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Einrichtung zur Anordnung von Bedienungselementen bei Kraftfahrzeugen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Anordnung von Bedienungselementen
bei Kraftfahrzeugen. Unter Bedienungselementen werden nachfolgend alle diejenigen
Schalter, Hebel und dergleichen, mit Ausnahme der Kupplungs-, Brems- und Gaspedale
sowie mit Ausnahme des Handbremshebels und Schalthebels, verstanden, die zur Bedienung
eines Kraftfahrzeuges erforderlich sind, wie zum Beispiel alle Lichtschalter einschließlich
Lichthupe, Hupe, Wischerschalter, Wascherbettigungs schal er, Schalter für Nebelrücklicht,
Schalter für Warnl ink anlage, Betätigungselemente für die fieizungs- und Belüftungsanlage
einschließlich Schalter für Geblase und dergleichen, Hebel zum Öffnen der Motor-
oder Kofferraumhaube.
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Es ist bisher allgemein üblich, Schalter und Bedienungsknöpfe der
vorerläuterten Art bzw. diese Bedienungselemente am Armaturenbrett des Kraftfahrzeuges
fest zu installieren, und zwar in der gleichen Weise anzuordnen wie die Anzeigegeräte,
wie Geschwindigkeitsmesser, Drehzahlmesser, Wasser- und Öltemperaturanzeiger, Volt-
oder Amperemeter, Öldruckmesser usw. und wie die Anzeigelampen für die verschiedenartigsten
Funktionen. Bei einem Teil der Kraftfahrzeuge sind auch schon besonders häufig zu
benutzende Bedienungselemente, wie Hupe, Hebel zur Bedienung des Scheibenwischers
und Hebel für die Richtungsanzeige, am Lenkrad oder zumindest im Griffbereich des
Lenkrades, meist an der Lenksäule, angeordnet. Nachteilig ist, daß das Auffinden
der einzelnen Bedienungselemente für Fahrer, die häufiger die Fahrzeuge wechseln,
umständlich ist und ein Umgewöhnen voraussetzt, daß außerdem die bisherige Anordnung
der vielen Bedienungselemente konstruktiv sehr aufwendig ist. Ein besonderer Nachteil
ist aber darin zu sehen, daß die meisten Bedienungselemente, besonders diejenigen,
die fest am Armaturenbrett installiert sind, für den Fahrer schwer zu erreichen
sind, so daß der Fahrer meist den Oberkörper vorbeugen muß und während dieser Zeit
eine unsichere Sitzposition hinter dem Lenkrad einnehmen muß. Besonders schwierig
ist das Erreichen dieser Bedienungselemente für Fahrer, die während der Fahrt
Sicherheitsgurte
anlegen. Es ist bekannt, daß bei zahlreichen Fahrzeugen der Fahrer den Sicherheitsgurt
lösen muß, wenn er beispielsweise die Heizungs- oder Lüftungsanlage betätigen oder
auch nur das Licht einschalten will. In der Unzugänglichkeit der Bedienungselemente
am Armaturenbrett ist vielfach der Grund zu sehen, warum ein großer Teil der Fahrer
keine Sicherheitsgurte anlegt.
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Es kommt hinzu, daß im Zuge der Sicherheitsmaßnahmen am Kraftfahrzeug,
und zwar gemäß einer neueren Entwicklung die Sitze im Kraftfahrzeug völlig unverstellbar
eingerichtet werden, damit sie genügend fest verankert werden können. Statt der
Verstellung des Fahrersitzes soll eine Verstellung des Lenkrades sowie der Pedalen
zur jeweiligen Anpassung an die Körpergröße des Fahrers vorgenommen werden. Damit
wird aber die verläuterte Schwierigkeit, die Bedienungselemente zu erreichen, noch
vergrößert.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben erläuterten
Nachteile zu beseitigen und darüber hinaus eine Einrichtung zur Anordnung von Bedienungselementen
bei Kraftfahrzeugen zu schaffen, die einen wesentlich geringeren Bauaufwand als
die bisherigen Armaturenbretter und sonstigen Bedienungseinrichtungen erfordert.
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Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
BedienSngselemente an einem oder mehreren derart beweglichen Organen angebracht
sind, daß die Bedienungselemente während der Fahrt vom Fahrersitz aus leicht erreichbar
und während des Stillstandes des Kraftfahrzeuges in eine nicht hindernde Stellung
bewegbar sind. Auf diese Weise ist es möglich, alle Bedienungselemente für den Fahrer
griffgerecht anzuordnen, so daß der Fahrer ohne seine Sitzposition zu verändern
alle Bedienungselemente leicht erreichen kann, während man sie bei Stillstand des
Kraftfahrzeuges in eine Ruhelage bringen kann, in der sie zum Beispiel beim Ein-
oder Aussteigen in keiner Weise hinderlich sind.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird dadurch erreicht,
daß jedes die Bedienungselemente tragende Organ zum Fahrer hin oder von ihm weg
verschiebbar bzw. herausziehbar und/oder klappbar bzw. schwenkbar gelagert ist.
