DE102016213803B4 - Bauteil für ein Fahrzeug, Verfahren zur Herstellung eines Bauteils für ein Fahrzeug und Verwendung eines solchen Bauteils - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Bauteil für ein Fahrzeug, ein Verfahren zur Herstellung eines Bauteils für ein Fahrzeug und eine Verwendung eines solchen Bauteils.
- Aus dem Stand der Technik sind zu einer Anordnung in einem Fahrzeuginnenraum vorgesehene Bauteile, beispielsweise Sitzstrukturteile für Fahrzeugsitze, bekannt. Solche Bauteile sind aus einem Metall gebildet und mit einer Lackschicht versehen. Die Lackschicht wird beispielsweise in einer kathodischen Tauchlackierung (kurz: KTL) erzeugt. Weiterhin sind solche Bauteile mit einer Verkleidung verdeckt. Ferner sind Verfahren zur Herstellung solcher Bauteile bekannt.
- Die
DE 10 2012 012 660 A1 beschreibt ein Fahrzeugbauteil mit einer hochglanzpolierten Oberfläche und einer Beschichtung aus einem Lack, wobei die Oberfläche unterhalb der Beschichtung eine Strukturierung als Dekor aufweist. Weiterhin ist ein Verfahren zur Herstellung eines Dekors auf einer sichtbaren Oberfläche eines Fahrzeugbauteils beschrieben, wobei in einem ersten Verfahrensschritt die Oberfläche hochglanzpoliert wird. In zumindest einem weiteren Verfahrensschritt wird eine Struktur als Dekor in die Oberfläche eingebracht und in einem letzten Verfahrensschritt wird das Fahrzeugbauteil beschichtet. - Aus der
WO 2007/ 036 349 A1 ist ein Gegenstand mit einer Oberflächenprofilierung, umfassend einen Trägerkörper mit einer Oberfläche, bekannt, wobei die Oberfläche eine Profilierung aufweist, die eine Vielzahl von Vertiefungen und Erhebungen aufweist. Dabei ist die Profilierung durch einen Lack gebildet. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Bauteil, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines Bauteils und eine Verwendung eines solchen Bauteils anzugeben.
- Hinsichtlich des Bauteils wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale, hinsichtlich des Verfahrens durch die im Anspruch 4 angegebenen Merkmale und hinsichtlich der Verwendung durch die im Anspruch 5 angegebenen Merkmale gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Das erfindungsgemäße Bauteil für ein Fahrzeug zeichnet sich dadurch aus, dass dieses zumindest an einer als Sichtfläche vorgesehenen Fläche eine Oberflächentextur aufweist. Dabei weist die Lackschicht über die gesamte Fläche und die Oberflächentextur im Wesentlichen eine gleiche Schichtdicke auf, so dass die Oberflächentextur in einer äußeren Oberfläche der Lackschicht abgebildet bzw. ausgeformt ist.
- Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass das Bauteil eine hochwertig anmutende Optik aufweist. Somit kann eine Verdeckung des Bauteils mit einer Verkleidung entfallen, woraus sich ein verringerter Material-, Herstellungs-, Bauteil-, Montage- und Kostenaufwand sowie ein besonders geringes Gewicht und Volumen ergeben.
- In einer möglichen Ausgestaltung handelt es sich bei dem Bauteil um ein Sitzstrukturteil für einen Fahrzeugsitz. Bei Verwendung des Bauteils für ein solches Sitzstrukturteil ergeben sich die Vorteile des verringerten Material-, Herstellungs-, Bauteil-, Montage- und Kostenaufwands sowie des besonders geringen Gewichts und Volumens für Fahrzeuganwendungen.
- In einer weiteren möglichen Ausgestaltung ist das Bauteil eine Sitzschiene oder ein Sitzschienenpaar für einen Fahrzeugsitz, mittels welchem eine Verschiebung des Fahrzeugsitzes innerhalb des Fahrzeugs möglich ist. Die Sitzschiene oder das Sitzschienenpaar ist dabei insbesondere derart ausgebildet, dass Führungs- und Verriegelungsanordnungen an einer Innenseite der Sitzschiene oder des Sitzschienenpaares angeordnet sind. In Verbindung mit der zumindest an einer als Sichtfläche vorgesehenen Fläche ausgebildeten Oberflächentextur ist somit eine Sitzschiene oder ein Sitzschienenpaar mit einer hochwertig anmutenden Optik erzeugbar, so dass eine zusätzliche Verkleidung entfallen kann.
