DE2211407A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Her stellung von Ballen aus Papierstoff - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Her stellung von Ballen aus Papierstoff

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DE2211407A1
DE2211407A1 DE19722211407 DE2211407A DE2211407A1 DE 2211407 A1 DE2211407 A1 DE 2211407A1 DE 19722211407 DE19722211407 DE 19722211407 DE 2211407 A DE2211407 A DE 2211407A DE 2211407 A1 DE2211407 A1 DE 2211407A1
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pressure
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stack
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DE19722211407
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English (en)
Inventor
Cevil S» North Vancouver Bevendge Archibald D West Vancouver McDowall Frederick A Richmond British Columbia Mercer (Kanada)
Original Assignee
Swift & C8 , Chicago, 111 (V St A)
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Publication date
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B65CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
    • B65BMACHINES, APPARATUS OR DEVICES FOR, OR METHODS OF, PACKAGING ARTICLES OR MATERIALS; UNPACKING
    • B65B11/00Wrapping, e.g. partially or wholly enclosing, articles or quantities of material, in strips, sheets or blanks, of flexible material
    • B65B11/58Applying two or more wrappers, e.g. in succession
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B65CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
    • B65BMACHINES, APPARATUS OR DEVICES FOR, OR METHODS OF, PACKAGING ARTICLES OR MATERIALS; UNPACKING
    • B65B51/00Devices for, or methods of, sealing or securing package folds or closures; Devices for gathering or twisting wrappers, or necks of bags
    • B65B51/02Applying adhesives or sealing liquids

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
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  • Wrappers (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Ballen aus Papierstoff Die £rfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zum Herstellen von Ballen aus Papierstoff und eine verbesserte forrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. DaDei befaßt sich die Erfindung insbesondere mit einem Verfahren und einer Vorrichtung, mit denen Papierstoffstapel mit oberseitigen und unterseitigen Einschlagbögen eingeschlagen werden, indem ein Kleber auf die sich ünerlappenden Abschnitte der tinschlagbögen aufgetragen wird worauf auf diese sich überlappenden Abschnitte ein Druck ausgeübt wird. Papierstoff oder Papierpulpe wird im allgemeinen in Form von Einzelbögen in Herstellungsbetrieben gewonnen, die in der Nahe eines Holzvorkommens angesiedelt sind. Oft bestehen jedoch keine Papiermühlen oder Weiterverarbeitungsbetriebe am gleichen Ort wie die Papierstoffhertellunr'sbetriebe, so daß der Papierstoff zu Ballen verpackt und dann zu den Papiermühlen oder den anderen kunden verschifft oder anderweitig transportiert; werden muß.
  • In den Papierstoffmühlen oder -herstellbetrieben wird aus Holz ein kontinuierliches, Zellulosefasern aufweisendes Band aus Papierstoff hergestellt. Das Papierstoffband wird durch einen Trockner geführt, um ein Produkt mit; einem gewünschten Anteil, üblicherweise zwischen dO ß und 100 Je an Feststoffen zu erzeugen. Sobald das kontinuierliche Papierstoffband gebildet und getrocknet ist, wird es automatisch in rechteckige Bögen zerschnitten, und diese Bögen werden gestapelt und gewogen, so daß Stapel einheitlichen Gewichts erhalten werden. Oberseitige und unterseitige Papierstoff-Einschlagbögen werden dann lose auf den bzw. unter den Stapel gelegt. Für die weiterverarbeitenden Papiermühlen ist es in der Regel erforderlich, die Papierstoffstapel in diese Papierstoffbögen einzuschlagen, um den Balleninhalt gegen Verschmutzung und Feuchtigkeit zu schützen, wobei die Einschlagbögen möglicherweise in der weiterverarbeitenden Papiermühle nach Möglichkeit ebenfalls weiterverarseitet werden sollen. Der Stapel wird dann zu einer hydraulischen Presse überführt, die einen erheblichen nach unten gerichteten Druck auf den Stapel ausübt, um einenStapelkompaktt Abmessung zu bilden. Dieser Druck- oder Preßvorgang vermindert die Höhe des Stapels, wodurch das Stapeivolumen entsprechend vermindert und eine kompakte Einheit erhalten wird, aus welcher leichter ballen hergestellt werden können.
  • Die Herstellung von Ballen wird auf dem Gebiet der Papierstoffherstellung durch Umfalten der Einschlagbögen auf alle sechs Seiten des Papierstoffbündels und anschließendes Herumlegen von Stahldrähten oder Bandern in Quer- und Langsrichtung um den Stapel bewirkt. Dabei kann in Längsrichtung ein Draht und in Querrichtung ebenfalls ein Draht befestigt werden, oder es werden zwei oder mehr Drähte in jeder Richtung herumgelee t.
  • Diese Arbeit wird automatisch durch Drahtanbringmaschinen durchgeführt, die speziell ür die Herstellung von Ballen aus Papierstoff geeignet sind. Fine Beschreibung einer der bekannteren Drahtanbringmaschinen St dem US-Patent 3 179 037 zu entnehmen. Die Drahtanbringmaschine umgibt einen Papierstoffstapel automatisch mit einem von einer kontinuierlichen Spule abgezogenen Draht abschnitt, spannt und befestigt den Draht und schneidet den Draht denn vom Vorrat ab. Die Maschine ist auf die Verarbeitung unterschiedlicher Drähte mit verschiedenen Drahtl.ngenstüclien in der Länge oder Breite des ballens einstellDar. Bevor der Stapel in die Drahtanbrinm-schine überführt wird, müssen jedoch die Einschlagbogen so um den Stapel herumgefaltet werden, daß Seitennähte und Endlaschen gebildet werden. Die Seitennähte werden in der Regel zuerst entlang der T:ingsrichtung des Ballens geuilliet, irldem automatisch oder von Hand der oberseitige und der unterseirige Einschlagbogen in Überlapst ellung aufeinandergefaltet werden. Dann wird der Stapel in eine Drahtanbringmaschine gefördert, in welcher ein querverlaufender Draht um die Seitennähte herumgelegt wird. Der auf diese Weise teilweise gebildete Ballen wird dann um 90° gedreht und die überstehenden Abschnitte oder Flächen der Einscblagbögen werden automatisch eingeschlagen, so daR Endlaschen gebildet werden. Dann wird der Ballen in eine zweite Drahtanbringmaschine gefördert, in der ein oder mehrere Drähte in Längsrichtung über die Endlaschen gelegt und befestigt werden.
  • Die Herstellung von Ballen aus Papierstoff mit Stahldrahten hat eine Reihe von ernsten Problemen sowohl für die Papierstoff, als auch für die Papierindustrie entstehen lassen.
  • So führt beispielsweise die Verwendung von Draht in den Papierstoffmühlen zu nicht unbeachtlichen kosten. Die kosten für den Draht pro Ballen können abhängig von der Anzahl der für jeden Ballen verwendeten Drähte im Bereich von wenigen Pfennigen bis zu mehr als 80 Pfennig liegen. Wenn dann berücksichtigt wird, daß eine mittlere bis größere Papierstoffmühle pro Tag von 500 bis 1500 Tonnen Papierstoff (etwa 2000 bis 6000 Ballen pro Tag) herstellen kann, ist ersichtlich, daß die Kosten für den Draht eine erhebliche Größe erreichen.
  • Außerdem führt der komplizierte Aufbau der Drahtanbringmaschinen häufig zu mechanischen Problemen, die ein Abschalten der gesamten Anlage zur Herstellung der Ballen erforderlich machen kann, so daß die täglichen Produktionsmengen verringert werden.
  • Nach Lieferung der durch Drähte zusammengehaltenen Ballen zu den Papiermühlen entstehen sogar noch größere Probleme. So ist beispielsweise die Entfernung der Drähte von den Ballen schwierig und zeitraubend. So verursacht die Entfernung des Drahtes bei den }stunden oft Verletzungen, z. B. Verletzungen der Augen, weil die scharfen Drähte beim Aufschneiden der Ballen elastisch aufspringen. Das ernsteste Problem liegt jedoch darin, daß Drahtstücke bisweilen in die Rührwerke oder Holländer geraten, die Walzen kerben oder verletzen und die Filze durchstechen und zerschneiden, so daß kostensteigernde Beschädigungen der Ausrüstung die Folge ist. Darüber hinaus ist die Beseitigung des von den Ballen entfernten Drahtes ein Problem, da der Draht so gut wie keinen Schrottwert hat.
