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Ski mit Sicherheitsbindung und Schuh hierfür Die Erfindung betrifft
einen Ski mit einer einen zumindest im unteren Bereich praktisch starren Skischuh
haltenden Sicherheitsbindung, welche einen Vorderhalter aufweist, der die Schuhspitze
m Ski hält, aber bei entsprechender
oberlastung zur Seite nachgibt
(also in der ziegel ausschwenkt) und dadurch den Schuh zum Drehen relativ zum Ski
freigibt, und mit einem Fersenhalter, der den Schuh bei Überlastung zum Schwenken
nach oben freigibt.
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Derartige Sicnerheitsbirldungen sind vielfach bekannt. Sie arbeiten
nach den verschiedensten Prinzipien. Allen derartigen Bindungen ist gemeinsam, daß
sie den Skistiefel zwischen Vorderhalter und Fersenhalter mehr oder weniger einspannen,
wobei sowohl der Vorderhalter als auch der Fersenhalter mit ihren sogenannten Sohlenhaltern
von oben über entsprechende Sohlen- bzw. Absatzvorsprünge des S schuhs greifen und
diesen damit gegen den Ski anpressen.
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Der Skifahrer steht dabei mit seinem elcht auf der Oberflache des
Skis oder entsprechenden Standplatten, die an der Skioberfläche befestigt sind.
Diese Standplatten haben unter anderem die Aufgabe, die Reibung zwischen dem Skischuh
und der Skioberfläche zu vermindern, um bei einem Drehsturz das Auslösen des Schuhspitzenhalters
zu erleichtern.
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Ein wesentlicher Mangel aller derartigen bisher bekannten Bindungen
liegt darin, daß die für das Auslösen der Sicherheitsautomatik bei Drehstürzeh erforderlichen
1) rehmomente deswegen nacht genau erfaßbar sind, weil nicht
nur
die Anpreßkraft des Skischuhs am Ski unterschiedlich ist, sondern auch der Reibungskoeffizient
hier außerordentlich stark schwankt, äe nachdem, ob der Skifahrer beispielsweise
mit einer nassen Gummisohle des Skischuhs auf Zelluloid steht oder ob reibungserhöhende
Materialien wie Sand zwischen Schuh und Ski vorhanden sind. Diese Schwankungen der
Reibungskraft zwischen dem Skischuh und der Skioberfläche lassen das zum Auslösen
der Drehsturzsicherung am Spitzenhalter erforderliche Drehmoment in sehr großem
lIaX schwanken. Hinzu kommt auch der wesentliche Unterschied in der Anpreßkraft
im Ballenbereich des Schuhs, die bei Vorlage des Skifahrers gro3 und bei leichter
Rücklage gering ist.
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Um diesen dachteile entgegenzuwirken, hat man schon vorgeschlagen,
unter dem Ballen des Schuhs bewegliche kugel-oder rollengelagerte Platten anzuordnen,
die der Ballen reibung entgegenwirken sollen. Diese Platten sind jedoch aufwendig
in der Fertigung und haben darüber hinaus den Nachteil einer relativ großen Bauhöhe,
wodurch der Skischuh hoch über der Skioberfläche steht, was wiederum das Skifahren
erschwert. Der Hauptnachteil derartiger wälzkörpergelagerter Platten besteht jedoch
darin, daß sie sich nicht einwandfrei gegen das Eindringen von Feuchtigkeit
sichern
lassen und daher vereisungsempfindlich sind.
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Die Erfindung schafft eine Kombination aus Ski, Sicherheitsbindung
und Skischuh welche die dargelegten Schwierigkeiten beseitigt; sie löst also die
Aufgabe, eine derartige Kombination zu schaffen, welche sich dadurch auszeichnet,
daß die dargelegten, bisher nicht zu beseitigenden, sehr großen Schwankungen in
den einem Auslösen der Drehsturzsicherung entgegenwirkenden Reibungskräften zwischen
Schuh und Ski bei technisch einfacher Ausbildung auf einen Bruchteil verringert
werden, so daß der Ungenauigkeitsbereich für das Ansprechen der Drehsturzsicherung
ebenfalls auf einen Bruchteil verringert wird.
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Bei der Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung davon aus, daß die
relativ hohen Reibungskräfte dann wesentlich kleiner und genauer erfaßbar werden,
wenn man dafür sorgt, daß sie an einem möglichst kleinen Hebelarm auftreten und,
daß sie möglichst weitgehend von nicht erfaßbaren Ende rungsfaktoren geschützt werden.
