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Es ist praktisch nicht auszuschließen, daß sich beim Übergang von
dem Zuführband auf das Bereitstellungsband Lageveränderungen der Formlinge durch
Verrutschen ergeben. Dies ist dadurch bedingt, daß zur Überführung vom Zuführband
auf das Bereitstellungsband ein Gleitblech erforderlich ist. Dieses Blech setzt
den vom Zuführband kommenden Formlingen einen bestimmten Reibungswiderstand entgegen,
der vom Beginn bis Ende des Gruppierungsvorganges gleichbleibt. Die notwendige Kraft
zur Überwindung dieses Reibungswiderstandes müssen die auf dem Zuführband stehenden
Formlinge durch ihren Reibungswiderstand gegenüber dem Band aufbringen. Da zu Beginn
des Gruppiervorganges viele Formlinge auf dem Zuführband stehen, ihre Zahl aber
durch das Überführen auf das Bereitstellungsband abnimmt, vermindert sich auch die
Kraft des Formlingspaketes laufend. Stehen zum Schluß nur noch wenige Reihen Formlinge
auf dem Zuführband, so reicht der Reibungswiderstand nicht mehr aus, um den Widerstand
auf dem Überführungsblech zu überwinden, und die Formlingsreihen werden auf das
Bereitstellungsband schief übergeben, was sich dann beim Ergeifen der Setzlage durch
die Backen des die Setzlage auf den Stapel überführenden Greifers nachteilig bemerkbar
macht.
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Die höchste Leistung wird erfahrungsgemäß beim
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Setzen von dünnformatigen Formlingen erlangt. Dementsprechend ist
die Geschwindigkeit der Bänder beim Gruppieren von dünnformatigen Formlingen hoch.
Nach der bekannten Ausführung geschieht das Gruppieren in der Weise, daß Zuführ-
und Bereitstellungsband zunächst mit gleicher Geschwindigkeit laufen und dann das
Zuführband entsprechend dem Programm aus- und eingeschaltet wird, wodurch die jeweils
gewünschte Anzahl Formlingsreihen mit Abstand auf das Bereitstellungsband übergeben
wird.
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Dieses Aus- und Einschalten hat jedoch zur Folge, daß das auf dem
Zuführband stehende Formlingspaket positive und negative Beschleunigungen erfährt,
entsprechend dem vollen Geschwindigkeitsunterschied zwischen Null und Bandgeschwindigkeit.
Die Leistung ist daher begrenzt, da die schmalen Formlinge bei dieser starken Geschwindigkeitsänderung
zum Verziehen bzw. Umfallen neigen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren zu schaffen,
bei dem das Schieben der Formlinge gegen eine Anschlagleiste entbehrlich ist und
zu große Beschleunigungen und Verzögerungen der Formlinge beim Vereinzeln vermieden
werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zum Sammeln
der Ziegelformlinge zuerst der vorderste und dann jeweils die schon aufgeschlossenen
Formlinge um ein der Länge eines Formlings entsprechendes Stück mit gleicher Geschwindigkeit
wie die nachkommenden Formlinge weiterbewegt und dann gerade so lange angehalten
werden, bis der als nächster nachfolgende Formling aufschließt, und daß daraufhin
zum erneuten Vereinzeln der Ziegelformlinge nacheinander jeder von ihnen eine programmierte,
mittels digitaler Längenmessung abgemessene Strecke weiterbewegt wird, wo er jeweils
erfaßt und etwas angehoben wird. Das bei dem bekannten Verfahren notwendige Justieren
der Formlinge an einem Anschlag entfällt. Die Formlinge werden dicht nebeneinanderliegend
ohne einen auf den einzelnen Formling einwirkenden Druck aufgesammelt, so daß eine
genaue Ausrichtung der Formlinge auf dem Bereitstellungsband gewährleistet ist.
Durch den Wegfall des Anschlages entfällt jeglicher Reibungswiderstand zwischen
diesem und der vordersten Formlingsreihe.
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Damit entfallen auch die hierdurch bedingten Nachteile.
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Mit dem Verfahren nach der Erfindung ergibt sich außerdem der wichtigste
Vorteil, daß kein Anhalten und Wiederanfahren von großen Massen von Formlingen während
der Gruppierung erforderlich ist, so daß auch bei der Bildung von Setzlagen aus
schmalen Formlingen mit der maximalen Geschwindigkeit gefahren werden kann. Der
damit verbundene Zeitgewinn schlägt sich in einer größeren Leistung nieder.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Durchführen des
obengenannten Verfahrens, bei der hintereinander ein Zuführband, ein Zwischenband
und ein Bereitstellungsband angeordnet sind, deren aneinander angrenzende Enden
jeweils um auf einer gemeinsamen Achse angeordneten Umlenkrollen geführt sind, sowie
mit Vorrichtungen zum dichten Aneinanderreihen der hintereinander ankommenden Formlinge
und zum erneuten Vereinzeln der Formlinge auf den gewünschten Setzabstand und mit
einem Greifer zum Abheben der auf den Setzabstand gebrachten Formlinge. Erfindungsgemäß
befinden sich
dabei oberhalb der für die Umlenkrollen des Zuführbandes und des Zwischenbandes
gemeinsamen Achse eine durch die auf dem Zuführband ankommenden Formlinge ansprechende
und den Bewegungsablauf des Zwischenbandes steuernde Fotozelle und auf der gemeinsamen
Achse des Zwischenbandes und des Bereitstellungsbandes ein Impulsgeber mit digitaler
Längenmessung, und es sind seitlich des Bereitstellungsbandes heb- und senkbare
Einzelgreifer angeordnet.