  • Unter Berücksichtigung der großen Zahl ernster Probleme, die bei Verwendung von Draht zur Herstellung von Papierstoffballen auftreten, wurde von den Fachleuten bereits seit langem nach besseren Verfahren zur Herstellung von Ballen gesucht. Soweit dem Anmelder bekannt, wurde jedoch noch keine ausführbare Alternative entwickelt. Von den Fachleuten wurden beispielsweise Versuche mit der Verwendung von In eben bei Papierstoffballen gemacht, jedoch waren diese Versuche aus unterschiedlichen Gründen nicht erfolgreich0 Aus dem US-Patent 3 330 409 ist ein Papierstoffballen bekannt, der von zwei oder mehreren Papierstoffbändern zusammengehalten wird, die endlos um den Stapel aus Papierstoffbögen herumgelegt sind. Diese Bänder können an den zusammengeführten Enden durch Verwendung eines Klebers, beispielsweise eines tierischen Leims, befestigt werden. Das Patent befaßt sich jedoch nicht mit der Herstellun von Ballen aus Papierstoff, die mit Einschlagbögen umhüllt sind, wie dies auf dem vorliegenden Fachgebiet im allgemeinen üblich ist. Darüber hinaus erfordert das bekannte Verfahren eine Abbindezeit des Klebers bis zu 10 Minuten, um eine brauchbare Haftung zu erzielen, während in üblichen Anlagen zur Herstellung von Ballen aus Papierstoff der Ballen in etwa 10 bis 20 Sekunden befestigt werden muß. Aus diesen Gründen löst das erwähnte Patent die durch Drahteinbindung der Papierstoffballen entstehenden Probleme nicht.
  • Aus dem US-Patent 2 765 838 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verpackung eines Stapels von Fasermatten in Kraftpapier bekannt, wobei ein warmabbindender Kleber zur Verbindung sich überlappender Abschnitte des Papiers verwendet wird. Diese Erfindung ist jedoch nicht übertragbar auf das Problem der Herstellung von Papierstoffballen durch Einschlage in Einschlagbögen aus Papierstoff. Warmaushärtende Kleber sind nämlich in der Regel nicht für die Papierweiterverarbeitung geeignet, weil sie nicht wieder erweichbar oder repulpier bar,dOh. nicht wasserlöslich oder dispergierbar sind, so daß sie bei der Herstellung von Papierstoffballen nicht verwendet werden können, weil die Einschlagbögen ebenfalls-zu Papier weiterverarbeitet werden können müssen, Deshalb können das Verfahren und die Vorrichtung nach diesem Patent die bei der Herstellung von Ballen aus Papierstoff auftretenden Probleme nicht lösen.
  • Demgegenüber ist es die Aufgabe der Erfindung ein verbessertes Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Papierstoff ballen zu schaffen, bei dem Draht oder dergleichen nicht verwendet werden muß, und ein oberseitiger und ein unterseitiger Einschlagbogen durch Klebung um die sechs Seitenflächen eines Papierstoffstapels herumgelegt werden können. Dabei wird höhere Herstellgeschwindigkeit bei gleichzeitig verringerten Kosten angestrebt, und die erfindungsgemäße Vorrichtung soll nach Möichkeit austauschbar mit den bisher in Ballenherstellanlagen verwendeten Drahtanbringeinheiten sein. Dabei muß noch berücksichtigt werden, daß die Einschlagbögen für die Papierweiterverarbeitung geeignet sein müssen.
  • Grundsätzlich umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren die Herstellung von Ballen aus Papierstoffstapeln, wobei der Stapel mit einem oberseitigen und einem unterseitigen Einschlagbogen umhüllt wird0 Die Einschlagbögen werden um den Stapel aus Papierstoffbögen so herumgefaltet, daß sich die Seiten und die Endflächen überlappen, wobei auf die sich überlappenden Abschnitte ein in der Papierherstellung weiter verarbeitbarer oder repulpierbarer Kleber aufgetragen ist. Diese klèbstofftragenden Flächen werden dann der Einwirkung eines hohen Drucks ausgesetzt, um eine rasche und dauerhafte Verbindung zu erziele welche die Einschlagbögen den Papierstoffstapel sicher umhüllen läßt.
  • Erfindungsgemäß wird hierbei so vorgegangen, daß ein bodenseitiger und ein oberseitiger Einschlagbogen mit überstehenden Seiten- und Endflächen in Ausrichtung mit der Unter- und Oberseite des Papierstoffstapels angeordnet werden; daß ein weiter verarbeitbarer oder repulpierbarer Kleber auf einen Abschnitt der überstehenden Seitenflächen aufgetragen wird; daß die überstehenden Seitenflächen in tjberlappstellung gefaltet werden und für eine Zeitdauer von mehr als etwa 5 Sekunden ein Druck von mehr als 0,703 kp/cm2 auf die sich überlappenden Seitenflächen zur Einwirkung gebracht wird und so seitliche Nahtverbindungen geschaffen werden; daß die überstehenden Endflächen zu Endlaschen gefaltet wurden; daß auf einen Abschnitt der Endlaschen Kleber aufgetragen wird; und daß für eine Zeitdauer von mehr als etwa 5 Sekunden ein Druck von mehr als 0,703 kp/cm2 auf die Endlaschen zur Einwirkung gebracht wird.
  • Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist zusätzlich zu den Faltvorrichtungen zur Umfaltung der Seiten-und zur Bildung der Endlaschen der Einschlagbögen Kleber auftragvorrichtungen zum Auftragen von Kleber auf diese Fläche und Klebpressen auf, mit denen starker Druck auf die-Kleberbeschichteten Flächen ausgeübt wird.
  • Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt: Fig. 1 ein Flußdiagramm einer erfindungsgemäß aufgebauten Vorrichtung oder Anlage zur Herstellung von Ballen aus Papierstoff; Fig. 2 eine schematische Veranschaulichung des Faltverlaufs bei der Papierstoffballenherstellung; Fig. 3 eine Seitenansicht eines Abschnitts einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung von Papierstoffballen; Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Teil einer erfindungs gemäßen Vorrichtun zur Herstellung von Papierstoffballen; und - Fig. 5 eine Endansicht einer für die erfindungsgemäße Vorrichtung verwendbaren Klebepresse. -Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können die gestapelten Papierstoffbögen ohne Verwendung von Draht haltbar zu einem Ballen geformt werden. Das Verfahren ist anwendbar sowohl für aus Gymnospermen (Weichholz} beispielsweise aus Fichte, Hemlock-Tanne, Kiefer und Zeder hergestelltem Papierstoff, als auch-für aus Angiospermen (Hartholz), beispielsweise Espe, Birke, Buche, Ahorn und Eiche hergestelltem Papierstoff.
  • Außerdem kann der Papierstoff aus Altpapier, Lumpen oder anderem Faserrohmaterial, beispielsweise Stroh, Alfalfagras, Jute, Plachs, Hanf, Maisstengeln, ausgepreßten Zuckerrohrstengeln, Bambus oder dergl. hergestellt sein. Darüber hinaus ist das erfindungsgemäße Verfahren verwendbar bei Papierstoffen, die auf unterschiedliche Weise gewonnen werden, z.B auf mechanischem Weg (Holzschliff), auf halbchemischem Weg und auf chemischem Weg einschließlich des Sulfatverfahrens (Sulfatzellulose), des Sulfitverfahrens (Sulfitzellstoff), des Sodaverfahrens (Natronzellstoff) und des Kraft-Verfahrens (Kraft-Sulfatzellstoff). Von diesen Verfahren sind das SuBEtverfahren und dessen Abwandlung, das Kraft-Verfahren wohl die wichtigsten. Das Sulfatverfahren ist sowohl bei Weichals auch bei Harthölzern anwendbar, wird jedoch wegen der dabei erhaltenen langen und starken Fasern üblicherweise bei Weichhölzern angewandt.
  • Nach der Herstellung des Papierstoffes als kontinuierliches Band und nach seiner Trocknung wird er automatisch zu rechteckigen Bögen zerschnitten, deren Größenbereich zwischen 68,6 cm und 91,4 cm in der Breite und 76,2 cm und 101,6 cm in der Länge liegt. Die Bögen werden gestapelt und gewogen, so daß Stapel eines Einheitsgewichts, üblicherweise in der Größenordnung von 227 kg je Stapel erhalten werden. Dann werden die Stapel zur Verminderung ihres Volumens und zur Erreichung kompakter Abmessungen zusammengepreßt. Anschließend wird ein oberseitiger und ein unterseitiger Einschlagbogen entweder automatisch oder von Hand lose auf bzw. unterhalb des Stapels angeordnet. Die Einschlagbogen sind üblicherweise aus dem im betreffenden Betrieb hergestellten Papierstoff geschnitten, wobei sie jedoch größere Abmessungen als die normalen Papierstoffbögen haben, um eine genügende Oberflächen größe zu haben, so daß sie den Papierstoffstapel vollständig umhüllen können. Es ist wesentlich, daß die Einschlagbögen in genauerAusrichtung zum Stapel angeordnet werden. Das heißt, auf beiden Seiten des Stapels sollten im wesentlichen gleich große Flächen der Einschlagbogen überstehen, so daß eine Uberlappung des oberseitigen und des unterseitigen Einschlagbogens nach deren Faltung sichergestellt ist. Auf diese Weise wird eine genügend große Fläche für die Überlappung der seitlichen und der Endflächen zur Verfügung gestellt, so daß der oberseitige Einschlagbogen durch Klebung mit dem unterseitigen Einschlagbogen verbunden werden können. Außerdem ist festzuhalten, daß zwei unterseitige Einschlagbögen mit einem oberseitigen Einschlagbogen oder zwei oberseitige Einschlagbögen mit einem unterseitigen Einschlagbogen oder zwei Einschlagbögen sowohl für die Ober- als auch für die Unterseite verwendet werden können. Ublicherweise wird jedoch sowohl für die Ober- als auch'für die Unterseite nur ein Einschlagbogen verwendet.
