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Rostplatte für Kühl-, Vorwärm- und Brennroste Die Erfindung bezieht
sich auf eine Rostplatte für SUhl-, Vorwärm- und Brennroste, bestehend aus einer
Grundplatte und einem auswechselbaren Aufsatzstück.
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Derartige Roste, die im allgemeinen mit übereinandergreifenden Rostplatten
versehen sind, von denen einige ortsfest und die anderen in der Längsrichtung des
Rostes hin- und herbeveglich angeordnet.werden, sind bekannt.
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Bei Vorschub-Rostkühlern, die mit Schräg- und/oder Horizontalroßten
ausgerüstet sind, erfolgt die Kühlung des auf dem Rost befindlichen Gutes durch
Luft, die unter den Rost eingeblasen wird und durch düsenartige Öffnungen in den
Rostplatten in die zu kühlende Materialschicht eintritt und diese durchströmt.
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Die Rostplatten sind mechanischem, thermischem Verschleiß und chemischen
Angriffen ausgesetzt. Bei Eühlrosten, wie sie beispielsweise zur Kühlung von aus
einem Drehofen kommenden Zementklinker benutzt werden, kann es infolge des abrasiven
Charakters und der Temperaturen des Klinkers zu einem vorzeitigen Verschleiß insbesondere
des vorderen Teils der Rostplatten kommen. Um diesem Nachteil zu begegnen, sind
bereits zweiteilige Rostplatten aus metallischem Guß (DT-PS 1 134 329) entwickelt
worden, bei denen beide Plattenteile durch lösbare Befestigungsmittel miteinander
verbunden sind. Hier kann das verschlissene Teil ausgewechselt werden. Es ist ferner
eine Rostplatte aus metallischem Guß für Kühl- oder >llverbrennungsroste bekannt,
bei der der dem Verachleiß ausgesetzte Teil der Rostplatte von einem auswechselbaren,
mit Rippen versehenen Verschleißstück überdeckt wird (DT-Gbm 7 011 510). Dieses
Verschleißstück besteht aus Guß und ist an das Kopfstück der Rostplatte angeschweißt.
Diese bekannten zweiteiligen Rostplatten aus metallischem Guß weisen jedoch auch
nur eine begrenzte Standzeit gegenüber dem schleißenden Behandlungsgut auf und sind
im übrigen auch einer relativ frühzeitigen Verzunderung ausgesetzt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Standzeit der Rostplatten
gegenüber mechanischem Verschleiß, Verzunderung und chemischem Verschleiß (durch
im Klin!;er enthaltene Alkalien) zu erhöhen. Die erfinngsgeiäne Lösung besteht darin,
daß bei zweiteiligen Rostplatten sowohl die aus hitzebeständigem Guß bestehende
Grundplatte als auch das aus keramischem Material hergestellte Aufsatzstück mit
Einrichtungen zum Ausrichten, zur Ilalterung und lösbaren Verbindung beider Teile
versehen sind.
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Es ist zwar auch bereits versucht worden, bei einteiligen Rostplatten
die Plattenoberseite wenigstens in den dem Verschleiß besonders stark ausgesetzten
Zonen mit einem keramischen Überzug zu versehen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß
heim Einsatz dieser Rostplatten auf Rosten vorgenannter Art infolge Hitze einwirkung
die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten vom metallischen Guß der Rostplatte
und keramischen Überzugmaterial trotz einer zwischen beiden befindlichen Ausgleichsschicht
ein Abhelmen und Abplatzen der Keramikschicht verursachten.
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Das erfindungsgemäße Aufsatzstück besteht vorteilhaft aus Oxidkeramik,
beispielsweise Aluminiumoxid. Dieses Material besitzt eine besonders hohe Abriebfestigkeit
(Mohshärte 9), ist unempfindlich gegen Alkalien und hat außerdem den Vorteil, daß
es bei Einwirkung von Luftsauerstoff nicht zur Oxydation neigt. Die Grundplatte
kann aus einem hitzebeständigem Metallguß durchschnittlicher Qualität bestehen.
