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Seitenteil für Kraftfahrzeugsitze Die Erfindung bezieht sich auf
einen Seitenteil für Kraftfahrzeugsitze, der nach Art einer Blende das Sitzkissen,
einen Verstellmechanismus od.dgl. von der Seite her abdeckt und ggfs. einen verfestigenden
Bestandteil des mit Armlehnen ausgestatteten Sitzgestelles darstellt.
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Bei modernen Kraftfahrzeugsitzen ist es üblich, die Sitzkissen von
den Seiten her, die Anlenkmittel, Verstellorgane usw. zu verkleiden, um Aussehen
und Sicherheit zu verbessern. Pa der Verkehr nicht nur auf Straße und Schiene, sondern
auch auf dem Wasser und in der Luft stetig zunimmt und Unfälle immer häufiger auftreten,
ist es verständlich, daß der Sicherheit größte Bedeutung beigemessen wird. Aus Sicherheitsgründen
hat man z0B. Armlehnen und sonstige Auflagen in herkömmlicher Weise abgepotstert,
d.h. man hat die Teile mit Kunststoff, Leder od.dgl. überzogen und an den gefährlichen
Stellen den Überzug mit Polsterwatte, Gummihaar, Schaumstoff, Schaumgummi usw. unterfüttert.
Damit konnte man zwar den Forderungen nach Sicherheit einigermaßen gerecht werden,
jedoch massen dafür sehr hohe Kosten in Kauf genommen
werden, die
regelmäßig zu erheblicher Kritik der Praktiker führen.
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Die Unkostenfrage wird um so ungünstiger, je komplizierter die zu
verkleidenden Teile sind, da unruhige Teile viel Handarbeit erforderlich machen.
Außerdem hat es sich gezeigt, daß selbst bei größter Sorgfalt das Abpolstern doch
zu keinem vollkommen befriedigenden Aussehen führt. Bei Seitenteilen, die in der
Regel aus Metall bestehen, hat man sich bisher darauf beschränkt, scharfe Kanten
zu vermeiden und den ganzen Teil als solchen glatt und fließend zu gestalten. Eine
ausreichende Sicherheit konnte damit aber nicht erzielt werden.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Weg zu
finden, Seitenteile für Kraftfahrzeugsitze und ggfs. auch benachbarte Teile so zu
gestalten, daß sie vor allem den heue tigen Sicherheitsforderungen entsprechen.
Trotz dieses Begehrens besteht die Forderung, daß der Arbeitsaufwand und die anfallenden
Unkosten sich in einem tragbaren Rahmen bewegen.
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Ferner ist angestrebt, daß auch verwickelte Formen ohne nennenswerten
Mehraufwand unfallsicher werden. Darüber hinaus sollen die verbesserten Teile ein
gutes Aussehen haben und soweit sie der Bequemlichkeit der Fahrgäste dienen, wirklich
bequem span, Schließlich sollen die zu ergreifenden technischen Maßnahmen zu einer
Bauart führen, die keinen vorzeitigen Verschleißerscheinungen unterliegt und die
rauhe Behandlungen übersteht.