  • Nach der genauen Ausrichtung der Einschla-gbögen relativ zum Stapel werden die Seitennähte gebildet und miteinander verbunden, worauf die Endlaschen gebildet und festgelegt werden.
  • Die Seitenflächen können manuell oder automatisch durch Anheben der überstehenden Seitenflächen des bodenseitigen Einschlagbogens entlang der Stapellängsrichtung und durch Abwärtsdrücken der überstehenden Seitenflächen des oberseitigen Einschlagbogens umgefaltet werden, so daß sich bodenseitiger und oberseitiger Einschlagbogen überlappen0 Dabei kann so verfahren werden, daß die bodenseitigen Flächen die oberseitigen Flächen überlappen, vorzugsweise wird jedoch so verfahre daß die oberseitigen Flächen die bodenseitigen Flächen überlappen.
  • Vor der Überlappung wird ein im Papierherstellungsprozeß weite verarbeitbarer oder repulpierbarer Kleber auf die überstehenden Seitenflächen der Einschlagbögen aufgetragen, die 2tnschlierrsend zur Überlappung gebracht werden sollen. Der Leber kann auf einen der Einschlagbögen oder auf beide aufgetragen werden Wenn der obere Sinschlagbogen die nach oben weisenden Flächen des bodenseiL en Einschla bogens überlappt kann der Kleber auf die Außenflächen der bodenseitigen Seitenflächen oder auf die Innenseite der Seitenflächen des oberen Einschlagbogens oder auf beide aufgetragen werden. Der Kleber kann vor dem Umfalten der Seitenflächen nach oben bzw. nach unten in Stapellängsrichtung aufgetragen werden, oder er wird nach der teilweisen Aufwärts- bzw. Abwärtsfaltung am Stapel jedoch vor der tatsächlichen Überlappung aufgetragen.
  • Das Auftragen des Klebers kann in jeder geeigneten Weise, beispielsweise durch Aufsprühen, durch Extrudieren, durch Aufbürsten oder durch Aufwalzen erfolgen. Der Eleberauftrag kann in einem gewünschten Muster erfolgen. Beispielsweise kann er in einer kontinuierlichen dünnen Schicht von etwa 5,08 bis 25, 4 cm Breite, als kontinuierlicher Wulst oder in einem unterbrochenen Muster aufgetragen werden. Vorzubsweise wird der Kleber in Form eines dünnen, kontinuierlichen Kleberbandes von etwa 12,7 cm Breite auf die Außenseite der nach oben weisenden Seitenflächen des unteren Einschlagbogens auf beiden Seiten des Stapels aufgesprüht.
  • Sobald der Kleber auf die Seitenflächen aufgetragen ist, können diese in Uberlappstell,ung miteinander in Berührung gebracht werden. Die klebertragenden Seitennähte werden dann einer starken Druckkraft ausgesetzt, welche den Kleber in die Papierstoff-Einschlagbögen einpreßt. Infolge des tiefen Eindringens des Klebers in die Papierstoff-Einschlagbögen wird eine sehr feste Verbindung erreicht und außerdem zeigt der Kleber größere Feuchtigkeitsbeständigkeit. Die Größe der zur Erzielung einer starken, haltbaren Verbindung erforderlichen Pressung ist eine Funktion unterschiedlicher Parameter, einschließlich der Zeitdauer des Preßvorgangs und der verwendeten Kleberart. Die obere Grenze der angewandten Druckkräfte wird lediglich dadurch gegeben, daß der Ballen sich bei einer bestimmten Grenzkraft durchbiegt -und deformiert. Da höhere Druckkräfte eine schnellere und stärkere Verbindung ermöglichen, wird auf die Oberseite des Ballens vorzugsweise eine abwärtsgerichtete Druckkraft ausgeübt, um das Durchbiegen und die Deformation des Ballens zu verhindern, während gleichzeitig auf die Seitennähte hohe Druckkräfte einwirken. Ganz allgemein wurde gefunden, daß Drücke von mehr als etwa 0,703 kg/cn 2 (10 psig) zur Herstellung einer zufriedenstellenden Verbindung erforderlich sind. Wie erläutert ist der obere Grenzdruck nur durch die Deformation des Ballens begrenzt und kann oberhalb von 24, 6 kg/cm2 (350 psig) liegen. Wenn auf die Oberseite des Ballens zur Verhinderung einer Verformung keine Druckkraft ausgeübt wird, wird zur Herstellung einer starken Klebeverbindung ein Druckbereich von etwa 0,703 k9/cm2 bis 2,11 kg/cm² (10 psig bis 30 psig) bevorzugt.
  • Bei der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird jedoch in der bereits erwähnten Weise gleichzeitig eine Druckkraft auf die Oberseite des Ballens zur Einwirkung gebracht, um ein Aufbeulen und eine Verformung zu verhindern, während die Seitennahtverbindungen gebildet werden Der die Verformung verhindernde Druck kann im Bereich von 1,05 kg/cm² (15 psig) und darüber liegen. Vorzugsweise wird ein Bereich von etwa 0,211 kg/cm2bis 0,703 kg/cm2 (3 psig bis 10 psig) gewählt. Es ist offensichtlich so, daß der zur Bildung der Seitennähte verwendete Druck umso größer sein kann, je größer der das Aufbuckeln verhindernde Druck gewählt wird0 Bei Anwendung eines Drucks auf die Oberseite des Papierstoffballens wird für die Seitennähte ein Preßdruck von vorzugsweise etwa 1,76 kg/cm2 bis 5,27 kg/cm2 (25 bis 75 psig) verwendet, wobei der Bereich von 2,11 kg/cm2 bis 4,22 kg/cm2 (30 bis 60 psig) noch einmal bevorzugt wird.
  • Die Druckeinwirkzeit kann in Abhängigkeit vom verwendeten Kleber und von der auf den Ballen ausgeübten Druckkraft verändert werden. Es muß jedoch darauf hingewiesen werden, daß der bestimmende Faktor für die Länge der Druckeinwirkzeit im allgemeinen die Arbeitsgeschwindigkeit der Anlage zur Herstellung des Ballens sein wird. Bestehende automatische Anlagen erfordern im allgemeinen, daß kein Arbeitsvorgang bei einem Ballen eine Einwirkzeit von länger als 30 Sekunden hat0 Bei schnellen Ballenherstellanlagen kann die maximale Einwirkzeit für jeden Arbeitsgang bei weniger als 20 Sekunden liegen. Das erfindungsgemäße Verfahren der Herstellung von Ballen mittels Verklebung erfüllt nicht nur die Zeiterfordernisse von bestehenden Anlagen, sondern kann die erforderlichen Zeiten noch erheblich reduzieren. Die Druckeinwirkzeit kann auf etwa 5 Sekunden abgesenkt werden, wenn ein schnelltrocknender Kleber hohen Klebvermögens in Verbindung mit einer hohen Druckkraft angewandt wird. Vorzugsweise liegt die Druckeinwirkzeit jedoch über 10 Sekunden. Die obere Grenze der Druckeinwirkzeit ist nur durch die Geschwindigkeit der Ballen herstellanlage beschränkt und liegt beispielsweise bei Zeiten von 20 bis 30 Sekunden.
  • Nach der Herstellung der Verbindung der Seitennähte durch Auftragung von Kleber und Druckeinwirkung können die Endlaschen des teilweise fertigen Ballens gebildet und festgeklebt werden. Dieser Arbeitsgang ist der Bildung und Verklebung der Seitennähte ähnlich, mit der Ausnahme, daß die Faltung der Endlaschen etwas komplizierter ist, da sowohl eine seitliche als auch eine senkrechte Faltung erforderlich ist.
