DE2163694C2 - Kern zur Erzielung von Ausnehmungen in Gußstücken aus Kunststoff, insbesondere aus Gießharz - Google Patents
Kern zur Erzielung von Ausnehmungen in Gußstücken aus Kunststoff, insbesondere aus GießharzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kern zur Erzielung von Ausnehmungen in Gußstückec aus Kunststoff,
insbesondere aus Gießharz.
Derartige, von einer oder mehreren der Außenflächen des Gußstücks nach innen verlaufenden Ausnehmungen
oder Durchbrechungen werden in der Gießtechnik üblicherweise durch die Verwendung
von massiven Kernen in der Gußfo „n erzielt. Bei der
Massenfertigung von Gußstücken, dh alle die gleiche äußere Form aufweisen, jedoch mit Ausnehmungen
oder Durchbrechungen unterschiedlicher Art und an unterschiedlichen Orten zu versehen sind, ist die
Verwendung von massiven Kernen zu aufwendig. Dieses Problem tritt insbesondere bei der Herstellung
von mit Gießharz vergossenen Bausteinen der Elektrotechnik auf, wo eine Vielzahl von Schaltungen aus
diskreten Bauteilen, die auf Leiterplatten angeordnet sind, mit Hilfe der Gießharztechnik zu quaderförmigen
Bausteinen gleicher Form verarbeitet werden. In derartigen Bausteinen sind Befestigungslöcher in unterschiedlicher
Anordnung vorzusehen, desgleichen Durchführungen für Achsen von Bauelementen, wie
Einstellpotentiometern od. dgl.
Auf dem benachbarten Gebiet der Hartmetall-Gußtechnik ist es bekannt, zur Herstellung von feinen
öffnungen, Löchern oder Bohrungen sogenannte verlorene Kerne aus Nickeldraht, Quarzfaden oder
keramischem Rohr zu verwenden, die nach erfolgtem Guß chemisch herausgelöst werden. In der Kunststofftechnik
ist eine derartige Methode zu aufwendig oder in \ ielen Fällen nicht anwendbar.
Es ist auch bekannt, Kerne oder Teile davon aus schraubenförmig aufgewickeltem Band oder Draht
herzustellen mit dem Ziel, die Entgasung des Gußwerkstoffs beim Gießen zu verbessern oder ein eingegossenes
dünnes Metallrohr vor dem Durchbrennen zu schützen.
Weiter ist es bekannt, Kerne zum Zwecke der Einbringung
oder des Entfernens durch enge öffnungen als in der Form auf- oder abwickelbare Spirale auszubilden.
Die bekannten Anordnungen lassen jedoch keinen Weg zur Lösung der bei der Anbringung von Durchbrechungen
oder Ausnehmungen in Kunststoffgießlineen auftretenden Probleme erkennen.
Es besteht demgemäß die Aufgabe, einen einfach
herzustellenden Kern für einmalige Verwendung, einen sogenannten verlorenen Kern zu schaffen, der
an jedem beliebige« Ort der Gußform engebracht
und nach dem Guß leicht entfernt werden kann. Eine Lösung der Aufgabt wird in einem Kern der eingangs
genannten Art gesehen, der dadurch gekennzeichnet ist, daß sein Mantel aus einer dicht gewikkelten,
nach dem Guß entfernbaren Drahtwendel besteht.
Die Drahtwendel wird ran Hilfe einer Halterung
odtr Befestigungseinrichtung an einer Wand der Gußform angebracht. Nach Erstarren der Gußmasse
w.id das Gußstück aus der Form herausgenommen
und die Drahtwendel an ihrem außen liegenden Ende erfaßt und cufgezogen.
Die Drahtwendeln können neben der bevorzugten, zylindrischen Form auch in anderer, z. B. rotationssymmetrischer
Gestalt gewickelt werden, ihr Quer-
schnitt kann kreisförmig, elliptisch oder polygonal sein. Es ist so möglich, Ausnehmungen oder Durchbrechungen
fast jeglicher Form in einem Gußstück aus Kunststoff herzustellen.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung zur Erzie-
»5 lung abgestufter Ausnehmungen sind mindestens
zwei Drahtwendel verschiedener Länge und unterschiedlichen Durchmessers vorgesehen, die koaxial
oder achsparallel ineinander angeordnet sind. Zur Fixierung der einzelnen Drahtwendeln zueinander
sowie ganz allgemein zur Erleichterung des Aufziehens der Drahtwendeln sowie zu ihrer Versteifung ist
weiterhin vorgesehen, die Innenräume der Drahtwendeln mit sich nicht mit der Gußmasse verbindendem
Werkstoff auszufüllen.