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Dieses Ziel wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß der Seitenteil
und ggfs. auch benachbarte Sitzteile zumindest an den frelliegenden Flächenteilen
mit einer außenseitig geformten, voluminösen Schicht bzw Abpolsterung aus integriertem
Schaum, insbesondere auf Kunststoffbasis ausgestattet ist, die ihrerseits absatzlos
und einstückig ineinander übergehende, von innen nach außen härter werdende Zonen
aufw,eist, Awobei die Oberflächenzone eine
geschlossene, beispielsweise
eine Ledernarbung aufweisende Außenhaut bildet. Dieser 'integrierte Schaum", für
den als solchen kein Schutz begehrt wird, hat aus der Sicht des Pol sterers vorzügliche
Eigenschaften und es hat bisher offenbar an der Erkenntnis gefehlt, diese Eigenschaften
bei Seitenteilen nutzbar zu machen. Auf jeden Fall ergeben sich durch diese Abpolsterung
eines Seitenteil es oder anderer Teile Polsterwirkungen, wie sie bisher nur äußerst
bedingt denkbar waren, zumal das zonenweise Härterwerden der Schicht bzw. der Ab
polsterung eine hochgradige Energievernichtung mit sich bringt, also mit der Anwendung
des integrierten Schaums ein Höchst maß an Sicherheit erreTcht wird. In gleicher
Weise sind auch die wirtschaftlichen Vorteile überraschend und einmalig, denn durch
Anwendung des besonderen, ein homogenes Gebilde ergebenden Schaumes, entfallen sämtliche
Polsterarbeiten, zumal die abzupolsternden Teile, also die Trägerteile lediglich
in einer entsprechenden Form umschäumt werden müssen. Durch das Vorhandensein einer
Form ist es auch möglich, dem jeweiligen Teil eine besondere Form zu geben, welche
bisher mit dem herkömmlichen Polstern nicht erzielbar waren; auch kann die Oberfläche,
d .h. die Außenhaut so gestaltet werden, daß man den Eindruck einer Ledernarbung
od. dgl. gewinnt, Durch die Eigenart des zur Anwendung kommenden Stoffes sind auch
die Abstände zwischen Trägermaterial und Außenhaut keinesfalls zwingend, so daß
weder Konstrukteur, noch Stilgestalter in ihren Überlegungen eingeengt sind. Zu
den wirtschaftlichen Vorteilen kommen daher auch noch Vorzüge der Zweckmäßigkeit
und des ansprechenden Aussehens hinzu, ohne daß es dazu besonderer Arbeitsgänge
bedarf. Nicht zuletzt sei auch noch erwähnt, daß die in der Tiefe sich fortsetzende
Außenhaut mit ihrer geschlossenen Struktur fester als Überzugsstoffe, Kunstleder
usw.
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ist, so daß trotz der sonstigen Vorzüge auch eine lange Lebens dauer
gegeben erscheint. Ein z.B. mit einem Messer beschädigter Kunstlederüb erzug muß
als zerstört gelten, während bei der neuartigen Abpolsterung aufgrund des Aufbaues
aus der Tiefe heraus selbst ein tiefer Schnitt kaum wahrnehmbar ist. Außerdem lassen
sich Reparaturen durch Kleben leicht bewerkstelligen.
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Nach einer weiteren Besonderheit der Erfindung ist vorgesehen, daß
der einstückig abgepolsterte, als Preßteil aus Blech oder als metallischer Gußteil
oder als Teil aus einem sonstigen geeigneten Material ausgeführte Seitenteil im
rückwärtigen Bereich in einen nach oben gezogenen, ebenfalls abgepolsterten Ausleger
übergeht, der als Widerlager für eine feste oder klappbare Armlehne dient, die eine
dem Seitenteil gleichartige Schicht bzw. Abpolsterung aufweist, Hier ist der Gedanke
verwirklicht, auch Nachbarteile eines Seitenteils ähnlich zu behandeln und so die
gleichen Vorteile zu erzielen. Für Armlehnen sind die Vorteile um so hervorste chender,
als Armlehnen nicht nur schön aussehen sollen, sondern auch bequem sein müssen.
Bisher hat man Armlehnen in der Regel mit Holzstücken oder sonstigen Formkörpern
ausstatten müssen, um einmal einen voluminösen Körper zu erhalten und zum anderen
überhaupt eine Basis zu haben, um die Abpolsterung einigermaßen langlebig befestigen
zu können. All dies kommt nunmehr in Fortfall, indem die Armlehne lediglich in eine
Form gebracht zu werden braucht, um ein gutes , bzw. gut aussehendes; kompaktes,
langlebiges und auch bequemes Gebilde zu erhalten.
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Für eine wirtschaftlich günstige Armlehne wird nach der Erfindung
ferner vorgeschlagen, daß die Abpolsterung der gelenkig oder fest mit dem Seitenteil
verbundenen Armlehne auf einem im Querschnitt
U oder T~förmigen,
gepreßten oder gegossenen Armlehnenkörper aufgebaut ist und im oberen Bereich eine
Balkenform hat. Bei dieser Bauart ist die Polsterwirkung des integrierten Schaumes
auf den Bereich beschränkt, wo sie gebraucht wird, während man sich an den übrigen
Stellen mit einem einfachen und materialspa renden Uberzug begnügt hat.
