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Zweikreisiges Zweileitungssteuerventil für Anhängerfahrzeuge Die Erfindung
betrifft eine Zweikreis-Zweileitungsbremsanlage für Anhängerfahrzeuge, in der ein
zweikreisiges Zweileitungssteuerventil zwei eine von der Bremsleitung beaufschlagbare
Bremsdruckkammer einschließende Arbeitskolben aufweist, wobei der obere Arbeitskolben
sowie ein mit dem Vorratsanschluß des Luftvorratsbehälters verbundenes Durchlaßventil
und ein einen Bremsanschluß aufweisender Gehäusedruckraum oberhalb des oberen Arbeitskolbens
einem Bremskreis zugeordnet sind, und wobei der untere Arbeitskolben sowie ein mit
einem Vorratsanschluß des weiteren Luftvorratsbehälters verbundenes, in einem verschiebbaren
Notbremsglied angeordnetes Durchlaßventil und ein einen Bremsanschluß aufweisenden
Gehäusedruckraum unterhalb des unteren Arbeitskolbens einem weiteren Bremskreis
zugeordnet sind und daß eine über ein unter einem Flächenansatz des Notbremsgliedes
angeordnet es Rückschlagventil mit dem Vorratsanschluß verbindbare Hilfsbremskammer
einen automatischen Bremsanschluß aufweist nach Hauptpatent .............. (Patentanmeldung
P 21 48 572.3).
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Bei einem automatischen Bremsvorgang einer derartigen Bremsanlage
wird das Anhängerfahrzeug nur einkreisig gebremst. Aus Gründen der Betriebssicherheit
wäre es eJwünschenswert, auch die automatische Bremse zweikreisig auszugestalten.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Zweikreisigkeit der automatio,chen
Bremse zu ermöglichen.
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Nach der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das obere
Durchlaßventil des zweikreisigen Zweileitungssteuerventils durch einen mit dem verschiebbaren
Notbremsglied verbundenen Notbremsstift betätigbar ist.
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In der weiteren Ausbildung der Erfindung ist es vorteilhaft, daß eine
mit dem unteren Ende des Notbremsstiftes verbundene Mitnehmerscheibe von der Druckfeder
in einer unteren Eindrehung des Notbremsgliedes gehalten wird.
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Die Verbindung wird dadurch erzielt, daß eine Regelfeder zwischen
der Mitnehmerscheibe und einer auf dem unteren Ende des Notbreinsstiftes angebrachten
Scheibe angeordnet ist.
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Zur Betätigung des oberen Durchlaßventils ist es vorteilhafterweise
vorgesehen, daß das obere End des Notbremsstiftes mit einem verschiebbar in einer
Führungsbohrung eines oberen Arbeitskolbens angeordneten Ventilstößel fest verbunden
ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung nachstehend
näher beschrieben. Dabei sind Elemente, die denen in dcr flsuptanrnel3ung entsprechen,
mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Das zweikreisige Zweileitungssteuerventil 9 befindet sich in der gezeigten
Darstellung in der normalen Betriebsstellung und weist ein mit einem Gehäuseoberteil
25 verbundenes Gehäuseunterteil 26 auf. Auf dem Gehäuseoberteil 25 ist eine Entlüftungsglocke
27 angeordnet. Das Gehäuseunterteil 26 wird von einem EntlüftungsabschluEßteil 28
abgeschlossen.
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Im Gehäuseoberteil 25 sind zwei Arbeitskolben 75 und 76 verschiebbar
angeordnet und bilden eine Bremsdruckkammer 32, die über den hier nicht gezeigten
Steueranschluß 21 von dem eingesteuerten Bremsdruck beaufschlagbar ist und einen
Gehäusesprengring 24 einschließt. Der obere Arbeitskolben 75 weist eine nicht durchgehende
Führungsbohrung 77 auf, in der ein Ventilstößel 78 verschiebbar angeordnet ist.
Der untere Arbeitskolben 76 weist einen unteren Öffnungsansatz 79 auf.
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Das Gehäuseoberteil- 25 weist eine topfartige Einbuchtung 35 auf,
in der ein Ventileinsatz 36 von einer Rückstellfeder 37, die sich an einerr ederteller
38 eines mit einer Entlüftungsbohrung 39 vershenen Ventilteiles 40 abstützt, an
einem Sprengring 41 gehalten wird. Das Ventilteil 40 bildet mit einer Öffnung 42
des Bodens 4W) der topfartigen Einbuchtung 35 ein Durchlaßventil 40, 43.