Die Anwendungsmöglichkeit der Erfindung beschränkt sich nicht auf die erwähnte Gießharztechnik,
sie kann bei sämtlichen vergießbaren Kunststoffen, beispielsweise Polyamiden und Spritzgußwerkstoffen
verwendet werden.
Zur Erläuterung der Erfindung dienen die in den F i g. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiele, die
im folgenden beschrieben sind.
In der F i g. 1 ist die Anordnung eines verlorenen Kernes gemäß der Erfindung in einem Gießharzformling
zur Erzielung einer zylindrischen Durchbrechung schematisch dargestellt. Zwischen zwei gegenüberliegenden
Wänden I und Γ einer Gußform ist
als Kern 2 ein beiderseits offener Hohlzylinder eingesetzt, dessen Zylindermantel aus einer dici:t gewikkelten
Drahtwendel besteht. Die Drahtwendel 3 ist in einer öffnung 4 in der Wand 1 befestigt und
schließt mit der gegenüberliegenden Wand 1' ab. Wird die Gußform mit Füllmittel und Gießharz 5 gefüllt,
so bleibt je nach Viskosität der Gußmasse der Innenraum des vor der Drahtwendel 3 gebildeten
Hohlzylinders frei oder er wird ebenfalls von Gießharz 5 ausgefüllt. Nach Herausnehmen des Gußstückes
aus der Gußform wird ein Ende der Drahtwendel 3 mit Hilfe einer Greifvorrichtung, beispielsweise einer
Zange, erfaßt und die Drahtwendel 3 aufgezogen. Es tritt dabei ein Perforationseffekt auf, welcher den
eventuell im Innern der Drahtwendel 3 befindlichen Gießharzzapfen S' von dern ihn umgebenden Gießharz
5 trennt, so daß er nach Entfernung der Drahtwendel 3 leicht herausgestoßen werden kann. Auf
diese Weise können beispielsweise Durchgangslöcher zum Duchstecken von Befestigungsschrauben hergestellt
werden. Ein besonderer Vorteil bei der Anwen-
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dung eines verlorenen Kerns 2 ist dann zu sehen, daß
bei Gjeßharzformteüen, die auf Unterlagen mit Befestigungslöchern
verschiedener Konfiguration befestigt werden sollen, sämtliche Möglichkeiten durch
Einlegen der verlorenen Kerne 2 bereits beim Gießen S berücksichtigt werden, so daß bei den fertigen Teilen
je nach Bedarf die gewünschten öffnungen hergestellt werden können.
Bei elektronischen Bausteinen geschieht die Anbringung der verlorenen Kerne 2 vorzugsweise von m
der Grund- oder Deckplatte der Gußform her, die an sich ais Schaltungsträger, beispielsweise als Leiterplatte,
ausgebildet ist. In dem Beispiel nach F i g. 1 kann die Wand 1 der Gußform, Ln welcher der verlorene
Kern 2 befestigt ist, als derartiger Schaltungsträger ausgebildet sein.
Zur Erzielung abgestufter Ausnehmungen in Gußsiücken
besteht der in F i g. 2 dargestellte verlorene Kern 2 aus zwei Drahtwendeln 3 und 3', die unterschiedlich
lang und vcn verschiedenem Durchmesser koaxial ineinander angeordnet sind, so daß sich je
ein Ende jeder Drahtwendel 3 und 3' in einer gemeinsamen Ebene befindet. Um den verlorenen
Kern 2 dieser Form als Fertigteil bereitzustellen, dient zur Fixierung der Abstände zwischen den bei- as
den Drahtwendeln 3 und 3' ein sich nicht mit dem Gießharz verbindender Werkstoff 6, mit welchem die
Innenräumc der von den Drahtwendeln 3 und 3' gebildeten Hohlzylinder ausgefüllt sind. Gleichzeitig
wird durch diese Füllung mit dem Werkstoff 6 ein Eindringen des Gießharzes 5 in die Drahtwendeln 3
und 3' verhindert, so daß insbesondere bei der Herstellung sogenannter Sacklöcher das Stehenbleiben
eines Gießharzzapfcns vermieden und das Aufziehen der Drahtwendeln 3, 3' erleichtert wird.