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Wenn Seitenteile oder auch andere Teile neben der reinen Verblendung
auch noch andere Aufgaben, wie z.B. die von Trägern, Abstützungen usw. erfüllen
sollen, erscheint nach der Erfindung es zweckmäßig, daß der mit integriertem Schaum
abgepolsterte Teil zonenweise bis dicht unter die Außenhaut hoch- bzw. herausgezogen
ist. Auf diese Weise können an dem abgepolsterten Teil bequem andere Teile angeschraubt
oder sonstwie befestigt werden, wobei es nicht ausgeschlossen ist, daß der jeweilige
Teil ein tragender Bestandteil eines Sitzgestelles ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Kraftfahrzeugsitz in Seitenansicht mit dem
erfindungsgemäßen Seitenteil und einer Klapparm lehne; Fig. 2 einen Schnitt längs
der Linie 11-11 der Fig. 1, gegenüber letzterer vergrößert; Fig. 3 eine teilweise
Oberansicht auf den erfindungsge mäßen Seitenteil; Fig. 4 eine gegenüber Fig. 2
abgeänderte Bauart und Fig. 5 und 6 weitere geänderte Ausführungsformen.
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Wie sich aus Fig. 1 ergibt,veist ein Kraftfahrzeugsitz 1 ein Une tergestell
2 auf, auf dem ein Sitzpolster 3 vorgesehen ist. Das Gestell 2 trägt ferner eine
verstellbare Rückenlehne 4, deren Verstellmechanismus
mit dem Handhebel
5 ausgelöst werden kann. Zur seitlichen Verkleidung des Sitzes 1 dient ein Seitenteil
6, der mit einem nach oben ragenden Ausleger 7 ausgestattet ist, Dieser Ausleger
7 bildet das Widerlager für eine klappbare Armlehne 8, die aber auch starr angeordnet
sein könnte.
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Die Schnittdarstellungen nach den Fig. 2 und 4 bis 6 lassen erkennen,
daß jeder Seitenteil einen Preßt oder Profilträger 9 aufweist, der zumindest teilweise
mit integriertem Schaum 10 umspritzt ist, der eine bestimmte Form hat. Die Form
wird dabei bei der Herstellung durch ein entsprechendes Werkzeug erzielt.
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Auf jeden Fall lassen die Schnittdarstellungen erkennen, daß der Schaum
10 auf dem Trägerteil 9 eine Schicht bildet, die zonenweise von innen nach außen
härter wird, wie dies durch die Schattenhmffur angedeutet ist. Die Außenkontur jedenfalls
wird von einer geschlossenen und eine Ledernarbung 11 aufweisenden Außenhaut 12
gebildet, die je nach Art der Durchführung des Umschäumens stärker oder schwächer
ausfällt.
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In Fig. 3 ist anhand des Bedienungsknopfes 5 gezeigt, daß der Seitenteil
6 auch mit Aussparungen 13 od.dgl. ausgestattet sein kann. Die Fig. 6 zeigt darüber
hinaus, daß Ansätze, Erhebungen 14 od.dgl. über die Außenhaut 12 hinaus oder bis
dicht unter diese herausgezogen sein innen, die dann als Widerlager für anzuschraubende
oder tragende Teile dienen.
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Bei der in Fig, 2 dargestellten Armlehne 8 erkennt man, daß ein V-förmiger
Träger 15 so umspritzt ist, daß die Armlehne 8 eine Balkenform aufweist, die besonders
bequem sein wird. Allen Fig.
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ist deutlich zu entnehmen, daß es an dem neuen Seitenteil keine
gefährlichen
Kanten und Stellen gibt, an denen sich Fahrgäste verletzen könnten. Außerdem ist
das gute Aussehen des Seitenteiles 6 augenscheinlich.