DE2209608A1 - Verfahren zum Formen von Kunst stoffgegenstanden - Google Patents
Verfahren zum Formen von Kunst stoffgegenstandenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Formen von Kunststoffgegenständen
aus einen Harzpulver durch Abmessen einer zur Herstellung
des Gegenstandes ausreichenden Menge an Harzpulver«
Es besteht seit langem ein Bedürfnis naca eisern schnellen, praktisch
abfallfreien Festphasenverfahren zur Formung von Gegenständen, beispielsweise Behältern, direkt aus gepulverten thermoplastischen
liarzniatcrialien. Solche aus Pulver geformten Teile können
billiger hergestellt werden als ein vergleichbares Teil, das entweder durch ein Spritzgußformverfahren oder sin übliches Vakuumformverfahren
hergestellt worden ist» Die Gründe für die wirtschaftlichen Vorteile von aus einem Pulver geformten Teilen bestehen darin,
daß eine Pellctisicrungsstufe eliminiert wird, daß das Vorfahren
in wesentlichen abfallfrei (scrapless) ist, daß sin verkleinerter Kühlkreislauf angewendet wird und da« das Material wirksamer ausgenutzt
wird.
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Insbesondere kann bei solchen Polymerisaten, die nach einen Verfahren
polymerisiert worden sind, das ein Pulver direkt aus dem Reaktor liefert, die Pelletisierung (pellstextrusion) eliminiert werden, wenn
das erhaltene Pulver direkt geformt werden kann. Dies kann zu einer wesentlichen Einsparung an Materialkostan führen. Während bei den
meisten Kunststoffverarbeitungsverfahren etwas Abfall anfällt, insbesondere beim Vakuuiuverformen, ist das Pulververfahren in wesentlichen
abfallfrei insofern, als nur die zur Formung des Teiles erforderliche
Pu1Ivermenge verwendet wird. Der einzige Abfall der bei diesen Pulververfahren entsteht, besteht daher in den verworfenen (fehlerhaften)
Teilen. Außerdem stellt die zum Abkühlen des Teiles bei der Spritzgußforwung erforderliche Zeit einen beträchtlichen Anteil der Gesamtkosten des Gegenstandes dar. Auch hier weist das erfindungsgemaße PuI-verforraungsverfahren einen senr beträchtlichen Vorteil auf, da es sich
dabei im wesentlichen um ein Festphasenformverfahren handelt. Eine
typische Durchgangszeit (Arbeitstakt) für die Spritzgußverformung liegt oberhalb 3 Sekunden, wahrend nit dem erfindungsgeniaßen Pulverformungsverfahren Durchgangs zeiten von weniger als 2 Sekunden möglich sind.
Auch erlaubt die vorliegende Erfindung die Herstellung von minimalen Wanddicken, die nach den Spritzgußformverfahren bisher als nicht akzeptabel angesehen wurden.
Die bisher bekannten Verfahren lehren die Herstellung von Behaltern
oder anderen Gegenstanden aus einem Harzpulver, das auf eine Erweichungstemperatur, d. h. auf mindestens den Schmelzpunkt oder die
Schmelztemperatur des ilarzpulvers erhitzt ist, so daß alle Partikel
in im wesentlichen viskosem Zustand vorliegen, und die anschließende Kompression der geschmolzenen Partikel zu einer festen blasse ohne
Schmieden, d. h. ohne übermäßige seitliche Scherwirkung zwischen den
Partikeln, un deren Schmelzen zu fordern. In einem solchen Verfahren
treten jedocn bestimmte Probleme auf. Die Anwendung eines solchen
liochteiaperaturve rf ahrens auf beispielsweise ein homopolymerisat auf
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Vinylidenchloridbasis öder ein Isolier harz-Mischpolymerisat
(copolymer barrier resin) würde zu einem beträchtlichen Abbau des Harzes führen.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein abfallfreies Verfahren für die wirtschaftliche herstellung von Gegenständen, bei dem kein
wesentlicher Abbau (Zersetzung) der diese Gegenstände aufbauenden jeweiligen harze auftritt. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren,
nach dem aus thermoplastischen harzpulvern Gegenstände hergestellt
werden können, die gewünschten falls aus einem einzigen
Polymerisat, das zur Erzielung einer guten Zähigkeit und verbesserten Spannungsriiobestiindigkeit orientiert worden ist, oder aus einem
einzigen Polymerisat, das im wesentlichen spannungsfrei ist (keine Orientierung) und das eine praktikabel hohe ifärmeverformungstemperatur
aufweist, oder aus einem Polymerisat, das zur Herstellung von Schaumgegenständen mit einer guten Festigkeit (Starrheit), guten
Isolationseigenschaften und einer guten Schockbestandigkeit expandiert worden ist, oder aus einer gemischten Struktur aus zwei oder
■ehreren Materialien,.von denen mindestens eines ein Kunstharzmaterial
ist, das verbessertelso&ereigenschaften gegen Feuchtigkeitsdampf
und/oder Gas liefert, oder aus einer Mehrschichtenstruktur,
welche die gewünschten Eigenschaften der festen Polymerisate, Schaune
und/oder gemischten Systeme in sich vereinigt, oder aus besonders schwierig zu verformenden, schwer zu handhabenden Polymerisaten, wie
z. B. Polymerisaten mit einem hohen Molekulargewicht, bestehen können,
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Formen von Kunststoffgegenständen
aus einem Harzpulver durch Abmessen einer zur Herstellung eines Gegenstandes ausreichenden Menge des Harzpulvers,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Pulver zu einem Pressling (Brikett) mit einer ausreichenden Grünfestigkeit komprimiert,
der eine Temperatur innernalb des Bereiches von der a-Cbergangstenperatur
bis unterhalb des Schmelzpunktes oder der Schmelztemperatur des Ilarzpulvers in dem Pressling aufweist und daß man den
Pressling zu einem Gegenstand aufschmilzt (schmiedet), um ein Ver-
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schmelzen der liarzpartikel zu erzielen.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt vorzugsweise die Stufenabmessung einer zur Herstellung einei Gegenstandes ausreichenden Menge
an Harzpulver und Zusammenpressen des Pulvers zu einem Pressling und
ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein liarzpulver verwendet, das
bei 2100 kg/cm (30 000 psi) auf mindestens 851 seiner geschmolzenen
Dichte komprimiert wird}und daß vor oder nach dem Herstellen des
Presslings das Pulver so erhitzt wird, daß die Minimaltemperatur an
jedem beliebigen Punkt innerhalb des Presslings in dem Bereich von der a-Obergangstempcratur bis unterhalb des Schmelzpunktes oder der
Schmelztemperatur des Harzpulvers liegt und daß dann der Pressling durch seitliche Beanspruchung (Scherung) der Partikel innerhalb des
Presslings zu einem Gegenstand aufgeschmolzen (verscliniedet) wird,
um ein Schmelzen der liarzpartikel zu erzielen.
Die Minimaltemperatur in dem Pressling liegt mindestens 20C, vorzugsweise mindestens 50C,unterhalb des Schmelzpunktes oder der Schmelztemperatur des harzpulvers. Die niedrigeren Temperaturen ermöglichen
schnellere Verfahrensdurchgangszeiten (Zykluszeiten) und führen zu einem geringeren Abbau (Zersetzung) der wärmeempfindlichen Harze.
Die durch die vorliegende Erfindung erzielten Vorteile werden dadurch
erreicht, daß man ein im wesentlichen abfallfreies System mit einer schnellen Zykluszeit, gekuppelt mit einem tfarmeforraungsverfahren,
verwendet. Das System umfaßt die Formung von Presslingen und die anschließende Sinterung und Aufschmelzung (forging) der Presslinge zu
Vorformen mit den gewünschten Eigenschaften. Die Vorformen werden dann entweder direkt oder daran anschließend zu Behältern oder anderen Gegenständen mit der gewünschten Form und Größe wärmeverformt*
Die Formung von Vorformen (preforms) aus einem Folienausgangsmaterial ist an sich bekannt. Zum Festklammern der aus den verschiedenen
Pulversystemen hergestellten Vorformen und zum Transport derselben
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in eine Wana-formungsvorrichtung können bekannte Klemmringmechanisinen
verwendet werden. Die Verwendung eines Klemmringmechanismus bei
Verwendung einer Vorform führt dazu, daß das Zentrum der Vorform bei
der Forraungstemperatur gehalten wird, während sein Randteil, der
innerhalb des Ringes liegt, auf eine Temperatur unterhalb der a-Cber«
gangstcraperatur des thermoplastischen Harzes in der Vorform gebracht
wird.
