DE2163421B2 - Verfahren zur Glukosebestimmung in Körperflüssigkeiten - Google Patents
Verfahren zur Glukosebestimmung in KörperflüssigkeitenInfo
- Publication number
- DE2163421B2 DE2163421B2 DE19712163421 DE2163421A DE2163421B2 DE 2163421 B2 DE2163421 B2 DE 2163421B2 DE 19712163421 DE19712163421 DE 19712163421 DE 2163421 A DE2163421 A DE 2163421A DE 2163421 B2 DE2163421 B2 DE 2163421B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- glucose
- water
- soluble
- salt
- redox catalyst
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N33/00—Investigating or analysing materials by specific methods not covered by groups G01N1/00 - G01N31/00
- G01N33/48—Biological material, e.g. blood, urine; Haemocytometers
- G01N33/50—Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing
- G01N33/66—Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing involving blood sugars, e.g. galactose
Description
30
Die Bestimmung der Glukose in Körperflüssigkeiten z. B. Blut, Plasma, Serum und Urin hat in der Erkennung
und Verlaufskontrolle des Diabetes mellitus eine besondere Bedeutung.
Es gibt eine Reihe von Verfahren zur Glukosebestimmung im Serum, von denen die auf spezifischer
Fermentwirkung beruhende Methode mit Glukoseoxydase — Peroxydase sehr häufig angewendet wird.
Bei der Einwirkung der Glukoseoxydase auf Glukose
entsteht Glukonsäure und Wasserstoffperoxyd. Letzteres wird in Anwesenheit eines Wasserstoffdonators
(Chromogen) durch Peroxydase zu Wasser reduziert, wobei das Chromogen zu einem Farbstoff oxydiert
wird.
Diese Methode weist zwei störanfällige Komponenten auf. Zum ersten wird das nur begrenzt haltbare
Hilfsferment Peroxydase in seiner Aktivität durch Verbindungen mit Sulfhydrylgruppen beeinflußt und
daher kann durch einen unterschiedlichen Gehalt des ^0
Blutes an Zystein oder Glutathion ein falsches Ergebnis der Glukosebestimmung erhalten werden.
Zum zweiten ist der durch Oxydation aus dem Chromogen entstandene Farbstoff im Testansatz nur
beschränkt löslich. Bei höherer Glukosekonzentration 5^
fällt er in größeren Mengen an. wobei seine Löslichkeit überschritten wird. Es kommt zu Trübungen, die ein
zu hohes Ergebnis vortäuschen.
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, die dargestellten Mangel zu beheben.
Um diefi'irdieCilukosebestimmungspezifische Reaktion
der Glukoseoxydase ohne die störanfällige Peroxydasereaktion
durchzuführen, wurde unter anderem das gebildete Wasserstoff peroxyd durch d;e katalytische
Wirkung von Jodid und Molybdat deutsche Patentschrift 1 284 ?M) oder Vanad.it (deutsche Offenlegungsschrift
1 59P- ;.;28) reduziert und dabei ein Chromogen
zu Farbstoff oxydiert. Außer den beiden genannten Redoxkatalysatoren sind speziell für die Zersetzung
von Wasserstoffperoxyd ferner bekanntgeworden Kupfer-, Kobalt-, Eisen-, Nickel- oder Molybdänionen
(USA.-Patentschrift 3 183 173), Wolfram, Bor und Oxyde der Actiniden (W. C. Schumb, »Hydrogen
Peroxyd«, New York, 1955, S. 496 bis 498) oder Salze
der Wolframsäure (F. Feigl, »Tüpfelanalyse«, 4. Auflage, I960, Bd. I, S. 421 und 422).
Zur Behebung der durch eine größere Menge an gebildetem Farbstoff entstandenen Trübungen hat
man versucht, durch Zusatz von Schutzkolloiden wie Polyvinylpyrrolidon (deutsche Offenlegungsschrift
1 598 828), Gelatine (französische Patentschrift Nr. I 256 933) oder Alginat (deutsche Patentschrift
1 299 445) den entstandenen Farbstoff kolloidal in Lösung zu halten. H. U. Bergmeyer, (»Methoden
der cnzymatischen Analyse« 2. Aufl., Bd. II, 1970, S. 1181 bis 1183) setzt 100 Teilen Puffer/Enzymlösung
einen Teil Tween® 20 zu. Diese Verfahren sind jedoch unbefriedigend, weil es sich hierbei nicht um eine echte
Lösung des Farbstoffs handelt.
