DE2209836B2 - Neue insulinderivate sowie verfahren zu ihrer herstellung und diese enthaltende arzneimittel - Google Patents
Neue insulinderivate sowie verfahren zu ihrer herstellung und diese enthaltende arzneimittelInfo
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Description
Es ist bereits bekanntgeworden, daß man die |nsulin-A-Kette mit der lnsulin-B-Kette vereinigen
kann und dabei zum Teil Insulin erhält. Bei allen
bisher bekannten Verfahren werden die getrennten Ketten vereinigt. Die Ausbeuten an Insulin sind in
ilen Fällen sehr niedrig, weil theoretisch eine sehr
große Zahl von Disulfiden entstehen kann, die A- und
B-Ketten in unterschiedlichen Molverhältnissen entfalten. Hauptsächlich entstehen Kombinationsprodukte
aus polymeren B-Ketten- und oligomeren A-Kettendisulfiden. Durch die Kombination von
reduzierter B-Kette mit einem l,5fachen Überschuß tn reduzierter Α-Kette läßt sich die Ausbeute an
Insulin steigern (Y.-c. Du, R.-q. Jiang und C.-i.
Tso u, Scicntia Sinica, 14, 229 [1965]), jedoch selbst
bei der Verwendung eines fünffach molaren Überschusses an Α-Kette konnten nur 26% Insulin isoliert
werden, wenn natürliche Ketten eingesetzt wurden (P.G. Katsoyannis, A.C. Trakatellis, S.
Johnson, C. Zalut und G. Schwartz, Bio-Chemistry,
6, 2642 [1967]). Bei synthetischen Ketten lagen die Ausbeuten noch tiefer.
Als Hauptnachteil der bisherigen Verfahren sind niedrige Ausbeuten anzusehen, die auch durch ein
wirtschaftlich nicht vertretbares Verwenden überschüssiger Α-Kette nicht entscheidend gesteigert werden
können.
Es ist weiterhin bekanntgeworden, daß bei der Oxydation von reduziertem Proinsulin in vitro (D. F.
Steiner und J. L. Clark. Proc, Nat. Acad., Sei.,
USA, 60, 622, [1968]) Proinsulin in einer Ausbeute von 50 bis 80% zurückgebildet wird. Proinsulin ist
der einkettige Vorläufer des Insulins in der Biosynthese.
Hohe Kombinationsausbeuten an synthetischem Insulin sind im Prinzip über synthetisches Proinsulin
erreichbar, dieser Weg weist jedoch die folgenden Nachteile auf:
1. Bis heute ist noch kein synthetisches Proinsulin bekannt.
2. Es bedeutet einen sehr hohen experimentellen Aufwand, eine Sequenz von 30 bis 33 Aminosäuren
zusätzlich zu synthetisieren, um diese als Brücke zwischen dem Aminoende der A-Kette
und dem Carboxylende der B-Kette zur Erhöhung der Kombinationsausbeute zu verwenden.
3. Proinsulin ist biologisch kaum aktiv, es muß in weiteren Reaktionsschritten enzymatisch zu Insulin
gespalten werden. Ein spezifisches Spaltenzym ist noch nicht bekannt.
Es wurde gefunden, daß man vernetzte Insuline
der vereinfachten Formel
HN^GIy C>—Cys — Cys
NH
in welchen die a-Aminogruppe von GlycinA1 der
Α-Kette mit der i-Aminogruppe von Lysin829 der
B-Kette durch eine Dicarbonsäurebrücke der Formel darstellt, mit einem Überschuß eines aktivierten
Derivates von Dicarbonsäuren der allgemeinen Formel
-c—x—c—
Il Il
O O
(H)
45
verknüpft ist, wobei X für eine direkte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung,
eine aliphatisch Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 15 C-Atomen, in der gegebenenfalls
ein oder mehrere Kohlenstoffatome durch Heteroatome oder Heteroatomgruppen ersetzt sind, und
deren weitere Valenzen entweder nur mit Wasserstoffatomen oder mit Wasserstoffatomen und hydrophilen
Gruppen abgesättigt sind, steht, erhält, wenn Derivate der Insulin-A-Kette der Formel (vereinfachte Darstellung)
21
Λ I^ L·,
(IV)
worin X die oben angegebene Bedeutung besitzt und Z für einen die Carbonsäuregruppe aktivierenden
Rest steht, in polaren organischen Lösungsmitteln in Gegenwart von Protonenakzeptoren so umsetzt, daß
ein am GlycinA1 monofunklionell substituiertes, aktiviertes
A-Ketten-Derivat entsteht, dieses mit einem Derivat der Insulin-B-Kette der Formel (vereinfachte
Darstellung)
H,N—Phe
Cys Cys
NH,
Lys
29
H2N-GIy--Cys —Cys--Cys--Cys—Asn (III)
in welcher Y eine abspaltbare Schwefelschutzgruppe worin Y die oben angegebene Bedeutung besitzt, ir
polaren organischen Lösungsmitteln in Gegenwan von Proioncnakzeptoien reagieren läßt, vom so er-
ialtenen vernetzten Kettenderivat der Formel
HN
Y S |
Y S |
Y S |
--C- || O |
Y S |
— Asn | i — Ala |
|
CiIy | S Cys |
"Cys | i Cys |
Cys | I Lys |
||
H2N- | ■—-—. Phe |
~-—~-_ -Cys- |
O | ~-—-. ■ Cys. I |
|||
I S Y |
S Y |
||||||
worin X und Y die oben angegebene Bedeutung haben, die Schwefelschulzgruppen Y entfernt und die Disulfidbindungen
im wäßrigen Medium bei alkalischem pH unter Verdünnungsbedingungen oxydativ schließt.
Bei diesem Verfahren werden die im natürlichen Insulin vorkommenden Disulfidbindungen bevorzugt
gebildet. Das Insulinderivat der Formel 1 wird vorzugsweise durch ein Verfahren, das Stoffe nach dem
Molekulargewicht trennt, isoliert. Die lnsulinderivatc der Formel I weisen eine hohe zuckersenkende Wirkung
auf.