  • Der Faltvorgang wird üblicherweise automatisch ausgeführt, indem zunächst die überstehenden Seitenlaschen seitlich auf die Endflächen des Stapels gefaltet werden, worauf die an der Ober- und Unterseite gebildeten Laschen in senkrechter Richtung umgefaltet werden, so daß sie die Querfaltungtüberdecken. Vorzugsweise wird zunächst die Querfaltung durchgeführt, worauf die an der Bodenseite gebildete Lasche nach oben gefaltet und schließlich die an der Oberseite gebildete Lasche nach unten über die untere Lasche gefaltet wird. Wenn die Endlaschen auf diese Weise gebildet werden, kann Kleber auf die nach außen weisende Seite der Bodenlasche oder auf die nach innen weisende Seite der Oberlasche oder auf beide erwähnten Seiten aufgetragen werden. Die Auftragung kann vor der Faltung der Endlaschen oder zu jedem Zeitpunkt während des Faltvorgangs erfolgen. Ebenso wie bei den Seitennähten kann die Auftragung in beliebiger Weise, beispielsweise durch Aufsprühen, Extrudieren, Aufbürsten oder Walzen erfolgen; und das Auftragmuster kann nach Wunsch gewählt werden, wobei vorzugsweise ein dünnes kontinuierliches Band von etwa 5,08 bis 25,4 cm Breite aufgetragen wird.
  • Nach dem Auftrag des Klebers auf die gewählten Flächen der Endlaschen werden diese in Überlappberührung gebracht, wodurch der Ballen für den Druckverbindungsarbeitsschritt vorbereitet ist. Ähnlich wie bei der Verbindung der Seitennähte kg/cm² wird eine Druckkraft von mehr als 0,703 kg/cm² angewandt, um eine gute Verbindung zu erhalten, wobei ein Bereich von 0,703 kg/cm2 bis etwa 2,11 kg/cm2 bevorzugt wird, wenn kein abwärts gerichteter Druck zur Verhinderung von Aufwölbung angewandt wird. Wie ebenfalls bereits erwähnt, wird jedoch vorzugsweise gleichzeitig eine Druckkraft auf die Oberseite des Ballens ausgeübt, um ein Aufwölben oder Aufbuckeln zu verhindern, während die Endlaschen miteinander verbunden werden. Dieser Druck kann im Bereich bis zu 1,05 kg/cm² und gegebenenfalls höher liegen, wobei jedoch ein Bereich von etwa 0,211 bis etwa 0,703 kg/cm2 bevorzugt wird. Bei Anwendung eines solchen Drucks auf die Oberseite des Ballens wird ein Preßdruck relr Herstellung der Verbindung der Endlaschen in der Größenora!ung von 1,76 kg/cm2 bis 5,27 kg/cm2 bevorzugt, wobei wieder der Rereich-von 2,11 kg/cm2 bis etwa 4,22 k9/cm2 besonders bevorzugt ist.
  • Die Druckeinwirkzeit ist wieder durch die Erfordernisse der speziellen Anlage gegeben und wird normalerweise im Bereich zwischen 10 und 30 Sekunden liegen. Selbstverständlich kann die Druckeinwirkzeit auch länger als -30 Selnlnden sein, wenn der Ballenherstellvorgang dies zuläßt. Zeitdauern in der Größenordnung von nur 5 Sekunden können mit hinreichend fester Verbindung hergestellt werden, wenn eine hohe Druckkraft und ein Kleber mit schnellen Trocknungs- und hohen Klebkrafteigenschaften angewandt werden.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren kann jede Kleberverbindung verwendet werden, die den Papierweiterverarbeitungsprozeß nicht stört, gute Klebeigenschaften und schnel' ibbindzeiten hat. Dabei können synthetische oder natürliche, pflanzliche oder tierische Kleber verwendet werden. Eine bevorzugte Klasse von Kleberverbindungen sind die Kollagen-rot ein-Kolloide mit einem Gehalt von 30 bis 50 ß ELollagen-Protein und 50 bis 70 ß Wasser. Weiterhin sind Polyvinylazetat -Kleber mit einem Gehalt von 40 bis 60 ß Polyvinylazetat-Peststoffen und etva 40 bis 60 % Wasser gut verwendbar. Eine Verbindung aus 50 bis 55 % Polyvinylasetat, 40 bis 45 % Wasser und bis zu 10 % eines geeigneten Plastifizierstoffs ist ein besonders geeigneter Kleber für das erfindungsgemäße Verfahren. Eine andere geeignete Klasse von Kleberverbindungen umfaßt die bei der Papierherstellung weiter verarbeitbaren oder repulpierbaren 11Hot-Mel t-Kl eber" mit guten Trocken- und Hafteigenschaften.
  • Auch Stärke-Kleber mit hohem Anteil an Feststoffen, die beispielsweise von 30 bis 50 % Stärke und 50 bis 70 * Wasser aufweisen, können mit Vorteil verwendet werden.
  • Eine Reihe anderer wasserlöslicher oder wasserdispergierbarer Harze können, obwohl sie nicht die sehr schnellen Trocken- und starken Hafteigenschaften der vorerwähnten Kleber haben, bei langsamer laufenden Anlagen mit Erfolg verwendet werden. Diese Harze umfassen Polyviol, Natrium-Polyacrylsäureester, Kasein, Karrageenin, Natriumalginat, Methylzellulose, Hydroxyäthylzellulose, Karboxymethylzellulose und Gemische dieser Harse. Diese Harze sind dabei im allgemeinen in Lösung verträglich mit den Kollagen-Protein-Kolloide und können mit Vorteil mit diesen kombiniert werden, so daß geeignete Kleberverbindungen für die Zwecke der vorliegenden Erfindung hergestellt werden können.
  • Die verwendeten Kleber sollten die weitere Papierverarbeitung nicht stören, d. h. repulpierbar sein, da in der Regel auch die Einschlagbögen in der Papiermühle weiterverarbeitet werden sollen. Die Verwendung eines nichtrepulpierbaren, die Einschlagbögen imprägnierenden Klebers wurde diese für die Weiterverarbeitung unbrauchbar machen0 Mit repulpierbarem Kleber ist ein Kleber gemeint, der in den Rührwerken oder Holländern der Papiermühle löslich oder dispergierbar ist, d. h. der wasserlöslich oder wasserdispergierbar ist. Ein wesentlicher Vorteil bei Verwendung der erwähnten Protein-Kolloid-Kleber ist darin zu sehen, daß ihr Vorhandensein die erwünschten Papiereigenschaften des Papierendprodukts tatsächlich verbessert.
  • Es ist wichtig, den Kleber auf die Papierstoff-Einschlagbögen in fließfähigem Zustand aufzutragens d. h. in einem flüssigen Viskositätszustand, wie er zum Au-£sprühen oder Extrudieren geeignet ist. Daher ist es, auch wenn der Kleber bei Umgebungstemperaturen normalerweise ein Fest stoff oder ein Gel ist, wie dies üblicherweise bei den Kollagenerrotein-Klebern der Fall ist, notwendig, den Kleber zunächst zu erwärmen, seine Viskosität herabzusetzen und ihn so fließfähig zu machen. Die Auftragung des Klebers in warmen Zustand hat den weiteren Vorteil, daß das rasche Eindringen des Klebers'in die Faserstruktur der Papierstoff-Einschlagbögen während des Klebpreßvorgangs unterstützt wird. Die warme A;ufbringung des Klebers führt auch zu rascher Verdampfung des im Kleber vorhandenen Lösungsmittels, z. 3. des Wassers, was die schnelle Trocknung fördert. Die untere Temperatur, bei welcher der Kleber aufgetragen werden kann, wird also bestimmt durch den Punkt, an dem er eine geeignete fließtähige Viskosität hat. Oft liegt diese Temperatur bei Raumtemperatur oder bei einigen Klebern, z. B. bei den oben beschriebenen Polyvinylazetaten, noch darunter. Andererseits werden die Eollagen-Protein-Eleber üblicherweise bei Temperaturen oberhalb von 380 C aufgetragen. Die obere Auftragtemperaturgrenze wird durch die mögliche thermische Verschlechterung des speziell verwendeten Klebers gesetzt. Kollagen-Protein-Kleber sollten üblicherweise mit weniger als 82° C aufgetragen werden; einige Hot-Melt-Kleber können mit Temperaturen bis zu 2050 C aufgetragen werden.
