DE2160929B2 - Hydroxylierte Copolymerisate auf der Basis von Vinylchlorid - Google Patents
Hydroxylierte Copolymerisate auf der Basis von VinylchloridInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft hydroxylierte Vinylchloridcopolymerisate, die zum Überziehen oder
Beschichten von Oberflächen verwendbar sind. Insbesondere betrifft die Erfindung Vinylchloridcopolymeri- v>
sate, die zu Überzügen und Beschichtungen führen, die
eine gute Wärmebeständigkeit aufweisen.
Es ist bekannt, daß Lacke und Anstrichfarben Dei industrieller Anwendung häufig bei einer Temperatur
eingebrannt werden, die 150" C erreichen kann, um die v,
Entfernung der Lösungsmittel zu beschleunigen und gegebenenfalls den filmbildenden Bestandteil der
Uberzugszusnmmensetzung zu vernetzen. Die erfindungsgemäßen Copolymerisate können ohne Schaden
ein Erhitzen von mehreren Minuten auf eine solche mi Temperatur aushalten.
Ein weiteres Ziel der F.rfindiing ist die Schaffung von
Copolymerisaten, die zu Überzügen führen, die eine
große Stabilität gegen Ultraviolett Strahlen aufweisen. Diese Eigenschaft ist sehr wertvoll, da eine der für ·>'>
l.acke und Anstrichfarben geforderten notwendigen Eigenschaften das Fehlen einer Verschlechterung
infolge einer längeren l.ichleinwirkung ist.
Die erfindungsgemäßen Copolymerisate können auch vernetzt werden und so zu Überzügen führen, dje in
Wasser, Alkalien und üblichen organischen Lösungsmitteln, wie beispielsweise Eitern, Ketonen, Kohlenwasserstoffen und Alkoholen, unlöslich sind.
Andere Eigenschaften und Vorteile der erfindungsgemäßen Copolymerisate sind aus der folgenden Beschreibung ersichtlich.
Die erfindungsgemäßen Copolymerisate bestehen aus:
(I) 60 bb 90 Gewichtsprozent Struktureinheiten des
(II) 2 bis 25 Gewichtsprozent Struktureinheiten eines Monoesters eines Diols mit 3 bis 6
Kohlenstoffatomen und Acrylsäure oder Methacrylsäure und
(III) 2 bis 25 Gewichtsprozent Struktuv-aiheiten
eines oder mehrerer Vinylester von gesättigten aliphatischen Monocarbonsäuren mit 9 bis 11 Kohlenstoffatomen,
in denen die Carboxylgruppe an ein quaternäres Kohlenstoffatom gebunden ist das zumindest einen Methylsubstituenten trägt
die eine reduzierte spezifische Viskosität zwischen 20
und 150cm3/g, gemessen bei 25° C in 0,5%iger Lösung
in Cyclohexanon, besitzen.
Der Bestandteil (II) wird im nachfolgenden Diolmono-(meth)-acrylat genannt
Die Säuren, von denen der Bestandteil (IU) abgeleitet
ist werden im nachfolgenden verzweigte Säuren genannt
Von besonderem Interesse sind die Copolymerisate, die im Patentanspruch 2 näher gekennzeichnet sind.
Die reduzierte spezifische Viskosität der erfindungsgemäßen Copolyme 2η liegt vorzugsweise zwischen 30
und 60 cm3/g.
Als Beispiele für Diol-mono-(melh)-acrylate kann man die Monoacrylate und Monomethacrylate von
Propandiol-(U) und -(U), Butandiol-(U). -(U), -(M)
und -(23), Pentandiole und Hexandiole nennen. Vorzugsweise verwendet man das Monoacrylat von
Propandiol-(U).
Unter den verzweigten Säuren sind die Säuren, die sich gut eignen, Gemische von Säuren, die durch
Umsetzung von Ameisensäure mit Gemischen von Olefinen mit 8 bis 10 Kohlenstoffatomen je Molekül
(beispielsweise Di- oder Trimere von Isobuten oder Propylen) in Anwesenheit von Katalysatoren, wie
beispielsweise Phosphorsäure oder Schwefelsäure, erhalten sind. Die Herstellung dieser Säuren ist
beispielsweise in der französischen Patentschrift 13 50 937 beschrieben. Gemäß Bestandteil III der
erfindungsgemäßen Copolymerisate werden solche Säuren verwendet, die von Monoolefinen mit 8 bis 10
Kohlenstoffatomen abgeleitet sind und in denen das quaternäre Kohlenstoffatom zumindest einen Methylsubstituenten trägt.
Die Herstellung der Vinylester dieser verzweigten Säuren kann nach den üblichen Verfahren vorgenommen werden, beispielsweise durch Umsetzung dieser
Säuren mit Vinylacetat in Anwesenheit eines Quecksilbersalzes (französische Patentschrift 15 50 917).
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Copolymeri
sate kann in Masse, in wäßriger Emulsion oder in
Lösung durchgeführt werden.
chloridcopolymeren können angewendet werden, insbesondere bezüglich der WaW der Katalysatoren, Man
kann die peroxidischen Katalysatoren, beispielsweise Benzoylperoxjd. 2,4-DicbforbenzoyIperoxid, Lauroylperoxid, tert-Butylperoxid und Isopropylperoxjd oder
andere Peroxyverbindungen, beispielsweise Kaliumpersulfat und Wasserstoffperoxid oder auch Diazoverbindungen, beispielsweise Azo-bis-isobutyronitnl, verwenden. Man kann auch Redox-Systeme verwenden
oder die Polymerisation durch Bestrahlung, beispielsweise mit Ultraviolett-Strahlung, initiieren.
Die Polymerisationstemperatur liegt im allgemeinen
zwischen 20 und 150°G Vorzugsweise liegt sie zwischen 40und80°C
Im Falle einer Polymerisation in Emulsion ist es üblich, Emulgiermittel oder oberflächenaktive Mittel zu
verwenden. Man führt die Polymerisation vorzugsweise in Anwesenheit von anionischen oberflächenaktiven
Mitteln und nichtionischen oberflächenaktiven Mitteln und auch in Anwesenheit von ungesättigten Carbonsäuren oder Monoeste?n von ungesättigten Dicarbonsäuren oder auch Monovinylestern von gesättigten
Dicarbonsäuren durch.
Als Beispiele für anionische oberflächenaktive Mittel kann man die Alkyl-, Aryl- und Alkylarylsulfonate,
beispielsweise Natriumdodecylbenzolsulfonat, nennen.
Als Beispiele für nichtionische oberflächenaktive Mittel kann man insbesondere die Kondensationsprodukte von Alkylenoxiden mit Alkoholen, Phenolen oder
Säuren nennen.
Im allgemeinen verwendet man 0,5 bis 2 Teile anionisches oberflächenaktives Mittel und 03 bis 6 Teile
nichtionisches Mittel je 100 Teilen dt-.. Gemisches von
Vinylmonomeren.
Die bevorzugte Herstellungsweise de. Copolymeren
in Emulsion besteht darin, eine Emulsion der Monomeren zu bilden, dann einen Teil in das Polymerisationsreaktionsgefäß einzubringen, den gesamten Katalysator
oder einen Teil desselben zuzugeben und die Temperatur zu erhöhen, um die Polymerisation zu bewirken, und
dann den Rest der Emulsion der Monomeren zuzugeben. Es ist jedoch auch möglich, nach den anderen
üblichen Techniken für die Polymerisation von Vinylmonomeren in Emulsion zu arbeiten.
Stptt einer Polymerisation in Emulsion durchzuführen, ist es auch möglich, in einer Flüssigkeit zu arbeiten,
die die Monomeren löst, jedoch das Polymere nicht löst.