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Das wird gemäß der Erfindung bei einem Ski der eingangs umrissenen
Art dadurch erreicht, daß der vorzugsweise schwenkbare Vorderhalter die Schuhspitze
im Abstand über dem Ski trägt und, daß die Schuhunterfläche bis zu dem vom Fersenhalter
am Ski gehaltenen, rückwärtigen Endbereich
des Schuhs im Abstand
vom Ski verläuft, so daß die Reibungskråfte nur noch in technisch genau erfaßbaren,
und durch geeignete Materialauswahl mit nur geringen Reibungskoeffizienten behafteten
Lagerstellen des Vorderhalters auftreten.
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Vfird bei diesen Lagerstellen außerdem noch die Gleitreibung durch
rollende Reibung ersetzt, indem man Kugel- oder Rolletilager einbaut und/oder die
Schuhspitze direkt auf im Vorderhalter eingebauten Rollen aufliegen läßt, dann ist
damit die geringst mögliche und für alle Belastungsfälle möglichst konstante Reibkraft
erreicht.
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Voraussetzung hierfür ist natürlich eine praktisch starre Ausbildung
des Skischuhs, wie sie heute bereits bei den sogenannten srunststoffskisenahen verwirklicht
ist. Für die Erfindung kommt es dabei nicht darauf an, daß der Schuh in seiner Gesamtheit
starr ist. Es genügt, daß er so weit starr ist oder mit versteifenden Elementen
versehen ist, daß er auf dem Großteil seiner Lange in einem angemessenen Abstand
von beispielsweise 2 bis 3 mm von der Skioberfläche gehalten werden kann, ohne daß
er sich bei seiner Unterstützung lediglich am vorderen und hinteren Ende bis in
den Berührungsbereich mit dem Ski durchbiegt.
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Der Vorderhalter kann als üblicher sog. Doppelgelenk-Sicherheits-Vorderbacken
ausgebildet sein, der mit einem üblichen Backen von oben den entsprechend starr
ausgebildeten vorderen Sohlenrand des Skischuhs hält und gleichzeitig die Schuhspitze
vorn von unten mit einem ähnlich ausgebildeten Backen trägt. Löst eine derartige
Drehsturzsicherung aus, bei welcher die Drehachse für den Skischuh im Bereich von
dessen rückwärtigem Ende am Spitzenhalter liegt, so treten zu berücksichtigende
ReiT bungskrafte nur noch in den beiden Drehpunkten des Backen auf. Diese Reibungskräfte
und -Momente sind so gering, da3 sie dem Ausschwenken des Schuhs aus seiner in Skilängsrichtung
weisenden Lage nur noch einen Widerstand entgegensetzen, der nur noch ein Bruchteil
der von der Federung der Bindung ausgeübten Haltekraft ist und somit selbst dann,
wenn er schwenkt, nur noch eine sehr geringe Schwen kung der Auslösekraft bzw. des
Auslösemoments bewirkt. Ein weiterer besonderer Vorteil der Erfindung liegt darin,
daß wegen der relativ kleinen Auflageflächen im Bereich der Schuhspitze die Auflagedrjicke
so groß sind, daß diese Drücke einer Vereisung mit Sicherheit entgegenwirken.
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Die Erfindung ermöglicht es also, die unerwünschten Reis bungskräfte
auf ein so geringes Maß zu reduzieren, daß der durch ihre Schwankungen bedingte
Einfluß auf das Auslösen
der Sicherheitsautomatik auf einen bisher
nicht für -möglich erachteten Bruchteil reduziert wird.
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Vorteilhaft ist bei der Erfindung, daß beim Auslösen des Spitzenhalters
keine Reibungskräfte zwischen dem Schuh und dem Spitzenhalter auftreten müssen.
Insbesondere, wenn der Spitzenhalter als Backen mit nur einer Drehachse ausgebildet
ist, wird die Schuhspitze vorteilhaft von einer Rollenanordnung getragen. Dadurch
wird die an sich schon weitgehend verringerte Reibung noch weiter verringert.