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Für die Ausrichtung und Halterung des Aufsatzstückes auf der Grundplatte
sind Ausnehniungen und Erhöhungen vorgesehen. Diese Ausnehmungen und Erhöhungen
sind zweckmäßigerweise sowohl bei der Grundplatte als auch beim Aufsatzstück ein-
bzw. angeformt. Zwischen Grundplatte und Aufsatzstück ist eine Ausgleichsschicht
aufgebracht. Diese Schiciit, die beispielsweise aus einem nichtmetallischen warmfesten
Material bestehen kann, dient in erster Linie dem Ausgleich von Fertigungsunelenheiten
beins Aufsatzstück und bei der Grundplatte.
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I)as Aufsatzstück weist zur Stirnseite der Grundplatte hin Distanzstücke
aur, die bei Verwendung der Rost platten -; i Lühlroste den - t kruse 3 t geil Luftdurchtri
t t @@@@@@@eisten sollen. Außerdem werden durch die jeweilige
Stärke
dieser Distanzstücke Toleranzen beim keramischen Aufsatzstück ausgeglichen.
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Vorteilhaft ist die Verbindung von Grundplatte und Aufsatzstück mittels
einer mit einem federnden Zwischenelement versehenen Schraubverbindung. Es wird
ausdrücl;-lich darauf hingewiesen, daß diese Schraubverbindung lediglich verbindende
Funktion hat1 um ein Abheben des Aufsatzstückes von der Grundplatte zu verhindern.
Die Schub- und Zugkräfte, die auf das Aufsatzstück wirken, brauchen nicht von den
Schrauben aufgenommen zu werden, diese werden vielmehr von den Erhöhungen, die kragenförmig
auf der Oberseite der Grundplatte um die vorderen Langloch-Schraubenlöcher angeordnet
sind, aufgefangen.
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Da an diesen Stellen zwischen Ausnehmungen des Aufsatzstückes und
Erhöhungen auf der Grundplatte den verschiedenen Wärmeausdehnungskoeffizienten beider
Materialien angepaßte Toleranzen berücksichtigt werden können, besteht keine Gefahr
des Einreißens oder Bruchs. Die Schraubverbindung wird bei der Montage von Aufsatzstück
und Grundplatte nur ganz leicht angezogen und darüber hinaus durch Einbringen von
bekannten Zwischenelementen, beispielsweise federnden Sicherungsscheiben oder Tellerfedern,
elastisch gestaltet. Die im übrigen an diesen Stellen besonders satt aufgetragene
Ausgleichsschicht unterstützt die Elastizität.
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In an sich bekannter Weise sind die Grundplatte und das Aufsatzstück
mit düsenförmigen Löchern, die bei Rostplatten fiir Kiihlroste zum Durchtritt der
Kühlluft dienen, versehen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch
dargestellt. Es zeigen Fig. i einen Längsschnitt durch die aus Grundplatte und Aufsatzstück
bestehende Rostplatte, Fig. 2 eine derartige Rostplatte in der Draufsicht.
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Die Grundplatte besteht aus einem flachen Hauptteil i und einem einstückig
an dieses anschließenden, schuhförmig ausgebildeten Kopfstück 2. Als Material für
die Grundplatte wird zweckmäßigerweise hitzebeständiger Stahlguß gewählt. An der
Unterseite der Grundplatte sind paarweise angeordnete Haken 3 angeformt, in die
ein Bolzen eingreifen kann, der zur Befestigung der Platte an dem Rostplattenträger
dient. Die Befestigungsanordnung selbst ist nicht Gegenstand der Erfindung und kann
beispielsweise entsprechend der deutschen Auslegeschrift DT-AS 1 751 081i erfolgen.
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Die Grundplatte 1, 2 ist mit dü-nförmigen Öffnungen 4 für das Hindurchblasen
von Luft von unten nach oben versehen. Erfindungsgemäß wird die in der Zeichnung
dargestellte Grundplatte in dem besonders dem Verschleiß ausgesetzten Bereich von
einem einteiligen keilförmigen keramischen Aufsatzstück 5 überdeckt.
