au (ungeordnet) |
Pd75Cr25 | 1150 | Cu Au |
Ir3Cr | 1500 | Phase mit hex. dichtes ter Packung Cu Au |
Rh3Cr Pt Mn |
1500 950 |
Cu Au |
Pd Mn | 1050 | Cu Ca |
Pd Sr | 1250 | Cu Au |
Pt Y | 1350 | Cu Au |
Pd Y | 1300 | Ni Ti (hex.) |
Pt Zr | 1200 | Ni Ti (hex.) |
Pd Zr | 1300 | Cu Au |
Ir3Zr | 1550 | Cu Au |
Rh Zr | 1550 | Al3Ti |
Pd Nb | 1200 | Cu Au |
Ir Nb | 1500 | |
309 3 4-0/0710
Rh3Nb 1500 Cu Au
Pd_Ba 1250 Cu1-Ca
5 5
Pt La 1400 · Cu.. Mg
Pt Ce 1400 . Cu_Mg
Pt Pr . 1400 Cu0Mg
Pt Nd . 1400 Cu Mg
Pt Sm 1400 Cu.Mg
Pt Eu 1400 Cu, Mg
Pt Gd Ϊ400 Cu Mg
Pt Tb 1300 Cu Au
Pt3Dy 1250 Cu Au
Pd La 1350 Cu Au
Pd Ce 1350 Cu^Au
Pd Pr Ϊ350 Cu Au
Pd Nd 1350 Cu Au
PdSm 1350 Cu,Au
Pd Eu 1350 Cu Au
Pd3Gd 1350 Cu3Au
Pd Tb 1350- Cu „Au
j
3
Pd Dy Ϊ350 - Cu Au
Pd3Ho 1350 ' Cu3Au
Pd3Er 1350 Cu3Au
Pd3Tm . 1350 ■ Cu„Au
Pd Yb . "1350 Cu^
Pd3Lu 1350 Cu Au
Pt3Hf 1200 NI3Ti (hex.)
Pt75Hf 1200 Cu Au (ungeordnet)
PdHf 1300 NLTi (hex.)
Pd75Hf25 1300 Cu Au (ungeordnet)
Ir"Hf ■ 1550 Cu,Au '
■5 3
Rh3Hf 1550 Cu Au
- 10 -
3098^0/0710 '
Pd Ta 1200 Al Ti
3 3 Ir3Ta 1500 Cu Au
Rh3Ta 1500 Cu3Au
Pt5Th 1200 ' Pt Sm
Pd.Th 1400 Cu Au
4 3
Rh Th 1550 Cu Au
Pt-U 1200 Cd,Mg(Ni,Sn)(hex.)
Pt U 1200 Ni U(Be Au)
-> 5
Pd.U 1250 Cu Au
** 3
PdcU 1200 unbekannt
Ir3U 1550 Cu Au
Rh3U 1550 Cu Au
Pt Pu 1400 Cu0Mg
Pt3Pu 1200 Cu Au
Pt5Pu 1200 Pt Sm
Pd Pu 1300 Cu Au
Ir Pu 1550 Cu Mg
Rh Pu 1550 Cu Mg
<£ 2
Rh3Pu 1550 Cu Au
Mit dem ersten Verfahrensschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
intermetallische Verbindungen, ζ. B. die Pd Ln-Verbindungen der Lanthaniden (Ln) Lanthan bis Lutetium, sowie Pt_Ln der Lanthaniden
Lanthan bis Gadolinium und Pt Ln der Lanthaniden Terbium bis Dysprosium in reiner Form erhalten, die bisher durch "gekoppelte
Reduktion" nicht präpariert werden konnten; beispielsweise erhielt
W.Bronger/j. Less-Common Metals, Vol. 12 (1967), Seiten 63 bis 68/
in den Fällen von Yb O und Lu O lediglich die Pt Ln-Verbindungen ver-
£λ J
L· J
J
mengt mit freiem Platin.
- 11 -
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-U-
991R R Q R
In einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung werden stöchiometrische
Mengen von Lithiumoxid (Li O) und pulverförmigem Platin gut durch-
Ci
mischt in einem Strom von hoch gereinigtem Wasserstofi auf eine Temperatur
von 800 C bis 1000 C und mehr erhitzt, wird die entstehende intermetallische
Verbindung der stochlomeirisehen Zusammensetzung LiPt
im Hochvakuum auf 1000 C und mehr gebracht und das verflüchtigte Lithium durch Kühlung kondensiert.