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Für die Rollenanordnung, die im Prinzip in ähnlicher Weise mit dem
Schuh zusammenwirkt, wie dies schon die bisher bekannten Vorderbacken taten (mit
dem Unterschied natürliche daß sie zugleich auch den Schuh trägt), gibt es mehrere
Möglichkeiten. Die Rollenanordnung kann beispielsweise mindestens zwei Rollen aufweisen,
die nebeneinander angeordnet sind und eine Querrippe der Schuhspitze in UmfangS-rillen
tragen. Der mittlere Bereich der Querrippe muß hierbei natürlich zwischen den beiden
Rollen weiter nach vorn ragen als die Berührungspunkte zwischen der Rippe und den
Rollen, damit ein Widerstand beim Zur-Seite-Ausschwenken in im Prinzip üblicher
Weise auftritt. Dem Grunde nach ist es auch möglich, eine Rollenanordnung, die dann
vorteilhaft nur eine einzige Rolle umfaßt, in der Schuhspitze anzuordnen und diese
flollenanordnung mit einer bogenförmigen oder
dachförmigen querrille
des zur Seite ausschwenkbaren Vorderbacken zusammenwirken zu lassen. Arbeitet man
mit iiur einer Rolle, so sitzt jedoch auch diese vorzugsweise an zur Seite ausschwenkbaren
oder starren Vorderbacken und wirkt mit einer Querrille der Schuhspitze zusammen.
Die querrille muß hierbei natürlich ebenfalls in ihrer Mitte am tiefsten sein und
in Fahrtrichtung gesehen rechts uiid links etwas nach vorn streben, damit ein Ausschwenken
aus der so geschaffenen TTalterang nur unter entsprechender Verlagerung des Schuhs
und/oder des Backen in Skilängsrichtung geben Federdruck möglich ist.
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Bei den lsollenanordnungen kann dem Grunde iiach anstelle von einer
Rolle oder von zwei Rollen auch eine Mehrzahl. von Rollen vorgesehen sein. So kann
beispielsweise bei der Abordnung mit zwei Rollen jede Rolle durch eine obere Rolle
und eine untere Rolle mit waagerechter Achse und eine vordere Rolle mit senkrechter
Achse erset2t werden, so daß die querrippe am Schuh, die in diesem Fall beispielsweise
Rechteckprofil aufweisen kann, mit sehr geringer Reibung zwischen den zwei Rollen
gehalten wird. Dics ist jedoch verhältnismäßig aufwendig. Vorzugsweise greift daher
die querrippe an der Schuhspitze nur in Umfangsrillen von zwei Rollen ein, wobei
die Umfangsrillcn vorzugsweise V-Proiil aufweisen und die Rippe ebenfalls ein entsprechendes
7-Profil
hat. Bei nur einer Rolle gilt fur die Profile das gleiche. Die Achsen der Rollen
verlaufen hierbei senkrecht. Die geringe auftretende Reibung in den Rillen der Rolle
bzw. des Schuhs stört nicht mehr wesentlich.
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Für die günstige Lagerung des Schuhs an seinen rückwärtigen Ende gibt
es eine Mehrzahl von Möglichkeiten. So kann beispielsweise der Schuh, der mit einer
üblichen Fersenautornatil zusammenwirkt, am hinteren Ende einen Steg auSweisen,
der sich zwar über die Breite des Schuhs erstreckt, jedoch in Skilängsrichtung lediglich
eine sehr kurze Erstreckun g von beispielsweise * bis lo mm aufweist. Die hier auftretenden
Reibungskräfte haben von der Drehachse des schuhs beim Wirksamwerden der Drehsturzsicherung
nur ein so geringen Abstand, daß sie in Kauf genommen werden können. Jelbst Vereisungen
kö-nnen hier nicht schädlich sein, da eir. relativ geringes, vom 3ein auf dori Schuh
ausgeübtes Drehmoment an dem kurzen Hebelarm eines solchen Absatzes große ;räfte
entwckelt.
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Sinngemäß kann auch die Schuhsohle bis hinten glatt durchlaufen und
am Ski oder der Fersenautomatik eine entsprechende Erhöhung vorgesehen sein. Unter
Umständen kann es vorteilhaft sein, statt eines derartigen Absatzes oder
eines
entsprechenden kleinen Querbalkens am Ski im Bereich des rückwärtigen Schuhendes
zwei nebeneinanderliegende, beispielsweise 10 Pfennig-große Absätze bzw. Konsolen
auf den Ski oder der Fersenautomatik vorzusehen. Das verringert die Reibungskräfte
noch weiter, fordert jedoch entsprechend feste Werkstoffe, da die Flächenpressung
groß werden kann. Die richtige Werkstoffauswahl bietet jedoch weder hier noch an
dem Schuhspitzenhalter wesentliche Probleme.
