DE2150991C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Walzenmantels aus mit Fasermaterial verstärktem hitzehartbarem Kunstharz - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Walzenmantels aus mit Fasermaterial verstärktem hitzehartbarem KunstharzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen :ines Walzenmantels aus mit Fasermaterial verstärktem
litzehärtbarem Kunstharz, wobei als Verstärkungsma- ;erial ein von einem Vorrat abgewickelter Streifen
verwendet wird, der unter Längsspannung gesetzt, mit flüssigem Harz beschichtet und mit niedrigem Wickelwinkel
auf einen Walzenkern aufgewickelt wird.
Aus dem DT-GM 70 04 264 ist es bei der Herstellung eines, rohrförmigen Vorformlings für eine Walze
bekannt, ein aus Glasseide gewebtes poröses Band schraubenlinienförmig in mehreren Lagen unter Spannung
und unter Zugabe geringer Mengen von härtbarem Kunstharz auf eine beheizte zylindrische
Form zu wickeln. Der auf diese Weise gefertigte Vorformling ist nach seiner Erstarrung auf der
Wickelform porös und wird anschließend als Rohr in eine Schleuderform eingeführt, deren Innendurchmesser
etwas größer ist als der Außendurchmesser des Vorformlings. Während des Schleudervorganges füllt in
die Schleuderform eingebrachtes Kunstharz die Poren des Vorformlings aus, wobei außerdem eine gleichmäßig
dicke Außenschicht um den Vorformling herum
ίο entsteht. Dieses bekannte Verfahren ist verhältnismäßig
umständlich und erfordert zu seiner Durchführung nicht nur eine Wickelvorrichtung zur Herstellung des
porösen Vorformlinges, sondern auch eine Schleudermaschine mit einer Schleuderform, um den Walzenmantel
mit Kunstharz zu durchsetzen und dabei eine nachträgliche möglichst innige Verbindung zwischen
der den Umfang des Mantels bildenden reinen Kunstharzschicht und dem Trägergewebe im Vorformling
zu erzielen.
ίο Weiterhin ist es zur Herstellung einer korrosionsfreien
Druckwalze, die sich auch bei Temperaturschwankungen nicht verzieht, aus dem DT-GM 19 14 133
bekannt, ein über Stirnwandteile mit der zentrischen Walzenachse verbundenes Metallrohr als Trägerschale
bzw. Wickelkern zu verwenden, auf der ein Walzenüberzug aus armiertem Kunststoff, z. B. t-lasfaserverstärktem
Polypropylen aufgewickelt wird. Diese bekannte Druckwalze dient als Klischeeträger in Druckmaschinen,
um dort vollständig aus teuerem Metall bestehende Walzenmäntel zu ersetzen, deren Nachteile
in der schwierigen Herstellung und in den aus den Schweiß- und Schrumpfarbeiten verbleibenden inneren
Spannungen bestehen, durch die sich die Walze im Betrieb häufig nachträglich verzieht und dann die
Druckqualität herabsetzt.
Aus der Zeitschrift »The rubber and plastics age«, 1956, S. S62 bis 865, ist die Anwendung von Polyesteroder
Acrylfasern unmittelbar oder in Form von aus diesen Fasern bestehenden Geweben, neben anderen
Stoffen wie Glasfaser, Baumwollgewebe, Papier, Asbest, Glimmer, zur Verstärkung von Kunststoff-Formkörpern
bekannt. Weiterhin ist in der gleichen Zeitschrift, Ausgabe 1959, S. 439 bis 441, vorgeschlagen, als
Verstärkungsmaterial für Formkörper aus Polyesterharzen Polyesterfasern in einer genadelten nicht
gewebten Bindung zu verwenden, wenn es sich darum handelt, besonders günstige Oberflächeneigenschaften
zu erzielen. Andererseits wird in dieser Literaturstelle von der Verwendung von genadelten Filzen aus diesem
Material bei der Herstellung von Kunststoffkörpern nach dem Kontaktpreßverfahren abgeraten, weil wegen
der Nachgiebigkeit dieses Materials Luft mit in die durch das Fasermaterial zu verstärkende Kunststoffschicht
hineingebracht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Walzenmänteln für
höhere Betriebsgeschwindigkeiten und/oder höhere Spaltdrücke anzugeben, bei dem das zur Herstellung de;
Walzenmantels benutzte Faserband und hitzehärtbarei Kunstharz beim Aufwickeln ausreichend verdichtet unc
Lufteinschlüsse vermieden werden, so daß in einen Arbeitsgang ein hoch beanspruchbarer Walzenmante
entsteht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren zun Herstellen eines Walzenmantels aus mit Fasermateric
verstärktem hitzehärtbarem Kunstharz, wobei al Verstärkungsmaterial ein von einem Vorrat abgewik
kelter Streifen verwendet wird, der unter Längsspar
gesetzt, mit flüssigem Harz beschichtet und mit '•edr sem Wickelwinkel auf einen Walzenkern aufge-'
ickelt wird, erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
iß der aus genadelter Matte aus Acryi- oder
Jnlvestcrfaser bestehende Streifen derart überlappend
wickelt wird, daß die Hinterkante um wenigstens 3 % Wirker als die Vorderkante des Streifens gestreckt wird.
