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Traggriff-Tragetas che aus Kunststoffolie Die Erfindung betrifft
eine aus Kunststoffolie bestehende Traggriff-Tragetasche mit Seitenschweißnähten,
bei der die eine Taschenwand am öffnungsrand eine Umschlagklappe aufweist, deren
Seitenränder in die Seitenschweißnähte einbezogen sind, während die andere Taschenwandung
in einem Mindestens der Höhe der Umschlagklappe entsprechenden Randbereich an beiden
Seiten so verkuerzt ist, daß eine von den Seitenschweißnähten nicht erfasste Einstecklasche
gebildet ist, wobei im Umschlagklappen-Falzrand ein mittiger Durchsteokschlitz und
am oberen Rand der Einstecklasche ein Traggriff vorgesehen ist.
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Bei einer aus der Praxis bekannten Ausführungsform derartiger Tragetaschen
verlaufen die Seitenränder der Einstecklasche schräg nach unten und enden unterhalb
des freien Randes der Umschlagklappe in den Seitenschweißnähten. Diese Randabschrägungen
werden erreicht, indem bei der Herstellung in der die vordere Taschenwandung bildenden
laufenden Bahn im Bereich der späteren Seitenscnweißnähte Zwickelausschnitte in
V-Form ausgestanzt werden, wobei die Seitenschweißnaht später durch die Wurzel des
V-Ausschnittes gelegt wird, so daß den Einstecklaschen der fertigen Tragetasche
beiderseits je eine Hälfte eines V-Ausschnittes zu-geordnet ist.
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Eine derart ausgebildete Tragetasche läßt sich einfach herstellen,
wobei es komplizierter und teurer Werkzeugformen zum Ausnehmen der V-förmigen Zwickelausschnitte
nicht bedarf.
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Die bekannte Tragetasche hat jedoch den Nachteil, daß bei Belasten
gder Tasche dia Seitenschweißnähte, beginnend an der Einlaufstelle der Randabschrägungen,
leicht einreissen. Die erhöhte Einreißgefahr resultiert in erster Linie daraus,
daß bei Zugeinwirkung auf die Tragetaschenwandungen, z.B.
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beim plötzlichen Aufreissen der Tasche, die in einer geraden Linie
twischen den jeweiligen Anschweißenden der Schweißleiste des Traggriffes an der
Einstecklasche und den Enden der Seitenränder der Einstecklasche wirksamen Kräfte
unmittelbar am Ende der die beiden Taschenwandungen verbindenden Seitenschweißnähte
angreifen, wo die Schweißnähte bei Auftreten entsprechender Zugkräfte verhältnismäßig
leicht einzureissen beginnen.
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Um diesem Nachteil abzuhelfen, ist in dem DBGM 7 o43 762 bereits
eine Traggriff-Tragetasche besc hrieben worden, bei der die Einreißgefahr im Bereich
der Seitenschweißnähte dadurch vermieden werden soll, daß sich an die Randabschrägungen
an beiden Seiten der Einstecklasche jeweils von innen nach außen und nach oben erstreckende
Vorsprünge anschliessen, die bis über die untere Kante der Umschlagklappe ragen,
so daß in dem Bereich, wo die Schnittkanten der Einstecklasche in die Seitenschweißnähte
einlaufen, eine zusätzliche Folienlage,
nämlich der erwähnte Vorsprung,
mit den dort vorhandenen beiden Lagen der hinteren Taschenwandung und der Umschlagklappe
versc hweißtwird. Durch diese dreilagige Ausbildung in dem erwähnten, besnnders
einreißgefährdeten Bereich soll die Einreißgefahr beseitigt oder vermindert werden.
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Für die Herstellung von Tragetaschen mit derart ausgebildeten Einstecklaschen,
die wegen des zusätzlichen Vorsprungs und der sich daraus ergebenden Form der Voranbringung
der Seitenschweißnähte abzutrennenden Ausschnitteile in der Praxis als Tragetaschen
mit W-Ausstanzung bekannt sind, sind jedoch relativ komplizierte Werkzeuge erforderlich.
Durch die besondere Werkzeugform ist es außerdem schwierig, eine einwandfreie Absaugung
der W-fdrmigen Zwickelausschnitte zu erzielen, weil zum Ansetzen der Saugdüsen lediglich
ein Bereich im Abstand oberhalb der die Vorsprünge bildenden Mittelstege zwischen
den äußeren W-Stegen zur Verfügung steht, so daß der Zwickelausschnitt nicht vollständig
und gleichmäßig auf seinem Querschnitt erfaßt werden kann. Außerdem geht bei dieser
Ausfthrungsform gegenüber der Ausführung mit V-förmigem Zwickelausschnitt die verminderte
Einreißgefahr auf Kosten der benötigten Schweißdauer und Schweißwärme, weil die
Vorsprünge der Randkanten der Einstecklaschen mit in die die Vorderwand, Rückwand
unddie Lagen der Umschlagklappe verbindenden Seitenschweißnähte einbezogen sind,
so daß an dieser Stelle nicht 2, sondern 3 Lagen miteinander verschweißt werden
müssen, Durch die unterschiedliche Lagenzahl der von der Seitenschweißnaht erfaßten
Lagen können sich auch deshalb Schwierigkeiten ergeben, weil bei der Wahl der Schweißwärme
und Schweißzeit darauf Bedacht genommen werden muß, daß einerseits im zweilagigen
Bereich das Material durch die Schweißung nicht
zu stark geschwächt
wird und daß andererseits im dreilagigen Bereich der Schweißnaht eine hinreichend
feste Verschweißung erzielt wird.
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Da ferner die Vorsprünge an den Seiten der Einstecklasche stets von
außen, den unteren Rand der Umschlagklappe überragend, auf die Umschlagklappe aufgelegt
sind, beeinträchtigen sie ferner das Gesamtausschen der Tragetasche. Außerdem ist
es im Normalfall, d.h. bei bedruckten Tragetaschen, erf orderlich, im Bereich der
Schweißnähte die bei Kunststoffolien erforderiiche Druckvorbehandlung und den Druck
selbst auszublenden, um das Anschweissen der Vorsprünge an die Umschlaglage nicht
zu behindern. hieraus resultiert ein beträchtlicher vorrichtungstechnischer Aufwand.
Da c'arüber hinaus noch stets der gesamte Ausblendungsbereich der Tragetasche von
außen sichtbar ist, wird ihr Gesamtaussehen noch weiter beeinträchtigt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Traggriff-Tragetasche
der eingangs beschriebenen Art so auszubilden, daß jede Einreißgefahr an den ecieenschweißnähten
vermieden wird,ohne daß teilweise dr g " anfassende Seitenschweißnähte und die sich
daraus ergebenden Nachteile in Kauf genommen werden müssen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die seitlichen
Ränder der Einstecklasche einen größeren Abstand von denSeitenschweißnähten haben
und an ihrem unteren Ende in zum unteren Rand der Umschlagklappe mindestens annähernd
parallele Randkanten übergehen.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird die Einreißgefahr an
den Seitenschweißnähten beseitigt, weil bei der Belastung der Tragtaschenwandungen,
z.B. beim straffen
Aufhalten oder plötzlichen Aufreissen der Tasche,
die von den Enden der Schweißleisten der Traggriffe auf die oberen Enden der Seitenschweißnähte
einwirkenden Kräfte nicht, wie bei den bekannten Tragetaschen mit V-Ausstanzung,
toll an den oberen Enden der die beiden Taschenwandungen miteinander verbindenden
Seitenschweißnähte einwirken, sondern infolge des am Übergang der Einstecklaschen-Seiten
ränder zu den Seitenschweißnähten verlaufenden Randkanten gebildeten Dehnungszonen
in AbhAngigkeit von der Dehnstrecke allmählich zunehmen, während sich bei entsprechendes
starken Zug das Folienmaterial in erster Linie im Dehnungsbereich elastisch verformt.
