DE2164028C3 - Verfahren zur Herstellung einer Einblock-Lamellen-Treibladung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Einblock-Lamellen-TreibladungInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02K—JET-PROPULSION PLANTS
- F02K9/00—Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof
- F02K9/08—Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof using solid propellants
- F02K9/10—Shape or structure of solid propellant charges
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer Einblock-Lamellen-Treibladung.
Bisher benutzt man zur Gewinnung von Treibladungen kurzer Brenndauer (weniger als 0,10 s) und sehr
hoher Schubimpulse Ladungen, die aus Pulverlamellen variabler Zusammensetzung, Dicke und Länge entsprechend
dem gewünschten ballistischen Verhalten gebildet sind, wobei die Lamellen durch einen peripheren
Isolierstoff (Inhibitor) miteinander verklebt oder verbunden sind.
Dennoch ist die Herstellung einer derartigen Treibladung
langwierig, teuer und Zufällen unterworfen; insbesondere ist das Verkleben oder Verbinden der
Lamellen im peripheren Lack oder Firnis sehr schwierig. Außerdem ist für lange und feine Lamellen deren
Verhalten sehr unvollkommen (Deformation).
Demgegenüber war es bisher lediglich bekannt (vgl. französische Patentschrift 1 445 331), die Verbrennung
eines Blocks für eine Rakete zu stabilisieren mittels Einschnitten in Form von Schlitzen oder Aussparungen
im Körper der Treibladung, wonach die Schütze oder Einschnitte mit eintm geeigneten Werkstoff wie
Silikonharzen, Polyurethanen oder Polyestern ausgefüllt werden. Dieses Verfahren, das im übrigen sehr
schwierig auszuführen ist, führt nur zu einem kompakten Block mit zentraler Düse, der eine gleichmäßige
Verbrennung zeigt, die nL'ht variiert werden kann. Außerdem bringt der Umstand, daß die Einschnitte
oder Schlitze durch Extrusion erzielt sind, zwei beträchtliche Nachteile mit sich:
Die Einschnitte dürfen wegen Abrißphänomenen nicht zu weit einander genähert werden, und
die Genauigkeit des Einschneidens der Schlitze ist nicht sehr groß und nur schwierig beherrschbar. Es ist daher Aufgabe der Erfindung, diese Schwierigkeiten zu überwinden.
die Genauigkeit des Einschneidens der Schlitze ist nicht sehr groß und nur schwierig beherrschbar. Es ist daher Aufgabe der Erfindung, diese Schwierigkeiten zu überwinden.
Ein Verfahren zur Herstellung einer Einblock-Lamellen-Treibladung
ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß jeder Sektor längsverlaufend und
zu einer Symmetrieebene des betreffenden Sektors paralilel eingeschnitten wird, um den Sektor in längsverlaiifende,
parallele Lamellen zu unterteilen, die über ihre Füße mit einem Ringabschnitt des betreffenden
Sektors, der ein integraler Bestandteil hiervon ist, verbunden sind, daß die so unterteilten Sektoren wieder
zu dem ursprünglichen Block, gegebenenfalls durch
gegenseitiges Verkleben, zusammengesetzt werden,
»o dieser auf den gewünschten Durchmesser gebracht und
in an sich bekannter Weise isoliert wird.
Das Treibpulver kann im allgemeinen Fall entweder ein homogenes Pulver sein, z. B. ein sogenanntes doppelbasiges
Pulver (Nitroglyzerin, Nitrozellulose), das
»5 extrii'liert oder kalandriert oder anderweitig spanlos
geformt wird, oder ein zusammengesetztes oder Compositc-Pulver,
das ans Oxydationsmittel wie Ammoniumperchlorat, einem Reduktionsmittel wie Aluminiumpulver
und einem gummiartigen Bindemittel
»ο wie Polybutadien besteht.
Eine mögliche spezielle Ausführung des erfindungsgemäUen
Verfahrens besteht in folgendem: man spaltet oder trennt den zylindrischen Pulverblock in zwei
Halbblöcke entlang einer durch die Blockachse verlaufenden Ebene, man bearbeitet d;e Planfläche jedes
Halbblocks in eine gewünschte Form, um je eine Hälfte der zentralen Bohrung zu bilden, man bearbeitet die
parallelen, längsverlaufenden Lamellen so, daß sie die gewünschte Dicke, Versetzung und Form annehmen,
man klebt oder verbindet schließlich die so fertig bearbeiteten Halbblöcke zusammen, indem sie miteinander
verklebt werden, um den zylindrischen Ausgangsblock wieder zu ergeben, und man bestreicht die Mantelfläche
des so wiedergewonnenen Blocks mit einer Schicht aus einem Isolierstoff.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung hat die
Einblock-Lamellen-Ladung Treiblamellen verschiedener Dicke, vorzugsweise Lamellen von zwei abwechselnden
verschiedenen Dicken, so daß mehrere verschicdene Schubbetriebsorten mit einem einzigen Block
erzielt werden können.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 bis 6 perspektivische Ansichten einer Einblock-Lamelleii-Treibladung
gemäß der Erfindung während verschiedener Herstellungsschritte;
Fig. 7 einen Querschnitt durch ein AusfUhrungsbeispiel
der Einblock-Lamellen-Treibladung von Fig. 6: und
Fig. 8 einen Querschnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel
der Treibladung von Fig 6.
Gemäß Fig. I bis 6 wird ein zylindrischer Block 1 aus Treibpulver vorgegebener Zusammensetzung, der
extrudiert oder gegossen worden ist (vgl. Fig. 1), in zwei llalbblöcke 2 (Fig. 2) auf seiner ganzen Höhe
getrennt. Um den speziellen Durchsatz pro Querschnittseinheit des Gaskanals anzupassen sowie die
erosive Verbrennung zu begrenzen oder im Gegenteil zu begünstigen, gibt man durch Fräsen dem ebenen
Abschnitt 3 der Halbblöcke die gewünschte Form (vgl. Fig. 3).
