DE2160319C3 - 3-Exomethylencepham-Verbindungen, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung zur Herstellung von 3-Methyl-Cephem-Derivaten - Google Patents
3-Exomethylencepham-Verbindungen, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung zur Herstellung von 3-Methyl-Cephem-DerivatenInfo
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- C07D501/14—Compounds having a nitrogen atom directly attached in position 7
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Description
kanu auch vorteilhaft '.λ Gegenwart eines Metalls oder
eines Metallions durchgeführt werden, das ein Ionisationspotential anfwei.t, das Chrom(III)-ionen zu
Chr· m(ll)-i<-ien i.-.i Reaktic ssystem reduziert Typisch
für solche Metalle oder Metailionen sind Eisen, Kupfer, Zink, Blei, Arsen, Zinn, Mangan, Nickel bzw. deren
Ionen.
Für die Reaktion gemäß der Erfindung können als
Löst .,smittel verwendet werden: Wasser, Alkohole
(z. b !ethanol und Äthanol), Äther (z. B. Tetrahydrofuran
und Dioxan), Aceton, Acetonitril, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid und verschiedene Gemische
dieser Lösungsmittel. Die Reaktion läßt sich besonders
vorteilhaft durchführen, wenn gleichzeitig Wasser vorhanden ist Die Reaktionstemperatur und die
Reaktionszeit hängen von Faktoren wie der Art der 3-Acetoxyniethylverbindung (II), der zweiwertigen
Chromverbindung und dem Lösungsmittel ab. Die Reaktion wird bei einer Temperatur im Bereich von 0
bis ;^0°C für eine Zeit von wenigen Minuten bis zu mehreren Tagen durchgeführt Die Reaktion kann
vorteilhaft unter Kohlendioxyd oder Stickstoff durchgeführt werden.
Der pH-Wert liegt zwischen 2 bis 8, vorzugsweise 4 bis 8.
Durch Wahl einer geeigneten Kombination von Reaktionsbedingungen innerhalb der oben genannten
Bereiche können Cephalosporinderivate und 3-Methylenverbindungen (III) sowie ihre Salze entweder
selektiv oder als Gemisch hergestellt werden.
Die in den auf diese Weise hergestellten Verbindungen enthaltenen 3-Methylenverbindungen (III) können
zu Cephalosporinderivaten (I) isomerisiert werden. Bei dieser Reaktion können die zu verwendenden Ausgangsverbindungen
(HI) auch in Form von Trimethylsi-IyI-euer
Dimethylsilenylestern vorliegen. Die Isomerisierungsreaktion wird in einem Lösungsmittel und in
Gegenwart eines aromatischen oder tertiären Amins oder eines Adsorptionsmittels durchgeführt Als Lösungsmittel
eignen sich organische Lösungsmittel, z. B. Methanol, Äthanol, Aceton, Tetrahydrofuran, Dioxan,
Chloroform, Äthylacetat, Äther, Benzol und Dichlormethan, basische Lösungsmittel, z. B. aromatische oder
tertiäre Amine (z. B. Pyridin, Picolin, Luridin, Chinolin, Isochinolin, Dimethylanilin, Triäthylamin und N-Methylpiperidin)
sowie Gemische dieser Lösungsmittel. Geeignete Adsorptionsmittel sind z. B. Kieselgel und Aluminiumoxyd.
Die Temperatur und Dauer dieser Isomerisierungsreaktion hängen von Faktoren wie der Art der
Ausgangsverbindungen (I) und der Lösungsmittel ab. Es wird bei einer Temperatur von 0° bis 1000C bei einer
Reaktionsdauer im Bereich von einigen Minuten bis zu mehreren Tagen gearbeitet
Von den 3-Methylenverbindungen (III) können
solche, in denen R ein Acylrest ist, in die Cephalosporinderivate umgewandelt werden, indem sie in der
7-Stellung deacyliert und die hierbei erhaltenen 7-Aroinoverbindungen der lsomerisierungsreaktion und
dann einer üblichen Acylierungsreaktion unterworfen werden. Die Reihenfolge der letztgenannten beiden
Reaktionen kann gegebenenfalls umgekehrt werden. ίο Diese Verfahren werden vorzugsweise bei Verbindungen
angewendet, die von Cephalosporin C abgeleitet sind.