Da erst dann eine kritische Kraft an den Schweißnahtenden angreifen würde, wenn
das Material eine hei Kunststoff relativ große und gezielte Dehnung erfahren hätte,
andererseits aber die größte Einreißgefahr an den Schweißnahtenden nur bei plötzlicher
Einwirkung von Kräften gegeben ist ist ein Einreißen der Schweinahtenden bei der
erfindungsgemäßen Tasche in der Praxis praktisch ausgeschlossen.
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Als besonders zweckmäßig hat es sich herausgestellt, wenn die unteren
Enden der Einstecklaschenränder etwa um halbe Einstecklaschenhöhe von den Seitenschweißnähten
entfernt sind.
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Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung anhand der Zeichnungen
näher erläutert, in der verschiedene Ausführungsbeispielo dargestellt sind * In
der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Tragetasche in Draufsicht, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie
II-II in Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt der Figur 2 entsprechend, jedoch mit durch
den Durchsteckschlitz der Umschlagklappe durchgesteckten Traggriffs Fig. 4 eine
weitere Zwickelausschnittform, an einem seitlichen Tragetaschenausschnitt dargestellt
und Fig. 5 ein drittes Ausführungsbeispiel für den Zwickelausschnitt.
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Die erfindungsgemäß ausgestaltete Traggriff-Tragetasche weist eine
vordere Taschenwandung 1 und eine hintere Taschenwandung 2 auf. An dem oberen Ende
der vorderen Taschenwandung 1 befindet sich eine Einstecklasche 3, an der der Traggriff
4 mittels seiner als Schweißleiste ausgebildeten Basis leiste 5 durch eine Schweißnaht
6 angeschweißt ist. Sowohl der Traggriff als auch die Tasche bestehen aus Kunststoffolie.
Die hintere Taschenwandung 2 weist eine durch Umschlagen des oberen Teils der hinteren
Taschenwandung nach innen gebildete, mit 7 bezeichnete Umschlagklappe auf, die in
ihrem oberen Palzkantenbereich einen Durchsteckschlitz 8 besitzt, durch welchen
der Traggriff 4 so hindurchgesteckt werden kann, daß er, wie dies Fig. 3 zeigt,
von innen her die obere Falzkante der Umschlagklappe 7 überragt. Wie aus der Zeichnung
ersichtlich,
sind die vordere und hintere Taschenwandung 1, 2 etwa
bis zum unteren Rand 9 der Umschlagklappe 7 durch Seitenschweißnähte lo, 11 verbunden.
Die in Fig. 1 und den Figuren 4 und 5 ersichtlichen oberen, mit lo' und 11' bezeichneten
Schweißnahtverlängerungen erfassen nicht mehr die Vorderwand, sondern dienen ausschließlich
zur Verbindung der Folienlagen der Umschlagklappe 7. Die Sitenschwißnähte lo, lo',
11, 11' werden bei der Herste5. mg der Tragetasche an der Bahn angebracht, während
die Bahnabschnitte gleichzeitig abgetrennt werden. Ebenfalls aus der bereits mit
den Traggriffen versehenen Bahn heraus werden bei der Herstellung aus der Vorderwandung
Zwidelausschnitte 12, 13 ausgestanzt, so daß dadurch der obere Teil der Vorderwand,
beginnend etwa bei der Unterkante 9 der Umschlagklappe 7, an beiden Seiten verkürzt
ist und dadurch die eigentliche Einstecklasche 3 bildet. Durch die Verkürzung ist
es ausgeschlossen, daß auch die Einstecklasche 3 von den Seitenschweißnähten lo',
11' erfaßt wird, was das Einschieben unter die Umschlagklappe 7 ausschliessen würde.
Hierdurch ist es möglich, daß die Einstecklasche in Höhe des unteren Randes 9 der
Umschlagklappe 7 etwa um die Falzlinie 20' verschwenkt werden kann.
