-
"Mittel zum Färben menschlicher Haare" Gegenstand der Erfindung sind
Mittel zum Färben menschlicher Haare mit Hilfe von Oxydationsfarbstoffen, wobei
als Kupplungs- und Entwicklungskomponente 3-Aminopyr.azolon-5 oder bestimmte substituierte
3-Aminopyrazolon-5-Verbindungen verwendet Werden.
-
Es ist seit langem bekannt, zum Färben menschlicher Haare Oxydationsfarbstoffe
zu verwenden. Zur Herstellung dieser Oxydationsfarbstoffe.¢erden sogenannte Entwicklungs--und
Kupplungskomponenten benutzt. Ebenfalls ist es bekannt, als Kupplungskomponenten
3-Aminopyrazolon-5-Verbindungen und als Entwicklungskomponenten aromatische di-
oder polyfunktionelle Amine oder 4-Aminopy-razolone zu verwenden.
-
Mit diesen Oxydationsfarbstoffen, die entweder mit Luft oder insbesondere
durch Zusatz von chemischen Oxydatlonsmitteln wie Wasserstoffsuperoxid auf dem Haar
in Farbstoffe überführt werden, lassen sich in vielen Fällen gute Färbungen erzielen.
-
überraschenderweise hat sich gezeigt, -daß man technisch wertvolle
Färbungen mit gelben oder hellblonden Farbtönen erzielen kann, wenn man 3-Aminopyrazolon-5
oder bestimmte substituierte 3-Amnopyrazolon-5-Verbindungen allein als Oxydationsfarbstoffe
verwendet.
-
Die neuen Mittel zum Färben von menschlichen Haaren auf Basis von
Oxydationsfarbstoffen und mit für Haarfärbemittel üblichen Zusätzen sind gekennzeichnet
durch einen Gehalt von etwa 0,5 bis 10 Gew.-% an einer Verbindung der allgemeinen
Formel 1
die gleichzeitig als Kupplungs- und Entwicklungskomponente dient, wobei R = ein
Wasserstoffatom oder die Gruppen -CO-R1, -CO-NH-R1 oder -CS-NH-R1 und R1 = einen
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeuten.
-
Der Kohlenwasserstoffrest kann in Form cines aliphatischen aromatischen
oder cycloaliphatischen Restes, der gegebenenfalls noch Halogenatome, wie insbesondere
Chlor oder im Falle der Ringvcrbindungen Alkyl- oder Alkoxygruppen oder Dialkylaminogruppen
mit Alkylketten von 1 bis 4 Kohlenstoffatomen enthält oder einen heterocyclischen
Rest wie insbesondere Pyridyl- oder Piperidylrest vorliegen.
-
Vorzugsweise werden 3-Aminopyrazolon-5-Verbindungen der allgemeinen
Formel II
wobei X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom und R2 eine Alkylgruppe
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, eonen gegebenenfalls durch Chlor substituierten Phenylrest
oder cinen cycloaliphatischen Rest bedeuten, verwendet.-Als Beispiele für leicht
zugängliche' substituierte 3-Aminopyrazolon-5-Verbindungen sind folgende zu nennen:
1-Phenyl-3-2minopyrazolon-5 1-Phenyl-3-acetylaminopyrazolon-5 1-Phenyl-3-benzoylaminopyrazolon-5
1-Phenyl-3-äthylureidopyrazolon-5 1-Phenyl-3-phenylureidopyrazolon-5 1-Phenyl-3-phenylthioureidopyrazolon-
5 1-Phenyl-3-methylureidopyrazolon-5 1-Phenyl-3-n-butylureidopyrazolon-5 1-Phenyl-3-(p-chlorphenyl)-ureidopyrazolon-5
1-Phenyl-3-äthylthioureidopyrazolon-5 1-Phenyl-3-butylthioureidopyrazolon-5 1-Phenylcyclohexylúreidopyrazolon-5
1-Phenyl-3-n-propylureidopyrazolon-5 Die Herstellung der verwendeten substituierten
3-Aminopyrazolon-5-Verbindungen erfolgt nach an sich bekannten Methoden wie beispielsweise
durch Umsetzung von 3-Aminopyrazolon-5 mit entsprechenden Acylchloriden, Isocyanaten
bzw. Isothiocyanaten in Gegenwart von wasserfreiem Aluminiumchlorid.
-
Die Farbstoffbildung kann durch das nachstehende Reaktionsschema dargestellt
werden.