1970 wurden außerdem verschiedene ausführliche Arbeiten über die Blutzuckerbestimmung nach der
GOD/POD (Glukoseoxydase/Peroxydase)-Methode unter Verwendung eines neuen Chromogens veröffentlicht,
bei dessen Verwendung eine Eichkurve erhalten wird, die bis zu etwa 500 mg % Glukose geradlinig
verläuft (W. Werner et al, Zeitschrift Analytische Chemie, Bd. 252, S. 224 bis 228; K. Kahle et al.
Zeitschrift Analytische Chemie, Bd. 252, S. 228 bis 231;
H. Wielinger, Der Krankenhausarzt, Heft 9, 1970, S. 390 bis 391; deutsche Patentschrift 1 648 840).
Bei den in den vorstehend zitierten Literaturstellen beschriebenen Bestimmungsmethoden werden im allgemeinen
Eichkurven erhalten, die bis zu 300 mg V0
Glukose geradlinig verlaufen. In den zuletzt zitierten Arbeiten wird ein geradliniger Verlauf der Eichkurven
bis 500 mg % Glukose angegeben. Werden höhere Werte errechnet, so muß die Bestimmung nach entsprechender
Verdünnung des Analysenguts wiederholt werden.
Die Aufgabe der Erfindung bestand daher in der Schaffung eines Glukose-Bestimmungsverfahrens, mit
dem auch bei höheren Glukose-Konzentrationen geradlinige Eichkurven erhalten werden.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Bestimmung der Glukose in Körperflüssigkeiten, bei
dem in an sich bekannter Weise die eiweißfreie Analysenlösung mit einem Reagens zusammengebracht
wird, das Glukoseoxydase, ein Chromogen, ein wasserlösliches Jodid, einen Redoxkatalysator und einen
Lösungsvermittler enthält, dadurch gelöst, daß als Redoxkatalysator ein wasserlösliches Salz der Wolframsäure
oder der Borsäure oder ein Uranylsalz und als Lösungsvermittler für den entstehenden Farbstoff
ein wasserlöslicher Fettsäureester oder Fettsäureäther, vornehmlich Polyoxyäthylensorbitanoleat oder
Polyoxyäthylenlauryläther in einer Konzentration von 0,001 bis 2% zugesetzt wird.
Bevorzugt wird dabei als Redoxkatalysator ein Salz der Wolframsäure, z. B. Natriumwolframat in einer
Konzentration von 0,005 und 3 % angewendet.
Man erhält mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vollkommen geradlinige Eichkurven bis über 1100 mg/
100 ml Glukose.
Zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens sei folgendes Beispiel gebracht:
Reagentien:
Reagentien:
3 4
1. Reaktionslösung 2. Standard:
200 mg Glukose/100 ml dest. Wasser
a) 15 U Glukoseoxydase Arbeitsvorschrift:
50 mg Natriumwolframat 0,1 ml Blut bzw. Glukosestandard werden mit je
500 mg Kaliumjodid 5 1 ml Trichloressigsäure (5%ig) versetzt. Die Analyse
8 mg o-Dianisidin wird zentrifugiert.
5 mg Polyoxyäthylenlauryläther 0,1 ml Überstand bzw. Standardgemisch werden
,.,,.,.„,, . zu 2,0 ml Reaktionslösung gegeben und 30 min bei
b> 15 U Glukoseoxydase Zimmertemperatur oder 15 min bei 370C stehen
150mgUranylacetat 10 lassen
500mg Kaliumiodid Nach djeser zdt werden dje Extinktionen von
8 mg o-üianisidin Analyse und Standard bei 436 mm gegen die Reak-
100 mg Polyoxyathylensorb.tanoleat tionslösung als Leerwert photometrisch gemessen. Die
c) 15 U Glukoseoxydase Berechnung erfolgt nach der Formel:
100 mg Natriumtetraborat l5 Extinktion Analyse ΛΛΛ „ , linn .
500 mg Kaliumjodid Extinktion Standard ' 2°° = mg Glukose/100 ml
10 mg Polyoxyathylensorbitanoleat
10 mg Polyoxyathylensorbitanoleat
Für die einzelnen Elemente der erfindungsgemäßen
werden in etwa 80 ml 0,1 M Phosphatpuffer pH 7,2 Kombination der Merkmale wird im Rahmen der
gelöst und mit diesem Puffer auf 100 ml aufgefüllt, ao vorliegenden Anmeldung kein Schutz beansprucht.