Die auf den Matte-Streifen ausgeübte Spannung treckt dessen Hinterkante, so daß dieser Streifenbe-.
. über eine bereits aufgewickelte Materialschichi ίο
r den Walzenkern umhüllend aufgebracht und somit a|er Walzenmantel in einem Arbeitsgang gewickelt wird,
daß sich gegebenenfalls die Streifen in mehreren Ti η überlappen. Überraschenderweise hat sich
herausgestellt, daß die Breite des Matte-Streifens bei prreichen der gewünschten Streckung der Hinterkante
ber-falls etwa 3 % abnimmt, was zu einer Verfestigung
Lc'Mattematerials an sich, insbesondere über zur
Beseitigung der im Wickelbereich noch in der Matte eingefangenen Luft führt. Der Walzenmantel erhält
somit ein gleichmäßiges Gefüge, in das problemfrei äter Nuten eingestochen werden können, und das
Hennoch den bei hohen Spaltdrücken auftretenden Walkbeanspruchungen gewachsen ist. Besonders güncliB
wirkt sich die erfindungsgemäße Anwendung von p-erndelter nicht gewebter Matte aus. Bei diesem
Mitiemateripl befinden sich die Fasern innerhalb der
Mattenebene in einer Zufallsverteilung. Aufgrund der N'idelung liegen jedoch die einzelnen Fasern nicht nur
'halb der Mattenebene, sondern werden auch in die
dazu senkrechte Ebene nach oben und unten gebogen, so daß sie nunmehr der Matte eine dreidimensionale
Festigkeit verleihen. Das genannte Mattematerial in Verbindung mit einem duroplastischen Kunstharz führt
,υ einer Zusammensetzung eines Walzenmantels, der
durch das besondere Wickelverfahren außerordentlichen Beanspruchungen gewachsen ist.
Die Erfindung bezieht sich außerdem auf eine Vorrichtung, um das vorbeschriebene Wickelverfahren
mit in geringem Aufwand weitgehend automatisch ausführen zu können, wobei eine bevorzugte Ausrührungsform
der Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß zur Steuerung der Längsspannung
des Mattestreifens eine aus Umlenkrollen bestehende Bremsanordnung vorgesehen ist, in welcher
der Mattestreifen zwischen zwei Umlenkrollen durch eine aufgehängte, zum Teil unterstützte und drehbar
gelagerte Rolle belastet ist, und daß der angehängten Rolle ein Fühlglied zur Übermittlung von Lageveranderungen
an eine Steuereinrichtung für eine auf den Mattestreifen einwirkende Bremse zugeordnet ist, um
die Bremsspannung während des Wickelvorganges auf einem Wert zu halten, der sich bei einer Breite des
Mattestreifens um mindestens 3»/o verringert. Das
Fühlglied kann mit einer auf die Vorratsrolle von Mattestreifen einwirkenden Bremseinrichtung gekup-
uemau einem weiteren Vorschlag für die Vorrichtung
können zur Stabilisierung der Bremsspannung der die aufgehängte Rolle enthaltenden Bremsanordnung
mehrere Gleitflächen nachgeschaltet sein, über die der Matlestreifen vor der Tränkung mit Harz und vor dem
Aufwickeln auf den Walzenkern geführt ist. Vorzugsweise umfassen die Gleitflächen quer zur Vorschubrichtung
liegende Profilkörper in gestaffelter Anordnung. über die der Mattestreifen mit wechselnder Richtung
geführt ist, während die Profilkörper durch Ausgleichsfndern einender lagemäßig so zugeordnet sind, daß sich
die Größe der Bremsspannung mit der Federausglebhsspannung ändert und dadurch die Bremsspannung im
wesentlichen stabilisiert.