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Hierauf aufbauend wird ferner vorgeschlagen, daß jedes Organ mittels
einer oder mehrerer Stangen oder Rohren teleskopartig an dem Armaturenbrett des
Kraftfahrzeuges verschieblich angeordnet ist.
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Für die Praxis ist es besonders vorteilhaft, daß jedes Organ in den
Griffbereich des Lenkrades bewegbar ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird außerdem vorgeschlagen,
daß jedes Organ eine Platte aufweist, auf welcher die Bedienungselemente dem Fahrer
zugewendet übersichtlich angeordnet sind, daß die elektrischen Leitungen der elektrischen
Bedienungselemente auf der Rückseite der Platte, vorzugsweise unter Zwischenschaltung
einer Steckerkupplung, zu einem gemeinsamen Kabel zusammengefaßt sind, und daß die
mechanischBedienungselemente mit Bowdenzügen versehen sind, welche in den Bewegungsweg
des Organes ausgleichenden Schleifen verlegt sind. Auf diese Weise wird nicht nur
die Gesamtkonstruktion des Armaturenbrettes vereinfacht, sondern es wird auch die
Wartung, Fehlersuche, Reparatur usw. wesentlich erleichtert.
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Eine konstruktive Verbesserung wird in diesem Zusammenhang dadurch
geschaffen, daß die Bowdenzüge von einem gemeinsamen biegsamen Rohr umgeben sind.
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Von Vorteil ist im Rahmen der Erfindung ferner, daß ein derart gestalteter
Mechanismus zwischen Organ und Fahrertür des Kraftfahrzeuges vorgesehen ist, daß
das Organ mit dem Schließen der Fahrertür in Bedienungsstellung bewegt wird.
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Eine vorteilhafte Sicherheitsmaßnahme ist darin zu sehen, daß jedes
Organ in der Bedienungsstellung derart arretierbar ist, daß bei Aufschlag die Arretierung
gelöst und das Organ
vom Fahrer weg verschiebbar ist.
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In diesem Zusammenhang ist von besonderem Vorteil, daß die Arretierung
energieverzehrend ausgebildet ist.
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Eine wesentliche konstruktive Vereinfachung läßt sich dadurch erreichen,
daß auf der Rückseite jedes Organes eine gedruckte Schaltung für die elektrische
Stromführung vorgesehen ist.
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Schließlich wird noch im Rahmen der Erfindung vorgeschlagen, daß die
Bedienungsstellung jedes Organes zwecks Anpassung an die Körpergröße des Fahrers
regelbar bzw. einstellbar ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
dem Nachfolgenden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung im Schema
dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht auf ein Armaturenbrett
eines Kraftfahrzeuges mit zum Armaturenbrett hin geschobenen Organ, auf welchem
die Bedienungselemente angeordnet sind,
Fig. 2 eine perspektivische
Ansicht gemäß Fig. 1, wobei das bewegliche Organ in Bedienungsstellung herausgezogen
ist, Fig. 3 ein Teilhorizontalschnitt durch ein Armaturenbrett mit teilweise herausgezogenem
beweglichen Organ in anderer Ausgestaltung, Fig. 4 einen Horizontalschnitt durch
ein Armaturenbrett mit einer anderen beweglichen Lagerung und Ausgestaltung eines
schwenkbar beweglichen Organes mit Bedienungselementen, Fig. 5 einen Vertikalschnitt
durch ein Armaturenbrett mit um horizontale Achse schwenkbarem beweglichen Organ
mit Bedienungselementen und Fig. 6 einen Horizontalschnitt durch ein Armaturenbrett
mit einer anderen Ausgestaltung einer verschieblichen Lagerung eines beweglichen
Organes, wobei die Bewegung durch Öffnen und Schließen der Fahrertür erfolgt.
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Wie die Übersichtszeichnungen gemäß Fig. 1 und 2 zeigen, ist bei dem
hier dargestellten Ausführungsbeispiel das bewegliche
Organ als
im wesentlichen rechteckige Platte ausgebildet, auf welcher die einzelnen oben erläuterten
Bedienungselemente angebracht sind. Gemäß Fig. 1 ist die Platte bis nahe an das
Armaturenbrett herangeschoben und nimmt dort eine Ruhestellung ein, wenn sich das
Fahrzeug im Stillstand befindet.
