DE2166487B2 - Schaltungsanordnung zum Steuern eines elektrooptischen Elements - Google Patents

Schaltungsanordnung zum Steuern eines elektrooptischen Elements

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DE2166487B2 DE19712166487 DE2166487A DE2166487B2 DE 2166487 B2 DE2166487 B2 DE 2166487B2 DE 19712166487 DE19712166487 DE 19712166487 DE 2166487 A DE2166487 A DE 2166487A DE 2166487 B2 DE2166487 B2 DE 2166487B2
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Description

Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1.
Da das bevorzugte Anwendungsgebiet der vorliegenden Schaltungsanordnung die Steuerung von Flüssigkristallzellen ist, wird die Erfindung im folgenden an Hand dieser Anwendung erläutert. Flüssigkristalle, also stark anisotrope Flüsigkeiten, wie nematische Flüssigkeiten, die einer dynamischen Streuung Fähig sind, haben seit einiger Zeit größeres Interesse und weitere Anwendung gefunden, z. B. für alpha-numerische Anzeigevorrichtungen, automatische Reklametafeln, Lichtverschlüsse, Spiegel steuerbaren Reflexionsvermögens usw. Bekanntlich isi die Lebensdauer von nematischen Flüssigkristallen bei Wechselspannungserregung um ein Mehrfaches größer
ίο als bei Gleichspannungserregung. Andererseits soll bei den meisten Anwendungen für die Steuerung des Lichtstreuvermögens von Flüssigkristallzellen nur möglichst wenig Leistung aufgewendet werden. Ähnliche Probleme treten auch bei andersartigen Verbrauchern, z.B. Elektrolumineszenzeinrichtungenauf. Aus der US-PS 34 99 112 (entsprechend der DT-OS 1618 827) ist eine elektrooptische Anzeigevorrichtung mit einer Flüssigkristallschicht bekannt, die sich zwischen zwei einander orthogonal kreuzenden Gruppen von streifenförmigen Elektroden befindet. Zum Steuern der Elektroden ist an beide Gruppen jeweils ein vielpoliger Drehschalter angeschlossen. Zum Einschalten von jeweils zwei einander kreuzenden Elektroden wird die eine an eine Wechsel- oder Gleich-
S5 spannung und die andere an Masse gelegt, während die übrigen, nicht gewählten Elektroden ohne definierte Spannung sind. Zum Ausschalten der Elektroden werden sie lediglich wieder von der Spannungsquelle ι ^trennt. In manchen Fällen, beispiels-
weise wenn das zu steuernde Element eine Flüssigkristallzelle ist, kann es sich jedoch ergeben, daß das Element durch einfaches Abschalten der Spannungsquelle nicht ohne weiteres den gewünschten Ruhezustand annimmt.
Bei Transistorverstärkern zum Steuern eines elektrooptischen Elementes ergibt sich ferner das Problem, daß ohne besondere Maßnahmen sowohl bei ausgeschaltetem als auch bei eingeschaltetem Element Strom aus der Betriebsspannungsquelle entnommen wird, was in vielen Fällen sehr unerwünscht ist.
Aufgabe der Erfindung ist, eine Schaltungsanordnung anzugeben, mit der ein elektrooptisches Element, wie z. B. ein Flüssigkristallelement, mit möglichst geringer Leistung in genau definierte Ein- und Ausschaltzustände steuerbar ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die in den Patentansprüchen beschriebene Schaltungsanordnung. Die Erfindung hat den Vorteil, daß die Steuerschaltung relativ einfach ist und wenig Leistung verbraucht. Bei geeigneter Ausgestaltung eignet sich die Schaltungsanordnung auch gut für eine Realisierung als integrierte Schaltung. In gewissen Fällen, insbesondere bei Flüssigkristallzellen, hat die Erfindung den besonderen Vorteil, daß in dem elektrooptischen Element keine Gleichstromkomponente fließen kann (wodurch z. B. die Lebensdauer einer Flüssigkristallschicht herabgesetzt würde), und zwar selbst dann nicht, wenn eine unipolare Wechselspannung, d. h. eine pulsierende Gleichspannung, angelegt wird.
