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Geruchverschluß für Abflußleitungen oder dgl.
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Die Erfindung betrifft einen Geruchverschluß für Abflußleitungen oder
dgl., mit einer aus einem Standrohr und einem damit lösbar verbundenen Wassertopf
gebildeten Einsatz-Baueinheit, die in eine Abflußausnehmung eingesetzt ist.
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Aus der deutschen Patentschrift 810.137 ist ein Geruchverschluß für
ein Becken bekannt, der als; nach oben herausnehmbarer, aus einem Standrohr und
einem damit lösbar verbundenen Wassertopf gebildeter Einsatz ausgebildet ist, welcher
von oben aus dem zugehörigen Abflußrohr herausnehmbar ist. Die zur Vermeidung von
Geruchsbelästigungen erforderliche Abdichtung des Einsatzes gegen dieses Abflußrohr
erfolgt hier
in axialer Richtung durch den oberen Rand des Einsatzes,
an dem das Standrohr gegen das obere Ende des Abilußrohres anliegt, wobei der Anpreßdruck
vom Gesamtgewicht des Einsatzes abhängig ist. Eine solche Abdichtung kann nach Lage
der Dinge niemals besonders gut sein, so'daß man bei dieser bekannten Konstruktion
ständig mit Geruchbelästigungen rechnen muß. Auch kam ein solcher Einsatz an seinem
oberen Ende nicht mittels eines Stopfens verschlossen werden, da dieser beim Herausnehmen
den ganzen Einsatz mit nach oben herausziehen könnte.
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Ferner ist aus der deutschen Patentschrift 839.626 ein Geruchverschluß
bekannt, der aus mehreren getrennten Gummiteilen besteht, welche einzeln in die
Abflußarmatur eingesetzt werden müssen, und zwar zuunterst ein als Wassertopf dienender
Gummibecher, und daran anschließend ein Gummistopfen mit einem nach unten ragenden
Standrohr aus Gummi. Ein wesentlicher flachteil eines solchen Geruchverschlußes
ist, daß der das Standrohr tragende Gummistopfen, besonders nach langerem Gebrauch,
so fest in der Abflußarmatur- sitzt, daß er nur noch mit Hilfe eines Werkzeugs herausgenommen
werden kann, also in der Praxis nur von einem Installateur. Auch das Herausnehmen
und Reinigen des tief unten in der hbflußarmatur sitzenden Gummibechers ist sehr
schwierig und erfordert besondere Werkzeuge. Der mit solchen Geruchverschlüssen
angestrebte wesentliche Vorteil der einfachen Reinigung des Abflußes durch den Laien
fehlt also bei dieser Konstruktion vollständig.
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Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Geruchverschluß
zu schaffen, der bei sicherer Funktion einfach aufgebaut ist, leicht eingesetzt
und herausgenommen werden kann und leicht zu reinigen ist.
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Erfindungsgemäß wird dies bei einem eingangs genannten Geruchverschluß
dadurch erreicht, daß am Standrohr ein Flansch angeordnet ist, welcher an seinem
Umfang, vorzugsweise in einer
Ringnut, einen Dichtring zun dichten
Einsetzen dieses Plansches in den Innenumfang der Abflußausnehmung unterhalb der
Mündungsstelle des Überlaufs in die Abflußausnehmung aufweist, so daß vom ueberlauf
oder vom Haupt-Abfluß kommendes Abwasser über dieses Standrohr in den Wassertopf
geleitet wird, und daß der Wassertopf auf einer einen kleineren Durchmesser als
der Flansch aufweisenden axialen Fortsetzung dieses Flanschs geführt und über einen
Bajonettverschluß mit dem Flanschteil verbunden ist. Ein solcher Geruchveschluß
ist einfach im Aufbau und kann auch von einem Laien leicht und ohne Werkzeuge auseinandergenommen
und gereinigt werden. Seine Handhabung ist auch für den Laien sehr sinnfällig und
daher leicht verständlich.
