DE2155281C3 - Verfahren zur Herstellung von kugelförmigem und porösem Siliciumdioxid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kugelförmigem und porösem Siliciumdioxid

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DE2155281C3 DE19712155281 DE2155281A DE2155281C3 DE 2155281 C3 DE2155281 C3 DE 2155281C3 DE 19712155281 DE19712155281 DE 19712155281 DE 2155281 A DE2155281 A DE 2155281A DE 2155281 C3 DE2155281 C3 DE 2155281C3
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Description

Es ist bereits bekannt, poröses Siliciumdioxid durch Hydrolyse von Tetraalkoxysilanen herzustellen. Hierbei sind zwei Reaktionswege möglich. Nach dem einen wird gelöstes Tetraalkoxysilan mit einem Überschuß an Wasser und unter Zusatz eines sauren oder basischen Katalysators zu einem wasserhaltigen Polykieselsäuregel umgesetzt, das dann nach Standardmethoden in poröses Siliciumdioxid überführt wird. Nach dem anderen Weg wird gelöstes Tetraalkoxysilan mit einem Unterschuß an Wasser und unter Zusatz eines sauren Katalysators zu einem teilweise kondensierten Polyalkoxysiloxan hydrolysiert, das dann in einer zweiten Reaktionsstufe vollständig zu einem wasserhaltigen Polykieselgel hydrolysiert wird, das ebenfalls nach Standardmethoden in poröses Siliciumdioxid überführt wird.
Nach dem ersten Weg fallen nach der Trocknung des wasserhaltigen Polykieselsäuregels nur unregelmäßig geformte Partikeln von porösem Siliciumdioxid an. Ihr mittlerer Porendurchmesser beträgt etwa 60 bis 80Ä. Außerdem sind die Eigenschaften der nach diesem Verfahren hergestellten Präparate schlecht reproduzierbar.
Die nach dem zweiten bekannten Verfahren anfallenden Polykieselsäureteilchen sind kugelförmig. Doch war es bisher nicht möglich, ihre Hohlraumstruktur gezielt zu variieren. Die Parameter der Hohlraumstruktur ließen sich auch nicht exakt reproduzieren, weil das nach der partiellen Hydrolyse anfallende Polyalkoxysiloxan nicht reproduzierbar hergestellt werden konnte und wegen seiner Unbeständigkeit sofort weiterverarbeitet werden mußte. Außerdem fallen bei der alkalischen Hydrolyse dieses Zwischenproduktes die Silicagele in bezug auf die Korngrößenverteilung mit einem unerwünscht breiten Spektrum an.
Es wurde nun gefunden, daß man nach einem speziellen Verfahren kugelförmiges poröses Siliciumdioxid mit wählbarer Hohlraumstruktur gezielt und reproduzierbar herstellen kann. Die Hohlraumstruktur ist dabei in sehr weiten Grenzen variierbar. Bei der zunehmenden Bedeutung von Verfahren die Adsorbentien mit definierten Eigenschaften erfordern, bedeutet das einen erheblichen technischen Fortschritt.
ίο Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von kugelförmigem und poröse>r Siliciumdioxid mit reproduzierbarer Hohlraumstruk! ~j.r und mittleren Porendurchmessern von 30 bis 800 Ä durch hydrolytische Polykondensation eines aus Tetraalkoxysilan hergestellten Polyalkoxysiloxans in Gegenwart von Wasser, Hydroxylionen und eines mit Wasser mischbaren Lösungsmittels, vorzugsweise Äthanol, und Trocknen der erhaltenen Produkte nach dem Auswaschen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein aus einem Tetraalkoxysilan (Alkoxygruppen jeweils 1 bis 4 C-Atome), vorzugsweise Tetraäthoxysilan, durch Hydrolyse hergestelltes Polyalkoxysiloxan mit einem mittleren Molekulargewicht zwischen 1500 und 5000 und einem Molverhältnis von Si zu Alkoxygruppen zwischen 1 : 1 und 1 : 1,5 mit 1 · 103 bis 1,5 Mol Hydroxylionen pro MoI SiO2 im eingesetzten Polyalkoxysiloxan versetzt.