Es ist als ausgesprochen überraschend zu bezeichnen,
daß gemäß der erfindungsgemäßen Umsetzung die lnsulin-A-Kette mit der Insulin-B-Kette gezielt
und in hoher Ausbeute ohne temporären Schutz der Aminogruppe des Phenylalanine1" zwischen den
Aminogruppen von GlycinA1 und Lysin82" verknüpft
werden kann, weil man im Hinblick auf den Stand der Technik erwarten mußte, daß auch eine Substitution
am Phenylalanin in beträchtlichem Ausmaß eintreten würde (D. Levy und F. H. C a r ρ e η t e r,
Biochemistry, 6, 3559 [1967], D.G. Lindsay und
S. Shall, Biochem. J., 121. 737 [1971]). Ebenso unerwartet ist, daß Nebenreaktionen an den OH-Gruppen
der Tyrosin- und Serinreste (H. Zahn
und F. Schade, Angew. Chem., 75. 377 [1963])
nicht auftraten.
Besonders überraschend ist ferner, daß bei der Oxydation eine spezifische Bildung der Disulfidbindungen
zwischen den Halbcystinresten A 6 und Al 1. A*7 und B7 sowie A20 und B19 erfolgt und sich
Insulinderivate der Formel 1 in hoher Ausbeute gewinnen lassen. Der Fachmann konnte zwar annehmen,
daß sich unter Verdünnungsbedingungen die Bildung von polymeren Disulfiden zurückdrängen
läßt, im Hinblick auf die zahlreichen statistischen Kombinalionsmöglichkeilen mußte jedoch erwartet
werden, daß die monomeren Produkte aus einem Gemisch zahlreicher Isomerer bestehen und nur einen
kleinen Teil des gewünschten Insulinderivates der Formel I enthalten würden.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist eine Reihe von Vorteilen auf. So gelingt einmal die gezielte
Verknüpfung von A- und B-Ketten in hoher Ausbeute ohne Nebenreaktionen und ohne Schulz der Phenylalanin-aminogruppe.
Nicht umgesetzte B-Kette wird in hoher Ausbeute zurückgewonnen. Entscheidend ist, daß die Bildung der lnsulin-Disulfidbindungen in
wesentlich höherer Ausbeute als bisher erreicht werden kann.
Von besonderer Bedeutung ist. daß die Brücke zwischen den Aminogruppen nicht in einer weiteren
Reakttonsstufe abgespalten zu werden braucht unc daß es nicht erforderlich ist, Insulin selbst aus deir
Reaktionsprodukt zu gewinnen, da sich die vernetzte! Insuline als biologisch aktiv erwiesen.
Verwendet man Rinderinsulin-A-Kette in dei
Tetra-S-sulfonatform. Rinderinsulin-B-Kelte in de
Bis-S-sulfonatform und Adipinsäure-bis-p-nitrophe nylester als Brückenreagenz, so kann der Reaktions
ablauf durch das folgende (vereinfachte) Formel schema wiedergegeben werden:
O7N
O—C—(CH2L-C-O-C O
NH7
Y S
Y S
OH
1 I I I I
+ H2N- GIy Cys—Cys Cys Cys —Asn
[A(SYU]
O,N-
O — C—(CH2J4- -C —NH-GIy Cys — Cys Cys Cys — Asi
γ υ
S S
Y Y Y
SSS
ι I
ι I
HN- GIy Cys — Cys-- Cys
NH,
,N--PIk Cys Cys Lys -Ala LB(SY)2]
Y
S
S
Cvs — Asn
—O,N-
-OH
■c-
"(CH2
(Vl)
H2N- Phc | -Cys- I |
H |
I S |
S | |
Y | ||
H | H | |
S | S | |
Cvs | Lys — Ala |
f S Y |
|
H S I |
|
I Cys- |
— Asn |
1 I i
HN- GIy Cys— Cys ■- Cys
(VlI)
H2N-PhC
Cys
In der Formel III steht A(S-YU rurd«_R.nde_.
insulin-A-Kette in der Tetra-S-sulfonatform (Y-bU I
in der die Aminogruppc und alle anderen ™kuonc"tn
Gruppen in freier Form (ungeschützt) ^«ten
Außefdcr Rinderinsulin-A-Kette könne,«ebensogut
die A-Kctten mit der Sequenz anderer Insul nc
Anwendung finden, z. B. von Human, Schal . Schweine, Wal- oder Fischmsulin.
D., Ketten können entweder in bekannte. We se
aus natürlichem Insulin gewonnen werden, vorzu s
weise durch oxydative Sulphitolysc: (J L B - · c>
und R D Cole J. Diol. Chem.. 234. 1733 [1959J).
oScr mine!; bekannter Methoden der ^g'hcn,«
aufgebaut werden (z.B. H. Ζ«"«:%ηΑ
und B. Gut te, Z. Naturforsch.. 21b. 763 Γ WW
Y kann außer SOf auch andere. abspaHbarc
SchwefelschutzgrliPPcn bedeuten,w,es,emde^P pm
chemie üblich sind. z.B. SCH2CH., (LJ. wc ι t
Hoppc-Scylcrs Z. physiol. Chcm.. 3M\ 1421 (I969J)
Cys Lys —AIa
A
30
Oic Aminogruppc muß frei sein, alle anderen funktio
ncllcn Gruppen können mit den in der Pcptidchemii üblichen Schutzgruppen substituiert sein.
Entsprechend slelll B(S—Y)2 die Rindcrinsulin
B-Kette vorzugsweise in der Bis-S-sulfonatform da (hier ist Y = SOf). in der die ι-Aminogruppc an
Lysin82'1 in freier Form vorliegt und auch alle anderei
funktioneilen Gruppen ungeschützt sind.
Ebenso können B-Ketten mit der Sequenz andere Insuline Anwendung finden, z. B. von Human-, Schaf
Schweine-, Wal- oder Fischinsulin.