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Vorteilhaft sind die Einzelgreifer entlang des Bereitstellungsbandes
verschiebbar angeordnet.
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Einzelheiten ergeben sich aus der folgenden Beschreibung des in der
Zeichnung dargestelltenAusführungsbeispiels einer Einrichtung zur Durchführung des
Verfahrens zum Bilden von Setzlagen. Es zeigt bzw. zeigen Fig. 1 eine Ansicht der
Einrichtung mit einer Darstellung der aufgesammelten und der gruppierten Formlinge
und Fig. 2 bis 8 jeweils eine Ansicht der Einrichtung während verschiedener Betriebsabläufe.
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Die Ziegelformlinge F werden in aufgelockerter Weise, d. h. mit Abständen
zwischen den Formlingen, auf ein Zuführband 1 abgesetzt.
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Das Zuführband 1 transportiert die Formlinge auf ein anschließendes
Zwischenband 2. Die Umlenkrollen des Zuführbandes 1 und des Zwischenbandes 2, die
aus einzelnen mit Abstand zueinander liegenden Flachbändern bestehen, sind auf einer
gemeinsamen Achse 5 angeordnet. Oberhalb des Zuführbandes 1 und des Zwischenbandes
2 ist genau rnit der Achse 5 fluchtend eine Fotozelle 4 angeordnet.
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Eine bestimmte, für die Setzlage erforderliche Anzahl Ziegelformlinge
F wird nun auf dem Zwischenband 2 dicht nebeneinanderliegend ohne gegenseitigen
Druck erzeugend aufgesammelt. Dies geschieht dadurch, daß bei Erscheinen eines Formlings
in dem Bereich der Fotozelle 4 diese das Zwischenband 2 einschaltet, so daß der
Formling das Zwischenband 2 erreicht. Sofort nach Übergang des Formlings vom kontinuierlich
laufenden Zuführband 1 auf das Zwischenband 2 schaltet die Fotozelle 4 das Zwischenband
2 aus, so daß sich die Hinterkante des Formlings genau mit der Fluchtlinie der Fotozelle
4 zur Achse 5 deckt.
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Sobald nun der nächstfolgende Formling diese Fluchtlinie erreicht
hat, schaltet die Fotozelle 4 das Zwischenband 2 wieder ein, so daß dieser Formling
dicht neben dem vorher beförderten Formling liegend vom Zwischenband 2 übernommen
wird. Hat die Hinterkante des erneut übernommenen Formlings die Fluchtlinie zwischenFotozelle
4 und Achse 5 erreicht, schaltet die Fotozelle 4 das Zwischenband 2 wieder ab.
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In dieser aufeinanderfolgenden Weise wird die Anzahl Formlinge F
1 bis F 8 auf dem Zwischenband 2 aufgesammelt, die für die Erstellung einer Setzlage
erforderlich ist (Fig. 1).
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Ist die bestimmte Anzahl Formlinge auf dem Zwischenband 2 erreicht,
schaltet die Fotozelle 4 das Zuführband 1 aus, und das Zwischenband 2 und ein sich
daran anschließendes Bereitstellungsband 3 setzen sich mit gleicher Geschwindigkeit
in Bewegung.
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Die Umlenkrollen des Zwischenbandes 2 und des Bereitstellungsbandes
3, von denen das letztere aus mit Abstand zueinander liegenden Flachbändern besteht,
sind auf einer gemeinsamen Achse 6 angeordnet.
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Die aufgesammelten Ziegelformlinge F 1 bis F 8 werden nun auf das
Bereitstellungsband 3 überführt.
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Gleichzeitig mit Ingangsetzen des Zwischenbandes 2 und des Bereitstellungsbandes
3 wird von einem Impulsgeber (nicht dargestellt) mittels digitaler Längenmessung
die für jeden Formling programmierte, für die Schaffung einer Setzlage zurückzulegende
Strecke vom Standpunkt auf dem Zwischenband 2 bis zum vorbestimmten Standpunkt auf
dem Bereitstellungsband 3 ausgemessen, so daß jeder Formling an einer bestimmten
Stelle von einem ihm zugeordneten Einzelgreifer G 1 bis G 8 ergriffen wird.