Das nach dem Verfahren der Erfindung als Ausgangsmaterial zu verwendende Polyalkoxysiloxan ist am einfachsten erhältlich durch saure Hydrolyse von Tetraalkoxysilanen, vorzugsweise Tetraäthoxysilan. Grundsätzlich können aber auch Tetramethoxy-, Tetrapropoxy- und Tetrabutoxysilan eingesetzt werden. Bei dieser Teilhydrolyse wird ein Unterschuß an Wasser verwendet, und zwar etwa 1,1 bis 1,6 Mol Wasser pro Mol Tetraalkoxysilan.
Zweckmäßig wird das Tetraalkoxysilan in einem Lösungsmittel, das mit Wasser mischbar ist, z. B. Äthanol, gelöst und unter Rühren bei Raumtemperatur mit einem Unterschuß von Wasser vermischt (Volumenverhältnis Äthanol zu Wasser etwa 2:3). Dabei werden Stoffe zugesetzt, die Wasserstoffionen liefern. Besonders praktisch ist die Durchführung dieser Hydrolyse mit wäßriger Salzsäure. Die so erhaltene homogene Lösung wird, unter Einleiten von trockenem Stickstoff gerührt, bis keine Temperaturerhöhung mehr gemessen und damit der Abschluß der hydrolytischen Polykondensation angezeigt wird. Aus dem Reaktionsgemisch wird die Hauptmenge des Lösungsmittels abdestilliert. Das sollte möglichst schnell erfolgen, damit die Polykondensation nicht weiter fortschreitet. Der so erhaltene Rückstand, der hauptsächlich PoIyalkoxysiloxane enthält, wird vorteilhaft bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise im Temperaturbereich von 120 bis 140"C, mindestens 24 Stunden lang getempert. Anschließend wird das Reaktionsprodukt ebenfalls bei erhöhter Temperatur (z. B. 150 bis 170"C) unter vermindertem Druck (10"1 bis 10~3Torr) behandelt, um Reste von Lösungsmitteln, Wasser und nicht umgesetztem Tetraalkoxysilan zu entfernen. Alle diese Vorgänge finden unter Stickstoffatmosphäre statt Die erhaltenen Polyäthoxysiloxane sind stabil und können in verschlossenen Flaschen ohne weiteres aufbewahrt werden. Ihr mittleres Molekulargewicht liegt zwischen 1000 und 5000.
Entscheidend für diesen Abschnitt der hydrolytischen Kondensation der Tetraalkoxysilane ist das Molverhältnis Wasser/Tetraalkoxysilan und erst in
zweiter Linie die Konzentration des Katalysators. Weiterhin ist zu beachten, daß ab einem bestimmten Verhältnis Alkoxygruppen/SiO» die Viskosität der entstehenden Polyalkoxysiloxane stark zunimmt. Beispielsweise entstehen beim Überschreiten des angegebenen Molverhältnisses Wasser/Tetraalkoxysilan ^= 1,6 bereits hochviskose bis feste Polyäthoxysiloxane.
In den nach diesem Verfahren hergestellten PoIyalkoxysiloxanen lassen sich durch NMR-Spektroskopie keine Hydroxylgruppen nachweisen. Infrarotspekiroskopische Untersuchungen ergeben nur eine sehr geringe Absorptionsbande im Bereich von 3600 cm"1 (Valenzschwingung von über Wasserstoffbrücken gebundenen Hydroxylgruppen). Die Polyalkoxysiloxane werden weiterhin durch d',e kinematische Viskosität, den Brechungsindex, das mittlere Molekulargewicht sowie den Gehalt an Si, C und H charakterisiert. Die Hersteilung von stabilen und definierten Polyäthoxysiloxanen mit den angegebenen Eigenschaften ist bisher noch nicht beschrieben worden.