Die Ketten können entweder in bekannter Weis aus natürlichem Insulin gewonnen werden, verzug«
weise durch oxydative Sulphitolysc. oder mittel bekannter Methoden der Pcplidchcmic aufgcbai
6S werden (zum Beispiel H.Zahn und G. Sch m i d t
Tetrahedron Letters 5095 [1967]).
Y kann außer SO; auch andere, abspaltbar
Schwcfclschiitzgnippcn bedeuten, wie sie in der Peptic
609 512/4
ίο
chemie üblich sind, z.B. SCH2CH, (U. Weber,
Hoppe-Seylers Z. physiol. Cheni., 350, 142] [1969]).
Die i-Aminogruppc am Lysin"2'' muß frei vorliegen,
alle anderen funktionellen Gruppen können mit den in der Pcptidchemie üblichen Schutzgruppen
versehen sein.
Die eilindungsgemäß verwendbaren bifunktionellcn
Verbindungen sind bereits bekannt oder können nach bekannten Verfahren hergestellt werden (H. Zahn
und F. Schade, Chem. Ber., 96, 1747 [1963],
J. Schnell und H.Zahn, Kolloid-Z., 203, 27 [1965], H. Zahn und M. Bahra, Forschungsber.des
Landes Nordrhein-Westfalen Nr. 1897, L. Brandt,
Herausg., Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen, 1967), in der Regel aus der Dicaibonsiiure, dem
substituierten Phenol und Dicyclohexylcarbodiimid. Als Beispiele seien genannt". Aliphatischc Dicarbonsäuren
der allgemeinen Formel ZOC—(CH2),,—COZ,
in denen die Carboxylgruppe durch den Rest Z aktiviert ist, Adipinsäure-bis-p-nitrophenylester, Pimelinsäure-bis-N-hydroxysuccinimidester,
Korksäure bis-2,4,5-trichlorphenylester, Azelainsäure-bis-pentachlorphenylester.
Als Verdünnungsmittel bei der Darstellung der Kettenderivate können alle polaren organischen
Lösungsmittel verwendet werden, in denen sich die Insulinketten und ihre Derivate lösen. Als Beispiele
seien Dimethylsulfoxid und Dimethylformamid genannt.
Die mercaptolytische Abspaltung der Schwefel-Schutzgruppen sowie die Bildung der Disulfidbindungen
erfolgt im wäßrigen, gegebenenfalls gepufferten Medium.
Als Protonenakzeptoren können alle bei der Peptidsynthese üblichen basischen Verbindungen verwendet
werden, z. B. Triethylamin oder N-Methylmorpholin.
Bei der Schulzgruppenabspaltung und Bildung der
Disulfidbindungen im wäßrigen Medium können beispielsweise Ammoniumhydroxid oder Alkalihydroxide,
wie Natriumhydroxid, Hydrogencarbonate, wie Ammoniumhydrogencarbonat, oder Carbonate,
wie Natriuncarbonat, verwendet werden. Ferner Puffersubstanzen, wie Tris(hydroxymethyl)aminomethan
oder Glycin, sowie organische Basen, wie Methylamin.
Als Reduktionsmittel dienen beispielsweise Mercaptane wie //-Mercaptoäthanol oder Thioglycolsäure.
es kann auch elektrolytisch reduziert werden.
Als Denaturierungsmittel dient beispielsweise Harnstoff, als Oxydationsmittel für SH-Gruppen z. B.
Luftsauerstoff.
Bei der Darstellung der Kettenderivate arbeitet man im allgemeinen bei Temperaturen zwischen
0 und 400C, bei der Reduktion zwischen 0 und 100° C, bei der Bildung der Disulfidbindungen durch Oxydation
zwischen 0 und 300C.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens stellt man das Kettenderivat der alleemeinen
Formel (s. Formel VI, S. 7)
60
A(S-Y)4-C-X-C-B(S-Y)2
Dimethylsulfoxid, unter kräftigem Rühren eine Lösung von I mMol Insulin-A-Kette mit reversibel geschützten
SH-Gruppen, z. B. A-Kettcn-lctra-S-sulfonat. und vorzugsweise 5 bis 10 mMol Säurebinder, /B. 1 riäthylamin,
im organischen Lösungsmittel tropft. Vorzugsweise wird das gleiche Lösungsmittel verwendet,
in diesem Falle Dimethylsulfoxid. Unter diesen Bedingungen reagiert das Dicarbonsäurederivat monofunktionell
mit der Aminogruppe der A-Kclte zu einem aktivierten Derivat, das durch Ausfällen mit
beispielsweise Methanol/Äther (1 : 10), vorzugsweise 15 bis 30 Minuten nach Beendigung der Zugabe des
Dicarbonsäurederivales isoliert wird. Nach gründlichem Waschen mit z. B. Methanol/Äther wird das
aktivierte A-Kettenderivat im organischen Lösungsmittel, vorzugsweise Dimethylsulfoxid, gelöst, wobei
die Konzentration vorzugsweise 10 bis 20 μΜοΙ/ml beträgt und zu einer gerührten Lösung von 1 bis 5.
vorzugsweise 1.2 bis 1,3,Äquivalenten Insulin-B-Kctte.
z.B. B-Ketten-bis-S-sulfonat und 5 bis 15, vorzugsweise etwa 7 mMol/Base pro mMol B-Kette, bei
einer Konzentration von vorzugsweise 5 bis 10 uMol B-Kette/ml langsam zugetropfl, vorzugsweise innerhalb
von 30 Minuten.
Nach einer weiteren Reaktionszeit von vorzugsweise 15 bis 20 Stunden unter Rühren wird das Reaktionsprodukt durch ein nach dem Molekulargewicht oder
der Ladung trennendes Verfahren isoliert, erforderlichenfalls durch eine Kombination von beiden.
Beispielsweise wird an Sephadex G-50 fine* in 0,05 Ammoniumbicarbonatlösung chromatographierl.