Der Erfindungsgedanke wird im folgenden an Harn] von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit dei Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Querschnittsansicht durch eine Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung bekannter Bauart,
6S F i g. 2 eine schematische Darstellung von Elektrodenelementen der Anzeigevorrichtung gemäß Fig. 1 F i g. 3 ein Schaltbild eines Ausführungsbeispieli der Erfindung,
F i g. 4 eine graphische Darstellung des Verlaufes von Signalen, die in der Schaltungsanordnung gemäß F i g. 3 auftreten,
F i g. 5 ein Schaltbild eines anderen Ausfühmngsbeispiels der Erfindung, das nach demselben Prinzip irbeitet wie die Schaltungsanordnung gemäß F i g. 3 und Erregungswechselspanmingen an mehrere Flüssigkristallverbraucher zu liefern vermag,
F i g. 6 ein Schaltbild eines Logik-Schaltnetzes, das an die Stelle eines Teiles der Schaltungsanordnung gemäß F i g. 3 treten kann,
F i g- 7 ein Schaltbild eines weiteren Ausfuhrungsbeispiels der Erfindung,
F i g. 8 ein Schaltbild wieder eines anderen Ausführungsbeispiels der Erfindung und
F i g. 9 ein Schaltbild, das zeigt, wie die Schaltungsanordnung gemäß F i g. 8 abgewandelt werden kann, indem man die dort verwendeten steuerbaren polaren Halbleiterdioden (Triac) durch Transistoren und Dioden ersetzt.
In den F i g. 1 und 2 ist eine konventionelle Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung dargestellt. Sie enthält eine leitende rückseitige Elektrodenplatte 10, die undurchsichtig sein kann und sich auf der Innenseite einer Glasplatte 12 befindet, ferner enthält sie eine Anzahl von transparenten Leitern, von denen drei Leiter 14, 16 und 18 in F i g. 1 im Schnitt zu sehen sind. Die transparenten Leiter sind auf der Innenseite einer zweiten Glasplatte 20 angeordnet. Zwischen den beiden Glasplatten befindet sich eine nematische Flüssigkristallschicht 22, die auf dem Prinzip einer dynamischen· Lichtstreuung arbeitet. Nähere Angaben über solche Materialien und ihre Arbeitsweise finden sich in der Veröffentlichung von G. H. Heilmeier, L. A. Zanoni und L. A. B a r t ο η »Dynamic Scattering: A New Electrooptic Effect...«, PROCEEDINGS OF THE IEEE, Bd. 56, Nr. 7, JuIi 1968.
In F i g. 2 sind lediglich die rückseitige Elektrodenplatte 10 und die auf der vorderen Glasplatte 20 angeordneten Elektroden dargestellt, letztere haben einen gewissen Abstand voneinander und sind von der rückwärtigen Elektrodenplatte durch die Flüssigkristallschicht getrennt. Die dargestellte Anzeigevorrichtung ist eine numerische Sieben-Segment-Anzeigevorrichtung.