Claims (2)
1. Verfahren zur Bestimmung der Glukose in Körperflüssigkeiten, bei dem in an sich bekannter
Weise die eiweißfreie Analysenlösung mit einem Reagens zusammengebracht wird, das Glukoseoxydase,
ein Chromogen, ein wasserlösliches Jodid, einen Redoxkatalysator und einen Lösungsvermittler
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß als Redoxkatalysator ein wasserlösliches Salz
der Wolframsäure oder der Borsäure oder ein Uranylsalz. und als Lösungsvermittler für den entstehenden
Farbstoff ein wasserlöslicher Fettsäureester oder Fettsäureäther, vornehmlich Polyoxyäthylensorbitanoleat
oder Polyoxyäthylenlauryläther in einer Konzentration von 0,001 bis 2%
zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß als Redoxkatalysator vornehmlich ao
ein Salz der Wolframsäure z. B. Natriumwolframat in einer Konzentration von 0,005 bis 3% angewendet
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712163421 DE2163421C3 (de) | 1971-12-21 | Verfahren zur Glukosebestimmung in Körperflüssigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712163421 DE2163421C3 (de) | 1971-12-21 | Verfahren zur Glukosebestimmung in Körperflüssigkeiten |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2163421A1 DE2163421A1 (de) | 1973-07-12 |
DE2163421B2 true DE2163421B2 (de) | 1975-06-19 |
DE2163421C3 DE2163421C3 (de) | 1976-02-05 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2163421A1 (de) | 1973-07-12 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0037056B1 (de) | Verfahren und diagnostische Mittel zum Nachweis von Redox-Reaktionen | |
EP0114267B1 (de) | Testsystem und Verfahren zur Bestimmung von NAD(P)H | |
EP0016947B1 (de) | Verfahren und Reagenz zur enzymatischen Bestimmung von Enzymsubstraten | |
DE1598752A1 (de) | Zubereitung zum Nachweis chemischer Substanzen | |
DE1598809A1 (de) | Diagnostiziermittel fuer Glukose in Fluessigkeiten | |
DE2330106C3 (de) | Verfahren zum Bestimmen einer Komponente eines Reaktionssystems sowie Testpapier zur Durchführung des Verfahrens | |
DE2818603A1 (de) | Kinetisches glucosereagens und dessen verwendung in einem kinetischen nachweisverfahren | |
DE2653537C3 (de) | Verfahren und Mittel zur Bestimmung von Hydroperoxiden | |
DE2754944C3 (de) | Verfahren und Reagens zur Bestimmung von Ascorbinsäure | |
EP0014898A1 (de) | Proberöhrchen für die Untersuchung von Proben im klinischen Bereich, insbesondere von Urinproben | |
DE2500689C2 (de) | ||
DE1498901C3 (de) | Diagnostisches Mittel und Ver fahren zum Nachweis bzw zur Be Stimmung von Harnsaure im Blut | |
DE2439348B2 (de) | Diagnostisches mittel zum nachweis und zur bestimmung von cholesterin und cholesterinestern in koerperfluessigkeiten | |
DE2163421B2 (de) | Verfahren zur Glukosebestimmung in Körperflüssigkeiten | |
EP0121944B1 (de) | Verfahren zur enzymatischen Bestimmung von Sulfit | |
DE2163421C3 (de) | Verfahren zur Glukosebestimmung in Körperflüssigkeiten | |
DE4019904A1 (de) | Mittel zur verringerung der stoerungen durch ascorbat bei reagens-systemen und darauf bezogenes verfahrens | |
DE2558536B2 (de) | Verfahren zur kinetischen Substratbestimmung und Reagens zu seiner Durchführung | |
DE4321807A1 (de) | Verfahren zur quantitativen Bestimmung von 1,5-Anhydroglucitol | |
DE3539772C2 (de) | ||
DE2136069C3 (de) | Verfahren und Mittel zur Bestimmung der Glucose | |
DE1598828A1 (de) | Neues Mittel zur Glukosebestimmung | |
DE1813848C3 (de) | Diagnostisches Mittel und Verfahren zur Bestimmung von Glucose in hämolysiertem Blut | |
DE2462952C2 (de) | ||
DE2050481C3 (de) | Diagnostiziermittel zur halbquantitativen Bestimmung von Glukose in Urin |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: FRIED, RUDOLF, DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., 8022 GRUEN |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |