DE2150430B2 - Verfahren zur Herstellung von verseifungsbeständigen Überzugsmitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von verseifungsbeständigen Überzugsmitteln

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DE2150430B2
DE2150430B2 DE19712150430 DE2150430A DE2150430B2 DE 2150430 B2 DE2150430 B2 DE 2150430B2 DE 19712150430 DE19712150430 DE 19712150430 DE 2150430 A DE2150430 A DE 2150430A DE 2150430 B2 DE2150430 B2 DE 2150430B2
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von unverseifbaren Bindemitteln für luft- und ofentrocknende Lacke durch Umsetzung von Butadientelomerisaten mit Vinyl· und/oder Vinylidenverbindungen und Phenol-Formaldehyd-Kondensaten.
Die Anwendung von Butadientelomerisaten bzw. von Umsetzungsprodukten derselben als Lackbindemittel ist häufig versucht worden. Aus der Literatur (Chimia, Vol. 22, FASC 5, 1968 S. 213-218) ist bekannt, daß Polybutadiene mit hohem cis-Anteil an der Luft relativ rasch trocknen. Hervorstechendes Merkmal der hergestellten Filme ist ihre große Chemikalienfestigkeit, in der sie Filme aus lufttrocknenden Alkydharzen bei weitem übertreffen. Als Alleinbindemittel hat sich Polybutadien wegen verschiedener lacktechnischer Mangel jedoch nicht durchsetzen können. Die Härte und Kratzfestigkei! der Filme ist für die meisten Zwecke viel zu gering, die Haftung ist schlecht, und darüber hinaus macht sich die hohe Konzentration an Doppelbindungen durch ein rasches Verspröden, starkes Kreiden und Gilben der Filme bemerkbar. Daher werden die Butadienlelomerisate von den Herstellern auch nur als Zusatz zu trocknenden Ölen oder Alkydharzen empfohlen, wobei der Hauptvorteil, nämlieh die Unverseifbarkeit, weitgehend reduziert wird.
In der DE-AS 12 92 288 und in der DE-PS 12 19 684
wird die Modifizierung der Butadientelomerisate durch Adduzierung von Maleinsäureanhydrid beschrieben.
Filme aus derartigen Addukten weisen eine gegenüber den reinen Butadientelomerisaten verbesserte Haftung auf. Die Filmhärte und die anderen lacktechnischen Eigenschaften werden durch diese Modifizierung jedoch kaum verbessert. Höhere Konzentrationen an Maleinsäureanhydrid vermindern außerdem erwartungsgemäß die Hydrolysebeständigkeit der Filme erheblich. Es werden daher auch die MaJeinsäureanhydridaddukte von Polybutadienen kaum als selbständige Lackbindemittel angewendet. Dagegen eignen sie sich zum Einbau in Alkydharze. In der DE-OS 1929593 werden wasserlösliche Überzugsmittel aus Addukten von Polybutadienen beschrieben. Die auf diesem Wege gewonnenen Bindemittel sind aber aufgrund ihres hohen Carboxylanteils nicht verseifungsbeständig und berühren daher nicht den Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Aus der DE-AS 11 11 831 ist die Polymerisation von Vinyl- und/oder Vinylidenverbindungen, die außer den Doppelbindungen keine funktionellenGruppen tragen, gegebenenfalls im Gemisch mit funktionellen Monomeren, auf niedermolekulare Dienpolymerisate bei erhöhten Temperaturen und in Gegenwart von Polymerisationskatalysatoren und gegebenenfalls Lösungsmitteln bekannt (vgl. a, a, O, Spalte 1, Zeile 35 bis Spalte 3, Zeile 21, in Verbindung mit Spalte 5 Zeile 25 bis Zeile 56). Diese bekannten schwach vernetzten Pfropfpolymerisate werden mit weiteren Mengen Monovinylverbindung und Peroxyd versetzt, gegebenenfalls Verstärkungsmittel eingearbeitet und in einer geschlossenen Form bei erhöhter Temperatur zu Ende gehärtet, so daß diese nicht als Lackbindemittel geeignet sind.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man absolut verseifungsbeständige Bindemittel mit ausgezeichneten filmbildenden Eigenschaften erhält, wenn man Butadientelomerisate mit Vinyl- und/oder Vinylidenverbindungen und Phenolharzen umsetzt.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung von luft- oder ofentrocknenden verseifungsbeständigen Überzugsmitteln durch Umsetzung von
30-85 Gew.-% eines Butadientelomerisates und/oder
eines Mischtelomerisates von Butadien
mit anderen Monomeren mit einem
Molekulargewicht von 500-10 000, vorzugsweise 800-3000, mit
10-60 Gew.-% einer oder mehrerer polymerisierbar Vinyl- und/oder Vinylidenverbindungen, die außer den Doppelbindungen keine funktionellen Gruppen tragen und
0-20 Gew.-% einer oder mehrerer polymerisierbarer ungesa.tigter Verbindungen, die funktionelle Gruppen tragen, bei 100 bis
250 C, vorzugsweise 140-180 C, in Gegenwart von Polymerisationsinitiatoren und Lösungsmitteln,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in r> Gegenwart von 5-50Gew.-% einer oder mehrerer, gegebenenfalls mit Mono- oder Polyalkoholen verätherter Formaldehyd-Kondensate von Mono- und/oder Dialkylphenolen durchrührt.
