DE2166036C3 - Verfahren zur Isolierung von Proteinen aus Preßkuchen die aus pflanzlichen Körnern hergestellt wurden - Google Patents
Verfahren zur Isolierung von Proteinen aus Preßkuchen die aus pflanzlichen Körnern hergestellt wurdenInfo
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Description
25
Aus pflanzlichen Körnern, wie Erdnüssen. Raps oder Sojabohnen hergestellte proteinreiche Preßkuchen
sind in großen Mengen verfügbar, doch lassen sich daraus isolierte Proteine bislang nicht für menschlichen
oder tierischen Genuß verwerten, da sie eine Reihe von Verunreinigungen, insbesondere schwefelhaltige
Produkte, wie Isothiocyanate und Aflatoxine. enthalten. Von diesen schwefelhaltigen Verunreinigungen,
insbesondere von Thioglycosiden, in den Proteinen weiß man, daß sie beim Genuß der Proteine
zahlreiche physiologische Störungen verursachen, und die Aflatoxine, die sich insbesondere in Erdnußpreßkuchen
finden und heterocyclisch aufgebaute Stoffwechselprodukte bestimmter Pilze, wie Penicillium
aspergillus sind, besitzen krebserregende Wirkungen.
Man hat daher schon in der Vergangenheit versucht, derartige schwefelnaltige Verunreinigungen aus Rapspreßkuchen
durch Rösten, Destillieren, Wasserdampfbehandlung, Lösungsmittelextraktion oder Behandlung
mit Schwermetallsalzen zu entfernen, doch hat sich keines dieser Verfahren als wirksam erwiesen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht somit darin, ein Verfahren zur Isolierung von
Proteinen, die für den menschlichen und tierischen Genuß geeignet sind, aus derartigen Preßkuchen zu
bekommen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Isolierung von Proteinen aus Preßkuchen, die aus pflanzlichen
Körnern hergestellt wurden, ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Preßkuchen in wäßrigem Medium
bei 30 und 45C C mit Geotrichum candidum behandelt,
anschließend das wäßrige Medium von den Preßkuchen trennt, in bekannter Weise die Proteine aus
dem wäßrigen Medium durch Zugabe anorganischer Salze oder organischer Lösungsmittel ausfällt und die
ausgefällten Proteine von dem wäßrigen Medium abtrennt. Zweckmäßig führt man diese Behandlung
der Preßkuchen bei Temperaturen von 37 bis 40 C und mit einem wäßrigen Behandlungsmedium mit
einem pH-Wert ungefähr zwischen 4 und 6,5 durch.
Dieses Verfahren kann mit den unterschiedlichsten Preßkuchen aus pflanzlichen Körnern durchgeführt
werden, wie besonders mit Preßkuchen aus Raps.
Rübsamen. Erdnüssen, Sonnenblumenkerncn. Sojabohnen Sesam. Rizinus. Baumwollsamen, Vinia sencnsis,
der kleinen Saubohne und anderen pflanzlichen
Körnern. „ . _
Bei der Behandlung des Preßkuchens ran Geotrichum candidum in wäßrigem Medium sorgt man
zweckmäßig für einen innigen Kontakt der Preßku-henbestandteile
mit dem Mikroorganismus. Voi der Behandlung liegt der pH-Wert des wäßrigen
Mediums am höchsten und fällt während der Behandlung gewöhnlich ab. Die Behandlungsdauei
variiert mit der Temperatur und mit anderen Verfahrensparametern. Bei einer Temperatur von 30 C
erhält man beispielsweise eine vollständige Entgiftung während 30 bis 40 Stunden, während man die Behandlungsdauer
auf weniger als 30 Stunden verkürzen kann, wenn man zwischen 37 und 40J C arbeitet,
Gelegentlich kann es erforderlich sein, die Behandlungsdauer sogar auf 60 bis 90Stunden /u verlängern.
Die~Behandlunc erfolgt bei stationären Bedingungen
oder unter Bewegung mit oder ohne Belüftung. Ein Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß der genannten
Behandlung keine Sterilisierung vorausgehen
muß.
