DE218524C

DE218524C -

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Publication number: DE218524C
Application number: DE1908218524D
Authority: DE
Priority date: 1908-09-10
Filing date: 1908-09-10
Anticipated expiration: 1928-09-11
Also published as: FR406462A; GB190918321A

Description

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Zwecks Verminderung der Durchbiegung von

Arbeitswalzen an Walzwerken hat man bisher auf diese Wal7.cn wirkende Druck- oder Unterstiitzungswalzcn angewandt. Es hat sich je-

doch bei dieser Anordnung der Übelstand als sehr siörend erwiesen, daß durch den Druck

. Fremdkörper, die zwischen zwei Walzen ein-.

treten, die Walzen beschädigen oder das Walzcnerzeugnis verschlechtern. Außerdem

ίο wirkt diese Anordnung infolge der großen Reibungsarbeit an den Berührungsstellen sehr kraftverzehrend und darum unökonomisch. Bei dem vorliegenden Walzwerk werden die vorerwähnten Übelstände dadurch umgangen, daß in ein festes Gegenlager, welches sich über die Länge der Walzenballen erstreckt, ein flüssiges oder gasförmiges Druckmittel eingebracht wird, welches man unter Druck direkt auf die Ballen der Arbeitswalzen wirken läßt.

Es sind dabei passende Vorrichtungen zu treffen, um das Druckmittel an der Peripherie der Walze zweckentsprechend abzudichten, um ■.'Materialverluste durch Undichtigkeiten zu verhüten. Diese Anordnung fester Gegenlager

s5 mit einer Druckeinlage über die ganze Länge des Walzenballens gestattet ferner die Beheizung der Walze in einer von den bisherigen . Formen abweichenden Weise vorzunehmen. Es wird dies dadurch erreicht, daß man das Walzengegenlager selbst als Heizkörper ausbildet. Dadurch werden alle die Unbequemlichkeiten, die man bei der direkten Walzenbeheizung mit in Kauf nehmen muß, vermieden. Es werden insbesondere alle Stoffbuchsen überflüssig, und dadurch wird die Maschine in hohem Maße von allen Seiten zugänglich. Außerdem wird durch das Fortfallen der Walzendurchbohrungen und in Gemeinschaft mit der durch das flüssige Druckmittel verminderten Durchbiegung die Möglichkeit gegeben, viel dünnere und damit billigere Walzen als bisher in den Betrieb zu nehmen. Es wird Vlurch diese beiden Anordnungen infolgedessen' eine Verbilligung in der Herstellung solcher Walzwerke und eine erhöhte Leistungsfähigkeit infolge vergrößerter Zugänglichkeit erlangt.

Die Erfindung ist in beiliegender Zeichnung unter beispielsweiser Anordnung eines flüssigen Druckmittels dargestellt.

Fig. ι und 2 zeigen zwei senkrecht zueinander stehende Schnitte,

Fig. 3 eine Seitenansicht.

ι ist das obere Walzengegenlager mit der oberen Walze 2 und 3 das untere Walzengegenlager mit der unteren Walze 4. Durch Schrauben 5 und 6 bewegte Keile 7 und Blöcke 8 dienen zur Einstellung der Walzen 2 und 4 in senkrechter und wagerechter Richtung, g sind die Kanäle in den Walzengegenlagern, welche dazu dienen, das Heizmittel zu leiten und die Wärme teils durch Strahlung, teils durch direkte Übertragung vermittels des flüssigen Druckmittels an den Walzenumfang abzugeben. Das obere Walzenlager 1 besitzt an höchster' und das untere Walzenlager 3 an tiefster Lagerstelle eine sich über einen Teil der Walzenumfänge erstreckende

Druckkammer 10 bzw. 11 zur Aufnahme des flüssigen Druckmittels, z. B. Öles. Diesen Druckkammern .wird durch Röhren 12 und Kanäle 13 von einer Druckquelle aus der die Walzen belastende Druck erteilt. An dem Umfang der Walzen ist das Druckmittel gegen das Gegenlager zu durch eine Dichtung 14 abgedichtet, um ein Austreten von Druckflüssigkeit aus den Druckkammern 10 und il zu verhindern. Infolge dieser Anordnung wird durch die direkte Ausübung des hydraulischen Druckes auf die Arbeitsfläche der Walzen deren Durchbiegung entgegengearbeitet und dadurch ein sehr gleichförmiges Walzwerksprodukt erzielt. Fremdkörper, welche zwischen die Walzen gelangen, werden an den Berührungspunkten der Dichtungen und der Walzenumfänge abgestreift, so daß Beschädigungen der Walzen oder des Walzwerkserzeugnisses nicht eintreten können. Außerdem vermindert sich durch die Verwendung von öl als Druckmittel die Reibung in sehr erheblichem Maße. Um das obere Walzenlager 1 mittels hydraulischen Druckes gegen die obere Walze pressen zu können und um eine größere Walzöffnung zu erzielen, ohne daß sich die Abdichtung 14 zu stark dehnen muß, ist eine hydraulische Druckvorrichtung vorgesehen, welche ein Senken und Heben des oberen Walzenlagers 1 ermöglicht. Zu diesem Zweck sind im Oberteil des oberen Walzenlagers 1 vorliegend drei Druckkammern 15, welche durch eine Leitung 16 mit einer hydraulischen Druckquelle in Verbindung stehen, angebracht. Am oberen Querstück 17 des Maschinengestelles 18 angebrachte Kolben 19 treten in die Druckkammern 15 und dienen als ortsfeste Widerstandskörper. ·

Im Querstück 17 des Gestelles 18 sind ferner zwei Druckkammern 20 angebracht, welche mittels einer Leitung 21 ebenfalls mit einer hydraulischen Druckquelle in Verbindung stehen. In diesen Druckkammern sind durch Stangen 22 mit dem oberen Walzenlager 1 verbundene Kolben 23 angeordnet. Mittels dieser Vorrichtung kann das obere Walzenlager mit der Walze 2 in senkrechter Richtung eingestellt und dadurch die Walzöffnung vergrößert oder verkleinert werden.

Es könnten auch Mittel vorgesehen sein, um das untere Walzenlager 3 senkrecht einstellen zu können.

Wenn nicht Platten von über i¹/,, mm Dicke gewalzt werden sollen, können die hydraulischen Reguliervorrichtungen 15, 16, 19 und 20, 22 und 23 auch weggelassen werden.

Die Mittel zur Abdichtung der Druckkammern 10 und 11 können beliebige, dem Zweck entsprechende sein.

Claims

Patent-Anspuüchf, :

1. Walzwerk mit einem die Walzenballen entlastenden Gegenlager, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem festen Gcgenlager und den Walzenballen ein unter Druck stehendes flüssiges oder gasförmiges Mittel angeordnet ist.

2. Walzwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das feste Gegenlager zum Heizen der Arbeitswalze benutzt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.