DE2153155A1 - Vorrichtung zum belueften von kanistern - Google Patents
Vorrichtung zum belueften von kanisternInfo
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Description
PATENTANWALT DIPL.-ING. ULRICH KINKELIN 7032 Sindelfingen - Auf dem Goldberg- Weimarer Str. 32/34 - Telefon 07031/86501
18. Oktober 1971
11 184
Dr. Wolfram Schiemann, 714 Ludwigsburg, Eugen-Nägele-Straße 17
VORRICHTUNG ZUM BELÜFTEN VON KANISTERN
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Belüften von Kanistern mit einem Röhrchen,
das sich vom Innenumfang des Ausgußstutzens aus gekrümmt und frei in das Kanisterinnere
in Richtung auf den oberen Teil der Rückwand des Kanisters erstreckt.
Wenn man Kanister ausgießt, so sollte dies möglichst schnell durchgeführt werden können.
Hat man viele zig Kanister oder sogar hunderte von Kanistern zu entleeren, so schlägt ein
Zeitgewinn von mehreren Prozent oder sogar 10 - 20 % außerordentlbh stark zu Buche.
Auch wenn man einen einzelnen Kanister ausgießt, so bedeutet ein schnelleres Ausgießen,
daß man die manchmal sehr schweren Kanister eine kürzere Zeit lang mit dem Ausgußstutzen
nach unten halten muß. Ein schnelles Ausgießen bringt nicht nur Zeitgewinn mit sich.Vielmehr gelingt es beim schnellen Ausgießen häufig auch, wesentlich mehr Flüssigkeit
in den zu befüllenden Tank zu bringen. Dies gilt vor allem, wenn man auf einem fahrenden Fahrzeug, zum Beispiel auf einem schlingernden und stampfenden Schiff, Flüssigkeit
von einem Kanister in einen Tank od. dgl. bringen muß. Die Erfahrung lehrt, daß man
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umso weniger verschüttet, je schneller man den Kanister entleeren kann.
Wenn man den Kanister schnell entleeren kann, so löst man automatisch auch die Aufgabe,
den Kanister blubberfrei und schwappfrei zu entleeren. Wenn nämlich der Kanister nicht
genügend gut durch das Röhrchen belüftet werden kann, dann saugt die im Kanister oberhalb
der Flüssigkeit sich befindende Luftblase Luft durch den Ausgußstutzen an und die gegen
den Strom fließenden Luftblasen verursachen Wirbel und nehmen der Flüssigkeit den zum
Ausfließen benötigten Raum weg. Bei manchen Flüssigkeiten ist es auch schädlich, wenn
Luft untergemischt wird.
Gemäß der DBPS 1 003 123 hat man schon lange versucht, diese Aufgaben bei Blechkanistem
zu lösen. Gemäß dieser Patentschrift gelingt es, bei Blechkanistem durch eine speziell
geformte, tiefgezogene Blechschale, die in bestimmter Weise an der Oberseite des Kanisters
angeschweißt wird, die Auslaufzeit erheblich zu verringern. Man möchte damit die Nachteile
der bekannten Röhrchen lösung vermeide! , bei der das Röhrchen um etwa 1/4 weniger
zur Rückwand hin reicht als die Griffe. Der Preis für diese Lösung ist wegen des komplizierten
Schweißens sehr hoch und hat sich bekanntlich nicht durchgesetzt. Vor allem ist diese Lösung auf Kunststoffkanister nicht anwendbar, die ja einstückig geblasen werden und
in die man solche Formbleche nicht einschweißen kann, denn das Einschweißen setzt voraus,
daß zunächst eine Hälfte mit dem Formblech verbunden wird, und danach die andere
Hälfte aufgesetzt und mit der anderen Hälfte verbunden wird.
