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Abgabevorrichtung für Mehrkomponenten-Erzeugnisse Die Erfindung bezieht
sich auf Abgabevorrichtungen.
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Hierbei handelt es sich allgemein um Vorrichtungen zur Abgabe von
aus mehreren Komponenten zusammengesetzten Erzeugnissen, insbesondere um tragbare
und wiederverwendbare Vorrichtungen zur Abgabe großer Mengen dieser Erzeugnisse.
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Es sind bereits Vorrichtungen zur Abgabe von Mehrkomponenten-Erzeugnissen
wie beispielsweise Urethan-Schaum bekannt, die jedoch mehrere nachteilige Eigenschaften
aufweisen. Einer dieser Nachteile besteht darin, daß die Vorrichtung nach eizimalLgem
abgeschlossenen Gebrauch weggeworfen werden nuß, ohne Rücksicht darauf, wieviel
von dem ursprünglich eingefülltem Erzeugnis noch <larin enthaltell ist.
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Zwar gibt es bereit; Abgabevorrichtungen, die nicht nach
einmaliger
Benutzung weggeworfen werden müssen, bei denen jedoch zumindest wesentliche Teile
der Vorrichtung ersetzt werden müssen, so daß auch deren Gebrauch mit hohen Kosten
verbunden ist. Viele derartige tragbare Abgabevorrichtungen weisen außerdem den
Nachteil auf, daß sie nicht in der Lage sind, große Mengen des Erzeugnisses abzugeben.
Dieser Umstand ist ein großes Hindernis bei AusfUhrung von Großaufträgen, wie sie
beispielsweise das Füllen von ganzen Wänden mit Schaum darstellt. Außerdem müssen
viele heute auf dem Markt befindliche tragbare Abgabevorrichtungen mit zwei Händen
bedient werden, um die sichere und genaue Verteilung des abgegebenen Erzeugnisses
zu gewährleisten, insbesondere dann, wenn unzugängliche und begrenzte Räume erreicht
werden müssen.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine neuartige und verbesserte
Abgabevorrichtung für Mehrkomponenten-Erzeugnisse zu schaffen, welche nicht nur
in der Lage ist, große Mengen dieses Erzeugnisses abzugeben, sondern darüber hinaus
sicher mit einer Hand-bedient werden kann, auch wenn relativ schwer zugängliche
und begrenzte Zielgebiete erreicht werden müssen. Ferner gehört es zur Aufgabe der
Erfindung, diese Vorrichtung so zu gestalten, daß sie mehrfach verwendbar ist und
nur wenige und relativ billige Austauschteile benötigt, wenn eine Wiederinbetriebsetzunq
der Vorrichtung erforderlich ist.
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Weitere Einzelheiten und Yortelle der Erfliidung können der nachfolgenden
Beschreibunq einiger bevorzugter Ausführungshei3piele unter Bezugnanse auf eine
Zeichnung entnosen werden, Es zeilen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße
Abgabevorrichtung, die über Rohrleitungen mit Druckbehältern zur Aufnahme von reagierenden
Komponenten des abzugebenden Erzeugnisses verbunden ist, bei einhändiger Bedienung
beim Isolieren einer Wand in perspektivischer Darstellung; Fig. 2 eine vergrößerte
perspektivische Darstellung der Abgabevorrichtung von Fig. 1; Fig. 3 eine Verbindungsplatte
der Abgabevorrichtung von Fig. 2 mit angeschlossenem Handauslöser in vergrößerter
perspektivischer Darstellung; Fig. 4 einen Zentralschnitt, deren Verlauf etwa durch
eine Ebene 1C4 von Fig. 2 verläuft und Einzelheiten der Abgabevorrichtung in seitlicher
Ansicht und mit in unterbrochenen Linien angedeuteter Betätigungsweise wiedergibt;
Fig. 5 einen Schnitt durch eine Ebene 5-5 von Fig. 2; Fig. 6 einen Ausschnitt aus
einer ähnlichen Ansicht wie in Fig. 5, jedoch mit durch Ankippen betätigten Abgabeventil;
und Fig. 7 einen vergrößerten Ausschnitt aus einem Schnitt durch eine Ebtne 7-7
von Fig. 2 mit Einzelheiten einer Abgabedüse der Vorrichtung von Fig. 2.
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Eine in Fig. 2 dargestellte tragbare Abgabevorrichtung 10 besteht
in der Hauptsache aus einem mit der Hand zu umfassenden Träger 12, zwei Abgabeventilen
14, einer Ventilhalterung 16 sowie einer Abgabedüse 18. Die beiden Abgabeventile
14 sind mittels der Ventilhalterung 16, welche auf ihrer Rückseite zwei mit je einer
Schlauchleitung 24 von etwa gleicher Länge verschraubte GewindeanschlußstUtzen 22
aufweist, am~Träger 12 befestigt. Wie später eingehend beschrieben wird, ist die
eine Schlauchleitung 24 an einen Druckbehälter 27 und die andere an
einen
Druckbehälter 29 angeschlossen,- von denen jeder eine reagierende Grundkomponente
eines abzugebenden Mehrkomponenten-Erzeugnisses enthält, welches durch eine Öffnung
120 in der Abgabedüse 18 (Fig. 2) abgegeben werden soll. Zum Gehäuseabschnitt 20
gehören ferner zwei im wesentlichen zylindrisch ausgeführte Ventilgehäuse 26 zur
festen und räumlich voneinander getrennten Aufnahme der beiden Abgabeventile 14.
Beide Ventilgehäuse 26 gehen gemäß Fig. 4 in Form einer schmalen Rippe 40 ineinander
über, welche auf ihrer Oberseite 46 und ihrer Unterseite 48 in einer quer verlaufenden
Ebene konkav gewölbt ist. Die Rippe 40 schließt nach unten mit einer vertikalen
Wandung 42 und nach oben mit einer vertikalen Wandung 44 ab, und beide Wandungen
42 und 44 haben wiederum nach vorn und zur Seite gehende Ausläufer, welche einen
umlaufenden Kragen 30 bilden, der die beiden Ventilgehäuse 26 umgibt. Der Kragen
30, die vertikalen Wandungen 42 und 44, und der vordere Teil der Rippe 40 bilden
zusammen einen Grundabschnitt 32 für einen zwischen den beiden Ventilgehäusen 26
gelegenen trapezförmigen Vorbau 34.
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Betrachtet man Fig. 2 und insbesondere Fig. 4, so erkennt man, daß
ein zu einem Griffstück 38 des Trägers 12 gehöriges Stabelement 36 nach oben bis
durch die Unterseite 48 und Oberseite 46 der Rippe 40 hindurchragt und dort befestigt
ist. Ein im wesentlichen horizontal verlaufendes Verbindungssttick 37 verbindet
das vertikale Stabelement 36 mit einem schrig nach oben ragenden und zwischen den
beiden Ventilgehäusen 26 hindurch bis hinter die Vcntllhalterung 16 verlaufenden
Stabelement 50. An dieses Stabelement 50 schließt sich wieder ein im wesentlichen
horizontal verlaufendes Stabelement 52 an, welches durch eine Bohrung in der vertikalen
Wandung 44 und im trapezfdrmlgen Vorbau 34 hindurchgeführt ist und das zuvor genannte
Stabelement 50 mit
einem schräg nach vorn und nach unten ragenden
Zugenelement 54, -welches unterhalb der Abgabedüse 18 verläuft und endet. Das so
angebrachte Zungenelement 54 stützt die Abgabedüse 18, wenn diese unter der Einwirkung
einer Kippbetätigung der Abgabeventile 14 vertikal nach unten verlagert wird. Die
Kippbetätigung der Abgabeventile 14 erfolgt durch Ziehen eines mit den Abgabeventilen
14 verbundenen Auslösers 56.