Die Abspaltung der Schwefelschutzgruppen Y, z. B. der S-Sulfonatgruppen, sowie die Oxydation der
SH-Gruppen wird in Anlehnung an die von While
(F. H. White, Methods in Enzymology, Bd. 11. 481 [1967]) für Ribonuclease angegebenen Verfahren
durchgeführt. Eine Lösung des Kettenderivates. die zwischen 2 und 5 μΜοΙ/ml enthält, wird mit einem
Überschuß eines Reduktionsmittels (40 bis 2(Xl Mol
des Reduktionsmittels pro Mol substituierte Schwefclgruppe), vorzugsweise eines Mercaptans wie Mercaptoäthanol
in Gegenwart eines Denaturierungsmittels wie Harnstoff, bei pH-Werten zwischen 7 und 9.
vorzugsweise bei pH 8,5 und einer Temperatur zwischen 0 und 400C, vorzugsweise bei Raumtemperatur
zwischen 3 und 10 Stunden umgesetzt. Dann isoliert man das reduzierte Kettenderivat durch
Ausfällen, vorzugsweise durch Zugabe eines mil Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels, wo
bei zugleich zur Vermeidung einer Oxydation dei SH-Gruppen bei saurem pH-Wert gearbeitet wire
(beispielsweise nach F. H. White, J. Biol. Chem.
236, 1353 0961], mittels Aceton/HCl) oder durcl Gelfiltration im sauren Medium.
Die Bildung der erfindungsgemäßen Insulinderivat« erfolgt durch Oxydation der reduzierten Ketten
derivate unter Verdünnungsbedingungen (zwischei 0,01 und 0,05, vorzugsweise 0,02 μΜο1 Kettenderiva
pro ml) vorzugsweise im alkalischen Medium (zwischei pH 7,5 und 10,8, insbesondere bei pH 8,5 bis 9,0
und bei Temperaturen zwischen 0 und 300C, Vorzugs
weise zwischen 18 und 250C. Die Isolierung de Insulinderivate erfolgt durch Gefriertrocknung un<
Trennung
c .· ™ x- . ^iner Trennung nach Molekulargewicht, z. B. ai
her, indem man zu einer Losung von 5 bis 20 mMol 65 Sephadex G-50 fine® in 10%iger Essigsäure
der aktivierten Dicarbonsäure, deren Konzentration Die neuen Wirkstoffe weisen eine blutglucose
vorzugsweise zwischen 0,05 und 0.2 Mol/l betragt, senkende Wirkung auf. Sie eignen sich deshalb zu
im vorzugsweise organischen Lösungsmittel, z.B. Behandlung von Diabetikern im allgemeinen um
besonders solchen, die infolge Antikörperbildung gegen Rinder- und/oder Schweineinsulin hohe Dosen
herkömmlicher lnsulinpräparale benötigen, deren
Bedarf aber erfahrungsgemäß nach Umstellung auf ein neues Präparat, gegen das keine Antikörper
gebildet werden, durch niedrigere Dosen zufriedenstellend gedeckt ist.
Die neuen Wirkstoffe können in bekannter Weise in die üblichen Formulierungen übergeführt werden,
wie Lösungen und Suspensionen, besonders Kristallsuspensionen.
Die neuen Wirkstoffe können in üblicher Weise angewendet werden, insbesondere zur parenteralen
Injektion.
Versuchsanordnung zur Untersuchung
des Insulingehaltes von Insulinderivaten
des Insulingehaltes von Insulinderivaten
Insulin senkt die Blutglucose von Ratten. Diese Wirkung ist in einem bestimmten Bereich dosisabhängig.
Durch vergleichende Berechnung der Blutglucosesenkung bei Ratten nach subeutaner Injektion
von Präparaten mit unbekannter Insulinwirksamkeit und der Blutglucosesenkung nach ^.ibcutaner Injektion
von Insulin mit bekanntem Wirkstoffgehalt, wird die blulglucosewirksame Insulinaktivität der Insulinderivate
ermittelt. Einzelheiten siehe H. Zahn,
E. Drechsel und W. Puls: Hoppe Seylers Z. Physiol. Chem., 349, 385 bis 389 (1968).
Wirkstoff
Blulglucosewirksame
Insulinaktivität/1 mg
in % vom Insulinsiandard (25.4 lE/mg)
Insulinaktivität/1 mg
in % vom Insulinsiandard (25.4 lE/mg)
NaA1,NcB2M-AdipoylinsuIin 41
NlA1,N£B29-Adipoyl-A-ketten-tetra-S-sulfonat-B-ketten-bis-S-sulfonat
3°
35
40
Zu einer Lösung von 38,8 mg (100 μΜοΙ) Adipinsäure-bis-p-nitrophenylester in 1 ml Dimethylsulfoxid
wurde unter kräftigem Rühren eine Lösung von 28 mg (etwa 10 μΜοΙ) Rinderinsulin-A-Kette in der
Tetra-S-sulfonatform in 1,5 ml Dimethylsulfoxid und 7 μΐ Triäthylamin innerhalb von 15 Minuten bei
Raumtemperatur getropft. Die Reaktionsmischung wurde noch 15 Minuten bei Raumtemperatur gerührt.
Dann wurde das A-Kettenderivat durch Zugabe von Äther, der 10% Methanol enthielt, gefällt, abzentrifugiert und mehrfach mit Äther gewaschen. Der
Rückstand wurde in 1 ml Dimethylsulfoxid gelöst und innerhalb von 30 Minuten unter kräftigem Rühren
zu einer Lösung von 100 mg Rinderinsulin-B-Kette (etwa 27 uMol) in der Bis-S-sulfonatform und 25 μΐ
Triäthylamin in 4 ml Dimethylsulfoxid getropft.
Die Reaktionsmischung wurde noch 4 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, dann 1 Stunde gegen
fließendes Wasser und zweimal je 1 Stunde gegen 1 1 0,05 M Ammoniumhydrogencarbonatlösung (pH
8,2) dialysiert. Sodann wurde die Lösung auf eine Säule (3 χ 200 cm) mit Sephadex G-50 fine im gleichen
Lösungsmittel äquilibriert, aufgetragen und Chromatographien (Fig. 1).
Nach der Gefriertrocknung wurden erhalten:
Fraktion 1 (schraffiert):
29.3 mg (44% der Theorie) ΝαΛ\ NtB2l)-Adipoyl-A-kelten-leli"a-S-sulfonat-B-!:etlen-bis-S-sulionat.