- Beispielsweise wird die Oberflächentextur als dreidimensionale Struktur vor einer Lackierung in eine Oberfläche des Bauteils eingebracht, so dass diese nach der Lackierung von zumindest einer während dieser aufgebrachten Lackschicht überdeckt und geschützt ist.
- Damit die Oberflächentextur auch nach der Lackierung weiterhin sichtbar bleibt, ist die Lackschicht transparent ausgebildet.
- Beim Erzeugen in der Lackschicht ist es möglich, Lackpartikel beispielsweise durch einen Wärmeeintrag derart zu verändern, dass die Oberflächentextur gebildet wird.
- Beispielsweise erfolgt die Erzeugung der Oberflächentextur mittels Prägen und/oder Laserstrahlung.
- In einer möglichen Ausgestaltung ist die Oberflächentextur derart ausgebildet, dass diese eine Carbon-Faser-Struktur oder eine Lederoberfläche mit einer Ledernarbung nachbildet.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
- Dabei zeigen:
-
1 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts eines Fahrzeuginnenraums im Bereich eines Sitzschienenpaares für einen Fahrzeugsitz nach dem Stand der Technik, -
2 schematisch eine perspektivische Ansicht des Ausschnitts gemäß1 mit einer Verkleidung des Sitzschienenpaares nach dem Stand der Technik, -
3 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts eines Fahrzeuginnenraums im Bereich eines Sitzschienenpaares für einen Fahrzeugsitz und -
4 schematisch eine perspektivische Ansicht des Sitzschienenpaares gemäß3 . - Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
- In
1 ist eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts eines Fahrzeuginnenraums im Bereich eines als Sitzschienenpaar ausgebildeten Bauteils 1 für einen in3 ausschnittsweise näher gezeigten Fahrzeugsitz 2 nach dem Stand der Technik dargestellt. Das als Sitzschienenpaar ausgebildete Bauteil 1 ist dabei zu einer Verschiebung des Fahrzeugsitzes 2 innerhalb des Fahrzeugs vorgesehen und umfasst ein als Oberschiene ausgebildetes erstes Bauteil 1.1, welches an dem Fahrzeugsitz 2 befestigt ist. Weiterhin umfasst das Bauteil 1 ein als Unterschiene ausgebildetes zweites Bauteil 1.2, welches fahrzeugfest angeordnet ist. Die Oberschiene ist dabei verschiebbar in der Unterschiene geführt und angeordnet. - Zu dieser Verschiebung sind in nicht näher dargestellter Weise zwischen den Bauteilen 1.1, 1.2 Führungs- und Lageranordnungen ausgebildet oder angeordnet. Weiterhin ist in nicht näher dargestellter Weise zumindest eine Verriegelungsanordnung zwischen den Bauteilen 1.1, 1.2 vorgesehen, mittels welcher der Fahrzeugsitz 2 in verschiedenen Positionen, d. h. verschiedenen relativen Position der Bauteile 1.1, 1.2 zueinander, verriegelbar und fixierbar ist.
- Die Bauteile 1, 1.1, 1.2 sind aus Metall gebildet und zum Schutz vor Korrosion mit einer Lackschicht versehen. Die Lackschicht wird beispielsweise in einer kathodischen Tauchlackierung (kurz: KTL) erzeugt.
-
2 zeigt in einer perspektivischen Ansicht den Ausschnitt gemäß1 , wobei das Bauteil 1.1, d. h. die Oberschiene, mit einer Verkleidung 3 verdeckt ist, um eine Anmutung einer Optik im Bereich des Bauteils 1 zu verbessern. - In
3 ist eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts eines Fahrzeuginnenraums im Bereich eines als Sitzschienenpaar ausgebildeten Bauteils 1 für den Fahrzeugsitz 2 dargestellt.4 zeigt eine perspektivische Ansicht dieses Bauteils 1. Das Sitzschienenpaar umfasst analog zu dem in1 dargestellten Bauteil 1 nach dem Stand der Technik ein als Oberschiene ausgebildetes erstes Bauteil 1.1 und ein als Unterschiene ausgebildetes zweites Bauteil 1.2, wobei das erste Bauteil 1.1 verschiebbar und verriegelbar innerhalb des zweiten Bauteils 1.2 angeordnet ist. - Für einen mechanischen Schutz, einen Schutz vor eindringenden Fremdkörpern und eine hohe Anmutung der Optik des Bauteils 1 sind Führungs-, Lagerungs- und Verriegelungsanordnungen innerhalb des Bauteils 1, d. h. zwischen der Oberschiene und der Unterschiene angeordnet, und somit für einen Betrachter von außen nicht oder nur sehr schwer erkennbar.