Damit kann die Vorrichtung so eingestellt werden, daß sich die Stellung der Vorratsrolle kontinuierlich auf
einen gewünschten Wert nachregelt, um über die Bremsspannung die Streifenbreite zu verringern. Unter
Berücksichtigung der dauernden Bewegung der Vorratsrolle in Abhängigkeit von der Größe der Bremsspannung
und der kontinuierlichen Nachregelung der Spannung in Abhängigkeit von der Rollenstellung ist ein
konstanter Bremsspannungswert gewährleistet und damit auch der Betrag konstant, um den die
Streifenbreite verringert wird, beispielsweise 3 % oder % oder mehr.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt
Fig. ] eine perspektivische Ansicht einer Walze mit
einem Walzenmantel nach der Erfindung,
Fig. 2 einen abgebrochenen vergrößerten Längsschnitt durch die Walze nach Fig. 1,
F i g. 3 eine schematische Darstellung des Verlahrcns und der dazu verwendeten Vorrichtung nach der
Erfindung,
Fig.4 eine Schemazeichnung zur Ermittlung der angewendeten Bremsspannung,
Fig.4 eine Schemazeichnung zur Ermittlung der angewendeten Bremsspannung,
F i g. 5A, 5B und 5C schematische Querschnitte durch
Walzenpaare zur Erläuterung der Einflüsse von Spaltdruck und Geschwindigkeit bei verschiedenem
Walzenmantelmaterial.
Entsprechend Fig. 1 ist auf den Kern 12 einer mit Lagerzapfen 10 versehenen Walze ein Walzenmantel 14
aufgebracht. Der Mantel 14 kann eine Mehrzahl von Stegen 16 entsprechend Fig. 2 aufweisen, zwischen
denen Nuten 18 gebildet sind, die sich im wesentlichen in Umfangsrichtung der Walzenoberfläche erstrecken.
Der Walzenmantel besteht aus mit einem Kunstharz gebundener, genadelter nicht gewebter Matte. Das
Kunstharz kann aus einem beliebigen, handelsüblichen Epoxyharz bestehen, während die genadelte nicht
gewebte Matte aus Acryl- oder Polyesterfasern oder einer Mischung dieser besteht.
F i g. 3 erläutert das erfindungsgemäße Verfahren, um Walzen mit der oben beschriebenen Materialzusammensetzung
zu umhüllen. Ein kontinuierlicher Streifen 20 aus genadelter nicht gewebter Matte ist auf eine
Spule 21 aufgewickelt, die auf einem Spulenträger 22 gehaltert ist. Der zu beschichtende Walzenkern 60 wird
durch einen nicht gezeigten Antrieb in Richtung des Pfeiles 49 gedreht. Die Drehbewegung der Walze 60
sorgt für eine Aufwickelspannung, mit welcher der mit dem Harz getränkte Streifen 20 kontinuierlich und mit
einem geringen Wickelwinkel so aufgewickelt wird, daß sich der Streifen teilweise selbst überlappt und in einem
Durchgang eine Mehrzahl von Matteschichten entsteht. Der Mattestreifen 20 ist außerdem einer der
Wickelspannung der Walze 60 entgegengesetzten Bremsspannung unterworfen, durch die die Streifenbreite um wenigstens 3 % verringert wird. Die
Spannung, unter welcher der Mattestreifen 20 auf die Walze 60 aufgewickelt wird, reicht vorzugsweise aus
um die Hinterkante des Mattestreifens 20 um minde stens 3 % stärker zu strecken als seine Vorderkante ai
der Berührungsstelle mit der Walze gestreckt wire Aufgrund der stärkeren Streckung der Hinterkant
umhüllt der Mattestreifen die an der Hinterkante bereit vorhandene größere Materialdicke, wo schon ein
Mehrzahl von Matteschichten aufgebaut worden ist.