Die Deacylierungsreaktion kann in ähnlicher Weise wie bei der Herstellung von 7-Aminocephalosporansäure
aus Cephalosporinen durchgeführt werden, beispielsweise durch Behandlung der 3-Methylenverbindungen
(III) mit einem Nitrosierungsmittel und anschließende Hydrolyse.
Bei Anwendung der »Imidchlorid-Methode« (vergl. DE-OS 14 45 615) muß die freie Aminogruppe im Rest R
vorher in üblicher Weise geschützt werden.
Das in der oben beschriebenen Weise erhaltene
Reaktionsprodukt kann nach bekannten Verfahren, z. B.
Säulenchromatographie, Extraktion, isoelektrische Aus-
fällung, Gegenstromverteilung und Umkristallisation,
gereinigt werden.
Die erfindungsgemäß herstellbaren 3-Methylenverbindungen (III) sind wertvoll als Zwischenprodukte für
die Synthese von neuen und bekannten Cephalosporinderivaten.
In den folgenden Beispielen verstehen sich die Teile als Gewichtsteile, falls nicht anders angegeben. Gewichtsteile
verhalten sich zu Raumteilen wie Gramm zu Kubikzentimeter.
35
Ein Natrium^-acylamidocephalosporanat mit den in der folgenden Tabelle genannten Acylresten wird wie
folgt hergestellt: Zu 14 000 Raumteilen Dimethylsulf-
oxyd in 7000 Raumteilen Wasser werden 412 Teile des entsprechenden Natrium^-acylamidocephalosporanat
und 6000 Teile Chrom(II)-acetat gegeben. Das Gemisch wird unter Stickstoff 24Std. bei Raumtemperatur
gerührt Das Reaktionsgemisch wird in eine große
Wassermenge gegossen und mit verdünnter Salzsäure auf pH 2 eingestellt und mit Äthylacetat extrahiert Die
Äthylacetatschicht wird abgetrennt und über Magnesiumsulfat getrocknet. Zur getrockneten Äthylacetatschicht
wird eine 2n-Lösung von Natrium-2-äthylhexa-
nat in Isopropanol gegeben, wobei das entsprechende Natrium-7-acylamido-3-oxomethylencepham-4-carboxylat
erhalten wird.
Acylrest des Produkts
Physikalische und chemische Eigenschaften des Produkts
D-2-Amino-2-phenylacetyl
NMR-Spektrum (schweres Wasser, 100 MHz)
3,50 ppm (Quartett, zurückzuführen auf 2-Methylenprotonen)
3,50 ppm (Quartett, zurückzuführen auf 2-Methylenprotonen)
5,07 ppm (Singlett, zurückzuführen auf Wasserstoff
in 4-Stellung)
in 4-Stellung)
5,33 ppm (Singlett, zurückzuführen auf 3-Exomethylenprotonen)
5,49, (Dublett. zurückzuführen auf Wasserstoffatome
5,65 ppm in 6,7-Stellung (J6-7 = 4 Hz)
5,65 ppm in 6,7-Stellung (J6-7 = 4 Hz)
Acylrest des Produkts
Physikalische und chemische Eigenschaften des Produkts
D^-Amino^-phenylacetyl
Elementaranalyse: Berechnet fur C16H16N3O3SNa:
Gefunden:
C | H |
52,03 | |
51,93 | 4,75 |
S-Amino-S-carboxyvaleryl
NMR-Spektrum (schweres Wasser, 100 MHz) 3,74 ppm (Quartett, zurückzuführen auf 2-Methylenprotonen)
5,21 ppm (Singlett, zurückzuführen auf Wasserstoff
in 4-Stellung)
5,63 ppm (Single«, zurückzuführen auf 3-Exomethylenprotonen)
Zu 400 Raumteilen Pyridin werden 16,5 Teile Natrium-7-(D-2-amino-2-phenylacetamido)-3-exomethylencepham-4-carboxylat und 80 Teile Trimethylchlorsilan gegeben. Das Gemisch wird 24 Stunden bei
25° C stehen gelassen, worauf das Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck bei Raumtemperatur eingeengt wird. Das Konzentrat wird mit 100 Raumteilen
Wasser verdünnt und filtriert Das Filtrat wird auf pH 4,0 eingestellt und gekühlt Die gebildete Fällung wird
abfiltriert, wobei 15 Teile 7-(D-2-Amino-2-phenylacetamido)-3-methyl-3-cephem-4-carbonsäure erhalten
werden. Im UV-Spektrum zeigt diese Verbindung eine für einen 43-Cephemring charakteristische Absorption
bei 260 πιμ (ε = 7700). Das kernmagnetische Resonanzspektrum dieser Verbindung (Trifluoressigsäure,
100 MHz) zeigt ein für die 3-Methylprotonen charakteristisches Singlett bei 2,30 ppm und ein auf die
2-Methylenprotonen zurückzuführendes Quartett bei 335 ppm.