  • Ein alternatives Verfahren zur Herstellung der Verbindung der Seitennähte und der Endlaschen besteht im Einstanzen kleiner -Löcher in diese Teile während des Klebpreßvorgangs. Auf diese Weise wird das Eindringen der kleber in die Einschlagbögen erheblich verbessert. Darüber hinaus wird ein Teil der Papierstoff-Fasern während der Perforation und des Preßvorgangs miteinander verhakt, was die Festigkeit der Verbindung weiter steigert. Die Löcher sollten relativ klein und mit engem Abstand eingebracht werden. So wurde beispielsweise gefunden, daß Löcher mit einem Durchmesser von 0,794 mm und einem Abstand von 1,588 mm oder mit Mittenabständen von 6,35 mm das Eindringen des klebers in vorteilhafter Weise unterstützen.
  • Außerdem ist es möglich, die überstehenden Seiten und Endflächen der Einschlagbögen vor der Aufbringung des Klebers zu perforieren.
  • Es muß festgehalten werden, daß die durch das hier beschriebene erfindungsgemäße Verfahren erzielten hervorragenden Ergebnisse völlig überraschend sind, wenn die sehr schwierigen Bedingungen berücksichtigt werden. Diese Bedingungen sind aus zwei Gründen notwendigerweise schwierig: 1. die zur Erzielung einer festen Verbindung zur Verfügung stehende Zeit ist sehr gering, und 2. die Papierstoff-Einschlagbögen sind sperrig. Die Einschlagbögen sind üblicherweise sechsmal so dick wie ein Papierbogen und relativ grob und unelastisch, so daß der Papierstoff nur schwer gefaltet und haftend verbunden werden kann. Erstaunlicherweise erfordert die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in vielen Fällen die Verwendung von nur 28,3 g oder weniger Kleber pro Ballen mit 227 kg.
  • Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in den Zeichnungen gezeigt. Fig. 1 zeigt ein schematisches Fluß schaubild einer typischen, in erfindungsgemäßer Weise aufgebauten Vorrichtung zur Herstellung von Papierstoff-Ballen. Kontinuierlich zugeführter Papierstoff wird in rechteckige Bögen zerschnitten und in der Stapelstation 2 zu Stapeln zusammengestellt. Diese Stapel werden dann zur Wiegestation 4 gefördert, wo Stapel mit Sollgewicht von üblicherweise 227 kg gebildet werden, indem Papierstoff-Bögen zugefügt oder abgenommen werden. Die Stapel mit Sollgewicht werden an der Preßstation 6 susammengepreßt, so daß ein in den Abmessungen kompaket er Papierstoffstapel erhalten wird. Ober- und bodenseitige Einschlagbögen werden an der Einschlagbogenaufbringstation 8 lose auf bzw. unter dem Stapel angeordnet, worauf der Stapel zur Arbeitsstation 10 weitergefördert wird, wo die Seitennähte gebildet werden, indem Kleber auf die vorspringenden Seitenflächen der Einschlagbögen aufgetragen und diese Seitenflächen so gefaltet werden, daß sie sich in Übereinanderlage berühren. Der auf diese Weise umhüllte Stapel wird dann zur Klebpreßstation 12 überführt, wo auf die Seitennähte eine relativ hohe Druckkraft zur Einwirkung gebracht wird, so daß eine starke Kleberverbindung erzielt~wird. Danach läuft der Stapel durch die Arbeitsstation 14, in welcher die Endlaschen gebildet werden, indem die überstehenden Endflächen der Einschlagbögen so gefaltet werden, daß die Endlaschen entstehen und indem Kleber auf diesen aufgetragen wird. Der Stapel wird dann zur Klebpreßstation 16 weitergeführt, wo eine relativ hohe Druckkraft auf die Endlaschen ausgeübt wird. Der fertiggestellte Ballen wird anschließend zur Zusammenfaßstation 18 überführt, wo die Einzelballen zu einem senkrechten Stapel zusammengestellt werden und durch Befestigung mittels eines Metallbandes zu größeren Einheiten zusammengefaßt werden können. Die Ballen sind dann zur Verschiffung und/oder Lagerung bereit.
  • Figur 2 zeigt eine bevorzugte Verfahrensweise des Herumfaltens des oberen und des bodenseitigen Einschlagbogens um eine Papierstoffstapel. Beim Schritt A wird lose unter den Stapel 20 ein bodenseitiger Einschlagbogen 21 und auf die Oberseite des Stapels ein oberseitiger Einschlagbogen 22 gelegt. Der bodenseitige Einschlagbogen 21 weist überstehende Seitenflächen 23 und überstehende Endflächen 24 auf. Der oberseitige Einschlagbogen 22 hat überstehende Seitenflächen 25 und Endflächen 26. In der Verfahrensstufe B sind die Seitenflächen 23 des unteren Einschlagbogens nach oben gegen die Seitenflächen des Stapels 20 gefaltet und die Seitenflächen 25 des oberen Einschlagbogens sind nach unten gefaltet, so daß sie den unteren Einschlagbogen überlappen. Dadurch werden die Seitenlaschen 27 und die Seitennähte 28 gebildet. In der Verfahrensstufe C sind die Seitenlaschen 27 quer zur Endfläche des Stapels 20 eingefaltet, was zur Bildung der Bodenlasche 29 und der Oberlasche 30-führt. Durch Auffalten der Bodenlasche 29 nach oben gegen die Endfläche des Stapels 20 und anschließendes überlappendes Herabfalten der Oberlasche 30 wird die Umhüllung des Ballens, soweit sie die Faltung betrifft, fertiggestellt. Die Seitenlaschen 27, die Ober- und die Bodenlasche 29 bzw. 30 werden im folgenden in ihrer Gesamtheit als Endlaschen bezeichnet.
  • Im folgenden wird auf die Figuren 1 bis 5 Bezug genommen. Der Papierstoff-Stapel 20 ist auf dem bodenseitigen Einschlagbogen 21 angeordnet und wird von einem von einem Motor 32 über einen Riemen 33 angetriebenen Endlosförderer 31 in die angezeigte Richtung geführt. Auf jeder Seite des Förderers ü b nP waltvorrichtung 34 für den bodenseitizen Einschlagbogen angeordnet, die senkrechte Führungen 35 und Formführungen 36 aufweist. Die Pormführungen 36 verlaufen an ihrem vorderen Ende 37 im wesentlicheL horizontal, wobei- jedoch ihre Neigung in Richtung zum Hinterende 38 sich allmählich bis in eine senkrechte Stellung ändert. Auf diese Weise können die Formführungen 36 an den vorstehenden Seitenflächen 23 des unteren Einschlagbogens 21 zur Anlage kommen und diese Seitenflächen in dem Augenblick, in dem der Stapel 20 das Hinterende 38 erreicht, in eine im'wesentlichen senkrechte Stellung umfalten. Zu diesem Zeitpunkt wird auf dem Stapel 20 der oberseitige Einschlagbogen 22 aufgelegt, falls bis dahin ein solcher Einschlagbogen noch nicht in Ausrichtung zum Stapel aufgesetzt ist.
