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Drahtbundpresse für Drahtwalzwerke Die Erfindung betrifft eine Drahtbundpresse
für Drahtwalzwerke, in der die auf einem Dorn zu losen Drahtbunden gesammelten Drahtwindungen
zu einem festen Bund zusanmiengedrückt und dann zusammengebunden werden. Sie befaßt
sich dabei mit einer Drahtbundpresse mit einem Ständer, in den der Dorn zum Zusammendrücken
des von ihm getragenen losen Drahtbundes eingefahren wird.
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Es ist bereits eine Drahtbundpresse dieser Art bekannt, in die ein
von einem Windungssamler durch Auf schichten von Drahtwindunen mit einem losen Drahtbund
beschickter Dorn von Unterflur gegen eine im Ständer gehaltene Drucktraverse hochgeschoben
wird, um den Drahtbund kompakt zusammenzupressen und -zubinden.
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Bei dieser Drahtbundpresse sind zwei Dorne auf einem unter Flur liegenden
Drehtisch angeordnet, der schrittweise, jeweils um 1800 so drehbar ist, daß immer
ein Dorn in Aufnahmestellung unter dem Windungssamler liegt, wenn der Dorn sich
unter der Bundpresse befindet. Beide Dorne müssen um ein beträchtliches Ausmaß höhenverschiebbar
juf dem Drehtisch geführt sein, insbesondere, um das kompakte Zusammenpressen der
Drahtbunde in der Bundpresse zu ermöglichen.
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Um das Abziehen der in der Bundpresse zusaiimi-engedrück ten und -gebundenen
Draht bunde von dem Dorn zu ermöglichen, sind der Drahtbundpresse schwenkbare Stützglieder
zugeordnet, die von der Seite her unter den zusammengepreßten Drahtbund bewegbar
sind und diesen abstützen, wenn der Dorn wieder nach abwärts aus dem Drahtbund herausgezogen
wird. UM einen Abtransport der abgezogenen Drahtbunde aus dem Bereich der Bundpresse
zu ermöglichen, sind die schwenkbaren Stützglieder mit Transportrollen besetzt,
die sich bei eingeschwenkten Stützgliedern an einen Ablaufrollgang anschließen.
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Diese bekannte Drahtbundpresse ist in verschiedener Hinsicht nachteilig.
So muß sie bspw. in unmittelbarer Nähe eines zur Bildung der losen Drahtbunde erforderlichen
Windungssammlers aufgestellt werden. hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, daß
bei mehradrigem Walzbetrieb nicht nur eine entsprechende Anzahl von Windungssammlern,
sondern auch die gleiche Anzahl Drahtbundpressen installiert werden müssen.
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Ein anderer Nachteil der bekanten Drahtbundpresse ist darin zu sehen,
daß für die Unterbringung wesentlicher Funktionsteile tiefe i?undamentgruben vorgesehen
werden müssen.
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Schließlich ist es auch als Flachteil zu inerten, daß mit der bekannten
Anordnung und Ausbildung einer Drahtbundpresse nur Draht bunde bis zu einem Gewicht
von 1200 kg beherrscht weeden können, weil die Höhe der Dorne, bedingt durch ihre
für das Zusammenpressen der Drahtbunde notwendige axiale Verschiebbarkeit nur verhältnismäßig
gering gehalten ton werden kann.
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Für das Zusammenpressen von Drahtbunden mit einem Gewicht bis zu 2500
kg, wie sie heute auf modernen Dralftstraßen mit Auslaufgeschwindigkeiten von 50
m/sec ohne weiteres erzeugt werden können, ist die bekannte Drahtbundpresse nicht
geeignet. Solche Dralltbunde erreichen nämlich eine lose Bundhöhe von etwa ,5 m,
die nicht von den Dornen der bekannten Drahtbundpresse aufgenommen werden kann.
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Es ist Zweck der Erfindung, die Nachteile der bekannten Drahtbundpresse
zu vermeiden. Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Drahtbundpresse
der eingangs beschriebenen Gattung zu schaffen, mit der nicht nur Drahtbunde bis
zu einem Gewicht von 2500 kg und einer losen Bundhöhe von 3 3,5 m behandelt werden
können, sondern die es auch ermöglicht, im wesentlichen holme Fundamentgruben auszukommen.
Weiterhin soll es auch möglich sein, bei mehradrigem Walzbetrieb mit nur einer Drahtbandpresse
auszukommen.
