DE2161952A1

DE2161952A1 - Fahrerhaus-lagerung und -fuehrung

Info

Publication number: DE2161952A1
Application number: DE19712161952
Authority: DE
Inventors: Erwin Burkardsmaier; Dieter Dipl Ing Porth
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Daimler Benz AG
Priority date: 1971-12-14
Filing date: 1971-12-14
Publication date: 1973-06-20

Description

"Fahrerhaus-Lagerung und -Filhrung" Die Erfindung bezieht sich auf eine vordere federnde Lagerung und Führung eines mittels Hilfskraftunterstützung kippbaren Lastkraftwagen-Fahrerhauses.
Bei modernen Fahrerhäusern wird heutzutage ein Fahrkomfort angestrebt, der mit dem von Personenkraftwagen durchaus vergleichbar ist.
Es hat sich herausgestellt, daß dafür eine vordere Lagerung mit einer Eigenfrequenz von etwa 2 Hz am besten geeignet ist. Weiterhin wird bei Kippfahrerhäusern besonderer Wert darauf gelegt, daß der Kippvorgang unter Aufbringung eines möglichst geringen Kraftaufwandes vom Fahrpersonal durchgeführt werden kann. Schließlich sollen noch Vorkehrungen getroffen werden, Neigungserscheinungen des Fahrerhauses weitestgehend auszuschalten. Es ist Aufgabe der Erfindung, ein kippbares Fahrerhaus zu schaffen, das die vorstehend aufgef<ihrten Forderungen erfüllt.
Deshalb wird eine vordere federnde Lagerung und Fillirung eines mittels Hilfskraftunterstützung kippbaren Lastkraftwagen- Fahrerhauses vorgeschlagen, bei der erflndungsgemäß zwei sich auf Fabrzeuglängsträgern abstützende und mit diesen verbundene Lagerschilde vorgesehen sind, an deren oberen Enden das Fahrerhaus unter Zwischenschaltung von Federsystemen schwenkbar gelagert ist, und wobei von diesen unteren Lagerstellen ein in Fahrzeugquerrichtung verlaufender Stabilisator aufgenommen wird, dessen Hebel bei allen Einfederungszuständen des Fahrerhauses von vorn nach hinten ansteigend verlaufend gelenkig mit Pahrerhauslängsträgern verbunden sind.
Der Federungskomfort kann den individuellen Wünschen weitgehend angepaßt werden, wenn als Federsystem wahlweise folgende, an sich bekannte; an ihren Befestigungsstellen durch z. B, Gummibüchsen gelenkig gelagerte Federelemente zum Einsatz gelangen: a) Schraubenfeder mit linearer Federkennlinie und einem in Richtung der Mittellängsachse der Schraubenfeder sich erstreckenden Stoßdämpfer mit progressiven Endanschlägen, b) Schraubenfeder mit linearer Federkennlinie und einem in Richtung der Mittellängsachse der Schraubenfeder gelegenen gas- oder flüssigkeitsgeftlllten Hydromat mit Niveauregulierung, c) Hydromat mit volltragender Eigenschaft und Niveauregulierung oder d) Luitfederbalg mit zugeordnetem Stoßdämpfer.
Die aufgeführten Federsysteme sind durch die Wahl einheitlicher Befestigungsarten und Einbaulängen leieht untereinander austauschbar.
Eine wirkungsvolle Unterstützung des von Hapd durchgeführten Kippvorganges des Fahrerhauses wird erreicht, wenn je ein zum Hebel parallel verlaufender, an einem Ende mit dem Fahrerhauslfingsträger gelenkig verbundenerLenker vorgesehen ist, der an seinem anderen Ende schwenkbar an einem Winkelhebel befestigt ist, der seinerseits jeweils mit dem nicht fest eingespannten Ende zweier in Fahrzeugquerrichtung übereinander sich erstreckender Drehstäbe verbunden ist.
Eine Nachregulierung der Drehstabvorspannung wird ermöglicht, wenn der Lenker längenveränderlich ausgebildet ist.
Es kann aber auch an den Einspannstellen der Drehstäbe ein Stellhebel und eine Stellschraube zur Nachregulierung der Drehstabvorspannung vorgesehen sein.
Der Gegenstand der Erfindung soll nachfolgend anhand von einem in der beiliegenden Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Es zeigen Fig. 1 den vorderen Bereich eines kippbaren Lastkraftwagen-Fahrerhauses in vollständig eingefedertem Zustand, Fig. 2 die Kippstellung des Fahrerhauses nach Fig. 1, Fig. 3 eine etwas vereinfacht wiedergegebene Vorderansicht von Fig. 1 teilweise im Schnitt und Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3.
Das in den Fig. 1 und 2 angedeutete Fahrerhaus 1 stützt sich auf Fahrerhauslängsträgern 2 ab, die über Federsysteme 3 vorzugsweise gelenkig mit Lagerschilden 4in Verbindung stehen und ebenfalls vorzugsweise gelenkig an Falirzeuglängsträgern 5 befestigt sind. Die Verbindungslinie der unteren Anlenkpunkte der Federsysteme 3, die im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer Schraubenfeder 6 mit linearer Federkennlinie und einem in Richtung der Mittellängsachse der Schraubenfeder 6 sich erstreckenden StolSdämpfer 7 ulit progressiven Endanschlägen bestehen, bildet die Schwenkachse des Fahrerhauses 1, In dieser verläuft ein Stabilisator 8, (Fig. 3 und 4) dessen abgekröpfte Hebel 9 bei allen Einfederungszuständen des Fahrerhauses 1 von vorn nach hinten ansteigend verlaufen und mit den Fahrzeuglängsträgern 5 gelenkig verbunden sind. Durch diese Anordnung wird bei Differenzeinfederungen der beiden Federsysteme 3, die insbesondere im unwegsamen Gelände auftritt, die Querneigung des Fahrerhauses 1 in erträglichen Grenzen gehalten. Weiterhin werden die beim Bremsen und Beschleunigen auftretenden Querkräfte vom stabilisierend wirkenden Hebel 9 aufgenommen und über die Schwenkachse des Falirerhauses 1 in den Fahrzeugrahmen eingeleitet. Wegen der Anstellung des abgekröpften Hebels 9 fungiert dieser beim Bremsen des Fahrzeuges als Lenker und erbringt eine Anti-Dive Wirkung. In diesem Zusammenhang ist es besonders günstig, wenn der in Fig. 2 mit "S" bezeichnete Schwerpunkt tief und in Nähe der Federsysteme 3 liegt. Aus Platzgründen konnte dieser Punkt in die Fig. 1 nicht mit aufgenommen werden. Er ergibt sich jedoch als Schnittpunkt bei Verlängerung der beiden mit "A" bezeichneten Linien.
Als Kippeinrichtung dienen zwei in Fahrzeugquerrichtung übereinander verlaufende Drehstäbe 10, die jeweils auf einer Fahrzeugseite fest in dem zugeordneten Lagerschild 4 befestigt und auf der anderen Fahrzeugseite im Lagerschild 4 drehbar gelagert sind. Das nicht fest eingespannte Ende der Drehstäbe 10 nimmt einen Winkelhebel 11 auf, der unter Zwischenschaltung eines längenveränderlichen Lenkers 12 am naheliegenden Faiirerhauslängsträger 2 angelenkt ist.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß sich die Erfindung keineswegs nur auf Fahrerhäuser mit Drehstab-Kippeinrichtung beschränkt, sondern daß vielmehr auch z. B. eine Kipphydraulik-Einrichtung Verwendung finden kann.
Die Gelenkpunkte des abgekröpften Hebels 9 und des Lenkers 12 sind auf beiden Fahrzeugseiten so gelegt, daß sie die Eckpunkte eines Parallelogrammes bilden. So erfolgt eine getrennte Einleitung der Auflagerkräfte des Fahrerhauses 1, die sich in voller Höhe auf den Federsystemen 3 abstützen,und undder von den Drehstäben 10 eingeleiteten Kräfte die sich ausschließlich über die abgekröpften Hebel 9 am Drehpunkt des Fahrerhauses 1 abstützen.