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Bevorzugt ist der Schuh jedoch im rückwärtigen Endbereich vom Fersenhalter
getragen. Zu diesem Zweck kann der Schuh beispielsweise an der Ferse eine querrille
aufweisen, in welche der Fersenhalter mit einer Querrippe eingreift. Um eine seitliche
Führung zu gewährleisten, sollte eine derartige Querrippe mit Rille etwa kreisbogenförmig
um die Schwenkachse des Schuhs beim Wirksamwerden der Drehsturzsicherheitsautomatik
verlaufen. Dem Grunde nach ist es natfirlich auch möglich, den Schuh an seinem rückwärtigen
Lr:-de mit einem entsprechenden Wulst zu versehen, da in eine entsprechende Rille
des Fersenhalters eingreift.
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Bevorzugt wird jedoch auch hier, da? der Fersenhalter mit einer um
eine waaferechte, senkrecht zur Skilängsrichtung verlaufende Achse drehbaren Rolle
ir eine korrespondierte Nut an der Ferse eingreift. Die Rolle sollte hier zwecL-mäßig
nicht zylindrisch sein, sondern bogenförmig ausgedreht,
- um einerseits
ein leichtes Drehen beim Wirksamwerden der Drehsturzautomatik zuzulassen und zum
anderen auch der Ferse die erforderliche seitliche Führung zu geben.
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Im übrigen sind bei der Kombination gemäß Erfindung natürlich auch
die an sich bekannten Bedingungen der bisher üblichen Sicherheitsbindungen zu berücksichtigen.
Si ist es z.l. notwendig, daß entweder der Vorderbacken zum Auslösen gegen Fodorkraft
nach vorn ausweichen kann oder der Hinterbacken nach hinten oder auch alle beiden
Backen zugleich. Dem Grunde nach ist es jedoch auch möglich, die hier erforderlichen
Federkräfte nicht in dem Spitzenhalter und dem Fersenhalter unterzubringen, sondern
die Angriffselemente des Schuhs im Schuh gegen eine entsprechend starke, vorzugsweise
verstellbare Feder in Schuhlängsrichtung verschiebbar zu lagern.
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brfordertüer Spitzenhalter (z.B. wenn er starr ist! zu seinem Auslösen
ein geringes nach hinten Schieben des Schuhs, so ist die Konstruktion besonders
vorteilhaft, bei welcher das rückwärtige Schuhende vom Fersenhalter getragen ist,
da hierdurch Reibungakräfte zwischen dem Schuh und dem Ski beim Iiach hinten Bewegen
des Schuhs vor der Auslösung des Spitzenhalters vermeiden werden.
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Sowohl der Fersenhalter als auch der Spitzenhalter können im übrigen
von einer an sich bekannten, geeigneten Konstruktion sein. Vorteilhaft ist der Spitzenhalter
ein solcher, dessen die Schuhspitze tragender Backen gegen Federwirkung zur Seite
ausschwenken kann. Bevorzugt ist die konstruktion auch hier eine solche, bei welcher
der Widerstand des Vorderbackens gegen Ausschwenken nach dem U4berschreiten des
Grenzwertes und dem Beginn des Ausschwenkvorgangs noch ein kurzes Stück weiter wächst,
so daß beim Nachlassen der Drehkraft der Schuh wieder in die Normallage zurückgeführt
wird. Erst nach dem Überschreiten eines gewissen Schwenkwinkels soll der Backen
dann den Schuh endgültig in irreversibler Weise freigeben.
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Sinngemäß das gleiche gilt, wie dies an sich bekannt ist, für das
Nachgeben des Hinterbackens bei starker Vorlage des Skifahrers. Auch hier soll der
Ilinterbacken elastisch nachgeben, bevor er durch Überschreiten eines Totpunktes
den Schuh irreversibel zum Frontalsturz freigibt.
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Nachfolgend ist die Erfindung in Form von Ausführungsbeispielen anhand
der Zeichnungen erläutert.
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Fig. 1 zeigt schematisch von der Seite eineerfindungsgemäße Kombination
in einer besonders einfachen Ausführungsform.
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Fig. 2 zeigt die Ansicht von oben auf Fig. 1.
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Fig. 3 zeigt schematisch von der Seite eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Kombination.
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Fig. 4 zeigt die Ansicht von oben auf Fig. 3; Fig. 5 zeigt eine bevorzugte
Ausführungsform eines Spitzenhalters und des entsprechenden Skischuhs im Vertikallängsschnitt
gemäß der Linie V-V in Fig. 6.
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Fig. 6 zeigt den Schnitt VI-VI aus Fig. 5.