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Wie sich am besten aus Fig. 3 entnehmen läßt, ist der Auslöser 56
mit den Abgabeventilen 14 über eine gerade Platte 58 verbunden; mit dieser Anordnung
wird sichergestellt, daß beide Abgabeventile 14 bei- Betätigung des Auslösers 56
gleichzeitig und gemeinsam betätigt werden. Der Auslöser 56 ist aus einem Rundmaterial
63 mit einem Bogen 62 zu einem haarnadelförmigen Bügel gebogen. Das vordere freie
Ende dieses bügelförmigen Auslösers 56 weist eine nach vorn gerichtete Abwinkelung
64 auf, welche als Fingerstütze gedacht ist, wenn eine in Fig. 4 mit unterbrochenen
Linien angedeutete Hand einer Bedienungsperson die Vorrichtung bedient.
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Die beiden Endabschnitte 66 der parallel verlaufenden Rundmaterialstränge
60 sind umgebogen durch Löcher in der Platte 58 hindurchgesteckt und dahinter mit
Quetschabschnitten 68 gegenüber der Platte 58 gesichert (Siehe Fig. 3). Außerdem
ist die Platte 58 an ihren Enden mit je einer Bohrung 70 versehen, um damit über
Buchsenabschnitte 72 der beiden Abgabeventile 14 geschoben werden zu können, wobei
selbstverständlich die Lochabstände der Bohrungen 70 dem Abstand zwischen den Abgabeventilen
14 entsprechen. Als Anlagefläche für die Platte 58 dienen die beiden Stirnflächen
je eines an jedem Abgabeventil vorhandenen Flansches 74 (siehe Fig. 5>. Wie später
noch eingehend besehrieben wird, schließt jeder Buchsenabschnitt 72 jedes Abgabeientils
14 gemäß Fig. 5 mit einem
Rohrstutzen 78 ab, auf den jeweils ein
Stück "einer-Schlauchleitung 76 aufgeschoben ist. Das andere Ende Xëde~r dieo ser
Schlauch leitung 76 ist durch Aufschieben auf einen-Schlauch an Stutzen 80 an der
Abgabedüse 18 mit dieser verbunden, so daß die Düse 18 über je eine dieser Schlauchleitungen
76 an jedes der beiden Abgabeventile 14 angeschlossen ist.
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Wie in Fig. 1 angedeutet ist, befinden sich die beiden Druckbehälter
27 und 29 mit den Komponenten des abzugebenden Mehrkomponenten-Produktes in einem
mit einem üblichen Handgriff versehenen Kasten 33 und sind somit leicht transportabel
untergebracht und an den Einsatz- -ort zu befördern. Für den Betrieb der Abgabevorrichtung
10 werden deshalb zwei Druckbehälter benötigt, weil das abzugebende Erzeugnis im
Falle der vorliegenden Ausführungsbeispiele aus zwei mit einander reagierenden Komponenten
bestehender Urethan-Schaum ist welcher aus einem Isocyanat-Harz und einem Polyester-
oder Polyäther-Polyol~ welches als geeignete Quelle für reaktionsfähiges Hydroxyl
dient. Die Isocyanat-Komponente kann beispielsweise im Druckbehälter 27 zusammen
mit einer erforderlichen Menge eines Treibgases untergebracht sein. Der andere Druckbehälter
29 kann dann mit der anderen Komponente, mit einem geeigneten Katalysator-Material,
und mit einer Mischung aus einem Treibgas und einem Aufschäummittel gefüllt sein.
Um sicherzustellen, daß bei Kippbetätigung der beiden Abgabeventile 14 aus beiden
Druckbehältern 27 und 29 stoichiometrisch korrekte Volumina=der beiden Reagenzien
freigegeben werden, ist in jedem dieser beiden DruckbehAltern das Treibmittel mit
einem dem cntsprechenden Dampfdruck eingefüllt worden.
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Man ersieht aus Fig. 1, daß die Schlauchleitungen 24 zur Verbindung
der Druckbehälter 27 und 29 mit den Abgabeventilen wesentlich länger sind als die
beiden Schlauchleitungen 76 zwischen den Abgabeventilen und der Abgabedüse 18. Aufgrund
der verhältnismäßig großen Länge der flexiblen Schlauchleitungen 24 besitzt die
erfindungsgemäße Abgabevorrichtung 10 eine wesentlich größere Beweglichkeit als
ähnliche bekannte Vorrichtungen, bei denen die Komponentenbehälter fest mit der
Abgabeeinrichtung verbunden sind.