O\c Pulver werden zuerst unter Druck und in der Regel bei Raumtemperatur
bis zu einem solchen Grade zu Presslingen (Briketts) komprimiert, daß sie eine ausreichende Festigkeit für die Handhabung aufweisen.
Dann werden die Presslinge auf eine Temperatur von etwa der a-Obergangstemperatur bis unterhalb des Schmelzpunktes oder der
Schmelztemperatur des Polymerisats erhitzt, um den Pressling sowohl etwas zu erweichen als auch zu sintern. Der gesinterte Pressling
selbst oder die Formen, in denen er unter Kompression aufgeschmolzen (aufgeschniiedet) werden soll, werden mit Gleitmittel*versehen und
der gesinterte Pressling wird dann zu einer Vorform zusammengepreßt
oder geschmiedet (forged), wobei ein Zusammenschmelzen der gesinterten
Pulverpartikcl auftritt. Zur Erzielung einer wirksamen Verschmelzung
wird auch die Form auf etwa die gleiche Temperatur wie der erhitzte Pressling erwärmt. Die erhaltene Vorforir kann dann für eine
spätere Warmverformung abgekühlt werden oder sie kann direkt, während sie noch warm ist, in eine Wamverformungsform zur Verformung zu
einen Gegenstand der gewünschten Gestalt überführt werden. Es ist auch möglich, in der Aufschmelzungsstufe (Schmiedestufe) direkt mindestens
eine flache Schale oder eine Platte herzustellen.
Während des Erhitzens eines Presslings, um in zu sintern, kann eine
begrenzte Oberflächenschmclzung, d. h« ein Erhitzen auf mindestens
den Schmelzpunkt oder die Schmelztemperatur der Harzpartikel in dem
Pressling, toleriert werden. Uenn jedocn die geschmolzenen Öberflächenharzpartikcl
in einer ausreichenden Menge vorhanden sind, entweder gleichnamig verteilt oder lokalisiert in irgendeinen kleinen
Abschnitt, beispielsweise dem Randteil desselben» so daß eine be-
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trächtliche nachteilige Wirkung in der nachfolgenden direkten Warmverformung
der aufgeschmolzenen (geschmiedeten) Vor£or;:i verursacht wird, so kann dies zu einem fehlerhaften Gegenstand führen, der eine
wesentlich geringere IVanddicke in dem Eerei.cn aufweist, der die ursprünglich
geschmolzenen liarzpartikel enthält. Dieses Problem tritt auf, wenn eine sofortige direkte Warmvorformung der erhitzten Vorform
durchgeführt wird ohne diese dazwischen abzukühlen. Ein weiterer Grund für die Begrenzung der Menge der tolerierbaren geschmolzenen
Oberflachenharz^artikel, ungeachtet, der Tatsache,wann'die nachfolgende
IVarmverformungsstufe durchgeführt \rird, besteht darin, einen wesentlichen
Abbau der wurmeempfindlichen Polymerisatmaterialien in dem Ilarzpulver, der durch einen übermäßigen Wärme anstieg während der
Verarbeitung hervorgerufen wird* zu vermeiden.
Weitere Ziele· und Vorteile der Erfindung geiien aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen hervor. In den beiliegenden Zeichnungen bedeuten:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Stufen des crfindungsgemäßen
Verfahrens, hier als Stufen A bis E bezeichnet, wodurch das Ilarzpulver zu Behältern verformt wird;
Fig. 1A eine schematische Darstellung einer modifizierten Stufe D1,
wobei der in dieser Stufe hergestellte Teil der \Endteil ist;
Fig. 2 einen vergrößerten fragmentarischen Querschnitt durch eine
Wand des in der Stufe E der Fig. 1 dargestellten Behälters, wenn der Behälter aus einem einzigen nicht-verschäumbaren
ilarzpulver hergestellt worden ist;
Fig. 3 entspricht der Fig. 2, nur ist in diesen Falle der Behälter
aus einem V3rschaumbaren Harzpulver hergestellt;
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Fig. 4 entspricht der Fig. 2, nur ist in diesem Falle der Behälter
aus einer Mischung von harzpulvern hergestellt; und
Fig. 5 entspricht der Fig. 2, nur ist in diesem Falle der Behälter
aus mehreren Schichten von Harzpulvcrn hergestellt.
Unter dem hier verwendeten Ausdruck "Sinterung" ist ein Verfahren zu
verstehen, bei dein eine Ansammlung von Partikeln, die unter Druck zusammengepreßt
werden, physikalisch und/οder chemisch miteinander verbunden
werden über den Kontakt der Grenz- oder Randbezirke der Partikel zu einem kohärenten (zusammenhängenden) ICörper unter dein Einfluß
einer erhöhten Temperatur, ohne daß im all gerne inen ein wesentliches
Schnalzen auftritt. '.Venn ein Pressling "aufgeschmolzen bzw,
geschmiedet" (forged) wird, so bedeutet das, ami seine Harspartikel
bei einer niedrigen Temperatur zu einem viskoelastischen Zustand geschmolzen werden und wenn er zu einer Vorform oder zu einem Gegenstand
aufgeschmolzen (forged) worden ist, so hat er im allgemeinen die gleiche Dichte und die gleichen oder verbesserte mechanische
Eigenschaften wie wenn er nach einem üblichen Schmelzformverfahren
hergestellt worden ware« Das Aufschmelzen unter Eildung einer geschmolzenen
Vorform oder eines Gegenstandes wird offensichtlich durch übermäßige seitliche Beanspruchung (Querscherung) der Harzpartikel
erzielt, welche das Schmelzen derselben fördert. Unter "Gleitmittel11
ist jede Substanz zu verstehen, die auf die Form und/oder die Oberflächen des Presslings aufgebracht werden kann und die entweder die
Reibung zwischen der Form und dem Pulver herabsetzt oder sich leichter
deformiert als das Pulver und als eine Grenzschicht zwischen den zu formenden Pressling und der Form wahrend des Formungsvorganges
bildet und mit dem Pulver kompatibel ist, d. h. keine Haarrisse bildet.
Eine Erläuterung des Ausdrucks "a-Cbergangstemperatur" ist in
dem Artikel von K. C. McCrum, M, Ii, Read und G. VJiHians in "Anelastic
&nd Dielectric Effects in Polymeric Solids", Seiten 141-Π3 (1967),
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J. Wiley & Sons, Ν.Ϊ., N.Y., zu finden. Für amorphe Polymerisatharze
handelt es sich bei der " crübergangstemperatur" um die Temperatur zu
Beginn des Glas-Kautschuk-Kelaxationsbereiches, der mit dem Glasübergang an seinem unteren Ende verbunden ist. In Falle der kristallinen
Polymerisate handelt es sich bei der a-Übergangstcmperatur
um einen Lnergieverlustpeak, der in dem kristallinen Bereich auftritt
und häufig bei etwa 50 bis 10O0C unterhalb des Schmelzpunktes des
Polymerisats beobaciitet wird, ein bekanntes Beispiel, bei dem er bei
etwa 500C auftritt, ist Polyäthylen. Unter "HDPE" ist ein Polyäthylen
mit einer hohen Dichte zu verstehen, wie es beispielsweise in dem weiter unten folgenden Beispiel 1 angegeben ist. Bei der "Dow-Massenspektroine
tergastransmi ss ion^gesciiwindigkeits vor richtung11 handelt es
sich um eine Vorrichtung, die von der Firma The Dow Chemical Company, Midland, Michigan, entwickelt worden ist. Unter "Schmelzpunkt" oder
"Schmelztemperatur" ist die Temperatur zu verstehen, bei der das
Material einen Schmelzzustand oder einen viskosen Fluidströmungszustand
erreicht und normalerweise nach einem Verfahren, beispielsweise durch Spritzverformung, in der Schmelze verformt wird.
