DE2155229A1 - Verfahren zum fuellen grosser unterwassersprengkoerper - Google Patents

Verfahren zum fuellen grosser unterwassersprengkoerper

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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B33/00Manufacture of ammunition; Dismantling of ammunition; Apparatus therefor
    • F42B33/02Filling cartridges, missiles, or fuzes; Inserting propellant or explosive charges
    • F42B33/0214Filling cartridges, missiles, or fuzes; Inserting propellant or explosive charges by casting

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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Description

  • Verfahren zum Füllen großer Unterwassersprengkörper Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Füllen großer Unterwassersprengkörper, wie z.B. Torpedogefechtsköpfe, Seeminen und Unterwasserbomben, mit gießfähigen Sprengstoffen, insbesondere mit schmelzbarem Trinitrotoluol.
  • Bei derartigen Unterwassersprengkörpern ist es erforderlich, die Sprengladungen möglichst riss- und lunkerfrei herzustellen, um Transport- und Beschußsicherheit zu gewährleisten. Außerdem dürfen in den Sprengladungen nach dem Guss weder durch mechanische Beanspruchung des Unterwassersprengkörpers noch durch Temperaturschwankungen Risse entstehen. Dies ist umso schwieriger zu erreichen, je größer die Sprengladungen sind. Ebenso muß ein gegebenenfalls vorhandenes Trimmgewioht, das aus Schwermetall, z.B. Blei, besteht und im Inneren oder am Rande der Sprengladung angeordnet ist, derart ausgebildet sein, daß weder durch StoE- und Vibrationsbelastung noch durch Temperaturschwankungen Risse in der Sprengladung ausgelöst werden.
  • Es ist bereits bekannt, die Innenwände eines Sprengkörpers zur Verhinderung der Rissbildung bei Einwirkung eines Stosses mit einer dicken Schicht eines bei hohen Temperaturen schmelzenden Bitumens (Schmelzpunkt etwa 15oOC) auszukleiden. Dabei wird zunächst der Ladungsbehälter erwärmt und nach Zugabe der notwendigen Bitumenmenge in rotierende Bewegungen um eine oder mehrere Achsen versetztes um die schmelzflüssige Bitumenmasse auf der Innenwandung zu verteilen.
  • Die elastischen Eigenschaften der Bitumenschicht sollen Rissbildung oder Zerbrechen der Sprengladung bei Einwirkung eines externen Stosses verhindern. Nach diesem bekannten Verfahren ist es jedoch nahezu unmöglich, die Bitumenschicht ausreichend gleichmäßig auf der Innenwand des Behälters eines großen Sprengkörpers zu verteilen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn im Inneren des Behälters Rohre, Spanten oder Verstrebungen vorhanden sind, Ungleichmäßige Schichten, insbesondere Stellen mit geringer Schichtdicke führen jedoch bekanntlich bei Stossbelastung zu Rissbildung in der Sprengladung bzw. zum Zerbrechen.
  • Außerdem können nach dem bekannten Verfahren keine Ladungsbehälter aus glasfaserverstärktem Kunststoff behandelt werden, da letztere durch die hohe Schmelztemperatur des eingebrachten Bitumens zerstört werden.
  • Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, Sprengladungen in großen Unterwassersprengkörpern Risse und lunkerfrei, sowie gegen Temperaturschwankungen und mechanische Beanspruchlmg unempfindliche Sprengladungen herzustellen. (Mit dem Begriff "Große Unterwassersprengkörper" werden im Rahmen dieser Erfindung Sprengkörper bezeichnet, die wenigstens 25 kg Sprengstoff enthalten).
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Innenwandung des Ladungsbehälters unter Verwendung eines Hochdruckspritzgerätes zunächst mit einer 3itumenscicht gleichmäßig ausgekleidet, anschließend der Behälter zur Verzögerung der Abkühlung des Sprengstoffes mit einer oder mehreren Wärmeisolationsschichten ummantelt wird und dann mit Sprengstoffschmelze gefüllt wird, in die während des Giessens Aluminiummatten oder -geflechte zur Erhöhung der Zugfestigkeit des Gusskörpers eingelegt werden.
