DE2200293C2 - - Google Patents
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- DE2200293C2 DE2200293C2 DE2200293A DE2200293A DE2200293C2 DE 2200293 C2 DE2200293 C2 DE 2200293C2 DE 2200293 A DE2200293 A DE 2200293A DE 2200293 A DE2200293 A DE 2200293A DE 2200293 C2 DE2200293 C2 DE 2200293C2
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21B—ROLLING OF METAL
- B21B37/00—Control devices or methods specially adapted for metal-rolling mills or the work produced thereby
- B21B37/16—Control of thickness, width, diameter or other transverse dimensions
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Control Of Metal Rolling (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur
adaptiven Korrektur eines angenommenen, gespeicherten
Walzprozeßparameters, der vor dem Walzen zur Ermittlung
von Voraussagewerten einer am Walzgerüst einer Walzstraße
auftretenden Prozeßvariablen dient, gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Eine derartige Anordnung zur adaptiven Korrektur
eines angenommenen, gespeicherten Walzprozeßparameters ist
ihrer grundsätzlichen Art nach aus der US-PS 37 87 667 bzw.
der US-PS Re. 26 996 bekannt. Bevor dieser Stand der Technik
im einzelnen erläutert wird, sei zum besseren Verständnis
der Erfindung folgendes ausgeführt.
Beim Hochgeschwindigkeitswalzen von Metallen ist es
zum Erzielen hochwertiger Walzprodukte erforderlich, eine
Vielzahl voneinander unabhängiger Steuerungen präzise und
schnell vorzunehmen. Da dies für die Bedienungsmänner einer
Walzstraße äußerst anstrengend und schwierig ist, haben
fast alle kürzlich erstellten Walzstraßeninstallationen
einen Steuerungsrechner, der den Walzprozeß führt und
überwacht.
Wird das Metallblech in Tandemwalzgerüsten gewalzt,
enthält der Rechner üblicherweise ein rechnerisch aufgestelltes
Modell, in welchem empirisch oder theoretisch
bestimmte Daten gespeichert sind, die Beziehungen zwischen
kritischen Parametern, beispielsweise Veränderungen in der
Leistung entweder in bezug auf die Banddicke oder Bandverlängerung,
definieren. Diese gespeicherten Daten werden sowohl
während der anfänglichen Einstellung als auch während
des Walzbetriebes abgefragt, um Größen wie die optimale Geschwindigkeit
für jedes Walzgerüst, die Dickenabnahme in
jedem Walzgerüst und die Walzleistungsverteilung zwischen
den einzelnen Walzgerüsten zu bestimmen.
Während des laufenden Walzbetriebes ändern sich
häufig entlang der Walzstraße gemessene Charakteristiken
ein wenig gegenüber vorausgesagten Charakteristiken, so
daß eine Ergänzung oder Korrektur des aufgestellten Modells
erforderlich ist, um auf diese Weise die Genauigkeit
der Modellvoraussagen für den Walzprozeß zu optimieren.
Aus den beiden eingangs genannten US-Patentschriften
ist es bekannt, die Korrektur des aufgestellten Modells
durch sogenannte adaptive Rückkopplung vorzunehmen. So ist
beispielsweise für die eine Prozeßvariable darstellende Walzkraft
eine Walzkraft-Rückkopplung vorgesehen. Der Zweck
der Walzkraft-Rückkopplung besteht darin, für eine kontinuierliche
Anpassung der gespeicherten Walzkraft-Information
aufgrund der beim Walzen tatsächlich auftretenden
Gegebenheiten zu sorgen. Diese adaptive Walzkraft-Rückkopplung
erfolgt im einzelnen dadurch, daß die während
des Walzens tatsächlich auftretenden, gemessenen Walzkräfte
mit berechneten Walzkräften verglichen werden,
zu deren Berechnung gespeicherte Walzkraft-Kurvendaten
und während des Walzens tatsächlich auftretende Dickenverminderungen
herangezogen werden, und bei auftretenden
Abweichungen in den gespeicherten Daten enthaltene Kraftkorrektur-
Multiplikatoren so geändert werden, daß für
nachfolgende Durchläufe die vorausgesagten Walzkräfte
genauer sind. Um eine Veränderung der gespeicherten Information
durch transiente oder falsch gemessene Werte
zu verhindern, werden die gemessenen Werte für gewöhnlich
überprüft, um zu bestimmen, ob sie innerhalb einer zulässigen
Toleranz liegen, bevor sie für Korrekturzwecke
ausgenutzt werden. Diese Datenüberprüfungstechnik verhindert
zwar, daß vollkommen unvernünftig erscheinende
Meßwerte zur Korrektur herangezogen werden, vermeidet
aber nicht die Verwendung leicht inkorrekter Daten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Anordnung zur adaptiven Korrektur eines angenommenen,
gespeicherten Walzprozeßparameters der gattungsgemäßen
Art so weiterzubilden, daß die zur Korrektur des angenommenen
Walzprozeßparameters verwendete Information
möglichst gut den wahren Gegebenheiten angenähert ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale im Patentanspruch
1 gelöst. Die erfindungsgemäße Anordnung kann
man als ein Regelsystem betrachten, das zwei parallele
Rückkopplungs-Logikschaltungen verwendet, von denen die
eine eine schnelle und die andere eine langsame Ansprechcharakteristik
hat, wobei das Ausgangssignal der
schnellen Rückkopplungs-Logikschaltung asymptotisch
gegen Null läuft, wenn sich das Ausgangssignal der langsamen
Rückkopplungs-Logikschaltung einer richtigen Annahme
zur Korrektur des angenommenen Walzprozeßparameters
nähert, der zur Berechnung der Prozeßvariablen
verwendet wird. Das erfindungsgemäße duale Rückkopplungssystem
nähert sich dem richtigen Korrekturwert
für den angenommenen Walzprozeßparameter durch die
aufaddierende Wirkung einer schnellen Korrektur, die
durch einen schnellen Rückkopplungsterm bewirkt wird,
und einer andauernden bzw. bleibenden Korrektur, die
durch einen langsamen Rückkopplungsterm bewirkt wird.
Bei der Prozeßvariablen kann es sich beispielsweise
um die Walzkraft und bei dem angenommenen Walzprozeßparameter
um den Reibungskoeffizienten an den einzelnen
Walzgerüsten einer Walzstraße handeln.
Bevorzugte Weiterbildungen und zweckmäßige Ausgestaltungen
der Erfindung sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.
