DE2163866B2 - Verfahren zur Herstellung eines Nickelpulvers mit Kugelform - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Nickelpulvers mit KugelformInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Nickelpulvers mit Kugelform und
einer Teilchengröße zwischen 0,07 und 2 μιη sowie einem schmalen Spektrum der Korngröß crteilung
durch Reduktion von Nickelverbindungen in einer Aufschäumung, die Nickelverbindungen und organische
Zusätze enthält, bei höherer Temperatur und höherem Druck mit Wasserstoff.
Feinteilige Nickelpulver mit Kugelform und einem Durchmesser zwischen 0,1 und 2 μιη werden in immer
stärkerem Maße in der Pulvermetallurgie verwendet.
Die sehr feinen Nickelpulver können auch zur Herstellung sog. dispersionsgefestigter Legierungen verwendet
werden, die aus feinen Mischungen eines Dispersoids (Oxid, Borid, Carbid) in einer metallischen
Nickelmatrix bestehen. Diese Legierungen haben eine ausgezeichnete Hitzebeständigkeit (1000 bis
1300° C) die über derjenigen von verschiedenen Superlegierungen
liegt und mit der von Molybdänlegierungen konkurriert. In diesen Legierungen gibt es eine
optimale Beziehung zwischen dem Radius des Dispersoids und dem der Matrix. So sollte z. B. für einen
Radius des Dispersoids von 0,01 bis 0,1 μιη der Radius der Matrix zwischen 0,05 und 0,5 μηι liegen.
Die feinteiligen Nickelpulver werden weiterhin zur Herstellung verschiedener Arten von Sinterlegierungen
(Ni, Cr, Co, Ni-W, Ni-Cu), zur Herstellung von Legierungen auf der Basis von Fe-Ni, die als magnetische
Materialien verwendet werden, oder zur Herstellung selbstschmierender poröser Räder oder Getriebe
sowie zur Herstellung von Elektroden für alkalische Batterien und für Brennstoffzellen verwendet.
Außerdem verwendet man sehr feine Nickelpulver zur Herstellung poröser Separatoren auf Basis von Ni
zur Trennung von Uranisotopen in der Gasphase.
Es ist bereits bekannt, pulverisiertes Nickel durch thermischen Abbau von Nickeltetracarbonyl oder
durch Reduktion wäßriger Lösungen oder Suspensionen von Nickelsulfat und -carbonat unter H,-Druck
in Anwesenheit organischer oder anorganischer Zusätze herzustellen. Diese Verfahren haben jedoch den
Nachteil, Nickelpulver mit einem Durchmesser über 1 μιη zu liefern, wobei eine Kontrolle der Form, Homogenität
und Aggregation der Teilchen kaum möglich ist.
So wird in der ITS-PS 3156556 ein Verfahren zur
Herstellung von Nickelpulver mit kugelförmigen Teilchen beschrieben, bei dem man eine ammoniakalische
ίο wäßrige Nickelsulfatlösung bei erhöhter Temperatur
und erhöhtem Druck mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators aus der Gruppe Anthrr.chinon,
substituierten Anthrachinonen, Benzochinon, Naphthachinon, Tannin und Morin reduziert. Hierbei entstehen
jedoch Nickelteilchen mit einem Durchmesser von 1 bis 44 μπι, üblicherweise 5 bis 35 μπι.
Aus der DE-AS 1132550 ist ein Verfahren zur
Abscheidung von Nickel und/oder Kobalt in Pulverform aus einer wäßrigen Lösung eines komplexen
Amminsalzes des Metalls durch Reduktion mit einem reduzierenden Gas, vorzugsweise Wasserstoff, unter
erhöhtem Druck und bei erhöhter Temperatur bekannt, bei dem man vor der Einwirkung des reduzierenden
Gases feinverteilte Feststoffpartikel, ζ. Β.
r> Partikel des in einer vorangehenden Charge abgeschiedenen Metallpulvers, in der Lösung suspendiert.
Die als Kristallisationskeime eingesetzten Metallpartikel haben dabei eine Größe von vorzugsweise 1 bis
5 μπι und wachsen während der reduktiven Metallab-
)o scheidung auf etwa 50 μιη an.
Weiterhin ist es aus der DE-OS 2024048 bekannt,
feinteilige metallische Nickelpulver durch Pyrolyse von Bisacrylnitril-nickel unter geregelten Bedingungen
in aromatischen, cycloaliphatischen oder aliphati-
Γ) sehen Kohlenwasserstoffen oder Alkanolen herzustellen.
Nach diesem Verfahren kann man zwar Nickelpulver mit einem Durchmesser von ^ 1 μιη erhalten,
das jedoch pyrophor ist.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines einfachen und wirtschaftlichen Verfahrens zur
Herstellung sehr feiner Nickelpulver mit einem Durchmesser von 0,07 bis 2 μιη, mit homogener
Kornveftcilung und kugelförmigen Teilchen.