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Als Material für dieses Aufsatzstück hat sich insbesondere Aluminiumoxid
bewährt. Die Ilerstellung der erfindungsgemäßen Aufsatzstücke kann in bekannter
Weise aus den Verfahrensgängen Trockenmahlen, Stampfen bzw. Pressen,
Brennen
oder Naßmahlen, Gießen, Brennen bestehen. Oxidkeramik zeichnet sich durch hohe Hitzebeständigkeit
und Verschleißfestigkeit aus.
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Zum Ausrichten, zur Halterung und lösbaren Verbindung von Aufsatzstück
und Grundplatte sind verschiedene Einrichtungen vorgesehen. Die Grundplatte 1 und
das Aufsatzstück 5 weisen Löcher 6 für die Schraubverbindung 7 beider Teile auf.
Vorteilhafterweise sind die Schraubenlöcher 6 in der Grundplatte parallel zur Stirnfläche
als Langlöcher angeordnet, während die Schraubenlöcher 6 im Aufsatzstück 5 Langlöcher
rechtwinklig zur Stirnfläche der Platte angebracht sind. Damit kann eine Ausrichtung
der Plattenteile in Quer- und Längsrichtung erfolgen. Kragenförmige Erhöhungen 8
auf der Oberseite des horizontalen Vorderteils der Grundplatte 1 sind um die Schraubenlöcher
angegossen. Ausnehmungen 14 auf der Unterseite des Aufsatzstückes 5 nehmen beim
Aufsetzen -des Aufsatzstückes auf die Grundplatte die en-tsprechenden Erhöhungen
8 der Grundplatte in sich auf. Die stirnseitige Fußkante 9 des Aufsatzstückes wird
durch das schuhförmig ausgebildete Kopfstück 2 der Grundplatte gegen Kantenverschleiß
abgedeckt. Drei Distanzstücke 10 aus -Oxidke-ramik, die zweckmäßigerweise nachträglich
an das Aufsatzstück angekittet werden, dienen der Abstandhaltung zur Stirnfläche
der Grundplatte und gewährleisten das Durchströmen der Kühlluft in diesem Bereich.
Mit Hilfe dieser Distanzstücke entsprechender Stärke lassen sich auch Fertigungstoleranzen
insbesondere beim Aufsatzstück ausgleichen.
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Zwischen Grundplatte und Aufsatzstiick wird eine \ltsgleicllsschicht
11 eingebracht, die die Aufgabe holt, Unebenheiten von Grundplatten-Oberse ite und
Aufsatzstiic§-Ulltetscite ittlS-zugleichen. Sie erfüllt im Bereich der schuhförmigen
ttsnehmung
des Kopfstiickes 2 der Grundplatte auch die Aufgabe
der Abdichtung. Nach dem Auftragen der Ausgleichsschicht, d.h. ii noch weichen Zustand
dieser Schicht, auf die Grundplatte und nach dem Aufsetzen des keramischen Aufsatzstiickes
werden die düsenförmigen Löcher 13 durchgestoßen, um das in ihnen vorhandene Ausgleichsschichtmaterial
zu entfernen. Als Ausgleichsschicht kann z.B. ein warmfestes Material auf keramischer
Basis verwendet werden.
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Das Aufsatzstück, das durch auf seiner Unterseite eingreifende Erhöhungen
8 der Grundplatte gegen Verschieben geschützt ist, wird gegen Abheben mittels der
Schraubverbindungen 7 gesichert. Druck- und Zugkräfte, die auf das Aufsatzstück
wirken, werden, wie bereits oben genannt, nicht von den Schraubverbindungen 7, sondern
von den kragenförmigen Erhöhungen 8 der Grundplatte aufgefangen.
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Die Schraubverbindungen werden zweckmäßigerweise durch federnde Sicherungsscheiben
bzw. Tellerfedern 12 nachgiebig ausgeführt.
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Sowohl die Grundplatte 1, 2 als auch das Aufsatzstück sind mit düsenförmigen
Löchern 13 zum Hindurchblasen von Kühlluft versehen.
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Es versteht sich, daß die dargestellte und beschriebene zweiteilige
Rostplatte nicht nur, ion Kühlrosten (z.I3. entsprechend DT-PS 1 170 307) verwendet
werden kann, sondern auch in Vorwärm- und Brennrosten.