Wenn in Betrieb der in den F i g 1 und 2 dargestellten Anzeigevorrichtung eine Gleichspannung ausreichender Amplitude oder eine Wechselspannung relativ niedriger Frequenz, wie 60Hz, und ausreichender Amplitude zwischen ein Segment, wie das Segment 18 und die rückwärtige Elektrodenplatte 10 gelegt werden, tritt in dem zwischen dum Elektrodensegment 18 und der rückwärtigen Elektrodenplatte 1.0 in der Flüssigkristallschicht 22 Turbulenz auf, und der betreffende Bereich streut dann Licht. Wenn die Spannung wieder abgeschaltet wird, kehrt die Flüssigkristallschicht wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurück, und as Lichtstreuvermögen nimmt auf einen entsprechend niedrigen Wert ab, so daß die Flüssigkristallschicht wieder im wesentlichen transparent aussieht. Die Relaxationszeit liegt in der Größenordnung von Zehnern oder Hunderten von Millisekunden. Die Relaxation, also die Löschung des Streuvermögens der Flüssigkristallschicht, kann durch Anlegen einer Wechselspannung verhältnismäßig hoher Frequenz, z. B. in der Größenordnung zwischen 2 und 20 kHz, an den Kristall beschleunigt werden. All dieses ist bekannt und gehört nicht zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Eine Schaltungsanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in F i g. 3 dargestellt Sie enthält zwei invertierende Verstärker mit npn-Transistoren 30 und 32, deren Emitter jeweils mit Masse verbunden ist Die Kollektoren 34 und 36 der Transistoren 30 bzw. 32 sind über Widerstände 36 bzw. 38 an eine Gleichspannucgsquelle V angeschlossen. Zwischen die beiden Kollektoren 34 und 36 ist ein einen Flüssigkristall enthaltender Verbraucher 40 geschaltet, der ähnlich wie die Anzeigevorrichtung gemäß F i g. 1 und 2 ausgebildet sein kann. Die den Elektrodensegmenten gemeinsame rückwärtige Elektrodenplatte 10 ist durch einen dicken Strich angedeutet, und ihr liegt eine Frontplattenelektrode, z. B. die Elektrode 18, gegenüber. Dazwischen befindet sich die Flüssigkristallschicht. Die Schaltungsanordnung hat eine Eingangsklemme 42, der eine unipolare
ao Wechselspannung, d. h. eine pulsierende Spannung, wie die Rechteckschwingung V0 zuführbar ist. Die Kurvenform dieser Spannung ist nicht sehr wesentlich, und man kann z. B. auch eine sinusförmige Wechselspannung, die einer Gleichspannung genügender Größe überlagert ist, verwenden. Von der Klemme 42 gelangt die Spannung V0 zu einer Klemme 44 eines Schalters 46, zu einem Inverter und über einen Widerstand 50 zur Basis 52 des Transistors 32.
Wenn sich der Schalter 46 im Betrieb der Schaltungsanordnung gemäß F i g. 3 in der dargestellten Stellung befindet, erscheint die Rechteckschwingung V0 mit der gleichen Phase an den Basiselektroden 52 und 54 der Transistoren 30 und 32. Beide Transistoren werden also zugleich aufgetastet und gesperrt, sie arbeiten also im Gleichtaktbetrieb, so daß die Spannungen an den Kollektoren 34 und 36 ebenfalls miteinander ansteigen und fallen. Dementsprechend ist auch die Spannungsdifferenz VLCl an der Flüssigkristallschicht gleich Null, wie in Fig.4 dargestellt ist, und die Flüssigkristallschicht verbleibt in ihrem nichterregten oder gelöschten Zustand.
Die Flüssigkristallschicht kann durch Umlegen des Schalters 46 eingeschaltet werden, d. h. dadurch, daß man den beweglichen Kontakt des Schalters 46 von der Klemme 44 auf eine Klemme 56 umlegt, die mit der Ausgangsklemme des Inverters 48 verbunden ist. Die steuernde Spannung Vn wird den Basiselektroden 52 und 54 nun mit entgegengesetzten Phasenlagen zugeführt. Die beiden Verstärker 30 und 32 arbeiten nun im Gegentakt- oder DifFerenzbetrieb, und an der Flüssigkristallschicht tritt nun eine Einschaltspannung Vic.» (Fig.4) verhältnismäßig großer Amplitude auf, die bewirkt, daß die Flüssigkristallschicht Licht dynanisch streut.
In Fig. 3 ist der Schalter 46 zur Vereinfachung der Erläuterung als mechanischer Schalter dargestellt. In der Praxis wird man jedoch gewöhnlich die ganze Anordnung voll elektronisch aufbauen, und man kann hierfür z. B. die in F i g. 6 dargestellte Schaltungsan-Ordnung aus Verknüpfungsgliedern verwenden. Die Schaltungsanordnung gemäß Fig. 6 tritt dann an die Stelle des gestrichelt umrahmten Schaltungsteiles 60 in F i g. 3.