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Fig. 7 zeigt die bevorzugte Ausführungsform einer Fersenautomatik
und des zugehörigen Skischuhs gemäß Erfindung im Vertikallängsschnitt.
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Fig. 8 zeigt einen Horizontalschnitt durch Fig. 7 in der Höhe der
Verbindung Skischuh-Fersenautomatik.
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Fig. 9 zeigt den Spitzenhalter gemäß Fig. 5 und 6 während des Auslösevorgangs,
kurz bevor die Schwenkbewegung ihren Totpunkt überschreitet, in dem die Ausschwenkbewegung
von Vorderbacken und Skischuh irreversibel wird.
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Fig.lo zeigt die Fersenautomatik gemäß Fig. 7 und 8 nach dem Überschreiten
des entsprechenden Totpunktes der gezeigten Fersenautomatik.
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Fig.ll und 12 zeigen in gleicher Darstellung wie Fig. 5 und 6 eine
weitere Ausführung eines Spitzenhalters gemäß Erfindung.
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Fig. 13 und 14 zeigen weitere Ausführungsbeispiele.
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Bei der in Fig. 1 und 2 gezeigten Kombination Ski-Sicherheitsbindung-Skischuh
besitzt der Skischuh 1 eine beispielsweise durch Einlage entsprechender Versteifungselemente
praktisch starre Sohlenplatte 2, die an ihrem vorderen Ende eine Halbrundprofil
aufweisende, bogenförmig verlaufende Rippe 3 trägt. Am rückwärtigen Ende besitzt
der Skischuh einen Absatz 4, der sich über die ganze Breite des Skis erstreckt,
in Skilängsrichtung jedoch nur eine geringe Erstreckung von beispielsweise lo mm
hat. Diese Absatz kann auch durch zwei Druckplatten ersetzt sein, die an den beiden
Enden des eben beschriebenen breiten Absatzes angebracht sind und beispielsweise
eine Fläche von loxlo mm haben. Der Absatz hat in Jedem Fall eine Höhe von Je nach
den Gegebenheiten beispielsweise 2 bis 5 mm. Die Ferse des Skischuhs 1 ist in üblicher
Weise zum Zusammenwirken mit
einer üblichen, an sich bekannten
Sicherheitsfersenautomatik 5 versehen, die daher nicht näher beschrieben ist.
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Vorteilhaft weist diese Fersenautomatik 5 eine Feder ein richtung
6 auf, welche ein Zurückfedern der Fersenautomatik 5 nach- hinten beim Aufgehen
des Sicherheitsvorderbackens -7 zuläßt. Der Sicherheitsvorderbacken n ist um eine
Achse 8 in einer Ebene parallel zur Skioberfläche drehbar gelagert.
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Die Achse 8 ist mit einer Grundplatte 9 am Ski lo befestigt. Die Sicherung
des Drehbackens 7 gegen Drehen ist in an sich bekannter Weise mittels einer IXgel
11 bewirkt, die unter Federdruck in eine entsprechende Kugelaufnahme in der Platte
9 gedrückt wird. Der bisher beschriebene Teil des Spitzenhalters ist ebenfalls bekannt.
Gemäß Erfindung umfaßt der Spitzenhalter jedoch mit einer im Profil der Querrippe
3 komplementären Nut 12 die Rippe 3, so daß er nicht nur in bisher üblicher Weise
von oben auf die Rippe 3 drückt, sondern diese auch von unten unterstützt und damit
den ganzen Schuh mit Ausnahme des Absatzes 4 im Abstand von der Oberfläche 13 des
Skis lo hält.
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Es sei angenommen, daß der Skischuh 1 beim Ansprechen der Drehsturzsicherung
um die Achse 15 dreht. Hierbei wirken die lteibungskrafte zwischen dem Absatz 4
und der Achse 15
nur an einem sehr geringen Hebelarm. Die Reibungskräfte
beim Aufgehen der Spitzenautomatik verlaufen im wesentlichen in Skilängsrichtung,
üben also auch nur noch einen sehr geringen Widerstand aus.
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Damit ist die bisher durch die unkontrollierten Reibungsverhältnisse
zwischen Skischuhsohle und Ski gegebene hohe Schwankung der tatsächlichen Auslösung
der Drehsturzsicherung beseitigt.