Zu 14 000 Raumteilen Dimethylsulfoxyd in 7000 Raumteilen Wasser werden 400 Teile Natrium-7-{D-2-amino-2-(l -cyclohexenyl)-acetamido] cephalosporanat
und 400 Teile Chrom(II)-acetat gegeben. Das Gemisch wird unter Stickstoff 24 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt Das Reaktionsgemisch wird in eine große Wassermenge gegossen. Das Gemisch wird mit einer
wäßrigen Lösung von Natriumhydrogencarbonat auf pH 4,5 eingestellt und gekühlt. Die gebildete Fällung
wird abfiltriert Zu der so erhaltenen Verbindung werden nach dem Trocknen 2000 Raumteile Pyridin und
anschließend 100 Teile Trimethylchlorsilan gegeben.
Das Gemisch wird 24 Stunden bei Raumtemperatur stehen gelassen. Das Reaktionsgemisch wird unter
vermindertem Druck eingeengt
Zum Rückstand werden 300 Raumteile Wasser gegeben, worauf filtriert wird. Das Filtrat wird auf pH
4,5 eingestellt Die hierbei gebildete Fällung wird abfiltriert, wobei 35 Teile 7-[2-Amino-2-{l-cyclohexenyl)-acetamido]-3-methyl-3-cephain-4-carbonsäure erhalten werden. Im UV-Spektrum (in wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung) zeigt diese Verbindung ein
Absorptionsmaximum bei 258 πιμ. Im Infrarotspektrum
(KBr-Scheibe) zeigt die Verbindung eine auf 0-Lactam
zurückzuführende Absorption bei 63 U-
1,5 Teile des Dinatriumsalzes von 5-(5-Carboxy-5-aminovalerylaminoJ-S-exomethylencepham^-carbonsäure werden in 4 Raumteilen 99%iger Ameisensäure
gelöst, während mit Eis gekühlt wird. Zu dieser
gekühlten Lösung wird eine Lösung von 03 Teilen
Nitrosylchlorid in Raumteil Ameisensäure gegeben. Nach 5 Minuten wird das Reaktionsgemisch unter
vermindertem Druck eingeengt Zum Rückstand werden 3,5 Raumteile Wasser gegeben, worauf der
so pH-Wert mit einer wäßrigen Natriumhydroxydlösung
auf pH 3,5 eingestellt wird, während Eis gekühlt wird.
Die gebildete Fällung wird abfutriert, wobei 7-Amino-3-exomethylencepham-4-carbonsäure erhalten wird.
Gefunden: 43,76 4,73 12,40 14,43
Im kernmagnetischen Resonanzspektrum (Deuterium-Trifluoressigsäure, 100 MHz) zeigt: dieses Produkt
auf die 2-Methylenprotonen zurückzuführendes
AB-Quartett bei 3,61 ppm, zwei auf die Ce- und C7-Wasserstoffatome zurückzuführende Dubletts bei
5,18 bzw. 5,68 ppm (]β-7=4 Hz), ein auf das Wasserstoffatom in 4-Stellung zurückzuführendes Singlett bei
536 ppm und ein den 3-ExomethyIenprotonen zuzuschreibendes leicht verbreitertes Singlett bei 5,48 ppm.
185 Teile Tributylamin und 214 Teile /-Amino-3-exomethylencepham-4-carbonsäure
werden in 30 000 Raumteilen Chloroform gelöst. Nach Zugabe von 121
Raumteilen Ν,Ν-Dimethylanilin zu dieser Lösung wird
das Gemisch auf 5 bis 100C gekühlt. Dann werden 207 Teile D-Phenylglycylchloridhydrochlorid innerhalb von
10 Minuten zugesetzt. Das Gemisch wird 1 Stunde bei 5 bis 1O0C und dann 2 Stunden bei 10 bis 15° C gerührt.
Das erhaltene Reaktionsprodukt wird mit einer 5%igen wäßrigen Lösung von Natriumhydrogenearbonat extrahiert.