Ausgehend von den wie oben charakterisierten Polyalkoxysiloxanen, lassen sich nun durch vollständige hydrolytische Kondensation poröse Siliciumdioxid-Präparate reproduzierbar mit gezielt abgestufter Hohlraumstruktur herstellen. Die Hydrolyse wird hier durch einen Überschuß an Wasser erreicht, dem Hydroxylionen liefernde Zusätze in bestimmter Menge zugesetzt werden. Durch die Veränderung der Menge der Hydroxylionen bei der hydrolytischen Polykondensation lassen sich die Parameter der Hohlraumstruktur der porösen Siliciumdioxid-Präparate in weiten Bereichen variieren. Mit steigender Hydroxylionenkonzentration nehmen sowohl der mittlere Porendurchmesser als auch das spezifische Porenvolumen zu, wobei gleichzeitig die spezifische Oberfläche abnimmt. Um die gewünschten Siliciumdicxid-Präparate mit mittleren Porendurchmessern von 30 bis 800 Ä zu erhalten, werden Hydroxylionenkonzentrationen von 1 - 10 3 bis 1,5 Mol pro Mol SiO2 im eingesetzten Polyalkoxysiloxan angewendet.
Als Substanzen, die Hydroxylionen zu liefern vermögen, werden vorzugsweise Alkalihydroxide eingesetzt. Wegen ihrer leichten technischen Zugänglichkeit sind hierbei Ammoniumhydroxid und Natriumhydroxid bevorzugt. Grundsätzlich können jedoch auch andere, Hydroxylionen liefernde Verbindungen eingesetzt werden, z. B. Alkalisalze schwacher Säuren (Natriumacetat) oder auch organische Verbindungen wie etwa Urotropin.
Ammoniumhydroxid wird bevorzugt in einem Konzentrationsbereich von 0,013 bis 1,33 Mol pro Mol SiO2 im Polyalkoxysiloxan eingesetzt. Bei diesen Konzentrationen liegt die Porosität der erhaltenen Siliciciumdioxid-Präparate besonders günstig; es können ohne Schwierigkeiten Werte zwischen 60 und 70% erreicht werden. Die bevorzugten Konzentrationsbereiche bei Verwendung von Natriumhydroxid liegen bei 1 · 10-3 bis 0,1 Mol NaOH pro Mol SiO2 im Polyalkoxysiloxan.
Die Hydrolyse der speziellen Polyalkoxysiloxane wird zweckmäßig so durchgeführt, daß dieses Zwischenprodukt zunächst in einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel, z. B. Methanol, Äthanol oder Dioxan gelöst wird. Die Menge dieses Lösungsmittels ist nicht kritisch, jedoch haben sich Mengen von 3 bis 3,5 Mol Lösungsmittel pro Mol SiO2 im Aus-Eanßsmaterial als besonders vorteilhaft erwiesen. Diese Lösung wird dann mit einem Überschuß an Wasser, z. B. etwa 16 bis 18 Mol Wasser pro Mol SiO2 im Polyalkoxysiloxan, versetzt, das den alkalischen Zusatz enthält. Das heterogene Gemisch wird dann unter Rühren dispergiert. Die Reaktionstemperatur kann hierbei variiert werden, zweckmäßig im Bereich von etwa 20 bis 8O0C. Bei Steigerung der Reaktionstemperaturen unter sonst gleichen Bedingungen erzielt man eine Zunahme des mittleren Porendurchmessers. Beim Rühren entstehen Tröpfchen von Polyalkoxysiloxanen, die zu harten Teilchen von wasserhaltigen Polykieselsäuregelen erstarren. Die so anfallenden Produkte werden abgetrennt, gewaschen und getrocknet. Die Bedingungen des Auswaschens der frisch hergestellten Präparate üben zusätzlich noch einen wesentlichen Einfluß auf die Hohlraumstriiktur der porösen Siliciumdioxide aus. Wenn z. B. vor dem Auswaschen mit destilliertem Wasser die Präparate zusätzlich mit Wasser ausgekocht werden, so nimmt die spezifische Oberfläche der Präparate ab, und der mittlere Porendurchmesser steigt entsprechend an. Das liegt daran, daß beim Auskochen mit destilliertem Wasser Mikroporen mit sehr hoher spezifischer Oberfläche in größere Poren mit geringerer spezifischer Oberfläche umgewandelt werden. Wenn die Produkte elektrolytfrei gewaschen sind, werden sie anschließend getrocknet, z. B. bei Temperaturen von etwa 12O0C für etwa 24 Stunden oder bei niedrigeren Temperaturen bei vermindertem Druck.
