DE2150793C3 - Doppelsiebpresse für die Entwässerung von feuchten Faserstoffbahnen - Google Patents
Doppelsiebpresse für die Entwässerung von feuchten FaserstoffbahnenInfo
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Description
35
Die Erfindung bezieht sich auf eine Doppelsiebpresse für die Entwässerung von feuchten Faserstoffbahnen,
wie z. B. Zellstoff, mii einer Vorpreßpartie mit Walzenpaaren zum Auspressen des Wassers sowie
einer Hauptpreßpartie mit zwei Walzen, welche miteinander zusammenwirken.
Es sind bereits Doppelsiebpressen bekannt, bei weichen die Entwässerung in einzelnen voneinander getrennten
Partien vorgenommen wird. Eine solche Doppelsiebpresse besteht im wesentlichen aus einer Naßpartie,
aus der das Wasser zunächst abfließt, welche mehr die Funktion eines Vorsiebes hat. Darüberhinaus
hat die Naßpartie eine keilförmige Siebstellung, so daß auf die Faserstoffbahn ein gewisser Druck ausgeübt
wird. Es folgt die Registerpartie, die eine Anzahl von ibereinanderliegenden Walzenpaaren enthält. Schließlich
folgt die Vorpreßpartie, die ebenfalls aus mehreren Walzenpaaren besteht und der Hauptpreßpartie vorgelagert
ist. Ein endloses Siebband wird über alle oberen Walzen und ein weiteres endloses Siebband über alle
Unteren Walzen geführt. Zwischen den Walzenpaaren |)zw. den beiden Siebbändern wird die Faserstoffbahn
fcindurchgeführt. Dabei wird darauf abgezielt, je nach tortschreitendem Entwässerungsgrad, den Anpreßdruck
zu erhöhen, um eine möglichst trockene Faser-Stoffbahn der Presse entnehmen zu können. Saugelemente,
wie Saugkasten, Saugwalzen, Sauggautschen und Vakuumpumpen sind nicht vorhanden, da die Entwässerung
auf rein mechanischem Weg erfolgt. Eine solche Doppelsiebpresse ist in der Zeitschrift APR &5
50/51 (1970), S. 1936, 1938, beschrieben. Weiter ist eine
Doppelsiebpresse aus der OE-PS 198 131 ersichtlich, die ebenfalls die gleichen Aufbaumerkmale enthält.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bereits in
der Vorpreßpartie die Entwässerung so weit voranzutreiben, daß die Hauptpreßpartie mit noch höherem
Druck auf die Fuserstoffbr.hn einwirken kann. Es wäre
denkbar, den Anpreßdruck in der Hauptpreßpartie auch ohne besondere Maßnahmen in der Vorpreßpartie
zu erhöhen. Der Anpreßdruck ist aber vom Entwässerungsgrad abhängig, so daß dieser auf den erzielten
Trocknungsgehalt der Materiaibahn abgestimmt sein muß. Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße
Doppelsiebpresse der eingangs erwähnten Art im wesentlichen gekennzeichnet durch die Vereinigung
der nachstehend aufgeführten Merkmale:
a) in der Vorpreßpartie und in der Hauptpreßpartie sind die Unterwalze jedes Walzenpaares gegenüber
der Obervvalze desselben in Laufrichtung des Siebes versetzt,
b) die Faserstoffbahn ist in der Vorpreßpartie und in der Hauptpreßpartie ansteigend geführt,
c) vor den Oberwalzen sind Querrinnen angeordnet, deren Vorderkanten in den Hinzugsspalt der Oberwalzen
reichen.
Dadurch, daß die Unterwalze gegenüber der Oberwalze vorversetzt ist, wird das Sieb und damit die zu
entwässernde Faserstoffbahn vor der Angriffsstelle der Unterwalze gegen die Oberwalze gespannt, so daß die
Bahn vor Eintritt in den Walzenspalt in einem gewissen Umschlingungswinkel an die Oberwalze gepreßt wird.