Die Löslichkeit des Polymeren hängt von dem Mengenanteil der verschiedenen Bestandteile ab. Für
Copolymere mit einem Gehalt von zumindest 75% einpolymerisiertem Vinylchlorid können die obengenannten Flüssigkeiten beispielsweise aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Butan, Hexan und ein Lösungsmittel, das durch fraktion:erte Destillation von Rohöl
zwischen 130 und 160° C erhalten wurde, aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol und Xylol, oder
auch Alkohole, beispielsweise Methanol oder Äthanol, sein.
Schließlich kann man gemäß einer bevorzugten Arbeitsweise die Polymerisation in einem Lösungsmittel
für das Polymere oder t!fiem Gemisch von Lösungsmitteln durchführen.
Als Beispiele für solche Lösungsmittel kann man Ketone, beispielsweise Aceton und Methylethylketon,
Ester, beispielsweise Methylacetat und Äthylacetat. Äther, beispielsweise Methoxymethanol. Äthoxyäthanol. Methoxyisopropanol und Dioxan, nennen.
Polymerisation in Lösung verwenden. Man kann
insbesondere in das Polymerisationsreaktionsgefäß ein
oder aUe-ReagentJen ganz oder zum Teil einbringen,
wobei die restlichen Anteile und/oder Reagentien im ä Verlaufe der Polymerisation eingeführt werden. Bezüglich des Katalysators ist es das gleiche. Im Falle einer
Einführung im Verlaufe der Reaktion kann diese in Anteüen oder kontinuierlich vorgenommen werden.
Die Polymerisation in einem Lösungsmittel weist ien
to Vorteil auf, zu Lösungen zu führen, die direkt bei
Oberzugs- und Beschichtungsarbeitsgängen verwendbar sind. Es sei bemerkt, daß es, wenn die Polymerisation in einem Nicht-Lösungsmittel für das Polymere
durchgeführt wurde, stets möglich ist, das Copolymere
zu gewinnen und es anschließend in einem Lösungsmittel, beispielsweise den zuvor genannten, zu lösen, um
Beschichtungs- und Überzugszusammensetzungen herzustellen.
Die erhaltenen Zusammensetzungen sind im wesent
liehen Lösungen der Copolymeren, deren Viskosität bei
25° C im allgemeinen zwischen einigen cP und 1OP variiert Diese Lösungen können als solche verwendet
werden oder verschiedene Adjuvantien enthalten, beispielsweise Füllstoffe, Pigmente oder auch übliche
Als Beispiele für Füllstoffe kann man Antimonoxide, Tonerdesilikate, kolloidale Kieselsäuren und Mattierungs-Kieselsäuren, Derivate von organophilen Bentoniten, Kaoline, teilchenförmiges Talkum und feinstzer-
kleinerten Glimmer oder Asbest nennen.
Als Beispiele für Pigaiente kann man Titanoxid, Ruß,
synthetische Eisenoxide, grüne Chromoxide, Chromgelb, Molybdänorange und -rot. Cadmium-, Manganoder Kobaltpigmente oder auch organische Pigmente,
Jj wie beispielsweise blaue und grüi.e Phthalocyanine,
nennen.
Als Beispiele für Vernetzungsmittel kann man Kondensationsprodukte von Harnstoff, Melamin oder
Phenolen mit Formaldehyd, Polyisocyanate oder auch
Epoxydverbindungen, wie beispielsweise Polyglycidyläther und -ester, die durch Umsetzung von Epihaiogenhydrin oder Dihalogenhydrin mit polyhydroxylierten
Verbindungen oder Polycarbonsäuren erhalten sind, oder Polyglycidyläther und -ester, die durch Homo-
4Ί oder Copolymerisation von ungesättigten Glycidyläthern oder -estern erhalten sind, nennen.
