DE2209093A1 - Verfahren und einrichtung zum trocknen von feuchtigkeitshaltigen gegenstaenden - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum trocknen von feuchtigkeitshaltigen gegenstaendenInfo
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Description
DIP L.-live. HANS ^T. OROENING 2209093
DIPL.-CHEM. DR. ALFRED SCHÖN
PlTEHTAHWiITE
18. Februar 1972 I/H
Firma E. Heine Nachf., Inh. Alfred Schubert KG
Lerbach/Harz, Hüttenweg 1-3
H 47 - 1 '
H 47 - 1 '
Verfahren und Einrichtung zum Trocknen von feuchtigkeitshaltigen Gegenständen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Trocknen von aus feuchtigkeitshaltigem Material bestehenden
Gegenständen, insbesondere von Gegenformen oder -blöcken aus
Gips, z.B. für Profilringe aus Aluminiumguß» *
Die Hauptaufgabe einer Profilringgegenform besteht darin, daß
die Rundlauf- und die Durchschnitts-Toleränzen beim Zusammenbau und beim Trockenprozeß unbedingt eingehalten werden.
Die Gegenform wird aus Gips hergestellt, weil sich mit diesem
Material eine besondere Oberflächengüte erzielen läßt und sich äußerst günstige Hinterschnitte formen lassen. Das Problem
hierbei ist jedoch, daß die Gipsgegenform absolut trocken ......
sein muß, weil sich Aluminium sonst hierin nicht vergießen
läßt. ' > v
Mit einem normalen Trockenverfahren läßt sich die erforderliche Trockenheit jedoch nicht erreichen, weil die äußere
Oberfläche des Gipsblöcks relativ schnell trocknet, so daß
30 983S/0287 *2" -
·■/■
das zurückbleibende Wasser im Innern des Blockes bei
späterer Verdampfung die Oberfläche aufreißt und Maßänderungen auf dem Profil verursachen (Fig.l).
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens und einer Einrichtung, mit denen es möglich ist, feuchtigkeitshaltige
Gegenstände indirekt so lange zu beheizen, bis das Innere der Gegenstände die gleiche Temperatur wie die Temperatur
der Oberfläche der Gegenstände erreicht hat, so daß die Feuchtigkeit aus dem Innern der Gegenstände ungehindert
heraus sowie gleichzeitig mit der Oberflächenfeuchtigkeit
der Gegenstände verdampfen kann (Fig.2).
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Gegenstände
innerhalb eines hermetisch geschlossenen Kessels unter erhöhtem Dampfdruck bei Verdampfung des im Innern und auf der Oberfläche
der Gegenstände befindlichen Wassers bis zum Erreichen einer gleichen Temperatur im Innern und an der Oberfläche
der Gegenstände indirekt beheizt und anschließend getrocknet werden.
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zweckmäßig in den Kessel die berechnete Menge Wasser
eingepumpt und anschließend sämtliche zum Kessel führenden Leitungen abgesperrt, woraufhin der Kessel beheizt und ein
Thermostat eingeschaltet werden, welcher bei Erreichen eines Dampfdruckes von etwa 3 atü und einer Dampftemperatur
von etwa 2100C auf verminderte Leistung heruntergeschaltet
wird, wonach der Dampf nach etwa mO Minuten bei sinkender
Temperatur langsam abgelassen wird.
Nach dem Ablassen des Dampfes werden vorteilhaft ein Frischlufteinlaßventil
geöffnet und danach ein Absaugventilator
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eingeschaltet sowie anschließend nach etwa 12-stündiger
Brenndauer der Kesselheizung das Frischlufteinlaßventil gesperrt und etwa 80 Minuten später die Heizung sowie
20 Minuten danach sämtliche Funktionen des Kessels abgeschaltet, woraufhin der Kessel nach Erreichen einer
Temperatur von etwa 100 bis 8O°C geöffnet und entladen wird.