Die erfindungsgemäßen Harze entsprechen in den in wichtigsten lacktechnischen Eigenschaften dem heutigen Standard der Alkydharze, übertreffen diese aber bei weitem in der Chemikalienbeständigkeit, da sie tatsächlich unverseifbar sind.
Dieses Ergebnis ist insofern überraschend, als nicht zu erwarten war, daß eine radikalische Polymerisation in Gegenwart derart großer Mengen von Phenolharzen, wie sie im erfindungsgemäßen Verfahren angewendet werden, überhaupt durchführbar ist. Es zeigt sich nämlich, daß die besten Resultate erzielt werden, wenn die Vinylverbindungen im Gemisch mit den Phenolharzen und den Peroxyden dem Telomerisat zugesetzt werden. Unerwartet ist auch die günstige gegenseitige Beeinflussung der Komponenten: z. B. geben die besonders wertvollen Butadientelomerisate mit hohem eis-Anteil bei einer Vinylierung in Abwesenheit von Phenolharzen stark trübe Produkte und gelieren bei Zugabe von mehr als 40 Gewichtsprozenten Vinylverbindungen (bezogen auf Festharz). In Gegenwart von 5 Gewichtsprozent Phenolharz entstehen dagegen glas- jo klare Produkte ohne Gelierungstendenz. Umgekehrt gelingt es in Gegenwart von 10 Gewichtsprozent Vinylverbindungen, stabile Harze mit einem Phenolharzgehalt von 60 Gewichtsprozenten und darüber zu erzeugen, während entsprechende Ansätze in Abwesenheit der Vinylverbindungen unter den gleichen Bedingungen schon bei einem Zusatz von 40 Gewichtsprozent Phenolharz gelieren. Unerwartet war vor allem auch die gute Lufttrocknung der Produkte trotz hohem Phenolharzanteil. In der DE-PS 12 19 684 wird hervorgehoben, daß phenolische Inhibitoren schon in kleinsten Mengen die Lufttrocknung wesentlich verzögern und damit die in Gegenwart solcher Inhibitoren modifizierten Butadientelomerisate für lufttrocknende Lacke unbrauchbar machen. Naturgemäß sind in den hier beschriebenen Bindemitteln die Phenole weitgehend gebunden, es mußte jedoch angenommen werden, daß auch die verbleibenden Reste freier Phenole für eine derartige Inhibitorwirkung ausreichen würden. Tatsächlich rufen die Phenolharze in den erfindungs- w gemäß hergestellten Produkten sogar eine Verbesserung der Lufttrocknung insofern hervor, als sie im Vergleich zu lediglich vinylierten Produkten bei geringfügig verzögerter Antrocknung eine wesentlich beschleunigte Durchtrocknung bewirken.
Außerdem verbessern sie, wiederum im Vergleich mit rein vinylmodifizierten Produkten, ganz wesentlich Haftung, Härte und Dauerelastizität der entstehenden Filme.
Durch entsprechende Auswahl der Vinylidenverbin- t>o dung einerseits oder durch Verätherung der Phenolkondensate mit Polyalkoholen andererseits, können auch Hydroxyl- und Carboxylgruppen eingeführt und damit Bindemittel erzeugt werden, die zusammen mit Aminoharzen in bekannter Weise zu ofentrocknenden br> Lacken verarbeitet werden können.