Die Menge an Vernetzungsmittel liegt im allgemeinen zwischen 2 und 50%, bezogen auf das Gewicht des
Copolymeren. Die Vernetzung wird je nach dem Fall bei
in Temperaturen durchgeführt, die zwischen Zimmertemperatur und 280° C liegen können. Sie wird im
allgemeinen bei einer Temperatur zwischen 100 und 1500C durchgeführt. Im allgemeinen erfolgt die
Vernetzung während des Erhitzens, das zur Bewirkung
r> der Entfernung des oder der Lösungsmittel bestimmt ist. Die erfindungsgemäßen Copolymeren liefern Überzüge, die auf verschiedene Trägerunterlagen anwendbar
sind, beispielsweise Holz, Papier, Metalle, Glas und synthetische Materialien. Die so auf diesen Trägern
no gebildeten Filme besitzen eine große Wärmebeständigkeit und Beständigkeit gegen ultraviolette Strahlungen.
Die erste dieser Eigenschaften ermöglicht insbesondere, die Copolymeren als filmbildenden Bestandteil
von Lacken und Anstrichfarben zu verwenden, deren
h'i Trocknung durch Erhitzen beschleunigt wird. Die
'weite Eigenschaft ermöglicht ihre Verwendung für Überzüge und Beschichtungen von Oberflächen, die
dem Licht ausgesetzt sind.
Schließlich sei bemerkt, daß die Lösungen der
Copolymeren gemäß der Erfindung mit aromatischen und aliphatischen Kohlenwasserstoffen verdünnt werden können. Besonderes die Verdünnbarkeit mit dem
Lösungsmittel von der fraktionierten Destillation von Rohöl zwischen 130 und 1600C ist eine vorteilhafte
Eigenschaft, da dieses ein üblicherweise in der Industrie der Lacke und Anstrichfarben verwendetes Lösungsmittel ist und dessen Verwendung durch keine
Bestimmungen beschränkt ist
Die US-Patentschrift 26 86 172 betrifft ein thermoplastisches Terpolymerisat, das leicht verarbeitbar ist und
für Oberzüge verwendet werden kann. Es wird ausgehend von Vinylchlorid, einem Alkylacrylat und
einem Hydroxyalkylacrylat hergestellt, denen man gegebenenfalls ein wßiteres copolymerisierbares Monomeres zusetzen kann. Die US-Patentschrift 32 72 785
beschreibt Copolymere, die als Oberzüge verwendbar sind und den Vorteil aufweisen, bei relativ geringen
Temperaturen (200 bis 220° C) zu härten, und die sich von einem Acrylsäure- oder Methacrylsäureester eine:
Diols und einem anderen Vinylderivat ableiten, das
Vinylchlorid oder ein unterschiedliches Vinylderivat wie Acrylnitril, Vinylacetat, Vinylidenchloriü sein kann. Ein
Beispiel unter Verwendung von Vinylchlorid als Monomeres ist in der genannten Literaturstelle nicht
enthalten.
Wie aus dem weiter unten angegebenen Vergleichsversuch hervorgeht, unterscheiden sich die erfindungsgemäßen Polymeren in ihren Eigenschatten in nicht zu
erwartender günstiger Weise von den bekannten Polymeren.
Das folgende Beispiel dient zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
In einen Autoklaven aus rostfreiem Stahl mit einem
Fassungsvermögen von 19 1, der mit einer Vorrichtung zum Bewegen, Vorrichtungen zur Regulierung des
Erhitzens und zur Steuerung der Drucke und Temperaturen und Pumpen zur Einführung der Reagentien
ausgestattet ist, bringt man nach Spulen mit einem Stickstoffstrom 600 g Vinylchlorid ein.
Das Vinylchlorid wird einer Bombe aus rostfreiem Stahl mit 101 entnommen, die auf einer Waage
angeordnet und mit dem Autoklaven verbunden ist.
Man öffnet den Autoklaven, um das Vinylchlorid zu entfernen, und vermindert dann den Druck im Inneren
des Autoklaven auf 160 mm Hg.
Man bringt dann 225 g eines handelsüblichen Gemisches von vinylischen Estern von verzweigten
Monocarbonsäuren mit 9 bis 11 Kohlenstoffatomen, 75 g Monoacrylat von Propandiol-(13), 6600 cm3 Aceton und 3825 g Vinylchlorid ein.