Eine Einrichtung zur Durchführung des vorerwähnten Verfahrens
kennzeichnet.sich erfindungsgemäß dadurch, daß im Abstand
über dem tiefgewölbten Boden eines verschließbaren Kessels mehrere Aufnahmeplatten für zu trocknende Gegenstände im
Abstand über- und/oder nebeneinander angeordnet sind, wobei an die Oberseite des Kessels eine an einen Absaugventilator
und an einen Manometer angeschlossene Absaugleitung mit einem in die Leitung geschalteten Absperrventil sowie„fernereinö
Dampfablaßleitung mit Absperrventil angeschlossen sind, während der teifgewölbte Kesselboden an eine Frischlufteinlaßleitung
mit regelbarem Ventil, an eine Wasserzuführleitung mit in diese geschalteter 'Wasserpumpe und an eine
Wasserablaßlextung mit Ablaßventil angeschlossen ist.
Unterhalb des Kesselbodens ist zweckmäßig eine ölbrennerheizung
vorgesehen, die durch einen mit einem Wärmefühler gekoppelten Regler regelbar ist.
Die Unterseite der Aufnahmeplatten ist vorteilhaft mit einem porösen Stein als Kondensschild bedeckt.
Ferner empfiehlt es sich, mit-Ausnahme des Deckels den
Kessel mit einem Abgasmantel zu umgeben. Der Deckel des Kessels wird zweckmäßig thermisch isoliert.
Um den Betrieb des Kessels automatisch steuern zu können,
wird dieser vorteilhaft an einen Schaltschrank und eine
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zugehörige Magnetventilanlage angeschlossen.
Der Absaugventilator ist zweckmäßig in eine Luftumwälzanlage mit zugehöriger Ventileinrichtung geschaltet.
Der Kesseldeckel kann mit Teflon abgedichtet und mittels einer schwenkbaren Brücke geöffnet werden.
In der Zeichnung ist eine Einrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens beispielsweise und schematisch veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine nach bekannten Verfahren getrocknete und außen gerissene
Profilringgegenform,
Fig. 2 eine Darstellung des Querschnitts einer Profilringgegenform innerhalb eines geschlossenen
Kessels,
Fig. 3 einen senkrechten Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Einrichtung während der Beheizung derselben,
Fig. 4 die Einrichtung nach Fig. 3 bei absinkender Temperatur,
Fig. 5 die Einrichtung nach Fig. 3 und 4 in der Frischlufteinlaßphase,
Fig. 6 die Einrichtung nach den Fig. 3 bis 5 in der Endphase des Verfahrens.
In Fig. 1 ist mit 1 eine Profilringgegenform aus Gips bezeichnet,
die einem normalen Trockenprozeß durch direkte Ein-
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Wirkung einer Heizquelle 2 unterworfen wird. Der von einer gestrichelten Linie 3 umgebene Querschnittsbereich der
Profilringgegenform enthält noch Wasser, wobei Dampfbläschen B nach außen in eine bereits getrocknete Zone 4 streben, um
aus dieser in Form von Dampfbläschen A zusammen mit auf der Oberfläche befindlicher Feuchtigkeit zu verdampfen. Die äußere
Schicht 4 ist bei 5 infolge der hohen vorzeitigen Austrocknung aufgebrochen, so daß die gewünschten Rundlauf- und die Durchschnittstoleranzen
nicht mehr eingehalten werden können.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Profilringgegenform mittelbar und infolgedessen wesentlich gleichmäßiger getrocknet wird. Durch die Heizquelle
2 wird innerhalb eines geschlossenen Kessels 6 befindliches Wasser 7 (Fig. 3) erhitzt und dabei verdampft, so daß die
Profilringgegenform so lange indirekt beheizt wird, bis das Innere derselben die gleiche Temperatur erreicht hat wie die
Außenfläche, und das Wasser aus dem Blockinneren ungehindert heraus und gleichzeitig mit der Oberflächenfeuchtigkeit verdampfen
kann. Es ist ersichtlich, daß sich in Fig. 2 die in Fig. mit 3 bezeichnete Zone über den gesamten Querschnitt der Profilringgegenform.
erstreckt, d.h., daß ein iir wesentlichen gleichmäßiger Feuchtigkeitsentzug oder Trockenprozeß der Form
stattfindet.