Über diesen Umschlingungswinkel liegt nun die Faserstoffbahn unter Druck, so daß einem Einsaugen der
Feuchtigkeit, welche an der Unterseite der Bahn von der Unterwalze ausgepreßt wird, entgegengewirkt
wird. Damit ist ein Eintritt der Flüssigkeit in die Bahn an der Unterseite weitgehend vermieden. Dadurch
aber, daß die Faserstoffbahn in der Vorpreßpartie und in der Hauptpreßpartie ansteigend geführt ist und vor
den Oberwalzen Querrinnen angeordnet sind, deren Vorderkanten in den Einzugsspalt der Oberwalzen reichen,
wird nun das Wasser, welches durch die Rückversetzung der Oberwalzen bevorzugt an der Oberseite
der Bahn austritt, seitlich abgeleitet und es wird eine Befeuchtung der Bahn durch dieses Wasser vermieden.
Durch die Kombination der erfindungsgcniäßen Merkmale wird somit die Entwässerung der Faserstoffbahn
weitgehend begünstigt.
Bei Naßpressen in Papiermaschinen ist es bekannt, die Unterwalze gegenüber der Oberwalze vorzuversetzen
(»Handbuch der Papier- und Pappenfabrikation« Bd. II, Stichwort »Konstruktion der Naßpressen«), jedoch
handelt es sich hier einerseits nicht um eine Walzenanordnung in der Vorpreßpartie und in der Hauptpreßpartie
einer Doppelsiebpresse und anderseits kann durch diese Maßnahme der Vorversetzung allein ein
ausreichender Entwässerungseffekt noch nicht erreicht werden. Bei der Herstellung von Faserplatten ist eine
ansteigende Führung der Faserstoffbahn bekannt (US-PS 1 723 051), jedoch tritt hier das durch die Erfindung
gelöste Problem nicht auf, da die Faserstoffbahn zwischen Plattenbändern geführt ist.
Gemäß der Erfindung kann die Vorversetzung der Unterwalzen beispielsweise so gewählt werden, daß
der sich ergebende Umschlingungswinkel der Oberwalze in der Vorpreßpartie 5 bis 20° und in der Hauptpreßpartie
10 bis 45° beträgt.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch veranschaulicht
F i g. 1 zeigt in Ansicht eine Zellstoffentwässerungsmaschine:
F i g. 2 zeigt in größerem Maßstab die Vorpreßpartie und die Hauptpreßpartie.
Das zu entwässernde Fasermatenal wird zwischen zwei endlosen Sieben dem Untersieb 1 und dem Obersieb
2 der Zellstoffentwässerungsmaschine zugeführt. Die Faserbahn 3 passiert zuerst die Naßpartie A, in
welcher das Wasser abgesaugt wird, und gelangt in die Registerpartie B, in welcher zwischc; Walzenpaaren
eine erste Auspressung der Feuchtigkeit erfolgt Hierauf gelangt die Bahn in die Vorpreßpartie C, wo zwisehen
Walzenpaaren ein weiteres Auspressen des Wassers erfolgt. In der anschließenden Hauptpreßpartie D
wird zwischen zwei Walzen die Flüssigkeit unter großem Druck bis zu einem zulässigen Restteil ausgepreßt.
In F i g. 2 ist die Vorpreßpartie C und die Hauptpreßparlie D in größerem Maßstab dargestellt. Die
zwischen dem Untersieb 1 und dem Obersieb 2 liegende Materialbahn 3 wird zwischen Walzenpaaren 6, 7 in
der Vorpreßpartie C hindurchgeführt, wobei jeweils die
Unterwalze mit 6 und die Oberwalze mit 7 bezeichnet ist. Die Unterwalzen 6 sind gegenüber den zugehörigen
Oberwalzen 7 in der durch den Pfeil 8 angedeuteten Sieblaufrichtung vorversetzt. Die Bahn liegt nun im Bereich
zwischen dem Walzenspalt 9 und der Auflaufstel-Ie 10 an der Oberwalze 7 an, wodurch sich ein Umschlingungswinkel
λ um die Oberwalze ergibt. Dieser Umschlingungswinkel λ liegt je nach dem Ausmaß der
Vorversetzung der Unterwalze zwischen 5 und 20° und kann vorzugsweise ungefähr 10° betragen. Dadurch
wird in dem durch den Umschlingungswinkel α gegebenen Umschlingungsbereich die Faserbahn 3 durch das
Untersieb 1 an die Oberwalze gepreßt und es wird durch diese Pressung ein Eindringen des von der Unterwalze
im Walzenspalt 9 zurückgestauten Wassers in die Bahn weitgehend vermieden.