Das in F i g. 6 dargestellte Schaltnetz enthält zwei Inverter 62 und 64 und drei Nand-Glieder 66, 68 und 70. Die Steuerspannung Vc wird dem Inverter 62 und dem Nand-Glied 68 zugeführt, und die unipolare Steuerwechselspannung K0, deren Amplitude
sich zwischen Masse entsprechend dem Binärwert Null und einem den Binärwert Eins darstellenden positiven Wert ändert, liegt am Inverter 64 und dem einen Eingang des Nand-Gliedes66. Wenn die Steueroder Betätigungsspannung Vc im Betrieb der Schaltungsanordnung gemäß F i g. 6 den Binärwert 0 darstellt, liefert der Inverter 62 ein einer binären 1 entsprechendes 'Signal an das Nand-Glied 66, und das Nand-Glied 68 liefert ein einer binären 1 entsprechendes Ausgangssignal unabhängig vom Wert von V0. Wenn V0 den Wert 0 hat, liefert das Nand-Giied 66 ein Ausgangssignal des Wertes 1, so daß V0 ebenfalls den Wert 0 hat. Wenn V0 den Wert 1 hat, liefert das Nand-Glied 66 ein Ausgangssignal des Wertes 0, so daß V0 ebenfalls den Wert 1 hat. Wenn Vc den Wert 0 hat, ist offensichtlich V0 = V0 wie bei Fig.3, wenn der Schalter 46 die dargestellte Stellung einnimmt. Mit anderen Worten gesagt, arbeiten die Verstärker 30 und 32 dann im Gleichtakt. In entsprechender Weise ist leicht einzusehen, daß V0 = V0 ist, wenn Vc den Wert 1 hat. In diesem Falle arbeiten die Verstärker 30 und 32 (F i g. 3) im Gegentakt, und die Flüssigkristallschicht ist »eingeschaltet«.
Die Schaltungsanordnung gemäß F i g. 3 hat den Vorteil, daß der Verstärker 32 für den Betrieb einer ganzen Anzeigevorrichtung, wie sie in F i g. 1 und 2 dargestellt ist, nur ein einziges Mal benötigt wird. Für die verschiedenen Frontplattenelektroden 14,16 usw. werden selbstverständlich zusätzlich getrennte Verstärker 30 mit jeweils einem eigenen Schalter und Inverter (oder einer Schaltungsanordnung entsprechend F i g. 6) benöti<»t. Eine Schaltungsanordnung dieses Typs ist in F i g. 5 dargestellt, die zwei Verstärker 30-1 und 3Q-N mit jeweils einem Transistor vom η-Typ für eine entsprechende Anzahl N Elektroden zeigt. Die Arbeitsweise dieser Schaltung dürfte auf Grund der obigen Erläuterungen klar sein. Wenn man also ein spezielles Flüssigkristallelement löschen will, wird der zugehörige Schalter 46 in die in F i g. 5 dargestellte Stellung gebracht, während der betreffende Schalter 46 beim Einschalten des zugehörigen Flüssigkristallelementes umgeschaltet wird, so daß der zugehörige Inverter 48 eingeschaltet ist.
Die Schaltungsanordnungen gemäß F i g. 3 und 5 haben den Nachteil, daß sowohl im ausgeschalteten als auch im eingeschalteten Zustand der Flüssigkristallschicht ein beträchtlicher Strom durch die Widerstände 36 lind 38 (F i g. 3) fließt. Dieser Energieverlust wird bei dem in F i g. 7 dargestellten Ausführungsbeispiel, das komplementär-symmetrische Inverter enthält, weitestgehend vermieden.