Nach der Erfindung ist es ferner möglich, die Hohlraumstriiktur der porösen Siliciumdioxid-Präparate dadurch zu beeinflussen, daß während der Hydrolyse zusätzlich ein mit Wasser nicht mischbares organisches Lösungsmittel zugegeben wird. Die Porosität der Präparate kann auf diese Weise ganz erheblich gesteigert werden. Mit steigenden Mengen dieses mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittels nehmen sowohl der Porendurchmesser als auch die Porosität der Siliciumdioxide zu. Auf diese Art und Weise lassen sich z. B. mittlere Porendurchmesser von etwa 800 A und Werte der Porosität von etwa 90 % ohne weiteres erreichen.
Zur Durchführung dieses Verfahrens wird das PoIyäthoxysiloxan zunächst in dem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel gelöst. Geeignet ist vor allem Cyclohexan, jedoch können auch andere Lösungsmittel, etwa Benzol, Xylol, Toluol verwendet werden. Man setzt etwa 0,2 bis 2 Mol dieser Lösungsmittel pro Mol SiO2 im Polyalkoxysiloxan ein. Dann wird ein Gemisch aus Wasser und einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel, vorzugsweise Äthanol, zugegeben. Das Volumenverhältnis von Äthanol zu Wasser beträgt vorzugsweise 2: 3. Das wäßrige Gemisch enthält gleichzeitig die Hydroxylionen liefernde Verbindung. Das so erhaltene heterogene Gemisch wird dann bei Zimmertemperaturen oder auch bei erhöhten Temperaturen bis zu 8O0C dispergiert. Es entstehen dabei Tröpfchen, die schließlich zu Teilchen von wasserhaltigem Polykieselsäuregel erstarren. Es fallen zwei Phasen an, eine organische und eine wäßrige, die das ausgefallene Polykieselsäuregel enthält. Die organische Phase wird abdekantiert, und das Polykieselsäuregel wird mit destilliertem Wasser elektrolytfrei gewaschen und, wie oben beschrieben, aufgearbeitet.
Durch die Gegenwart des mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittels wird der Vernetzungsgrad bei der Bildung von Siloxanbrücken
stark herabgesetzt, so daß auf diese Weise das Hohlraumvolumen und die Porosität der entstehenden Siliciumdioxidteilchen beträchtlich zunimmt. il Die so erhaltenen porösen Siliciumdioxide sind iöberflächenreiche Adsorbentien mit kugelförmigem und zugleich porösem Korn, die vielfache Anwendung finden. Sie sind vor allem als stationäre Phasen für chromatographische Trenn- und Analysenmethoden vgü Bedeutung.
Beispiel 1
r a) 2670 ml (12 Mol) Tetraäthoxysilan werden in einem 5-i-Kolben in 1400 ml (23 Mol) Äthanol gelöst. Dann werden unter Rühren 300 ml 0,01 N-Salzsäure zugegeben. Nach lstündigem Rühren wird das Äthanol schnell unter Stickstoffatmosphäre abdestilliert. Der Rückstand wird unter ständigem Durchleiten von trockenem Stickstoff mindestens 24 Stunden im Temperaturbereich von 120 bis 140rC getempert. Anschließend werden alle niedriger siedenden Produkte bei 150 bis 1700C im Vakuum (Druck zwischen IQ-3 ynd 10-1 Torr) abdestilliert. Das so erhaltene PoIyäthoxysiloxan ist haltbar uud kann in verschlossenen Flaschen aufbewahrt werden. Es läßt sich durch die kinematische Viskosität, den Brechungsindex, das mittlere Molekulargewicht, den Gehalt an Si, C und H und das Molverhältnis Si zu Alkoxygruppen charakterisieren.
In der folgenden Tabelle I sind diese Eigenschaften für verschiedene Polyäthoxysiloxane angegeben, die durch Variation der bei der Hydrolyse zugegebene Menge an Wasser (bzw. Salzsäure) erhalten wurden.