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Die in Fig. 9 und 4 gezeigte Kombination unterscheidet sich von der
gemäß Fig. 1 im wesentlichen nur dadurch3 daß hier der Skischuh an der Spitze eine
tialbrundprofll aufweisende Nut 20 trägt, in welche der Vorderbacken 21 mit einer
Kreisacheibe 22 eingreift, und daß der Hinterbacken 23, mit einer kreisbogenförmig
verlaufenden Nut 24 eine entsprechend kreisbogenförmig. verlaufende Rippe 25 an
der Ferse des Schuhs die Ferse ebenfalls tragend umfaßt, so daß der Absatz 4 hier
ebenfalls überflüssig ist.
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Insbesondere bei der Konstruktion gemäß Fig. 3 und 4 muß natürlich
darauf geachtet werden, daß die Einspannung des Schuhs stabil genug ist. Das heißt,
das Vorderende des Backen 23 mit der Nut 24 muß relativ breit sein.
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Ferner ist die Scheibe 22 des Vorderbacken 21 zur besseren
Stabilisierung
vorteilhaft nicht in der Ansicht gemäß Fig.
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4 kreisbogenförmig, sondern spitz oder dachförmig, damit bei geringfägigen
seitlichen Auslenkungen der Schuh 26 und der Vorderbacken 21 wieder in die in Fig.
3 und 4 gezeigte gestrecke Ausgangslage zurückkehren.
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Nachfolgend werden gegenüber den verhältnismäßig einfachen aber dennoch
gut wirkungsvollen Ausführungsformen der Kombination gemäß Erfindung anhand der
Fig. 5 bis 12 bevorzugte Ausführungsformen erläutert, bei denen eine Wälzlagerung
die Reibung zwischen Schuh und Spitzenhalter auf ein Mindestmaß reduziert.
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Bei der Konstruktion gemäß Fig. 5 bis 10 hat der Skistiefel 31 an
seinem vorderen und hinteren Ende besonders geformte Sohlenvorsprünge 32 und 33,
die mit den Rollen 34 und 34a des Sicherheitsvorderbackens und der Rolle 35 der
Fersenautomat ik tk zusammenwirken.
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i)er Sicherheitsvorderbacken besteht aus der Grundplatte 36, die auf
dem Ski 37 montiert ist. Mit der Grundplatte fest verbunden ist der Trägerbolzen
38, um den das Schwenkteil 39 drehbar gelagert ist. Am vorderen Ende des Schwenkteils
39 ist eine Verrastung, bestehend aus einer Kugel 40 und einer Feder 41, eingebaut,
die in Zusammenwirken mit der
in der Grundplatte 36 eingearbeiteten
Rastmulde 42 das Schwenkteil 39 in der Mittelstellung lösbar fixiert.
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Am hinteren Ende des Schwenkteils 39 sind um die Achsen 43 und 43a
die Formrollen 34 und 34a gelagert, in die der besonders geformte Sohlenvorsprung
32 des Skistiefels eingreift.
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Die Fersenautomatik ist über die Grundplatte Lt ebenfalls auf dem
Ski 37 motniert. Im vorderen Teil der Grundplatte 45 ragen zwei Seitenteile 46 und
46a empor, woran über die Achse 47 das Gehäuse 48 schwenkbar angelenkt ist. Das
obere Ende der beiden Seitenteile 46 und 46a ist als Anschlag 49 und 49a ausgebildet.
Diese Anschlage begrenzen in Zusammenwirken mit dem Vorsprung 50 die in Richtung
Schuh weisende Drehung des Gehuuses 48.
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Zwischen dem Gehäuse 48 und der in der Grundplatte 1s5 über ein Gewinde
verstellbar gelagerten Einstellschaube 51 befindet sich die Feder 52. im Gehäuse
48 ist außerdem um die Achse 53 die hohlballig geformte Rolle 35 drehbar gelagert,
welche in den entsprechend konkav geformten Sohlenvorsprung 32 des Skistiefels 31
eingreift.
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Aus Fig. 5 und 7 ist zu ersehen, daß die Skistiefelsohle den
Ski
nicht berüiirt, sondern über die Sohlenvorsprünge 32 und 33 auf den Rollen der Sicherheitsbindung
aufliegt.
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Bei einem Drehsturz, bei dem z.B. der Skistiefel nach rechts verdreht
wird, drückt die Nase 55 des Sohlenvorsprungs 32 gegen die Rolle 34a und würde das
Schwenkteil 39 verdrehen, wenn sich nicht die Rolle 34 an der quer zur Skilängsrichtung
verlaufenden Stützfläche 56 abstützen würde.