Die Schaltungsanordnung gemäß F i g. 7 enthält einen invertierenden Verstärker 70 mit zwei npn-Transistoren 72 und 74 sowie einen pnp-Transistor 76. Außerdem enthält sie einen invertierenden Verstärker 78 mit zwei npn-Transistoren 80 und 82 sowie einen pnp-Transistor 84. Der Transistors 72 ist mit seinem Emitter an Masse und mit seinem Kollektor über einen Widerstand 86 mit der Basis des Transistors 76 verbunden. Der Emitter des Transistors 76 ist an eine Betriebsspannungsquelle V angeschlossen, während der Kollektor des Transistors 76 mit dem Kollektor des Transistors 74 verbunden ist. Der Emitter des Transistors 74 liegt an Masse. Der Verstärker 78 ist entsprechend geschaltet Zwischen die Kollektoren der Transistoren 74 und 80 ist ein Verbraucher 90 geschaltet, der eine Flüssigkristallschicht enthält
Im Betrieb der Schaltungsanordnung gemäß F i g. 7 wird einer Eingangsklemme 92 eine Steuerwechselspannung V0 zugeführt, und eine komplementäre Steuerspannung V0 wird über einen Inverter 96 an eine zweite Eingangsklemme 94 geliefert. Wenn sich ein Schalter 98 in der dargestellten Lage befindet und V0 ansteigt, werden die Transistoren 74 und 80 in Flußrichtung vorgespannt. Während der gleichen Periode sinkt V0 ab und sperrt den Transistor 82, und der Inverter 99 liefert eine niedrige Spannung
ίο an die Basis des Transistors 92, die diesen sperrt. Die Transistoren 76 und 84 werden also gesperrt, so daß keine Leistung verlorengeht. Wenn V0 absinkt, werden die Transistoren 74 und 80 gesperrt. Während dieser Periode steigt V0 an und spannt die Transistortn 72 und 82 in Flußrichtung vor. Dementsprechend können ein kleiner Emitter-Basis-Strom durch die Emitter-Basis-Strecke des Transistors 76, den Widerstand 86 und die Emitter-Kollektor-Strecke des Transistors 72 sowie außerdem ein kleiner Basisstrom
ao durch den Transistor 84 und die Kollektor-Emitter-Strecke des Transistors 82 nach Masse fließen, der Betrag dieser Ströme ist jedoch nicht wesentlich. Durch die Emitter-Kollektor-Strecken der Transistoren 76 und 84 fließen kerne Ströme, da die Transi-
s5 stoiren 74 und 80 gesperrt sind.
Wenn sich der Schalter in seiner anderen Stellung befindet, arbeitet die Schaltungsanordnung im Gegentakt. Wenn z. B. V0 einen hohen und V0 einen niedrigen Wert haben, ist der .Transistor 80 in Flußrichtung vorgespannt, während der Transistor 74 sperrt. Der Transistor 72 ist in Flußrichtung vorgespannt und schaltet den Transistor 76 ein. Dementsprechend fließt Strom durch die Emitter-Kollektor-Strecke des Transistors 76 und das Flüssigkristallele-
ment des Verbrauchers 90 sowie durch die Emitter-KoHektor-Strecke des Transistors 80. An der Flüssigkristallschicht liegt also eine Erregungsspannung vorgegebener Polarität. Während der nächsten Halbwelle werden die Transistoren 74 und 84 aufgetastet, so
daß am Flüssigkristallelement des Verbrauchers 90 eine Spannung entgegengesetzter Polarität auftritt.
Das in F i g. cS dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung arbeitet ebenso wie die bereits beschriebenen Schaltungsanordnungen mit einer unipolaren Erregungswechselspannung. Im Gegensatz zu den vorher beschriebenen Schaltungsanordnungen läßt man die Flüssigkristallschicht nicht einfach durch Relaxation in den gelöschten Zustand zurückkehren, sondern bewirkt eine beschleunigte Löschung durch eine Löschwechsel «nannung. Die Schaltungsanordnung gemäß Fig. 8 enthält zwei bipolar arbeitende Halbleiterschaltdioden (Triacs) 100 und 102, die mit ihrer ersten Anode oder HauptHemme an Masse und mit ihrer zweiten Anode oder Hauptklemme an ein Flüssigkristallelement 104 angeschlossen sind. Mit der steuerbaren Halbleiterdiode 100 ist außerdem eine niederfrequente Wechselspannungsquelle 106 über einen Widerstand 108 verbunden. Mit der steuerbaren Halbleiterdiode 102 ist eine hochfrequente
Wechselspannungsquelle 110 über einen Widerstand 112 verbunden. Der Steuerelektrode der steuerbaren Halbleiterdiode 102 wird über einen Widerstand 114 eine Steuergleichspannung Vc zugeführt Das Komplement dieser Spannung wird der Steuerelektrode der gesteuerten Halbleiterdiode 100 über einen Inverter 116 und einen Widerstand 118 zugeführt Die niederfrequente Wechselspannung kann irgendeine Frequenz bis beispielsweise 100 Hz haben, während
ft7Q
die Frequenz der hochfrequenten Wechselspannung in der Größenordnung von 104Hz liegen kann. Für das vorliegende Beispiel kann z. B. eine Frequenz von 20 kHz verwendet werden. In beiden Fällen kann man sowohl mit sinusförmigen Schwingungen als auch mit Rechteckschwingungen, wie sie bei Vn in F i g. 4 dargestellt sind, oder auch mit Schwingungen irgendwelcher änderet Kurventform arbeiten.
