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Röntzengerät zur Oberflächentherapie Die Erfindung betrifft ein Röntgengerät
zur Ober#lächenthera'pie, bei welchem dem Strahlenaustrittsienster der Röhre mehrere
gegeneinander auswechselbare Filter zugeordnet sind. Geräte der vorgenannten Art
sind insbesondere bei der Röntgentherapie von Hauterkrankungen in Anwendung. Sie
sind speziell dazu eingerichtet, Röntgenstrahlen zu erzeugen, die eine geringe Eindringtiefe
haben.
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Bei der Anwendung von Röntgenstrahlen zur Oberflächentherapie, insbesondere
bei der Dermatologie, wird in der Regel die gewünschte Strahlenhärte bzw. Gewebe-Halbwertstiefe
durch Veränderung der Röhrenspannung eingestellt. Außerdem werden noch verschieden
dicke Aluminiumfilter zwischengeschaltet. In einer häufig gebrauchten Ausführungsforin
werden so vier Stufen vorgesehen, welche die Einstellung von Gewebe-Halbwertstiefen
(GHWT) von 0,4; 3,0; 7,5 und 13 mm Cellon bei Betrieb einer Röntgenröhre mit Wolframanode
bei den Betriebsspannungen von 10, 29, 43 und 50 kV gestatten. Dabei ist es aber
immer notwendig,
der entsprechenden Spannungseinstellung immer das
richtige Filter zuzuordnen. Man muß also zwei Einstellungen miteinander koordinieren.
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Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe, die Einstellung zu vereinfachen,
wird dadurch erreicht, daß eine feste Spannungseinstellung vorgesehen ist und die
Filter aus verschiedenen Materialien bestehen.
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Bekanntlich können durch Einschaltung dünner Strahlenfilter mit geeigneten
Absorptionseigenschaften-Fhotonen geringerer und höherer Energie stärker reduziert
werden als z.B. die durch Eigenstrahlung bedingten Photonen. Unter einem geeigneten
Strahlenfilter soll dabei ein solcher Stoff verstanden werden, dessen Absorptionskante
bei geringfügig höherer Energie als die Energie der Kp -Strahlung liegt. Das ist
der Fall, wenn das Filter aus demselben Material besteht wie die Anode.
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ile Wirkung unterschiedlicher Materialien kann aber auch erhalten
werden bei Anordnung in dem Strahlenbündel einer Bremsstrahlung, die Photonen verschiedener
Energie aufweist. Im Bremsspektrum fügen sich die Photonen bezüglich ihrer Zahl
und Energie stetig aneinander. Es zeigt sich aber je nach der Höhe der Röhrenspannung
noch eine charakteristische Eigenstrahlung des Anodenmaterials, d.h. Photonen bestimmter
Energie treten überaus verstärkt auf. Dies sind bekanntlich die Anregungsspannungen
der wesentlichsten Spektrallinien, d.h. der K- und L-Serie. Bei der Verwendung einer
Wolframanode und einer für den dermatologischen Einsatz ansprechenden und hinsichtlich
des Aufwandes erträglichen Röhrenspannung von 50 kV sowie einer Stromstärke von
25 mA und einem Bestrahlungsabstand von 30 cm wird so bei Verwendung unterschiedlicher
Filter Strahlung unterschiedlicher Oberflächen-Dosisleistung (OD) bzw. unterschiedlicher
GHWT erhalten. Diese Werte betragen bei
Stufe 1 0,05 mm Kupfer,
OD = 190 (R/min); GHWT = 1,3 mm Cellon; Stufe #2 0,03 mm Molybdän, OD = 170 R/min;
GHWT ~ 4,0 mm Cellon und Stufe 3 0,04 mm Silber, OD = 95 R/min; GHWT = 9,0 mm Cellon.
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Durch geringfügige Veränderung der Filterdicken wird erzielt, daß
sich bei Stufe 1 und 2 derselbe, z.B. 200 R/min, und bei Stufe 3 der halbe OD-Wert
einstellt. Darüber hinaus kann nach freier Wahl eine 4. Stufe vorgesehen werden,
etwa die übliche Aluminium-Filterung.