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Die erfindungsgemäße Problemlösung besteht im wesentlichen darin,
daß der Dorn seitwärts, quer zu seincr Längsrichtung in den Ständer einfahrbar und
über eine Preßplatte stellbar ist und das der Ständer einen Preßschild in Achsrichtung
des Dorns verfahrbar führt, der über eine Antriebsvorrichtung in Richtung auf die
Paßplatte zu gegen den Drahtbund anstellbar ist.
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Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal kann cer Dorn auf einer Palette
sitzen und mittels dieser auf einem Rollentransport in den Ständer einfahrbar, wie
auch aus diesem ausfahrbar sein.
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Durch die seitwärts verfahrbare Anordnung der Dorne könmcm diese in
ihrer ilolle olme wer termes auf eine lose Bundhöhe von 3,5 m und mehr abgestimmt
werden, weil dadurch
ihre Manövrierfähigkeit nicht eingeschränkt
wird und das Bewegungsausmaß des zugeordneten Preßschildes ausscliließlich von der
Höhe des Ständers abhänbrig ist0 Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin,
daß die Preßplatte gegen den Drahtbund anstellbar und dieser damit durch Aussparungen
in der Palette gegenüber der Palette begrenzt anhebbar ist. Hierdurch ergibt sich
der besondere Vorteil, daß weder der Dorn noch der die sen abstützende Rollentransport
durch die zum Zusar.lmenpressen des Drahtbundes wirksam werdenden DrucLkräfte beansprucht
wird.
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Eine einwandfreie Funktion der Drahtbundpresse wird dadurch gewährleistet,
daß der Ständer und/oder die Preßplatte mit einer Zentriervorrichtung für den Dorn
versehen ist, so daß dieser immer in genaue Arbeitsposition relativ zum Preßschild
gestellt wird, Zweckmäßigerweise wird erfindung,sgemäß der Preßschild über im Ständer
gelagerte, synchron antreibbare Umlenk-Kettenzüge gehoben und gesenkt.
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Es wird ferner ein Erfindungsmerknial darin gesehen, daß dem Ständer
radial gegen den Außenumfang der Drahtbunde anstellbare Bindevorrichtungen zugeordnet
sind, die mit durch div Preßplatte und die Palette am Innenumfang der Drahtbunde
hochfahrbaren Bindematerial-Führungen zusammenarbeiten. Ein einfaches und zweckmäßiges
Binden der zusammengepreßten Drahtbunde ist hierdurch gewährleistet.
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In baulicher IIinsicht ist es erfindungsgemäß von Vorteil, wenn die
Preßplatte durch Kniehebel heb- und senkbar ist. Auch kann der Dorn am oberen Ende
zugespitzt sein und im Ständerjoch kann sich ein dazu passender, heb-und
senkbarer
Zentierteller führen. Die den Dorn -tragende Palette kann eine Mittelausaparung
haben, in die ein entsprechend geformter Zentrieransatz der Preßplatte anhebbar
ist.
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Dadurch, daß der Drahtbundpresse eine Mehrzahl loser Dorne zugeordnet
werden, die, besetzt mit losen Drahtbunden, einzeln nacheinander in die Presse einfahrbar
bzw. nach Zusammenpressen der Drahtbunde aus dieser ausfahrbar sind, kann diese
bei entsprechender Auslegung des Rollentransportes auch bei mehradrigem Walzbetrieb
besonders vorteilhaft eingesetzt werden.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine erfindungsgemäße Drahtbundpresse von der Seite
in Einlaufrichtung der Drahtbunde gesehen, Fig. 2 eine schematisch stark vereinfachte
Ansichtsdarstellung der Drahtbundpresse in Pfeilrichtung II der Fig. 1 und Fig.
3 eine Draufsicht der Dralftbundpresse, wobei der Ständer im Schnitt gezeichnet
ist.
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Die in der Zeichnung gezeigte Drahtbundpresse besitzt einen ortsfesten
Ständer 1, der aus vier auf einem Stützrahmen 3 sitzenden Säulen 2 besteht, deren
obere Enden durch ein Joch 4 miteinander verbunden sind.
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Ein Rollentransport 5 ist am unteren Ende der Säulen 2 durch den Ständer
1 hindurchgeführt und dient zum Ein-und Ausfahren von mit einem Drahtbund 6 besetzten
Dornen 7.
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Vor dem Einfahren der einzelnen Dorne 7 in die Drahtbundpresse werden
diese unter einem Windungssammler mit einem losen Drahtbund 6 beschickt, der dann
in der Drahtbundpresse zu einer kompakten Bundform zusammengedrückt wird, welche
dann, ebenfalls in der Drahtbundpresse, zusammengebunden werden kann.