Wenn die Steuer- oder Schaltspannung Vc einen hohen Wert hat und die steuerbare Halbleiterdiode 102 für die an ihr liegende Wechselspannung durchlässig macht, liefert der Inverter 116 eine niedrige Spannung an die Steuerelektrode der gesteuerten Halbleiterdiode 100, die diese sperrt. In diesem Falle fließt dann die von der Wechselspannungsquelle 106 gelieferte niederfrequente Wechselspannung durch den Widerstand 108, das Flüssigkristallelement 104 und die Halbleiterdiode 102. Die Amplitude dieser Spannung reicht aus, um eine dynamische Streuung im Flüssigkristall zu erzeugen. Die hochfrequente Löschwechselspannung von der Quelle 110 fließt durch den Widerstand 112 und die steuerbare Halbleiterdiode 102 nach Masse und hat praktisch keinen Einfluß auf das Flüssigkristallelement 104.
Wenn das Flüssigkristallelement gelöscht werden soll, erhält die Spannung Vc einen niedrigen Wert, so daß die steuerbare Halbleiterdiode 102 sperrt und die steuerbare Halbleiterdiode 100 in den leitenden Zustand schaltet. Die hochfrequente Löschwechselspannung von der Quelle 110 fließt dann durch den Widerstand 112 und das Flüssigkristallelement 104 sowie die steuerbare Halbleiterdiode 100 nach Masse. Das Flüssigkristallelement wird dadurch rasch gelöscht. Die niederfrequente Wechselspannung von der Quelle 106 fließt durch den Widerstand 108 und die steuerbare Halbleiterdiode 100 nach Masse ab und hat praktisch keinen Einfluß auf das Flüssigkristallelement 104.
Bei Steueranordnungen für Anzeigevorrichtungen der in F i g. 1 und 2 dargestellten Art sollen die Verstärkerelemente im allgemeinen in einem Gehäuse integriert werden. Beim derzeitigen Stand der Technik sind jedoch bipolar arbeitende steuerbare Halbleiterdioden (Triac) noch nicht in integrierter Form herstellbar. Bei Anwendungen, für die die Steueranordnung in integrierter Form ausgebildet werden soll, werden daher die bipolar arbeitenden steuerbaren Halbleiterdioden 100 und 102 durch integrierbare Halbleiterdioden ersetzt. F i g. 9 zeigt eine geeignete Schaltungsanordnung, die an die Stelle der steuerbaren Halbleiterdiode 100 in Fig. 9 treten kann, wie durch den gestrichelten Block 120 angedeutet ist. Die steuerbare Halbleiterdiode 102 kann ebenfalls durch eine Schaltungsanordnung der in F i g. 9 dargestellten Art ersetzt werden.
