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Heizplattenpresse Die Erfindung bezieht sich auf eine Heizplattenpresse,
insbesondere rur die Herstellung von vergüteten Platten und dergleichen, mit im
Pressengestell restem oberen Pressenholm, an Preßzylinderkolbenanordnungen angeschlossenem,
beweglichen Pressentisch und Heizplatten, wobei fir die zu pressenden Platten eine
freßgutaufnahme vorgesehen ist. - Es mag sich dabei um Einetagenpressen oder um
Mehretagenpressen handeln. Platten bezeichnet im Rahmen der Erfindung Spanplatten,
Faserplatten und ähnliche Platten.
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Bei bekannten Heizplattenpressen der beschriebenen Gattung ist die
Preßgutaufnahme ein Förderband, ein Sieb oder auch ein Blech und der unteren (bzw.
bei Mehretagenpressen, der Jeweils unteren) Heizplatte zugeordnet. Sie liegt im
allgemeinen auf der unteren Heizplatte auf oder wird mit geringem Abstand über dieser
mittels elastischer Spannmittel gehalten. Das ist nachteilig, wenn es sich um Heizplattenpressen
handelt, deren Heizplatten permanent beheizt und nicht mehr im Takte des Arbeitens
der Heizplattenpresse beheizt und gekühlt sind. Hier erfährt das Preßgut zu lange
und bevor der Preßdruck einsetzt durch Bertlhrungskontakt oder Strahlungskontakt
mit der unteren Heizplatte Wärmeeinwirkungen und dadurch vorzeitige Aushärtung.
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Das stört insbesondere, wenn vergUtete Platten herzustellen sind.
Vergütete Platten sind solche, die oberseitig und/oder unterseitig mit einer Kunstharzoberflächenveredlung
versehen sind. Diese wird erzeugt, indem beigelegte und zumeist an der zu vergütenden
Platte fixierte VergUtungsfolien (die aus Papier bestehen, welches mit Kunstharz
plus Härter imprägniert ist) zusammen mit der Platte unter Anwendung von Druck und
Wärme verpreßt werden. Die zu vergUtenden Platten sind ihrerseits bereits fertiggepreßt
oder zumindest ausreichend vorgepreßt.
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Durch vorzeitigen Berührungskontakt oder Strahlungskontakt mit einer
heißen Heizplatte wird die Qualität der Vergütung beeinträchtigt. Das gilt insbesondere,
wenn die zu vergütenden Platten ihrerseits noch nicht fertiggepreßt und in der Heizplattenpresse
beim VergUtungsvorgang nachgepreßt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Heizplattenpresse Ur
die Herstellung von insbesondere vergUteten Spanplatten und dergleichen zu schaffen,
bei der ein vorzeitiger Bertthrungskontakt oder Strahlungskontakt des Preßgutes
mit nur einer der Pressenplatten nicht mehr eintritt.
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Die Erfindung betrifft eine Heizplattenpresse, insbesondere (aber
nicht ausschließlich) fUr die Herstellung von vergUteten Spanplatten oder dergleichen,
mit im Pressengestell festem oberen Pressenholm, an Preßzylinderkolbenanordnungen
angeschlossenem, beweglichem Pressentisch und Heizplatten, wobei fUr die zu pressenden
Platten eine Preßgutafnahme vorgesehen ist. Die Erfindung besteht darin, daß die
Preßgutaufnahme bei geöffneter Heizplattenpresse mittig zwischen den zugeordneten
Heizplatten angeordnet und an eine Mittensteuereinrichtung angeschlossen ist, welche
die Preßgutaufnahme zumindest beim Schließvorgang der Heizplattenpresse, vorzugsweise
beim Schließ- und Offnungsvorgang, mittig zwischen den Heizplatten hält. Wo die
Preßgutaufnahme beim Schließvorgang der Heizplattenpresse mittig zwischen den Heizplatten
gehalten ist, die fertiggepreßten Platten also beim offenen der Presse auf der unteren
Heizplatte aufliegen, werden die fertiggepreßten Platten im allgemeinen mittels
Saugheber oder dergleichen unmittelbar nach dem Offnen der Presse aus der Presse
herausgefUhrt, was möglich ist, weil nach dem Preßvorgang ein kurzzeitig längerer
Kontakt einer der Seiten der fertiggepreßten Platte mit einer Heizplatte nicht mehr
sehr
schadet. Nlchtsdestoweniger ist vorteilhafter die AusfUhrungsform,
bei der beim Schließ- und offnungsvorgang die Preßgutaufnahme mittig zwischen den
Heizplatten gehalten ist und die Preßgutaufrahme selbstverständlich auch das Preßgut
beim Schließ-und Offnungsvorgang hält. - Die Preßgutaufnahme kann auf verschiedene
Weise ausgebildet sein, beispielsweise als Band oder Sieb, wobei in diesem Fall
im allgemeinen nur ein Trum durch die Heizplattenpresse geführt ist, a7Xhrend der
andere Trum unterhalb oder oberhalb der Heizplattenpresse beispielsweise durch die
I(llhlstation läuft. Einfacher i£t Jedoch eine AusfUhrungsform, die dadurch gekennzeichnet
ist daß die Preßgutaufnahme lediglich am Rand der zu pressenden j?atte angreifende
Aufnahmeelemente, z. B. in Form von Aufnahme fingern oder Aufnahmedornen, aufweist,
die ihrerseits an längsaufende Holme oder derglewthen angeschlossen sind. Mit einer
so ausgebildeten Preßgutaufnahme kann insbesondere dann gearbeitet werden, wenn
die zu pressenden Platten entsprechend manipulierbar sind. In anderen Fällen muß
ein Beschickblech oder dergleichen beigelegt werden, wobei die Preßgutaufnahme dann
am Rande dieser Beschickbleche oder dergleichen angreift.