Die hervorstechendste Eigenschaft von Lackfilmen aus den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Bindemitteln ist jedoch ihre extreme Chemikalienfestigkeit. Während z. B. normaler Alkydharz von 5gewichtsprozentiger Natronlauge in 20 Minuten bis längstens 2 Stunden vollständig verseift werden, zeigen Filme aus Bindemitteln, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten wurden, auch nach 70 Stunden Laugeneinwirkung außer einer geringfügigen Verfärbung noch keinerlei Veränderungen.
Zusammenfassend kann also gesagt werden, daß die gegenüber dem Stand der Technik völlig neuartige und ungewöhnliche Doppelmodifizierung von Butadientelomerisaten mit Phenolharzen und Vinylverbindungen zu einem neuen Bindemitteltyp führt, in dem gute lufttrocknende und ofentrocknende Eigenschaften mit einer außergewöhnlichen Chemikalienfestigkeit vereinigt sind. Mit diesen Bindemitteln können daher Lackierprobleme gelöst werden, die bisher nur mit großen Schwierigkeiten und hohen Kosten bewältigt werden konnten. Beispiele sind die Lackierung von Industrieanlagen, die agressiven Dämpfen oder Flüssigkeiten ausgesetzt sind oder Anstriche auf Beton etc. Außerdem können die Harze anstelle der teuren Epoxydharze als Bindemittel für Grundierungen und den Unterbodenschutz in der Autoindustrie eingesetzt werden.
Zur Herstellung der Bindemittel gemäß dem Verfahren der Erfindung können Butadientelomerisate mit einem beliebigem sterischen Aufbau, d. h. mit eis-, trans- oder Vinylkonfiguration bzw. allen möglichen Mischformen derselben verwendet werden. Unter dem Begriff Butadientelomerisate sollen auch Mischpolymerisate mit anderen polymerisationsfähigen Verbindungen, wie Styrol, und Telomerisate mit artfremden Encl-Gruppen, wie Hydroxyl- bzw. Carboxylgruppen, verstanden werden.
Als Vinyl- bzw. Vinylidenverbindungen sind besonders geeignet: Styrol, a-Methylstyrol, Vinyltoluol, Methacrylsäureester, wie Methylmethacrylat oder Isobutylmethacrylat; Acrylsäureester, wie Butylacrylat oder 2-Äthy!hexylacrylat, Acrylnitril, Vinylester, wie Vinylacetat oder Vinylester von als Kochsäuren bekannten verzweigten Carbonsäuren, Dicyclopentadien, Inden und Cumaron. Im Interesse der Hydrolysebeständigkeit sind Verbindungen zu bevorzugen, die keine verseifbaren Gruppen enthalten. Wie jedoch allgemein bekannt ist, sind Ester von in α-Stellung verzweigten Carbonsäuren, wie Methylmethacrylat und Vinylester von Kochsäuren im polymerisierten Zustand praktisch unverseifbar. Auch verseifungsempfindliche Ester, wie Vinylacetat, verschlechtem in kleinen Mengen die Chemikalienfestigkeit nicht entscheidend, da die Esterbindungen nicht wie bei den Alkydharzen in der Hauptkette des Moleküls liegen. Kleine Mengen können daher zur Erzielung bestimmter Eigenschaften ohne weiteres eingesetzt werden.
Zur Einführung von funktionellen Gruppen für ofentrocknende Bindemittel sind polymerisationsfähige Säuren, z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure und Fumarsäure bzw. deren Anhydride, ungesättigte Fettsäuren und Harzsäuren, sowie Hydroxylverbindungen, wie Allylalkohol, Allyläther, wie Trimethylolpropanmonoallyläther, und Hydroxylalkylester der obengenannten äthylenisch ungesättigten Säuren geeignet. Geringe Mengen der genannten Carboxyl- und Hydroxyverbindungen können mit Vorteil auch in rein lufttrocknenden Bindemitteln zur Verbesserung von Filmhaftung und Pigmentbenetzung einpolymerisiert werden.
Als Polymerisationskatalysatoren werden organische Peroxyde, wie Dicumylperoxyd oder andere Radikalbildner, wie Azobisisobuttersäuredinitril, verwendet werden.
Polymerisationsregler, wie Mercaptane, sind im allgemeinen nicht nötig, können jcdocli in Sonderfällen zur Erzielung spezieller Effekte eingesetzt werden.