Im Falle der erfindungsgemäßen Darstellung von Calcium werden stöchiometrische
Mengen von Caiciumfluorid (CaF ) und von pulverförmiger«.
Platin gut durchmischt in einem Strom von hoch gereinigtem Wasserstoff auf eine Temperatur im-Bereich von 1000 bis 1400 C erhitzt, wird das
entstehende CaPt thermisch zersetzt und das verflüchtigte Calcium durch
C*
Kühlung kondensiert.
Von großem Vorteil ist auch eine Weiterbildung der Erfindung, in der ein
Gemisch von pulverförmigen Oxiden von Americiurn, Curium und Californium mit pulverförmiger!! Platin oder Palladium gut durchmischt
in einem Strom von hoch gereinigtem Wasserstoff auf eine Temperatur von
ca. 1000 C erhitzt wird, die entstehende intermetallische Mischphase (Am, Cm, Cf)Pt im Hochvakuum schrittweise auf weitere Wärmebe-
Zj
'
handlungsstufen von ca. 1100 bis 1250 C zur Verflüchtigung von
Californium, von ca. 1300 C und darüber zur Verflüchtigung von Americium und von 1500 C und darüber zur Verflüchtigung von Curium
erhitzt wird, und in der die verflüchtigten Metalle voneinander getrennt durch Kühlung ,kondensiert werden.
Die Reinigung des Wasserstoffs, der zur gekoppelten Reduktion verwendet
wird und weitgehend frei von Wasserdampf und Sauerstoff sein soll, erfolgt nach W. Bronger durch Diffusion durch erhitzte Nickel-Kapillaren.
-IE-
'i f'j ü O ( I! ή Γϊ ''il ·ί f"i
w !j ΰ' J *4 i.; i V- " ι -J
Es kann jedoch auch ein Wasserstoff-Stickstoff-Gemisch verwendet werden,
das sich bei hohen Temperaturen aus zuvor mehrere Tage über Natrium bei gleichzeitiger Kühlung getrocknetem Ammoniak bildet. Auf solche Weise
gereinigter Wasserstoff ist für die Darstellung einer Anzahl von intermetallischen
Verbindungen verwendbar, nicht jedoch für die Verbindungen mit den leichten Actiniden Thorium bis Americium oder für die Verbindungen der
Seltenen-Erdmetalle mit Palladium, da sonst keine reinen intermetallischen Phasen erhalten werden.
Hierfür ist es erforderlich, den Wasserstoff wie folgt zu reinigen:
In einer Glas-Stahl-Apparatur wird handelsüblicher Dreiring-Wasserstoff
("Dreiring" ist eine Qualitäts-Bezeichnung) zuerst durch einen Ofen mit
Platinasbest/Tilanschwamnibei 650 C und danach über Molekularsiebe
mit Porendurchmesser 5 Ά, sowie durch eine auf -196 C gekühlte Kühlfalle
geleitet. Die Feinstreinigung erfolgt mittels Durchleiten des so vorbehandelten Wasserstoffs durch drei nacheinandergeschaltete Waschflasehen
mit bei Zimmertemperatur flüssiger Natrium-Kalium-Legierung. Auf diese Weise gereinigter Wasser stoff weist so geringe Partialdrücke für Wasser-
-7 -26
dampf u.Sauerstoff avif wie ^10 torr Wasserdampf ί=10 torr Sauerstoff.
Ein großer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, daß es vielseitig
anwendbar ist. Es ist kein spezielles Verfahren zur Darstellung einiger weniger Metalle mit ähnlichen Eigenschaften, sondern es kann gleichermaßen
für so unterschiedliche Metalle wie beispielsweise Lithium, Barium, Europium, Californium oder Mangan, also für Metalle aus Haupt- und
Nebengruppen des Periodensystems angewandt werden. Weiterhin bedarf das erfindungsgemäße Verfahren nicht einer ganz bestimmten Art von Ver
bindungen als Ausgangssubstanzen, sondern es können Oxide, Karbonate,
Fluoride, evtl. sogar Carbide oder Nitride verwendet werden.