  • Der Ladungsbehälter des Unterwassersprengkörpers kann aus Stahlblech, Aluminium oder glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen. Der Auftrag der Bitumenschicht auf die Innenwalldung mit einem Hochdruckspritzgerät ist sehr fein regulierbar, so daß gleichmäßige Schichtdicken ohne Schwierigkeiten aufgespritzt werden können. Auch Rohre oder Verstrebungen im Innern des Behälters werden gleichmäßig mit einer Bitumenschicht überzogen. Eine Schichtdicke von etwa 0,2 bis 5 mm, vorzugsweise 1,5 bis 2,5 mm, hat sich als ausreichend und besonders elastisch erwiesen, so daß von außen auf den Behälter iibertragene Stöße genügend gedämpft werden. Hierdurch wird die Transportsicherheit des Unterwassersprengkörpers bedeutend erhöht. Es wurde außerdem gefunden, daß die Neigung zur Rissbildung bei der Herstellung großer Sprengladungen durch eine extrem langsame Abkühlung des schmelzflüssigen Sprengstoffes nach dem Gießen sehr stark herabgesetzt wird. Erfindungsgemäß wird dies olme großen Aufwand dadurch erreicht, daß der Ladungsbehälter des Unterwassersprengkörpers mit abnehmbaren und damit wieder verwendbaren Wärmeisolationsschichten umiantelt wird. Diese Schichten können z.B. aus Glas-, SteinvJolle, Schaumgummi, geschäumten Kunststoffen, Pressholzplatten, Filz oder Kork bestehen. Die Dicke und Auswahl des Materials der Isolationsschicht ist abhängig von der erforderlichen Abkühlzeit und richtet sich nach der Art der Ladung. Bei einem Unterwassersprengkörper mit etwa 260 kg Sprengstoff wurde z.B. eine 5 cm dicke Schicht aus Schaumgummi verwendet. Die abkühlzeit betrug vier Tage.
  • Die während des Giessens in den Sprengstoff eingelegten Aluminiummatten oder -geflechte erhöhen nach dem Erhärten die Zugfestigkeit des Gusskörpers und setzen somit dessen Neigung zur Rissbildung auf ein Minimum herab.
  • Außerdem ist Aluminium ausgezeichnet sprengstoffverträglich und liefert als metallischer Brennstoff bei der Reaktion noch zusätzliche Energie. Als besonders günstig haben sich Aluminiummatten mit Flächengewichten von 10 bis 500 g/m2J vorzugsweise loo bis 200 g/m2> und Maschenweiten von 1 bis 50 mm, vorzugsweise 5 bis lo mm, erwiesen. Die Aluminiummatten oder -geflechte können als einfache Lage verwendet werden oder in mehrfachen Lagen aufeinander gelegt werden.
  • Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch die Kombination mehrerer neuer Verfahrensschritte, wie Aufspritzen einer gleichmäßig starken Bitumenschicht auf die Innenwandung des Ladungsbehälters mit einem Hochdruckspritzgerät, Ummantelung des Behälters in einfacher Weise zur Steuerung der AbkUhlung des schmelzflüssigen Sprengstoffs und Einlegen einer oder mehrerer Lagen Aluminiummatten oder -geflechte während des Gießens zur Erhöhung der Zugfestigkeit des erstarrten Sprengstoffs, große Unterwassersprengkörper hergestellt werden können, deren Sprengladung weder nach dem Gießen und Erstarren des Sprengstoffs Risse aufweist noch bei Stoss- oder Vibrationsbelastungen von außen Rissbildung zeigt.
  • Befindet sich gegebenenfalls in der Sprengstoffladung oder an ihrem Rand ein Trimmgewicht, so werden die oben beschriebenen Verfahrensschritte wie folgt ergänzt: Zur Aussparung des Volumens für das Trimmgewicht wird während des Gießens ein Verdränger verwendet, der die Abmessungen des Trimmgewichtes hat und so angeordnet wird> daß er nach dem Erstarren des Sprengstoffes leicht herausgezogen werden kann. Der Verdränger ist je nach der Form des Trimmgewichtes z.B. als Scheibe oder Zylinder ausgebildet und besteht aus Metall oder Kunststoff. Der Verdränger wird mit einer elastischen Wärmeisolationsschicht ummantelt, um eine Rissbildung in der Sprengladung während des Erstarrens zu vermeiden. Gut geeignet sind Schichten aus Weichgummi mit einer Dicke von etwa 1 bis 50 mm, vorzugsweise 5 bis lo mm, die auf die Oberfläche des Verdrängers geklebt werden.