In der optimierten Anordnung gemäß Patentanspruch
4 werden die während des Walzbetriebs abgetasteten
Ergebnisse gemittelt. Die gemittelten Ergebnisse
können für einen Vergleich mit nachfolgend abgetasteten
Daten gespeichert werden, bevor sie zur Korrektur herangezogen
werden. Dadurch wird sichergestellt, daß zur
adaptiven Korrektur nur solche Daten verwendet werden,
die während stationärer Zustände anfallen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
soll im folgenden an Hand von Zeichnungen beschrieben
werden.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer
Kaltwalzstraße, bei der die erfindungsgemäße Anordnung
angewendet wird.
Fig. 2 ist eine grafische Darstellung und zeigt
die lineare Änderung der Leistung pro Durchgangsvolumeneinheit
über der Verlängerung, die erhalten wird, wenn
die Funktionen im doppeltlogarithmisch-logarithmischen
Maßstab aufgetragen sind.
Fig. 3 ist eine grafische Darstellung und zeigt
die Adaption der Leistungskurve gemäß Fig. 2 auf lineare
Koordinaten.
Fig. 4 ist eine grafische Darstellung und zeigt
die Änderung der Walzkraft mit der Walzgerüstdehnung
für eine gegebene Kraft pro Breiteneinheit, wie sie in
dem rechnerisch aufgestellten Modell gespeichert ist.
Fig. 5 ist ein Fließbild und zeigt die Einstellung
der Anstellvorrichtung an einem Walzgerüst, wie
sie von der Walzkraft an dem Walzgerüst bestimmt wird.
Fig. 6 ist ein Blockdiagramm und zeigt ein nach
der Erfindung verwendetes Walzkraft-Rückkopplungsschema.
Fig. 7 ist ein Blockdiagramm und zeigt ein nach
der Erfindung verwendetes Walzleistungs-Rückkopplungsschema.
In Fig. 1 ist eine Kaltwalzstraße dargestellt. Sie
umfaßt im allgemeinen fünf einzelne Walzgerüste RS 1
bis RS 5, die im Tandem angeordnet sind, um die Dicke
eines blechförmigen Metallbandes ST stufenweise zu verkleinern,
wenn das Band zwischen den Antriebsrollen RD 1
bis RD 5 und den zugehörigen gegenüberliegenden Walzen
CR 1 bis CR 5 hindurchläuft, die jedes entsprechende
Walzgerüst bilden. Da die Konfiguration der dazwischen
angeordneten Walzgerüste RS 2 bis RS 4 identisch ist,
sind die Walzgerüste RS 3 und RS 4
in Fig. 1 aus Gründen der Klarheit weggelassen. Die Stützwalzen
BR 1-BR 5 stoßen an den Stirnflächen der Antriebswalzen
RD 1-RD 5 an jedem Walzgerüst an, um ein Verbiegen
der Antriebswalzen während einer Dickenverringerung zu verhindern.
Die Stützwalzen BI 1-BI 5 üben eine ähnliche
Funktion für die Walzen CR 1-CR 5 aus. Üblicherweise wird
die Einstellung der Stützwalzen BI 1-BI 5 durch Anstellvorrichtungen
SD 1-SD 5 gesteuert, die einzeln einstellbar
sind, um die Dickenverringerung in jedem Walzgerüst zu regulieren,
während die Antriebsmotoren DM 1-DM 5 das erforderliche
Drehmoment für die Antriebswalzen RD 1-RD 5 erzeugen,
um das Band ST mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit
innerhalb der Walzstraße in Längsrichtung zu bewegen.
Die Regelung des Walzprozesses wird von einem Rechner 20
überwacht, der typischerweise eine oder zwei zentrale Datenverarbeitungseinheiten
mit einem Zentralspeicher von etwa
400 000 bits und einen Arbeitstrommelspeicher für die zusätzliche
Speicherung von 1 bis 3 Millionen bits Information aufweist.
Ein Analog-Digital-Umsetzer 22 sorgt zusammen mit
einem Hochgeschwindigkeitsabtaster SC 24 für die richtige Konditionierung
der während des on-line-Betriebes abgetasteten
Parameter für eine Einfütterung in den Rechner. Der Rechner
würde normalerweise auch periphere Geräte wie einen Kartenleser
26 und einen Streifenleser 28 aufweisen, um eine Information
bezüglich des verarbeiteten Befehls einzuspeisen, während
die in den Rechner eingespeiste oder die von diesem
errechnete Information visuell durch einen Zeilendrucker 30
aufgezeichnet werden kann.
Zu den Prozeßparametern, die dem Rechner 20 zu Regelzwecken
eingespeist werden, gehört die Dicke des metallischen
Blechbandes ST, die durch Röntgenstrahlenvorrichtungen XR 1-
XR 3 gemessen wird, die am Ein- und Austritt des Bandes aus
der Walzstraße bzw. hinter dem ersten Walzgerüst angeordnet
sind. Auf Wunsch kann die Dicke des metallischen Blechbandes
gemessen werden, wenn das Band aus jedem Walzgerüst
austritt, obwohl eine solche genaue Messung der Banddicke in der
ganzen Walzstraße normalerweise nicht erforderlich ist. Kraftmeßdosen
LC 1-LC 5 liegen unter den Stützwalzen BR 1-
BR 5 jedes Walzgerüsts, um ein Ausgangssignal zu erzeugen,
das der Walzkraft des jeweiligen Walzgerüstes proportional
ist. Dieses Ausgangssignal wird dem Rechner 20 über den
Abtaster SC 24 zugeführt. Zwischen den Walzgerüsten sind
Zugspannungsmesser T 1-T 5 angeordnet, um Ausgangssignale zu
erzeugen, die dem Rechner als Anzeige der Zugspannung
in dem metallischen Blechband ST zugeführt werden. Andere
Parameter der Prozeßregelung, die dem Rechner über
den Analog-Digital-Umsetzer 22 und den Hochgeschwindigkeitsabtaster
SC 24 zugeführt werden, umfassen die Drehzahl der
Antriebsmotoren DM 1-DM 5, wie sie von den mit jeder Antriebswalze
mechanisch gekoppelten Tachometern S 1-S 5
gemessen werden, die Einstellungen der Anstellschrauben, wie
sie von den Anzeigen SPI 1-SPI 5 für die Schraubenstellung
gemessen werden, und die Eingangsleistungen für die Antriebsmotoren,
wie sie durch Amperemeter A 1-A 5 und Voltmeter
V 1-V 5 gemessen werden.