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-br das Zurückweichen des Skistiefels 31 gegen die Kraft der Fersenautomatik-Feder
52 ermöglicht eine weitere Verdrehung des Skistiefels bis in die in Fig. 9 dargestellte
Lage.
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Sobald das Ende der Stützfläche 56 den Mittelpunkt der Rolle 34 überschreitet,
entfallt der Absützeffekt und das Schwenkteil 3 9 sowie der Skistiefel 31 können
ungehindert und iohne i.estwiderstand zur Seite schwenken. Der Fuß wird frei und
die Verletzungsgefahr für das Eein des Skiläufers ist beseitigt.
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Wenn in der iri Fig. 9 dargestellten Lage das auf den Skistiefel einwirkende
Drehmoment nachläßt, dann drückt die Absatzautomatik-Feder 52 den Skistiefel wieder
nach vorn und bringt dadurch das Schwenkteil 39 und den Skistiefel 31 feder in die
Mittellage
Harmlose Seitenstöße, die über den Skistiefel auf den
Sicherheitsvorderbacken einwirken, werden in dem Bereich zwischen der Mittelstellung
und der in Fig. 9 dargestellten Lage elastisch abgefedert, wodurch eine unnötige
und unlfebsame Frühausiösung vermieden wird, Die Sicherheitsauslösung der Fersenautomatik
erfolgt über die relbungsarme Rolle 35. Wird der Absatz des Skistiefels 31 beispielsweise
bei einem Frontalsturz des Skiläufers nach oben gezogen, dann drückt die Schrägfläche
57 des Sohlenvorsprungs 33 die Rolle 35 und damit das um die Achse 47 drehende Gehäuse
48 nach hinten gegen die Kraft der Feder 52 Wie in Fig. 10 dargestellt, erfolgt
die endgültige Freigabe des Skistiefels 31, sobald die Rolle 35 bis über das Ende
der Schrägfläche 57 herausgedrückt worden ist.
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Das manuelle Lösen des Skistiefels aus der Bindung erfolgt durch einfaches
lliederdrücken des Gehäuses 48.
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Eeim Wiedereinsteigen in die Bindung wird erst die Schuh spitze in
die beiden Rollen des Vorderbackens eingeführt und dann der Absatz niedergedrückt.
Dabei trifft die Scilragfläche 58 auf die Rolle 35 und drückt dos Gehäuse 48 so
weit nach hinten, bis die Rolle 35 in die Aussparung des
Sohlenvorsprungs
33 einrasten kann. Da die Auslösekräfte sowohl des Vorderbackens als auch der Fersenautomatik
von der Vorspannkraft der Feder 52 abhängig sind, erfolgt die Einstellung dieser
Auslösekräfte durch einfaches Verdrehen der Einstellschraube 51.
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Eine einfachere Ausfahrung eines Sicherheitsvorderbacken im Sinne
der Erfindung zeigen die Fig. 11 und 12. In der gehäuseförmigen Grundplatte 60 ist
mit dem Bolzen 61 ein Kugellager 62 befestigt. Der Außenring 63 des Kugellagers
62 ist halbrundballig ausgebildet. Der Sohlenvorsprung 64 des Skistiefels 71 hat
eine keilförmige Aussparung 65, in die der Außenring 63 des Kugellagers 62 eingreifen
kann.
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Die Sicherheitsauslösung erfolgt, indem die keilförmige Aussparung
65 unter gleichzeitigem Zurückweichen des Skistiefels 1 gegen die Eraft der Fersenautomatik-Feder
52 aus dem Kugellagersitz herazusgedrückt wird.
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Bei den beschriebenen Vorderbacken kann bei entsprechender Krafteinwirkung
auch eine Sicherheitsauslösung nach oben und bei der Fersenautomatit- eine solche
zur Seite erfolgen, da sowohl die Rollen der Sicherheitsbindungen als auch die Aussparungen
der SohlenvDrsprünge entsprechend ausgebildet sind.
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ist ein besonderer Vorteil dieser Ausführungsformen.
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Die Ausführungsbeispiele nach Fig. 1£ und 14 zeigen bekannte Ausführungsformen
von Sicherheitsvorderbacken, die im Sinne der Erfindung mit zusätzlichen Sohlenauflageteilen
versehen sind, so da3 normale, bisher übliche, ausreichend starre Skischuhe verwendet
werden können.