Nach der Behandlung der Preßkuchen mit Geotrichuiü
candidum in dem wäßrigen Medium erfolgt die Abtrennung des behandelten Materials von dem
wäßrigen Medium, worauf aus dem wäßrigen Medium durch Fällung bei dem isoelektrischen pH-Wert die
Proteinfraktionen isoliert werden, indem man etwa wäßrige Lösungen anorganischer Salze, wie Ammoniumsulfat,
oder organische Lösungsmittel, wie Äthanol oder Methanol, zusetzt.
Nachfolgend werden nun die charakteristischen Eigenschaften des verwendeten Mikroorganismus Geotrichum
candidum und dessen Züchtungsbedingungen beschrieben.
I. Merkmale des verwendeten Mikroorganismus
Geotrichum candidum
Geotrichum candidum
(1) Morphologie und Biologie
Mikroskopisch betrachtet, ist das Mycel weiß,
verzweigt und mit vielen Trennwänden versehen. Konidiophoren sind nicht vorhanden. Die Konidien
sind monozellulär, ohne Samenkapsel, kugelförmig bis zylindrisch und entstehen durch Segmentation
des Mycel (Konidien-Arthrosporen). Ihre Maße liegen unter 3 bis 6 χ 6 bis 12 μ. Die obigen Eigenschaften
erlauben die Klassifizierung des Mikroorganismus in der Art Geotrichum candidum Link ex Persoon.
Der Mikroorganismus läßt sich auf den meisten gebräuchlichen Medien (Sabouraud. Czapek, Nährapfel,
Pepton) züchten, aber bei Sauion-Medium ist die Kultur am üppigsten. Diese Art verarbeitet alle
Kohlenhydrate und alle stickstoffhaltigen Verbindungen (Nitrat-, Ammoniak-, Harnstoff-, Amin-, Protein-,
Pyrimidin- und Purinstickstoff). Die Purinbasen ergaben aber die beste Proteinausbeute.
(2) Züchtungsmedium und Kulturbedingungcn
Die Konservierung des Stammes erfolgt mit festem Sauton-Medium. Die Züchtung wird mit einem Kulturmedium
durchgeführt, das am besten folgendermaßen zusammengesetzt ist:
(a) eine Minerallösung mit dem pH-Wert = 6,8 (KH2PO4: 1 g; MgSO4, 7 H2O :0,5 g; KCl :0.2 g;
CaCK : 0,2 g; FeSO4, 7H,O; 0.03 n; ZnSO4.
7 H20:0.01 g; CuSO4, 5 H2O: 2 mg;
destilliertes Wasser ad 1000 ml).
7 H20:0.01 g; CuSO4, 5 H2O: 2 mg;
destilliertes Wasser ad 1000 ml).
(b) 35 g GlucoseLiter,
(c) 5 g Harnsäure oder 4 g Harnstoff Liter.
Dieses Medium wird in Erlenmcyer-Kolben von 500 ml in einer Menge von 100 ml je Kolben gegeben
und wird dann 15 Minuten lang bei HOC sterilisiert. Das Nihrmedium wird mit einer wäßrigen Kultur
von Geotrichum candidum, die man auf einem Sauton-Medium erhalten hat, unter sterilen Bedingungen
beimpft. Nun wird die Kultur mit einem Rührwerkzeug mit 130 U/min bei 30 C 48 Stunden
inkubiert.
11. Die Kontrollverfahren
5-Vinylthiooxazolidon, abgekürzt VTO, ist repräsentativ
für Thioglycoside. und der Restgeha)! dieser Substanz in dem Preßkuchen nach der erfindungsgemäßen
Behandlung wird wie folgt bestimmt:
(a) Erhalt der enzymatischen Aufbereitung
der Myrosinase
der Myrosinase
Man hat beobachtet, daß das Mehl des weißen,
entölten Senfs vergleichbare Resultate mit der Lösung von Myrosinase gibt. Daher verwendet man dieses
Mehl bei den Versuchen. F i g. 1 zeigt die Kurve der VTO-Absorption bei Rapspreßkuchen (ausgezogene
Linien) und bei Senfmehl (gestrichelte Linien), wobei die optische Dichte auf der Ordinate und die Wellenlänge
/. in nm auf der Abszisse aufgetragen sind.
Die Körner des weißen Senfs werden gemahlen, dann dreimal mit 5 Volumteilchen Petroläther entölt,
bei Umgebungstemperatur getrocknet und im Froster bei — 20 C konserviert.