-
R = siehe Formcl 1
Die Färbungen können, wie bei anderen
Oxydätionsfarbstoffen, sowohl durch Luftsauerstoff als auch durch chemische Oxydationsmittel
entwickelt werden. Vorzugsweise werden Wasserstoffperoxid oder dessen Anlagerungsprodukte
wie Percarbamid, Melaminperhydrat und Natriumperborat verwendet. Das Färben der
Haare erfolgt bei Temperaturen von 15 bis 40°C, vorzugsweise bei Raumtemperatur.
-
Die Haarfärbemittel können in Form wäßriger Lösungen, insbesondere
Jedoch in Creme- oder Emulsionsform, Anwendung finden. Zu diesem Zweck können die
Entwicklungs- und Kupplungskomponenten mit beliebigen Netzmitteln bzw. Waschmitteln,
insbesondere anionischen oder nichtionogenen, vermischt werden. -Als Netz- bzw.
Waschmittel kommen dabei insbesondere Alkylbenzolsulfonate, Fettalkoholsulfate,
FettalkoholEthersulfate, Alkylsulfonate, Fettsäureäthanolamine sowie Anlagerungsprodukte
von Athylenoxid an Fettamine und Fettalkohole in Frage.
-
Das Aufziehvermdgen der oben genannten Farbstoffe ist auch im Gemisch
mit derartigen Mitteln gut. Man kann die Haarfärbemittel somit in Form von Shampoos,
insbesondere von cremeförmigen Shampoos, die vielfach in der Praxis erwünscht sind,
herstellen.
-
Den erfindungsgemäßen Mitteln können weiterhin Verdickungsm-ittel
wie z. B. Methylcellulose> Stärke, höhere Fettalkohole, Paraffinöl und Fettsäuren
sowie Parfümöl oder Haarpflegemittel wie z. B. Pantothensäure und Cholesterin zugemischt
werden.
-
Die Zusatzstoffe werden dabei in den für diese Zwecke üblichen Mengen
angewandt. Dabei kommen als Netzmittelzusatz insbesondere
Mcngen
von 0,5 bis 30 Gew.-S und als Vcrdickungsmittelzusätze Mengen von 0,1 bis 25 Gew.-%,
Jeweils bezogen auf die Gesamtkomposition, in Bctracht. Dic Konzentration der Farbstöffkomponente
ist in gewissem Umfang von dem Verwendungszweck abhängig und beträgt 0,5 bis 10
Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-% Gewünschtenfalls können auch Gemische verwendet
werden. Die Mengen beziehen sich ebenfalls auf die Gesamtkomposition. Dic Haarfärbemittel
werden alkalisch, vorzugsweise auf einen pH-Wert von 8 bis 10, eingestellt. Die
mit den oben beschriebenen Haarfärbemitteln erzielten gelben und blonden Färbungen
haben gute Licht-, Wasch- und Reibeigenschaften.
-
Beispiel 1 2 Gewichtsteile 3-Amino-1-phenylpyrazolon-5 werden in einer
Emulsion aus 10 Gewichtsteilen Fettalkohol (Kohlenstoffkettenlänge C16 bis C18),
10 Gewichtsteilen Fettalkoholsulfat (Kohlenstoffkettenlänge C12 bis C1, und 70 Gewichtsteilen
Wasser gelöst, auf pH 9,5 mingestellt, mit 2 Gewichtsteilen Wasserstoffperoxid versetzt
und auf 100 Gewichtsteile mit Wasser aufgefüllt. Die so erhaltene Färbecreme färbt
graue menschliche Haare bei Zimmertemperatur innerhalb 30 Minuten gelb.
-
Beispiel 2 Es werden Färbecremes hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben,
wobei, als Kupplungskomponente die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten 3-Aminopyrazolon-5-derivate
verwendet werden. Unter analogen Bedingungen erhält man die in der rechten Spalte
der Tabelle angegebenen Färbungen.
-
Lfd. Nr. Farbstoffkomponente Farbe 1 1-Phenyl-3-aminopyrazolon-5 Gelb
2 1-Phenyl-3-äthylureidopyrazolon-5 Hellgelb 3 1-Phenyl-3-benzoylaminopyra2010n-5
Hellgelb 4 1-Phenyl-3-phenylureidopyrazolon-5 Grünstichig-gelb 5 1-Phenyl-3-phenylthioureidopyrazolon-5
Grünstichig-gelb 6 1-Phenyl-3-methylureidopyrazolon-5 Hellblond 7 1-Phenyl-3-n-butylureidopyrazolon-5
Hellblond 8 1-Phenyl-3-(p-chlorphenyl)-ureidopyrazolon-5 Hellblond 9 1-Phenyl-3-äthylthioureidopyrazolon-5
Hellblond 10 1-Phenylcyclohexylureidopyrazolon-5 Hellblond 11 1-Phenyl-3-n-propylureidopyrazolon-5
Gelb