Die in dem hier beschriebenen Festphasenverfahren verwendeten Ilarzpulver
werden aus Polymerisaten hergestellt, die als amorph oder kristallin klassifiziert werden können. In beiden Fällen bestehen
die Pulver aus fein verteilten festen polymeren Materialien. Der physikalische Zustand der amorphen Polymerisate ist jedoch derjenige
eines glasartigen Feststoffes, während die kristallinen Polymerisate in Form von kristallinen Partikeln unterhalb ihres Schmelzpunktes
vorliegen. Kristalline Polymerisate weisen in der Regel auch eine variierende Menge an Polymerisat in der amorphen Phase auf, das mit
ihrer kristallinen Struktur assoziiert ist. Da diese Materialien in Verschiedenen paysikalischen Zuständen vorliegen, sind die Bedingungen,
unter denen sie sicli bilden, notwendigerweise verschieden.
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Kenn man nun zuerst die amorphen oder glasartigen Polymerisate beobachtet,
so sind die daraus hergestellten Harzpulver hart oder spröde
unterhalb des Glasübergangs (der vorstehend definierten a-Übergangstemperatur)
und sie schmelzen auch unter sehr hohem Druck nicht. Oberhalb des Glasübergangs weröen die Polymerisate jedoch duktil und
häufig "kautschukartig11 oder "lederartig11. Oberhalb des Glasübergangs
liegen die amorphen Polymerisate nach der üblichen Definition, viio
sie hier verwendet wird, noch in einer festen Phase vor, selbst wenn sie theoretisch sehr hochviskos sind, ein viskoelastisch.es Fluid oder
eine Flüssigkeit darstellen. Bei einer genügend hohen Temperatur erweichen die amorphen Polymerisate bis zu einem solchen Grade, daß
sie mehr zu viskosen Flüssigkeiten als zu lederartigen/To'irstoffen
werden. Der Temperaturbereich, innerhalb dessen diese Änderung auftritt, ist die Fließ- oder Schmelztemperatur und wird hier als
"Schmelztemperatur" der amorphen Polymerisate bezeichnet. Nachtuen
bisher bekannten Herstellungsverfahren werden die amorphen Polymerisate
vor der Verformung bis auf diesen Temperaturbereich erhitzt.
Die hier beschriebene Anfangssinterungsstufe führt das Harzpulver in dom Pressling in den lederartigen (zähen) Zustand über, in dem
er während der Schmelz- und Formungsstufen des erfindungsgemäßen
Verfahrens verbleibt. Die optimale Sinterungstemperatur und Sinterungszeit
variieren beträchtlich, je nach dei« Typ des verwendeten
Polymerisats und den physikalischen Eigenschaften seiner Partikel, sie liegt jedoch immer zwischen dem Glasübergang (der a-übergangstenperatur)
und der Schmelztemperatur.
Kristalline Polymerisate verformen sich nach einem komplexeren Verfahren. V.le amorphe Polymerisate sind sie unterhalb des Glasüberganges
nicht verformbar, aber selbst oberhalb des Glasüberganges innerhalb des Bereiches, in dem die amorphen Polymerisate verforint
werden, kann die Starriieit der kristallinen Phase eine Koaleszenz
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- ι Ο -
der Partikel zu einer kontinuierlichen Masse verhindern. Kristalline
Polymerisate müssen in der Regel auf mindestens einen höheren Energicverlust-Peak (die wie vorstehend definierte α -Übergansstemperatur für kristalline Polymerisate) erhitzt werden, der zwischen Glasübergang und Schmelzpunkt der kristallinen Polymerisate liegt, be-,
vor sie duktil genug werden, um kalt zu fließen und zu schmelzen.
Wenn sie noch über cUe a-Übergangstemperatur hinaus weiter erhitzt
werden, werden die kristallinen Polymerisate übermäßig duktil und beginnen schließlich zu schmelzen. Das Schmelzen von kristallinen
Polymerisaten erfolgt über einen Bereich von etwa 2O0C odor mehr.
Die obere Grenze, bei welcher die letzten Spuren von Kristallinität
verschwinden, wird, wie vorstehend definiert, als "Schmelzpunkt" bezeichnet. Bei den bisher bekannten Herstellungsverfahren wird das
Polymerisat vor dem Verformen etwa auf den Schmelzpunkt oder darüber
erhitzt. Wie amorphe Polymerisate stellen die kristallinen Polymerisate oberhalb des Schmelzpunktes ein viskosos Fluid oder eine ^Flüssigkeit dar. Wenn der hier beschriebene Pressling auf Temperaturen
oberhalb des Schmelzpunktes gleichmäßig erhitzt würde, so würde es sich bei dem beschriebenen Verfahren um ein übliches viskoses Fließverfahren handeln.
Es ist wesentlich, die Vorteile des erfindungsgemcißen Festphasenformung sverfahrens zu erzielen, wobei das Polymerisat in der Vorerwärmungsstufe des Presslings nicht vollständig geschmolzen wird.
Dadurch, daß die Temperatur des Presslings unterhalb des Schmelzpunktes unter Schmelztemperatur für die kristallinen bzw. amorphen
Polymerisate gehalten wird, sind die Partikel darin in der Lage, sich nach einem im wesentlichen plastischen Festphasenfließuechanismus zu deformieren und zu schmelzen.
Die am meisten bevorzugt verwendeten Harze sind Polyäthylen mit
einer hohen Dichte und Vinylidenchloridpolyniorisate und -iüschpoly-
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-M-
merisate, obwohl auch viele andere Harze, beispielweise Acrylnitril-Butadien-Styrol-Iiarzc,
Polyvinylchloridharze und harzartige Mischpolymerisate von Vinylchlorid und Vinylacetat, Mischpolymerisate von
Vinylidenchlorid und beispielsweise Vinylchlorid, Acrylnitril und Methacrylat, und Mischungen solcher Polymerisate tmd Mischpolymerisate;
gewünschtenf alls verwendet v/erden können.
Am meisten bevorzugt ist in dem erfindunjsgemäiäon Verfahren die Verwendung von Polyäthylenharzpulvern mit einer hohen Dichte mit einer
Presslingskompression von mehr als 05%,. einer Bruchfestigkeit des
Presslings von mehr als 163 kg (360 pounds), einer Partikelgröße von weniger als 75 Mikron, einer Oberfiächengröße von mehr als 1,3 π /g,
einer scheinbaren Dichte von weniger als 400 g/l (25 lbs/ft ) und einem Schmelzindex von weniger als 2, Es ist auch erwünscht, daß die
Oberfläche des Ilarzpulvers frei von als Schmiermittel wirkenden Substanzen
oder von einer übermäßigen Vernetzung ist«
Die Erfindung wird nachfolgend im Hinblick auf ihre breite Anwendbarkeit
auf verschiedene Ilarzpulver näher beschrieben, wozu, aber
nicht ausschließlich, gehören; nicht verschäumbar, einzelne ilarzpulver,
verschäumbar ilarzpulverformulierungen, gemischte Karzpulver
und Mehrschichtenharzpulver, Ik allgerneinen werden bei der Verformung
eines Harzpulvers unter Anwendung des e-rfinclungsgemäßen
Festphasenverformung s ve rf ahrens eine bestimmte Reilie von Stufen angewendet
. Die Stufen sind in der Regel folgende (vgl. Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung):
In der Stufe A wird eine zur Herstellung eines Gegenstandes ausreichende
Menge an Harzpulver 10 abgemessen. Dieses Pulver wird dann
in der Stufe Y> in einer Form 14 unter Druck, im allgemeinen bei
Raumtemperatur, zu einein Pressling 12 ausreichend zusammengepreßt,
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um eine ausreichende "Grünfestigkeit", d. h. eine Zusammenhaitefestigkeit
bei einer gegebenen Konfiguration bei Raumtemperatur, zu erzielen. Dor Pressling 12 wird dann in der Stufe C in einem Ofen
oder einem Äquivalent davon auf eine Temperatur von etwa dem a-übergang
bis unterhalt des Schmelzpunktes oder der Schmelztemperatur des Polymerisats erhitzt, um den Pressling 12 sowohl etwas zu erweichen
alc auch zu sintern. Die Oberflächen des gesinterten Presslings
oder die Platten 19 einer Form, in welcher er zusammengepreßt werden soll, werden mit einem Gleitmittel versehen und der gesinterte Pressling
Wird dann in der Stufe* D zu einer Vorform 18 zusammengepreßt
oder aufgeschmolzen (forged), welche die Form einer Scheibe haben kann, wodurch das Schmelzen der gesinterten Pulverpartikel eintritt.