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Die to-pfartige Einbuchtung 35 steht über eine Durchgangsbohrung 44
und den Vorratsanschluß 8 mit dern hier nicht gezeigten Buftvorrae ehilter 7 des
zweiten Bremskreises in Verbindung,
Ein Gehäusedruckraum 45 oberhalb
des oberen Arbeitskolbens 75 weist den hier nicht gezeigten Bremsanschluß 16 des
zweiten Bremskreises auf, während ein unterer Gehäusedruckraum 46 unterhalb des
unteren Arbeitskolbens 76 den hier nicht gezeigten Bremsanschluß 12 des ersten Bremskreises
aufweist.
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Das Gehäuseunterteil 26 wird gegen das Gehäuseoberteil 25 von einer
mit einer Führungsbohrung 47 versehenen Stirnwand 48 abgeschlossen, in deren Führungsbohrung
47 ein hülsenförmiger Ansatz 49 eines über den automatischen Bremsanschluß 10, einen
Durchbruch 50 und eine Hilfsbremskammer 51 von dem Vorratsdruck beaufschlagten Notbremsgliedes
52 geführt ist, das auf einem Absatz 53 des Entlüftungsabschlußteils 28 gegen die
Kraft einer Druckfeder 54 sitzt.
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Die sich am Entlüftungsabschlußteil 23 abstützende Druckfeder 54 hält
eine Mitnehmerscheibe 80 gegen eine untere Eindrehung 81 des Notbremsgliedes 52.
In einer Mittelbohrung 82 der Mitnehmerscheibe 80 wird ein abgedrehtes Spitzenteil
83 eines Notbremsstiftes 74 geführt. Der Notbremsstift 74 ragt durch Mittelbohrungen
84 und 85 der Arbeitskolben 75 bzw. 76 in den verschiebbaren Ventilstößel 78 und
ist dort befestigt. Das gegenüberliegende Spitzenteil 83 trägt eine von einer sich
an der Mitnehmerscheibe 80 abstützenden Kegelfeder 86 an einen Sprengring 87 gedrückte
Scheibe 88, so daß der Absatz 89 des Notbremsstiftes 74 an den Federteller 80 gedrückt
wird.
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Das Notbremsglied 52 weist einen inneren ringförmigen Absatz 56 auf,
der mit einem mit einer Entlüftungsbohrung 57 versehenen Ventilglied 58 ein Durchlaßventil
56, 58 bildet.
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Das Ventilglied 58 ist in einem Ventilansatz 59, der von einer sich
am Federteller 60 des Ventilgliedes 58 abstützenden RUckstellfeder 61 an einem Sprengring
62 des Notbremsgliedes 52 gehalten wird, verschiebbar gelagert.
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Auf einem äußeren Absatz 64 des Notbremsgliedes 52 ist ein Ringsieb
65 mit aufgesetztem elastischen Lippenring 66, der die Funktion eines Rückschlagventils
ausübt, angeordnet, wobei der Lippenring 66 unter einem Flächenring 67 des Notbremsgliedes
52 liegt.
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Ein Verbindungsraum 69 unterhalb des Lippenringes 66, der einen Anhängerlöseventilanschluß-70
und einen Vorratsanschluß li für den Luftvorratsbehälter 12 des ersten Bremskreises
aufweist, ist über Durchlaßbohrungen 71 und 72 im Notbremsglied 52 mit einem Druckraum
73 im Notbremsglied 52 verbunden.
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Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels ist wie
folgt: Bei normalem Fahrbetrieb befindet sich das zweikreisige Zweileitungssteuerventil
9- in der dargestellten Lage. Über den Vorratsanschluß 8 gelangt Druckluft durch
die DurchgClngsbohrung 44 in die topfartige Einbuchtung 75 und steht am oberen Durchlaßventi
40, 43 an.
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Über den automatischen Bremsanschluß 10 und den Durchbruch 50 gelangt
Druckluft aus der Vorratsleitung in die Hilfsbremskammer 51 unterhalb der Stirnwand
48. Das Notbremsglied 52 mit seinem Flächenring 67 wird druckbeaufschlagt und gegen
den Absatz 53 gedrückt. Über den Lippenring 66 gelangt die Druckluft in den Verbindungsraum
69, und über den Vorratsanschluß 11 wird der Luftvorratsbehälter des ersten Bremskreises
aufgefüllt. Die Druckluft gelangt durch das Ringsieb 65 und die Durchlaßbohrungen
71 und 7? in den Druckraum 73 des Notbremsgliedes 52 und steht am gesehlossenen
unteren Durchlaßventil 56, 58 an.
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Der Ventilstößel 78 und der untere Öffnungsansatz 79 des un-terefirs.
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Arbeitskolbens 76 sind von den Entlüftungsbohrungen 39 bzw. 57 der
Ventilglieder 40 bzw. 58 abgehoben.
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Wird in die Bremsdruckkammer 32 ein Bremsdruck eingesteuert, bewegen
sich der obere Arbeitskolben 75 und der untere Arbeitskolben 76 nach oben bzw. nach
unten, wobei der obere Arbeitskolben 75 den in seiner Pührungsbohrung 77 angeordneten
Ventilstößel 7 mitbewegt, so daß der im Ventilstößel 78 befestigte Notbremsstift
74 gegen die Kraft der Kegelfeder 86 nach oben verschobell wird Der Ventilstößel
78 und der Öffnungsansatz 79 set@en sich auf die Ventilglieder 40 bzw. 58, verschließen
die Entlüftungsbohrungen 39 bzw. 57 und öffnen dann die Durchlaßventile 4-, 43 bzw
56, 58, so daß die Bremszylinder von dem nicht gezeigten tftvorratsbehälter des
zweiten Bremskreises über das obere t.t1 chlaßventil 40, 43, den oberen Gehäusedruer-raum
45 und den Brem@ hluß 1 sowie von dem ebenfalls nicht dargestellten Luftvorrat halter
@s
ersten Bremskreises über das untere Durchlaßventil 56, 58, den
unteren Gehäusedruckraum 46 und den Bremsanschluß 13 beaufschlagt werden.
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Beendet der Fahrer des Zugwagens die Bremsung durch Entlasten des
Bremspedals, so wird die Bremsdruckkammer 32 auf bekannte Weise entlüftet. Die Arbeitskolben
75 und 76 werden von dem in den Gehäusedruckräumen 45 und 46 herrschenden eingesteuerten
Druck in die Ausgangsstellung bewegt. Dabei heben der Ventilstößel 78 und der untere
Öffnungsansats 79 von den Ventilgliedern 40 bzw. 58 ab und geben die Entlüftungsbohrungen
39 bzw. 57 frei.
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Die Kegelfeder 86 hält den Ventilstößel 78 über den Notbremsstift
74 auf dem Grund der Führungsbohrung 77. Die Bremszylinder und die Gehäusedruckräume
45 und 46 werden über die Entlüftungsbohrungen 3 bzw. 57 und die Entlüftungen 27
bzw. 28 entlüftet.
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Bei einem Kupplungsbruch oder einem Defekt in der Vorratsleitung wird
die Hilfsbremskammer 51 über den Durchbruch 50 und den Vorratsanschluß 10 entlüftet,
so daß das Notbremsglied 52 nicht mehr druckbeaufschlagt wird und unter der Wirkung
der Druckfeder 54 nach oben bewegt wird. Der Notbremsstift 74 wird dabei zwangsläufig
mit nach oben verschoben. Das Ventilglied 58 des Notbremsgliedes 52 trifft auf den
unteren Öffnungsansatz 79 des an dem Gehäusesprengring 24 anliegenden unteren Arbeitskolben
76 und verschließt die Entlüftungsbohrung 57. Der Notbremsstift 74" verschiebt den
Ventilstößel 78 und verdeekt mit ihm die Entlüftungsbohrung 39 des oberen Ventilgliedes
40. In der weiteren Aufwcirtsbewegung werden die Durchlaßventile 40, 43 und 56,
58 ge-öffnet, so daß Druckluft aus den Luftvorratsbehältern der beiden Bremskreise
die Bremszylinder beaufschlagt.
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Der normal abgekuppelte Anhänger wird auf die gleiche Weise festgebremst.
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Der abgekuppelte Anhänger wird durch Betätigen eines bekannten, hier
nicht gezeigten, am Loseventilanschluß 70 angebrachten Anhängerlöseventils und dem
damit erreichten Verbinden des Löseventilanschlusses 70 mit dem automatischen Bremsanschluß
10 durch das zwangsläufige Beaufschlagen des Notbremsgliedes 52 rangierbar, da das
Notbremsglied 52 mit dem verbundenen Notbremsstift 74 abwärts bewegt wird, die Durchlaßventile
40, 43 und 56, 58 verschlossen und die Entlüftungsbohrungen 39 bzw. 57 freigegeben
werden, so daß die Bremszylinder des AnhEngerfahrzeuges entlüftet werden.