- Um eine hochwertig anmutende Optik des Bauteils 1 zu erreichen, ohne dass eine Verkleidung 3 gemäß dem Stand der Technik erforderlich ist, weisen die Bauteile 1.1, 1.2 zumindest an einer als Sichtfläche vorgesehenen Fläche jeweils eine Oberflächentextur T1, T2 auf.
- Beispielsweise ist die Oberflächentextur T1, T2 als dreidimensionale Struktur ausgebildet.
- In einer möglichen Ausgestaltung sind die Oberflächentexturen T1, T2 derart ausgebildet, dass diese eine Carbon-Faser-Struktur oder eine Lederoberfläche mit einer Ledernarbung nachbilden.
- Beispielsweise werden die Oberflächentexturen T1, T2 vor einer Lackierung der Bauteile 1.1, 1.2 in eine jeweilige Oberfläche derselben eingebracht, so dass diese nach der Lackierung von zumindest einer während dieser aufgebrachten Lackschicht überdeckt sind.
- Die Erzeugung der Oberflächentexturen T1, T2 erfolgt dabei insbesondere mittels Prägen und/oder Laserstrahlung.
- Bei der Erzeugung mit Laserstrahlung werden Lackpartikel beispielsweise durch einen Wärmeeintrag derart verändert, dass die Oberflächentexturen T1, T2 gebildet werden.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Bauteil
- 1.1
- Bauteil
- 1.2
- Bauteil
- 2
- Fahrzeugsitz
- 3
- Verkleidung
- T1
- Oberflächentextur
- T2
- Oberflächentextur
Claims (5)
- Bauteil (1, 1.1, 1.2) für ein Fahrzeug, wobei das Bauteil (1, 1.1, 1.2) aus Metall gebildet und zum Schutz vor Korrosion mit einer Lackschicht versehen ist, wobei zumindest an einer als Sichtfläche vorgesehenen Fläche eine Oberflächentextur (T1, T2) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche und die Oberflächentextur (T1, T2) von zumindest einer Lackschicht überdeckt sind und die zumindest eine Lackschicht über die gesamte Fläche und die Oberflächentextur (T1, T2) eine gleiche Schichtdicke aufweist.
- Bauteil (1, 1.1, 1.2) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächentextur (T1, T2) derart ausgebildet ist, dass diese eine Carbon-Faser-Struktur oder eine Lederoberfläche mit einer Ledernarbung nachbildet. - Bauteil (1, 1.1, 1.2) nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest Lackschicht transparent ist. - Verfahren zur Herstellung eines Bauteils (1, 1.1, 1.2) für ein Fahrzeug, wobei das Bauteil (1, 1.1, 1.2) aus Metall gebildet und zum Schutz vor Korrosion mit einer Lackschicht versehen wird, wobei zumindest an einer als Sichtfläche vorgesehenen Fläche des Bauteils (1, 1.1, 1.2) eine Oberflächentextur (T1, T2) erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Fläche und die Oberflächentextur (T1, T2) zumindest eine Lackschicht mit einer über die gesamte Fläche und die Oberflächentextur (T1, T2) gleichen Schichtdicke aufgebracht wird.
- Verwendung eines Bauteils (1, 1.1, 1.2) nach einem der
Ansprüche 1 bis3 als Sitzstrukturteil für einen Fahrzeugsitz (2), insbesondere als Sitzschienenpaar zur Längsverstellung des Fahrzeugsitzes (2), als Oberschiene eines Sitzschienenpaares zur Längsverstellung des Fahrzeugsitzes (2) oder als Unterschiene eines Sitzschienenpaares zur Längsverstellung des Fahrzeugsitzes (2).
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