Als Phenol-Formaldehydkondensate können die nach bekannten Verfahren durch alkalische oder saure Kondensation aus Mono- oder Dialkylphenolen, wie Kresol, Xylenol, p-tert.-Butylphenol, üi-tert.Butylphenol, Amylphenol, Octylphenol und Formaldehyd hergestellten Harze verwendet werden. Wegen der besseren Verträglichkeit werden die sogenannten ülreaktiven Phenolharze aus Phenolen mit Alkylgruppen mit mehr als 3 Kohlenstoffatomen bevorzugt. Die Methylolgruppen der Phenolkondensate können auch mit Mono- oder Polyalkoholen, wie Butanol, Äthylenglykolmonoäthyiäther, Trimethyloläthan oder Trimethylolpropan, veräthert werden.
Bei Verwendung von Polyalkoholen zur Verätherung gelingt es auf einfache Weise, Hydroxylgruppen als funktionell Gruppen für Einbrennreaktionen einzuführen.
In einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens kann die Verätherung mit den Polyalkoholen auch in situ erfolgen, wenn man gleichzeitig mit dem Phenolkondensat den Polyalkohol dem Reaktionsgemisch zugibt.
Um eine optimale Reaktion aller Komponenten miteinander zu gewährleisten, dürfen das mittlere Molekulargewicht bzw. der Schmelzpunkt der Phenol-Aldehyd-Kondensate nicht zu hoch liegen. Eine allgemein gültige Grenze läßt sich wegen der variablen Natur dieser Phenolharze und deren Reaktionspartner aber kaum angeben.
Die Art und Reihenfolge der Zugabe muß den angestrebten Eigenschaften und der Art des Butadientelomerisates angepaßt werden, kann aber in vieler Hinsicht variiert werden. Das Phenolharz kann vor, nach oder zusammen mit den Vinylverbindungen zugegeben werden, wobei die gemeinsame Zugabe bevorzugt wird. Die Zugabe kann nach Erreichen der Reaktionstemperatur schnell erfolgen, oder über einen Zeitraum von vielen Stunden erstreckt werden. Bei hochreaktiven Butadientelomerisaten (hoher Anteil an trans- und Vinyldoppelbindungen) wird die schnelle Zugabe, bei reaktionsträgen Butadientelomerisaten ihoher Gehalt an cis-Doppelbindungen) wird die langsame Zugabe bevorzugt.
Die Reaktionslemperatur kann zwischen 100 und 250 C gewählt werden, bevorzugt ist der Bereich zwir> sehen 140 und 180 C. Die Reaktion kann in Gegenwart oder Abwesenheit von Lösungsmitteln durchgeführt werden. Anwendbar sind die meisten der gebräuchlichen Lacklösungsmittel, u.a. Benzin, Xylol, Solventnaphta, Äthylenglykol, Buiylacetat und Trichloräthylen.
Die erfindungsgemäßen Überzugsmittel können in pigmentierter oder unpigmentierter Form für luft- und ofentrocknende Lacke verwendet werden. Die Herstellung der Lacke für die verschiedenen Einsatzzwecke
π erfolgt nach der in der Lackindustrie allgemein bekannten Weise.
Im folgenden soll das Verfahren an Hand einiger Beispiele erläutert werden.
In Tabelle 1 und 2 sind Zusammensetzung und
2u Eigenschaften der verwendeten Butadientelomerisate und Phenolharze angeführt. Tabelle 3 enfhäli die Zusammensetzung sowie Daten über Reaktionsführung und Eigenschaften der erfindungsgemäß erhaltenen Bindemittel.
2i Die Versuchsapparalur besteht aus einem Glaskolben mit Rührer, Inertgaszufuhr, Thermometer, Rückflußkühler und Wasserabscheider. Teil 1 wird im Kolben vorgelegt. Teil 2 wird in einem getrennten Behälter vorgemischt. Das geschieht bei Verwendung
in des flüssigen Phenolharzes 1 in einem Scheidetrichter, womit sich die Möglichkeit ergibt, das im Phenolharz enthaltene Wasser abzutrennen. Das feste Phenolharz 2 wird bei Normaltemperatur in einem Kolben unter Rühren in den anderen Komponenten gelöst.
r> Bei Phenolharz 3 genügt ein kurzes Durchschütteln. Teil 3 wird erst kurz vor Beginn des Kochens dem Teil 2 beigemischt.
