-
"Kalander mit höhenverestellbaren Walzen".
-
Die ft,findung bezieht sich auf einen Kalander init übereinander an
den Ständern zwischen einer Ober- und einer Unterwalze angeordneten und gegeneinander
höhenverstellbaren Mittelwalzen, deren Walzenlager unabhängig voneinander gegenüber
Teilen des Ständers verstellbar sind.
-
Bei Kalandern ist der Liniendruck auf die Warenbahn in aufeinanderfolgenden
Walzenspalten verschiedenen. Dies bedeutet, dass die unterste Mittelwalze z.B. einen
Liniendruck auf die Warenbahn ausübt, der um ein Vielfache des Walzengewichtes größer
als der Liniendruck ist, mit dem die oberste Mittelwalze auf der Warenbahn aufliegt.
Bei empfindlichen Warenbahnen oder bestimmten Materialien ist aber die Anwendung
solcher Druckdifferenzen nicht erwünscht.
-
Es ist daher ein Kalander vorgeschlagen worden (US-PS 3.016.819),
mit des eine Einstellung des Druckes der Walzen auf ihre Nachbarwalze möglich ist.
Hierbei findet eine feststehende mittlere Mittelwalze Anwendung. Jede der darüber
und darunter angeordneten Walze ist mit ihrem Lager an einem längsverschieblichen
Schwenkarm gehalten, der über eine Lasche mit Langloch von einem Hebel angehoben
werden kann, der mittels einer Gewindestange verstellbar ist, der sich gegen einen
ortsfesten Anschlag des Ständers anzulegen vermag. - Zum Einstellen eines Walzenspaltes,
z.B. zum Lüften der Walzen müssen bei diesen bekannten Kalander die Gewinde stangen
aller Walzen verstellt werden, wenn man die Gewindestangen vorher so eingestellt
hat, daß durch sie die Walzen vom Gewicht der darüber angeordneten Walzen entlastet
werden. Umgekehrt kann beim Absenken der Unterwalze, sofern der Schwenkarm des Walzenlagers
vermittels des Langloches der Lasche nicht an dem Hebel hängt, sofort ein Lüftspalt
zwischen jeder Walze erreicht werden; dann aber ist eine Entlastung einer Walse
von dem Gewicht der darüber gelegenen Walzen nicht möglich und es bedari des neuerlichen
Nachstellens der Gewindestangen aller Walzen.
-
Der Erfindung Uegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kalander der
eingangs gennnnten Gattung zu schaffen, bei dei auf ein auiwendiges Hebelsystem
verzichtet wird, und bei dem ohne nennenswerten Zeit- und Irbeitsaufwand ein wahlweises
Druckentlasten der Walsen wie auch ein Lüften derselben erfolgen kann.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung einen kalander der eingangs
genannten Art vor, bei dem die Lagergehäuse der Mittelvalzen in senkrechten, untereinander
fluchtenden Führungen übereinander an den Ständern angeordneter Führungsstücke verschieblich
sind und durch Zylinderkolbenaggregate zwischen ihrem oder dem benachbarten Führungsstück
höhenverstellbar sind.
-
Hierbei können die Führungsstücke in an sich bekannter Weise mit einem
von einer Gewindespindel durchsetzten Stützteil auf einer auf der Spindel verstellbaren
Gewindemitter aufliegen.
-
Diese Ausführungsform wird gewählt werden, wenn zwishen der Ober-
und Unterwalze eine größere Anzahl von Mittelwalzen vorgesehen ist, z.B. bei Superkalandern.
Bei Glättwerken mit nur zwei Mittelwalzen reicht die Hubhöhe des Zylinderkolbenaggregats
aus, um den alzenspalt zwischen den Walzen ium Lüften derselben ru schatten.
-
bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Zylinderkolbenaggregat
mit seiner Zylinderunterseite auf der Oberseite des nächst tieferen Führungsstückes
angordnet, wobei die Kolbenstange gegen die Unterseite des Lagergehäuse anliegt.
-
Die Führungsstücke können rahmen- oder doppelrahmenartig ausgebildet
sein, wobei die untere Rahmenstrebe oder -streben eine Auflagefläche oder -kante
für das Lagergehäuse bildet.
-
Bei einer Ausführungsform, bei welcher die führungsstücke übereinander
angeordneter Walzen nahe beieinanderliegen, können die Zylinderkolbenaggregate an
der dem Ständer abgekehrten Seite der Führungsstücke angeordnet und über Schwenkhebel
mit den vertikal geführten Lagergehäusen verbunden sein.
