DE216464C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 27c. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. März 1909 ab.

Bei der Verwendung umlaufender Kompressoren für Kupolofen o. dgl. kommt es leicht vor, daß das Druckrohr des Kompressors sich ganz oder teilweise verstopft ■ und infolgedessen der Kompressor entweder sofort stehen bleibt oder der Druck in gefahrdrohender Weise wächst. Um auch bei einer derartigen Anwendung von Kompressoren deren Betrieb völlig gefahrlos zu machen bzw. durch

ίο die Druckluft selbst kleine Hindernisse aus dem Wege zu. räumen, wird nun gemäß vorliegender Erfindung die Eigenschaft der umlaufenden Kompressoren, bei konstanter Geschwindigkeit unabhängig von der Belastung und der Luftmenge stets auf gleichen Druck zu komprimieren, zu einem neuen Regelungsverfahren ausgenutzt. Zu diesem Zweck ist der Antriebsmotor des Kompressors mit einem Regler versehen, welcher bei normaler Geschwindigkeit sowie bis zu einer bestimmten höheren Umlaufszahl auf die dem Antriebsmotor zufließende Kraftmenge nicht einwirkt, dagegen bei noch höherer Umlaufszahl diese Kraftmenge drosselt bzw. ganz abschneidet.

Verstopft sich nämlich die Druckleitung des Kompressors, so wird gemäß der oben angeführten Eigenschaft umlaufender Kompressoren die Luftmenge abnehmen, der Kompressionsdruck aber derselbe bleiben. Dies hat zur Folge, daß nunmehr die Geschwindigkeit des Antriebsmotors und damit auch des Kompressors so lange steigt, bis der infolgedessen gleichfalls größere Kompressionsdruck das Hindernis beiseite zu schieben vermag, worauf unter Abnahme des Druckes die geförderte Luftmenge wieder größer wird und die Geschwindigkeit in ihre normale Umdrehungszahl zurückfällt. Während dieser Änderung der Tourenzahl bleibt die dem Antriebsmotor zugeführte Kraftmenge stets dieselbe, d. h. der diese Kraftmenge bestimmende Regler bleibt während dieser Zeit unwirksam. Der Regler tritt jedoch sofort in Tätigkeit, wenn trotz der gesteigerten Geschwindigkeit und des gesteigerten Druckes das Hindernis im Druckrohr nicht beseitigt wird. * In diesem Fall sperrt der Regler, um eine Überbeanspruchung aller Teile zu vermeiden, den Zufluß des Kraftmittels zum Antriebsmotor so weit ab, bis der Kompressor nur noch eine solche Luftmenge fördert, daß diese unter zulässigem Druck an dem Hindernis vorbei aus dem Druckraum entweichen kann.

Die Zeichnungen stellen eine Ausführungsform des Regelungsverfahrens dar, und zwar zeigt Fig. ι einen durch eine Dampfturbine angetriebenen Kompressor in Längsansicht, während Fig. 2 die Regelungsorgane der Dampfturbine im Schnitt zeigt.

Durch den Stutzen α des Kompressors b tritt die Luft zu dem Schleuderrade c, welches diese unter Umwandlung der Geschwindigkeit in Druck durch das Leitrad A in das Druckrohr e befördert. ■ Dieses Druckrohr ist durch die Leitung f mit einem Kupolofen g verbunden. Der Kompressor wird durch eine Dampfturbine h, welcher der Dampf durch die Leitung * zufließt, angetrieben. In die Dampf zuführungsleitung ist außer einem Hauptregelventil k und einer Schnellschlußklappe I noch ein Drosselventil m eingeschaltet, welch letzteres mit dem Achsenregler η in Verbin-

dung steht. Der Regler kann hierbei, wie in der Zeichnung dargestellt, bis zur Erreichung einer gewissen Geschwindigkeit durch Anschläge so lange an der Ausübung seiner Tätigkeit gehindert werden, bis eine gewisse Umdrehungszahl erreicht ist, so daß erst dann das Regelungsorgan die Dampfzufuhr mehr oder minder drosselt. Eine derartige Erhöhung der Umdrehungszahl tritt dann ein,

ίο wenn sich das Verbindungsrohr f irgendwie verstopft und der Kompressor infolgedessen, da sich bei einer bestimmten Geschwindigkeit stets der gleiche Druck einstellen muß, weniger Luftmengen fördert. Da in diesem Fall eine Regelung des dem Antriebsmotor zugeführten Kraftmittels gemäß der Erfindung nicht stattfinden soll, so steigt die Geschwindigkeit und damit der Druck der geförderten Luftmenge so lange, bis entweder das Hindernis in dem Rohr f überwunden oder aber die zulässige Druckgrenze erreicht ist. In letzterem Falle schließt dann das Drosselventil die dem Antriebsmotor zugeführte Kraftmenge so weit ab, daß die Umlaufszahl und damit der Druck der Fördermenge in zulässigen Grenzen bleibt. Die Erfindung kann in gleicher Weise auch für umlaufende Pumpen Verwendung finden ■

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verfahren zur Regelung der Umlaufszahl von Kreis'elgebläsen (oder -pumpen), dadurch gekennzeichnet, daß der Regler des treibenden Motors erst dann das diesem zugeführte Betriebsmittel drosselt, wenn die Geschwindigkeit des Gebläses so hoch gestiegen ist, daß der infolge dieser hohen Geschwindigkeit durch das Gebläse erzeugte höhere Druck die für die Betriebssicherheit zulässige Höhe erreicht, so daß einerseits bei plötzlich auftretenden Widerständen in der Luftdruckleitung der sich erhöhende Luftdruck diese überwinden kann, andererseits eine Überlastung des Kompressors verhindert wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.