  • Bei scheiben- oder zylinderförmigen Verdrängern genügt es jedoch, lediglich die Seitenflächen mit der elastischen Wärmeisolationsschicht zu versehen. Die unterschiedliche Kontraktion des Verdrängers und des Sprengstoffes während der Abkühlung wird durch diese elastische Schicht ausgegleichen, so daß eine Rissbildung im Sprengstoff verhindert wird.
  • Das Trimmgewicht, das aus Bleizylindern oder Bleischeiben besteht, wird erfindungsgemäß vor dem Einsetzen in den dafür vorgesehenen Hohlraum im erstarrten Sprengstoff mit einer Schicht aus hochschmelzendem Bitumen umgeben. Die Schichtdicke beträgt etwa o,2 bis 5 mm, vorzugsweise 1,5 bis 2,5 mm. Diese Bitumenschicht verhindert die Berührung von Sprengstoff und Trimmgewichtmaterial und wirkt durch ihre Elastizität stossdämpfend, so daß keine Rissbildung im Sprengstoff bei Übertragung von externen Stößen auftreten kann.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren soll durch das folgende Beispiel näher erläutert werden: Auf die Innenwandung eines aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehenden Ladungsbehälters mit einem Volumen von 152 Litern wurde mit einem Hochdruckspritzgerät eine gleichmäßig dicke Bitumenschicht von etwa 2 mm Stärke aufgetragen. Der Schmelzbereich des Bitumens lag zwischen 150 und 16o0C. Der mit Bitumen ausgekleidete Behälter wurde dann mit einer 5 cm dicken Schicht aus Schaumgummi, das ein Flächengewicht von 550 g/m² besaß, ummantelt. Ebenso wurde der Deckel des Behälters, der lediglich zum Einfüllen des Sprengstoffs und zum Austreten der Luft je eine oeffnung besaß, von außen mit Schaumstoff isoliert. Der derartig vorbereitete Behälter mit Deckel wurde anschliessend auf 70°C vorgewärmt. Unmittelbar nach Erreichen dieser Temperatur erfolg der Stückenguss (Kantenlänge der Stücke etwa 30 bis 50 mm, Staubanteil abgesiebt), wobei etwa zunächst/ein Drittel des Gesamtvolumens mit der gießfähigen Sprengstoffmischung gefüllt wurde. Dann wurde langsam etwa 30 bis 4o ß gestückter Sprengstoff unter gleichmäßiger erteilung in die Schmelze gegeben. Der Sprengstoff bestand aus 40 % Trinitrotoluol, 5 ß Wachs 25 ß Aluminium und 30 ffi Hexogen. Auf der Oberfläche der mit Stückengut versehenen Schmelze wurde sodann eine vorbereitete Aluminiummatte (Maschenweite 5 mm, Flächengewicht 120 g/m2) in dreifacher Lage ausgebreitet. Nach dem Füllen eines weiteren Drittels des Behälters wurde wiederum eine Aluminiummatte eingelegt. Anschließend wurde bis etwa 5o mm unter den Rand des Behälters aufgefüllt und wiederum eine Schicht aus ß bis 4 Lagen der Aluminiummatten auf die rauhe Oberfläche der Ladung gelegt. Auf diese wiederum wurden ringförmige Matten bestehend aus ) bis 4 Lagen gebracht, so daß in der Mitte ein freier Raum zur Aufnahme des Verdrängers zur Verfügung stand. Nach Befestigung des Deckels, an dem der Verdränger angeschraubt wie ,5 wurde der Ladungsbehälter vollständig mit Sprengstoffschmelze aufgefüllt. Der Verdränger bestand aus einer Stahlblechscheibe mit einem Durchmesser von 226 mm, einz dicke von 20 mm und einer Schrägung von 50. Die Mantelfläche des Verdrängers war mit einer etwa lo mm dicken Weichgummischicht beklebt. Nach einer Abkühlzeit von 4 Tagen wurde der Deckel vorsichtig abgehoben, nachdem vorher die Befestigungsschrauben des Verdrängers gelöst worden waren.