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Eine sehr einfach zu handhabende Konstruktion erhält man nach einem
weiteren Ilerkmal der Erfindung dadurch1 daß an der Oberseite des Flansches mittels
geeigneter Di stanz stücke ein Abflußsieb befestigt ist und daß das Abfluß sieb
sowie die Distanzstücke einstückig mit dem Flansch und dem Standrohr ausgebildet
sind, wobei zweckmäßig das Standrohr und die mit ihm verbundenen Teile aus einem
formstabilen und abwasserbeständigen Kunststoff bestehen.
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Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus dem im folgenden beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel.
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Es zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Geruchverschluß, der hier in einem Abflußknie für eine Badewanne angeordnet ist,
und Fig. 2 eine raumbildliche Darstellung der in dem Geruchverschluß nach Fig. 1
verwendeten Einsatz-Baueinheit.
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Fig. 1 zeigt einen zum Einbau in eine (nicht dargestellte) Badewanne
bestimmten Geruchverschluß 10. Bei Badewannen sind gewöhnlich Verstopfungen sehr
schwierig zu beheben und erfordern bei den herkömmlichen Verschlüssen oft zeitraubende
und schwierige Arbeiten. Ein erfindungsgemäßer Geruchverschluß dagegen kann sehr
leicht gereinigt werden und stellt daher gerade bei Abläufen von Badewannen einen
wesentlichen technischen Fortschritt dar.
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Die eigentliche Armatur des Geruchverschlußes 10 besteht in der üblichen
Weise aus verschiedenen miteinander verschraubten Messingteilen, nämlich einem Einschraubverschluß
11, der am Boden der Badewanne eingeschraubt wird und in den in üblicher Weise ein
Gummi stopfen 12 eingesetzt werden kann, wenn gebadet werden soll. Der Verschluß
11 ist in einen unteren Einschraubverschluß 13 eingeschraubt, und zwischen beiden
liegt in üblicher Weise eine Dichtung 14. Wie aus Fig. 1 klar zu erkennen ist, geht
die Innenfläche 15 des oberen Einschraubverschlußes 11 stufenlos in die Innenfläche
16 des unteren Einschraubverschlußes 13 über. Beide Innenflächen 15 und 16 sind
im vorliegenden Fall zylindrisch und glatt ausgebildet, doch können sie ggf. auch
leicht konisch nach unten sich verengen. Seitlich mündet am unteren Einschraubverschluß
13 ein Uberlauf 17, an den der obere Ablauf der (nicht dargestellten) Badewanne
angeschlossen wird. Ferner ist am unteren Einschraubverschluß 13 eine Erdverbindung
18 zweifach fest angelötet; ihr anderes Ende wird mit einem geerdeten Rohr fest
verbunden.
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An das untere Ende des unteren Einschraubverschlußes ist mittels einer
fjberwurfmutter 21 ein unterer Ablaufbogen 22 angeschlossen, an den mittels einer
überwurfmutter 23 ein Ablaufrohr 24 angeschlossen werden kann.
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Der Ablaufbogen 22 hat einen ziemlich großen Innenraum 26, um zu
verhindern, daß in ihm bei ablaufendem Wasser ein zu starker Unterdruck entsteht,
der das Wasser aus dem Geruchverschluß absaugt.
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In die aus den Teilen 11, 13, 21 und 22 gebildete Abflußarma= tur
ist eine Einsatz-Baueinheit 30 eingesetzt, deren Form am besten aus Fig. 2 hervorgeht.
Die Baueinheit 30 weist einen Wassertopf 31 auf, an dessen Unterseite ein Distanzstück
25 vorgesehen ist. Am Wassertopf 31 sind oberhalb des Wasser= spiegels von z.B.
55 mm Höhe vier Uberlauföffnungen 33 vorge= sehen, und an seinem oberen Rand 34
sind zwei Ausnehmungen 35 für einen Baåonettverschluß eingearbeitet. Die Baueinheit
30 weist ferner ein zweites Teil 37 auf, an dessen Unterseite ein Standrohr 38 vorgesehen
ist, das oben, wie in Fig. 1 im Schnitt dargestellt, in einen Flansch 39 übergeht
in dessen Außenumfang eine Nut 42 zur Aufnahme eines O-Rings 43 einem arbeitet ist.