Das Gemisch der Vinylester weist die folgenden Eigenschaften auf;
Durchschnittliches | 197 |
Molekulargewicht: | 2,2 cSt |
Viskosität bei 20° C: | 1,439 |
Brechungsindex n- : | I |
Säurezahl: | 78 bis 80 |
Bromzahl: | 129 bis 1800C |
.Siedebereich (100 mm Hg): | |
diesem Zeitpunkt 2,5 bar. Wenn er auf 237 bar
abgefallen ist, bringt man 20 g Monoacrylat von
jedesmal, wenn der Druck um 0,13 bar gefallen ist
sechsten und zwölften Stunde 6,75 g Isopropylpercarbo
nat (in Form einer 30%igen Lösung in Methylphthalat)
ein und spült jedesmal die Zuführungspumpe mit
ίο 125 cm3 Aceton.
375 g Monocarylat von Propandiol-(13) eingeführt hat,
bricht man die Zuführung dieses letzteren ab und setzt
is die Polymerisation 30 Minuten fort
Dann bringt man 3800 cm3 Aceton ein und kühlt auf 20° C ab. Man hält noch eine Stunde in Bewegung.
Man gewinnt das Copolymere durch Ausfällen in Was&er und anschließendes Absaugen und Trocknen (24
Stunden bei 45 bis 50° C).
Man erhält nach Zerkleinern des Copolymeren ein
weißes Pulver.
Das Copolymere weist die folgenden Eigenschaften auf:
a) Gewichtsprozentsatz der polymerisierten Monomeren:
Monoacrylat von Propanaio1-(13): 8%
Handelsübliches Gemisch von
vinylischen Estern von verzweigten
Monocarbonsäuren mit
9 bis 11 Kohlenstoffatomen 83%.
Man erhitzt die Reagentien auf 500C und bringt dann
6,75 g Isopropylpercarbonat (in Form einer 30%igen
Lösung in Methylphthalat) ein. Man spült die Zuführungspumpe mit 125 cm3 Aceton.
Der Mengenanteil an Vinylchlorid wird durch Bestimmung des Chlors nach Mineralisierung des
Copolymeren bestimmt und der Mengenanteil an Monoacrylat von Propandiol-(1,3) durch Bestimmung
der Hydroxylgruppen.
b) Reduzierte spezifische Viskosität: 45 cmVg
gemessen bei 25° C in 0,5%iger Lösung in
Cyclohexanon.
Zur Bewertung der Eigenschaften des Copolymeren 4) wurden verschiedene, im folgenden beschriebene
Versuche und Bestimmungen durchgeführt. In jedem Falle sind als Anhaltspunkt die Ergebnisse angegeben,
die mit einem Copolymeren mit einem Gehalt von 90 Gew.-% einpolymerisiertem Vinylchlorid, 4% Vinylace-5» tat und 6% Vinylalkohol, hergestellt durch partielle
Hydrolyse eines Vinylchlorid/Vinyiacetat-Copolymeren, erhalten wurden. Die mit diesem letzteren
Copolymeren erhaltenen Ergebnisse sind in eckigen Klammern angeführt.
1. Eigenschaften einer Lösung des Copolymeren in
Äthylacetat
a) Viskosität einer Lösung mit 20% Copolymerem: Die Messung wird bei 20°C nach der Worm
bo AFNOk NF T 30 014, coupe Nr. 4 durchgeführt
Man findet 64 see [40 see].
b) Klarheit: Man mißt die Höhe der Lösung (in einem
Rohr mit 20 mm Durchmesser und einer Höhe von 600 mm), durch die es nicht mehr möglich ist, eins
schwarze Scheibe zu unterscheiden. Diese Höhe sollte so groß als möglich sein. Man findet: 550 mm
[350 mm].
c) Färbung: Sie wird durch Vergleich der Lösung des
Copolymeren mit wäßrigen Kalmmbichromat-Lösungen
verschiedener Konzentration bestimmt (diese Konzentrationen sind durch die Normalität
ausgedrückt). Man findet: n/5000[n/1500].
d) Lagerbeständigkeit: Man stellt keine Veränderung nach einem Monat fest [gleiche Feststellung].