(b) Enzymatische Reaktion
In einem Erlenmeyer-Kolben von 500 ml wiegt man 2 g des zu analysierenden Preßkuchens und 0,2 g
des entölten Senfmchls ein, dann gibt man 100 ml Phosphatpuffer mit einem pH-Wert von 7 zu
(Na2HPO4 ■ 12 H2O zu 23,08 g/l = 400 ml; KH2PO4
zu 9,07 g, 1 = 600 ml). Man inkubieri unter Rühren bei 30 C 2 Stunden lang.
(c) Extraktion des VTO und Dosierung
Nach Beendigung der enzymatischen Reaktion filiert man die Lösung durch Papier und extrahiert
einen Millimeter zweimal mit je 100 ml Diäthyläther. Die ätherischen Fraktionen werden zusammengegeben,
auf 25 ml aufgefüllt, über hydrophile Baumwolle gefiltert und spektrophotometrisch gemessen (Bande
des VTO bei 248 nm).
Man mißt die Absorption bei 225, 248 und 265 nm. und man berechnet die optische Dichte, korrigiert
durch Abziehen der Werte bei 225 und 265 nm vom Wert bei 248 nm. Man trägt die erhaltene Differenz
auf der Vergleichskurve von Wetter (F i g. 2) auf. um den Gehalt .ν an VTO in meg ml zu erhalten.
Der Gehall an VTO in Gramm für 100 g Preßkuchen wird gemäß der folgenden Gleichung beil
"·5 ν
stimmt: '".' . wobei M die Masse der Probeentnahme
in Gramm ist.
F i g. 2 zeigt die Normalkurve nach Wetter. Die Gerade der graphischen Darstellung repräsentiert
die Werte der oDlisehen Dichte, die auf der Ordinate
in Abhängigkeit der Konzentration an VTO (^g ml)
aufgetragen ist.
Beispiel 1
S
S
Dieses Beispiel arbeitete mit Rapspreßkuchen. Die Behandlung des Papspreßkuchens erfolgte in einem
Versuchsfermenter von 40 1 mil folgender Mischung:
Rapspreßkuchen 6 kg
Kultur von Geotrichum candidum 5 1
Leitungswasser 19 1
pH-Wert zu Anfang = 6.4; pH-Wert bei der Extraktion = 4.
Fig. 3 zeigt mit der oberen Kurve die Veränderung
des pH-Wertes während der Preßkuchenbehandlung und mit der unteren Kurve die Veränderung des
Proteingehalts des wäßrigen Mediums in Abhängigkeil von der Behandlungszeil in Stunden.
Das Gemisch wird mit einem langsamen Rührwerkzeug oder stationär während 30 bis 60 Stunden
bei 37 C ohne vorhergehende Sterilisation behandelt. Bewegung des Mediums und Belüftung sind nicht
notwendig, wenn man kleine Volumina behandelt
An Hand von Probeentnahmen wurde die Freisetzung des VTO in dem wäßrigen Medium ermittelt.
F i g. 4 zeigt das Abfallen des VTO-Gehaltes des Rapspreßkuchens unter der Wirkung von Geotrichum
candidum. Die Menge des VTO ist in g 100 g des Rapsprcßkuchens auf der Ordinate aufgetragen. Die
Dauer der Behandlung, ausgedrückt in Stunden, ist auf der Abszisse aufgetragen. Die Kurve (1) zeigt die
Resultate, die man bei einer Temperatur bei 37 C erhält, und die Kurve (2) zeigt vergleichsweise die bei
27 C erhaltenen Ergebnisse. Man sieht, daß die Temperalurzunahme
eine erstaunliche Wirkung ausübt. Bei 27 C hydrolysieren zunächst die Thioglycoside.
und der Abbau der Isothiocyanate beginnt erst nach 35 Stunden und ist erst nach 85 Stunden vollständig.
Dagegen erfolgen bei 37 C die Hydrolyse der Thioglycoside
und der Abbau der Isothiocyanate gleichzeitig.