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Auch die Gestaltung der Mittensteuereinrichtung kann im Rahmen der
Erfindung auf verschiedene Weise erfolgen. Beispielsweise kann mit vertikalen Steuerketten
gearbeitet werden, die neben den Heizplatten gefUhrt und über Getriebe so angetrieben
sind, daß die beschriebene Mittensteuerung der Preßgutaufnahmen der
einzelnen
Pressenetagen erfolgt. Ein demgegenüber einfacherer Vorschlag der Erfindung greift
zurUck auf die Tec£nologie, die bei Heizplattenpressen mit sogen. Simultanschließeinrichtung
üblich ist (vgl. DT-PS 1 292 57). Diese Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
daß cie Mittensteuereinrichtung an Jeder Pressenseite zumindest ein Hebelgetriebe
aus einerseits an dem beweglichen Preseert;ch angelenkten Steuerhebel, andererseits
an dem westst sonden Pressenholm angelenkten Lenkerhebel aufweist uni an den Lenkerhebeln
die Preßgutaufnahme mittels Steilhebel gelenkig aufgehängt ist. Hier sind die Stellhebel
zweckmäßigerweise mit nachgiebigen Auseichselementen, z. B. in Form von Ledern,
ausgerüstet. Bei Heizplattenpressen, die bereits mit einer Simultansrjhließeinrichtung
ausgerüstet sind, kann die Mittensteuerung für die zusätzliche Preßgutaufnahme ohne
weiteres mit den Hebelgetrieben kombiniert werden, die zur Simultanschließeinrichtung
gehUren.
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Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei einer erfindungsgemäßen
Heizplattenpresse ein vorzeitiger BerUhrungs- oder Strahlungskontakt des Preßgutes
mit einer der Pressenplatten nicht mehr eintritt. Zwar besteht noch die unvermeidbare
Strahlungswechselwirkung mit den beiden Heizplatten, die einer zu pressenden Platte
zugeordnet sind, infolge der mittigen Anordnung der Preßgutaufnahme ist diese Strahlungswechselwirkung
Jedoch von beiden Seiten gleich groß und bei entsprechendem offnungshub der Heizplattenpresse
im allgemeinen auch so gering, daß dadurch irgendwelche Nachteile nicht auftreten.
Die Erfindung
kann bei Einetagenpressen, ohne Schwierigkeiten aber
auch bei Mehretagenplattenpressen, verwirklicht werden, wobei den einzelnen Pressenetagen
in der beschriebenen Weise die Preßgutaufnahmen mit Mittensteuereinrichtung zuzuordnen
sind.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Heizplattenpresse in Vorderansicht und Offenstellung,
Fig. 2 den Gegenstand nach Fig. 1 bei der Schließbewegung, Fig. 3 den Gegenstand
nach Fig. 1 im geschlossenen Zustand.
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Die in den Fig. dargestellte Heizplattenpresse ist insbesondere für
die Herstellung von vergUteten Spanplatten und dergleichen bestimmt. Sie besitzt
ein übliches Pressengestell 1 und einen im Pressengestell 1 festen oberen Pressenholm
2 sowie einen an Preßzylinderkolbenanordnungen 3 angeschlossenen beweglichen Pressentisch
4. Die Heizplatten 5 sind einerseits an den oberen Pressenholm 2, andererseits an
den beweglichen Pressentisch 4 angeschlossen und permanent beheizt. Für die zu pressenden
Platten 6 ist eine besondere Preßgutaufnahme 7 vorgesehen.
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Die Preßgutaufnahme 7 befindet sich bei geöffneter Heizplattenpresse
(vgl.
Fig. 1) mittig zwischen den beiden Heizplatten 5.
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Sie ist außerdem an eine Mittensteuereinrichtung 8 angeschlossen.
Diese Mittensteuereinrichtung 8 arbeitet so, daß die Preßgutaufnahme 7 beim Schließvorgang
der Heizplattenpresse aber auch beim Öffnungsvorgang der Heizplattenpresse mittig
zwischen den Heizplatten 5 gehalten wird. Dabei besitzt die Preßgutaufnahme 7 im
Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter AusfUhrungsform der Erfindung lediglich
am Rand der zu pressenden Platte 6 angreifende Aufnahmeelemente, z. B. im Form von
Aufnahmefingern oder Aufnahmedornen 9, die ihrerseits an längslaufenden Holmen 10
oder dergleichen angeordnet sind. Das zeigt der vergrößerte Ausschnitt in Fig. 1.
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Die Mittensteuereinrichtung 8 besitzt im AusfAhrungsbeispiel und nach
bevorzugter Ausführungsform der Erfindung an Jeder Pressenseite zumindest ein Hebelgetriebe
10,11 aus einerseits an dem beweglichen Pressentisch 4 angelenkten Steuerhebel 10
und andererseits an dem feststehenden Pressenholm 2 angelenktem Lenkerhebel 11.
An den Lenkerhebeln 11 ist die Preßgutaufnahme 7 mitbis Stellhebel 12 gelenkig aufgehängt.
Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 bis 3 erkennt man unmittelbar, daß
huber diese Mittensteuereinrichtung 8 die Preßgutaufnahme 7 beim Schließvorgang
sowie beim Öffnungsvorgang stets mittig zwischen den Heizplatten 5 gehalten ist.
Die Stellhebel 10 besitzen ein nachgiebiges Ausgleichselement 13, beispielsweise
in Form einer Feder. - Man entnimmt aus den Fig., daß das beschriebene
Prinzip
auch bei Mehretagen-Heizplattenpressen verwirklicht werde kann, uni zwar für jede
einzelne Pressenetage.