Gemäß Fig. 3 sind im Abstand über einem tief gewölbten Boden 8 des verschließbaren Kessels 6 mehrere Aufnahmeplatten 9 für
die ProfiIringgegenformen 1 im Abstand übereinander angeordnet.
Bei geeigneter Größe des Kessels können Aufnahmeplatten auch noch nebeneinander angeordnet sein. Die Unterseite der Aufnahmeplatten
ist mit einem porösen Stein als Kondensschild bedeckt.
Mittels einer Wasserpumpe 11 wird der Kessel über eine Leitung
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12, in die ein Absperrventil 13 geschaltet ist, mit Wasser 7 gespeist, das mittels einer thermostatgesteuerten ölheizung
14 erhitzt und über eine Leitung 15 mit einem Wasserablaßhahn 16 nach dem Trockenprozeß wieder abgelassen werden kann.
Außerdem ist der Kessel mit einem Wärmefühler 17 mit einem Thermometer 18 versehen, mit dem ein nicht dargestellter
Regler verbunden ist, der mit der Ölbrennerheizung 14 gekoppelt ist. Gemäß Fig. 5 ist der Kesselboden 8 außerdem mit
einer Frischlufteinlaßleitung 19 mit einem Absperrventil 20 versehen.
Der Kessel ist von einem Abgasmantel 21 umgeben, aus dem
das Abgas der ölheizung im oberen Bereich des Kessels in Richtung des Pfeils χ entweicht. Der Kessel ist durch einen
Deckel 22 abgeschlossen, auf dem sich eine thermische Isolierung 23 befindet. An dem Deckel ist eine Absaugleitung 24
mit einem Manometer 25 und einem Absaugventilator 26 geschaltet, dem ein Absperrventil 27 vorgeschaltet ist. Der Absaugventilator
26 ist in eine Luftumwälzanlage mit zugehöriger Ventileinrichtung geschaltet.
Außerdem ist an den Deckel eine Dampfablaßleitung 28 mit einem Dampfablaßventil 29 angeschlossen. Der Deckel ist mit
Teflon abgedichtet und mittels einer nicht dargestellten schwenkbaren Brücke zu öffnen.
Der Betrieb des Kessels wird unter Vermittlung eines Schaltschrankes
und einer zugehörigen Magnetventilanlage automatisch
gesteuert.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit der beschriebenen Einrichtung wie folgt durchgeführt:
-7-
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Nachdem die aus Gips bestehenden ProfiIringgegenformen 1
auf die Aufnahmeplatten 9 im Kessel gesetzt und letzterer
hermetisch verschlossen wurde, wird als erstes die berechnete Menge Wasser 7 mittels der Pumpe 11 in den Kessel gepumpt.
Danach werden das Absperrventil 13 und das Absperrventil 27 geschlossen. Die ölbrennerheizung 14 wird in Gang gesetzt und
der nicht dargestellte Regler oder Thermostat eingeschaltet.
Sobald im Kessel ein Dampfdruck von 3 atü und eine Dampftemperatur
von 2OO°C erreicht werden, schaltet der Thermostat auf verminderte Leistung. Nach ca. 140 Minuten wird bei sinkender
Temperatur der Dampf langsam durch Öffnen des Dampfablaßventils
29 abgelassen. Danach wird das nicht verdampfte Wasser aus dem Kesselboden 8 durch die Leitung 14 nach Öffnen
des Wasserablaßhahnes 16 abgelassen.
Daraufhin wird das Frischlufteinlaßventil 2o geöffnet, der Absaugventilator 26 eingeschaltet, und die Profilringgegenformen
1 werden sodann einer 12-stündigen Lufttrocknung unterworfen.
Danach wird das Frischlufteinlaßventil 20 gesperrt und nach weiteren 80 Minuten die Heizung 14 abgeschaltet. Nach weiteren
20 Minuten werden sämtliche Funktionen der Einrichtung abgeschaltet. Nach einer Abkühlung der Einrichtung auf ca. 100-80 C
wird der Kessel 6 geöffnet, um die getrockneten Profilringgegenformen
entladen zu können.