-
Die Erfindung ist dort besonders vorteilhaft anwendbar, wo di.
-
Führungsstücke der Walzenlager noch mit zusätzlichen Teilen wie Schutzwinkel,
Befeuchter, Breitstreckwalzen versehen sind und das Gewicht dieser Teil. das Walzengewicht
und das Gewicht der Führungsstücke erhöhen würde, du auf die Warenbahn einwirkt.
-
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele von Kalandern nach der
Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 und 2 zwei übereinander angeordnete
Führungsstücke mit einer zwischen dea untersten Führungsstück und dem darüber gelegenen
Lagergehäuse angeordneten Zylinder-Kolbenaggregat, Pig. 3 bie 5 die Anordnung des
verschieblichen Lagergehäuses in einem Führungsstück nach Pig. 1 und 2, Fig. 6 und
ein Glättwerk mit zwei Mittelwalzen und entsprechenden Zylinder-Kolbenaggregaten
zum Verstellen der Lagergehäuse.
-
Bei dem in Fig. 1 bis 5 wiedergegebenen beispiel weist der Kalander
eine nicht dargestellte feststehende oder höhenverstellbare Unterwalze auf, zwischen
der und einer oberwalze des kalanders mehrere Mittelwalzen, so z.B. die Mittelwaalzen
1 und 2, angeordnet sind, die aohsparallel zueinander gehalten sind und zwischen
denen die Warenbahn W hindurchgeführt wird.
-
Auf dem Walzenhals 8 jeder der Mittelwalzen 1 und 2 ist der Lagertoil
9 und diesea umgebend das Lagergehäuse 10 aufgebracht, das wie Fig.3 und 5 erkennen
lassen, rechteckige oder quadratische Form mit zwei Seitenkanten II, 12 besitzt.
-
Jedes Lagergehäuse 10 der Mittelwalzen 1, 2 ist in einem Führungsstück
13 höhenverstellbar und seitlich geführt, Die Führungsstücke aller Mittelwalzen
sind an dem Ständer 14 in bekannter Weise höhenmäßig verstellbar und geführt.
-
In der in Pig. 3 bis 5 wiedergegebenen Ausführungsform weist Jedes
Führungsstück 13 doppelrahmenförmige Gestalt auf und besteht aus dem dem Kalanderständer
14 benachbarten Abschnitt 15, der eine Führungskante 16 für die Seitenkante 12 des
Lagergehäuses lo bildet, ferner aus einem Paar unteren Streben 18, 19 und zwei oberen,
den unteren Streben parallelen Streben 20, 2t und letztlich aus einem zweiten in
einer Gebrauchsatellung senkrechten und damit dem Abschnitt 15 parallelen Teil 17.
Dieser ist an einem oder an beiden unteren Streben 18, 19
bei 22
schwenkbar gelagert und mit Hilfe eines Schwenkgriffes 23, der an einem oder beiden
oberen Streben 20, 21 angebracht ist, in der in Fig. 3 wiedergegebenen Stellung
gehalten. Der schwenkbare Teil 17 bildet eine innere Führungskante 24 für die Seitenkante
11 des Gehäuses fo, Die Streben 18, 19 und 20, 21 sind paarweise in einem derartigen
horizontalen Abstand voneinander gehalten, daß wie auch ans Fig. 4 hervorgeht, das
Lagergehäuse 10 zwischen diesen Streben verschiebbar ist, andererseits jedoch die
U-förmig gegeneinander gerichteten Profile des Abschnitts 15 und des Teils 17 des
Führungsstückes 13 dem Lagergehäuse ie eine senkrechte ZUhrung verleihen, wobei
die PUhrungen der übereinander angeordneten Führungsstücke vertikal miteinander
fluchten.
-
Mit dem Lagergehäuse 10 sind, den Lagerteil 9 beidseitig abdeckend,
Je ein Deckel 25, 26 verbunden, die wie aus Fig. 4 und 5 zu erkennen ist, auf Höhe
der Streben 18, 19 bzw. 20, 21 gelegen sind und, da das Gehäuse 10 in dem Führungsstück
13 seitlich geführt ist, eine geringere Breite aufweisen können, als die Öffnungen
27 in dem Führungsstück 13 (Fig. 3 und 4).