Zur Erzeugung der für diesen Vorgang erforderlichen Bremsspannung durchläuft der Mattestreifen 20 ein
Spannrollenger.it, das zwei mitlaufende Rollen 25 und 26 sowie eine beweglich gelagerte Rolle 27 enthält. Die
bewegliche Rolle 27 ist auf einem Arm 28 gelagert, der um eine Achse 29 schwenkbar ist. Ein aufgesetztes
Gewicht 30 sorgt für die optimale Brcmsspannung, um die erwünschte Aufwicklung unter Spannung zu
erzielen. Auf die jeweilige Stellung der auf dem Schwenkarm 28 gelagerten beweglichen Rolle 27
spricht ein Abfühlgerät 31 an, das aus einem Pneumatik-Steuerventil bestehen kann und durch die
Bewegung des Schwenkarmes 28 seine Einstellung ändert. Über das Ventil wird die über die Leitung 32
beaufschlagte Luftdruckbremse 33 in Abhängigkeit von der Stellung der beweglichen Rolle gesteuert, so daß die
Drehbewegung des Spulenträgers 23 entsprechend verzögert wird.
Wenn die entgegen der Aufwickelspannung wirkende Bremsspannung zunimmt, wird die Rolle 27 nach oben
bewegt. Diese Abwärtsbewegung der Rolle 27 verursacht eine Verstellung des Schwenkarmes 28, die
dem Abfühlgerät 31 anzeigt, daß die durch die Leitung 32 der Bremse 33 zugeführte Luftmenge verringert
werden muß. )e weniger Druckluft der Bremse 33 zugeführt wird, desto weniger wird die Drehbewegung
des Spulenträger 22 gebremst und desto geringer wird auch die Bremsspannung. Die Verringerung der
Bremsspannimg führt zu einer Absenkung der beweglichen Rolle 27. Die Bewegung bzw. die jeweilige Stellung
der Rolle 27 bestimmt somit die Größe der auf den Spulenträger 22 ausgeübten Bremsspanniing beim
Abwickeln des Mattestreifens.
Um die Brcmsspannung noch weiter zu stabilisieren, wird der Maitestrcifen über eine Mehrzahl von
Gleitspanntingsfläehcn geführt, die gemäß I'ig. -S aus
mehreren nicht drehbaren Stangen 36, 37, 38, 39 und 40 besiehen. In Abhängigkeit von dem Umschlingungswinkel
der Stangen 3b bis 40 wirken auf den Matlestreifen 20 veränderliche Reibspannungswerte ein.
Aus der in I ig.4 angegebenen und erläuterten
Gleichung gehl hervor, daß die Kraft 7"; gleich ist der das Material über die Oberfläche ziehenden Kraft /.·,
multipliziert mil c (annähernd 2,72), das einem
Exponenten /'· ,'/aufweist, der sich aus dem Produkt des
Reibiingskoeffi/.ienlcn /und dem Umschlingiingswinkel
α in Bogengrad zusammensetzt. Durch Vergrößerung dos Uimehlinguugswinkels wird auch die Spannung 7'.·
erhöht, die erforderlich ist, um den Streifen über die Stange i» zu /ichcn.
Entsprechend IMg. 3 erzeugen die Oberflächen der
Stangen 36 bis 40 eine Heizspannung, die gegenüber
einer l;eclerspiintuing uusgegliehen ist. Die Gleitstangen
37 und 39 sind im Sehercngliedcrn 41 bzw. 42 befestigt,
die nuf einer Stange 38 gelagert sind. — Die entgegengesetzten Enden der Glieder 41 und 42 sind durch eine
Peeler 43 so verbunden, dall Gleitstangen 37 und 39 zur Bewegung gegeneinander vorgespannt sind.