Zur Lösung dieser Aufgabe eignet sich erf indungs-
4r> gemäß ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine wäßrig-alkoholische Suspension mit K) bis 120 g/l Nickelhydroxid,
Nickelformiat oder Nickelacetylacetonat bei Temperaturen von 160 bis 250° C und einem Wassernd
stoffpartialdruck von 25,33 bis 101,33 bar behandelt wird und der Suspension als organische Zusätze 1 bis
50 g/l Bisacrylnitril-nickel und Acrylnitril und/oder Pyridin zugesetzt werden.
Die Zugabe von einigen mg/1 des sehr feinen Nik-
v-y kelpulvers als Keimbildner ist bevorzugt, jedoch nicht
notwendig.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Reduktion der wäßrig-alkoholischen
Suspension dei Nickelverbindung mit Wasserstoff in
no einem mit Flügelrührer und Widerstandsheizung versehenen
Autoklaven aus rostfreiem Stahl.
Die Temperatur wird zwischen 160 und 250° C, vorzugsweise um 200° C gehalten, wobei der Wasserstoffpartialdruck
zwischen 25,33 und 101,33 bar liegt.
μ Die Reaktion ist in wenigen Minuten mit praktisch
quantitativer Ausbeute beendet.
Das erhaltene Nickelpulver wird mit Wasser und Methanol gewaschen und in einem Stickstoffstrom
unter Vakuum getrocknet. Das Nickelpulver kann als Verunreinigungen 0,1 bis 1 % C und H und N in Mengen
von 0,05 bis 0,2% enthalten. Diese Verunreinigungen können durch Erhitzen unter Wasserstoff
vollständig eliminiert werden.
Die iin erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren Nickelverbindungen, wie Nickelhydroxid, Nickelformiat
und Nickelacetylacetonat werden in Konzentrationen zwischen 10 und 120 g/I, vorzugsweise um
60 g/l, verwendet.
Zur Bildung der wäßrig-alkoholischen Lösung können wasserlösliche Alkohole oder Glykole verwendet
werden, vorzugsweise Methanol und Monoäthylenglykol. Das Mischungsverhältnis von Alkohol
und Wasser beträgt 10:1 bis 1:10. Das Verhältnis von Alkohol zu Wasser regelt unter gleichen Bedingungen
den Durchmesser der erhaltenen Teilchen, wobei höheren Verhältnissen kleinere Durchmesser
entsprechen.
Die Zusätze, die den Teilchen die Kugelform verleihen, sind Verbindungen wie Acrylnitril und Pyridin;
sie werden in Mengen zwischen 1 und 50 g/I zugefügt. Ohne Zugabe der Zusätze hat das Pulver keine Kugel form
und ist stärker aggregiert.
Die zur Regulierung der Teilchengröße auf 0,7 bis 0,07 μιη zugefügte Menge an Bisacrylnitril-nickei liegt
zwischen 1 und 50 g/l, wobei größere Konzentrationen kleinere Durchmesser ergeben.
Geringe Mengen an NH3 oder Alkalien, wie NaOH
(0,1 bis 1 g/l), beschleunigen die vollständige Dispersion des Zuatzes in der Reaktionsmischung mit einhergehender
Erhöhung der Wirksamkeit. In Anwesenheit von Bisacrylnitril-nickei kann es unnötig sein,
Acrylnitril und/oder Pyridin zuzufügen, um den Körnern Kugelform zu verleihen.
Die wesentlichsten Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind:
geringer Gehalt an Verunreinigungen in den Pulvern;
die Abwesenheit von pyrophoren Eigenschaften;
die Möglichkeit zur Herstellung von Pulvern mit unterschiedlichen Durchmessern zwischen 0,07 und
2 μιτι durch Variieren der Reaktionsparameter;
die fast vollständige Abwesenheit von Aggregaten im Pulver.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung, ohne sie zu beschränken.
143 g 33prozentiges Ni(OH)2 [gleich 47 g trockenem
Ni(OH)2 und 96 g H2O], erhalten durch Ausfällung
von NiCI2 mit NaOH, wurden in einer Lösung
aus 540 ml Monoäthylenglykol und 24 ml H2O zur Erzielung eines Verhältnisses von Glykol zu Wasser
von 4,5:1 suspendiert. Dazu wurden 26 ml Acrylnitril,
14 ml Pyridin und 50 mg Nickelpulver zugegeben. Die so erhaltene Mischung wurde in einen 2-1-Autoklaven
aus rostfreiem Stahl gegossen, der mit Flügelrührer und Widerstandsheizung versehen war. Nach
Eliminierung von Luft mit N2 wurde die Temperatur auf 200° C erhöht, und es wurden 50,66 bar H2 eingeleitet.