Fraktion 2:
65 mg B-Ketten-bis-sulfonat.
65 mg B-Ketten-bis-sulfonat.
Analyse der Fraktion I:
Papierelektrophoresc bei pH 2: Reinheit 90%.
RA (relative Beweglichkeit der Bande, bezogen
auf A-Ketten-letra-S-sulfonat) = 0,4.
UV-Sp-?kt™>in. Extinktion bei 276 nm:/j?«, = 5600.
Fig. 1 zeigt das Elutionsdiagramm der Gclchromatographie
des Rohproduktes aus der Synthese im Beispiel 1 an Sephadex G-50 line (Säulendimensionen
3 χ 200 cm) in 0,05 M Ammoniumhydrogencarbonatlösung vom pH 8,2.
Durchlaufgcschwindigkcit: 90 ml/Stunde.
Abszisse: Elutionsvolumcn in Milliliter.
Ordinate: Extinktion bei 254 nm (Nanometer).
Abszisse: Elutionsvolumcn in Milliliter.
Ordinate: Extinktion bei 254 nm (Nanometer).
1. Maximum (schraffiert):
NaA1,N£B29-Adipoyl-A-keUen-telra-S-sulfonat-B-ketlen-bis-S-sulfonat.
NaA1,N£B29-Adipoyl-A-keUen-telra-S-sulfonat-B-ketlen-bis-S-sulfonat.
2. Maximum:
Nicht umgesetztes B-Ketien-bis-S-sulfonat.
NlAI .N£B2t)-Azelaoyl-A-kcUen-tclra-S-sulfonat-B-ketten-bis-S-sulfonat
Zu einer Lösung von 107.5 mg (250 μΜοΙ) Azelainsäure-bis-p-nitrophen\
tester in 3 ml Dimethylsulfoxid wurde unter kräftigem Rühren eine Lösung von 70 mg (26 iiMol) Α-Kette in der S-sulfonalform und
20 μΐ Triäthylamin in 4 ml Dimethylsulfoxid innerhalb von 20 Minuten getropft. Nach weiterem Rühren
für 20 Minuten wurde das Kettenderivat mit Methanol/ Äther (1 : 10) ausgefällt, abzentrifugiert, gründlich mit
Methanol/Äther gewaschen und kurz im Vakuum getrocknet.
Das Kettenderivat wurde in 1,5 ml Dimethylsulfoxid gelöst und innerhalb von 30 Minuten unter
kräftigem Rühren zu einer Lösung getropft, die 115 mg (32 μΜοΙ) B-Kette in der S-sulfonatform und
30 μΐ Triäthylamin in 5 ml Dimelhylsulfoxid enthielt. Die Mischung wurde noch 31I2 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt und dann 1 Stunde gegen fließendes Wasser und 2mal je 1 Stunde gegen 1 1 0,05 M
Ammoniumhydrogencarbonatlösung dialysiert. Anschließend wurde die Lösung (25 ml) auf eine Säule
(3 χ 200 cm) mit Sephadex G-50 aufgetragen und. wie bei Beispiel 1 beschrieben, Chromatographien.
Ausbeuten:
Fraktion 1:
64 mg (39,2% der Theorie) N"A1.NcB29-Azelaoyl-A-ketten-tetra-S-sulfonat-B-ketten-bis-S-sulfonat.
Fraktion 2:
54 mg B-Ketten-bis-S-sulfonat.
Analyse der Fraktion 1:
UV-Spektrum. Extinktion bei 276 nm:
r276 = 5340; RA = 0,5.
Elektrophoretische Reinheit: 95%.
r276 = 5340; RA = 0,5.
Elektrophoretische Reinheit: 95%.
N'^1,NlB29-Suberoyl-A-ketten-tetra-S-sulfonat-B-ketten-bis-S-sulfonat
Zu einer Lösung von 208 mg (500 uMol) Korksäurebis-p-niirophenyiester
in 6 mi Dimethyisuifoxid wurde unter kräftigem Rühren eine Lösung von 135 mg
(50 μΜοΙ) A-Ketten-tetra-S-sulfonat (aus Rinderinsulin)
und 40 μΐ Triäthylamin in 7 ml Dimethylsulfoxid innerhalb von 20 Minuten bei Raumtemperatur ge- ίο
tropft. Die Reaktionsmischung wurde noch 20 Minuten bei Raumtemperatur gerührt und dann, wie im
Beispiel 1 beschrieben, aufgearbeitet. Der Rückstand wurde in 3,5 ml Dimethylsulfoxid gelöst und innerhalb
von 30 Minuten unter kräftigem Rühren zu einer Lösung von 230 mg (62 μΜοΙ) B-Ketten-bis-S-sulfonat
in 10 ml Dimethylsulfoxid und 60 μΐ Triäthylamin bei Raumtemperatur getropft. Die Reaktionslösung
wurde noch 17 Stunden bei Raumtemperatur gerührt und dann, wie bei Beispiel I beschrieben, dialysiert
und Chromatographien. Nach der Gefriertrocknung wurden erhalten:
Fraktion I:
153,4 mg (48% der Theorie) NlA1.NtB2l)-Sube-
royl-A-ketten-tetra-S-sulfonat-B-ketten-bis-
S-suIfonat.
Fraktion 2:
Fraktion 2:
64 mg B-Ketten-bis-S-sulfonat.
Analyse der Fraktion 1:
UV-Spektrum, Extinktion bei 276 nm:
,27(i = 5450; RA = 0,43.
Elektrophoretische Reinheit: >95%.
,27(i = 5450; RA = 0,43.
Elektrophoretische Reinheit: >95%.