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Die Platte kann also nicht in irgendeiner Form hinderlich sein, zum
Beispiel beim Ein- oder Aussteigen. Das plattenförmige bewegliche Organ ist mit
dem Bezugszeichen 1 belegt worden, während die auf ihm angebrachten Bedienungselemente
das gemeinsame Bezugszeichen tragen. Die reinen Anzeigegeräte, Lampen usw., die
mit dem gemeinsamen Bezugszeichen 3 versehen sind, sind am Armaturenbrett wie bisher
üblich übersichtlich und fest installiert. Es empfiehlt sich, auch diese Geräte
und Lampen zu Baueinheiten zusammenzufassen. Sobald sich der Fahrer zum Fahren des
Fahrzeuges auf den Sitz begeben hat, kann er das bewegliche Organ 1 aus dem Armaturenbrett
herausziehen, wie in Fig. 2 dargestellt ist, so daß sämtliche Bedinungselemente
bei diesem Åusffihrungsbeispiel griffgerecht in unmittelbarer Nähe des Lenkrades
4 erreichbar sind. Die Bedienungselemente liegen auch in unmittelbarem Sichtbereich
des Fahrers.
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Fig. 3 zeigt ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel eines plattenförmigen
beweglichen Organes 5, auf welchem die Bedienungselemente 6.übersichtlich angeordnet
sind. Die Anordnung der einzelnen Bedienungselemente erfolgt zweckmäßigerweise mittels
Schnellverschluß bzw. mittels solcher Halterungen, die ein leichtes Auswechseln
von evtl. schadhaften
Schaltern und dergleichen gewährleisten.
Die elektrischen Leitungen sind auf der Rückseite der Plafte verlegt. Zweckmäßigerweise
wird statt einer Verdrahtung eine gedruckte Schaltung verwendet. Angeschlossen ist
ein Stecker 6, der in eine Steckerkupplung 7 eingeschoben werden kann, von welcher
ein gemeinsames Kabel 8 zum Bordnetz des Kraftfahrzeuges führt. Der Stecker 6 kann
gleichzeitig zur Halterung der Platte 5 am Ende eines verschieblichen Rohres 9 dienen,
das in einem am Armaturenbrett 10 fest angeordneten Rohrstutzen 11 gehalten ist.
Am Ende des Rohres kann ein Ringwulst 9a vorgesehen werden, welcher mit einer federnden
Arretierung 12 zusammenwirkt, derart, daß das herausziehbare Organ 5 in dieser Stellung
arretiert ist, jedoch bei Schlag auf die Vorderseite des Organes auslöst, so daß
das verschiebliche Organ in Richtung nach dem Armaturenbrett zurückgoeschoben werden
kann.
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Fig. 4 zeigt eine andere Ausgestaltung eines plattenförmigen Organes
13 mit in entsprechender Weise angeordneten Bedienungselementen 14. Dieses Organ
13 ist um eine vertikale Schwenkachse 15 schwenkbar bzw. in den Griffbereich des
Fahrers klappbar am Armaturenbrett 16 gelagert. Ein gemeinsames elektrisches Kabel
17 führt wiederum zu dem Bordnetz.
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Gemäß Fig. 5 ist ein plattenförmiges Organ 18 mit Bedienungselementen
19 um eine horizontale Achse 18 am Armaturenbrett 19 schwenkbar gehalten, wobei
es sich empfiehlt, das untere
Teil 18 a der Platte wulstartig und
winkelig abzubiegen.
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Auch bei diesen Gestaltungen nach Fig. 4 und 5 können Arretierungen
vorgesehen werden. Soweit an die Bedienungselemente Bowdenzüge angeschlossen sind,
können diese in ähnlicher Weise wie die vorteschriebenen gemeinsamen Kabel 8, 17
und 20 in das Innere des betreffenden Armaturenbrettes unter Bildung einer Schleife
geführt werden.
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Fig. 6 zeigt schließlich eine besondere Ausgestaltung eines plattenförmigen
parallel zu sich selbst verschiebbaren Organes 21 mit Bedienungselementen. Dieses
plattenförmige Organ 21 kann mittels zweier parallel geführter Stangen 23, 24 zum
Armaturenbrett 25 hin verschoben oder aus ihm herausgezogen werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel
erfolgt die Bewegung selbsttätig durch Öffnen bzw. Schließen der Fahrertür 26 mithilfe
eines Bowdenzuges und unter Zwischenschaltung von abgewinkelten Hebelarmen 28, 29,
die beim Öffnen der Tür mit ihren freien Schenkeln an Greiferplatten 30, 31 entgegen
der Kraft von Federn 32, 33 angreifen und die Platte 21 nach dem Armaturenbrett
hin verschieben. Beim Schließen der Fahrertür 26 geben die Hebel 28, 29 die Platte
21 frei, so daß die Federn 32, 33 die Platte vom Armaturenbrett weg in eine gut
erreichbare Lage vorzugsweise in unmittelbarem griffbereich des Lenkrades verschieben.
Das gemeinsame elektrische Kabel 34 führt wieder zu einer Steckdose 35, von wo aus
die elektrischen Anschlußleitungen zum Bordnetz des Kraftfahrzeuges führen.