Wenn der Miiltcsireifen 20 über die ortsfesten nicht
drehenden Oberflächen 36 bis 40 gleitet, wird in gewissem Umfang eine Brcmsspannung erzeugt. Als
Folge dieser llremsspanniing werden die Stangen 37 und 39 auseinander bewegt. Zusätzlich verringert sich
der Umschlingiingswinkel des Mailestreifens 20 an sllmiliehen Stangen 36 bis 40, so dall die auf den Streifen
20 wirkende Brcmsspiiniiung nachläßt, Indem sich aber
tlio Stangen V und 39 weiter auseinander bewenen,
bewegen sich auch die Bauteile 41 und 42 auseinander, so daß sich die Spannung der Feder 43 erhöht. Die bei
Streckung der Feder 43 zunehmende Federkraft wirkt der durch die Gleitflächcn erzeugten Spannung
entgegen, so daß die Bauteile 41 und 42 wieder enger zusammenkommen. Durch Wahl von Oberflächen für
die Gleitstangen 36 bis 40 mit einem geeigneten Reibungskoeffizienten bezüglich des Mattesireilens 20
und durch geeignete Bemessung einer Feder 43 wird ein
ίο Gleichgewichtszustand erreicht, bei dem ein bestimmter
einstellbarer Bremsspannungswcrt der durch Bewegung des Streifens über jeweils einen Teil der Oberfläche
oder Gleitstangen 36 bis 40 entsteht, durch die Spannung in der Feder 43 ausgeglichen ist. Auf diese
Weise lassen sich größere Änderungen in der Bremsspannung wirksam vermeiden.
Das Ziel dieser Maßnahmen ist eine gleichbleibende Aufwickelspannung, mit der die Breite des Mattestreifens
20 beim Aufwickeln auf die Walze 60 verringert werden kann. Durch geeignete Wahl der Parameter und
unter Berücksichtigung der jeweils verwendeten Fasern und der Dichte der genudelten, nicht gewebten Matte
läßt sich die Bremsspannung erreichen, um die Breite des Streifens um wenigstens 3 % zu verringern.
Nach dem Verfahren wurden Walzen unter Verwendung eines Streifens mit einer Breite von 152,5 mm so
umwickelt, daß die Strcifcnbrcitc an der Berührungsslelle
mit der Walze etwas mehr als 139,7 mm betrug.
Zur Tränkung des Maltestreifens 20 läßt man gemäß F i g. J von einem Behälter 52 in Richtung des Pfeiles 5 5
Harz ausfließen. Das Harz, wird nur auf eine Seite des Streifens aufgegeben, damit mitgerissene Lull entweichen
kann. Beim Abwärtslauf des Mattestreifens rund um die Führungsrolle 44 entsteht zwischen den Rollen
44 und 4b ein mit flüssigem Harz hochgestiiuter
Walzenspalt 4"5. Die auf die Walze 46 ausgeübte Spannung sorgi dafür, daß überschüssiges I liirz aus dein
Spalt 45 durch den Mattesireifen 20 hiiWnrchgedriiekt
wird, wobei mitgerissene Luft ausgedrückt und der Mattestreilen 20 weiter getränkt wird. Anschließend
durchläuft der Streifen das llarzbad im Behälter 48 und
wird nach oben auf die Walze 60 gezogen. Häufig wird Harz im Überschuß zugegeben, gegebenenfalls zwei
bis dreimal mehr als benötigt wird, wobei man dieses überschüssige Harz, vor dem Aushallen von der Walze
60 ablaufen läßt und in einem Behälter 50 auflängt. Die beim Aulwickelvorgang einstehende Spannung
quetscht das überschüssige Harz von der getränkten Malte ab, so daß eine Matle verbleibt, die zwischen If
so und 40 Gewichtsprozent Fasern und zwischen t>o um
90 Gewichtsprozent Harz enthalt.
Sobald das Harz abgebunden hat, kann die Walzi
maschinell bearbeite! werden durch Einbringung voi
Nuten, durch .Schleifen oder zuslluliche Abtlnderungei
SS in der WalzcnoberflUchc, so daß eine Walze für ein«
Vielzahl von Einsatzgebieten hergestellt werden kann Die Walze kann in der Textilindustrie, bei de
Metallverarbeitung, in Druckereien oder undcrei
technischen Prozessen, auch in der Papierindustrie, zu
Anwendung kommen. Walzen mit im wesentlichen i Umfangsriehuing verlaufenden Nuten haben sich i
Prcssenpariien von Papiermaschinen als besonder geeignet erwiesen.