Es versteht sich, daß anstelle von Profilringgegenformen aus
Gips naturgemäß auch andere aus feuchtigkeitshaltigem Material bestehende Gegenstände mit der erfindungsgemäßen Einrichtung
getrocknet werden können, ohne daß während des Trockenprozesses Risse entstehen und die Genauigkeit der Form verlorengeht.
-8-309 8 3 5/0287
Claims (11)
- PatentansprücheVerfahren zum Trocknen von aus feuchtigkeitshaltigem Material bestehenden Gegenständen.", insbesondere von Gegenformen oder •»•blöcken aus Gips, z.B. für Profilringe aus Aluminiumguß, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenstände (1) innerhalb eines hermetisch geschlossenen Kessels (6) unter erhöhtem Dampfdruck bei Verdampfung des im Innern und auf der Oberfläche der Gegenstände befindlichen Wassers bis zum Erreichen einer gleichen Temperatur im Innern und an der Oberfläche der Gegenstände indirekt beheizt und anschließend getrocknet werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kessel (6) die berechnete Menge Wasser(7) eingepumpt und anschließend sämtliche zum Kessel führenden Leitungen abgesperrt werden, woraufhin der Kessel beheizt und ein Thermostat eingeschaltet werden, welcher bei Erreichen eines Dampfdruckes von etwa 3 atü und einer Dampftemperatur von etwa 210 C auf verminderte Leistung heruntergeschaltet wird, wonach der Dampf nach etwa 140 Minuten bei sinkender Temperatur langsam abgelassen wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Ablassen des Dampfes ein Frischlufteinlaßventil (20) geöffnet und danach ein Absaugventilator (26) /eingeschaltet werden, und daß nach etwa 12-stündiger Brenndauer der Heizung (14) das Frischlufteinlaßventil gesperrt und etwa 80 Minuten später die Heizung sowie etwa 20 Minuten später sämtliche Funktionen des Kessels abgeschaltet werden, woraufhin der Kessel nach Erreichen einer Temperatur von etwa 100 bis 80 C geöffnet und entladen wird.309835/0287- 9 - 2208093
- 4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Abstand über dem tiefgewölbten Boden (8) eines verschließbaren Kessels (6) mehrere Aufnahmeplatten (9) für zu trocknende Gegenstände im Abstand über- und/oder nebeneinander angeordnet sind, wobei an die Oberseite des Kessels eine an einen Absaugventilator (26) und an einen Manometer (25) angeschlossene Absaugleitung (24) mit einem in die Leitung geschalteten Absperrventil (27) sowie ferner eine Dampfablaßleitung (28) mit Absperrventil (29) angeschlossen sind, während der tiefgewölbte Kesselboden (8) an einer Frischlufteinlaßleitung (19) mit regelbarer· Ventil (2o) an eine Wasserzuführleitung (.12) ir.it in diese geschalteter Wasserpumpe (11) und an eine Wasserablaßleitung (15) mit Ablaßventil (16) angeschlossen ist.
- 5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die unterhalb des Kesselbodens (8) vorgesehene ölbrennerheizung (14) durch einen mit einem Wärmefühler (17) gekoppelten Regler regelbar ist.
- 6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite der Aufnahmeplatten (9) mit einem porösen Stein als Kondensschild (5) bedeckt ist.
- 7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abgasmantel (21) den Kessel (6) mit Ausnahme von dessen Deckel (22) umgibt.
- 8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis I1 dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (22) des Kessels (6) thermisch (bei 23) isoliert ist.
- 9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (22) mit Teflon abgedichtet und mittels einer schwenkbaren Brücke zu öffnen ist.309835/0287 _10_
- 10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Betrieb des Kessels (6) unter Vermittlung eines Schaltschrankes und einer zugehörigen Magnetventilanlage automatisch steuerbar ist.
- 11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Absaugventilator (26) in eine Luftumwälzanlage mit zugehöriger Ventileinrichtung
geschaltet ist.309835/0287Leerseite
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