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Es ist leicht einzusehen, daß sich in unterschiedlichen Einsatzfällen
der Abgabevorrichtung 10 auch das erforderliche Erzeugnis-Volumen ändert. Da die
Komponenten-Druckbehälter 27 und 29 nicht fest mit der eigentlichen Abgabevorrichtung
10 verbunden sind, läßt sich in Anpassung an den jeweiligen Anwendungsfall durch
Wahl der Druckbehältergröße eine Abgabemenge von Urethan-Schaum zwischen einem Viertel
Kubikmeter und 1.1/4 Kubikmeter auswählen. Diese Möglichkeit besteht nicht, wenn
man eine der oben bekannten erläuterten Vorrichtungen benutzt. Bekannte Abgabevorrichtungen
können nur mit relativ kleinen Druckbehältern ausgestattet werden, weil sonst das
Merkmal der Tragbarkeit nicht mchr gegeben ist.
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Uber die angegebenen Abgabemengen hinaus besteht noch die Möglichkeit,
die erfindungsgemäße Abgabevorrichtung 10 an sehr große Komponenten-Druckbehälter
anzuschließen, was für verschiedene Einsatzfälle günstig ist. Die beschriebene Abgabevorrichtung
10 ist in der Lage, aus ihren separat aufgestellten Komponenten-Druckbehältern bis
zu 130-fachen des Erzeugnis-Volumens abzugeben, welches man aus den bekannten und
zuvor erwähnten tragbaren Vorrichtungen entnehmen konnte. Somit steigt der Wirtschaftlichkeitsfaktor
der bekannten Vorrichtung
wesentlich an, weil die Druckbehälter
nicht annähernd so oft ausgewechselt werden müssen wie bei bekannten Vorrichtungen.
Hinzu kommt, daß die oben besprochenen bekannten Vorrichtungen an ihren Druckbehältern
mit Schaumtyp-Aerosolventilen ausgestattet sind, und daß ihre VerbindungsleStungen
zwischen Ventil und Düse von relativ mäßiger Länge sind. Wie bereits erwähnt, sind
bei bekannten Abgabevorrichtungen die Komponenten-Druckbehälter fest mit der Abgabevorrichtung
verbunden; um die Komponenten aus den beiden Druckbehältern in die Düse eintreten
zu lassen, werden die auf den Druckbehältern sitzenden Ventile betätigt. Wird jetzt
der Abgabevorgang des Schaumes unterbrochen, so kann der nächste Ausschäumvorgang
erst erfolgen, nachdem das gesamte Rohrsystem mit der Düse ersetzt worden ist. Der
Grund für diesen Umstand ist daran zu sehen, daß die Isocyanat-Komponente eine Reaktion
mit Hydroxylgruppen eingeht, welche in der atmosphärischen Feuchtigkeit vorhanden
sind.
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Dieser Fall tritt bei der erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung 10 nicht
ein, weil die Schlauchleitungen 24 sich hinter den Abgabeventilen 14 befinden, so
daß die sich noch innerhalb der Schlauchleitungen 24 befindenden Komponenten niemals
direkt mit der Atmosphäre in Berührung kommen. Wird somit der Ausschäumvorgang einmal
unterbrochen, so braucht vor der nächsten Inbetriebnahme lediglich das kurze Doppel-Schlauchleitungastück
76 mit der Abgabedüse 18 ersetzt zu werden.