Zugabe an
0,01 N-HCl
Kinematische
Viskosität
Tabelle Γ: Polyäthoxysiloxane Gehalt (Gewichtsprozent) Si C H 6,4 Molverhältnis
Polyäthoxy-
siloxan
ml cSt Brechungs
index
Mittleres
Molekular
24,9 32,1 6,4 Si/OC2H.,
275 127 "fC gewicht 25,3 31,4 6,3 1:1,5
A 290 157 1,4090 1600 26,1 30,7 6,2 1: 1,45
B 300 579 1,4097 1700 27,2 29,5 1 :1,37
C 325 16 344 1,4115 2000 1 :1.27
D 1,4135 2800
b) 110 g des nach Beispiel la) erhaltenen PoIyäthoxysiloxans C (Tabelle I) werden mit 200 ml Äthanol und 300 ml Wasser, das die gewählte Menge an Ammoniumhydroxid enthält, versetzt. Das heterogene Gemisch wird unter Rühren bei 25° C dispergiert. Die Reaktionsdauer liegt zwischen 0,5 und 2 Stunden. Beim Rühren entstehen Tröpfchen von Polyäthoxysiloxan, die zu harten kugelförmigen Teilchen von wasserhaltigem Polykieselsäuregel erstarren. Diese werden abgetrennt und entweder zunächst mit destilliertem Wasser ausgekocht oder direkt mit destilliertem Wasser elektrolytfrei gewaschen und anschließend bei etwa 1200C 24 Stunden getrocknet.
Die Eigenschaften der nach diesem Verfahren in. Abhängigkeit von der Konzentration an Ammoniumhydroxid erhaltenen, porösen Siliciumdioxide sind in der Tabelle II zusammengestellt. Der mittlere Porendurchmesser (dp, in A) kann in weiten Grenzen
(hier von 40 bis etwa 600 A) variiert werden.
Die Tabelle zeigt ferner den Einfluß, den die Bedingungen des Auswaschens der frisch hergestellten Präparate auf die Hohlraumstruktur haben. Beim zusätzlichen Auskochen vor dem Auswaschen nimmt die spezifische Oberfläche (Sbbt in m2/g) ab, und der mittlere Porendurchmesser (dp, in Ä) steigt entsprechend an.
Tabelle II
NNH4 OH konz., MoIOH r> pro
MoI SiO2
H2O Nachbehandlung Sbet Vp dp Porosität
Prä
parat
IN25%ig~13,3M 0,013 (mi) (mz/g) (ml/g) (Ä) (%)
(ml) 0,026 299 2 h ausgekocht, ausgewaschen 358 0,73 82 63
1 1 0,026 298 2 h ausgekocht, ausgewaschen 311 0,78 100 65
2 2 0,045 298 nur ausgewaschen 630 0,63 40 60
3 2 0,130 295 2 h ausgekocht, ausgewaschen 276 0,82 120 66
4 5 0,130 290 2 h ausgekocht, ausgewaschen 188 0,86 185 67
5 10 0,195 290 nur ausgewaschen 420 0,70 65 62
6 10 0,325 285 2 h ausgekocht, ausgewaschen 178 0,88 200 67
7 15 0,650 275 2 h ausgekocht, ausgewaschen 66 0,95 570 69
8 25 250 nur ausgewaschen 327 0,89 110 68
9 50
Beispiel 2
Ein Polyäthoxysiloxan des Typs C, hergestellt nach Beispiel 1 a, wird analog Beispiel 1 b, jedoch unter Verwendung von Natriumhydroxid als Zusatz, hydrolysiert.
ReaklionstcmneraUir 25 bzw. 70 C, Reaktionszeiten 1 bis 10 Stunden. Bei Erhöhung der Reaktionstemperatur können die Reaktionszeiten verringert werden.
Die erhaltenen Gele werden jeweils 2 Stünden mit destilliertem Wasser ausgekocht und anschließend elektrolytfrei gewaschen.
Die Variationsmöglichkeiten in der Hohlraum-
struktur gehen aus der Tabelle IIΓ hervor. Gleichzeitig wird darin der Einfluß der Reaktionstemperatur demonstriert. Bei Steigerung der Reaktionstemperatuf
von 25 auf 7O0C unter sonst gleichen Bedingungen * f nimmt der mittlere 'Porendurchmesser Tip um etwa 100% zu.