Versuche mit Walzenmilnteln gemlllJ der Erfindun
haben ergeben, daß genutete oder nicht genutet
Walzen bei Umfangsgeschwindigkeiten bis 1
1800 m/min und einer Wnl/.cnbelastung von 175 kg/ci
über sehr lange Zeitdauer ohne Schaden eingeset,
werden können. Versuchsweise in Pressenpartien eingebaute Walzen gemäß der Erfindung haben
teilweise langer als drei Monate störungsfrei gearbeitet, wogegen Walzen mit herkömmlichem Mantelmaterial,
z. B. Gummi, höchstens eine Woche lang im Betrieb bleiben können. Darüber hinaus wird die Papierqualität
aufgrund der Widerstandsfähigkeit gegenüber Wärmeschock verbessert. Selbst bei Kühlwasserduschen mit
einer Temperatur von 13° C in der Pressenpartie haben
sich keine nachteiligen Auswirkungen gezeigt. Im Gegensatz dazu ist es bei Gummi beschichteten Walzen
nicht möglich, die Kühlwassertemperatur unter 43° C zu senken.
Ungenutete Walzen mit einer glatten Oberfläche konnten auch erfolgreich in Glättwerken eingesetzt
werden und haben dort die Wirtschaltlichkeit der Papierverarbeitung wesentlich verbessert. Die Verwendung
einer Walze aus rostfreiem Stahl oder anderem Metall in Verbindung mit einer zweiten Metallwalze hat
bisher in diesem Zusammenhang meist zu einer Beschädigung des Papiers geführt. Deshalb hat man eine
Stahlwalze gegen eine Walze mit einem weicheren Überzugsmaterial arbeiten lassen, um auf dem Papier
den erwünschten Effekt zu erzielen. Jedoch waren diese weicheren Materialien nicht in der Lage, den Betriebsanforderungcn
über eine wirtschaftliche Zeitdauer standzuhalten. Gemäß F i g. 5A arbeitet eine mit Gummi
beschichtete Walze mit einer treibenden Walze aus rostfreiem Stahl zusammen. Die den erheblichen
Drücken ausgesetzte Gummibesehichtung wird dabei zerstört. Die Geschwindigkeit der Stahlwalze 55 wird
an ihrer Oberfläche .S' durch die Antriebsdrehzahl 5.S' bestimmt. Wann die Stahlwalze S.S' die tre'bendc Walze
ist, entspricht die Umfangsgesehwindigkei: der gummibeschichteten
Walze R im Walzenspalt Sr der Geschwindigkeit der Stahlwalze. Da jedoch Gummi
inkompressible! und elastisch ist, wird der Überzug im
Walzenspalt gestreckt, so daß die Umfangsgeschwindigkeit der mit Gummi beschichteten Walze R an einer
Stelle neben dem Walzenspalt Sn geringer als die Geschwindigkeit der treibenden Stahlwalze .S1S ist. Aiii
diese Weise ändert sich während jeder Umdrehutii,· der
mit Gummi beschichteten Walze ihre Umfangsgeschwindigkeit. Diese dauernde Geschwindigkeitsänderung
zerstört den Gummibelag sehr schnell.
In F i g. 5B ist der Fall dargestellt, bei dem eine Walze
SS aus rostfreiem Stahl mit einer mit Füllstoff versehenen Walze F unter gleichen Bedingungen
zusammenarbeitet. Auch hier ist die Geschwindigkeit S dei treibenden Stahlwalze SS über ihren Umfang
konstant und entspricht der Geschwindigkeit Sn der Walze Sim Walzenspalt. Da jedoch die gefüllte Walze F
kompressibel ist, wird deren Oberfläche im Walzenspalt eingedrückt, so daß die Umfangsgeschwindigkeit SFder
Walze Fan einer Stelle neben dem Walzenspalt größer ist als die Geschwindigkeit S der Stahlwalze SS. Auch
hier führen die dauernden und schnell vor sich gehenden Geschwindigkeitsänderungen der gefüllten Walze F
bald zu deren Zerstörung.
F i g. 5C zeigt eine ähnliche Anordnung unter Verwendung einer treibenden Walze SS aus rostfreiem
Stahl und einer Walze C mit einem Mantel gemäß der Erfindung. In diesem Fall bleibt die Umfangsgeschwindigkeit
S der Stahlwalze SS wiederum konstant und entspricht der Geschwindigkeit Sn der Walze C im
Walzenspalt. Da der Mantel der Walze C wie bei einer Gummibeschichtung gestreckt werden kann, tritt eine
ähnliche Wirkung wie im Beispiel nach F i g. 5A auf. Da jedoch die erfindungsgemäße Materialzusammensetzung
auch kompressibel ist, tritt auf ihrer Oberfläche die gleiche Wirkung wie beim Beispiel nach Fig. 5B ein.