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Der Ziegelfonnling F 8, der auf dem Zwischenband 2 steht, muß also
eine gewisse Strecke X 8 zurücklegen, damit er von den Einzelgreifern G 8 ergriffen
werden kann. Der Impulsgeber mißt also die Strecke X 8 aus, die das Zwischenband
2 und das Bereitstellungsband 3 zurücklegen. Pro 1 mm Weg dieser Bänder sendet der
Impulsgeber einen Impuls aus. Durch Programmierung der Strecken X1 bis X 8, die
die Ziegelformlinge F 1 bis F 8 zurücklegen müssen, kann erreicht werden, daß diese
an der vorbestimmten Stelle von den Einzelgreifern G 1 bis G 8 erfaßt werden können.
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Die F i g. 2 zeigt die Strecke X 8, die vom Ziegelformling F 8 zurückgelegt
wird, so daß der Einzelgreifer G 8 auf einen entsprechenden Impuls des Impulsgebers
den Ziegelformling F 8 erfassen kann. Bis zu diesem Zeitpunkt liegen die Ziegelformlinge
F 1 bis F 8 noch dicht zusammen. Nach dem Erfassen des Ziegelformlings F 8 durch
den Einzelgreifer G 8 werden die anderen Ziegelformlinge F 1 bis F 7 von dem B ereitstellungsband
3 weitertransportiert.
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Die Ziegelformlinge F 1 bis F 7 werden so lange dicht zusammenliegend
weitertransportiert, bis der Ziegelformling F 7 die Strecke X 7 durchlaufen hat
und von dem Einzelgreifer G 7 erfaßt wird (F i g. 3).
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Nach Erfassen des Ziegelformlings F 7 durch den Einzelgreifer G 7
werden die Ziegelformlinge F 1 bis F 6 dicht zusammenliegend weitertransportiert,
bis der Ziegelformling F 6 die Strecke X 6 durchlaufen hat und in den Bereich desEinzelgreifers
G 6 gelangt, der ihn erfaßt (Fig. 4).
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Die F i g. 5 zeigt das Erfassen des Ziegelformlings F 5 nach Durchlaufen
der Strecke X 5 durch die Einzelgreifer G 5.
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In Fig. 6 wird der Ziegelformling F4 nach Zu-
rücklegung der Strecke
X 4 vom Einzelgreifer G 4 ergriffen.
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In F i g. 7 ist das Ergreifen des Ziegelformlings F 3 durch die Einzelgreifer
G 3 dargestellt, wobei der Ziegelformling F3 die Strecke X 3 hinter sich gebracht
hat.
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Die F i g. 8 zeigt den Ziegelformling F 2, der nach Durchlaufen der
Strecke X2 von dem Einzelgreifer G 2 ergriffen und festgehalten wird.
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Die F i g. 1 zeigt, nachdem der Ziegelformling F 1 die Strecke X
1 durchlaufen hat und vom Einzelgreifer G 1 ergriffen worden ist, das vollständig
erstellte Setzblatt S.
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Nachdem das Setzblatt S geschaffen worden ist, hebt eine Greiferleiste
G, an der die Einzelgreifer G 1 bis G 8 befestigt sind, das Setzblatt etwas vom
Bereitstellungsband 3 ab, und ein Setzgreifer (nicht dargestellt) erfaßt das Setzblatt
S und setzt es auf einen Ofenwagen ab.
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Während des Gruppierens des Setzblattes S werden hiervon unabhängig
auf dem Zwischenband 2 weitere Ziegelformlinge F 1 bis F 8 zur Schaffung eines nächsten
Setzblattes S aufgesammelt.
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Das Zuführband 1, das Zwischenband 2 und das Bereitstellungsband
3 sind in der Breite so ausgebildet, daß mehrere nebeneinanderliegende Längsreihen
darauf Platz finden. Sie können natürlich auch so schmal gehalten werden, daß nur
eine Längsreihe darauf befördert werden kann, so daß bei dieser Ausführung, um ein
Setzblatt S zu erhalten, mehrereBänder nebeneinander angeordnet sein müssen.
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Die Einzelgreifer G 1 bis G 8 sind seitlich des Bereitstellungsbandes
3 angeordnet und ergreifen die Formlinge am unteren Teil der Kopffläche. Die Einzelgreifer
G 1 bis G 8 sind mit der Greiferleiste G verbunden, die nach Erstellung der Setzlage
S etwas angehoben werden kann, so daß die Formlinge das Bereitstellungsband nicht
mehr berühren. Außerdem kann jeder Einzelgreifer G 1 bis G 8 für sich allein hebbar
ausgebildet sein, damit der ergriffene Formling sofort nach dem Ergreifen vom Bereitstellungsband
3 abgehoben wird. Auch sind die Einzelgreifer G 1 bis G 8 auf der Greiferleiste
G verschiebbar zueinander angeordnet, damit die Formlinge in anderen Setzblättern,
in denen sie zwischen sich andere Abstände aufweisen, von den Einzelgreifern G 1
bis G 8 ergriffen werden können.