Die relativen Geschwindigkeiten in jedem Walzgerüst sind
durch Referenz-Servoeinrichtungen SSRS 1-SSRS 5 unter
der Steuerung des Rechners 20 einstellbar, während eine
Hauptreferenz-Servoeinrichtung MSRS für die Walzgeschwindigkeit
die Beschleunigung oder Verlangsamung der Walzen in den einzelnen Walzgerüsten der Walzstraße
als eine Einheit auf ein Regelsignal von dem Rechner hin
erlaubt. Auf Wunsch kann auch eine Information, wie die
durch die Walzstraße gelaufene Bandlänge (wie sie von dem
Tachometer S 5 gemessen wird, der über eine Zahnradverbindung
mit der Antriebswalze des Walzgerüstes RS 5 verbunden
ist), der Stromfluß zur Ablauftrommel PR und Aufnahmetrommel
TR (wie er von den Amperemetern 32 bzw. 34 gemessen wird)
und die Biegekraft der Walzen (wie sie von geeigneten, aber
nicht gezeigten Biegedrucksensoren gemessen wird), ebenfalls
dem Rechner 20 eingefüttert werden, um eine Überwachung des
Kaltwalzprozesses zu gestatten.
Zu Beginn des Betriebes wird eine Steuerkarte, die Informationen,
wie die Auftragsnummer, Breite, Eingangsdicke, gewünschte
Ausgangsdicke, Stahlspezifikationen, chemische Zusammensetzungen,
Warmwalzendbearbeitung, Bundgewicht und die
Härtegruppe des metallischen Blechbandes ST, enthält, in
Form einer geeignet gestanzten Karte direkt in den Rechner
eingegeben. Die Karte kann auch eine Information enthalten,
die den Lastfaktor für irgendeines der fünf Walzgerüste betrifft,
der die an dem Walzgerüst verfügbare Leistung begrenzen
würde. Nachdem die durch die Karte in den Rechner eingegebene
Information auf Angemessenheit untersucht worden ist,
wird das Einrichten der Walzstraße aus mathematischen Modellen
berechnet, die in dem errechneten Einrichtmodell
35 des Rechners 20 gespeichert sind, um die Verteilung
der Leistung auf die Antriebsmotoren DM 1 bis DM 5 und die
Walzkraft zu optimieren, die von den Schraubenanstellvorrichtungen
SD 1-SD 5 auf das Band ausgeübt wird.
Das mathematische Leistungsmodell, das zur Berechnung der
Leistungsverteilung innerhalb der Walzstraße verwendet wird,
enthält zahlreiche, beispielsweise 40, verschiedene Leistungskurven,
die empirisch bestimmte Beziehungen zwischen Bandverlängerung
und Leistung pro Durchgangsvolumeneinheit (im folgenden
als Leistungskurven bezeichnet) für Stähle mit verschiedenen
Härteklassifikationen darstellen. Typischerweise sind
diese Leistungskurven nicht-linear und erfordern die Speicherung
von 10 bis 15 Punkten für jede Kurve innerhalb des
Speichers für das Leistungsmodell, um die gewünschte Beziehung
mit vernünftiger Genauigkeit zu definieren. Indem jedoch
die Leistung pro Durchgangsvolumeneinheit über der Bandverlängerung
im doppeltlogarithmisch-logarithmischen Maßstab (log log-
log scale) aufgetragen wird, werden lineare Leistungskurven
erhalten, wie sie durch die einzige Leistungskurve 36 in
Fig. 2 dargestellt ist. Dadurch wird die Speicherung jeder
Leistungskurve innerhalb des Leistungsmodells durch Angabe des
Koordinaten-Schnittpunktes und der Steigung der Leistungskurve
gestattet.
Die lineare Beziehung zwischen der Bandverlängerung und der
Leistung pro Durchgangsvolumeneinheit im doppeltlogarithmisch-
logarithmischen Maßstab gibt die Existenz der folgenden
mathematischen Beziehung zwischen den aufgetragenen Variablen
wieder:
KWSI = PBASE × [ln (Verlängerung)] PSLOP
Darin ist
KWSI die Leistung pro Durchgangsvolumeneinheit in kWs/16,4 cm³;
PBASF ist der gewählte Leistungs-Fußpunkt zur Speicherung der linearen Funktion innerhalb des Leistungsmodells und ist typischerweise gleich dem Wert von KWSI gesetzt, wenn die Bandverlängerung gleich e, der Basis des natürlichen Logarithmus, d. h. gleich 2,7183, ist;
PSLOP ist die Steigung der Leistungskurve, wenn sie auf doppeltlogarithmisch-logarithmischen (log log-log) Koordinaten aufgetragen ist.
KWSI die Leistung pro Durchgangsvolumeneinheit in kWs/16,4 cm³;
PBASF ist der gewählte Leistungs-Fußpunkt zur Speicherung der linearen Funktion innerhalb des Leistungsmodells und ist typischerweise gleich dem Wert von KWSI gesetzt, wenn die Bandverlängerung gleich e, der Basis des natürlichen Logarithmus, d. h. gleich 2,7183, ist;
PSLOP ist die Steigung der Leistungskurve, wenn sie auf doppeltlogarithmisch-logarithmischen (log log-log) Koordinaten aufgetragen ist.
Da nur ein Proportionalitätsfaktor, K, erforderlich ist, um
kWs/16,4 cm³ in PS Std./Ton. umzuwandeln, wird deutlich,
daß die Leistungskurven auch durch Angabe des Fußpunktes
und der Steigung der empirisch bestimmten Beziehungen zwischen
der Bandverlängerung und PS Std./Ton. gespeichert werden könnten,
wenn sie im doppeltlogarithmisch-logarithmischen Maßstab
aufgetragen werden. Obwohl die Leistungskurven wünschenswerterweise
durch die Steigung und den Fußpunkt der Kurven
im doppeltlogarithmisch-logarithmischen Maßstab gespeichert
sind, werden diese Kurven vorzugsweise in rechtwinklige Koordinaten
umgewandelt, wie es durch die graphische Darstellung
in Fig. 3 gezeigt ist, um Berechnungen zu vereinfachen,
nachdem die gewünschte Betriebskurve aus den mit der Karte
eingegebenen Parametern, wie z. B. der Härte des zu walzenden
Metallbandes, ermittelt worden ist.
Nach Ermittlung der Betriebsleistungskurve wird aus dieser
Leistungskurve die gesamte Reduktionsleistung bestimmt, um
die Verlängerung des Bandes ST zu erzeugen, die aus der gewünschten
Dickenverringerung entsteht. Dabei wird ein
konstantes Durchgangsvolumen angenommen, d. h. das Produkt
von Breite, Dicke und Geschwindigkeit des Bandes an irgendeinem
Walzgerüst soll gleich dem Produkt von Breite, Dicke
und Geschwindigkeit an irgendeinem anderen Walzgerüst sein.