2. Vernetzung der Copolymeren m
Man stellt eine Lösung her, die 10 g Copolymeres, 40g Methylethylketon, Ig Hexamethoxymethylmelamin
und und 0,1 era1 p-Toluolsulfonsäure enthält.
Man gieE: eine Folie und erhitzt sie nach 15stündigem r>
Trocknen bei 25°C 40 Minuten bei 1200C, kühlt sie auf
253C ab und wiegt dann die Folie (Pl). Man beläßt anschließend die Folie 15 Stunden in Methyläthylketon
bei 250C, nimmt sie dann heraus, trocknet sie (Temperatur: 100°C, Trocknungsdauer: zwei Stunden)
und wiegt sie erneut (P2). Der Vernetzungsgrad, ausgedrückt in Prozent, wird durch das Verhältnis
PI
100 χ ^j definiert. Man stellt fest, daß der Vernetzungsgrad 100% [99%] beträgt. r,
3. Verdünnbarkeit des nichtvernetzten Harzes in
Lösungsmitteln
Lösungsmitteln
a) Benzol: Man dispergiert 5 g Harz in 50 cm3 Benzol und setzt 10 cm3 Aceton zu. um die Auflösung zu
bewirken. Man mißt die Anzahl von cm3 Benzol, die erforderlich sind, um den Beginn einer Trübung zu
bewirken. Alle diese Arbeitsgänge werden bei 25°C durchgeführt. Man stellt fest: Verdünnbarkeit mit
Benzol: 210 cm3[128 cm3].
b) Lösungsmittel von der fraktionierten Destillation von Rohöl zwischen 130 und 16O0C: Man löst 5 g
Harz in 50 cm3 Aceto. Man setzt dann bei 25°C das
Lösungsmittel bis zum Beginn einer Trübung der Lösung zu. Man stellt fest: Verdünnbarkeit mit dem
Lösungsmittel^! cm3[44.5 cm3J
4. Wärmebeständigkeit
a) Man stellt durch Formpressen einen Copolymer-Preßling
(Durchmesser: etwa 12 mm, Dicke: etwa 5 mm) her. Man erhitzt diesen Preßling eine Stunde bei 130°C
und zerkleinert ihn dann zu einem Pulver. Die Wärmebeständigkeit wird durch die Zunahme der
Färbung des Copolymeren gemessen. Diese Zunahme der Färbung wird durch den Unterschied der optischen
Dichten von l%igen Lösungen in Dimethylformamid von einerseits dem wärmebehandelten Polymeren und
andererseits dem nichtwärmebehandelten Copolymeren bestimmt. Die niedrigsten Zahlen entsprechen den
stabilsten Produkten. Man stellt fest: Wärmestabilität: 2 [64}
b) Man stellt durch Gießen einer 20% igen Lösung des Copolymeren in Äthylacetat eine Folie mit einer Dicke
von etwa 1 mm (nach 15stündiger Trocknung bei 25° C)
her. Man bringt diese Folie in einen Ofen und stellt das Aussehen der Folie fest:
Nach 15 Minuten bei 100C:
ungefärbt [ungefärbt J
ungefärbt [ungefärbt J
Nach einer Stunde bei 100 C:
ungefärbt [kastanienbraun]
ungefärbt [kastanienbraun]
Nach 15 Minuten bei IWC:
ungefärbt [kastanienbraun]
ungefärbt [kastanienbraun]
5. Beständigken gegen Ultraviolett-Strahlen
Der Versuch wird unter den folgenden Bedingungen durchgeführt:
Man stellt eine Copolymer-Lösung mit 20% in Methylketon her. Man gießt diese Lösung auf eine
Gipsplatte in einer Dicke von 250 μ. Nach Trocknen (etwa 15 Minuten) schneidet man Prüfkörper von
140 mm χ 80 mm aus der so gelackten Platte aus und ordnet sie dann auf einer Drehscheibe an, die 30 cm über
einer UV-Lampe angeordnet ist. Die Lampe (300 W) ist auf der Rotationsachse der Scheibe angeordnet.