Beispiel 4
NaA1,NtB29-Adipoylinsulin
NaA1,NtB29-Adipoylinsulin
60 mg (etwa 8,5 μΜοΙ) des vernetzten KettenderivatesN
"A1,Nf ^-Adipoyl-A-ketten-tetra-S-sulfonat-B-ketten-bis-S-sulfonat
(s. Beispiel 1) wurden in 3 ml 8 M Harnstofflösung gelöst, die Lösung wurde mit
Methylamin auf pH 8,6 eingestellt. Dann wurde 10 Minuten lang Stickstoff durchgeleitet, mit 200 μΐ
(3,1 mMol) /y-Mercaptoäthanol versetzt und nochmals
10 Minuten lang Stickstoff durchgeleitet. Nach dreieinhalbstündiger Reduktionszeit wurde die Lösung
auf etwa 00C gekühlt und das Prolein mit einem
Gemisch aus kaltem Aceton und 1-NHCL (im Verhältnis 39:1) gefällt, abzentrifugiert, zweimal mit
kaltem Äther gewaschen und kurz im Vakuum getrocknet.
Das reduzierte Kettenderivat wurde in 2 ml 1 -N Ammoniak gelöst und die Lösung mit 600 ml Ammoniumbicarbonatlösung
verdünnt. Nach dem Einstellen des pH-Wertes auf 8,5 bis 8,6 blieb die Lösung zur Oxydation bei Raumtemperatur an der Luft
stehen. Nach 5 Tagen wurde lyophilisierl.
Auswaage: 141 mg, Proteingehalt (spektroskopisch bestimmt: etwa 36%).
135 mg wurden in 2 ml Eisessig und 8 ml Wasser gelöst, der unlösliche Anteil (16,7 mg nach dem
Trocknen) wurde abzentrifugiert. Der überstand wurde auf eine Säule (3 χ 200 cm) mil Sephadex G-50
(ine aufgetragen, die mit 10%iger Essigsäure äquilibriert war, und im gleichen Lösungsmittel Chromatographien.
Das Eluat unter dem Maximum (s. F i g. 2) wurde dreimal gegen je 1 Liter Jest. Wasser dialvsien
und anschließend lyophilisierl.
Ausbeute:
31,6 mg (57,5% der Theorie bei einem Protein-
ι 1. nno/ \
genau vun ?\t /uy.
Analyse des Adipoylinsulins:
UV-Spektrum, Extinktion bei 278 nm:
f278 = 5540.
f278 = 5540.
Celluloseacetatelektrophorese bei pH 2: eine schärft
Bande mit gleicher Beweglichkeit wie authentischem Adipoylinsulin, R1n, (Beweglichkeit, bezogen auf Insulin)
= 0,74.
Das Präparat kristallisiert aus zinksalzhaltigem Citratpuffer nach Schlichtkrull (Acta Chen:
Scand., 10, 1455, 1956) in der gleichen kugeliger Kristallform wie eine Parallelprobe aus authentischer.
Adipoylinsulin.
F i g. 2 zeigt das Elutionsdiagramm der GeJchromatographie
des Oxydationsproduktes aus Beispiel *! an einer Säule mit Sephadex G-50 (ine (Dimensionen
3 χ 200 cm/ in i0%iger Essigsäure. Durchfiußgeschwindig!
eil 35 ml/Stunde.
Abszisse: Elutionsvolumen in Millimeter.
Ordinate: Extinktion bei 254 nm (Nanometer).
Die Fraktion mit dem Maximum bei 685 mi (schraffiert) enthält das N*A1,Nc29-Adipoy!insulin.
Der zur Ordinate parallele Pfeil soll die Lage des Adsorptionsmaximums im Falle des nativen Rinderinsulins
(bei 700 ml) markieren.
N'AI ,NrB29-Oxalyl-A-ketlcn-tetra-S-sulfonut-B-ketlen-bis-S-sulfonat
Zu einer Lösung von 86 mg (260 μΜοΙ) Oxalsäure bis-p-nitrophenylesterin
5 ml Dimethylsulfoxid wurde unter kräftigem Rühren eine Lösung von 70 mg
(etwa 26 μΜοΙ) A-Ketten-tetra-S-sulfonat (aus Schweineinsulin)
und 36 μΐ (260 μΜοΙ) Triäthylamin in 5 ml
Dimethylsulfoxid innerhalb von 20 Minuten bei Raumtemperatur getropft. Die Reaktionsmischung wurde
noch 30 Minuten bei Raumtemperatur gerührt und dann, wie im Beispiel 1 beschrieben, aufgearbeitet.
Der Rückstand wurde in 2,5 ml Dimethylsulfoxid gelöst und innerhalb von 30 Minuten unter kräftigem
Rühren zu einer Lösung von 187 mg (etwa 52 ·λΜο1)
B-Kctten-bis-S-sulfonat in 8 ml Dimethylsulfoxid und
87 μΐ (620 uMol) Triäthylamin bei Raumtemperatur
getropft. Die Reaktionslösung wurde noch i 7 Stunden
5S bei Raumtemperatur gerührt und dann, wie bei
Beispiel 1 beschrieben, dialysiert und chromatographiert. Nach der Gefriertrocknung wurden erhalten:
Fraktion 1:
88 mg (54% der Theorie) N"A1,NtB2"-Oxalyl-A-
88 mg (54% der Theorie) N"A1,NtB2"-Oxalyl-A-
ketten-tetra-S-sulfonat-B-ketten-bis-S-sulfonat.
Fraktion 2:
Fraktion 2:
95 mg B-Ketten-bis-S-sulfonat.
Analyse der Fraktion 1:
UV-Spektrum, Extinktion bei 276 nm:
<21h = 5380: RA =0,46.
Eleklrophoretische Reinheit: 90%.
<21h = 5380: RA =0,46.
Eleklrophoretische Reinheit: 90%.