Im Verlauf der Behandlung lösen sich nach und nach die Proteine des Rapsprcßkuchens. Wenn man die
Behandlung 60 bis 80 Stunden lang bei 37 C durchführt, gehen 90"/« der Proteine in Lösung. In den
ersten 30 Stunden werden freigesetzt: ein für Mäuse toxisches Heteroprotein («-Protein) und ein Protein,
das reich an Glutaminsäure. Prolin. Lysin und schwefelhaltigcn Aminosäuren ist ((/-Protein). Zu Beginn
der 35. Stunde beobachtet man ein Verschwinden des κ-Proteins und die Freisetzung der löslichen
Fraktionen, deren Aminosäurezusammensetzung sehr benachbart der des gesamten Rapspreßkuchens ist
(siehe Tabelle unten).
Die so erhaltenen Fraktionen können leichi ausgefällt
worden und habet1 einen Proteingehall zwischen 65 und 80%.
Die Proteine in dem wäßrigen Medium werden fraktioniert gefällt, und zwar «-Protein durch Zugabe
von 20%iger Lösung von (NH4J2SO4 (Gewicht Volumen)
und ,i-Protcin durch Zugabe von 40%iger Lösung von (NHJ2SO4 (Gewicht/Volumen).
Die Aminosäuren und der Cellulosegehalt im unbehandelten Preßkuchen, im unlöslichen Anteil nach der Behandlung, im löslichen Anteil insgesamt und im ,('-Protein wurden analytisch bestimmt und sind in der nachfolgenden Tabelle I zusammengestellt.
Die Aminosäuren und der Cellulosegehalt im unbehandelten Preßkuchen, im unlöslichen Anteil nach der Behandlung, im löslichen Anteil insgesamt und im ,('-Protein wurden analytisch bestimmt und sind in der nachfolgenden Tabelle I zusammengestellt.
Gehalt an Proteinen in
Prozenten der
Trockengewichte ..
Prozenten der
Trockengewichte ..
Asparginsäure
Threonin
Serin
Glutaminsäure
Prolin
Glycin
Alanin
Valin
Cystin
Methionin
Isoleucin
Leucin
Tyrosin
Phenylalanin
Ammoniak
Lysin
Histidin
Arginin
Thyptophan
Cellulose
RapsprcMkuchcn unbchandcll
35,3 7,0 4,3 4,3
18,3 7.4 5.2 4.2 4,7 2.6 1,9 4.6 7.0 2.5 4.2 1.8 5,3 2.7 6.5 1.2
14%
Unlösliche Fraktion
unterschiedlich
7.0
7.0
4.5
3.8
17.0
7.3
5.3
5.0
5.1
2.3
1.6
4.6
7.1
3.1
4.1
1.6
5.1
3.0
6.8
3.8
17.0
7.3
5.3
5.0
5.1
2.3
1.6
4.6
7.1
3.1
4.1
1.6
5.1
3.0
6.8
unterschiedlich
Lösliche Fraktion insgesamt
64
7,0
4,0
4,4
7,0
4,0
4,4
19.2
7.2
5.2
5,2
4.8
3.2
2.1
4.3
7.3
2.9
3.9
1.6
6.1
3.2
6.6
7.2
5.2
5,2
4.8
3.2
2.1
4.3
7.3
2.9
3.9
1.6
6.1
3.2
6.6
2%
,;-Protein
100
2.4 3.0 3.2 26.0 9.2 4.1 3.8 3.9 4.8 2.4 3.2 6.1 1.4
2.8 2.3 6.8 3.5 5.6 0.9 0%
Das /(-Protein kann folgendermaßen isoliert werden: Zu dem wäßrigen Behandlungsmedium gibt man 20%
(Gewicht/Volumen) (NH4)SO4 zu. und die erhaltene
Ausfällung wird abgetrennt. Sodann gibt man zu dem abgetrennten wäßrigen Medium erneut 20% (Gewich;
Volumen) (NHJ2SO4 zu. und man gewinnt
die zweite Ausfällung durch Zentrifugieren: man löst diese in einem Minimum von destilliertem Wasser,
dialysicrt und lyophilisiert. Man erhält so ungefähr 17 g Protein pro Liter Behandlungsmedium.
Dieses /i'-Protein ist im Wasser löslich, enthält
100% des Proteins, besitzt im Absorptionsspektrum im Ultraviolcttbereich ein Peak bei 225 ηΐμ. ist bei
der Elektrophorese homogen und wandert zur Anode:
sein isoeleklrischer pH-Wert ist 12,2. Bei der Chlorwasserstoffsäurehydrolyse
setzt dieses Protein alle Aminosäuren frei (s. Tabelle 1) und ist durch einen erhöhten Gehalt an Glutaminsäure und an Prolin
gekennzeichnet.