  • Eine in ihrer Gesamtheit mit 39 bezeichnete Kleberauftragvorrichtung umfaßt einen Klebervorratsbehälter 40, eine von einem Motor 42 angetriebene Pumpe 41 und Auftragköpfe 43. Die Pumpe 41 saugt über eine Leitung 44 und ein Ventil 45 Kleber an und fördert diesen über Leitungen 46 und Ventile 47 zu den Auftragköpfen 43. Die Auftragköpfe 43 sind auf senkrechten Führungen 35 mittels Halterungen 48 stationär befestigt und mit Düsen 50 versehen, die so angeordnet sind, daß sie einkontinuierliches Kleberband auf die Außenseite, der Seitenflächen 23 des unteren Einschlagbogens auftragen, wenn diese Seitenflächen in nach oben weisender Stellung an den Düsen 50 vorbeigeführt werden. Die Düsenausgestaltung und der Druck kann zur Einstellung unterschiedlicher Arten des Kleberauftrags verändert werden. Die Pumpe 41, die Auftragköpfe 43 und die Leitungen 44, 46 können, beispielsweise mittels (nicht gezeigter) elektrischer Heizelemente beheizt werden, um den Kleber so lange in beheiztem Zustand zu halten, bis er aufgetragen ist. Auch der Klebervorratsbehälter 40 kann in geeigneter Weise, beispielsweise durch Dampf oder elektrisch erzeugte Wärme beheizt werden0 Der so weit umhüllte Stapel 20 wird auf einen von einem Motor 54 über einen Antriebsriemen 56 angetriebenen Endlosförderer 52 überführt und in die Arbeitsstation 10 zur Herstellung der Seitennähte gebracht. Eine zu beiden Seiten des Förderers 52 angeordnete; in ihrer Gesamtheit mit 60 bezeichnete Faltvorrichtung für die oberen Einschlagbogen dient zur Abwärtsfaltung der Seitenflächen 25 des Einschlagbogens derart, daß die den Kleber tragenden bodenseitigen Seitenflächen 23 überlappt werden0 Senkrechte Führungen 35 verlaufen entlang den Seiten des Förderers 52, um die bodenseitigen Seitenflächen 23 in senkrechter Stellung zu halten. Wenn der Stapel 20 unter der Faltvorrichtung für den oberen Einschlagbogen steht, werden schwenkbar angelenkte, herabklappbare Faltplatten 62 derart betätigt, daß sie zur Anlage an die Seitenflächen 25 des oberseitigen Einschlagbogens 22 kommen. Die Faltplatten 62 werden durch die von Zylindern 66 betätigten, schwenkbar angeschlossenen liolbenseangen 64 in einer nach unten gerichteten Abstreifbewegung verschoben. Figur 3 zeigt die Faltplatte 62 in ihrer nach unten gerichteten Stellung, in welcher sie gehalten wird, bis der Stapel 20 aus der Arbeitsstation 10 zur Herstellung der Seitennaht austritt. Die Zylinder 66 sind starr an Rahmen 68 befestigt, welche Querträger 70 und senkrechte Stützen 72 aufweisen. Nach Beendigung des Faltvorganges der Seitenflächen führt der Förderer 52 den Stapel 20 auf einen über einen Riemen 75 von einem Motor 73 angetriebenen Klebpreßförderer 74. Die in ihrer Gesamtheit mit 76 bezeichnete Klebpreßvorrichtung weist ein Gestell 78 mit senkrechten Stützen 80 auf, die durch einen waagerechten Querträger 82 verbunden sind. Querdruckplatten 84 sind an den Enden von Kolben 184 hin- und herverschiebbar befestigt, und die Kolben 184 werden von Druckzylindern 86 betätigt, die an den senkrechten Stützen 80 befestigt sind. Eine Durchwölbungen verhindernde Platte 88 ist hin- und herverschiebbar am Ende eines Kolbens 190 unterhalb des Querträgers 82 befestigt. Der Kolben 190 wird durch einen Zylinder 90 betätigt, der am Querträger 82 des Gestells angeschlossen ist. Wenn der Stapel 20 in der Klebpreßstation 12 genau ausgerichtet steht, werden die Querdruckplatten 84 und die Platte 88 zur Verhinderung der Durchwölbung in Anlage an die Seiten und die Oberseite des Stapels gebracht. Nach Einwirkung der erforderlichen Preßkraft auf die Seitennähte werden die Druckplatten 84 und die Platte 88 zurückgezogen.
  • Der Stapel 20 wird vom Klebpreßförderer 74 auf einen durch einen Riemen 93 von einem Motor 91 angetriebenen endlosen Drehtisch-Förderer 92 überführt. Mit dem Förderer 92 ist ein Drehtisch 94 gekoppelt, der zum Verschwenken eines auf ihm aufgesetztenStapels um 90° dient. Der Drehtisch 94 ist in der Mitte des Förderers 92 zwischen den Fördergurten 96 angeordnet und wird durch einen Hubarm 98 in senkrechter Richtung angehoben. Der Hubarm trägt eine Indeiplatte 100, die starr mit der Drehtischachse 102 verbunden ist. Der Drehtisch 94 wird durch die Wirkung einer an der Drehtischachse 102 angreifenden Antriebskette 104 in angehobener Stellung um 900 gedreht. Die Drehung des Stapels 20 um 900 führt dazu, daß die Seitenflächen des Stapels mit Bezug auf die Förderrichtung des Förderers 92 quer verlaufen.
  • Der Drehtisch-Förderer 92 führt den Stapel 20 auf einen durch einen Treibriemen 110 von einem Motor 108 angetriebenen endlosen Förderer 106. Der Förderer 106 dient zur Ausrichtung des Stapels 20 an der Arbeitsstation 14 zur Herstellung der Endlaschen. Die in ihrer Gesamtheit mit 114 bezeichnete Faltvorrichtung zur Bildung der Endlaschen ist in Verbindung mit dem Förderer-106 angeordnet und dient zur seitlichen Einfaltung der Seitenlaschen 27 und zur senkrechten Einfaltung der Boden- und Oberlasche 29 bzw. 30. Eine Vorrichtung, die für diesen Arbeitsvorgang insbesondere-geeignet ist, ist beispielsweise aus dem US-Patent 3 327 452 bekannt. Die Endlaschenfaltvorrichtung 114 weist eine Bodenlaschenfalteinrichtung 116 und eine Falteinrichtung 118 für die Ober- und Seitenlaschen auf, die von einem auf nicht gezeigten Oberschienen laufenden Schlitten 120 gehalten ist. Die Bodenlaschenfalteinrichtung 116 ist seitlich zu beiden Seiten des Förderers 106 angeordnet und weist ein Gestell 122 auf, welches jeweils einen schwenkbar gelagerten unteren Baltflügel 124 trägt. Der Faltflügel 124 steht normalerweise relativ zum Förderer 106 in horizontaler Richtung, kann jedoch durch eine schwenkbar am Faltflügel 124 angeschlossene Kolbenstange 126 um 900 in senkrechte Stellung verschwenkt werden. Der Kolben der Kolbenstange 126 wird durch einen am Gestell 122 befestigten Zylinder 128 betätigt. Die Betätigung des Kolbens 126 verschwenkt die Faltflügel 124 um 900, so daß die Bodenlasche 29, wie in Fig. 3 gezeigt ist, in eine im wesentlichen senkrechte Stellung gepreßt wird.
  • Die Faltvorrichtung 118 für die Ober- und Seitenlaschen weist ein Obergestell 130 auf, welches eine Fuhrungsstange 132 trägt Das Gestell 130 und die Führungsstange 132 werden in senkrechter Richtung durch einen auf dem Schlitten 120 befestigten und über den Kolben 136 am Gestell 130 angeschlossenen senkrechten Zylinder 134 verstellt. Unterhalb von Schlittenführungen 140 an jedem Ende der Führungsstange 132 sind senkrechte Hängeträger 138 angeordnet. Die Hängeträger 138 tragen waagerecht angeordnete Querträger 142, die durch Zylinder 144 und Kolbenstangen 146 zusammengezogen und voneinander entfernt werden können. Die Zylinder 144 und die Kolben 146 sind an den Schlittenführungen 140 an den Enden der Fuhrungsange 132 angeschlossen.
  • Die Enden der Querträger 142 tragen L-förmige Seitenlaschenfalter 148, die von Metallplatten 147 und 149 gebildet werden. Die Falter 14d werden normalerweise durch Federn 150 federnd in einer 450-Stellung gehalten. Anschlage 152 begrenzen die Schwenkbewegung der Falter 148 in einer Richtung.
  • Wenn sie jedoch an einer Kante des Stapels 20 angreifen, werden sie entgegen der Wirkung der Federn 150 so verschwenkt, daß die-Platten 147 in einer senkrecht zu den Querträgern 142 stehenden Stellung stehen. Auf diese Weise erfolgt die seitliche Faltung der Seitenlaschen, wobei die Ober- und Unterlasche 29 und 30 gebildet werden.
  • Obere Faltflügel 154 sind schwenkbar in drehbar gelagerten (nicht gezeigten) Wellen angeordnet, die an beiden Seiten des senkrecht verschiebbaren Gestells 130 angeSch1ossen sind.
  • Die oberen Faltflügel 154 werden normalerweise in einer horizontalen Stellung gehalten, können jedoch um 900 abwärts in eine senkrechte Stellung betätigt werden. Hierzu dienen schwenkbar angeschlossene Kolbenstangen 156, die von am Gestell 130 befestigten Zylindern 158 betätigt werden. Auf diese Weise können die Oberlaschen 30 in Abwärtsrichtung umgefaltet werden, so daß sie die Unterlaschen 29 überlappen.
  • Eine in ihrer Gesamtheit mit 160 bezeichnete Kleberauftragvorrichtung umfaßt einenKlebervorratsbehälter 162, eine von einem Motor 166 angetriebene Pumpe 164 und Auftragköpfe 168.
  • Die Pumpe 164 saugt über eine Leitung 169 und ein Ventil 170 Kleber aus dem Behalter 162 und fördert ihn über Leitungen 171 und Ventile 172 zu den Auftragköpfen 168. Die Auft-ragköpfe 168 sind mittels (nicht gezeigter) Halterungen an jeder Seite des Förderers 106 in der åhe der Bodenlaschenfalteinrichtung 116 befestigt. Die Auftragköpfe 168 siÄ4iit Düsen 164 versehen, die zum Auftragen eines geeigneten Klebermusters auf die Endlaschen des zum Ballen umzuformenden Stapels 20 dienen. Die Pumpe 164, die Auftragsköpfe 168 und die Leitungen 169, 171 können, beispielsweise durch (nicht gezeigte) elektrische- Heizelemente beheizt werden, um den Kleber bis zum Auftrag in erwärmtem Zustand zu halten. Auch der Kleber vorratsbehälter 162 kann in geeigneter Weise beheizt werden.