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Innerhalb des in Fig. 5 in Ruhestellung dargestellten Abgabeventils
14 befindet sich ein fester Ventilkörper 81, der mittels eines elastomeren Dichtelementes
84 in eine Zentralbohrung einer zurückgesetzten Wandung eingesetzt ist, welche integraler
Bestandteil des Kragens 30 ist. Der Ventilkdrper 81 selbst ist rohrförmig
gestaltet
und besitzt ladialdurchlässe 86, welche im Ruhezustand im Dichtelement 84 eingebettet
sind, und durch die der Inhalt des einen angeschlossenen Druckbehälters hindurchfließt,
wenn der Ventilkörper 81 in der Weise betätigt wird, wie es später in Verbindung
mit Fig. 6 noch eingehend beschrieben.wird.
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Den hinteren Endabschluß des Ventilkörpers 81 bildet ein im geschlossenen
Ruhezustand des Abgabeventils t4 gemäß Fig. 5 an der Stirnseite eines Flansches
90 des Dichtelementes 84 anliegender flacher Teller 88. Am Vorderende des Ventilkörpers
81 befindet sich ein Gewindeabschnitt 92, der in ein entsprechendes Innengewinde
des Buchsenabschnittes 72 des Abgabeventils: 14 eingeschraubt ist.
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Das Ventilgehäuse 26 ist auf seiner Rückseite als Gowindebuchse ausgebildet
und auf ein Außengewinde 96 eines Anschlußstückes 94 aufgeschraubt, dessen index
graler Bestandteil der bereits erwähnte GewindeanschluA-stutzen 22 ist, welcher
rckwärts herausragt. Mit dem Außengewinde 96 ist das Anschlußstück 94 in den Gehäuseabschnitt
20 des Ventilgehäuses 26 eingeschraubt.
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Am Ende des Außengewindes 96 bildet das Anschlußstück eine umlaufende
Schulter 98, welche als Anlage für einen lippenähnlichen Außenrand 100 am Flansch
90 des elastomeren Dichtelementes 84 dient. Das unterhalb seines Außengewindes 96
hohle Anschlußstück 94 weist einen inneren Zentralabschnitt 102 mit oberen und unteren
Zapfen 104 auf, welche nach vorn hervorstehen und in Abständen voneinander fest
angeordnet sind.
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Die Bedeutung der Schulter 98 und der Zapfen 104 wird später noch
in Verbindung mit Fig. 6 eingeben beschrieben werden.
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Der Rohrstutzen 78 des Buchsenabschnittes 72 ist außen mit einer glatten
Oberfläche und einem umlaufenden Kragen 106 versehen, welcher sich in der Nähe des
Vorderendes des Rohrstutzen 78 befindet. Auf der Vorderseite ist dieser umlaufende
Kragen als konisches Ansatzstück 108 ausgebildet; dieses Ansatzstück bildet den
vorderen Abschluß des Rohrstutzens 78 und ist zum Einschieben in die Schlauchleitung
76 gedacht.
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Mittels dieses konischen Ansatzstückes 108 Iaßt sich eine schnell
ldsbare-Verbindung mit der Schlauchleitung 76 herstellen, mittels der sich die Abgabedüse
18 schnell vom Abgabeventil 14 lösen und austauschen läßt, falls nach einer Unterbrechung
eine Wiederverwendung der erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung 10 vorgesehen ist,
wie oben bereits erläutert wurde. Der Schlauchanschlußstutzen 80 (siehe Fig. 7)
ist jedoch an seiner äußeren Oberfläche mit Außenrippen 110 besetzt, welche sich
fest in die Schlauchleitung 76 eingraben.
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In Fig. 6 ist der Ventilkörper 81 angekippt und somit in seiner Arbeitsstellung
dargestellt. Durch Ziehen des Auslösers 56 mit der Hand wird der Buchsenabschnitt
72 über die daran befestigte Platte 58 nach unten gedrückt. Auch in der Arbeitsstellung
bleibt das elastomere Dichtelement 84 durch seinen Außenrand 100 am Flansch 90 in
fester Anlage gegen die Schulter 98 des Anschlußstückes 94. Der übrige Bereich des
Flansches 90 verformt sich jedoch durch die Schrägstellung des in ihm geführten
und innerhalb der Ausnehmung des Anschlußstückes 94 angekippten Ventilkörpers 81,
wobei jetzt der untere Radialdurchlaß 86 freigelegt wird und einen Durchlaß für
den unter Druck stehenden Inhalt des angeschlossenen Druckbehälters 27 oder 29 darstellt.