Um ein wirksames Schmelzen zu erzielen, werden auch die Formplatten 16 auf etwa die gleiche Temperatur wie der erhitzte Pressling 12
erwärmt. Die erhaltene Vorform kann dann in der Stufe E für die spätere Warmverformung abgekühlt oder im warmen. Zustand mittels
eines Klemmringes 21 direkt in eine ttarmverformungsform überführt
werden, um sie zu einem Gegenstand der gewünschten Gestalt zu verformen, beispielsweise durch eine differentielle Luftdruckeinrichtung
20 oder durch eine angepaßte Düsenverformung, Vakuumverformung,
Vakuumverformung mit Stopfenunterstützung, Zugverformung, Schlagpressenverformung,
Kautschukpolsterverformung oder Hydroverformung·
Es ist auch möglich, in einem Satz Schlagformen 44 einen fertigen Gegenstand 42, beispielsweise eine flache Schale oder eine Platte,
direkt in der Aufschmelzstufe (forging step) wie in Stufe D* der
Fig. IA erläutert, herzustellen, was sowohl als Schlagpressenverformung
als auch als Aufschmelzstufe angesehen werden kann.
Durch Verwendung eines Gleitmittels auf der Form oder den Oberflächen
des Presslings wird das Deformationsmuster während des Aufschmelzens
(forging) des Presslings zu einer Vorform von einem solchen eines "parabolischen Stromes" zu einem solchen eines Streckens
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"Stopfenstromes11 geändert. Es wurde auf diese V.'eise gefunden, daß
beim Schmieden der Presslinge aus thermoplastischen Pulvern, beispielsweise
zwischen flachen Ambossen einer Form zur Bildung einer Scheibe nicht-zufriedenstellende Ergebnisse erhalten werden, wenn
nicht zwischen den Oberflächen der Form und den Oberflächen des Presslings ein geeignetes Gleitmittel verwendet wird. So ist die
Verwendung eines Gleitmittels zwischen der Form und den Oberflächen
des Presslings bei der Verformung Von Pulvern ein wichtiger Para·^
meter. Als Gleitmittel können Fette, wie z. E. Kaliumoleat, Siliconfette
und öle,oder andere im wesentlichen äquivalente Materialien
auf die Form oder den Pressling aufgestrichen werden oder es können
feste Partikel, wie z. B, Polytetrafluorethylen oder Zinkstearat,
auf die Form aufgesprüht werden oder es kann ein Polytetrafluoräthylenüberzug
auf die Form aufgebacken x^erden. Alle diese Gleitmittel werden getrocknet und funktionieren gut, xvobei die Fette besonders
gut arbeiten. Die Vorteile des Schmierens der Form für wärmeempfindliche
Harzmaterialien sind zweifach« Einmal wird dadurch das Strömungsdiagramm der geschmolzenen Materialien geändert, so daß in dem
geformten Stück weniger Verwerfungen (Rücksprünge) erhalten werden, zum andern wird dadurch das Diagramm der Wärmeanreicherung in dem
Material geändert, wodurch ein gleichmäßiger Temperaturanstieg über die gesamte Vorform erhalten wird anstelle eines konzentrierten
Temperaturanstiegs in einem lokalisierten Bereich, beispielsweise dem Zeritrum der Vorform. Unter Verwerfung (Rücksprung) ist ein nicht«
ebener Gegenstand zu verstehen, der beim Arbeiten mit flachen Formen
entsteht.
Der Vorteil der Verwendung eines Gleitmittels bei der Verformung
von Pulvern in der festen Phase wurde beispielsweise demonstriert durch Zusammenpressen von Polyvinylidenchloridpulver (die Presslinge
wurden wie in der oben beschriebenen Stufe B hergestellt) zwischen zwei flachen Ambossen (wie sie in der vorstehend beschrie-
benen Stufe D angegeben sind) unter den folgenden Bedingungen:
Polymerisattemperaturen Pormtemperatüren
Verweilzeit
Rotation der oberen Form Grad der Deformation
gesamte Presszykluszeit
Raumtemperatur bis 1500C
38 bis 15O0C
0 bis 10 Sekunden
O bis 200 UpM
0,25 mn (10 mils) war die Stärke des bei einem einzigen
Zusammenpressen (Prägen) erhaltenen dünnsten Gegenstandes
1,2 Sekunden
1,2 Sekunden
Die besten Bedingungen zur Herstellung von flachen geschmolzenen
Vorformen, in denen die Presslinge nicht abgebaut (zersetzt) wurden,
waren in der Regel eine wärme Form und ein warmes Polymerisat (beide
mit einer Temperatur innerhalb des Bereiches von 120-15O0C) und eine
geringe Verweilzeit (etwa 1/2 Sekunde). Es wurde festgestellt, daß durch eine geringe relative Rotation der Formoberflächen dünnere
Stücke hergestellt werden können.
Es wurde auch gefunden, daß in dem erfindungsgemäßen Vbrfahren als
Gleitmittel ein Film aus einem leicht defοrmierbaren Kunststoff verwendet
werden kann. Dies wurde demonstriert durch Verwendung eines lose auf einen Polyvinylidcnchloridpressling gelegten Filmes aus
einem Polyäthylen niedriger Dichte. Die Sandwich-Form wurde zusammengepreßt und daraus wurde eine nicht-abjebauto Vorform hergestellt.
Die erforderlichen Bedingungen, unter denen der Film als Gleitmittel wirken kann, sind die, daw er unterhalb der Temperatur gehalten wird,
bei welcher er klebrig wird und daiö er sich leichter deformiert als
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das zu verformende Polymerisat, Der Vorteil der Verwendung eines·
Polymerisatfilmgleitinittels zur Herstellung von fertigen Teilen ist
bei bestimmten technischen Massenanwendungcn betrachtlich, weil die
aufgesprühten, aufgestrichenen oder aufgebackenen Gleitmittel gegebenenfalls
sich abreiben oder auf der Form anreichern und deshalb
die Menge an Gleitmittel ständig kontrolliert werden muß und weil
für Verpackungen von'Nahrungsmitteln die aufgestrichenen oder aufgesprühten
Gleitmittel entfernt werden müssen.
Es wurde gefunden, daß dann, wenn ein geeignetes Gleitmittel verwendet
wird, warmeempfindliche thermoplastische Ilarzpulver, beispielsweise
ein hohes Vinylidenchloridpolymerisat, d. h. ein zu etwa 70 Gew.-I oder mehr aus Vinylidenchlorid und zum Rest aus einem oder
mehreren olefinisch ungesättigten, damit mischpolymerisierbaren Monomeren
bestehendes Mischpolymerisat nach Festphasenverformungs-verfa.ilren
verforint werden können, ohne daß ein Abbau des Polymerisats auftritt
und daß nicht—abbaubare Polymerisate zu Vorformen oder anderen
Gegenständen verformt werden können, ohne daii- eine starke Verwerfung
(Verzerrung) in denselben auftritt.
Erfindungsgemäß sind jodoch nicht alle Ilarzpulver gut geeignet. Es
sich
hat sich gezeigt, daß/in der Regel diejenigen am besten verformen lasse« die eine kleine Partikelgröße, eine breite Partikelgrößenverteilung, unregelmäßig geformte Partikel, eine niedrige Schüttdichte und eine hohe Duktilität haben. Andere Faktoren, welche die Verformbarkeit von thermoplastischen Pulvern nach dem erfindunssgewäßcn Verfahren beeinträchtigen, sind die Anwesenheit von Oberflächenverunreinigungen, wie z. B. Seifenfilmen, die Kristallr.iorphologie bei kristallinen Polymerisaten, Verunreinigungen und Einschlüsse und variierende Zusammensetzungen der Grundpolymerisate und etwas weniger direkt das Molekulargewicht, die Art der Polymerisation, der Polymerisationsgrad und die llieüeigenschaften.
hat sich gezeigt, daß/in der Regel diejenigen am besten verformen lasse« die eine kleine Partikelgröße, eine breite Partikelgrößenverteilung, unregelmäßig geformte Partikel, eine niedrige Schüttdichte und eine hohe Duktilität haben. Andere Faktoren, welche die Verformbarkeit von thermoplastischen Pulvern nach dem erfindunssgewäßcn Verfahren beeinträchtigen, sind die Anwesenheit von Oberflächenverunreinigungen, wie z. B. Seifenfilmen, die Kristallr.iorphologie bei kristallinen Polymerisaten, Verunreinigungen und Einschlüsse und variierende Zusammensetzungen der Grundpolymerisate und etwas weniger direkt das Molekulargewicht, die Art der Polymerisation, der Polymerisationsgrad und die llieüeigenschaften.