Teil 1 wird unter Rühren und Inertgaszufuhr auf die Reaktionslemperatur erhitzt. Anschließend läßt man
-tu die Mischung aus Teil 2 und 3 bei gleichbleibender Temperatur im Verlauf von mehreren Stunden gleichmäßig zufließen. Reaktionstemperatur und Zugabedauer sind in der Tabelle angegeben. Nach Beendigung der Zugabe hält man die Masse so lange unter schwa-
4-> eher Kreislaufdestillation, bis die gewünschte Viskosität erreicht ist. Dabei wird das aus der Reaktion des Phenolharzes mit den anderen Komponenten stammende Wasser im Wasserabscheider abgetrennt.
Tabelle 1
Zusammensetzung und Aufbau der in den folgenden Beispielen angeführten Butandientelomerisatc
Nr. BT 2 3 4 5 6
1 1400 1200 1000 1400 5100
Mittleres Molekulargewicht: 1800
Stcrischcr Aufbau: 16 90,1 75 91,7 1
Cicwichtsprozcnl 1,2 Vinyl 1 51 9,9 25 8,3 21
Gewichtsprozent 1,4 trans 20 4 - - - 78
Gewichtsprozent 1,4 eis 79 29 - - -
(icwichtsprozent Styrol - - - - OH -
Artfremde Kndgruppcn: -
Tabelle 2 21 50 430 11,5 2 IO 6 - PI I 2 8 PH 3 (Butanol, Benzin, aro- 60 Gewichtsprozent 3 - 4 2,8
7 Aufbau und Eigenschaften der in den 300 50 160-180° _ 35 mat. Kohlenwasserstof in Testbenzin _ 140°
160-180° - 20 8 40 - Lösungsmittel) 56 C 336 - 5
8 - - 20 60 65 135" DiN 53211 - 220 12
Xylenol (Molprozent) 23 -- - Butanol 114 -
p-tcrt.Butylphenol (Molprozent) - 90,2 alkalisch+ sauer alkalisch - 140 50,2
Formaldehyd (Molprozenl) Beispielen verwendeten Phenolharze 91 400 - sauer - 40
Veraiherungsalkohol Nr. - 35"/50 100 Gewichtsprozent 62 Gewichtsprozent 24 - 76" unverdünnt
Kondensation Pll 1 I()2'75() - Gewichts 80 100
Verätherung Gewichts 100 Prozent 36 60
Fcstgehalt 33,3 prozent - SN - -
66,7 SN 18,5 245" DIN 53211 4 - 2J
- 2,4 klar 96 - kl,Ii
alkalisch klar - -
Viskosität - - 260
- -
2,8
Schmelzpunkt 150°
Tabelle 3 5
18
Teil 1 BT 1 59,3
BT 2
BT 3 85 Gewichtsprozent IO5'75O
SN (M2O) Gewichts
X prozent
Teil 2 PHl SN
PI I 2 _ 5,1
ST IC ic hl
MMi: oniilcs/iMil
IBM -
MS
SN Beispiele
ACiL I
X 315
Teil 3 I)CP -
I)TBP -
Rcaktionslcmp. ( C) 35
/ugabedaucr (Skin.) -
Gesamtrcaktionsdiiuer 90
(Stdn.) -
I'cstkörpcrgchall 130
(Gewichtsprozent) 55
Visk. (I)IN 53211) 130
-
45
-
Siiurc/iihl (mgKOII/μ) -
Klarheil
21 - 3 50 430 4 - 7 - 11 10 3,7 -
9 60 10 - 288 - 360 -
Fortsetzung Tabelle 3 150 150° 140-150° - 150° - 150°
Beispiele - 3 3 - 3 80 8 7
5 _ 17 6 13 - 18 170 _ 15
Teil I BT 4 240 _ - 80 -
BT 5 - 51 240 48,9 192 59,3 - 288 51,8
BT 6 - - - 3(1 320
SN 240 175" 360 169" 24 155Ύ50 40 - 69'750
AGL - unverdünnt 40 unverdünnt - - Gewichts
WS - - - 100 prozent
Teil 2 PH 1 - 40 144 - SN
PH 2 - 8,7 - 2,0 24 - 1,8
PH 3 20 klar - klar - - klar
ST - 20 - -
VT - Beispiele - - 100
MME 74 9 50 10 - -
MS 6 275 - 360 128 -
HEM 400 50 _ 2,8 -
TMPA - - 80 -
SN - - 160 -
WS 140 - 80
Teil 3 DCP - 40
DTBP - -
AGL 60 40
Reaktionstemp. ('C)
Zugabedauer (Stdn.)
