DE2161849A1 - Verfahren zur Herstellung von Kaliumdihydrogenphosphat und dessen Verwendung in Düngemitteln - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kaliumdihydrogenphosphat und dessen Verwendung in DüngemittelnInfo
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Description
"Verfahren zur Herstellung von Kaliumdihydrogenphosphat und
dessen Verwendung in Düngemitteln"
Priorität: I7. Dezember I97O, Großbritannien,Nr. 59 957/70
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ka-•liumdihydrogenphosphat
sowie dessen Verwendung entweder direkt oder zusammen mit anderen Bestandteilen als kalium- und phosphorhalt
iges Düngemittel.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
Kaliumdihydrogenphosphat, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
man Kaliumchlorid bei erhöhten Temperaturen mit zumindest stöchiometrischen Mengen Phosphorsäure oder Polyphosphorsäure
(auch als Superphosphorsäure bekannt ) umsetzt, wodurch unter Chlorwasserstoffentwicklung ein Kaliumdihydrogenphosphat ent-
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ORIGINAL INSPECTED
haltendes Reaktionsgemisch entsteht, und das Kaliumdihydrogenphosphat
aus dem Reaktionsgemisch gewinnt.
Der "bei der Reaktion entwickelte Chlorwasserstoff kann aufgefangen
und wirtschaftlich verwertet werden.
Die Reaktion wird vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 180 bis 3250C durchgeführt, wobei ein Temperaturbereich von
200 bis 500°ö besonders bevorzugt wird.
* Zur Umsetzung wird ub2jcherweise festes Kaliumchlorid verwendet,
wenngleich die Verwendung von vorher aufgeschmolzenem
Kaliumchlorid im Hinblick auf die Erfordernisse eines guten Wärmeaustausches vorteilhaft wäre. Als Phosphorsäure wird vorzugsweise
konzentrierte Phosphorsäure mit einem P^O [--Gehalt von
60 bis 80 Prozent, vorzugsweise 70 "bis 75 Prozent, d.h. Superphosphorsäure,
eingesetzt.
Es wurde festgestellt, daß sich die Salzsäure relativ leicht freisetzen läßt, wenn die Reaktion in Gegenwart eines Säure-P
Überschusses durchgeführt wird, während die Umsetzung bei stöchiometrischen
Mengen nicht so leicht abläuft. Deshalb wird beim Verfahren der Erfindung vorzugsweise ein Überschuß an
Phosphorsäure verwendet.
Wie oben angegeben, wird vorzugsweise Superphosphorsäure verwendet,
jedoch kann auch durch nassen Aufschluß erhaltene Phosphorsäure verwendet werden. Unabhängig von der Art der
verwendeten Säure soll ein P :K-Mo!verhältnis in der Reaktion
von zumindest 1,1:1 und vorzugsweise von 1,1:1 bis 5:1 verwen-
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det werden. Besonders bevorzugt wird ein Säureüberschuß, der zu
einem P :K-Molverhältnis in der Reaktion von 1,9:1 "bis 2,5:1
führt.
Die Abtrennung des Kaliumdihydrogenphosphats aus dem sauren Reaktionsgemisch
kann durch Kristallisation erreicht werden. Dies ist jedoch nicht immer einfach.und die Abtrennung wird am besten
durch Ausfällung des Kaliumdihydrogenphosphats durchgeführt.
Das bevorzugte Verfahren zur Abtrennung des Kaliumdihydrogenphosphats
besteht in der Zugabe einer mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeit mit niedrigem Siedepunkt, z.B.
eines Alkohols, Ketons oder löslichen Äthers. Typische verwendbare, mit Wasser mischbare,organische Flüssigkeiten sind die
niederen Alkylalkohole, z.B. Methanol, Äthanol oder Isopropanol,
die niederen Alkylketone, z.B. Aceton oder Methyläthylketon,
sowie Gemische derselben. Besonders bevorzugt wird Methanol verwendet, da es zu guten Ergebnissen führt und billig ist.