Diese Reduktionsleistung muß jedoch um die Leistungsverluste
innerhalb der Walzstraße (ein Faktor der Walzenoberflächengeschwindigkeit,
wie sie von den Tachometern S 1-S 5 bestimmt wird)
und eine Leistung modifiziert werden, die in axialer Richtung
durch das Band hindurch übertragen wird (wie sie durch
die Zugspannungsdifferenz an den Eintritts- und Austrittsseiten
jeder Walze bestimmt wird), um die gesamten Leistungsforderungen
der Walzstraße zu errechnen. Wenn die obere Austrittsgeschwindigkeit
aus der Walzstraße angenommen wird und das Durchgangsvolumen
aus der angenommenen Geschwindigkeit, der Bandbreite
und der Austrittsdicke bekannt ist, kann die gesamte
erforderliche Walzkraft (falls man temporär Verluste unberücksichtigt
lassen würde) durch die folgende Formel in
Kilowatt ausgedrückt werden:
PTREQ = [ROLLPOWT + TENSFAC (1)-TENSFAC (6)] · VOLFLOW
Darin ist
ROLLPOWT die gesamte erforderliche Walzleistung pro Durchgangsvolumeneinheit,
TENSFAC (1) die Eingangszugspannungsleistung pro Durchgangsvolumeneinheit in am Walzgerüst RS 1,
TENSFAC (6) ist die Ausgangsleistung pro Durchgangsvolumeneinheit in am Walzgerüst RS 5 und
VOLFLOW ist das Durchgangsvolumen in 16,4 cm³/s.
ROLLPOWT die gesamte erforderliche Walzleistung pro Durchgangsvolumeneinheit,
TENSFAC (1) die Eingangszugspannungsleistung pro Durchgangsvolumeneinheit in am Walzgerüst RS 1,
TENSFAC (6) ist die Ausgangsleistung pro Durchgangsvolumeneinheit in am Walzgerüst RS 5 und
VOLFLOW ist das Durchgangsvolumen in 16,4 cm³/s.
Die Walzstraße gemäß Fig. 1 ist zugspannungsgeregelt, so daß
die Walzstraße bei einer vorbestimmten Zugspannung arbeitet.
Diese Zugspannung kann beispielsweise 1050 kg/cm²
(15 000 psi) betragen, was von Faktoren wie der Breite,
Dicke und Härte des Bandes abhängt. Dabei sei ein perfektes
Einrichten angenommen, bei der die Dicken mit den vorausgesagten
Dicken identisch sind und die Dickenregelung nicht
die Zugspannung (pounds tension) verstellt. Richtige Zugspannungen
sind wichtig, da ein überhöhter Bandzug zu einem Bruch des
Bandes oder zu einem Rutschen in dem Walzenspalt führen
kann, während eine unzureichende Zugspannung erlauben kann, daß
das Band in seitlicher Richtung läuft oder wellig wird. Die
gewünschte Zugspannungseinstellung wird deshalb durch den Rechner
festgelegt. Die Ausgangsdicken an jedem Walzgerüst werden jedoch
durch den Rechner eingestellt, um für ein gleiches
Verhältnis der Wellenleistung zur Leistung zu sorgen, die
an allen fünf Walzgerüsten zur Verfügung steht. Somit kann
die Wellenleistung an jedem Walzgerüst (K) durch die Formel
definiert werden:
Darin ist
PTREQ die gesamte erforderliche Walzstraßenleistung in kW;
PTAVAIL die gesamte verfügbare Walzstraßenleistung in kW;
PAVAIL(K) die an jedem Walzgerüst (K) zur Verfügung stehende Leistung in kW.
PTREQ die gesamte erforderliche Walzstraßenleistung in kW;
PTAVAIL die gesamte verfügbare Walzstraßenleistung in kW;
PAVAIL(K) die an jedem Walzgerüst (K) zur Verfügung stehende Leistung in kW.
Da nur ein Teil der Wellenleistung an jedem Walzgerüst
zur Dickenreduktion des Bandes ST verwendet wird (der
Rest ist zur Überwindung von Walzverlusten und zum
Ausgleich der Differenz zwischen der Eingangszugspannungsleistung
und der Ausgangszugspannungsleistung erforderlich), ist die Walzleistung
jedes Walzgerüstes pro Durchgangsvolumeneinheit
an jedem Walzgerüst (K) durch die Formel bestimmt:
Darin ist
PRED(K) die Reduktions- oder Walzleistung in kW am Walzgerüst (K),
VOLFLOW das Durchgangsvolumen in 16,4 cm³/s,
PSTAND(K) die gesamte Wellenleistung des Walzgerüstes in kW,
PML(K) die mechanischen Verluste in kW am Walzgerüst (K), wie sie durch einen Lauf der leeren Walzstraße bei verschiedenen Geschwindigkeiten mit einer Nennwalzkraft gemessen wird,
TENSFAC(K) die Eingangszugspannung in und
TENSFAC(K+1) die Ausgangszugspannung am Walzgerüst (K) in
PRED(K) die Reduktions- oder Walzleistung in kW am Walzgerüst (K),
VOLFLOW das Durchgangsvolumen in 16,4 cm³/s,
PSTAND(K) die gesamte Wellenleistung des Walzgerüstes in kW,
PML(K) die mechanischen Verluste in kW am Walzgerüst (K), wie sie durch einen Lauf der leeren Walzstraße bei verschiedenen Geschwindigkeiten mit einer Nennwalzkraft gemessen wird,
TENSFAC(K) die Eingangszugspannung in und
TENSFAC(K+1) die Ausgangszugspannung am Walzgerüst (K) in
Die kumulative Leistung pro Durchgangsvolumeneinheit durch
jedes Walzgerüst der Walzstraße wird durch Summierung der
Walzleistung von jedem der vorhergehenden Walzgerüste
der Walzstraße und der Walzleistung des in Rede stehenden
Walzgerüstes bestimmt, und die der kumulativen Leistung
entsprechende Bandverlängerung wird aus der Kurve gemäß Fig. 3
bestimmt. Die fünf Ausgangsdicken von jedem Walzgerüst
der Walzstraße werden dann unter Annahme eines konstanten
Durchgangsvolumen errechnet, um die Anfangszugspannung für jedes
Walzgerüst der Walzstraße zu bestimmen.
Wenn Lastfaktoren, die eine Begrenzung der an irgendeinem
Walzgerüst verfügbaren Leistung darstellen, durch eine gestanzte
Karte oder manuell von einer Datenstation in den
Rechner eingegeben werden, wird bei dem Einrichten der Walzstraße
jedes Walzgerüst im Verhältnis zu dem zum
Walzgerüst gehörigen Lastfaktor entlastet, indem ein kleiner Antriebsmotor
an dem Walzgerüst angenommen wird. Das bedeutet,
daß an dem Walzgerüst ein Antrieb angenommen wird, der
gleich dem tatsächlichen Antrieb multipliziert mit dem
Lastfaktor für das Walzgerüst ist. Wenn die Leistung dann
zwischen den Walzgerüsten aufgeteilt wird, wie es vorstehend
beschrieben wurde, wird die Walzleistung an dem Walzgerüst
mit dem Lastfaktor herabgesetzt, so daß das Walzgerüst
weniger als eine gleiche Leistungsverteilung aufnehmen kann.