Die Füllung mit dem Werkstoff 6 ist auch bei einfachen
Drahtwendel 3, wie sie in F i g. 1 dargestellt
sind, in vielen Fallen vorteilhaft.
In Fig.3 ist ein weiteres Ausführuugsbeispiel
eines verlorenen Kerns 2 zur Erzielung einer versetzt abgestuften Ausnehmung dsrgestellt, bei welcher die
beiden Drahtwendeln 3 und 3' nicht koaxial, wie in F i g. 2, sondern achsparallel angeordnet sind. Auch
hier ist wieder die Füllung mit dem Werkstoff 6 vorgenommen. Die Befestigung des verlorenen Kerns 2
an einer Deckplatte 7 einer Gußform erfolgt mit Hilfe einer oder mehrerer kleiner Schrauben 8,
welche durch die Deckplatte 7 in die Füllung des verlorenen Kerni eingedreht siad oder mit Hilfe von
Stiften 9, die durch Bohrungen der Deckplatte 7 in die Füllung eingetrieben werden. Die Deckplatte 7
läßt sich in letzterem Fall ohne Lösen von Schraubverbindungen von der Gußfcrm abheben.
Das Aufziehen der Drahtwendeln 3, 3' m den Ausführungsbeispielen
nach F i g. 2 und 3 erfolgt wie bei der Beschreibung zu F i g. 1 angegeben; die Füllung
aus dem Werkstoffe kann dann leicht entfernt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Kern zur Erzielung von Ausnehmungen in Gußstücken aus Kunststoff, insbesondere aus
Gießharz, dadurch gekennzeichnet, daß sein Mantel aus einer Glicht gewickelten und
nach dem Guß enliernbaren Drahtwendel (3) besteht.
2. Kern nach Anspruch 1 zur Erzielung abgestufter Ausnehmungen, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Drahtwendeln (3, und 3') verschiedener Länge und unterschiedlichen
Durchmessers koaxial oder achsparallel ineinander angeordnet sind.
3. Kern nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drahtwendeln (3, '5') mit
sich nicht mit dem Gießharz (5) verbindendem Werkstoff (6) susgefüllt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712163694 DE2163694C2 (de) | 1971-12-22 | 1971-12-22 | Kern zur Erzielung von Ausnehmungen in Gußstücken aus Kunststoff, insbesondere aus Gießharz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712163694 DE2163694C2 (de) | 1971-12-22 | 1971-12-22 | Kern zur Erzielung von Ausnehmungen in Gußstücken aus Kunststoff, insbesondere aus Gießharz |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2163694B1 DE2163694B1 (de) | 1973-07-12 |
DE2163694C2 true DE2163694C2 (de) | 1974-02-07 |
Family
ID=5828765
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712163694 Expired DE2163694C2 (de) | 1971-12-22 | 1971-12-22 | Kern zur Erzielung von Ausnehmungen in Gußstücken aus Kunststoff, insbesondere aus Gießharz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2163694C2 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3144958C2 (de) * | 1981-11-12 | 1983-10-20 | Honsel-Werke Ag, 5778 Meschede | "Kern zum Herstellen dünner Kanäle in Gußstücken" |
DE3144960C2 (de) * | 1981-11-12 | 1984-08-16 | Honsel-Werke Ag, 5778 Meschede | Kern zur Herstellung von Kanälen in Gußstücken und Verfahren zu seiner Herstellung und Anwendung |
DE19800988A1 (de) * | 1998-01-14 | 1999-07-15 | Mahle Gmbh | Gießkern für ein Bauteil aus Aluminium |
-
1971
- 1971-12-22 DE DE19712163694 patent/DE2163694C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2163694B1 (de) | 1973-07-12 |
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