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Der bei der Kippbewegung des Ventilkörpers 81 beschriebene Bogen wird
begrenzt durch die Anlage des Tellers
88 am unteren Zapfen 104.
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Soll der Ausschäumvorgang unterbrochen werden, so kann man den Betrieb
der erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung 10 durch Freigabe des Ausldsers 56 beenden,
so daß die Radialdurchlässe 86 wieder geschlossen werden und die Druckbehälter gesperrt
sind.
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Fig. 7 zeigt Einzelheiten der Abgabedüse 18, zu der ein rohrförmiger
Gehäuseabschnitt 112 mit einem angeformten vorderen Auslaßabschnitt 114, mit einer
hinteren Überwurfkappe 116, und mit einem statischen Mischelement 118 in seinem
Innern gehört. Da es erforderlich ist, die ganze Abgabedüse 18 nach Abschluß einer
ausgeführten Ausschäumarbeit wegzuwerfen, empfiehlt es sich, den Gehäuseabschnitt
112 als billiges Kunststoff-Spritzgußteil herzustellen. Zum Auslaßabschnitt 114
gehört eine Abschlußwandung 119 mit einer Fchlitzartigen Auslaßöffnung 120, durch
die hindurch das bereits vermischte Schaumerzeugnis hindurchtritt. Anstelle der
schlitzartigen Auslaß8ffnung 120 können auch eine oder mehrere im wesentlichen runde
Auslaßöffnungen vorgesehen sein, durch die dann Einzelströme von Urethan-Schaum
anstelle eines einzigen breiten Stromes hindurchtreten, falls erwünscht.
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Das statische Mischelement 118 ist aus einem chemisch neutralen Kunstharz
wie Polypropylen order Polyäthylen formgespritzt und weist einen wendelförmigen
Mischkanal 126 auf, der sich zwischen den Windungen einer schraubenföraigcn Wandung
124 um einen massiven Zentralkern 122 gruppiert. Das Hinterteil des statischen Mischelementes
118 ist als Basis 127 mit einer kegelförmigen Vormischkammer 128 ausgebildet. Eine
Öffnung 130 verbindet die keglförmige Vormischkammer 128 mit den wendelförmigen
Mischkanal 126. Ferner ist am statischen Mischelement 118 als hinterer Abschluß
ein Flansch
132 angebracht, der zwischen dem hinteren Ende des
Gehäuseabschnittes 112 und der Innenseite der hinteren Überwurfkappe 116 eingespannt
ist. Da das statische Mischelement 118 kürzer ist als der Innenraum des Gehäuseabschnittes
112, wird zwischen dem Vorderende des statischen Mischelementes 118 und der Abschlußwandung
119 des Gehäuseabschnittes 112 eine Expansionskammer 134 gebildet. Diese Expansionskammer
134 ist der Schaumbildung des Urethanerzeugnisses dienlich, welches bereits in der
Vormischkammer 128 aus der Isocyanatkomponente und der Polyol-Komponente gemischt
wurde.
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Die hintere Überwurfkappe 116 weist ein Mantelstück 136 auf, welches
teleskopartig über das Hinterteil des Gehäuseabschnittes 112 sowie über den Flansch
132 des statischen Mischelementes 118 übergeschoben ist, welcher am hinteren Ende
des GehAuseabschnittes 112 anliegt. Das Mantelstück 136 ist mit einer Rückwand 138
abgeschlossen, deren integraler Bestandteil die bereits erwähnten hinteren Schlauchanschlußstutzen
80 sind, deren innere Durchbrüche eine Verbindung zwischen der darauf aufgeschobenen
Schlauchleitung 176 und der Vormischkammer 128 bilden.