Die organische Flüssigkeit wird üblicherweise in einem Gewichtsverhältnis
von organischer Flüssigkeit zu Gesamtlösung von etwa 0,5:1 bis 3:1, vorzugsweise 1:1 verwendet. Die Behandlung mit
der organischen Flüssigkeit wird üblicherweise bei etwa 20 bis 600C unter Rühren durchgeführt. Der Zusatz der organischen
Flüssigkeit ermöglicht eine fast vollständige Ausfällung des Kaliumdihydrogenphosphats, wobei die Phosphorsäure fast vollständig
in Lösung bleibt.
Nach der Ausfällung des Kaliumdihydrogenphosphats wird die organische
_Flüssigkeit in einer einfachen Destillierkolonne abgetrennt
und dem Verfahren wieder zugeführt. Ebenso können
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- 4- auch, andere Abtrennungsverfahren verwendet werden.
Es wurde festgestellt, daß sich eine Ausfällung des Feststoffes als viskose, schwer zu handhabende Masse durch eine Hydrolyse
der komplexen Phosphate im Reaktionsgemxsch vor der Ausfällung vermeiden, läßt. Die Hydrolyse wird durch Erhitzen mit
Wasser durchgeführt. Das Wasser kann aus der im nassen Aufschluß gewonnenen Phosphorsäure stammen, die als eine der Ausgangsmateriallen
dem Verfahren zugeführt wird. Die im nassen ) Aufschluß erhaltene Säure, die im allgemeinen etwa 20 Prozent
Wasser enthält, wird in eine Hydrolysiervorrichtung eingespeist,, woraus sich eine wirtschaftliche Arbeitsweise des Systems ergibt.
Ein wichtiges Merkmal des Hydrolyseschrittes des Verfahrens bei kontinuierlicher Durchführung besteht darin, daß als
Wasserquelle auch die wäßrige Phosphorsäurelösung, die in den
Prozeß eingespeist wird, dienen kann. Natürlich können für die Hydrolyse auch andere Wasserquellen verwendet werden.
Die durch die organische Flüssigkeit ausgefällten Feststoffe ' werden entweder in der Abtrennvorrichtung ausgewaschen oder
in der organischen Flüssigkeit aufgeschlämmt und anschließend
abgetrennt. Die Kristalle werden getrocknet und gelagert.
Nach Abtrennung des festen Kaliumdihydrogenphosphats und der
organischen Flüssigkeit verbleibt eine Phosphorsäure und möglicherweise etwas Kaliumdihydrogenphosphat enthaltende Restlösung.
Zumindest ein Teil dieser Lösung wird vorzugsweise als Phosphorsäurekomponente dem Reaktionsgemxsch zugeführt. Gegebenenfalls
kann zumindest ein Teil dieser verbleibenden Lösung
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zur Herstellung von hochreiner Phosphorsäure verwendet werden, die sich z.B. zur Herstellung von Waschmitteln oder anderen
Phosphaten eignet.
Die Erfindung wird anhand eines in der beigefügten Zeichnung abgebildeten Fließdiagramms einer Ausführungsform des Verfahrens
erläutert.
Die Anlage besteht aus einem Reaktor 1 mit einer Kaliumchlorideinspeisevorrichtung
2, einer Hydrolysevorrichtung 4 mit einer Phosphor säur eeinspei se vorrichtung 3, denen eine Ausfällvorrichtung
6, eine Abtrenn- und Waschvorrichtung 7» ein Trockner 8,
eine Destillierkolonne 11, ein Verdampfer 14 und eine vom Vorratsbehälter
13 gespeiste Einspeisevorrichtung 12 für eine organische
Flüssigkeit nachgeschaltet sind.