Überraschenderweise hat sich nun gezeigt, daß es möglich ist, mit der alten Röhrchenlösung
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zu noch wesentlich besseren Ergebnissen zu kommen, wenn man diese modifiziert.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Belüften von Kanistern anzugeben, die
für Kunststoff-Kanister tauglich ist, äußerst billig ist und gegenüber den bisher bekannten
ganz wesentlich kürzere Ausgießzeiten ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei aus Kunststoff geblasenen
Kanistern im Ausgußstutzen ein aus Kunststoff gespritzter Einsatzring axial unverschieblich
und unverdrehbar gehalten ist, daß: mit dem Einsatzring ein Ansatzröhrchen einstückig ist,
dessen erster Teilbereich etwa parallel zu der geometrischen Längsachse des Ausgußstutzens
sich erstreckt und dessen zweiter Teilbereich nach einer Biegung auf den oberen Teil der
Rückwand weist, daß mit dem zweiten Teilbereich ein Röhrchen teleskopisch und mindestens
klemmend im wesentlichen dicht verbunden ist, daß dieses Röhrchen ganz wesentlich langer
als der zweite Teilbereich ist und daß das freie Ende des Röhrchens knapp vor der Rückwand
endete
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels hervor. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht eines teilweise aufgebrochenen Kanisters,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Ausgußstutzen im Maßstab 1:1,
Fig. 3 die Vordersicht des Einsatzrings samt Ansatzröhrchen,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie 4-4 in Fig. 3,
Fig. 5 die Draufsicht auf den Einsatzring samt Ansatzröhrchen.
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Ein 20 Liter-Wehrmachtskanister 11 aus Polyäthylen hat Griffe 12„ An der linken Schrägfläche
ist ein Stutzen 13 mit Außengewinde angeformt, der durch eine nicht dargestellte
Schraubkappe verschlössen werden kann„ Die Oberseite 14 des Kanisters 11 hat die erwähnte
Schrägfläche 16, die nach links oben geneigt ist„ Sie geht nach rechts in eine horizontale
Fläche \7 über, aus der die Griffe 12 herauswachsen. Mit einem Radius 18 schwingt diese
horizontale Fläche 17 in eine tiefer gelegene horizontale Fläche 19 ab , um dann wieder
mit einer Schräge 21 bis zu einer horizontalen Fläche 22 anzusteigen, die oberhalb des
obersten Punktes des Stutzens 13 liegt. Kanister kann man natürlich verschieden voll
machen. Sie werden jedoch nicht mehr gefüllt, als etwa dem Niveau der Fläche 19 entspricht,,
Unterhalb der Fläche 22 verbleibt daher ein lediglich mit Luft gefüllter Raum, in
den auch die gefüllte Flüssigkeit bei Erwärmung ausweichen kann, ohne daß es im Kanister
11 zu zu hohen Drücken kommt.
Koaxial zur geometrischen Längsachse 23 des Stutzens 13 befindet sich in diesem ein Einsatzring
24, der eine Außenverzahnung mit sägezahnförmigem Querschnitt hat, die ebenfalls
koaxial zur Längsachse 23 verläuft. Dieser Außenverzahnung 26 entspricht eine Innenverzahnung
27 auf der Innenseite und im oberen Bereich des Stutzens 13. Schlägt man den
Einsatzring 24, der als Einzelteil gespritzt ist, in den Stutzen 13 hinein, so kann man ihn
nur noch mit im Betrieb nicht auftretender Gewalt und unter erheblicher Deformation herausreißen.