Gesamtreaktionsdauer
(Stdn.)
Festkorpergehalt
(Gewichtsprozent)
Visk. (DIN 53211)
Säurezahl (mgKOH/g)
Klarheit
Fortsetzung Tabelle 3
Teil 1 BT 1
Teil 2 PH I Gewichts
PH 2 prozent
ST WS
MME 2,6
K klar
RFS
SN
Fortsetzung 21 50 Beispiele 6,5 430 9 - 12 11 9 -
11 9 13 - -
35 - -
Teil 3 DCP 20 180° 180°
MS 150-180° 10 8 8
TMP 8 19 15
AGL 17 92,8 91
Reaktionstemp. ( C) 88,3
Zugabedauer (Stdn.) 87750 105'750
Gesamtdauer (Stdn.) 102'760 Gewichtsprozent Gewichtsprozent
Festkörpergehalt Gewichtsprozent SN SN
(Gewichtsprozent) SN 12,0 10,3
Visk. (DIN 53211) 21,5
klar klar
klar
Säurezahl
(mg KOH/g)
Klarheit
Erläuterung der in Tabelle 3 benutzten Abkürzungen.
BT = Butadientelomerisat nach Tabelle 1
SN = Solventnaphtha (= Lösungsbenzol)
X = Xylol
PH = Phenolkondensat nach Tabelle 2
ST = Styrol
MME = Methacrylsäuremethylester
IBM = Isobutylmethacrylat
MS = Methacrylsäure
AGL = Äthylenglykolmonoäthyläther
DCP = Dicumylperoxyd
DTBP = Di-tert.-Butylperoxyd
K = Kolophonium
WS = Lackbenzin (150-180"C)
RFS = Rizenenölfettsäure (>50 Gewichtsprozent
9,11-Linolsäure)
VT = Vinyltoluol
TMPA = Trimethylolpropanmonoallyläther
HEM = 2-Hydroxyäthylmethacrylat
TMP = Trimethylolpropan
Die erfindungsgemäß erhaltenen Harze werden in luft- und ofentrocknenden Lacken mit Lacken aus handelsüblichen Alkydharzen verglichen. Die Tabellen 4 und 5 zeigen einige typische Ergebnisse.
Die Harze der Beispiele 1, 4 und 10 werden in einem lufttrocknenden Lack mit einem mittelöligen und mit einem langöligen Alkydharz verglichen.
Alkydharz 1 ist ein mittelöliges Leinöl-Holzölalkydharz mit einem Ölgehalt von 52 Gewichtsprozent.
Alkydharz 2 ist ein langöliges Tallöl-Alkydharz mit einem Ölgehalt von 62 Gewichtsprozent.
Zur Herstellung eines Lackes werden die Harze mit Titandioxid im Verhältnis 2 : 1 (Harz : Pigment) pigmentiert, mit 0,5 Gewichtsprozent Blei, 0,1 Gewichtsprozent Calcium und 0,05 Gewichtsprozent Cobalt, bezonen auf Bindemittel, versetzt und mit Solvcntnuphthu auf Streichviskosität (150 see 4 DIN 53211) verdünnt. Die Trocknung wird im Klimaraum bei 230C und 65% relativer Luftfeuchtigkeit gemessen.
Tabelle 4
Lufttrocknung und Filmeigenschaften
Alkyd Alkyd Beispiel
harz 1 harz 2 1 4 10
Staubtrocken 4 4,5 4,25 5,5 4,5
(Stunden)
Durchgetrocknet 18 25 16 30 18
(Stunden)
Pendelhärte 62 34 57 49 68
(Persoz. Sek.)
nach 1 Woche
Beständigkeit nach 20 Min. nach 72 Stunden
gegen NaOH, verseift gelb verfärbt,
5gewichtsprozentig sonst keine
nach 1 Woche Veränderung
Die Harze der Beispiele 2, 5, 6 und 9 werden in einem ofentrocknenden Lack mit handelsüblichen Alkydharzen verglichen.
Alkydharz 3 ist ein Rizinusöl-Isononsäureharz mit einem Ölgehalt von 36 Gewichtsprozent und einer Säurezahl von 9,5 mg KOH/g.