Beim Betrieb dieser Anlage wird Kaliumchlorid aus der Einspeisevorrichtung
2 und aus dem Verfahren stammende, 'zurückgeleitete Phosphorsäure über Leitung 15 dem Reaktor 1 zugeführt,
aus dem Chlorwasserstoff über Leitung 5.entfernt wird. Das Gemisch aus. Kaliumphosphat und Phosphorsäure wird einer Hydrolysiervorrichtung
4 zusammen mit durch nassen Aufschluß gewonnener Phosphorsäure oäer Wasser aus einer Einspeisevorrichtung 3
zugeführt, wobei in letzterem Fall die für das Verfahren notwendige Phosphorsäure dem Reaktor 1 zugeführt wird. Aus 4 wird
die Masse in eine Kristallisiervorrichtung 6 zusammen mit einer aus der Einspeisevorrichtung 12 stammenden organischen Flüssigkeit,
ζ·Β. Methanol, und Waschwasser aus der Waschvorrichtung eingespeist. Die entstandene Suspension wird der Abtrennvor-
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richtung 7A zugeleitet und die Kristalle werden abgetrennt und
in der Waschvorrichtung 73 gewaschen. Das Produkt wird schließlich
im Trockner 8 getrocknet und über Leitung 9 entnommen. Die Wärme wird dem Trockner über Leitung 10 zugeführt. Die aus
der Abtrennvorrichtung ^k abgezogene !Flüssigkeit, die Phosphorsäure,
restliches Kaliumphosphat und die organische Flüssigkeit enthält, wird einer Destillierkolonne 11 zugeführt, wo die organische
Flüssigkeit zurückgewonnen wird. Die Phosphorsäure und Kaliumphosphat enthaltende Lösung wird im Verdampfer 14-konzentriert
und über Leitung 17 wird Wasser entfernt. Die erhaltene
Lösung wird entweder über Leitung 15 wieder in den Reaktor
eingespeist oder über Leitung 16 entfernt und zur Herstellung
von reinen Phosphaten verwendet.
Ein besonderer Vorteil des Verfahrens der Erfindung besteht darin, daß es leicht kontinuierlich gestaltet werden kann. Ein
Hauptteil der Maßnahmen der kontinuierlichen Arbeitsweise ist in der Abbildung gezeigt, er besteht in der kontinuierlichen
Wiederverwendung der organischen Flüssigkeit mittels Rückgewinnung in der Kolonne 11 und Vorratshaltung im Vorratsbehälter
131 von wo aus sie in die Einspeisevorrichtung 12 gelangt.
Auch die in der Destillationskolonne 11 erhaltene phosphorsaure' Lösung kann im Verdampfer 14- auf die gewünschte Konzentration
gebracht und wieder im Kreislauf zwecks Reaktion mit frischem Kaliumchlorid zurückgeführt werden. Außerdem kann ein
Teil der gewonnenen Phosphor säure lösung auch zur Herstellung
von anderen Phosphaten entnommen werden. Demgemäß arbeitet das Verfahren der Erfindung besonders "billig, da es leicht auf eine
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— ι —
kontinuierliche Arbeitsweise-eingestellt werden kann.
Das Beispiel erläutert die Erfindung.
Kaliumchlorid und gereinigte, aus dem Verfahren selbst stammende
Phosphorsäure (70,3 Prozent P2 0S^ ^^0-011 in einem kontinuierlichen
Verfahren bei 2500C in einem solchen Verhältnis umgesetzt,
daß das P :K-Molverhältnis im Reaktor 2:1 betrug. Die Verweildauer der Flüssigkeit betrug 2 1/4- Stürzen. Der entwickelte
Chlorwasserstoff wurde gesammelt, und die Chloridkonzentration im Eeaktorprodukt lag unter 0,1 Prozent.
Im nassen Aufschluß gewonnene Phosphorsäure (50 Prozent P^On-)
wurde zugesetzt und das Gemisch 1 Stunde auf 1000C erwärmt.
Das entstandene Gemisch,als "hydrolysierte Flüssigkeit" bezeichnet,
hatte ein P:K-Molverhältnis von 4·:1.