Nach 15 Minuten wurde das Heizen unterbrochen und die Mischung unter Rühren auf Zimmertemperatur
abkühlen gelassen. Das Pulver wurde wiederholt mit Methanol gewaschen und in einem
"> Stickstoffstrom und dann unter Vakuum getrocknet.
Ausbeute 29 g Pulver.
Der durchschnittliche Durchmesser der Körner betrug 1,2 μπι. Über 80% der Körner hatten Durchmesser
zwischen 1 und 1,4 μπι.
ίο Der folgende Test erfolgt in oben beschriebener
Weise durch Variieren des Verhältnisses von Glykol/ Wasser unter Verwendung von 47 g Ni(OH)2 (32%),
die in 550 ml Glykol und 10 ml H2O (Verhältnis von
Glykol zu Wasser =5:1) suspendiert waren. Zur Mischung wurden 23 ml Acrylnitril, 14 ml Pyridin und
50 mg feinteiliges Nickel gegeben. Es wurden 29 g Pulver erhalten, dessen Körner einen durchschnittlichen
Durchmesser von 0,8 μπι und Kugelform hatten. 83% der Körner hatten einen Durchmesser zwischen
0,68 und 0,92 μιη.
143 g 31 4prozentiges Ni(OH)2 [gleich 45 g trokkenes
Ni(OH)2 und 98 ml H2O] wurden in 500 ml
r> Äthylenglykol und 152 ml Wasser zur Erzielung von
750 ml einr Mischung mit einem Verhältnis von Glykol zu Wasser von 2:1 suspendiert. Dazu wurden
21ml Acrylnitril, 9ml Pyridin und 1,5 g Bisacrylnitril-nickcl
gegeben. Reduktion, Waschen und Trock-
i(i nen erfolgten wie in Beispiel 1. Es wurden 28 g Pulver
mit Körnern eines durchschnittlichen Durchmessers von 0,17 μπι erhalten. 90% der Körner hatten einen
Durchmesser zwischen 0,14 und 0,20 μιη.
Durch obiges Arbeiten unter Zugabe von 1 g Bis-
r> acrylnitril-nickel erhielt man kugelförmige Körner mit
einem durchschnittlichen Durchmesser von 0,25 μηι,
wobei 86% der Körner einen Durchmesser zwischen 0,2 und 0,3 μπι hatten.
w Beispiel 3
136 g 33prozentiges Ni(OH)2 [gleich 45 g trockenes
Ni(OH)2 und 91 g Wasser] wurden in 240 ml Methanol
und 389 ml Wasser zu einem Verhältnis von Methanol zu Wasser von 1:2 suspendiert. Dazu wur-
4ί den 5,8 g Bisacrylnitril-nickei, 15 ml Acrylnitril und
5 ml Pyridin gegeben. Die Reduktion, das Waschen und Trocknen erfolgten wie in Beispiel 1. Es wurden
30 g Pulver erhalten, dessen kugelförmige Körner einen durchschnittlichen Durchmesser von 0,09 μιη
><> hatten. 85% der Körner hatten einen Durchmesser
zwischen 0,07 und 0,11 μπι.
40 g Nickelacetylacetonat wurden in 720 ml einer Yi Mischung aus Glykol und Wasser mit einem Verhältnis
von 1:2 suspendiert. Dazu wurden 1,2 g Bisacrylnitril-nickei,
5 ml Acrylnitril und 5 ml Pyridin zugefügt. Reduktion, Waschen und Trocken erfolgten wie
in Beispiel 1. So erhielt man kugelförmige Körner mit W) einem durchschnittlichen Durchmesser von 0,1 μην
Ausbeute 9,1 g Pulver.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Nickelpulvers
mit Kugelform und einer Teilchengröße zwischen 0,07 und 2 μΐη, sowie einem schmalen Spektrum
der Korngrößenverteilung, durch Reduktion von Nickelverbindungen in einer Aufschlämmung,
die Nickelverbindungen und organische Zusätze enthält, bei höherer Temperatur und höherem
Druck mit Wasserstoff, dadurchgekennzeichn e t, daß eine wäßrig-alkoholische Suspension mit
10 bis 120 g/l Nickelhydroxid, Nickelformiat oder
Nickelacetylacetonat bei Temperaturen von 160 bis 250° C und einem Wasserstoffpartialdruck
von 25,33 bis 101,32 bar behandelt wird und der Suspension als organische Zusätze 1 bis 50 g/l Bisacrylnitril-nickel
und Acrylnitril und/oder Pyridin zugesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Suspension verwendet wird, bei der das Volumenverhältnis von Alkohol
zu Wasser zwischen 10:1 und 1:10 liegt.
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