Nachdem die Austrittsdicken berechnet worden sind, werden
die Dickenverminderungsgrenzen für die Walzgerüste 1 und 5
geprüft, um sicherzustellen, daß die Dickenreduktionen an
diesen Walzgerüsten innerhalb der zulässigen Dickenverminderungsgrenzen
für diese Walzgerüste liegen, die auf Faktoren
wie der Eintrittsdicke, der Austrittsdicke, der Bandbreite
und dem für das Band gewünschten Oberflächenfinish
basieren. Sollte die maximale Grenze für die Dickenabnahme
am Walzgerüst RS 1 überschritten sein, stellt der Rechner
die Bandverlängerung am Walzgerüst RS 1 auf das vorbestimmte
Maximum für dieses Walzgerüst ein. Die der maximalen Verlängerung
entsprechende Walzleistung wird dann aus der entsprechenden
Leistungskurve bestimmt, d. h. der Leistungskurve
gemäß Fig. 3, und diese Leistung wird von der Gesamtleistung
abgezogen, die die Walzstraße zur Herbeiführung der
gewünschten Gesamtreduktion der Dicke des Bandes ST benötigt.
Die verfügbare Leistung des Walzgerüstes RS 1 wird dann von
der gesamten verfügbaren Leistung subtrahiert und die sich
daraus ergebene Leistung wird erneut in der vorstehend beschriebenen
Weise aufgeteilt, als würde die Walzstraße vier
Walzgerüste aufweisen. Wenn in ähnlicher Weise die Grenze
für die Dickenabnahme am Walzgerüst RS 5 überschritten
würde, stellt der Rechner die Bandverlängerung aus dem Walzgerüst
RS 4 ein (da die Verlängerung am Walzgerüst RS 5
dann auf das zulässige Maximum fixiert wird), subtrahiert
den Beitrag des Walzgerüstes RS 5 zu der insgesamt verfügbaren
und erforderlichen Leistung und verteilt die Leistung
erneut, als würde die Walzstraße vier Walzgerüste (oder drei
Walzgerüste, falls die Dickenverminderungsgrenze des Walzgerüstes
RS 1 ebenfalls überschritten werden würde) aufweisen.
Sollte die Grenze der Dickenverringerung von irgendeinem
der Zwischenwalzgerüste RS 2-RS 4 überschritten werden,
wenn also beispielsweise die Dickenabnahme auf dem Walzgerüst
RS 3 überschritten werden würde, bringt der Rechner
20 so viel überschüssige Dickenabnahme wie zulässig auf das
Walzgerüst RS 1, wobei eine nicht von dem Walzgerüst RS 1
aufnehmbare überschüssige Dickenabnahme auf das Walzgerüst
RS 2 übertragen wird. Sollte das Walzgerüst RS 3 immer
noch eine überschüssige Dickenabnahme aufweisen, wird das
Walzgerüst auf die maximale Dickenabnahme eingestellt und
eine etwa verbleibende Dickenabnahme wird auf das Walzgerüst
RS 4 gebracht. Irgendeine von dem Walzgerüst RS 4
nicht aufnehmbare Dickenabnahme wird dann auf das Walzgerüst
RS 5 übertragen. Falls das Walzgerüst RS 5 die Dickenverringerungsgrenze
des Walzgerüstes für das gewünschte Finish
auf dem Band nicht überschreitet, ist das Einrichten zufriedenstellend.
Falls die Dickenverringerungsgrenze des Walzgerüstes
RS 5 durch die vorhergehende Verschiebung der Dickenabnahme
zwischen den Walzgerüsten überschritten wird, ist
ein Walzen gemäß dem vorgesehenen Plan nicht möglich.
Da die Bandbreite, Ausgangsdicke und Ausgangsgeschwindigkeit
der Walzstraße bekannt sind, kann die Austrittsgeschwindigkeit
des Bleches ST und die Motordrehzahl an jedem
Walzgerüst berechnet werden. Bei Annahme eines konstanten
Massedurchganges durch die Walzstraße und einer konstanten
Breite kann die Drehzahl in U/min des Antriebsmotors an
jedem Walzgerüst von dem Rechner 20 aus folgender Formel
berechnet werden:
Darin ist
VS(K) die Austrittsgeschwindigkeit des Bandes ST am Walzgerüst,
DIAM(K) der Arbeitswalzendurchmesser in Einheiten von 2,54 cm(Zoll).
VS(K) die Austrittsgeschwindigkeit des Bandes ST am Walzgerüst,
DIAM(K) der Arbeitswalzendurchmesser in Einheiten von 2,54 cm(Zoll).
Falls irgendein Motor oberhalb einer vorbestimmten maximalen
Drehzahl läuft, muß die gesamte Walzstraße durch die
Hauptreferenz-Servoeinrichtung MSRS verlangsamt werden.
Da die ursprünglichen Leistungsberechnungen keine Walzstraßenverluste
einschlossen, weil die Austrittsgeschwindigkeiten
an den Walzgerüsten unbekannt waren, muß das Verhältnis der
erforderlichen Walzgerüstleistung zur verfügbaren Walzgerüstleistung
wieder vom Rechner 20 überprüft werden, wobei
Walzstraßenverluste benutzt werden, die empirisch bestimmt
wurden, als die Walzstraße bei der errechneten Betriebsgeschwindigkeit
leer betrieben wurde. Falls ein oder mehrere
Walzgerüste mehr Leistung erfordern als verfügbar ist,
wird die Austrittsgeschwindigkeit der Walzstraße herabgesetzt
und die Leistung wird dann erneut in oben beschriebener
Weise aufgeteilt. Falls alle Walzgerüste innerhalb der zulässigen
Dickenverringerungsgrenzen liegen, wird das Leistungsgleichgewicht
auf den Walzgerüsten RS 2-RS 4 erneut überprüft,
um sicherzustellen, daß die Walzgerüste zufriedenstellend
abgestimmt sind. Die Einstellungen der Zugspannungsmesser
können dann aus der gewünschten Bandzugspannung innerhalb der
Walzstraße berechnet werden, und die Proportionierung der
Leistung ist abgeschlossen.