Die Temperatur in dem Belichtungsraum beträgt 550C.
Das Vergilben der dem Versuch unterzogenen Folie wird nach der üblichen Technik bestimmt.
Eine Lichtquelle emittiert eine Lichtstrahlung mit einer Wellenlänge von *57 mu. Diese Strahlung wird auf
einer emaillierten weißen Steingutkachel reflektiert, die die mit dor Lackschicht überzogene Glasplatte trägt.
Mittels einer Photozelle mißt man die Lichtintensität der reflektierten Strahlung.
Zu Vergleichszwecken stellt man die Werte der Lichtintensität fest, die auf der Steingutkachel in
Abwesenheit der Glasplatte und auf der Steingutkachel, die eine nicht mit Lack: beschichtete Glasplatte trägt,
erhalten werden. Die erhaltenen Werte sind die folgenden (die Einheit der Messung ist willkürlich):
50
Auf der bloßen Steingutkachel | 92,8 |
Auf der eine Glasplatte tragenden | |
Steingutkachel | 84 |
Auf der eine gelackte Glasplatte | |
tragenden Steingutkachel: | |
Film aus nicht mit UV belich | |
tetem Lack | 83 [83] |
Film aus zwei Tage belichtetem | |
Lack | 82,5 [68] |
Film aus 10 Tage belichtetem | |
Lack | 80 [4] |
Film aus 20 Tage belichtetem | |
Lack | 74 [3} |
Dieser Versuch zeigt das ausgezeichnete Verhalten der erfindungsgemäßen Copolymeren gegenüber Ultraviolett-Strahlung
Vergleichsversuch 1
In diesem Versuch wurde das Terpolymerisat des obigen Beispiels (mit λ bezeichnet) mit einem Gehalt an
einpolymerisiertem Vinylchlorid von 83,5%- mit einem
Copolymeren mit 85% Vinylchlorid- und 15% Propylenglykolacrylatstruktureinheiten,
das den in der US-Patentschrift 32 72 785 beschriebenen Copolymeren entspricht (als »a« bezeichnet), verglichen.
Die angewendeten Untersuchungen wurden wie im obigen Beispiel beschrieben, durchgeführt
Die folgende Tabelle zeigt die erhaltenen Ergebnisse.
Die folgende Tabelle zeigt die erhaltenen Ergebnisse.
10
Polymere | (erfindungs- |
a | gcmäß) |
US-Pal 32 72 785 | 64 |
550 | |
100 | N/5000 |
<00 | >l Monat |
N/5000 | 100 |
>1 Monat | |
99 | |
20%tge Lösung in Allylacetat
a) Viskosität (s)
b) Klarheit (mm)
c) Färbung
d) Lagerungsbeständigkeit
Vernetzungsgrad (%) Verdünnbarkeit
a) in Benzol (cm1) 140 210
b) in einem Rohöldestillat vom Kp 130-160 C 44 51
(cm1)
Thermische Stabilität
a) Preßling: 1 Std. bei 130 C 2 2
b) Film: 15 Minuten bei 100 C gelbe Renexe farblos
1 Std. bei 100 C farblos farblos
15 Minuten bei 150 C gelbe Reflexe farblos
Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, daß das erfindungs- m d) Vinylchlorid
gerr-ße Terpolymere insgesamt vorteilhaftere Eigenschaften
zeigt, als das bekannte Copolymere a.