Als Anschlag beim Einschieben dient ein senkrecht zur Längsachse 23 sich erstreckender
Ringflansch 28 des Einsatzrings 24, der mit seiner unteren Ringfläche 29 auf der ebenfalls ringförmigen Stirnfläche 31 des Stutzens 13 aufsitzt. Zu Abdichtzwecken ist
im inneren Bereich der Ringfläche 29 eine Nut für einen O-Ring 32 vorgesehen, der den
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Eckbereich dichtet. Damit sich der Einsatzring 24 nicht dreht, was z.B. dann geschehen
kann, wenn man den Schraubverschluß verwendet, ist an ihm im Bereich der Außenverzahnung
26 eine Nase 33 vorgesehen, die in eine entsprechende Ausnehmung 34 im Stutzen 13 einrastet. Natürlich könnte man die Nase auch am Stutzen und die Ausnehmung am Einsatzring
vorsehen« Hierdurch wird nicht nur verhindert, daß die Innen- und Außenverzahnung
26, 27 sich abreibt, der O-Ring 32 abgerieben wird und daß vor allem das Entlüftungsröhrchen
36 sich drehen kann, dessen inneres Ende 37 in eine solche Richtung zeigen soll, in der sich später beim Entleeren des Kanisters 11 die bekannte Luftblase befindet.
Hierzu hat das zunächst parallel zur Längsachse 23 verlaufende Entlüftungsröhrchen 36
einen Knick 38 und verläuft dann nach innen und praktisch waagrecht. Die obere Stirnfläche
39 des Einsatzrings 24 dient als Dichtfläche.
Wie gezeichnet hat das Entlüftungsröhrchen 36 im ersten Teilbereich 41 linsenförmigen
Querschnitt, der etwa in der Hälfte des zweiten Teilbereichs 42 stetig in einen kreisrunden
Querschnitt übergeht. In den zweiten Teilbereich 42 ist ein Röhrchen 43 aus stranggepreßtem
Kunststoff mit seinem vorderen Ende hineingesteckt, das dicht im zweiten Teilbereich
42 anliegt und dessen Innenkontur folgt. Das Röhrchen 43 erstreckt sich nicht ganz
horizontal. Sein freies Ende 44 endet knapp vor der Rückwand 46 des Kanisters 11 „ Ein
Abstand von 1 cm reicht hier völlig. Der Abstand muß lediglich so groß sein, daß die Luft
bei ihrem Austritt im wesentlichen durch die Rückwand 46 nicht behindert wird. Das
Röhrchen 43 ist genügend leicht, so daß es die Bewegungen des Kanisters 11 - auch wenn
sie ruckartig sind - ohne weiteres mitmacht, ohne daß die Steckverbindungen mit dem Teilbereich
42 verloren geht.
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Es ist innen glattflächig, so daß die Luft laminar strömt. Das freie Ende 44 kann auch
schräg angeschnitten sein, so daß die Luft eine noch größere Austrittsfläche hat„
Durch die angegebene Dimensionierung befindet sich das freie Ende 44 beim Ausgießen
des Kanisters bei üblicher Ausgießbewegung praktisch stets in einer Luftblase, so daß
die aus dem Ende 44 herauskommende Luft nicht erst noch die Flüssigkeit in einzelnen Luftblasen
durchqueren muß, um dann erst in die große Luftblase zu gelangen. Dadurch werden
die Ausgießqualitäten ganz erheblich besser.
Der Preis des Röhrchens ist natürlich minimal. Durch die Lösung mit dem Röhrchen 43 vermeidet
man ein kompliziertes Spritzwerkzeug. Würde man das Röhrchen 43 mit dem Teilbereich
42 einstückig machen, d.h. diesen einfach fortsetzen, so brauchte man hierzu
im Spritzwerkzeug einen Kern, der so lang ist, wie das Röhrchen 43, und der zweite Teilbereich.