120 weibliche Mäuse wurden in 4 Gruppen zu je 30 Mäusen unterteilt. Die nachfolgende Tabelle
zeigt die Zusammensetzung der verwendeten Futtermittel, wobei die Futtermittel Nr. 1 bis 3 zu Vergleichszwecken
dienen und das Futtermittel Nr. erfindungsgemäB isolierte Proteine enthält. Der Versuch
wurde vom 16. Juni bis zum 2. Oktober 196S durchgeführt. Die Mäuse wurden zweimal pro Woche
gewogen.
Gerste
Hafer
Weizen
Mais
Erdnußkuchen
Sojabohnenpreßkuchen
Rapspreßkuchen
Polnischer Rapspreßkuchen
Aus Rapspreßkuchen isolierte Proteine insgesamt
Mehl aus norwegischem Fisch
Tabelle ! 1 | Nr. 2 Futtermittel Nr. 3 | (%) | Futtermittel Nr | |
ruttermiuel | Nr. 1 Futtermittel | Bestandteile | 9 | |
13.4 | (%) | |||
Γ") | 19.5 | 11 | ||
10 | 18 | 16 | ||
15 | 0 | 22 | ||
22 | 0 | 21.5 | ||
20 | 0 | 0 | ||
6.5 | 28.6 | 0 | ||
15 | 0 | 0 | ||
0 | 3 | 0 | ||
0 | 0 | |||
0 | 3 | |||
3 | ||||
(Hol | ||||
8 | ||||
12 | ||||
18 | ||||
16.5 | ||||
0 | ||||
0 | ||||
34 | ||||
0 | ||||
0 | ||||
3 | ||||
Fortsetzung
Hefe
Durch Zerstäubung hergestelltes
Mischpulver
Mischpulver
Mineralische und vitaminische Zusätze
% der gesamten Proteine
Gehalt an Thioglycosiden (ausgedrückt in VTO)
Gehalt an freiem VTC)
Gewichtszunahme pro Maus in
Gramm
Gramm
luUcrmittel Nr. 1 luuermilicl Nr. 2 lultermiliel Nr. .
Bestandteile
0.5
6
6
21.S3
0
0
0
10.2
Tabelle III
Gruppe 1 (am 3.10. gestorben)
Gruppe 1 (am 3.10. gestorben)
Leber
Milz
Nieren
Gehirn
Trocken substanz (TsI |
freie Amino säure pro Gramm Ts |
Proteine pro Ts |
ΓοΙ | ims) | |
27.1 | 6.2 | M |
22.2 | 5.8 | 73.8 |
22.5 | 5 | 57 |
19.6 | 7.3 | 54.5 |
phosphor pro Ts
ΓΊ.Ι
1.1
1.9
0.9
1.29
1.9
0.9
1.29
0.5
6
6
21.20
1.6 mg g
0
0
10,14
Dieser Nährmittelversuch zeigt, daß die Giftigkeit des Rapspreßkuchens bei der Maus nicht gewichtsmäßig
in Erscheinung tritt.
Die mit dem Futtermittel Nr. 4 erhaltenen Gewichtszunahmen
sind am besten, was auf ein besseres Gleichgewicht an Aminosäuren der gesamten löslichen
Fraktion und dem schwachen Gehalt an Cellulose zurückzuführen sein dürfte.
Die wie oben behandelten Mäuse wurden am 3. Oktober getötet und in die Zellgewebe und nachfolgender1
Organe genau zerlegt: Gehirn, Herz, Lunge, Nieren. Milz. Leber, Magen, Darm, Muskeln, Haut
und Haare, Knochen. Bei jedem dieser Probestücke werden die Trockengewichte, der Gehalt an freien
Aminosäuren, der Gehalt an den gesamten Proteinen und der Gehalt am gesamten Phosphor bestimmt.
Die Resultate wurden in der nachfolgenden Tabelle 111
zusammengestellt.
Die Tabelle III unten zeigt die folgenden Unterschiede:
Der Gehalt an Trockensubstanz ist praktisch bei allen Organen und Zellgeweben in den Gruppen
Nr. 1 bis 4 konstant. Der Gehalt der Organe der Gruppen 2 und 3 an Gesamtphosphor ist vermindert,
insbesondere in den Knochen.