Man arbeitet anschließend die Lamellen 4 (vgl. Fig. 4) mit einer Dicke, einem Abstand und einer
Form, wie sie durch Rechnungen vorgegeben sind, heraus.
Die Lamellen 4 sind untereinander über ihre Füße an ihrem äußeren Umfang oder einem Blockring 5 verbunden.
Man geht anschließend zum Verkleben der beiden Halbblöcke {vgl. Fig. 5) mit Hilfe von Klebstoff 6 oder
eines Lösungsmittels des Treibpulvers (z. B. Nitroiiicthan)
über.
Der so wiedergewonnene Block wird in eine zylindrische
Form mit gewünschtem Durchmesser gebracht und auf seiner Mantelfläche mit einem Isolierstoff 7
versehen (vgl. Fig. 6).
Infolge der Möglichkeit, die Lamellen mit gewünschter Länge, Form und Dicke herauszuarbeiten, ha\ die
so gefertigte erfindungsgemäße Einblock-Lamellen-Treibladung zahlreiche Vorteile:
Eine gute Formbeständigkeit der einstückigen
Anordnung, da die Lamellen über ihre Füße mit dem übrigen Block verbunden sind, eine gute Rc^Toduzierbarkeit des Betriebsverhaltens,
da der B!-~^k volHkommen (maschinell) bearbeitet
ist,
einen guten FüUkoeffizient, ao
eine einfache Anpassung an das zu erzielende Betriebsverhalten,
außerdem kann man zur Aufrechterhaltung des gewünschten Abstands der beiden Folgen von
Lamellen 4 einen Filz aus brennbarer Nitrozellulose verwenden, den man in die zentrale Bohrung
vor dem Isolieren positioniert.
Mit einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einblock-Lamellen-Treibladung, die d;e in
der unteren Tabelle 1 angeführten Abmessungen bzw. Kennwerte hatte, hat man das in der unteren Tabelle II
angeführte Betriebsverhaltcn erreicht.
Dabei hatte das verwendete Treibpulver die folgende Zusammensetzung:
Der Isolierlack oder -firnis war ein Polyesterlack
de^durch Methyläthylketon-Peroxyd katalyse und
durch Kobaltnaphtenat beschleunigt isL
Nackter Außendurchmesser Innendurchmesser
Isolierter Außendurchmesser Länge
Isolierter Außendurchmesser Länge
Pulverlamellenquerschnitt
Pulverringquerschnitt
Lamellenbrenndicke
Ringbrenndicke
140 mm 136 mm 144 mm 288 mm 5928 mm2 867 mm2
3,8 mm 1,9 bis 2 mm 1,63
Anfangspressung
Mas f se
Mas f se
Grundflache
Mantelfläche
Gesamtoberfläche
Düsenoberfläche (K 410)
Düsendurchmesser
Mantelfläche
Gesamtoberfläche
Düsenoberfläche (K 410)
Düsendurchmesser
Dauer
B renn masse
Wirkdruck
Schub 300Ömm
(6795x2) mm2 AXW s
52,2 mm2
0,06 s 3,2 kg 300 bar 110000 N
Galette (60 Teile Nitrozellulose, 40 Teile Nitroglyzerin) Centralit
Brennkatalysator
Lampenruß oder Azetylenruß (Brennbeschleuniger)
Brennkatalysator
Lampenruß oder Azetylenruß (Brennbeschleuniger)
Gewichtsprozent
93 2 4
40 Gemäß einem Ausführungsbeispiel, dessen Querschnitt in Fig. 7 abgebildet ist, hat die Einblock-Lamellen-Treibladung
Lamellen abwechselnder unterschiedlicher Dicke 4a, 46, die die Erzielung von zwei
verschiedenen Schubbetriebsarten gestatten (Startbetrieb und Beschleunigungsbetrieb), und zwar mit
einem einzigen Block.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel von Fig. 8 wird die Einblock-Lamellen-Ladung durch vier Viertelzylinder
2a, 2b, 2c und 2d gebildet, aus denen Lamellen 4 herausgearbeitet worden sind und die durch
Klebstoff 6 verbunden sind, um den zylindrischen Block wiederzugewinnen, der auf seiner Mantelfläche
isoliert ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- Patentansprüche:I. Verfahren zur Herstellung einer Einblock-LameJlen-Treibladung, vorzugsweise aus doppelbasigem oder Composiie-Pulver, aus einem extrudierten oder gegossenen Block durch Aufschneiden des Blockes entlang einer oder mehrerer Achsen in g 2 zylindrische Sektoren, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Sektor (2a, 2b, 2c, 2d, 4a, 4b) längsverlaufend und zu einer Symmetrieebene des betreffenden Sektors parallel eingeschnitten wird, um den Sektor in längsverlaufende, parallele Lamellen (4) zu unterteilen, die über ihre Füße mit einem Ringabschnitt (5) des betreffenden Sektors, der ein integraler Bestandteil hiervon ist, verbunden sind, daß die so unterteilten Sektoren (2a, 2b, 2c, 2d, 4a, 4b) wieder zu dem ursprünglichen Block (1), gegebenenfalls durch gegenseitiges Verkleben, zusammengesetzt werden, dieser auf den gewünschten Durchmesser gebracht und in an sich bekannter Weise isoliert wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (4a, b) entsprechend verschiedenen Dicken bearbeitet werden, vorzugsweise zwei verschiedenen Dicken, so daß mehrere verschiedene Schubbetriebsarten mit einem einzigen Block erzielbar sind.
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