Auch durch die Oberwalze wird an der Auflaufstelle
10 der Bahn das Wasser zurückgestaut. Um hier ein Eindringen des zurückgestauten Wassers in die Bahn 3
von oben weitgehend zu verhindern, sind Querrinnen
11 vorgesehen, deren Vorderkanten 12 die Bahn 3 bzw.
das Obersieb 2, falls ein solches vorgesehen ist, berühren. Dadurch wird das auf der Oberseite der Bahn 3
bzw. des Obersiebes 2 rückgestaute Wasser seitlich abgeleitet und einem Eindringen in die Bahn λ entgegengewirkt.
Um dieses rückgestaute Wasser möglichst knapp vor der Angriffsstelle der Oberwalze zu erfassen,
reichen, wie die Zeichnung zeigt, die Vorderkanten
12 der Querrinnen 11 bis in den Einzugsspalt 13 der Oberwalzen.
Auch in der Hauptpreßpartie D ist die untere Hauptpreßwalze
14 gegenüber der oberen Hauptpreßwalze 15 in der Laufrichtung 8 der Bahn 3 vorversetzt. Hier
ist der Walzenspalt zwischen der unteren Walze 14 und der oberen Walze 15 mit 16 bezeichnet, während die
Auflaufstelle des oberen Siebes 2 bzw. der Bahn 3 auf die Oberwalze mit 17 bezeichnet ist. Zwischen den Stellen
16 und 17 ergibt sich nun ein Umschlingungswinkel β des Obersiebes 2 bzw. der Bahn 3 um die Oberwalze.
Dieser Umschlingungswinkel β kann 10 bis 45r beiragen
und ist vorzugsweise mit ungefähr 30° zu bemessen. Der Effekt ist wieder der gleiche wie im Zusammenhang
mit den Walzenpaaren der Vorpreßpartie C beschrieben. Im Bereich des Umschlingungswinkel β ist
die Bahn 3 durch das Untersieb 1 an die Oberwalze 15 angepreßt, wodurch einem Eindringen der durch die
Unterwalze 14 rückgestauten Flüssigkeit entgegengewirkt wird. Es ist wieder eine Querrinne 18 vorgesehen,
deren Vorderkante 19 das Obersieb 2 bzw. die Bahn 3 berührt, so daß das durch die obere Hauptwalze 15
rückgestaute Wasser seitlich abgeführt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Doppelsiebpresse für die Entwässerung von feuchten Faserbahnstoffen, wie z. B. Zellstoff, mit
einer Vorpreßpartie mit Walzenpaaren zum Aufpressen des Wassers sowie einer Hauptpreßpartie
mit zwei Walzen, gekennzeichnet durch die Vereinigung der nachstehend aufgeführten
Merkmale:
a) in der Vorpreßpartie (C) und in der Hauptpreßpartie
(Zusind die Unterwalze (6,14) jedes
Walzenpaares (6, 7, 14, 15) gegenüber der Oberwalze (15) desselben in Laufrichtung (8)
des Siebes versetzt,
b) die Faserstoffbahn ist in der Vorpreßpartie und in der Hauptpreßpartie ansteigend geführt,
c) vor den Oberwalzen (7, 15) sind Querrinnen (11, 18) angeordnet, deren Vorderkanten (12,
19) in den Einzugsspalt der Oberwalzen (7, 15) reichen.
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Vorversetzung der Unterwalze
(6) sich ergebende Umschlingungswinkel (ä) der Oberwalze (7) in der Vorpreßpartie (C) 5 bis 20°
beträgt.
3. Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der durch die Vorversetzung der Unterwalze (14) sich ergebende Umschlingungswinkel
(ß) der Oberwalze (15) in der Hauptpreßpartie (D) 10 bis 45° beträgt.
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