Es wurde insbesondere gefunden, da;i Harzpulver, weiche eine Pressr
lingskompression von etwa 85c oder mehr aufweisen, sich nach dem
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erfindungsgomäßen Verfahren besonders gut verformen lassen. Der Test
für die prozentuale Kompression der Presslinge beruht auf der durchschnittlichen
scheinbaren Dichte einer geschmolzenen Masse aus dem
jeweiligen Typ des getesteten Polymerisats. Die Presslinge werden dabei bei der umgebenden Raumtemperatur (etwa 220C) in einer Form
unter einem Druck von etwa 2100 kg/cm2 (30 000 psi) verformt und haben
ein Gewicht von etwa 8 g, einen Durchmesser von etwa 3,8 cm
(1,5 inches) und eine Dicke von etwa 0,76 cm (0,3 inches), je nach
dem Kompressionsgrad (degree of compaction). Obwohl der oben erwähnte
Koinpressionsbereich (Verdichtungsbereich) für Presslinge einen
bevorzugten Dereich für Harzpulver darstellt, die sich nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren besonders gut verformen lassen, können auch andere Harzpulver, die nicht in diesen Bereich fallen, gut nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren verformt werden in Abhängigkeit von
anderen physikaliscnen Eigenschaften derselben. Ein Beispiel ist der
Fall, bei dem eine längere Sinterungszeit die Bindung der Partikel—
zwischen-Schicht oder -Grenzflächen verbessert, was bei einigen
Harzen zu besseren Ergebnissen führt, die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren schwieriger zu verformen sind als andere.
Eine andere physikalische Eigenschaft, die offensichtlich wichtig ist und die dazu verwendet werden kann, die Harzpulver auszuwählen,
die sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren besonders gut verformen lassen, ist die Grünbruchfestigkeit der Presslinge. Für die·
sen Test werden Presslinge wie bei dem oben beschriebenen Kompressionstest verformt. Die Grünbruchfestigkeit der Presslinge wird
bei umgebender Rauaitemperatur (etwa 220C) in der Korapres s ions testvorrichtung
bestimmt, indem man die Presslinge auf eine flache Metallunterlage legt und dann eine Stahlkugel mit einem Durchmesser
von 1,43 cm (9/16 inch) in das Zentrum des Presslings nit einer
Geschwindigkeit von etwa 0,05 cm (0,02 inches) pro Minute eindrückt
bis die Presslinge brechen. Dabei wurde insbesondere gefunden, daß
V, 2 0 9 8 3 9/1049
sich Polyäthylenharzpulver mit einer" hohen Dichte mit einer Grünbruchfestigkeit
von mehr als 163 kg (360 pounds) und vorzugsweise > von nehr als 227 kg (5OC pounds) nach de-a erfindungsgeriäßon Verfahren
besser verformen lassen als Ilarzpulver mit einer niedrigeren
Bruchfestigkeit, iiarzpulver aus einem Polyäthylen mit einer hohen
Dichte oder anderen Polyr.ieiisaten, bei denen die, Bruchfestigkeit
des Presslings unter 227 kg (500 pounds) abfallt, sind für die Verwendung
in dem orfindungsgenäijen Verfahren weniger zufriedenstellend, obwohl auch andere physikalische Eigenschaften, beispielsweise der
läifluii der Sinterungszeit auf die Polymerisate, verbesserte Verforraungsergebnisse
ergeben können.
Iiin wesentlicher Vorteil des er fin dungs gsraaßen Pulververfahrens ist
der, daß die Orientierung in dem fertigen Teil gesteuert (kontrolliert) werden kann. So können danach beispielsweise Behälter aus Polyäthylen
einer hohen Dichte hergestellt werden, deren Zugfestigkeit auf einen V/ert bis zum 4-fachen der Zugfestigkeit von. nicht—orientierten
Folyathylenproben hoher Diciite verbessert werden kann. Die praktischen Vorteile von orientierten Behältern sind die, daß Teile
mit einem dünneren Querschnitt hergestellt werden können, indem «an
von dera Vorteil einer gleichzeitig auftretenden höheren Festigkeit
Gebrauch macht, oder da.l ein billigeres Polymerisat für Verwendungszwecke
eingesetzt werden kann, bei dem bisher die Festigkeit von teureren technischen Kunststoffen erforderlich i/ar.
Die Orientierung kann in dem erfindungsgemäßen Verfahren in der Regel
gesteuert bzw. kontrolliert werden durch Überwachung, wenn das Schmolzen auftritt. U'cnn das Schmelzen früh in dein Schiaiedezyklus
auftritt, wird das Polymerisat gestreckt und bearbeitet, wodurch die Orientierung erhöht wird. Das heißt, wenn ein Pressling mit
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einem kleineren Durchmesser verwendet wird und in geeigneter l/eise
gesintert wird, wird in der Regel eine stärkere Orientierung erhalten. Vi'onn umgekehrt Presslinge mit einem größeren Durchmesser verwendet
werden und in geeigneter '.,'eise gesintert wird, kann der erhaltene
Gegenstand in der '.'/eise hergestellt werden, daß er eine
sehr niedrige oder keine Orientierung aufweist. Solche praktisch spannungsfreien Teil'e (nit einer geringen Orientierung) weisen eine
verbesserte Dimensionsbeständigkeit bei hohen Temperaturen auf. Zum Beispiel können Behälter, aus Polyäthylen mit einer honen Dichte
und Polyäthylenschaum einer hohen Dichte hergestellt werden, die
bei 10 Minuten langem Erhitzen auf 1210C nicht merklich verzerrt
werden.
Die Vielseitigkeit des erf indungsgemä.Gen Verfahrens zeigt sich in
den verschiedenen folgenden spezifischen Beispielen, in denen erfindungsgemäß
vorformt wurde, und in den Endprodukten, von denen Querschnitte der Seitenwinde eines Behälters 22, der in der Stufe H
des Verfahrens geformt wurde, in dan Fig. 2 bis 5 der beiliegenden Zeichnung dargestellt sind. Die in jedem Beispiel angewendeten Bedingungen
sind in der weiter unten folgenden Tabelle I angegeben und die Eigenschaften des erhaltenen Behälters, soweit sie bestimmt
wurden, sind in der weiter unten folgenden Tabelle II angegeben.
Nach dem erfindungsgeinäiicn Verfahren wurde unter Verwendung eines
Polydtriylenpulvcrs mit einer hohen Dichte, einem spezifischen Cewicht
von 0,96, einer Schüttdichte von 224 g/l (14 lb/ft3), einem
Schmolz index von 0,3 und einer durchschnittlichen Partikelgroße von 26 Mikron ein Behalter hergestellt.
Aus dem Polyäthylen mit hoher Dichte genwß Beispiel 1 wurde ein Behälter
hergestellt, der hoch orientiert war.
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Aus dem Polyäthylen holier Pichte geinäii Beispiel 1 wurde ein Behälter
hergestellt, der praktisch spannungsfrei war (nur eine geringe,
wenn überhaupt, Orientierung aufwies).
Aus einer Mischung des in Beispiel 1 beschriebenen Polyäthylens hoher
Dichte und 0,5 Gew.-% pjp'-Oxy-bis-benzolsulfonylhydrazid und 3,5
Gew.-% Natriumbicarbonatpulver als Treibmittel wurde ein Schauinbehälter
hergestellt.
Aus der in Beispiel 4 beschriebenen Mischung und 0,1 Gew.-fc Titandioxydpulver
als Pigment wurde ein Schaumbehälter hergestellt.