Die freie Leberglukose ist bei den Mäusen der Gruppen Nr. 2 und 3 sehr angereichert. Dieses
Phänomen kann durch eine Verhinderung oder Hemmung der Phosphorylierungen veranlaßt werden.
Die Ergebnisse der Analysen bei den Mäusen der Gruppe Nr. 4 zeigen, daß die erfindungsgemäß isolierten
Proteine ein hervorragendes Futtermittel sind.
Darm
Haut und
Haare .
Haare .
Muskeln .
Knochen .
Lunge ...
Herzen. . .
Mägen ...
Knochen .
Lunge ...
Herzen. . .
Mägen ...
Leber .
("■«I
0,5
-ι
21.04
21.04
0
0
0
11.04
l-uttermitlel Nr.
<"»)
0.5
~\ 21.53
0 0
14.2
Irockcn-
substan?
(Ts|
20,2
50,8
27,2
42,2
20
21,6
19.1
freie Aminosäure pro Gramm Ts
13,2
2,1 4
2,2
5.7
5,8
11,1
70,2
45.8 60,7 45,7 64,8 69,3 65
Gesamt -
phosphor
pro Ts
0,19
0,75
8,3
0,90
0,80
mg an Glukose
pro Gramm der Trockensubstanz 38,2
Gruppe 2
Leber. ...
Milz
Nieren . . .
Gehirn . . .
Darm....
Haut und
Haare .
Muskeln .
Knochen .
Lunge . . .
Her/en
Mäcen .
Gehirn . . .
Darm....
Haut und
Haare .
Muskeln .
Knochen .
Lunge . . .
Her/en
Mäcen .
Leber
Trockensubstanz
(Ts)
(Ts)
24.3
21,3
23
18
19
49.5
29,4
42,4
18.6
21.6
20.6
29,4
42,4
18.6
21.6
20.6
freie Aminosäure pro Gramm Ts
I mg I
8.7 6,3 5,9 8,5 15
2.3 3.6 2.1 5.8
5,6 j 8.5
1rotc ine | Gesamt- |
pro 1 s | phospho pro Ts |
67.8 | 0.98 |
79.5 | 1,65 |
65 | 0.88 |
59.8 | 1,34 |
74.3 | 1.42 |
46,9 | 0,18 |
56.5 | 0.70 |
46.5 | 6.6 |
69 | 0,85 |
71.2 | 0.80 |
69 | 0.93 |
mg an Glukose
pro Gramm der Trockensubstanz 52.6
Leber....
Milz
Nieren ...
Gehirn...
Därme...
Haut und
Haare .
Muskeln .
Knochen .
Lungen ..
Herzen...
Mägen ...
Gehirn...
Därme...
Haut und
Haare .
Muskeln .
Knochen .
Lungen ..
Herzen...
Mägen ...
Leber.
Gruppe 3
Trockensubstanz
(Ts)
(Ts)
25,9
22,8
23,7
17,5
20,8
22,8
23,7
17,5
20,8
51,35
29,85
40,2
20,1
21,7
20,25
freie Aminosäure pro Gramm Ts
(mg)
6,6 5,8 6 10
17,2
1,9
3,3
2,3
5,9
9,2
Proleine pro Ts
66,2 75 58,6 56,3
72,5
44,5
56,3
43
65,5
65,5
67,5
Cicsiimt-
phosphor
pro Ts
0,89
1,51
0,81
1,3
1,37
0,10
0,63
0,85
0,87
0,90
lrocken- substanz (Ts) |
freie Amino säure pro Gramm Ts |
Proteine pro' Ts |
Gesamt phosphor pro Ts |
,4 |
(%) | (mg) | ("/„) | (%) | |
19,8 | 5,5 | 68 | 0,9 | |
22,3 | 5,3 | 72 | 0,8 | |
19,8 | 9,3 | 68,5 | 1 | |
mg an Glukose pro Gramm der Trockensubstanz |
||||
38 |
mg an Glukose
pro Gramm der Trockensubstanz 51,2
Gruppe 4 Lungen
Herzen.
Mägen .
Herzen.
Mägen .
Leber..