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In einfacher Weise werden die Filter wie die bekannten Aluminiumfilter
verschiedener Dicke dem Strahlenaustrittsfenster der Röntgenröhre verschiebbar zugeordnet,
so daß man die Filter nacheinander in den Strahlengang bringen kann.
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Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind nachstehend anhand des
in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels weiter erläutert.
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In der Fig. 1 ist ein Übersichtsschaubild über ein Röntgen-Oberflächentherapiegerät
dargestellt, welches in der Regel für die dermatologische Bestrahlung angewandt
wird und in der Fig. 2 das mit der Filtermanschette versehene Ende der Röhre, von
welcher die Schutzkappe abgenommen ist.
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Der Röntgenapparat für Oberflächentherapie gemäß Fig. 1 besteht aus
dem auf den Laufrollen 1 ruhenden Schrankgehäuse 2, in welchem der Hochspannungserzeuger
für 50. kV ein Kühlaggregat
für die Röntgenröhre und sonstige Schaltungsteile
untergebracht sind. Diese Teile sind nicht gesondert herausgezeichnet, weil sie
an sich bekannt sind. Auf der schräg gestellten Deckplatte 3 des Schrankes sind
die verschiedenen Regelorgane und Meßgeräte angeordnet. Zum Schutz der den Apparat
bedienenden Person ist am der Röhre zugewandten Ende des Schrankes eine Bleiglasplatte
4 angebracht. Hinter dieser Platte ist der Röhrentragarm 5 angebracht. Er besteht
aus einem topfartigen, nach der einen Seite hin offenen Sockel 6, der am Schrankgehäuse
um eine vertikale Achse drehbar ist. Er umfaßt ein Parallelogrammgestänge 7, das
im Topf um eine zu seine#r Ebene senkrecht stehende horizontale Achse schwenkbar
ist. Am Endkopf 8 schließt sich als weiteres Tragarmglied das Winkelstück 9 an.
Dieses trägt an seinem freien Ende die Schelle 10, welche das Röhrengehäuse 11 um
zwei zueinander senkrechte Achsen verschwenkbar hält.
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Zur Inbetriebnahme ist die im Gehäuse 11 untergebrachte Röhre über
die Leitung 12 mit der im Schrankgehäuse 2 untergebrachten bekannten elektrischen
Versorgungseinrichtung verbunden. Damit die von der Röhre ausgehenden. Strahlen
durch das gewünschte Filter gehen, ist am Ring 13 das entsprechende Filter eingestellt.
Dadurch erhalten die Strahlen, die durch den Tubus 14 austreten, welcher sich an
der Einsteckmimik 15 befindet, die an der Endkappe 16 des Röhrengehäuses 11 angebracht
ist, die angestrebte Gewebehalbwertstiefe.
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In der Fig. 2 ist das freie Ende des Röhrengehäuses 11 dargestellt.
Dabei ist die Kappe 16 durch Herausdrehen der Schraube 17 abgenommen. So wird die
Manschette 18 sichtbar, die aus den Streifen 19, 20, 21 und 22 besteht, die in axialer
Richtung nebeneinander liegend die Manschette zusammensetzen. Sie bestehen aus verschiedenen
Materialien und sind unterschiedlich dick. So besteht der Streifen 19 aus Cu und
ist 0,05 mm
stark, der Streifen 20 aus Mo und ist 0,03 mm stark,
der Streifen 21 aus Ag und ist 0,04 mm stark sowie der Streifen 22 aus Al und ist
1 mm stark. Durch Drehen am Einstellring 13 können die entsprechenden Markierungen,
von denen die Markierung 23, die mit A bezeichnet ist, an die Einstellmarke 24 gebracht
ist.
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Zum Verstellen kann etwa die mit B bezeichnete Markierung 25 an die
Einstellmarke 24 gebracht werden, wodurch dann der Streifen 22 vor die Strahlenaustrittsöffnung
26 zu liegen kommt, die gestrichelt angedeutet ist. Die GHWT ändert sich dabei von
1,3 mm auf 13 mm.
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Die Wirkungsweise der Erfindung ergibt sich in einfacher Weise aus
der oben bereits dargelegten Anordnung der Bauteile, so daß sich ihre weitere Erläuterung
erübrigt.