Der Extrakt wird durch eine Styrolharzsäule gefüllt mit dem unter dem Handelsnamen Amerlite
XAD-II erhältlichen Austauscher gegeben, wobei 56 Teile gereinigtes 7-(D-2-Amino-2-phenylacetamido)-3-exomethylencepham-4-carboxylat
erhalten werden.
Dieses Produkt schmilzt bei 1780C (Sinterung). Es
zeigt im Infrarotspektrum (KBr-Scheibe) eine Absorption des /3-Lactams bei 1750 cm-' und eine Absorption
der Exomethylengruppe bei 917 cm-1. Das kernmagnetische
Resonanzspektrum (schweres Wasser, 100 MHz) dieser Verbindung zeigt ein auf die 2-Methylenprotonen
zurückzuführendes Quartett bei 3,50 ppm, ein auf Wasserstoff in 4-Stellung zurückzuführendes Singlett
bei 5,07 ppm, ein auf die 3-Exomethylenprotonen zurückzuführendes Singlett bei 5,33 ppm, ein auf den
Wasserstoff in 6-Stellung zurückzuführendes Dublett bei 5,49 ppm(j6-7=4 Hz) und ein auf den Wasserstoff in
7-Stellung zurückzuführendes Dublett bei 5,65 ppm (J7-β=4 Hz).
Zu 400 Raumteilen Pyridin werden 16,5 Teile des in der oben beschriebenen Weise hergestellten Natrium-7-
(D-2-amino-2-phenylacetamido)-3exomelhylencepham-4-carboxylats
und anschließend 80 Raumteile Trimethylchlorsilan gegeben. Das Gemisch wird 24
Stunden bei 250C stehen gelassen. Das Reaktionsgemisch wird unter vermindertem Druck bei Raumtemperatur
eingeengt. Zum Konzentrat werden 100 Raumteile Wasser gegeben, worauf filtriert wird. Das Filtrat wird
auf pH 4,0 eingestellt und gekühlt. Die hierbei gebildete Fällung wird abfiltriert, wobei 15 Teile 7-(D-2-Amino-2-
phenylacetamidoJ-S-methyl-S-cephem^-carbonsäure
erhalten werden. Dieses Produkt zeigt im UV-Spektrum eine Absorption des 43-Cephemringes bei 260 ΐημ (ε = 7700). Das kernmagnetische Resonanzspektrum (Trifluoressigsäure 100 MHz) dieser Verbindung zeigt ein auf die 3-Methylprotonen zurückzuführendes Singlett bei 2,30 ppm und ein auf die 2-Methylenprotonen zurückzuführendes Quartett bei 3,35 ppm.
erhalten werden. Dieses Produkt zeigt im UV-Spektrum eine Absorption des 43-Cephemringes bei 260 ΐημ (ε = 7700). Das kernmagnetische Resonanzspektrum (Trifluoressigsäure 100 MHz) dieser Verbindung zeigt ein auf die 3-Methylprotonen zurückzuführendes Singlett bei 2,30 ppm und ein auf die 2-Methylenprotonen zurückzuführendes Quartett bei 3,35 ppm.
Claims (3)
1. 3-Exomethylencepham-Verbindungen der allgemeinen
Formel
RNH
(HD
CH.
COOH
in der R ein Wasserstoffatom, eine 5-Amino-5-carboxyvaleryl-, Phenylglycyl- oder eine 1-Cyclohexenylglycylgruppe
ist
2. Verfahren zur Herstellung von 3-Exomethylencepham-Verbindungen
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel
RNH
(ID
-N
CH2OCC Η.,
COOH
in der R die oben angegebene Bedeutung hat, mit einer zweiwertigen Chromverbindung bei Temperaturen
von O bis 100°C und einem pH-Wert von 2 bis 8 in Wasser, einem Alkohol, einem Äther, Aceton, J5
Acetonitril, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid oder verschiedenen Gemischen dieser Lösungsmittel
behandelt.
3. Verwendung der 3-Exomethylencepham-Verbindungen nach Anspruch 1 zur Herstellung von
Verbindungen der allgemeinen Formel
RNH
CH,
COOH
in der R die oben angegebene Bedeutung hat, dadurch gekennzeichnet, daß man eine 3-Exomethylencepham-Verbindung
nach Anspruch 1 oder einen Trimethylsilyl- oder Dimethylsilenylester davon in einem Lösungsmittel mit einem aromatischen oder
tertiären Amin oder einem Adsorptionsmittel bei einer Temperatur von O bis 10O0C in Berührung
bringt.