Alkydharz 4 ist ein Alkydharz aus Rizinenöl und dem Glycidylester einer synthetischen Fettsäure mit
ho einer Säurezahl von 300 mg KOH/g, in der 90 Gewichtsprozent der Carboxylgruppen tertiär gebunden sind, mit einem Ölgehalt von 34 Gewichtsprozent und einer Säurezahl von 25 mg KOH/g.
Für die Herstellung des Alkydharzes4 werden GIy-
b5 eidylester von a-Alkylalkanmonocarbonsäuren und/ oder »,ff-Dialkykilkanmonocarbonsäurcn mit der Summcnlbrmel C|2_MII22..2(,O., einzeln oder im Gemisch verwendet.
Das Lackbindemittel besteht aus 80 Gewichtstcilcn erfindungsgemäßem Harz bzw. Alkydharz und 20Gewichtsteilen (fest auf fest gerechnet) eines handelsüblichen mittelreaktiven Melaminharzes, das 5,5 Mol Formaldehyd und 3,5 Mol n-Butanol pro Mol Melamin gebunden enthält, 60gewichtsprozentig in XyIoI-Bu-
Tabcllc5
Filmcigenschaften nach Ofentrocknung
(30 min/150 C)
•anol.
Zur Herstellung eines Lackes wird das Bindemittel 1 : 1 mit Titandioxid pigmentiert und mit Solventnaphtha auf SpritzvisKüsitat (ca. 25 see. 4 DIN -"32H) verdünnt. Die aufgetragenen Lackfilmc werden 30 min bei 150 C" eingebrannt.
Alkyd Alkyd Beispiel f) 9
harz 3 harz 4 2 5 IiB-H 11-211
Bleistifthärte F-H H-2II 11-211 B-HB 7,5 5,1
Erichsentiefung 7,9 6,8 5,5 8,8
mm
Aussehen des Blasenbildung unverändert
Lackfilmes nach
72 Stunden Lage
rung in lOge-
wichtsprozentiger
NaOH

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von luft- oder ofentrocknenden verseifun<;sbeständigen Überzugsmitteln durch Umsetzung von
30-85 Gew.-% eines Butadientelomerisats und/ oder eines Mischtelomerisates von Butadien mit anderen Monomeren mit einem Molekulargewicht von 500-10000, mit
10-60 Gew.-% einer oder mehrerer polymerisierbarer Vinyl- und/oder Vinylidenverbindungen, die außer den Doppelbindungen keine funktionellen Gruppen tragen und
0-20Gew.-% einer oder mehrerer polymerisierbarer ungesättigter Verbindungen, die funktioneile Gruppen tragen, bei 1OO-25O"C in Gegenwart von Polymerisationsinitiatoren und Lösungsmitteln,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in Gegenwart von 5-50Gew.-% einer oder mehrerer, gegebenenfalls mit Mono- oder PoIyalkoholen verätherter Formaldehyd-Kondensate von Mono- und/oder Dialkylphenolen durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Telomerisate, die funktioneile Endgruppen tragen, eingesetzt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Phenolformaldehydkondensationsprodukte solche aus Alkylphenolen, deren Alkylsubstituenten mehr als drei Kohlenstoffatome enthalten, eingesetzt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verätherung der Phenolformaldehydkondensate im Verlauf der Umsetzung mit den anderen Reaktionspartnern erfolgt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4., dadurch gekennzeichnet, daß bei der Umsetzung Polymerisationsregler mitverwendet werden.
6. Verwendung der nach einem der Ansprüche 1 bis 5 erhaltenen Bindemittel für Grundierungen und Unterbodenschutzmittel in der Autoindustrie.
7. Verwendung der Bindemittel gemäß Anspruch 6, zusammen mit Aminoharzen.
DE19712150430 1970-10-16 1971-10-09 Verfahren zur Herstellung von verseifungsbestandigen Überzugsmitteln N Expired DE2150430C3 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2754733A1 (de) * 1976-12-10 1978-06-15 Nippon Oil Co Ltd Verfahren zur herstellung eines in wasser dispergierbaren filmbildenden materials

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DE2754733A1 (de) * 1976-12-10 1978-06-15 Nippon Oil Co Ltd Verfahren zur herstellung eines in wasser dispergierbaren filmbildenden materials

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