Vergleichsversuch 2
Es wurde eine Reihe von folgenden Polymeren η hergestellt:
Gew.-%
b) Vinylchlorid 73,1 (75) Propylenglykolacrylat 9,1 (10) Butylacrylat 17,8 (15)
Dieses Copolymere entspricht der US-Patentschrift 26 86 172.
c) Vinylchlorid 75,7 (75) Propylenglykolacrylat 10,2 (10) Vinylacetat 14,1 (15)
Propylenglykolacrylat Vinylpropionat
e) Vinylchlorid
PropylenglykolacTylat Butylmaleat
ß) Vinylchlorid
Propylengiykolacrylat Gemisch von vinylischen Estern von verzweigten
Monocarbonsäuren mit 9 bis 11 Kohlenstoffatomen (vgl. Beispiel)
Die Untersuchungen wurden wie oben beschrieben vorgenommen. Die Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle 2 aufgeführt.
77,5 | (75) | erfindungs |
9,1 | (10) | gemäßes |
13,4 | (15) | Copoly- |
74 | (75) | merisat |
9 | (10) | |
17 | (15) | |
74,5 | (75) | |
9,8 | (10) | |
15,7 | (15) | |
Bestimmungen
Polymere ß
(erfindungsgemäß) (Vergleich)
20%ige Lösung in Äthylacetat
a) Klarheit (mm)
b) Färbung
c) Viskosität (s)
Verdünnbarkeit
Verdünnbarkeit
a) in Benzo! (cm3)
c) in einem Rohöldestillat vom Kp 130-1600C (cm3)
c) in einem Rohöldestillat vom Kp 130-1600C (cm3)
500
N/5000
23
450 59
450
N/5000
20,5
450 53 500
N/5000
20,5
200 39,5
500
N/5000
25
280 44
450
N/5000
17
450 55
12
Fortset/unE
Bestimmungen Polvmere
Jl
Jl
(erfinilungsgemül.l)
(Vergleich)
15.1
8,4
5,4
5,2
Thermische Stabilität eines Preßlings 1 Std. bei 130 C
- ursprünglich
- nach 8 Tagen Zugfestigkeit (kg/mm2)
Λ us diesen Ergebnissen ist ersichtlich, daß das erfindunesgemäße Terpolymerisat in der Gesamtheit seiner Eigenschaften den bekannten Terpolymeren überlegen ist.
82 | 82 | 82 | 82 | 82 |
80 | 74 | 75 | 78 | 80 |
2,3 | nicht | nicht | 2,3 | nicht |
meßbar | meßbar | meßbar |
Claims (3)
1. Copolymerisate, bestehend aus:
(I) 60 bis 90 Gewichtsprozent Struktureinheiten des Vinylchlorids,
(II) 2 bis 25 Gewichtsprozent Struktureinheiten eines Monoesters eines Diols mit 3
bis 6 Kohlenstoffatomen und Acrylsäure oder Mediacrylsäure und '
(III) 2 bis 25 Gewichtsprozent Struktureinheiten eines oder mehrerer Vinylester von
gesättigten aliphatischen Monocarbonsäuren mit 9 bis 11 Kohlenstoffatomen, in denen die Carboxylgrup-
pe an ein quaternäres Kohlenstoffatom gebunden ist, das zumindest
einen Methylsubstituenten trägt
die eine reduzierte spezifische Viskosität zwischen und lSOcmVg, gemessen bei 25°C in 0,5%!ger
Lösung in Cyclohexanon, besitzen.
2. Copolymerisate nach Anspruch 1, bestehend aus:
(I) 75 bis 85 Gewichtsprozent Struktureinheiten des Vinylchlorids,
(H) 5 bis 15 Gewichtsprozent Struktureinheiten
eines Monoesters eines Diols mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen und Acrylsäure oder Methacrylsäure und m
(IH) 5 bis 15 Gewichtsprozent Struktureinheiten eines oder mehrerer Vinylester von
gesättigten aliphatischen Monocarbonsäuren mit 9 bis 11 Kohlenstoffatomen, in denen die Carboxylgrup- ''
pe an ein quaternäres Kohlenstoffatom gebunden ist, das zumindest einen Methylsubstituenten trägt.
3. Verwendung der Copolymerisate nach An- w
Spruch I oder 2 in Überzugs- und Beschichtungsmassen neben üblichen Zusätzen.
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