Falls die Austrittsgeschwindigkeit des Walzgerüstes RS 5
begrenzt ist, da das Walzgerüst RS 1 die obere Geschwindigkeitsgrenze
des Walzgerüstes erreicht hat, kann häufig
eine höhere Ausgangsgeschwindigkeit der Walzstraße erzielt
werden, indem die im Walzgerüst RS 1 vorgenommene Dickenverringerung
herabgesetzt wird, wobei das Walzgerüst gleichzeitig
auf maximaler Geschwindigkeit gehalten wird. Um dieses
Ergebnis zu erzielen, wird eine Dickenabnahme am Walzgerüst
RS 1 mit einem solchen Wert gewählt (über der minimalen
zulässigen Dickenverringerung für das Walzgerüst),
der die erforderliche Leistung von irgendeinem anderen
Walzgerüst auf etwas weniger als die maximale Walzgerüstleistung
erhöht, beispielsweise 90% der Walzgerüstleistung,
und dann wird die Leistung erneut auf die übrigen Walzgerüste
aufgeteilt.
Die Einstellung der Anstellvorrichtung an jedem Walzgerüst
wird dadurch bestimmt, daß die Walzkraft errechnet und
die der errechneten Walzkraft entsprechende Walzgerüstdehnung
aus empirisch bestimmten Kurven ermittelt wird, die die
Änderung der Walzkraft mit der Walzgerüstdehnung für eine
konstante Kraft pro Einheitsbreite darstellen. Solche
Kurven sind in Fig. 4 gezeigt. Zur Berechnung der Walzkraft
an jedem Walzgerüst setzt der Rechner 20 die Eintritts-
und Austrittszugspannung an jedem Walzgerüst, die
Streckgrenze des Bandes, die Härte der Walzen und einen
angenommenen Reibungskoeffizienten in Gleichungen ein, wie
es beispielsweise von C. R. Bland et al. in einem Artikel
mit dem Titel "The Calculation of Roll Force and Torque
in Cold Strip Rolling with Tensions" beschrieben ist, der
in Institution of Mechanical Engineers Proceedings,
Band 159, Seite 144, 1948, veröffentlicht ist. Die errechnete
Kraft wird dann mit der minimalen und maximalen Walzkraft
pro Einheitsbreite verglichen, die in dem Rechner gespeichert
ist, und falls die errechnete Kraft innerhalb der
gespeicherten Kraftgrenzen liegt, wird die errechnete
Walzkraft verwendet, um die Walzgerüstdehnung aus der Kurve
gemäß Fig. 4 zu erhalten. Sollte der angenommene Reibungskoeffizient
zu klein sein, was zu einer vorausgesagten Walzkraft
führt, die kleiner als das gespeicherte Minimum ist,
würde die minimale Walzkraft verwendet werden, um die Walzgerüstdehnung
zu bestimmen. Falls auf ähnliche Weise der angenommene
Reibungskoeffizient zu hoch ist, was zu keiner
Lösung der algorithmischen Gleichungen für die Walzkraft
führt, würde die der maximalen Kraft entsprechende Walzgerüstdehnung
verwendet. Andere bekannte Methoden, die zur Berechnung
der Walzkraft geeignet sind, sind
in dem Artikel von A. R. F. McQueen mit dem Titel "Finding a
Practical Method for Calculating Roll Force in Wide Reversing
Cold Mills" beschrieben, der in der Ausgabe Juni
1967 von Iron and Steel Engineer auf den Seiten 95 bis 110
veröffentlich ist.
Die Walzgerüstdehnung kann zwar in dem rechnerisch aufgestellten
Modell durch zahlreiche Kurven gespeichert sein,
die die Veränderung der Walzkraft mit der Walzgerüstdehnung
für verschiedene Breiten des Bleches ST darstellen. Die
Anzahl der für die Speicherung erforderlichen Kurven kann
jedoch wesentlich herabgesetzt werden, wenn die Dehnung
für eine konstante Walzkraft pro Breiteneinheit des Bleches
gegen die Walzkraft aufgetragen wird. Wünschenswerterweise
wird die Walzkraft-Dehnungskurve empirisch als Teil des
rechnerischen Planungsverfahrens bestimmt, und die zur
Speicherung gewählte Linie der konstanten Kraft pro Breiteneinheit
wird aus Beobachtung früherer Walzzustände bestimmt.
Wenn also die Walzstraße früher die Tendenz besaß, mit einer
Kraft von 25 Tonnen/Zoll zu walzen, würde nur die dieser
Walzkraftdichte entsprechende Dehnungskurve innerhalb des
rechnerisch ausgestellten Modells 35 gespeichert, wobei die
Dehnung für unterschiedliche Walzkräfte pro Breiteneinheiten
durch den Rechner 20 gemäß der Formel berechnet wird:
Darin ist
STR(F) der Wert der von der gespeicherten Dehnungskurve erhaltenen Dehnung,
MODIFIER eine gespeicherte, empirisch bestimmte Korrekturkonstante,
die tatsächliche Walzkraft pro Breiteneinheit in Tonnen pro 2,54 cm (Zoll) und
die Walzkraft pro Breiteneinheit der gespeicherten Kurve in Tonnen pro 2,54 cm (Zoll).
STR(F) der Wert der von der gespeicherten Dehnungskurve erhaltenen Dehnung,
MODIFIER eine gespeicherte, empirisch bestimmte Korrekturkonstante,
die tatsächliche Walzkraft pro Breiteneinheit in Tonnen pro 2,54 cm (Zoll) und
die Walzkraft pro Breiteneinheit der gespeicherten Kurve in Tonnen pro 2,54 cm (Zoll).
Nach Errechnung der durch die errechnete Walzkraft erzeugten
Walzgerüstdehnung wird die errechnete Dehnung von der
gewünschten Austrittsdicke abgezogen (wie es in Fig. 5
gezeigt ist), und die vorgespannte Dehnung (d. h. die Dehnung,
die zur Zeit der Nullstellung der Schraubenstellungsanzeiger
SPI 1-SPI 5 auf das Walzgerüstgehäuse ausgeübt
wird) wird zu der Differenz hinzuaddiert, um die Schraubeneinstellung
zu bestimmen. Während des Betriebes der Walzstraße
würde auch eine adaptive Rückkopplungskorrektur zur
Dehnung hinzuaddiert werden, um Faktoren wie die der Walzenerwärmung
und -abnutzung zu kompensieren, wie es im folgenden
noch näher erläutert wird.