Ferner erstreckt sich vom Flansch 39 ein zy= lindrisches Teil 44 nach unten, dessen
Außendurchmesser etwa dem Innendurchmesser des Wassertopfs 31 entspricht und auf
des= sen Außenseite zwei diametral gegenüberliegende Zapfen 45 zum Eingriff in die
Ausnehmungen 35 vorgesehen sind, wie das in Fig. 1 angedeutet ist. Der Wassertopf
läßt sich also durch Drehen sehr leicht vom zweiten Teil 37 lösen (Bajonettver=
schluß) und wieder mit ihm verbinden.
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Vom Flansch 39 erstrecken sich ferner zwei Distanzstücke 46 nach oben,
die an ihrer Oberseite ein Abflußsieb 47 zum Zurückhalten grober Verunreinigungen
tragen.
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Durch eine Öffnung 54 des Siebs 47 ist eine Stange 49 durchge= führt,
an deren beiden Enden jeweils ein Anschlag 50 bzw.
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51 vorgesehen ist, so daß in der Ruhelage der Anschlag 50 wie in Fig.
1 dargestellt auf der Oberseite des Siebes 47 aufliegt. Wird der als Kugel ausgebildete
Anschlag 50 nach oben gezogen, so verschiebt sich die Stange 49 solange nach oben,
bis der Anschlag 51 zur Anlage gegen die Unterseite des Siebs 47 kommt. Wird dann
an der Kugel 50 weitergezogen, so wird die gesamte Baueinheit 30 nach oben gezogen.
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Der Wassertopf 31, das zweite Teil 37 und die Stange 49 mit den Kugeln
50 und 51 bestehen vorzugsweise jeweils aus einem formstabilen, abwasserfesten Kunststoff.
Das gesamte zweite Teil 37 ist einstückig ausgebildet.
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Der beschriebene Geruchverschluß 10 arbeitet wie folgt: Nach der Montage
der Abflußarmatur 11, 13, 21, 22 wird die aus dem Wassertopf 31 und dem zweiten
Teil 37 zusammengesetzte Einsatz-Baueinheit, auf deren Außenumfang der O-Ring 43
angeordnet ist, in die Abwasser-Ausnehmung 15, 16, 26 soweit eingeschoben, bis der
Anschlag 25 des Wassertopfs 31 den Boden des Bogens 22*er O-Ring 43 liegt dann unterhalb
des überlaufs 17 dichtend gegen die Innenfläche 16 des unteren Einschraubverschlußes
13 an, so daß alles Wasser, das durch den Einschraubverschluß 11 oder durch den
Überlauf 17 zufließt, durch das Standrohr 38 in den Wassertopf 31 und von dort über
die ueber= laufötRnungen 33 in den Innenraum 26 des Ablaufbogens 22 und in das Ablaufrohr
24 ahtießt. Umgekehrt verhindert der O-Ring 43 zuverlässig, daß Gerüche aus dem
Ablaufrohr 24 nach oben dringen, solange sich Wasser im Wassertopf 31 befindet.
Da der Wassertopf eine ausreichende Bauhöhe aufweist, kann das Wasser in ihm nur
langsam verdunsten, so daß auch bei längerem Nichtbenutzen eines solchen Geruchverschlußes
eine sichere Ab dichtung gewährleistet bleibt.
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Soll der Verschluß 10 gereinigt werden, so wird die Kugel 50 bis zum
Anschlag. nach oben gezogen, wobei die Stange 49 und der un= tere Anschlag51 die
Einsatz-Baueinheit 30 nach oben mitziehen.
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Hierbei gleitet der O-Ring 43 längs der Innenflächen 16 und 15 nach
oben. Nach dem Herausnehmen und dem Öffnen des Bajonettver= schlußes 35, 45 kann
die Baueinheit 30 zerlegt und gereinigt werden. Auch die Armatur kann durch Einführen
einer Bürste leicht gesäubert werden, was besonders bei Badewannen und Duschen sehr
vorteilhaft ist. Aber auch bei Waschbecken, Spülbecken oäer Bodenabflüßen kann die
Erfindung mit großem Vorteil eingesett werden.
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*r) berührt.