NaOH 1 N
, ·;. MolÖH.Q
pro Mol SiO. H2O Tabelle III SDET. !'* .
■V*"
> dp ' Porösität
Präparat (ml) 0,005 (ml) Reaktioris-
tempcratür
(m»/8) (ml/g)' (Ar (%)
5 0,005 295 (0Q 341 0,25 30 37
10 5 0,010 295 25 350 0,73 85 63
11 10 0,010 290 70 334 0,49 60 53
12 10 0,025 290 25 272 0,70 100 62
13 25 0,050 275 70 112 0,31 110 42
14 50 0,075 250 25 82 0,25 120 37
15 75 0,100 225 25 140 0,50 140 54
16 100 200 25 140 0,60 170 58
17 25
Beispiel 3
HOg (= 90 ml) des nach Beispiel la hergestellten Polyälhoxysiloxans des Typs C werden in den in Tabelle IV angegebenen Mengen an Cyclohexan (zwischen 50 und 200 ml = 0,4 bis 1,8 Mol) gelöst. Dann wird ein Gemisch von Wasser/Äthanol (3:2) zugegeben, das den Hydroxylionen liefernden Zusatz enthält. Diese Mischung wird jeweils in einer solchen Menge zugegeben, daß das Endvolumen des Reaktionsgemisches bei 500 ml liegt (also in Mengen zwischen 360 und 210 ml). Durch die Zugabe des alkalischen Gemisches findet die hydrolytische Polykondensation statt. Es entstehen hydrophile Polykieselsäuregelteilchen, deren Porosität mit der Menge an zugesetztem Cyclohexan zunimmt.
Die Reaktionstemperatur liegt bei 25°C. Die erhaltenen Produkte, deren Charakteristika in Tabelle IV angegeben sind, werden mit destilliertem Wasser elektrolytfrei gewaschen und etwa 24 Stunden bei 12O0C getrocknet.
Entsprechende Ergebnisse werden auch erhalten, wenn das Cyclohexan durch die entsprechende Menge an Benzol, Toluol oder Xylol ersetzt wird.
Tabelle IV
Präparat Cyclohexan NH4OH konz.,; -5%ig~13,3M Sbet (ml/g) dp Porosität
Mol OH Θ pro 0,97
(m!) (XM) Mol SiO2 (rrr/g) 1,40 (A) (%)
18 50 25 0,325 270 1,39 140 70
19 100 10 0,130 235 1,45 240 77
20 100 25 0,325 231 2,10 240 77
21 100 50 0,650 248 4,20 240 77
22 150 25 0,325 217 380 83
23 200 25 0,325 220 800 91

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur He. stellung von kugelförmigem und porösem Siliciumdioxid mit reproduzierbarer Hohlraumstruktur und mittleren Porendurchmessern von 30 bis 800 A durch hydrolytische Polykondensation eines aus Tetraalkoxysilan hergestellten Polyalkoxysiloxans in Gegenwart von Wasser, Hydroxylionen und eines mit Wasser mischbaren Lösungsmittels, vorzugsweise Äthanol, und Trocknen der erhaltenen Produkte nach dem Auswaschen, dadurchgekennzeichnet, daß man ein aus einem Tetraalkoxysilan (Alkoxygruppen jeweils 1 bis 4 C-Atome), vorzugsweise Tetraäthoxysilan, durch Hydrolyse hergestelltes Polyalkoxysiloxan mit einem mittleren Molekulargewicht zwischen 1500 und 5000 und einem Molverhältnis von Si zu Alkoxygruppen zwischen 1 : 1 und 1 : 1,5 mit 1 · 10 3 bis 1,5 Mol Hydroxylionen pro Mol SiO2 im eingesetzten Polyalkoxysiloxan versetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrolytische Polykondensation in Gegenwart eines zusätzlichen, mit Wasser nicht mischbaren, organischen Lösungsmittels, vorzugsweise Cyclohexan, durchgeführt wird.
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