Wenn das Band ST durch das erste Walzgerüst RS 1 eingeführt
wird, um einen tatsächlichen Walzvorgang zu beginnen, wird
der Rechner 20 mit einer Messung der tatsächlichen Kraft
auf dem Walzgerüst RS 1 durch die Kraftmeßdose LC 1 gefüttert,
während die Röntgenstrahlen-Dickenmesser XR 1 und
XR 3 den Rechner mit den Eintritts- und Austrittsdicken
des Bandes versorgen. Der Rechner ermittelt dann die Kraft
auf dem Walzgerüst RS 1 aus den gemessenen Dicken, der
Kraft und der geplanten Stahlgüte, um zu überprüfen, daß
die Härte des Bleches ST mit der Blechhärte vergleichbar
ist, die dem Rechner über den Kartenleser 26 eingefüttert
ist. Sollte die unter Verwendung der geplanten Bandhärte
errechnete Kraft von der tatsächlich gemessenen Kraft abweichen,
wird ein Korrekturfaktor erzeugt, um die vorausgesagte
Kraft und infolgedessen die Schraubeneinstellung an jedem
Walzgerüst zu modifizieren. Wenn die tatsächliche Dicke
des Bandes um mehr als einen vorbestimmten Betrag, beispielsweise
125 µm, von der geplanten Eintrittsdicke abweicht, plant
der Rechner das Einrichten der Walzstraße erneut, um die neuen Einstellungen
der Geschwindigkeit, der Zugspannung und der Walzenanstellung
für jedes Walzgerüst zu bestimmen.
Während des tatsächlichen Walzens des Bandes ST kann die
Kraft, Leistung und die Einstellung der Anstellschraube
von jedem Walzgerüst an die tatsächlichen Betriebsbedingungen
angepaßt werden, um die Qualität des gewalzten Bleches
zu optimieren. Eine Parameteroptimierung wird vor dem Walzen
jeder Bandspule durchgeführt, indem während des Walzens des
vorhergehenden Bandes festgestellte Messungen an der Walzstraße verwendet
werden.
Eine Kraftadaption für jedes Walzgerüst wird gemäß des adaptiven
Kraftrückkopplungsverfahrens erzielt, das in Fig. 6
dargestellt ist. Darin ist beispielsweise der vorausgesagte
Kraftwert für das Walzgerüst 1 errechnet aus der bekannten
Streckgrenze, der gemessenen Eintrittsdicke, wie sie durch
die Röntgenstrahleneinrichtung XR 1 festgestellt ist, der
gemessenen Austrittsdicke, wie sie durch die Röntgenstrahleneinrichtung
XR 3 festgestellt ist, der gemessenen Eingangszugspannung,
wie sie von dem Zugspannungsmesser T 0 festgestellt wird, der
gemessenen Ausgangszugspannung, wie sie von dem Zugspannungsmesser T 1 gemessen
wird, und einem angenommenen Reibungskoeffizienten.
Hierbei wird ein Walzkraftalgorithmus verwendet, wie er in
den vorstehend angegebenen Publikationen von Bland et al.
oder McQueen beschrieben ist. Die vorausgesagte Kraft
wird dann an der Software-Summierstelle 40 mit der Kraft
verglichen, die von den Kraftmeßdosen LC 1 bis LC 5 tatsächlich
gemessen wird, um ein Fehlersignal mit einer Amplitude
zu erzeugen, die der Differenz zwischen den verglichenen
Signalen entspricht. Daraufhin wird das Fehlersignal
einem eine hohe Verstärkung aufweisenden Integrator 42 zugeführt,
um einen schnellen Rückkopplungsterm zu erhalten, der
der Software-Summierstelle 44 zugeführt wird. Der durch
den Integrator 42 erzeugte schnelle Rückkopplungsterm wird
auch einem eine kleine Verstärkung aufweisenden Integrator
46 zugeführt, um einen langsamen Rückkopplungsterm zu erzeugen,
der der Software-Summierstelle 44 zugeleitet wird, um
ein Ausgangssignal zu erzeugen, das der Summe der langsamen
und schnellen Rückkopplungsterme proportional ist, um
den angenommenen Reibungskoeffizienten einzustellen. Der
verbesserte Reibungskoeffizient wird dann im Speicher des
Rechners 20 gespeichert, um für genauere Kraftvoraussagen
für nachfolgende Bunde verwendet zu werden. Da sich der
durch den Integrator 46 erzeugte langsame Rückkopplungsterm
einem Wert nähert, der einen Reibungskoeffizienten
erzeugt, welcher die vorausgesagte Kraft mit der gemessenen
Kraft gleichsetzt, läuft der schnelle Rückkopplungsterm
(der der Differenz zwischen diesen Werten proportional
ist) asymptotisch gegen Null.
Obwohl die adaptive Rückkopplung bisher verwendet worden
ist, um die gespeicherte Information auf tatsächlich abgetastete
Betriebsbedingungen hin auf den richtigen Stand
zu bringen (siehe beispielsweise US-Patent 33 32 263),
wurde die Richtigkeit der Rückkopplungsinformation typischerweise
dadurch bestimmt, daß festgestellt wurde, ob die
Information in gewisse vorbestimmte Toleranzen fällt, die
in dem Rechner 20 gespeichert sind. Im Gegensatz zu derartigen
Systemen wird die Informationsrückkopplung gemäß
der vorliegenden Erfindung über eine lange Periode digital
gefiltert, d. h. durch wiederholte Summierung der von dem
Abtaster SC 24 abgetasteten Daten und Dividierung der summierten
Daten durch die Anzahl der Abtastungen, um einen
Durchschnittswert der Rückkopplungsdaten zu erhalten. Dieser
Durchschnittswert wird dann gespeichert und mit anschließend
festgestellten Daten verglichen, um zu bestimmen,
ob die Daten statistisch feststehend sind oder nicht.
Nachdem ein Messungssatz als feststehend bestimmt ist,
wird dieser weiterhin auf Angemessenheit überprüft, bevor
er verwendet wird. Während normaler stationärer Walzbedingungen
sollten die Daten langsam über dem Abtastintervall
variieren, und eine Adaption der in dem rechnerisch aufgestellten
Modell gespeicherten Daten ist nur erlaubt, wenn
die Korrelation zwischen den Durchschnittsdaten, die auf
einer Reihe von Abtastern abgetastet sind, und die früher
abgetasteten Durchschnittswerte innerhalb einer zulässigen
Toleranz liegen.
Um die Feststellung von nur wiederholten Spitzenwerten
in sich zyklisch verändernden Daten zu verhindern, ist es
höchst erwünscht, daß die Anzahl der Abtastungen mit der
Geschwindigkeit des Bandes ST in der Walzstraße verändert
wird. Obwohl somit beispielsweise acht Abtastungen geeignet
sein können, um die Daten bei Walzgeschwindigkeiten
von 1220-1525 m/min (4000 bis 5000 ft/min) zu mitteln,
können gut 64 Abtastungen erstrebenswert sein, um die Daten
bei kleineren Walzgeschwindigkeiten von 457 bis 488 m/min
(1500 bis 1600 ft/min) zu mitteln. Da die Abtastgeschwindigkeit
des Abtasters SC 24 fest ist, führt die erhöhte
Anzahl von Abtastungen bei kleineren Walzgeschwindigkeiten
zu einer Datenermittlung über eine verlängerte
Periode, so daß aufgrund des temporären Synchronismus
zwischen der Geschwindigkeit der Veränderung der beobachteten
Daten und der Abtastgeschwindigkeit eine Fehlermöglichkeit
reduziert ist.