- 13 -
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Zur Erläuterung der Erfindung werden im folgenden einige Beispiele zur
Reindarstellung von Metallen genannt;, die jedoch in keiner Weise eine
Einschränkung der Erfindung badSiitsn»
Darstellung von Lithium aus Li^Q:
Ein felnpulverisiertes Gemisch aus ! mMol (29, 9 rag) Li Q das durch
thermische Zersetzung von LIOH bei ca, 600 C im Vakuum gewonnen wurde
(es kann auch Li CO verwendet werden), und 7 xxMol (13653 6 mg) Platin-
mohr wird im gereinigten Wasserstoff strom bei 1000 C innerhalb von
20 Stunden zu LiPt umgesetzt= Dieses Zwischenprodukt wird im Hoch»
vakuum bei s~ 3.0 torr auf etwa. 1200 C erhitzt. An einer gekühlten
Steile der Apparatur schlägt sich das ε,ηί diese Weise aus LiPt„ abdampfende
Lithium in hoher B.eiiiheit nieder»
Darstellung von Calcium au.ε CaFn;
Durch Tempern eines homogen durchmischten Pulvers aus O5 3 nMol
(23, 4 mg) CaF und I3 5 mMol (292,6 mg) Plaiinmohi: vvird imhochge-
La
reinigten Wasserstoffsirorri bei. 3 2OO~C ianerha,lb von 20 Stunden die.
intermetallische Verbindung CaPtr erhalten. Diese v/ird anschließend
ΐο -5
in der gleichen Apparatur bei 1400"C und ^ 10 torr Hochvakuum
unter Abdampfen von Calcium zersetzt und das Calcium an einer gekühlten
Stelle der Apparatur in einer Ausbeute von ca„ 98 % isoliert,,
Trennung der Metalle Americram, Curium und Californium voneinander:
Zu einem feinstpvilverisierten Gemisch aus 0, 2 mMol (54, 6 mg) AmO, und
0, 1 mMol (27,6 mg) CmO , sowie 1, 5 mMol (292S6 mg) Platinmohr
werden Tracer-Mengen {ro 1μ Ci) Cf-252-Lösung gegeben und diese eingetrocknet.
Dieses Präparat wird anschließend im gereinigten ■Wasserstoffstrom 35 Stunden lang auf 1100 C erhitzt. Hierbei entsteht eine Mischphase
- 14 -
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_5 (Am, Cm, Cf)Pt . Diese wird im Hochvakuum ^10 torr 30 Stunden lang
auf 1200 C erhitzt, wobei Cf-2 52 quantitativ verdampft (die Zählung der SporitanspaltJieutronen eines Ver suchsriickstandes ergab eine Cf-252-Entfernung
aus dem Rückstand von 9? i 5 %). Nach Erhöhen der Temperatur
c ο
auf 1350 - 1400 C wird das Americium verdampft, während das schwer erflüchtige
. Curium im Rückstand (Cm Pt,. + Pt) verbleibt. Dieses wird jedoch
im Hochvakuum oberhalb 1500 C ebenfalls verflüchtigt.
Die Tatsache, daß schwer reduzierbare Oxide, d.h. Oxide unedler Metalle,
in Gegenwart edlerer Metalle leichter reduziert werden, beruht darauf, daß
bei gegebener Temperatur der Sauerstoff-Partialdruck des Oxides durch
die Gegenwart des edleren Metalls erhöht wird. Orientierende Versuche, bei denen Mischungen der Metalle Eisen, Nickel und Kobalt mit einem der
Oxide C^O3, \%O , Nb O.,Ta?O . ZrO , SiO oder Al O in einem
Strom von sorgfältig gereinigtem Wasserstoff auf 1200 C erhitzt wurden, zeigten, daß auf diese Weise im festen Zustand homogene Legierungen der
Eisenmetalle mit z.B. Chrom bis zu hohen Chromkonzentrationen dargestellt
werden können. Ebenso gelang es, durch Reduktion mit Wasserstoff aus Mischungen von Niobpentoxid mit Nickel Nb-Ni-Legierungen und aus
solchen von V O mit Eiseu V-Fe-Legierungen herzustellen, während
L b
die Reduktion des reinen Nb O mit Wasserstoff nicht zum Metall führt,
sondern bei dem Oxid Nb O beendet ist. Es erscheint daher möglich, unedle
Metalle aus ihren Verbindungen auch über ihre intermetallischen Verbindungen mit Eisen, Nickel oder Kobalt herzustellen.