-
Die Hohe der Öffnungen 27 entspricht mindestens der Rahe der beiden
Deckel 25, 26 zuzüglich der Summe aller Abstände, die sich beim Lüften der Walzen
zwischen den Walzen bilden.
-
Die Führungsstücke 13 besitzen in bekannter Weise einen Teil 30, der
von einer Gewindespindel 35 durchsetzt wird, die entweder an dem Lagerstück der
Oberwalze oder aber an dem Ständer 14 befestigt oder unabhängig von beiden längsverstell-
und festlegbar ist.
-
Auf der Gewindespindel 35 siad in bekannter Weise die Gewindemuttern
37 verstellbar, die an den Teilen 30 der Lagerstücke 13 anliegen.
-
Zum Auswechseln kleinerer oder größerer Walzen gegeneinander ist es
möglich, den Hängespindeln 35 z. B. in bekannter Weise weitere Hängespindeln zuzuordnen,
auf denen Gewindemuttern angeordnet sind, die auf einen größeren Abstand zu den
FührungsstUcken 13 oder deren Teile 30 einstellbar sind.
-
Um wahlweise den Druck der Walze 1 auf die Bahn V variieren zu können,
ist auf der Oberseite der beiden Streben 20, 21 des in Fig. 1 unteren Führungsstückes
13 ein Zylinder 4oangeordnet, dessen Kolben 41 höhenversteflbar ist und dessen Kolbenstange
42 gegen die Unterseite 43 des Lagergehäuses 10 der Walze 1 anliegt. Liegen die
Teile 30 der Führungsstücke 13 auf den Gewindemuttern 37 auf, so kann danach die
Entlastung der walze 2 bzw. der Warenbahn zwischen den Walzen 1 und 2 der durch
erfolgen, daß der Zylinder 40 druckbeaufschlagt wird.
-
Auf diese Weise kann jede Walze unabhängig von ihrer Nachbarwalze
verstellt werden, obwohl das bekannte Lüften der Walzen bei Anwendung von z.B. 3
bis 6 Mittelwalzen möglich ist.
-
In Fig. 6 ist ein Glättwerk mit einer höhenverstellbaren Unterwalze
50, einer mit ihrem Lager 51 an dem Ständer 52 fest angeordneten Oberwalze 53 und
mit mittleren Glättwalzen 54, 55 dargestellt. Diese mittleren Glättwalzen weisen
wie die Walzen 1, 2 der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 5 je ein Führugsstück 56,
57 auf, das bot 5S mit dem Ständer 52 fest verbunden ist. Jedes der Führungsstücke
weist eine fensterartige Ausnehmung mit zwei Führungen 59, 60 auf wobei die Führungen
beider Führungsstücke 56, 57 senkrecht übereinander fluchtend gelegen sind. An den
Führungen 59, 60 sind die Lagergehäuse 61, 62 der beiden Walzen 54, 55 geführt.
-
Jedes Führungsstück 56, 57 trägt an der dem Ständer 52 zugekehrten
Seite einen Schwenkzapfen 63, um den ein Schwenkhebel 64 in vertikaler Eben schwenkbar
ist, der in seiner Mitte ein horizontales oder leicht gewölbtes Langloch trägt,
duroh welches ein Zapfen 65 geführt ist, der den Schwenkhebel 64 über eine Lasche
66 mit dem Lagergehäuse 61 bzw. 62 verbindet.
-
Das freie Ende jedes Schwenkhebels 64 ist über einen Bolzen 67 mit
der tolbenetange 68 einer Druckmittelskolbenaggregats 69 verbunden, das bei 70 schwenkbar
an einem Ansatz der Führungsstücke
56, 57 angelenkt ist.
-
Durch Einstellen der Unterwalze 50 einerseits und durch Einstellen
des Druckes in den Zylinderkolbenaggregaten 68, 69 andererseits läßt sich sowohl
ein Lüften der Walzen wie auch ein Einstellen des Andruckes der Walzen gegeneinander,
d.h.
-
ein Entlasten der Warenbahn zwischen den Walzen 54, 55 von dem Druck
der Walze 55 erreichen.
-
Bei der Ausführungsform nach Fig. @ ist das Zylinderkolbenaggregat
75 mit seinen oberen Ende mit dem Führungsstück 76 verbunden und die Kolbenstange
77 greift an einem Schwenkarm 78 an, der mit dem unterhalb des Führungsstückes 76
gelegenen Lagergehäuse 79 verbunden Let.