Dieser Kern hätte auf der ganzen fast 30 cm langen Strecke seitlich keine Führung
und da er sehr schlank sein müßte, hätte er nicht genügend Eigensteifigkeit, um dem
Spritzdruck zu widerstehen. Ganz abgesehen davon, daß das Spritzwerkzeug sehr groß
würde, würden auch die langen Geradführungen für einen solchen Spritzkern Schwierigkeiten
machen, die Spritzgeschwindigkeit wäre nieder und es würde trotzdem zu Ausschuß kommen. Dagegen läßt sich der Einsatzring 24 samt Entlüftungsröhrchen 36 einstückig
ohne weiteres spritzen. Zum Beispiel ist es sehr günstig, wenn man die Trennebene der
Werkzeughälften in die Zeichnungsebene von Fig. 4 legt. Zur Herstellung der Hohlräume
im ersten und zweiten Teilbereich 41, 42 benötigt man dann nur sehr kurze Kerne. Man
könnte das Röhrchen 43 auch auf den zweiten Teilbereich 42 aufstecken. Dann müßte
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der Innendurchmesser des Röhrchens 43 größer sein. Es hat sich jedoch gezeigt, daß man
mit dem gezeichneten Durchmesser ohne weiteres auskommt. Außerdem ist das dünnere
Röhrchen billiger als das dicke und hat auch weniger Gewicht, so daß die Verbindung
weniger belastet wird. Der linsenförmige Querschnitt des ersten und zweiten Teilbereichs
41 , 42 hat herstelfungsmäßig günstige Gestalt und nimmt, was Fig. 5 zeigt, dem Ausgußstutzen
sehr wenig Ausflußfläche für die Flüssigkeit weg. Es läßt sich auch großflächig mit
dem Einsatzring 24 verbinden und man kann die Wand des ersten Teilbereichs 41 teilweise
in die Wand des Einsatzrings 24 einbeziehen, so daß sowohl eine steifere als auch eine
materialsparendere Konstruktion entsteht.
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Claims (1)
- Patentansprüche;Vorrichtung zum Belüften von Kanistern mit einem Röhrchen, das sich vom Innenumfang des Ausgußstutzens aus gekrümmt und frei in das Kanisterinnere in Richtung auf den oberen Teil der Rückwand des Kanisters erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß bei aus Kunststoff geblasenen Kanistern (11) im Ausgußstutzen (13) ein aus Kunststoff gespritzter Einsatzring (24) axial unverschieblich und unverdrehbdf gehalten ist, daß mit dem Einsatzring (24) ein Ansatzröhrchen (36) einstückig ist, dessen erster Teilbereich (41) etwa parallel zu der geometrischen Längsachse (23) des Ausgußstutzens (13) sich erstreckt und dessen zweiter Teilbereich (42) nach einer Biegung (38) auf den oberen Teil der Rückwand (46) weist, daß mit dem zweiten Teilbereich (42) ein Röhrchen (43) teleskopisch und mindestens klemmend im wesentlichen dicht verbunden ist, daß dieses Röhrchen (43) ganz wesentlich langer als der zweite Teilbereich ist und daß das freie Ende (44) des Röhrchens (43) _ knapp vor der Rückwand (46) endet.2„ Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß das Röhrchen (43)in den zweiten Teilbereich (42) hineingesteckt ist.3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Röhrchen (43)aus Kunststoff stranggepresst und geradlinig ist.3Q9818/0061I! 184 Q -*- 18. 10. 714. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Röhrchen(43) bei 20 L-Kanistern (11) einen Innendurchmesser von mindestens 8 mm , vorzugsweise etwa 10 mm hat „5„ Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Röhrchen(43) im überlappenden Bereich verklebt ist.6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Röhrchen (43) kreisringförmigen Querschnitt hat und dieser Querschnitt auch im äußeren Endbereich des zweiten Teilbereichs (42) vorgesehen ist, und daß das Röhrchen (43) um so mehr den linsenförmigen Querschnitt annimmt, je weiter es im zweiten Teilbereich (42) steckt«,7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Röhrchen )43) etwa 23 cm lang und der zweite Teilbereich (42) etwa 55 mm lang ist, daß die ijberlappung etwa 25 mm beträgt, daß der Kanister (11) die Abmessungen des 20 L-Wehrmachtskanisters hat und daß das Röhrchen (43) ein Gewicht von ca. 15g hat. '309818/0061Leerseite
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