- 15 -
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Claims (10)
1. Verfahren zur Reindarstellung von unedlen Metallen mit Hilfe von Wasserstoff
bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungen der Metalle mit mindestens einem der Metalle der achten Nebengruppe des
Periodensystems der Elemente gut durchmischt in einer Wärmebehandlung
sstufe bei Temperaturen von mehr als 800 C mit strömendem, hoch gereinigtem Wasserstoff behandelt werden, und daß die hierbei
entstehenden, hochreinen inter metallischen Verbindungen auf eine weitere
Wärmebehand.'ungsstufe höherer Temperatur gegenüber der ersten Stufe
-5 -6
und im Hochvakuum bei ca» 10 bis Io torr erhitzt und die verflüchtigten
Metalle im Hochvakuum oder in inerter Gas-Atmosphäre durch
Abkühlung mit einer Reinheit von mehr als 99 % gewonnen werden.
2. Verfahren zur Reindarstellung und Trennung von Metallen voneinander,
dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungen der zu trennenden Metalle mit xnindestens einem der Metalle der achten Webengruppe des Periodensystems
der Elemente gut durchmischt in einer ersten Wärmebehandlungsstufe
bei Temperaturen von mehr als 800 C mit strömendem, hoch gereinigtem Wasserstoff behandelt werden, und daß die hierbei entstehenden,
hochreinen intermetallischen Verbindungen zur fraktionierten Verflüchtigung und Einzelgewinnung der voneinander zu trennenden Metalle auf weitere
Wärmebehandlungsstufen jeweils höherer Temperatur gegenüber der voran-
-5 -6
gegangenen Stufe und im Hochvakuum bei ca. 10 bis 10 torr erhitzt und die verflüchtigten Metalle einzeln durch Abkühlung mit einer Reinheit
von mehr als 99 % gewonnen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als Metallverbindungen Oxide und/oder Fluoride verwendet werden.
- 16 -
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4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalle
Lithium, Calcium, Strontium, Barium, Americium, Curium und Californium aus ihren intermetallischen Verbindungen mit Rhodium,
Palladium, Iridium oder Platin durch-Verflüchtigen und 'Wiederkondensieren
mit einer Reinheit von mehr als 99 % gewonnen werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metalle der achten Nebengruppe nach der Verflüchtigung der zu gewinnenden Metalle im Kreislauf geführt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die intermetallischen
Verbindungen eine Reinheit aufweisen von weniger als 1000 ppm Sauerstoff, weniger als 100 ppm Stickstoff und weniger als 100 ppm
Wasserstoff.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die intermetallischen
Verbindungen Zusammensetzungen aufweisen, die der allgemeinen Formel A B entsprechen, wobei A mindestens ein Metall aus
y χ
der ersten bis vierten Hauptgruppe oder der dritten bis siebten Nebengruppe
des Periodensystems der Elemente,B mindestens ein Metall aus
der achten Nebengruppe, y eine der Zahlen 1, 2, 3, 5 oder 7 und χ eine der Zahlen 2, 3, 4, 5 oder 7 bedeutet.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß stöchiometrische
Mengen von Lithiumoxid (LLO) und pulverförmig em Platin gut durchmischt
in einem Strom von hoch gereinigtem Wasserstoff auf eine Tempe-
o ο
ratur von 800 bis 1000 C und mehr erhitzt werden, die entstehende intermetallische
Verbindung der stöchiometrischen Zusammensetzung LiPt,
im Hochvakuum auf 1000 C und mehr gebracht wird und das verflüchtigte
Lithium durch Kühlung kondensiert wird.
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9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß stöchiometrische
Mengen von CaF und von pulverförmigem Platin gut durchmischt in einem
Strom von hoch gereinigtem Wasserstoff auf eine Temperatur im Bereich - von 1000 bis 1400 C erhitzt werden, das entstehende CaPt thermisch
zersetzt wird und das verflüchtigte Calcium durch Kühlung kondensiert ■wird.
10. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch
von pulverförmig en Oxiden von Americium, Curium und Californium mit
pulverförmigem Platin oder Palladium gut durchmischt in. einem Strom von
hoch gereinigtem Wasserstoff auf eine Temperatur von ca. 1000 C erhitzt wird, die entstehende intermetallische Mischphase (Am, Cm,
im Hochvakuum schrittweise auf weitere Wärmebehandlungsstufen
ο ο
von ca. 1100 bis 1250 C zur Verflüchtigung von Californium, von ca.
1300 C und darüber zur Verflüchtigung von Americium und von 1500 C
und darüber zur Verflüchtigung von Curium erhitzt wird, und daß die verflüchtigten Metalle voneinander getrennt durch Kühlung kondensiert
werden.
309840/0710
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