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Nach der Erfindung ist vcrgesehen, daß die sitlichen Ränder 14 der
Einstecklasche 3 in großem Abstand von den Seitenschweißnähten lo, 11 in die waagrecht
verlaufenden Randkanten 15 der Vorderwand 1 @ergehen, die sich durchgehend
geradlinig und im wesentlichen parallel zum unteren Rand 9 der Umschlagklappe 7
erstrecken. An der durch die Einstecklaschenränder 14 und die waagrechten Randkanten
15 gebildeten Ecke 16 wird, wie in Fig. 1 gestrichelt angedeutet, jeweils eine Dehnungszone
17 gebildet, die wirksam wird,
wenn an dem Traggriff 4 bzw. an den
Taschenwandungen starke, insbesondere plötzlich auftretende Kräfte angreifen. Dies
ist durch die strichpunktierte Anordnung in Fig. 1 angedeutet. Durch die in Pfeilrichtung
18 auf den Traggriif 4 einwirkende Kraft, wie sie z.B. beim plötzlichen Aufreißen
der Tasche wirksam wird, wird nicht eine plötzliche Belastung des oberen Endes der
die Taschenwanzungen 1 und 2 miteinander verbindenden Schweißnahtteiles bewirkt,
sondern die Einstecklasche 3 wird gestreckt, r3erart, daß sich bei zunehmender Belastung
der zwischen den Seitenrindern 14 der Einstecklasche und den RandLkanten 15 gebildete
Winkel fortschreitend auf dzn Winkel jU g vergrößert, der maximal 18o0 betragen
kann. Während des Streckens wird die etwa an den äußeren Schweißenden 19 der Anschweißleiste
5 und an den oberen Schweißenden 20 der Seitenschweißnähte lo, 11 angreifende Kraft
zunehmend größer. Bei weiter zunehmender Kraftausübung wird zunächst die Schwachstelle,
d.h. die Dehnungszone 17 beansprucht, in welcher das Material elastisch nachgeben
kann. Dadurch ist sichergestellt, daß an den Schweißnahtenden odez - Unterbrechungen
20 anfangs nur eine geringe Kraft wirksam wird, weil die Kraftzunahme von dem Dehnungsweg
abhängig ist. Weil das Erreichen der -kritischen Kraftgroße dadurch stark verzögert
wird, wird die Einreißgefahr an den Schweißnafltenc'n 20 praktisch beseitigt. Eine
derart wirksame Materialdehnung läßt sich nur erreichen, wenn die waagrechte Randkante
15 in einem verhältnismäßig großen Abstand von den Seitenschweißnähten lo, 11 endet.
Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgex stellt, wenn der Übergang 16 etwa
um die halbe Einstecklaschenhöhe von den Seitenschweißnähten lo, 11 entfernt gelegen
ist. Zweckmäßig ist es, wenn die Einstecklaschenränder 14
nur alilmählich,
z.B. in Form einer in Fig. 4 dargestellten Rundung, in die waagrechten Randkanten
15 übergehen.
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Der Unterschied der in Fig. 4 veranschaulichten Art eines Zwickelausschnittes
zu der Ausführung nach fig. 1 besteht darin, daß bei dem Beispiel nach Fig. 4 der
EinstecklasChen-Seitenrand 21 nicht schräg zu den Seitenschweißnähten lo, 11, sondern
parallel zu ihnen verläuft.
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Bei der Abwandlung nach Fig. 5 verläuft der seitliche Rand 22 der
Einstecklasche bei belasteten Taschenwandungen im wesentlichen in der zwischen den
Enden 19 der Anschweißleiste 5 und den oberen Schweißnahtenden 20 der Seitenschweißnähte
lo, 11 geradlinig verlaufenden Kraftlinie. Nachteilig hierbei ist, daß die Dehnungsmöglichkeit
der Dehnungszone 17 wegen des in der Ausgangslage sehr großen Winkels sr. relativ
klein ausfallen wird. Der Vorteil dieser Ausführung besteht jedoch darin, daß die
im Bereich des Seitenrandes 22 verlaufende Kraft eine tastische Dehnung des Seitenkantenbereiches
bewirkt und damit die Wirkung der Dehnungszone 17 anterstüt2t.