Aufgrund der Streckung und Kompressibilität verändert sich somit die Geschwindigkeit Sc der Walze C
nicht bezüglich der Geschwindigkeit SS der Stahlwalze oder bezüglich der Geschwindigkeit Sn im Walzenspalt,
Obwohl das Material deformiert und zusammengedrückt wird, ändert die Oberfläche selbst ihre
Geschwindigkeit nicht. Die erhebliche Verlängerung der Lebensdauer der Oberfläche einer Walze, bestehenc
aus einer Materialzusammensetzung gemäü der Firfindung
ist nicht nur theoretisch voraussagbar, sondern ha sich auch durch Untersuchungen bestätigt. Die vorhin
gcrte Lebensdauer des Walzenüberzuges hat dazi geführt, daß eine derartige Papierveredeluiigsvorrich
tung wirtschaftlich betrieben werden kann.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen 700Θ31/1
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen eines Walzenmantels
aus mit Fasermaterial verstärktem hitzehärtbarem Kunstharz, wobei als Verstärkungsmaterial ein von
einem Vorrat abgewickelter Streifen verwendet wird, der unter Längsspannung gesetzt, mit flüssigem
Harz: beschichtet und mit niedrigem Wickelwinkel auf einen Walzenkern aufgewickelt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der aus genudelter Matte aus Acryl- oder Polyesterfaser
besiehende Streifen derart überlappend aufgewikkelt wird, daß die Hinterkante um wenigstens 3 %
stärker als die Vorderkante des Streifens gestreckt wird.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Steuerung der Längsspannung des Mattestreifens (20) eine aus Umlenkrollen bestehende Bremsanordnung
(26, 25, 27) vorgesehen ist, in welcher der Mattestreifen zwischen zwei Umlenkrollen durch
eine aufgehängte zum Teil unterstützte und drehbar gelagerte Rolle (27) belastet ist, und daß der
aufgehängten Rolle (27) ein Fühlglied (31) zur Übermittlung von Lageveränderungen an eine
Steuereinrichtung für eine auf den Mattestreifen einwirkende Bremse zugeordnet ist, um die Bremsspnnnunjj
während des Wickelvorganges auf einem Wert zu halten, bei der sich die Breite des
Muttestreifens um mindestens 3 % verringert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fühlglied (31) mit einer auf die Vorratsrolle (21, 22) von Mattestreifen einwirkenden
Bremseinrichtung (33) gekuppelt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Stabilisierung der Bremsspannung
der die aufgehängte Rolle (27) enthaltenden Bremsanordnung mehrere Gleitflächen (36 bis 4Ci)
nachgeschaltet sind, über die der Mattestreifen vor der Tränkung mit Harz und vor dem Aufwickeln auf
den Walzenkern geführt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitflächen quer zur Vorschubrichtung
liegende Profilkörper (36 bis 40) in gestaffelter Anordnung umfassen, über die der
Mattestireifen mit wechselnder Richtung geführt ist, und daß die Profilkörper durch Ausgleichsfedern
einander lagemäßig so zugeordnet sind, daß sich die Größe der Bremsspannung mit der Federausgleichsspannung
ändert und dadurch die Bremsspannung im wesentlichen stabilisiert ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US8478270A | 1970-10-28 | 1970-10-28 | |
US8478270 | 1970-10-28 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2150991A1 DE2150991A1 (de) | 1972-05-31 |
DE2150991B2 DE2150991B2 (de) | 1976-12-16 |
DE2150991C3 true DE2150991C3 (de) | 1977-08-04 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19910475A1 (de) * | 1999-03-10 | 2000-10-12 | Spanntec Gmbh Spann Und Wickel | Walzenkörper oder dergleichen |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19910475A1 (de) * | 1999-03-10 | 2000-10-12 | Spanntec Gmbh Spann Und Wickel | Walzenkörper oder dergleichen |
DE19910475C2 (de) * | 1999-03-10 | 2001-06-13 | Spanntec Gmbh Spann Und Wickel | Rotierbares Tragelement |
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