Claims

Ansprüche

1. Vordere federnde Lagerung und Führung eines mittels llilfskraftunterstützung kippbaren Lastkraftwagen-Fahrerhauses, dadurch gekennzeichnet, daß zwei sich auf Fahrzeuglängsträgern (5) abstützende und mit diesen verbundene Lagerschilde (4) vorgesehen sind, an deren oberen Enden das Fahrerhaus (1) unter Zwischenschaltung von Federsystemen (3) schwenkbar gelagert ist, und daß von diesen unteren Lagerstellen ein in Fahrzeugquerrichtung verlaufender Stabilisator (8) aufgenommen wird, dessen Hebel (9) bei allen Einfederungszuständen des Fahrerhauses (1) von vorn nach hinten ansteigend verlaufend gelenkig mit Fahreriiauslängsträgern (2) verbunden sind.

2. Fahrerhaus-Lagerung und-Führung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Federsystem (3) wahlweise folgende, an sich bekannte, an ihren Befestigungsstellen durch z. B. Gummibüchsen gelenkig gelagerte Federelemente zum Einsatz gelangen: a) Schraubenfeder mit linearer Federkennlinie und einem in Richtung der Mittellängsachse der Schraubenfeder sich erstreckenden Stoßdämpfer mit progressiven Endanschlägen, b) Schraubenfeder mit linearer Federkennlinie und einem in Richtung der Mittellängsachse der Schraubenfeder gelegenen gas- oder flussigkeitsgefüllten Hydromat mit Niveauregulierung, c) Hydromat mit volltragender Eigenschaft und Niveauregulierung oder d) Luftfederbalg mit zugeordnetem Stoßdämpfer.

3. Fahrerhaus-Lagerung und -Führung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß je ein zum Hebel (9) parallel verlaufender, an einem Ende mit demFahrerhauslängsträger (2) gelenkig verbundener Lenker (12) vorgesehen ist, der an seinem anderen Ende schwenkbar an einem Winkelhebel (11) befestigt ist, der seinerseits jeweils mit dem nicht fest eingespannten Ende zweier in Fahrzeugquerrichtung übereinander sich erstreckender Drehstäbe (1 0) verbunden ist.

4. Fahrerhaus-Lagerung und -Führung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenker (12) längenveränderlich ausgebildet ist.

5. Fahrerhaus-lJagerung und -FiUlrung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Einspannstellen der Drehstäbe (10) ein Stellhebel und eine Stellschraube zur Nachregulierung der D rehstabvors pannung vorges ehen ist.