Aus einer Mischung aus 86 VoI,-$ des in Beispiel 1 beschriebenen
Polyäthylens hoher Üichte und 14 Vol.-I eines Vinylidenchloridmischpolymerisats
wurde ein Isolationsbehälter hergestellt. Bei dem Vinylidenchloridmischpolymerisat handelte es sich um ein durch Polymerisation
. der Aufschlämmung von 92 MoI-I Vinylidenchlorid und 8 Mol-% Methylacrylat hergestelltes Mischpolymerisat mit einer
durchschnittlichen PartikelgrölSe von 14 Mikron.
Aus einer Mischung aus 40 Vol.-I des in Beispiel 1 beschriebenen
Polyäthylens hoher Dichte und uO VoI,-4 des in Beispiel 6 beschriebenen
Vinylidcnchloridniischpolymerisats wurde ein Isolationsbehälter
hergestellt.
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Us wurde ein Mehrscuichten-Isolationsbehaltcr hergestellt, in dem
die Oberflächenschichten aus der in Beispiel 6 beschriebenen Mischung
und eine innere Schicht aus dein gleichen Vinylidenchloridmischpolymerisat,
wie es in der Mischung des Beispiels 0 verwendet wurde, hergestellt wurden.
Es wurde ein starrer Mehrschichten-Isolationsbehälter hergestellt,
in dem die Oberflächenschichten aus der in Beispiel 6 beschriebenen
Mischung und die innere Schicht aus der in Beispiel 4 beschriebenen verschäumbaren Mischung hergestellt wurden.
Aus dem Acrylnitril-Butadien-Styrol-Terpolymerisatj im Handel erhältlich
unter der Bezeichnung Blendex 311 von der Firma Marbon
Chemical Company, wurde ein Behälter hergestellt (geformt). Dieses Harzpulver natte ein spezifisches Gewicht von 0,93, eine Schüttdichte
von 272 g/l (17 lbs/ft3) und eine durchschnittliche Partikelgröße
von weniger als etwa 0,42 mm (40 mesh).
Beispiel 11 *
Es wurde ein Behalter hergestellt aus einem Mischpolymerisat, das
zu 86 Gew.-δ aus Vinylchlorid und zu 14 Cew.-* aus Vinylacetat bestand
und im Handel unter der Bezeichnung Airco 121 von der Firma
Airco Ciiemicals and Plastics Company erhaltlich ist, mit einem
spezifischen Gewicht von 1,35, einer Schüttdichte von etwa 840 s/l
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-τ
(40 lbs/ftJ) und einer Partikelgro/Se, die kloin genug war, so dna
es vollständig ein Sieb rait einer licnten Mascnenweite von etwa
0,42 Lim (4ü inesji) passierte.
Beispiel 12
Es wurde ein Behälte/r aus dem in Beispiel 1 beschriebenen HDPiI-PuI-ver
hergestellt, das vorher unter Verwendung von erhitztem Xylol als Lösungsmittel in Lösung gebracht und dann durch langsames Abkühlen
ujnkristallisiert worden war.
Es wurde ein Behälter aus dem in Beispiel 1 beschriebenen HDPü-Pulver
hergestellt, das in Lösung polymerisiert und aus der Lösung ausgefällt worden war.
Es wurde ein Behälter hergestellt aus;einem Acrylnitril-Butadien-Styrol-Terpolymerisat,
das in Handel unter άΰτ Bezeichnung Blendex
561 von der Firma Marbon Chemical Company erhältlich ist.
Beispiel 15
Es wurde ein Mehrschichten-Schaumbelutlter hergestellt, bei dem die
Oberflächenschicnten aus dem in Beispiel 1 beschriebenen HDPE und die Innenschicht aus der in Beispiel 4 beschriebenen Mischung hergestellt
wurden.
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Beispiel in
!enge Durchm. Druck d.Press- in
lings
in c;n
lings
in c;n
kg/cm
Sinterung
Vorerhitzungsteinp.
zeit
in Min.
in 0C
11
230
(a)
2 | 13 | 3,8 | 1 | 392 | 135 | 120 |
3 | 13 | 7,6 | 540 | 143 | 30 | |
4 | 9 | 7,6 | 2 | 490 | 143 | 8 |
5 | 5 | 6,4 | 800 | 144 | 5 | |
~ 9
3,8
392
143 Schmieden bzw. Aufschmelzen (die
Platten wurden mit einen Kaliumoleatfett-Gleitmittel versehen)
Platten wurden mit einen Kaliumoleatfett-Gleitmittel versehen)
Durchs. Platten- Verder te ray. v/eil-
zeit
Scheibe in 0C
in cm
in cm
13,34
13,34
13,34
10,8
13,34
13,34
10,8
150
143
143
143
152
143
143
152
150
m Sek.
2,0
2,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
2,0
~ 9 3,8 | 392 | 143 | 7 | 13,34 | 150 | 2,0 | |
5 7 | Haut- 3,8 | 392 | 143 | 15 | 13,34 | 143 | 1,0 |
S* | schich | ||||||
25 | ten 2 g, | ||||||
ζ | Iiinen- | ||||||
ρ | 5 ch i ch t | ||||||
7 2 | |||||||
max.
Kraft
in kg
Kraft
in kg
300
035
215
215
035
co σ> ο
co
IVa rm ve r f ο rmun g
Groi?>e Druck Vakuum
d.Be- in ., in
hälters kg/cm" cn/IIg
(tub size)
in cm
13,34 4,2
cm D χ
3,8 cni tief
2,8 " 2,8
ti
1.1 1.1
10,8
cm D χ
3,8 cm tief
13,34 4,2
cm U χ
3,3 cm tief
4,2 1 ,4
63,;
63,5 63,5
Tabelle I (Fortsetzung)
9 | ilaut- | 5 | 5 | 6 | 020 | 143 | 7 | 13,34 | 150 | 2 | ,0 | 49 | 8 30 | 13,34 | 2,1 | 63,5 | |
schichten | 5 | ciu I) x | |||||||||||||||
2 g, In | 5 | 3.3 cm | tief | ||||||||||||||
nenschicht | 5 | ||||||||||||||||
7 S | |||||||||||||||||
10 | ** IO | 5 | 6 | 020 | 143 | 7 | 13,34 | 150 | 2 | ,0 | 45 | 500 | TI | 4,2 | 63,5 | ||
11 | ~ 17 | 3,8 | 6 | 020 | 143 | 7 | 13,34 | 150 | 2 | ,0 | 56 | 625 | Il | 4,2 | 6 3,5 | ||
12 | 7,5 | 4 | 4S0 | Cb) | 3,0 | 10,2 | 143 | 0 | ,5 | 36 | 24 Ü | 10 | 5,6 | 4 b, 7 | |||
ΙΌ | 13 | 7,5 | 4 | 480 | Cb) | 3,0 | 10,2 | 143 | 0 | ,5 | 36 | 240 |
cm j J χ
1» |
5 CM 5,6 |
tief 45,7 |
||
O | |||||||||||||||||
co
co |
14 | 7,5 | 4 | 480 | Cd) | 5 | 10,2 | 143 | 1 | 36 | 240 | • I | 5 ,6 | 45,7 | |||
to | i5 | Iiaut- | 7 | 840 | Cc) | 10 | 10,2 | 143 | 1 | 36 | 240 | I! | 5, G | 45,7 | |||
CD | schich- | ||||||||||||||||
""""■ | ten 2 g, | ||||||||||||||||
I nnon | |||||||||||||||||
**■ | sen ich t | ||||||||||||||||
"L t | |||||||||||||||||
(a) Ernitzt durch Strahlungsheizeinrichtnrigen - beide Decken- und Bo denhoi ζ einrichtungen waren 6,35 ·:ΐκ
(2,5 inches) yon dem Pressling entfernt und die Oberflächentemperatur der ileizoinrichtungen betrug
277°C; die ileizeinrichtungen wurden durch einen Strom von 7,6 A angetrieben.
(b) Ernitzt durch die in der obigen Fußnote (a) beschriebenen Infrarotneizcinrichtungcn mit sine?.* Stro:n
starke von 7. heiz
(c) Erhitzt durch die in der obigen Fußnote (a) beschriebenen Infrarot/öinrichtungon uit einer Stromes
stärke von 5,5. N> (5 (d) Erhitzt durch die in der obigen Fußnote (a) beschriebenen .,Infrarotheiseinrichtungen mit einer
fS Stromstärke von 6.5.
δ cr>
2 O
Tabelle II Eigenschaften der Behälter
Bei spiel |
Durcnschn. Zugfestig keit (c) bei einer Streckgrenze in kg/ciri2(psi) |
Durcnschn. Zugfestig keit bis zum Brucn in kg/cm^ (psi) |
Durch- schnittl♦ Dehnung in % |
1 2 |
3 5sO (236,6) |
8 710 (609,7) |
86 ' |
3 | 1 960 (137,2) |
2 540 (177,8) |
507 |
4 | 1 260 (86,2) |
2 500 (161,0) |
712 |
6 | 2 570 (179,9) |
3 790 (265,3) |
12 |
7 | 3 410 (236,7) |
4 250 (297,5) |
22 |
ο | 3 GüC (257,0) |
5 050 (353,5) |
20 |
Durchschnitt1.O2-Permeation
(d) in cm3 x cm/cm2/atr,i/Tag χ 10~(
Dichte in
g/l,(lbs/
g/l,(lbs/
ft.·5)
Beurteilung der liärmcbe ständigkeit
(b) (c) (u)
58,6
(937,6)
(937,6)
57,3
(916,8)
(916,8)
58
(608,0)
(608,0)
50
(480,0)
(480,0)
14,6 0,47 0,24 (a)
11,8 (b) nur auf die Dicke der Innenschicht aus dem Vinylidenchioridmischpolymerisat.
Verzerrungen bei 10-minütigem Erhitzen auf 1210C
keine Verzerrungen bei 1 ü-minütigern Erhitzen auf 121
NJ O CD CD CD CO
liczonen nur auf die errechnete Dicke der Schicht aus der liDi'E-Vinylidenchloridmischpolymerisat-i-iischuig*
Zugfestigkeit, gemessen nach dem ASTM-Verfahren D 1703-66.
Saucrstoffpermeation, gemessen mit der Dow-Hassenspektrometergastransmissionsgeschwindigkeitsvorriciitung.
-
In den Fig. 2 bis 5 der beiliegenden Zeichnung stellt der Querschnitt
24 der Fig. 2 einen Behälter aus einem festen Polymerisat, beispielsweise
den in Beispiel 1 beschriebenen Behälter aus Polyäthylen einer
holten Dichte, dar. Die Eigenschaften dieses Behalters können, soweit
es die Orientierung oder die M'arraeverforiuungstenperatureigenschaften
anbetrifft, wie weiter oben beschrieben, variiert werden. Diese speziellen Merkmale dieses Beispiels wurden nicht bestimmt«
Der Schnitt 26 der Fig. 3 der beiliegenden Zeichnung stellt einen
Vollschauiiibehälter dar, beispielsweise den Behälter des Beispiels 4,
der hociiisoliercnde Eigenschaften aufweist. Das er£indim;|sger:iä&e .
Verfahren kann angewendet werden zur Herstellung von starren Schauiabehältern,
beispielsweise ScnauHibehdltern mit einer weiten Öffnung,
wie Bechern, Trögen,* auswechselbare Packungen für Esswaren, Delikatessen
oder dergleichen. Diese Teile weisen eine dichte Oberfläche auf, welche die innere poröse Struktur versiegelt und sie können in
der Weise hergestellt werden, daß sie eine praktikable, hc^z !»ariiie-Verformungstemperatur
aufweisen. Das Verfahren kann '^:Λ ύβΐ gleichen,
verhältnismäßig billigen iiociigoscnwiiidigkc-ivs /c-udituagj wie sie in
Beispiel 1 verwendet wurde, durchgeführt, werden, Diζ -ifLizig-:- Abänderung
von dem oben beschriebenen Verfahren bestellt darin, daß anstelle
des liarzpulvcrs allein eine trockene Mischung aus öiaeia tnermoplastischen
Pulver und einem chemischen Treibmittel verwendet wird.
Das Treibmittel muii so ausgewählt werden, daß es bei der richtigen
Temperatur in der Schmiedcstufe (Aufschaelzstufe) aktiviert wird.
lVenn sich die' Schmiedepresse öffnet, erlaubt sie die Verschämaung
der Vorform. Die Vorform kann dann, wie oben angegeben, zu Behälter;.
warmverformt werden.
Der öcnnitt 28 stellt einen aus einer trockenen- Mischung von verschiedenen
harzen iiergestellton Behälter dar. ide Mischung wird ^u
* Behältern,
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dem Anfangspressling verfornit, dann geschmiedet (aufgeschmolzen) und
zur End form ver formt, Es gibt eine unendliche Alizahl von möglichen
Mischungskombinationen innerhalb dieses Verfahrens, die harzpolymerisate,
Pigmente, riammverzögcrungsmittel, Metalle, Glaser, Keramikmaterialien
una andere anorganische Materialien, feste Gleitmittel, Verstärkungsfasern, wie z. B. Glasfasern, oder Plättchen, magnetische
Partikel, oder Partikel mit anderen erwünschten elektrischen oder thermischen Eigenschaften, teure und billige Pulver oder hochfeste Pulver und Pulver mit einer niedrigen Festigkeit enthalten
können, um die Herstellung eines 1OiIs mit den gewünschten Eigenschaften
zu ermöglichen. Der in Fig. 4 dargestellte Schnitt 28 entspricht dem Beispiel 6, d. h.es handelt sich um ein Grundharz (Matrix)
30 aus Polyäthylen mit einer hohen Dichte, das Partikel 32 aus Vinylidenchloridmischpolymerisate einschließt, die in der Polyäthylenmatrix
verteilt sind und die in Plättchen oder langgestreckten Partikeln während der Schmiedestufe verteilt werden, so daß Gase
oder dcrgl., die den Schnitt 23 durcndringen, einem gewundenen
Pfad, wie er durch den Pfeil angegeben ist, um die Mischpolymerisatpartikel 32 herum folgen müssen. Ein aus einer Mischung aus Polyäthylen
und 14 VoL-9O eines Vinytiden^uschpolymcrisatpulvers hergestellter
Beliälter wies eine Sauerstof fpermeationsrate von 14,6 χ
1O"6cm3 x cm/cm2/atm/Tag (3,7 cm3 mil./100 incii2/atm/Tag) auf. Demgegenüber
betrug der Wert für das Polyäthylen mit hoher^ Dichte
selbst 788 χ ΙΟ"6 cm3 χ cm/cm2/atm/Tag (200 cra3-mil/100 inchZ/atm/
Tag).
Andere Basisharzpulver (Matrix), wie ζ. Β. Polystyrol und andere
Isolationsharzpulver, wie z. B. Acrylnitrilhomopolymerisate oder
-mischpolymerisate, können darin dispcrgiert sein zur Erzielung eines Behälters oder eines anderen Gegenstandes mit ausgezeichneten
Isolationseigenschaften gegenüber Gasen und/oder Feuchtigkeitsdar.pf t
wie oben beschrieben, wobei das Isolationsnarz zu Plättchen oder
langgestreckten Partikeln in einer Matrix aus dem den Körper auf-
ÖAD ORIGINAL
209839/1049 .
bauenden Basisnarz während der Verforinungsstufe (Schi.aiedestufe) verformt
wird. Durcii Herstellung von Behaltern aus physikalischen Mischungen
von Polyatnyien hoher Dichte und Vinylidonchloridmischpolymerisaten,
wie sie beispielsweise oben beschrieben sind, werden Gegenstände erhalten, in denen das Vinylidencnlcridmischpolyiaerisat
als kontinuierliches Material wirkt, was zur Folge hat, dall innerhalb
des Behälters sQwonl eine ausgezeichnete Sauerstoff- oder sonstige
Gasisolation als auch eine F-euchtigkeitsdampfpermeabilität
erzielt werden. Das Polyäthylen honer Dichte tragt zur Starrheit des
Benäiters bei und wirkt auch als billiger Füllstoff zur Herabsetzung
der kosten eines Gegenstandes gegenüber den Kosten, wenn er η tu* aus
dein Yinylidenciiloridniischpolyiuerisat hergestellt ware. Natürlich
können auch andere Füllstoffe verwendet v/erden. Das er fin dungs genaue
Verfahren erlaubt die befriedigende ./ariuverformung eines Behälters.,
dessen Harz in anderen Verfahren einem starken Abbau unterliegen würde.
Der Scnnitt 34 umfaßt die Hautschichten 36 und eine Kernschicht 38,
wie es in den Beispielen S und 9 erläutert ist» Hier können die Kautschichten
36 aus zähen, billigen Materialien bestehen und die Kernschient. 3ö kann aus expandierten (geschäumten) Materialien oder Isolicrmatcrialicn
bestehen, um die Zähigkeit der Hautschichten vom
Standpunkt der Isolation zu ergänzen. Die Mehrfachschichten können in der Stufe B durcii abwecnselndes Füllen und Komprimieren jeder
Schicht in der Form 14 hergestellt werden, und sie bilden die verschiedenen Schichten der Mehrschichtenstruktur 54. Die nach dem erfindungsj.e.^aiöen
Verfahren hergestellten Mehrschichtenbehälter stellen wirtschaftliche Behälter mit ausgezeichneten Sperr- und/oder
Isolationseijenschaften dar wegen der Kernschicht. Auch ist das Problem,
das bei einer Meiirschiciitenstruktur, die aus Laminaten oder
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koextrudierten Folien geformt worden ist, insofern beseitigt, als
der Folienabfall, aus dem solcne warmverformen Behälter gestampft
werden, praktisch verloren ist, weil er wegen seiner verschiedenen Eigenschaften für ein erneutes Mahlen ungeeignet ist. Das abfallfreie
Verfanrcn der Erfindung vermeidet solche Verluste.
Obwonl zur Erläuterung der Erfindung vorstehend bestimmte repräsentative
Ausfüiirungsformen und Einzelheiten beschrieben worden sind,
ist es für den Fachmann klar, daß die Erfindung in vielerlei Hinsicht abgeändert und modifiziert -werden kann, ohne daß dadurch der Rahmen
der vorliegenden Erfindung verlassen wird. Zum Beispiel können die Presslinge geschwärzt oder einem Pragedruckverfahren unterworfen
werden, wenn der Endgegenstand bedruckt werden soll. Auch ist es klar, daß die gesinterten Presslinge aucli llarzpulver umfassen, die eine
a-Übergangstempcratur bei oder unterhalb der umgebenden Raumtemperatur
haben, so daß keine zusatzliche Zufuhr von Warme erforderlich
ist, um diese aufzuschmelzen (aufzuschmieden), nachdem die liarzpartikcl
zu dem Pressling verdichtet worden sind, oder daß sie auch llarzpulver umfassen, die vor und/oder wahrend der Verdichtuni: derselben
zu Presslingen auf oder über xlie α-übergangstemperatur ninaus
erhitzt worden sind, so daß die nachfolgende Erhitzung zum Verdichten der Ilarzpartikel zu dem Pressling überflüssig ist. Bei bestimmten
Abänderungen des Verfahrens können möglicherweise auch wärmegehiirtete Harze, wie z. B. gepulverte Epoxyharze, verwendet werden. Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren können auch andere Gegenstande als
Behälter, wie z. B. Getriebe, Büchsen, Gehäuse, Lager, mehrschichtige automatische Ventilatorflügel, deren Neigung sich als Funktion der
Temperatur anstelle der Motorgeschwindigkeit ändert, und dergl., hergestellt
werden.
BAD O
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Claims (18)
- Verfahren zum Formen von Kunststoffgegenständen aus einem ilarzpulver durch Abmessen einer zur herstellung eines Gegenstandes ausreichenden Menge an Ilarzpulver, dadurch gekennzeichnet, daß man das Pulver zu einem Pressling mit einer aus reichenden Grünfestigkeit und einer Temperatur innernalb des Bereiches von der a-übergangstcniperatur bis unterhalb des Schmelzpunktes oder der Schmelztemperatur des Harzpulvers in dem Pressling komprimiert und den Pressling zu einem Gegenstand verformt bzw. schmiedet, um ein Schmelzen der Harzpartikel zu erzielen.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daii man ein Harzpulver verwendet, das sich bei einem Druck von 2100 kg/cm^ (30 0Ü0 psi) auf mindestens 851> seiner geschmolzenen Dichte komprimieren laßt,und daß vor oder nach der Herstellung des Presslings das Pulver so erhitzt wird, daß die Miiiir.iunitemperatur an jedem Punkt des Presslings innerhalb des Bereiches von der α-Übergangstemperatur bis mindestens 2°C unterhalb des Schmelzpunktes oder der Schmelztemperatur des liarzpulvers liegt und daß dann der Pressling durch Querbeansprucnung (seitliche Seherung)der Partikel innerhalb des Presslings verfornit bzw. geschmiedet wird, um ein Schmelzen der Harzpartikel zu erzielen.
- 3. Verfahren nacii Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dal.» die Kompressionsstule in zwoi Stufen unterteilt wird, in denen das Pulver zu einem Pressling mit einer ausreichenden Grünfestigkeit koiiiprimiert und dann der Pressling auf eine Temperatur innerhalb des Bereiches von der u-Ubergangstemperatur bis unterhalb dos Schinelzpuulvtes oder der Schmalz temperatur des Harzpulvers vorerwanut wird, u;:? die Harz/»artikel in dem Pressling zu erweichen und zu sintern.209839/1049
- 4. Verfahren naca einein der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Oberflache des Presslings und eine Form während des Schmiedens ein Gleitmittel aufgebracht wird und daß die Form auf die gleiche Temperatur wie der Pressling erhitzt . wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitmittel in Form eines iiunststoffilmes aufgebracht wird, der zwischen die Oberflächen der Form und den Pressling gelegt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Gegenstand um eine Vorform handelt.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurcli gekennzeichnet, daß die Vorform in eine Warmverforinunrjsvorrichtung überführt und zu einem Gegenstand mit einer gewünschten Gestalt und Größe warntverformt wird, bevor er unter seiner V/armverformungstemperatur abkühlt.
- 8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentralteil der Vorform bei seiner Formungstemperatur gehalten wird, wahrend der Randteil derselben auf eine Temperatur unterhalb der a-Übergangstcmperatur des Harzes gebracht und daß gleichzeitig oder unmittelbar danach die warmverformbare Vorform in eine Warmverformungsvorrichtung überführt und zu einem Gegenstandmit der gewünschten Gestalt und Große warmverformt wird.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als ilarzpulver ein l'olyiithylonharz mit einer hohen Dichte oder ein Harz aus Vinylidenchlorid oder mit einem honen VinylidcnchlorLdgelialt verwendet wird.209 839/1049
- 10. Verfahren nach eineiß der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Harzpulver eine Materialmischung verwendet wird.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die überflacncn der Po rn während der Verforniungs- bzw. SdiKiiedestufe relativ zueinander gedreht v/erden.
- 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Iiarzpulver mehr als ein liarznaterial, das in Fora von Schichten in dem Pressling vorliegt, umfaßt und daß die Kompression durcii abwecuselndes Füllen und Komprimieren jeder Schicht in einer Düsenaushöhlung erzielt wird.
- 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Schichten eine verschäuinbare Harzformulierung umfaßt.
- 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das llarzpulver ein Treibmittel enthält» das während der Verforniungs- bzw. Schiniedestufe aktiviert wird, so daß der Gegen-staiKj/verschaiu.ien kann, wenn die Schmiede form geöffnet wird,
- 15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenstand anschließend zu einer weiteren Verschäuniung erhitzt wird.
- 16. Kunststofforiiigegenstand, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer Matrix aus einem den Körper bildenden Basisharz und einer innerhalb der I:atrix in lorn von Plättchen oder langgestreckten Partikeln angeordnete Isolationsharz besteht.2 0 9 8 3 9/1049 . bah
- 17. Formkörper nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das den Körper bildende Basisharz Polyätnylen oder Polystyrol ist.
- 18. Formkörper nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Isolatiönsharz ein Polyvinylidenchloridpolyinerisat oder -mischpolymerisat oder ein Acrylnitrilhomopolymerisat oder -mischpolymerisat ist.209839/10BAD
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