  • Alternativ kann die Kleberauftragvorrichtung zum Aufbringen von Kleber auf die Endlaschen so ausgebildet sein, daß die Auftragköpfe 168 auf einem verfahrbaren (nicht gezeigten) Schlitten angeordnet werden, der es ermöglicht, die Auftragköpfe 168 entlang einer vorbestimmten Bahn parallel zur Vorschubrichtung der Papierstoffballen 20 vorwärts und rückwärts zu verfahren. Die vorbestimmte Bahn kann eine (nicht gezeigte) Schiene bilden, die in einem der Breite eines Stapels oder Ballens äquivalenten Abstand verläuft. Auf diese Weise können die Auftragköpfe 168 synchronisiert werden, so daß sie einen zweistufigen Aufbringarbeitsgang beim Falten der Endlaschen durchführen. Dabei werden die Auftragköpfe 168 automatisch so betätigt, daß sie auf der vorbestimmten Bahn vorwärts laufen und ein Band von Kleber auf die eingefalteten Endlaschen 27 auftragen, sobald die Seitenlaschenfalter 148 das seitliche Einfalten der Laschen 27 beendet haben. Die Metallplatten 147 sind vorzugsweise hufeisenartig ausgeschnitten, so daß die Auftragung von Kleber über die gesamte Breite des Stapels oder Ballens möglich ist. Anschließend werden die unteren Faltflügel 124 ausgelöst, wodurch die Unterlaschen 29 aufwärts gegen die kleberbeschichteten, quergefalteten Seitenlaschen 27 gefaltet werden. Danach werden die Auftragköpfe 168 in umgekehrter Richtung betätigt, so daß sie auf der vorbestimmten Bahn in ihre Ausgangsstellung zurückkehren, wobei sie gleichzeitig ein Band aus Kleber auf die nach oben gefalteten Unterlaschen 29 auftragen. Zum Abschluß werden die oberen Faltflügel 154 betätigt, so daß die Oberlaschen 30 nach unten in überlappende Berührung mit den kleberbeschichteten Unterlaschen 29 gefaltet werden. Der nunmehr bereits in Ballenform vorliegende Stapel 20 wird anschließend auf einen Ballenpreß-Förderer 176 überführt, der über einen Riemen 177 durch einen Motor 175 angetrieben wird. Durch diesen Förderer wird der Ballen 20 zur Klebpreßstation 16 geführt. Die in ihrer Gesamtheit mit 76bezeichnete Klebpreßvorrichtung hat den gleichen Aufbau und arbeitet in gleicher Weise wie die im vorstehenden in Verbindung mit der Beschreibung der Klebpreßvorrichtung für die Seitennähte beschriebene Elebpreßvorrichtung. Wenn ein Ballen in geeigneter Weise an der Klebpreßstation 16 ausgerichtet ist, werden eine Querdruckplatte 84 und eine Platte 88 zur Verhinderung des Aufwölbens betätigt, so daß sie an den Endflächen bzw. der Oberseite des Ballens zur Anlage kommen. Die Platten 84 und 88 werden dann wieder zurückgezogen und der fertige Ballen wird abgßfördert.
  • Im folgenden ist unter Bezugnahme auf Fig. 5 die Klebpreßvorrichtung 76 ausführlich beschrieben, wobei ersichtlich ist, daß das Gestell der Klebpresse auf Schwenkrollen 180 angeordnet werden kann. Einer der Vorteile der erfindungsgemäßen Ausgestaltung liegt darin, daß die Klebpreßvorrichtung 76 leicht mit einer üblichen Anlage zur Herstellung von Ballen aus Papierstoff kombiniert werden kann, indem sie andere entsprechende Stelle gerollt wird. Die Anlage muß dabei nicht neu aufgebaut oder in anderer Weise umgebaut werden, wenn das erfindungsgemäße Klebpreßsystem verwendet wird. Papiers-toffstapel können also alternativ mittels Kleber oder mit Draht zu Ballen verpackt werden, indem die entsprechenden Vorrichtungen schnell ausgetauscht werden.
  • Die Querdruckplatten 84 und die Platte 88 zur Verhinderung des Aufbeulens können Teflon (Polytetrafluoräthylen) beschichtete Flächen 181 haben, um ein Zerfetzen der Papierstoff-Einschlagbögen während der Verpressung der Ballen zu verhindern. Die Platten 84 werden durch Kolbenstangen betätigt, die an den Platten durch Schraubenbolzen 186 befestigt sind, welche die Kolbenendfläche 188 durchsetzen. In gleicher Weise wird die Platte 8d von einem Kolben 190 beätigt, der mittels durch die Kolbenendfläche 194 geschraubt er Schraubbolzen 192 an der Platte angeschlossen 1st. Eine Hartgummizwischenplatte 196 kann zwischen den Flächen im8, 194 und den Platten 84, 88 angeordnet sein. Die hydraulischen Zylinder 86 sind mittels durch eine Metallplatte 200 geführter Schraubenbolzen 198 an den senkrechten Stützen 80 befestigt. Der die Platte 88 betätigende hydraulische Zylinder 90 ist mittels durch eine Metallplatte 204 geführter Schraubenbolzen 202 am Querträger 82 befestigt. Stabilisierende Führungsstangen 206 erstrecken sich von den Druckplatten 84, 88 durch die Stützen 80 bzw.
  • den Querträger 82. Ein auf einem Hydrauliktank 210 angeordneter Elektromotor 208 treibt eine Flügelpumpe 212, welche Hydraulikmedium durch ein Druckeinsteliventil 214 zu einem elektromagnetisch betätigten wegeventil 216 fördert. Das Wegeventil 216 steuert die Strömung des Hydraulikmediums zu und von den Zylindern 86 und 90 über die hydraulischen Leitungen 218 und 220. Die Pumpe saugt das Hydraulikmedium vom Tank 210 über die Leitung 222 an und das Wegeventil 216 leitet das Hydraulikmedium über einen Filter 224 zum Hydrauliktank 210.
  • Durch die Teflon-beschichteten Flächen 188 können Perforations nadeln 226 in die Querdruckplatten 84 geschraubt sein. Die Nadeln sind etwa 6,35 mm lang und in enger Nachbarschaft, beispielsweise mit 1,588 mm Entfernung voneinander oder mit Mittenabständen von 6,35 mm voneinander angeordnet. Eine Betätigung der Druckplatten 84 verursacht dann eine P?rforation der Seitennähte und Endlaschen des Stapels oder Ballens 20 durch die Perforationsnadeln 226, wodurch das Eindringen von Kleber in die Einschlagbögen verstärkt wird. Beim Zuruckziehen der Druckplatten b4 und damit der Nadeln 226 reinigen sich diese durch den Zurückziehvorgang selbst.
  • Die Klebpreßvorrichtung 76 ist zwar als hydraulisch betätigtes System gezeigt und beschrieben, es ist jedoch ersichtlich, daß auch ein Druckluftsystem, insbesondere bei niedrigeren Druckbereichen verwendet werden kann. Das hydraulische System wurde nur deshalb beschrieben, weil ein solches System auch innerhalb hoher Preßdruckbereiche vielseitiger verwendbar ist.
  • Dabei ist jedoch festzuhalten, daß die Größe der auf die -Seitennähte und Endlaschen eines Stapels oder Ballens während des Klebepreßschritts ausgeübte Druck eine Funktion (1) des hydraulischen oder pneumatischen Beaufschlagungsdrucks der Zylinder 86, (2) des Durchmessers des Kolbens 184 und (3) der Größe der Fläche der Druckplatten 84 ist.
  • Hervorragende Ergebnisse wurden bei Verwendung eines Kolbendurchmessers von 10,16 cm für den Kolben 184 (Querschnittsfläche etwa 81 cm²), und bei Abmessungen der Druckplatten 84 von 7,6,2 cm x 35,6 cm (Flächengröße = 2710 cm2) erzielt.
  • Bei solchen Kolben- und Druckplattenabmessungen liegt der bevorzugte Bereich des Hydraulikdrucks zwischen etwa 70 kgiom2 2 bis etwa 140 k , was zu einem tatsächlichen Preßdruck von 2,11 kg/cm2 bis 4,22 kg/cm2 auf die Seitennähte und die Endlaschen des Ballens führt. Der tatsächliche Preßdruck wird errechnet durch Multiplikation des hydraulischen Drucks mit der Querschnittsfläche des Kolbens 184 und Division des Produkts durch die Fläche der Druckplatte 84.