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Die Fig. 13 zeigt einen bekannten Sicherheitsvorderbacken, der nach
dem Federkolbenprinzip funktioniert. Nit der Grundplatte So fest verbunden ist der
Tragerbolzen 8-1, um den das Gehäuse 82 drehbar gelagert ist. Im Gehäuse 82 befindet
sich die Feder 83 und der Bundbolzen 84, welcher gegen eine quer zur Skilängsrichtung
verlaufende Ausfräsung 85 des Trägerbolzens 81 drückt und dadurch das Gehäuse 82
in der Mittelstellung lösbar fixiert. Mit der Schraube 86 wird die Vorspannung der
Feder 83 und damit die Auslösekraft des Vorderbackens reguliert. Die im Gehäuse
82 drehbar gelagerte Achse 87 trägt einen in der Höhe verstellbaren Sohlenhalter
88, welcher die Schuhspitze 89 umgreift und diese mit der Vorderbacken verbindet.
Bis hierher ist die beschriebene Ausführungsform bekannt. Im Sinne der Erfindung
ist um die Achse 8n, die Sohlenauflageplatte 9o gelagert, auf der die Schuhsole
aufliegt. Die Sohlenauflageplatte 90 kann aber auch durch eine Verlängerung des
Gehäuses £-2 gebildet sein.
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Beim Auslösen dieses Spitzenhalters bewegen sich die Teile 88 und
9o erst nach dem Schwenken un die Achse 3,-; relativ zum Schuh 89.
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Auch das Beispiel nach Fig. 14 zeigt in vereinfachter Darstellung
einen im wesentlichen bekannten Sicherheltsvorderbacken, der zwei durch die Feder
100 verbundene Schwenkbacken lol und 102 besitzt. An diesen Schwenkbacken sind über
die Achsen 103 und 104 die beiden Sohlenhalter 105 und 106 drehbar gelagert. Im
Sinne der Erfindung besitzen nun diese beiden Sohlenhalter ebenfalls Sohlenauflageplatten
log und 1o8, auf denen die Schuhsohle des Skistiefels aufliegt. Auch diese Sohlenauflageplatten
können alternativ durch entsprechende Verlängerungen der Schwenkbacken lol und loZ
gebildet sein Diese beiden Ausführungsbeispiele zeigen, daß im Prinzip praktisch
jede bisher bekannte Sicherheitsskibindung im 3inne der Erfindung verbessert werden
kann, denn die Sohlenauflageplatten beanspruchen nicht mehr Bauhöhe als die bisher
verwendeten und unter dem Ballenbereich des Skistiefels auf den Ski montierten Gleitplatten.
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Die Reibungsverhältnisse zwischen Schuhsohle und den fest auf dem
Ski montierten Gleitplatten sind aber nie unter Kontrolle zu bringen, da bereits
eine geringfiigige Verschmutzung der Schuhsohle eine beträchtliche Erhöhung der
Reibung bewirken kann.
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Die Sohlenauflageplatten aber, die fest oder schwenkbar
mit
.em Vorderbacken verbunden sind, schwenken b.ei der Drehsturzeuslösung zusammen
mit der Schuhsohle und dabei entsteht überhaupt keine oder eine nur sehr kleine
Relativbewegung zwischen Schuhsohl.e und Sohlenauflageplatte und deshalb kann auch
keine oder eine nur sehr geringe Reibungskraft entstehen, die außerdem an nur sehr
kleinen Hebelarmen wirksam werden kann, und deren Reibungskoeffizienten durch geeignete
Maßnahme sehr klein und konstant gehalten werden können.
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Patentansprüche
P a t e n t a n s p r ü c h e: 1.
Ski mit einer einen zumindest in unteren Bereich praktisch starren Skischuh haltenden
Sicherheitsbindung, welche einen vorderhalter aufweist, der die Schuhspitze am Ski
halt, aber bei entsprechender berlastung zur Seite nachgibt und dadurch den Schuh
zum Drehen relativ zum Ski freigibt, und mit einem den, Schuh bei Überlastung zum
Schwenken nach oben freigebenden Fersenhalter, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorderhalter
die Schuhspitze im Abstand vom Ski trägt, und daß die Schuhunterfläche bis zu dem
vom Fernsehalter am Ski gehalten, rückwärtigen Endbereich des Schuhs irn Abstand
vom Ski verläuft.
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2. Ski nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schuhspitze
von einer Rollenanordnung getragen ist.
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3. Ski nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenanordnung
mindestens zwei Rollen aufweist, die nebeneinander angeordnet sind und eine querrippe
der Schuhspitze in Umfangsrillen tragen.
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4. J'Lt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenanordnung
eine Rolle aufweist, die mit ihrem Umfang