Die Tätigkeit von Geotrichum candidum ergibt einerseits eine Hydrolyse der Thioglykoside mit einer
Verminderung der auftretenden isothiocyanate und andererseits eine Freisetzung bis zur Zerstörung der
toxischen Heteroproteinbestandteile.
Die der Maus per os verabreichte Proteinfraktion, die mit 20%iger Ammoniumsulfatlösung -ausgefällt
wurde ((/-Prolein), verlangsamt das Wachstum bei der Dosis von 20 mg/kg. Durch aufeinanderfolgende
Zugabe von 20%iger und 40%iger wäßriger Ammoniumsulfatlösung kann man aber getrennte Fraktionen
von α-Protein und /i-Protein ausfällen, wobei letzteres 25% der gesamten Proteine ausmacht.
Trockensubstanz
(Ts)
(Ts)
Leber....
Milz
Nieren .. .
Gehirn.. .
Därme...
Haut und
Haare .
Muskeln .
Knochen .
Gehirn.. .
Därme...
Haut und
Haare .
Muskeln .
Knochen .
27,3
22
25,9
19.9
20
48,7
28,7
44
28,7
44
freie Aminosäure pro Gramm Ts
(mg)
5,9
5,4
5,1
8,9
13,6
2,1 3,6 2,4
69,9
74 59,5
55,2 71,2
47,1 62,3 48,3
Gesamtphosphor pro Ts
1,4 1,6 0,9 1,4 1,6
0,2 0,9 8,6
-- 3° Beispiel 2
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde mit Sojabohnenpreßkuchen
wiederholt, wobei die Sojabohnenproteine isoliert wurden. Diese wurden zu Versuchszwecken
an Mäuse verfüttert.
Zwei Gruppen von je 40 weiblichen Mäusen in guter Verfassung wurden verwendet. Die erste Gruppe
erhielt ein Futter aus 10% Gerste, 15%, Hafer, 22% Weizen, 20% Mais, 21,5% unbehandeltem Soja-
bohnenpreßkuchen, 3% Fischmehl, 0,5% Hefe, 6% Milchpulver und 2% mineralischen und Vitaminzusätzen.
Bei der zweiten Gruppe wurde in diesem Futter der Sojabohnenpreßkuchen durch die daraus
wie oben isolierten Proteine ersetzt. Das Wachstum der Mäuse mit den erfindungsgemäß isolierten Proteinen
wurde auch bei diesem Versuch eindeutig verbessert.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Isolierung von Proteinen aus Preßkuchen, die aus pflanzlichen Körnern hergestellt
wurden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Preßkuchen in wäßrigem Medium
bei 30 bis 45° C mit Geotrichum candidum behandelt, anschließend das wäßrige Medium
von den Preßkuchen trennt, in bekannter Weise die Proteine aus dem wäßrigen Medium durch
Zugabe anorganischer Salze oder organischer Lösungsmittel ausfällt und die ausgefällten Proteine
von dem wäßrigen Medium abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man die Preßkuchen bei 37 bis
40° C mit Geotrichum candidum behandelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den pH-Wert des wäßrigen
Behandlungsmediums ungefähr zwischen 4 und 6.5 hält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712166036 DE2166036C3 (de) | 1971-03-12 | 1971-03-12 | Verfahren zur Isolierung von Proteinen aus Preßkuchen die aus pflanzlichen Körnern hergestellt wurden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712166036 DE2166036C3 (de) | 1971-03-12 | 1971-03-12 | Verfahren zur Isolierung von Proteinen aus Preßkuchen die aus pflanzlichen Körnern hergestellt wurden |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2166036A1 DE2166036A1 (de) | 1972-09-21 |
DE2166036B2 DE2166036B2 (de) | 1974-11-21 |
DE2166036C3 true DE2166036C3 (de) | 1975-07-03 |
Family
ID=5829956
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712166036 Expired DE2166036C3 (de) | 1971-03-12 | 1971-03-12 | Verfahren zur Isolierung von Proteinen aus Preßkuchen die aus pflanzlichen Körnern hergestellt wurden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2166036C3 (de) |
-
1971
- 1971-03-12 DE DE19712166036 patent/DE2166036C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2166036B2 (de) | 1974-11-21 |
DE2166036A1 (de) | 1972-09-21 |
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