  • In gleicher Weise kann der der Platte 88 zugeordnete Kolben -190 einen Durchmesser von 10,16 cm (Querschnittsfläche 81 cm²) haben. Die Platte 88 zur Verhinderung der Durchwölbung hat vorzugsweise Längen- und Breitenabmessungen, die geringfügig größer als die des Stapels oder Ballens 20 sind. Bei einem Ballen mit einer Abmessung der Oberseite von 76,2 cm x 84,8 cg kann die Platte 88 also etwa Abmessungen von 78,7 cm x 88,9 c (Flächengröße = etwa 7000 cm2) haben. Ein über den Kolben 190 auf die Platte 88 einwirkender hydraulischer Druck von 70 k vc 2 erzeugt dann also einen tatsächlichen Preßdruck von etwa 0,81 kg/cm² auf die Oberseite des Ballens 20.
  • Die Faltvorrichtung für die Seitennähte, die Faltvorrichtung für die Endlaschen, der Drehtisch und die Kleberauftragvorrichtung werden vorzugsweise durch Druckluft systeme betätigt.
  • Das Fördersystem kann wahlweise durch elektrische Motoren oder Druckluftmotore angetrieben werden. Die verschiedenen pneumatischen und hydraulischen Zylinder werden durch Schaltventile gesteuert, die entweder durch Solenoide eines elektrischen Steuersystems oder durch pneumatische Relaisventile eines pneumatischen Steuersystems betätigt werden. Bei einem elektrischen Steuersystem werden die verschiedenen Arbeitsgänge und die Aufeinanderfolge dieser im allgemeinen durch Endschalter ausgelöst und in der Zeit bestimmt, die vom Papier stoff-Stapel oder -Ballen oder von bewegten Teilen der Vorrichtung ausgelöst werden. Bei einem pneumatischen Steuert system werden diese Funktionen im allgemeinen von Hilfsventilen ausgelöst, die vom Ballen oder von bewegten Teilen der Vorrichtung betätigt werden. Die Arbeits- und Steuersysteme sind nicht dargestellt, da sie dem Fachmann bekannt sind und das Arbeitsablaufprogramm den unterschiedlichen Erfordernissen der speziellen Anlage zur Herstellung von Papierstoff-Ballen angepaßt werden muß. Diese Anforderungen variieren in so weitem Umfange, daß kein spezielles Steuersystem als Standardsteuersystem betrachtet werden kann. Ein Steuersystem, welches auf eine bestimmte Anlage zur Herstellung von Papierstoff ausgelegt ist, dürfte in der Regel nicht für eine andere Anlage geeignet sein.
  • Es ist klar, daß eine Reihe von Abwandlungen und Abänderungen des im vorstehenden beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der Vorrichtung im Rahmen des Erfindungsgedankens möglich sind.

Claims (16)

  1. Patentansprüche
    t Verfahren zur Herstellung von Ballen aus Papierstoffstapeln, dadurch gekennzeichnet, daß ein bodenseitiger und ein oberseitiger Einschlagbogen mit überstehenden Seiten- und Endflächen in Ausrichtung mit der Unter- und Oberseite des Papierstoffstapels angeordnet werden; daß ein repulpierbarer Kleber auf einen Abschnitt der überstehenden Seitenflächen aufgetragen wird; daß die überstehenden Seitenflächen in Überlappstellung gefaltet werden und für eine Zeitdauer von mehr als etwa 5 Sekunden ein Preßdruck von mehr als 0,703 kg/cm2 auf die sich überlappenden Seitenflächen zur Einwirkung gebracht wird und so seitliche Nahtverbindungen geschaffen werden; daß die überstehenden Endflächen zu Endlaschen gefaltet werden; daß auf einen Abschnitt der Endlaschen Kleber aufgetragen wird; und daß für eine Zeitdauer von mehr als etwa 5 Sekunden ein Preßdruck von mehr als 0,703 kg/cm2 auf die Endlaschen zur Einwirkung gebracht wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Seitennähte und die Endlaschen für eine Zeitdauer von etwa 10 bis 30 Sekunden ein Druck von 1,76 kg/cm2 bis 5,27 kg/cm2 zur Einwirkung gebracht wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kleber in einem Sprühmuster aufgetragen wird, und daß entweder ein Kollagen-Protein-Kleber, ein Polyvinylazetat-Kleber oder ein Hot-Melt-Kleber verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitennähte und die Endlaschen während der Preßdruckeinwirkung perforiert werden.
  5. 50 Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Seitennähte und die Endlaschen für eine Zeitdauer von etwa 10 bis 20 Sekunden ein Preßdruck von 2,11 kg/cm2 bis 4,22 kg/cm2 zur Einwirkung gebracht wird0
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verhinderung des Aufwölben des Papierstoffstapels während der Einwirkung des Drucks auf die Seitennähte und die Endlaschen ein Preßdruck von etwa 1,05 kg/cm2 auf die Oberseite des Papierstoffstapels ausgeübt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kleber ein Kollagen-Protein-Kleber verwendet wird, und daß der Kleber mit einer Temperatur von etwa 380 C bis etwa 820 C aufgetragen wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Kleber ein Polyvinylazetat-Eleber mit einem Gehalt von 40-60 ffi Polyvinylazetat-Feststoffbestandteilen und mit etwa 60-40 % Wasser verwendet wird.
  9. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Preßdruck zur Verhinderung der Aufwölbung von etwa 0,211 kg/cm2 bis etwa 0,703 kg/cm2 auf die Oberseite des Papierstoffstapels ausgeübt wird, währen der Preßdruck auf die Seitennähte und auf die Endlaschen zur Einwirkung gebracht wird.
  10. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung der Preßdrücke ein hydrau-2 lischer Druck im Bereich zwischen etwa 70 kg/cm bis etwa 140 kg/cm2 verwendet wird.
  11. 11. Nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10 hergestellter Papierstoffballen aus einem allseitig umhüllten Papierstoffstapel, dadurch gekennzeichnet, daß ein oberseit Der und ein unt erseit iger Papierstoff-Einschlagbogen (22; 21) vorgesehen sind, die zu Seitennähten (28) und Endlaschen (30, 29; 27) gefaltet sind, und daß die Seitennähte und die Endlaschen mittels eines repulpierbaren Klebers in fester Verbindung um den Ballen befestigt sind.
  12. 12. Papierstoffballen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Kleber ein Kollagen-Protein-Kleber ist.
  13. 13. Papierstoffballen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Kleber ein Polyvinylazetat-Kleber ist.
  14. 14. Vorrichtung zur Herstellung von Papierstoffballen durch allseitiges Einschlagen von Papierstoffstapeln in einen oberseitigen und einen unterseitigen Einschlagbogen mit überstehenden Seiten- und Endflächen unter Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der eine Faltvorrichtung zum Umfalten der überstehenden Seitenflächen der Einschlagbögen auf die Längsseite des Stapels und eine Faltvorrichtung zur Bildung der Endlaschen aus den überstehenden Endflächen der Einschlagbögen vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß mit den Faltvorrichtungen (34, 60; 114) zur Umfaltung der überstehenden Seitenflächen (25, 23) und zur Bildung der Endlaschen (30; 29) Kleberauftragvorrichtungen (39; 160) zum Auftragen von Kleber auf einen Abschnitt der überstehenden Seitenflächen bzw. die Endlaschen der Einschlagbögen (22, 21) und neben den Faltvorrichtungen zum Umfalten der überstehenden Seitenflächen und zur Bildung der Endlaschen angeordnete Klebpreßvorrichtungen (76) zur Ausübung eines Preßdrucks auf die mit einem Kleberauftrag versehenen Seitenflächen (25, 23) bzw. Endlaschen (30, 29, 27) vorgesehen sind.
  15. 15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebpreßvorrichtungen (76) einen Förderer (74; 176) zum Transport eines Papierstoffstapels (20) und ein Paar von senkrecht auf gegenüberliegenden Seiten der Förderbahn angeordneten und in horizontaler Richtung hin- und herbewegbaren Druckplatten (84) aufweisen, die eine horizontale Bewegung in Richtung auf einen auf dem Förderer befindlichen Papierstoffstapel (20) und von ihm weg ausführen können.
  16. 16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebpreßvorrichtungen (76) eine oberhalb der Bahn des Förderers (74; 176) und in eine zu diesem horizontalen Ebene eine Druckplatte (88) zur Verhinderung des Aufwölbens aufweisen, und daß die Druckplatte (88) in senkrechter Richtung auf einen Papierstoffstapel (20) zu und von ihm weg hin-und herbewegbar ausgebildet ist.
DE19722211407 1971-06-16 1972-03-09 Verfahren und Vorrichtung zur Her stellung von Ballen aus Papierstoff Pending DE2211407A1 (de)

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