35
NjAI,NEB29-Tridecandioyl-A-keUen-tetra-S-sulfonat-B-kC'en-bis-S-sulfonat
Zu einer Lösung von 1 K) mg (250 uMoli Tridecandisäure-bis-N-hydroxv-succinimidester
in 5 ml Dimethylsulfoxid wurde unter kräftigem Rühren eine Lösung von 135 mg (etwa 50 μΜοΙ) A-Ketten-tetra-S-sulfonat
(aus Schweineinsulin) und 56 μΐ Triäthylamin
(400 μΜοΙ) in 5 ml Dimethylsulfoxid innerhalb von 30 Minuten bei Raumtemperatur getropft. Die
Reaktionsmischung wurde noch 40 Minuten bei Raumtemperatur gerührt und dann, wie im Beispiel 1
beschrieben, aufgearbeitet. Der Rückstand wurde in 4 ml DimethylsuliV.xid gelöst und innerhalb von
60 Minuten unter kräftigem Rühren zu einer Lösung von 290 mg (etwa 80 uMol) B-Ketten-bis-S-sulfonal
in 10 ml Dimethylsulfoxid und 112μ1 (80OuMoI)
Triäthylamin bei Raumtemperatur getropft. Die Reaktionslösung wurde noch 20 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt und dann, wie bei Beispiel I beschrieben, dialysiert und Chromatographien. Nach
der Gefriertrocknung wurden erhallen:
Fraktion 1:
196 mg (61% der Theorie) NaA1,NtB29-Tridecan-
dioyl-Ä-ketten-tetra-S-sulfonat-B-keiten-bis-S-
sulfonat.
Fraktion 2:
Fraktion 2:
104 mg B-Ketten-bis-S-sulfonat.
Analyse der Fraktion 1:
UV-Spektrum, Extinktion bei 276 mn:
f27„ = 5280; RA = 0,43.
Elektrophoretische Reinheit: etwa 95%.
f27„ = 5280; RA = 0,43.
Elektrophoretische Reinheit: etwa 95%.
N*A1,N£B29-Oxalylinsulin
60 mg (etwa 8,5 μΜοΙ) des vernetzten Keltenderivates
N*A1 .NcB29 - Oxalyl -A- ketten - tctra - S - sulfonat-B-ketten-bis-S-sulfonat
(s. Beispiel 5) wurden in 3 ml entlüftetei 8 M Harnstofflösung gelöst, die
300 μΐ (4,25 mMol) /i-Mercaptoäthanol enthielt und
mit Methylamin auf pH 8,6 eingestellt war. Der pH-Wert wurde mit Methylamin auf 8,6 nachgestellt,
dann wurde 10 Minuten lang Stickstoff durch die Lösung geleitet und im verschlossenen Gefäß 4 Stunden
bei Raumtemperatur stehengelassen.
Das reduzierte Kettenderivat wurde, wie bei Beispiel 4 beschrieben, durch Ausfällen isoliert und in
etwa 3 ml 1-N Ammoniak gelöst. Diese Lösung wurde schnell mit 850 ml 0,05 M Ammoniumhydrogencarbonatlösung
verdünnt, sodann wurde ein pH von 8.5 mit Ammoniak eingestellt. Die Lösung blieb
im offenen Kunststoff-Becherglas bei Raumtemperatur stehen, bis der Thiolgehall auf I % des Anfangswertes abgesunken war. Nach 110 Stunden wurde
mil Eisessig auf einen pH-Wert von etwa 5 angesäuert und lyophilisiert.
Der Rückstand wurde wie bei Beispiel 4 gelöst und an Sephadex G-50 fine in 10%iger Essigsäure
Chromatographien.
Das Elutionsdiagramm zeigte nur ein Maximum (F.lutii>ns\olumen 770 ml). Die Gefriertrocknung des
Eluaies ergab 39 mg (71 % der Theorie) Oxalylinsulin.
Analyse des Oxalylinsulins:
' UV-Spektrum. Extinktion bei 27fc run:
' UV-Spektrum. Extinktion bei 27fc run:
,,^ = 5940.
Celluloseacetatelektrophorese bei pH 2:
eine scharfe Bande, R,„s (Beweglichkeit, bezogen auf Insulin) = 0,77, identisch mit authentischem Oxalylinsulin.
eine scharfe Bande, R,„s (Beweglichkeit, bezogen auf Insulin) = 0,77, identisch mit authentischem Oxalylinsulin.
Das Präparat kristallisiert aus zinksalzhaltigem Citratpuffer prismenförmig.
Beispiel 8
NaA1,NcB29-Suberoylinsulin
NaA1,NcB29-Suberoylinsulin
60 mg (etwa 8,3 μΜοΙ) des vernetzten Kettenderivates
NaA\N£B29 - Suberoyl - A - ketten - tetra - S-sulfonat
- B - ketten - bis - S - sulfonat (s. Beispiel 3) wurden mit 300 ul /.-Mercaptoäthanol (4,25 mMol)
4 Stunden reduziert, wie bei Beispiel 7 beschrieben. Das reduzierte Kettenderivat wurde wie im Beispiel
4 isoliert und getrocknet.
Das reduzierte Kettenderivat wurde in 3 ml 1-N Ammoniak gelöst, und die Lösung schnell mit 550 ml
einer 0.05 M Ammoniumhydrogencarbonatlösung. die mit Ammoniak auf pH 9.5 eingestellt war, verdünnt.
Sodann blieb die Lösung im offenen Kunststoff-Becherglas
50 Stunden bei Raumtemperatur an der Luft stehen. Nach dieser Zeit wurde mit Eisessig
auf pH 5 angesäuert und lyophilisiert.
Der Rückstand wurde in 3 ml Eisessig und 15 ml Wasser gelöst und an einer Säule (3 χ 200 cm) mit
Sephadex G-50 fine in 10%iger Essigsäure Chromatographien, wie bei Beispiel 4 beschrieben. Das Elutionsdiagramm
(vgl. F i g. 2) zeigte nur ein Maximum (Elutionsvolumen etwa 700 ml). Die Gefriertrocknung
des Eluates (vgl. Beispiel 4) ergab 41 mg (76% der Theorie bei einem Proteingehalt von 90%).
Analyse des Suberoylinsulins:
UV-Spektrum. Extinktion bei 278 mn:
f278 = 5700.
Celluloseacetatelektrophorese bei pH 2:
eine scharfe Bande, Rlns (Beweglichkeit, bezogen
auf Insulin) = 0.75.
Das Präparat kristallisiert aus zinksalzhaltigem Citratpuffer (vgl. Beispiel 4) nadeiförmig.