  • Der Verdränger wurde anschließend mit einer Abziehvorrichtung vorsichtig und senkrecht aus dem erstarrten Sprengstoff gezogen. An der Sprengstoffoberfläche, ebenso wie in der Aussparung für das Trimmgewicht waren keine Risse zu erkennen.
  • Der Ladungsbehälter wurde dann mit dem Abschlußdeckel, an dem das Trimmgewicht befestigt war, verschlossen. Auf diese Weise wurde das Trimmgewicht in die dafür vorgesehene Aussparung der Sprengladung gebracht. Das Trimmgewicht bestand aus einer Bleischeibe mit einem Durchmesser von 240 mm und einer Schichtdicke von 20 mm. Das Gewicht betrug lo kg. (Wenn der Schwerpunkt des Sprengkörpers ein geringeres Trimmgewicht erfordert, wird aus der Mitte der Scheibe soviel Blei ausgedreht,bis das erforderliche Gewicht erreicht ist). Die Bleischeibe war mit einer 2 mm dicken Schicht aus hochschmelzendem Bitumen umhüllt.
  • Der auf diese Weise fertiggestellte Sprengkörper wurde wie folgt auf Transport- und Beschußsicherheit getestet: Der Sprengkörper wurde in den drei Hauptachsen mit exponentiellem Frequenzdurchlauf nacheinander bei -loOC und bei 55°C vibriert. Dabei betrugen die Frequenzen lo bis loo Hz. Die Dauer eines Zyklus von lo-loo-lo Hz lag bei 7 Minuten. Die Gesamtprüfdauer des jeweils temperierten Sprengkörpers betrug für jede Achse 45 Minuten. Nach dem Test wurde der Deckel mit dem Trimmgewicht abgenommen.
  • In der Sprengladung, insbesondere in der Aussparung für das Trimmgewicht, konnten keine Risse festgestellt werden.
  • Der gleiche Sprengkörper wurde anschließend einer Schockprüfung unterworfen. In jeder der 6 Hauptrichtungen erfolgt ein Schock mit einer Dauer von ii ms. Die Beschleunigungsamplitude für die Längsachse des Körpers betrug das 11,)-fache, für die beiden anderen Achsen das 26-fache der Erdbeschleunigung.
  • Nach Beendigung der Prüfung konnten keine Risse in der Sprengladung festgestellt werden.

Claims (8)

  1. Patentansprüche
    Verfahren zum Füllen großer Unterwassersprengkörper mit schmelzflüssigen Sprengstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Innenwandung eines Ladung behälters mit einem Hochdruckspritzgerät eine gleichmäßig dicke Bitumenschicht aufträgt, den Behälter mit einer Wärmeisolationsschicht ummantelt und in den schmelzflüssigen Sprengstoff eine oder mehrere Lagen Aluminiummatten oder -geflechte legt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als schmelzflüssigen Sprengstoff Trinitrotoluol verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Innenwandung des Ladungsbehälters eine 0,2 bis 5 mm, vorzugsweise 1,5 bis 2,5 mm, starke Bitumenschicht aufgetragen wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Wärmeisolationsmaterial Glas-, Steinwolle-, Schaumgummi, geschäumten Kunststoffß Pressholzplatten, Filz oder Kork verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Aluminiummatten oder -geflechte mit Flächengewichten von lo bis 500 g/m², vorzugsweise loo bis 2 200 g/m 1 und Maschenweiten von 1 bis 50 mm, vorzugsweise 5 bis 10 mm, verwendet werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung eines Hohlraumes in der Ladung zur Aufnahme eines Trimmbeviiehtes beim Gieren des schmelzflüssigen Sprengstoffes ein Verdränger verwendet wird, der die Form des Trimmgewichtes besitzt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus Metall oder Kunststoff bestehender Verdränger verwendet wird, auf den eine 1 bis 50 mm, vorzugsweise 5 bis lo mm, dicke Schicht aus Weichgummi geklebt wurde.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein zylinder- oder scheibenförmiges Trimmgewicht aus Blei in die Ladung eingesetzt wird, das mit einer o,2 bis 5 mm, vorzugsweise 1,5 bis 2,5 mm, dicken Schicht aus hochschmelzendem Bitumen umhüllt ist.
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