ίο DieSchaltungsanordnunggemäß Fig.9 enthältkomplementärsymmetrische Transistoren, nämlich einen npn-Transistor 122 und einen pnp-Transistor 124. Der Transistor 122 ist, wie dargestellt, über eine Diode 124 mit einer Klemme B verbunden, an die
is über eine Diode 126 auch der Transistor 124 angeschlossen ist. Die Dioden 124 und 126 sind bezüglich der Kollektor-Emitter-Strecken der zugehörigen Transistoren in Flußrichtung gepolt. Sie müssen wegen der von Natur aus niedrigen Basis-Emitter-Lawinen-
ao durchbruchsspannung der Transistoren 122 und 124, die etwa 6 V beträgt, verwendet werden. Wenn das der Klemme A zugeführte Signal im Betrieb der Schaltungsanordnung gemäß Fig. 9 einen hohen Wert hat, leitet der Transistor 122 bei relativ positi-
a5 ver Spannung an der Klemme B, während der Transistor 124 bei relativ negativer Spannung an der Klemme B leitet. Die Schaltungsanordnung arbeitet also bei dieser Vorspannung bildirektional. Wenn andererseits die Spannung an der Klemme A einen niedrigen Wert hat, so daß der Basisstrom praktisch Null ist, sind beide Transistoren 122 und 124 gesperrt.
Die Schaltungsanordnung gemäß F i g. 9 kann also
in der Schaltungsanordnung gemäß Fi g. 8 verwendet werden, ohne deren oben beschriebene Arbeitsweise im Prinzip zu ändern.
Die Schaltungsanordnung gemäß F i g. 8 kann nicht bei Flüssigkristall-Anzeigevorrichtungen mit gemeinsamer rückseitiger Elektrodenplatte verwendet werden. Bei Verwendung der Schaltungsanordnung gemaß F i g. 8 müssen also an Stelle der rückseitigen Elektrodenplatte 10 in F i g. 2 getrennte rückseitige Elektrodenelemente verwendet werden, deren Form den Elektrodenelementen an der vorderen Seite der Anzeigevorrichtung entspricht, und jedes solche Elektrodenpaar muß dann durch eine Schaltungsanordnung gemäß F i g. 8 gesteuert werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
S09520/19S
P

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Schaltungsanordnung zum Steuern eines elektrooptsichen Elementes, insbesondere eines Flüssigkristallelementes, das zwischen die Ausgangselektroden von zwei an eine Betriebsspannungsquelle angeschlosenen Verstärkern geschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Verstärker (78, 70) jeweils zwei komplementäre symmetrische Transistoren (80, 84; 74, 76) enthalten, deren Leitungspfade in Reihe zwischen die Klemmen (V, Masse) der Betriebsspannungsquelle geschaltet sind und deren Ausgangselektroden miteinander verbunden sind, wobei das elektrooptische Element (90) zwischen die Ausgarjgselektroden der beiden Traiisistorpaaie geschaltet ist, daß zum Anlegen einer Wechselspannung an das elektrooptische Element (90) dew Steuerelektroden der beiden Transistoren (80, 84) des ersten Verstärkers eine Wechselspannung ruführbar ist, die jeweils einen dieser beiden Transistoren in den Leitzustand steuert und den jeweils anderen sperrt, während den Steuerelektroden der beiden Transistoren (74, 76) des zwei-Verstärkers eine bezüglich der den ersten Verstärker steuernden Wechselspannung phasenverschobene Wechselspannung zuführbar ist, welche den zu dem leitenden Transistor (z. B. 84) des ersten Verstärkers komplementären Transistor (z. B. 74) des zweiten Verstärkers leitend macht und den zu dem gesperrten Transistor des ersten Verstärkers komplementären Transistor des zweiten Verstärkers sperrt, und daß zum Abschalten der Wechselspannung des elektrooptischen EIementes (90) eine Anordnung (98) vorgesehen ist, welche die den zweiten Verstärker steuernde Wechselspannung in Phase mit der den ersten Verstärker steuernden Wechselspannung bringt.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transistoren (84. 80, 76,74) bipolare Bauelemente sind.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß den an die Steuerelektroden der Transistoren (84, 80, 76, 74) angelegten Wechselspannungen eine Gleichspannungskomponente überlagert ist.
4. Schaltungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beide Verstärker (70, 78) von einer gemeinsamen Wechselspannung (Vn) gesteuert sind, die den Steuerelektroden der Transistoren (74, 76) des einen Verstärkers (70) wahlweise über einen die Phasenverschiebung bewirkenden Inverter (96) zuführbar ist.
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