Beispiel 9
NjA'.NcB2"-Azelaoylinsulin
NjA'.NcB2"-Azelaoylinsulin
60 mg (etwa 8,3 μΜοΙ) des vernetzten Kettenderivates
NjA1.NtB2t'-Azelaoyl-A-keUen-telra-S-sulfonat-B-ketten-bis-S-sulfonat
(s. Beispiel 2) wurden wie bei Beispiel 7 mit 300 μΐ (4,25 mMol) /i'-Mercaptoäthanol
reduziert. Die Isolierung des reduzierten Derivates
erfolgte wie bei Beispiel 4 beschrieben.
Das reduzierte Keltenderivat wurde in 3 ml 1-N Ammoniak gelöst, und diese Lösung schnell mit
600 ml einer 0.05 M Ammoniumhydrogencarbonatlösung verdünnt. Durch Zugabe von Ammoniak
wurde ein pH von 9 eingestellt. Die Lösung blieb im offenen Kunstsloff-Bechcrglas 120 Stunden bei
Raumtemperatur stehen. Der pH-Werl wurde in Abständen von 12 bis 15 Stunden geprüft und. falls
erforderlich, korrigiert. Nach Beendigung der Oxi-
dation wurde mit Eisessig auf pH 5 angesäuert und ^Das ^^^„ίΑωβΗΜ Liiert und^ in
lyophiHsiert. . . . ...
Der Rückstand wurde wie bei Beispiel 4 gelost
und an Sephadex G-50 fine in 10%iger Essigsaure
Chromatographien. Die Gefriertrocknung des Huals > m«.·,„.-.----^-
und an Sephadex G-50 fine in 10%iger Essigsaure
Chromatographien. Die Gefriertrocknung des Huals > m«.·,„.-.----^-
unter dem M-i-^uUo^olumen etwa 750 ml) De ^b^ ^ ^
ergab 41,5 mg (76% der lheone).
c ■ - iniOlüCliail oui -'» ,»n
Analyse des Azelaoylinsulins: war. Nach 100 Stunden wurde gegen
UV-Spektrum, Extinktion bei 278 nm: |0 säure dialysiert und anschaltend ivc
f 778 = 5820. , Rückstand wurde in 2 ml
Celluloseacetatelektrophorese bei pH f. e]öst undi wie bei Beispiel urnmilto..raDhiert i
eine scharfe Bande, R1n (Beweglichkeit, bezogen ^.50 fine in ]0o/oiger Essigsaure ^romatofcraphjert
auf Insulin) = 0,77. Das Eluat unter dem Maximum <E]"^"^°™
Kristallform: sehr kleine Nadeln. ,5 760 ml wurde lyophiHsiert und ergab 38 mg (70/o der
Theorie) Tridecandioylinsulin. s
Beispiel 10 . .. ί
Analvse des Tridecandioylinsulins. j
N.Al5N£B2,.Tridecandloyhnsul,n UvSjSrum, Extinktion bei 276 nm: j
60 mg (etwa 8,3 μΜοΙ) des vernetzten Ketten- 20 ^,,^teacetatelektrophores bei pH 2:
derivates N-*\N·«'-Tridecandioyl-A-ketten-««- ^,SSSSSSe JR^ (Beweglichkeit, bezogen
S-sulfonats-B-ketten-bis-S-sulfonat wurden mit 400 μΐ e je scharte bande. ,„
(5,7 mMol) (.-Mercaptoä,hanol 4 Stunden reduz.ert, äS^Äcnfönnig.
wie bei Beispiel 7 beschrieben. Nl
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von bifunktionell vernetzten Insulinderivaten der FormelHN- GIy Cys — Cys CysH1N-Phe -Cysin welchen die a-Aminogruppe von Glycin*1 der Α-Kette mit der f-Aminogruppe von Lysin829 der B-Kette durch eine Dicarbonsäu rebrücke der Formel—C—X—C— (11)verknüpft ist, wobei X für eine direkte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung, eine aliphatische Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 15 C-Atomen, in der gegebenenfalls ein oder mehrere Kohlenstoffatome durch Heteroatome oder Heteroatomgruppen ersetzt sind, und deren weitere Valenzen entweder nur mit Wasserstoffatomen oder mit WasserstofT-atomen und hydrophilen Gruppen abgesätligt sind, steht, dadurch gekennzeichnet, daß man Derivate der Insulin-A-Kette der FormelY
SY
Sι I I I I 2iH2N—Gly — Cys —Cys — Cys — Cys—Asn(HI)
in welcher Y eine abspaltbare Schwefelschutz--χ-Cys—Asn"NHCys -—Lys —-29gruppe darstellt, mit einem Überschuß eines aktivierten Derivates von Dicarbonsäuren der allgemeinen FormelZ—C—X—C—Z(IV)worin X die oben angegebene Bedeutung besitzt und Z für einen die Carbonsäuregruppe aktivierenden Rest steht, in polaren organischen Lösungsmitteln in Gegenwart von Protonenakzeptoren zu einem an GlycinA1 monofunktionell substituierten aktivierten A-Kettenderivat umsetzt und dieses mit einem Derivat der Insulin-B-Kette der FormelY
SNH,H2N- Phe -- Cys - Cys Lys --(V)worin Y die oben angegebene Bedeutung besitzt, in polaren organischen Lösungsmitteln in Gegenwart von Protonenakzeptoren reagieren läßt, vom so erhaltenen vernetzten Kettenderivat der FormelHN — GIy ■ Cys — Cys CysH2N- Phe CY
SCys—AsnNH(Vl)worin X und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen, die Schwefelschutzgruppen Y entfernt und die Disulfidbindungen im wäßrig alkalischen Medium unter Verdünnungsbedingungen oxydativ schließt und die erhaltenen bifunktionell vernetzten Insulinderivate durch ein Verfahren, das Stoffe nach dem Molekulargewicht trennt, isoliert. - 2. Bifunktionell vernetzte Insulinderivate gemäß Formel 1 im Anspruch 1.
- 3. Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einem bifunktionell vernetzten !nsulinderivat gemäß Formel 1 im Anspruch 1.
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