W)
Es ist bekannt, daß gewisse Cephalosporinderivate eine ausgezeichnete antibakterielle Wirkung haben und
im lebenden Körper gut absorbiert und/oder verteilt werden. Cephalosporinderivate wie Cefalotin, Cefaloridin
und Cefalexin werden in der Praxis verwendet. Insbesondere erwiesen sich 3-Methylverbindungen, z. B.
Cefalexin, als überaus wertvoll bei der Behandlung verschiedener bakterieller Infektionen bei oraler Verabreichung.
Zu den bisher bekannten Verfahren zur Synthese von Cephalosporinderivaten, die einen Methylrest
in 3-Stellung enthalten, gehören die katalytische Reduktion von 7-Amino oder 7-Acylamino-3-acetoxymethyl-S-cephem-^carbonsäurederivaten
und die Umwandlung von Penicillinderivaten in Cephem-Ringverbindunger. durch die Umlagerungsreaktion des Penamringes.
Beide Verfahren sind jedoch in technischer Hinsicht nicht völlig befriedigend. Beispielsweise wird
beim erstgenannten Verfahren ein teurer Meta'lkatalysator in sehr großen Mengen verwendet, die bei
üblichen katalytischen Reduktionsreaktionen nicht denkbar sind, und häufig erfordert es eine komplizierte
und umständliche Extraktion, durch die die Ausbeute sehr stark verringert wird, weil das Endprodukt am
Katalysator stark adsorbiert wird.
Beim letztgenannten Verfahren ist die Gesamtausbeute schlecht, weil es wenigstens vier Reaktionsstufen
umfaßt, nämlich die Veresterung der 3-Carboxylgruppe des als Ausgangsmaterial eingesetzten Penicillinderivats,
die Sulfoxidation des Esters, die Umlagerungsreaktion und die Hydrolyse der 4-Carbonsäureestergruppe
der erhaltenen Cephalosporinverbindung.
Die US-PS 32 75 626 beschreibt formelmäßig in Sp. 6 unten 3-Methylen-Cephamverbindungen, gibt jedoch
dem Fachmann keine Lehre zum technischen Handeln in Richtung der vorliegenden Erfindung.
Die Erfindung betrifft die in den Ansprüchen dargelegten Gegenstände.
Die erfindungsgemäßen Verfahren sind völlig frei von den Nachteilen, mit denen die oben genannten üblichen
Verfahren behaftet sind, und ermöglichen die Herstellung der gewünschten Verbindungen ohne Schwierigkeiten
in hoher Reinheit und in guter Ausbeute.
Bei Verwendung eines mit einer Aminogruppe substituierten Acylrestes R ist es zweckmäßig, die
Aminogruppe vorher mit einer Schutzgruppe für Aminogruppen, z. B. mit einer ß-Methylsulfonyläthoxycarbonylgruppe,
einer Isobornyloxycarbonylgruppe oder einem Proton, zu maskieren.
Die 3-Acetoxymethylverbindungen (II) werden vorzugsweise
in Form der freien Säure oder des Salzes, z. B. als anorganisches Salz (Natriumsalz und Kaliumsalz),
Ammoniumsalz oder organisches Salz (z. B. als Triäthylaminsalz und Cyclohexylaminsalz) und intramolekulares
Salz, d. h. als Betain, verwendet.
Als zweiwertige Chromverbindungen werden gemäß der Erfindung beispielsweise Chrom(II)-acetat,
Chrom(II)-sulfat, Chrom(II)-chlorid und Chrom(H)-äthylendiamin verwendet. Die Anionen dieser Chromverbindungen
können frei nach anderen Bedingungen der Erfindung, z. B. nach der Art des Lösungsmittels und des
7-Acylrestes, gewählt werden. Theoretisch wird eine äquivalente Menge der zweiwertigen Chromverbindung,
bezogen auf die 3-Acetoxymethylverbindung (II) verwendet. Es gibt jedoch Fälle, in denen die Reaktion
glatt verläuft, wenn die Chromverbindung in leichtem Überschuß verwendet wird.
Im Verlauf der Reaktion wird die zweiwertige Chromverbindung zur dreiwertigen Chromverbindung
oxydiert. Die letztgenannte Verbindung kann jedoch zur Wiederverwendung erneut in die zweiwertige Chromverbindung
umgewandelt werden, indem ein Reduktionspotential in einem kathodischen Reduktionskreis
angelegt wird. Das Verfahren gemäß der Erfindung
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