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Zieht man den Handauslöser 56, so werden beide Ventilkörper 81 der
Abgabeventile 14 angekippt, dabei öffnen sich ihre Radialdurchlässe 86 und geben
den Weg für den unter Druck. stehenden Inhalt der beiden Druckbehälter 27 und 29
durch die Schlauchleitungen 24 und 76 hindurch bis zur Vormischkammer 128 der Abgabedüse
18 frei. Die Isocyanatkomponenten und die Polyol-Komponente gehen innerhalb der
Vormischkammer 128 eine chemische Reaktion ein und gelangen dann durch die Öffnung
130 hindurch in das statische Mischelement 118. Das entstandene
Urethan-Erzeugnis
beginnt innerhalb der Expansionskammer 134 zu schäumen und tritt durch die Auslaßöffnung
120 im Auslaßabschnitt 114 hindurch ins Freie. Wie in Fig. 4 mit unterbrochenen
Linien angedeutet, wird durch Ziehen des Auslösers 56 nicht nur der Ventilkörper
81 angekippt, sondern außerdem noch die daran befestigte Abgabedüse 18 aus ihrer
Ruhelage vertikal nach unten in eine Betriebs- bzw. Abgabestellung verlagert. Das
unterhalb der Abgabedüse 18 gelegene Zungenelement 54 dient als Auflage für die
Abgabedüse 18 und als Begrenzungselement dieser vertikalen Verlagerungsbewegung
und da es außerdem zwischen den beiden Schlauchleitungen 76 liegt, sorgt dieses
Zungenelement 54 dafür, daß die Abgabedüse 18 bei dieser vertikalen Verlagerung
ihrer Parallelität zur oberen Ruhelage und damit zur gesamten Abgabevorrichtung
10 im wesentlichen beibehält, so daß eine präzise Einhandbedienung ermöglicht wird.
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Zur Betriebsunterbrechung der Abgabevorrichtung 10 ist es lediglich
notwendig, den Auslöser 56 loszulassen.
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Die Federelastizität des Flansches 90 am Dichtelement 84 sorgt dafür,
daß die Radialdurchlässe 86 geschlossen werden und der Ventilkörper 81 wieder seine
normale abgeschlossene Ruhelage einnimmt, wobei der Komponentendurchfluß aufhört.
Will man den Betrieb später wieder aufnehmen, so muß man nur die relativ kurzen
Schlauchleitungen 76 und die Abgabedüse 18 ersetzen, was wesentlich einfacher und
billiger durchzuführen ist als im Fall der zuvor beschriebenen bekannten Abgabevorrichtungen,
wo die Behälter mit den Komponenten fest mit der Abgabevorrichtung verbunden sind.
Bei diesen bekannten Vorrichtungen ist das wiederholte Ersetzen der wesentlich längeren
Leitungsabschnitte und der Düsenanordnung wesentlich umständlicher und teurer.
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Es sei darauf hingewlesen, daß sich die Erfindung nicht auf das vorstehend
beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr sind im Rahmen der Erfindung
zahlreiche und weitgehende Abwandlungen bzw. Erweiterungen möglich. Auch haben die
gewählten Bezeichnungen für die einzelnen Bauelemente lediglich beschreibenden und
keinen einschränkenden Charakter.
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Zusammengefaßt bezieht sich die Erfindung auf eine Abgabevorrichtung
für Mehrkomponenten-Erzeugnisse, bestehend aus zwei an einem mit der Hand zu erfassenden
Träger angebrachten Abgabeventilen. Eine im wesentlichen den hinteren Abschluß der
Vorrichtung bildende und am Träger befestigte Ventilhalterung verbindet diese Ventile
mit dem Träger und weist ferner hinten zwei Anschlußstutzen zur Herstellung einer
Verbindung mit je einem entfernt aufgestellten Vorratsbehälter für Komponenten des
abzugebenden Erzeugnisses auf. Ferner gehört zur Abgabevorrichtung eine räumlich
von den Abgabeventilen getrennte und mit diesen über Schlauchleitungen verbundene
Abgabedüse. Ein Handauslöser ist über eine Verbindungsplatte so mit beiden Abgabeventilen
verbunden, daß diese gemeinsam betätigbar snd.