Unreines Kaliumphosphat wurde durch Zusatz von Methanol zur
hydrolysierten Flüssigkeit in einem Gewichtsverhältnis von
0,75:1 ausgefällt. Die Feststoffe wurden abfiltriert, mit Methanol gewaschen und aus dem System entnommen. Das saure FiI-trat
wurde in eine Destillationskolonne geleitet und das Methanol abgetrennt. Die entstandene, 56,1 Prozent Po^c enthaltende
Bodenflüssigkeit wurde zu Superphosphorsäure eingedampft
(70,3 Prozent PpO,-)· Ein Drittel der eingedampften Säure wurde
aus dem System als Superphosphorsäure entnommen, sie enthielt außer Kalium im wesentlichen keine Verunreinigungen. Die ver-
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bleibende Superphosphorsäure wurde zusammen mit Kaliumchlorid
wieder dem Reaktionsgefäß zugeführt. Das unreine Kaliumdihydro·
genphosphat enthielt 4-6 Prozent PpOc und 31 Prozent K^O.
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Claims (1)
- . · Patentansprüche(JJx Verfahren zur Herstellung von Kaliumdihydrogenphosphat, dadurch gekennzeichnet, daß man Kaliumchlorid bei erhöhten Temperaturen mit zumindest stöchiometrischen Mengen Phosphorsäure oder Polyphosphorsäure (auch als Superphosphorsäure bekannt) umsetzt, wodurch unter Chlorwasserstoffentwicklung ein Kaliumdihydrogenphosphat enthaltendes Reaktionsgemisch entsteht, und das Kaliumdihydrogenphosphat aus dem Reaktionsgemisch gewinnt.2. Verfahren'nach Anspruch 1, dadurch, gekennzeichnet, daß man Phosphorsäure mit einem P^O^-Gehalt von 60 bis 80 Prozent als Reaktionskomponente verwendet.3. Verfahren nach Anspruch-1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Überschuß an Phosphorsäure im Vergleich zu Kaliumchlorid verwendet, vorzugsweise entsprechend einem P :K-Molverhältnis von mindestens 1,1:1.l ■ ■ i4. Verfahren bach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß man eifce Reaktionatemperatur νς>η 180 bis 3250Ci vor-. zugsweise iron 200 bia 3000C verwendet.'5. Verfahren aach Anspruch. 1 bis 4-, dadurch gekennzeichnet, !'. daß man von? der Gewinnung von Kaliujadihydrogenpho sphat komplexe Phosphate im Reaktionsgemisch durch Umsetzung mit Was- eer oder eifcem Wasser enthaltenden Gemisch, hydrolysiert.209826/0984 bad original6. Verfahren nach. Anspruch 1 bis 5> dadurch gekennzeichnet, daß man Kalxumdihydrogenphosphat aus dem Reaktionsgemisch mit einer mit V/asser mischbaren, organischen Flüssigkeit, vorzugsweise Methanol, ausfällt.7· Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man ■ ein Gewichtsverhältnis von organischer Flüssigkeit zur Gesamtlösung von 0,5:1 bis 3:1 einstellt.8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7> dadurch gekennzeichnet·,daß man die organische Flüssigkeit nach der Abtrennung von Kaliumdihydrogenphosphat aus der Mutterlauge wiedergewinnt, vorzugsweise durch Destillation, und erneut in die Ausfäl-. lungsstufe einspeist.9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man zumindest einen Teil der Phosphorsäure, enthaltenden Mutterlauge nach der Abtrennung der organischen Flüssigkeit in das Reaktionsgemisch als Phosphorsäurekomponente einspeist.10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9> dadurch gekennzeichnet, daß man zumindest einen Teil der Phosphorsäure enthaltenden Mutterlauge nach der Abtrennung der organischen Flüssigkeit zur Gewinnung von hochreiner Phosphorsäure verwendet.11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man den entwickelten Chlorwasserstoff gewinnt. §■12. Verwendung des gemäß Anspruch 1 bis 10 hergestellten Kaliumdihydrogenpliosphats als Düngemittel oder Düngemittelkomponente,0 9 8 4 —ORIGINAL INSPECTED
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