Eine Adaption der gespeicherten Leistungskurven wird durch
das in Fig. 7 gezeigte Verfahren durchgeführt. Hier werden
die Zugspannung von dem Band ST, wie sie von den Zugspannungsmessern T 1
bis T 5 festgestellt wird, die Banddicke, wie sie von den
Röntgenstrahlen-Dickenmessern XR 1-XR 2 gemessen wird,
die von den Tachometern S 1-S 5 gemessene Geschwindigkeit
und die Spannung und Stromstärke für jeden Antriebsmotor in
den Rechner 20 eingefüttert, um Leistungsdatenpunkte zu
errechnen. Beispielsweise können hierfür Techniken verwendet
werden, die in dem Artikel von A. J. Winchester mit dem
Titel "How to Get and Use Rolling Mill Power Date" beschrieben
sind, der in der Ausgabe Juli 1961 von Iron and Steel
Engineer, Seite 2, veröffentlicht ist. Nachdem diese Punkte
im doppeltlogarithmisch-logarithmischen (log log-log)
Maßstab aufgetragen sind, wird eine nach der Methode der kleinsten Fehlerquadrate
gefundene Linie durch
die errechneten Punkte gelegt, um die errechnete Leistungskurve
zu definieren, die während des Walzens tatsächlich
beobachtet ist. Die Steigung der errechneten Leistungskurve
wird dann festgestellt und in die Software-Summierstelle 50
eingespeist, um ein Fehlersignal zu erzeugen, das der Differenz
zwischen der Steigung der in dem rechnerisch aufgestellten
Modell gespeicherten Leistungskurve und der Steigung
der errechneten Leistungskurve proportional ist.
Nachdem das Fehlersignal durch den Software-Integrator 52
geleitet ist, wird die Steigung der gespeicherten Leistungskurve
um einen dem Fehlersignal proportionalen Betrag verändert,
wobei die Ausgangsgröße aus dem Integrator 52 ebenfalls
zur Summierstelle 50 zurückgeführt wird, um einen stabilen
Software-Regler zu bilden. In ähnlicher Weise wird der Fußpunkt
der errechneten Leistungskurve mit dem Fußpunkt der
gespeicherten Leistungskurve in der Summierstelle 54 verglichen,
um ein Fehlersignal zu erzeugen, das der Differenz
dazwischen proportional ist. Das Fehlersignal wird dann
durch den Software-Integrator 56 geleitet, bevor es zur
adaptiven Ergänzung bzw. Korrektur des Fußpunktes der gespeicherten
Leistungskurve verwendet wird. Der neu auf den
richtigen Stand gebrachte Fußpunkt wird ebenfalls zur Summierstelle
54 zurückgeführt für einen Vergleich mit dem
Fußpunkt nachfolgend errechneter Leistungskurve, um die
gespeicherten Kurven auf einer kontinuierlichen Grundlage
auf den richtigen Stand zu bringen.
Eine Adaption der Schrauben-Nullstellungen, um eine Abnutzung
und Erwärmung der Walzen zu kompensieren, wird dadurch
herbeigeführt, daß die neuen Schraubeneinstellungen aus den
in den Rechner 20 eingefütterten Kräften und Dicken errechnet
werden, wobei die gespeicherte Walzgerüst-Dehnungskurve
verwendet wird, wie es vorstehend anhand von Fig. 4 erläutert
wurde. Die vorausgesagte Schraubeneinstellung wird
dann mit der tatsächlichen Schraubeneinstellung verglichen,
wie sie von den Anstell-Anzeigern SCI 1-SCI 5 festgestellt
wird, und ein Teil von jeder Differenz zwischen den verglichenen
Einstellungen wird als ein Korrekturfaktor zur
Berechnung der nächsten Schraubenstellung hinzuaddiert.
Auch wenn ein spezifisches bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben worden ist, so wird doch deutlich,
daß viele Abänderungen und Modifikationen innerhalb der
erfindungsgemäßen Lehren möglich sind. Beispielsweise ist
die Zugspannungsregelung der Walzstraße für die Ausführung der Erfindung
nicht entscheidend, sondern das Walzwerk könnte
auch eine Geschwindigkeitsregelung aufweisen, d. h. die Zugspannung,
die aus dem Einrichten der Walzstraße resultiert, ist eine Funktion
des Walzstraßeneinrichtens. In ähnlicher Weise könnten die Kraftmeßdosen
LC 1-LC 5 relativ zu den Stützrollen BR 1-BR 5
darüberliegend angeordnet werden, anstatt daß sie darunter
liegen.
Claims (4)
1. Anordnung zur adaptiven Korrektur eines angenommenen,
gespeicherten Walzprozeßparameters, der vor dem Walzen zur
Ermittlung von Voraussagewerten einer am Walzgerüst einer
Walzstraße auftretenden Prozeßvariablen dient, wobei in
einem Rechner der Wert der Prozeßvariablen gemäß einem vorgegebenen
Algorithmus aus dem angenommenen, gespeicherten
Walzprozeßparameter und weiteren, während des Walzens gemessenen
Parametern berechnet wird, der während des Walzens
tatsächlich auftretende Wert der Prozeßvariablen gemessen
wird, der berechnete und der gemessene Wert der Prozeßvariablen
miteinander verglichen werden und aufgrund einer
beim Vergleich festgestellten Abweichung der angenommene
Walzprozeßparameter im Sinne einer Verminderung der festgestellten
Abweichung korrigiert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein der festgestellten Abweichung proportionales Signal
über zwei Integratoren (42, 46) mit verschiedenen
Integrationszeitkonstanten geführt wird und die Korrektur
des angenommenen Walzprozeßparameters mittels eines durch
Addition der Ausgangssignale der beiden Integratoren gebildeten
Summensignals (bei 44) vorgenommen wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Integratoren (42, 46) verschiedene Verstärkungsfaktoren
haben.
3. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgangssignal des Integrators (42) mit der kleineren
Integrationszeitkonstanten an den Eingang des Integrators
(46) mit der größeren Integrationszeitkonstanten
gelegt ist.
4. Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Korrektur dienende Datensignale durch wiederholte
Summierung der von einem Abtaster (SC 24) abgetasteten
Daten und Dividierung der summierten Daten durch die Anzahl
der Abtastungen gewonnen werden.
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