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Jeder der Dorne 7 ist auf einer im Grundriß etwa quadratischen Palette
8 montiert, durch die eine sichere und stabile Führung der mit dem Drahtbund 6 besetzten
Dorne 7 auf dem Rollentransport 5 gewährleistet wird.
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Zwischen den Säulen 2 des Ständers 1 ist einerseits ein Preßschild
9 heb- und senkbar geführt, der bspw. über Umlenk-Kettenzüge 10 längs der Ständersäulen
2 verfahrbar ist. Dabei werden sämtliche Umlenk-Kettenzüge 10 von einer gemeinsamen
Antriebsvorrichtung 11 synchron bewegt.
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Dem Preßschild 9 gegenüberliegend ist zwischen den Säulen 2 des Ständers
1 noch eine Preßplatte 12 angeordnet, die über Kniehebeltriebe 13 um ein begrenztes
Ausmaß von bspw. 40 mm angehoben werden kann.
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Diese Preßplatte 12 hat eine solche Oberflachenform, daß sie bei ihrem
Anheben mit entsprechenden Ansätzen durch Aussparungen 20 in der Palette 8 nach
oben hindurchtritt, welche dann den losen Drahtbund 6 etwas von der Palette 8 abheben,
wie dies in Fig. 2 angedeutet ist.
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Ein Zentrieransatz 14 ist an der Preßplatte 12 so angeordnet, daß
er in eine Mittelaussparung 15 beim Hochfahren der Preßplatte 12 eintritt und damit
die Palette 8 mit dem Dorn 7 und dem darauf sitzenden Drahtbund 6 zentriert. Eine
weitere Zentriervorrichtung ist dem oberen
Ende des Dornes 7 zugeordnet.
Hierfür ist das obere Dornende zugespitzt ausgebildet und in dem Joch 4 ist ein
Zentrierteller 16 über eine Stellvorrichtung, bspw. einen Druckmittelzylinder 17,
hab- und senkbar angeordnet.
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Durch Heranfahren des Zentriertellers 16 an das zugespitzte Ende des
Dorns 7 wird dieser auch nach oben hin im Ständer 1 so genau zentriert, daß der
Preßschild 9 zum Zusammendrücken des losen Drahtbundes 6, den Dorn 7 ringförmig
umfassend, nach abwärts gefahren werden kann, wie dies Fig. 2 andeutet.
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Damit der zusammengepreßte Drahtbund 6 zusainmengebunden werden kann,
ist die Drahtbundpresse mit speziellen Bindevorrichtungen und Bindematerialfüiungen
ausgestattet.
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Es sind vier Bindevorrichtungen 18 vorgesehen, die von radial auswärts
an den zusammengepreßten Drahtbund 6 herangefahren werden können. Jeder dieser Bindevorrichtungen
18 ist eine Bindematerial-Führung 19 zugeordnet, die durch die Preßplatte 12 und
die Aussparungen 20 in der Palette 8 am Innenumfang des zusammengepreßten Drahtbundes
6 hochgefahren werden können. Das von den Bindevorrichtunc-en 18 zugeführte Bindematerial
wird durch die Bindematerial-Führungen 19 exakt am Innenumfang des Dralitbundes
6 hochgeführt und so umgelenkt, daß es am Außenumfang des Drahtbundes 6 mit Hilfe
der Bindevorrichtuben 18 verbunden werden kann.
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Nachdem der zusammengepreßte Drahtbund 6 durch die Bindevorrichtungen
mittels Bindematerial zusammengebunden worden ist, werden die Bindevorrichtungen
18 wieder radial nc auswärts gefahren, die inneren Bindematerial-Führungen 19 werden
nach unten zurückgezogen und die
Preßplatte 12 wird nach abwärts
aus der Palette 8 herausgezogen, während der Preßschild 9 gänzlich nach oben gefahren
wird. Nachdem dann der Zentrierteller 16 vom oberen Ende des Dorns 7 abgehoben worden
ist, kann letzterer mit dem zusammengepreßten und -gebundenen Drahtbund 6 aus der
Drahtbundpresse ausgefahren und ein neuer Dorn 7 mit darauf sitzendem losem Drahtbund
6 kann im Austausch in die Presse eingefahren werden.
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Die erfindungsgemäße Drahtbundpresse eignet sich besonders zur Behandlung
schwergewichtiger Drahtbunde 6, bspw.
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solcher mit einem Gewicht von 2500 kg und einer losen Drahtbundhöhe
von 3,5 m. Sie ist aber auch zur Behandlung von Drahtbunden geeignet, die eine geringere
lose Bundhöhe und auch ein geringeres Gesamtgewicht haben.