DE2148555C3 - Kabeiförmiges piezoelektrisches Element und Verfahren zur Herstellung eines solchen Elements - Google Patents
Kabeiförmiges piezoelektrisches Element und Verfahren zur Herstellung eines solchen ElementsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein kabeiförmiges piezoelektrisches Element, das z. B. zum Detektieren
und Messen von Druckänderungen, Schwingungserscheinungen, zum Erzeugen von Ultraschallschwingungen
und dergleichen verwendet werden kann.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Elements.
Die üblichen piezoelektrischen Elemente besitzen meistens die Form flacher Scheiben oder Ringe.
Bestenfalls bestehen sie aus kurzen Stäben mit eckigem oder rundem Querschnitt. Der Anwendungsbereich
derartiger Elemente ist daher beschränkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein langgestrecktes kabeiförmiges, vorzugsweise biegsames,
piezoelektrisches Element zu schaffen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß es aus mindestens einem länglichen elektrischen
Leiter besteht, der innerhalb eines aus elektrisch leitendem Material bestehenden zylindrischen
Mantels liegt, wobei der Raum zwischen dem Leiter und dem Mantel zusammengepreßtes Pulver eines keramischen
piezoelektrischen Materials enthält, das radial polarisiert ist.
Ein piezoelektrisches Element gemäß der Erfindung weist insbesondere die nachstehenden Vorteile auf: Es
ist biegsam und kann infolgedessen z. B. zu einer Spule aufgewickelt werden. Durch passende Wahl des
Außenmantels kann ein mehr oder weniger korrosionsfestes Element erhalten werden. Durch seine
Form läßt es sich zum Messen und Detektieren von Erscheinungen anwenden, deren Auftrittsstelle zuvor
nicht feststeht, wie bei Verkehrszählungen, bei denen 555
ein Kabel senkrecht zur Fahrrichtung der zu zählenden Fahrzeuge liegt. Durch seinen Aufbau hat das erfindungsgemäße
Element eine höhere Beständigkeit gegen mechanische Einflüsse als die üblichen miv Elektroden
versehenen Körper aus keramischem Material. Schließlich ist es infolge der radialen Polarisation für
die Messung und Detektion egal, aus welcher Richtung die zu messende oder zu detektierende Schwingungserscheinung
aufgefangen wird.
Das piezoelektrische Element nach der Erfindung besteht in der einfachsten Form aus einem zentralen
Leiter, dessen Achse mit der Achse eines zylindrischen Mantels zusammenfällt; ein derartiges Element
in Form eines Koaxialkabels kann eine beliebige Länge aufweiseil. Als piezoelektrische Materialien
können die käuflich erhältlichen keramischen piezoelektrischen Materialien, wie z. B. mit Blei dotiertes
Bariumtitanat(z.B. mit 5 Gewichtsprozent Bleititanat) oder Gemische von Bleititanat und Bleizirkonat in
Form fester Lösungen, das sogenannte Bleititanat-Zirkonat, gegebenenfalls in modifizierter Form, Anwendung
finden.
An den Enden eines Kabelstücks dieser Art kann ein Spannungsunterschied zwischen dem mittleren
Leiter und dem Mantel gemessen werden, wenn das Kabel an einem beliebigen Punkt mechanisch belastet
wird.
Aus der US-PS 33 39 164 sind temperaturempfindliche Elemente bekannt, die eine gleiche Bauart wie
die Elemente nach der Erfindung aufweisen, wobei der Raum zwischen dem Mantel und dem mittleren
Leiter mit einem pulverförmigen Material mit einem negativen Temperaturkoeffizienten ausgefüllt ist.
Unter den in dieser Patentschrift genannten Materialien gibt es auch Materialien mit piezoelektrischen
Eigenschaften. Die Elemente nach der US-PS 33 39 164 werden aber nicht radial oder auf andere
Weise polarisiert. Diese Elemente weisen daher keine piezoelektrischen Eigenschaften auf. Aus der erwähnten
US-PS läßt sich auch nicht ableiten, daß durch radiale Polarisation Elemente mit grundsätzlich von
den Eigenschaften dieser Elemente verschiedenen Eigenschaften und somit mit einen anderen Anwendungsbereich
erhalten werden können und daß eine solche Polarisation beibehalten bleibt.
Das für den zentralen Leiter und den Mantel anzuwendende elektrisch leitende Material besteht vorzugsweise
aus einem Metall, das in Berührung mit dem piezoelektrischen Material bei Behandlungen bei
hoher Temperatur die piezoelektrischen Eigenschaften nicht beeinträchtigt. Bei Anwendung eines keramischen
piezoelektrischen Materials, das völlig oder teilweise aus einem Titanat besteht, sind geeignete
Metalle z. B. Titan, Kupfer und Nickel.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zur Herstellung eines kabeiförmigen piezoelektrischen
Elements nach der Erfindung. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
eines aus einem elektrisch leitenden Material bestehenden zylindrischen Mantels mindestens ein drahtförmiger
elektrischer Leiter axial angeordnet und in dem freien Raum zwischen dem Leiter und dem
Mantel einPulver eines keramischen piezoelektrischen Materials angebracht wird, wonach von dem erhaltenen
Ganzen der Durchmesser durch mechanische Bearbeitung zwecks Zusammenpressung des Pulvers
herabgesetzt und das so gebildete kabeiförmige Element auf eine Temperatur in der Nähe des Curie-
punktes des piezoelektrischen Materials erhitzt wird,
während zwischen dem elektrischer· Leiter und dem Mantel eine Spannung zum Polarisieren des piezoelektrischen
Materials angelegt wird, wonach das Material abgekühlt wird.
Bei diesem Verfahren werden die nn sich bekannten Techniken zum Verkleinern der Querschnittsoberfläche
\un länglichen Körpern angewendet, bei denen sich zwischen einem zentralen Leiter und einem Mantel
ein elektrisch isolierendes keramisches Material befindet, wie z. B. bei koaxialen Erhitzungskabeln.
Diese Bearbeitungen bestehen in Walzen, Ziehen und/ oder Hämmern. Die Füllung kann hierbei aus Pulver
oder aus Perlen bestehen, die auf den zentralen Leiter aufgeschoben werden. Zwischen den verschiedenen
Bearbeitungen kann gewünschtenfaUs das Ganze in einer geeigneten Atmosphäre ausgeglüht werden. Nach
erfolgter mechanischer Querschnittsverringerung wird das Element auf eine Temperatur in der Nähe des
Curiepunktes des verwendeten keramischen Materials gebracht. Zwischen dem Mantel und dem zentralen
elektrischen Leiter wird nun eine derartige Gleichspannung angelegt, daß das piezoelektrische Material
polarisiert wird. Diese Polarisation ist radial gerichtet. Beim Bestimmen der Größe der anzulegenden
Spannung sollen die folgenden Faktoren berücksichtigt werden: Bei angelegter Polarisationscpannung
weist das elektrische Feld zwischen dem Mantel und dem zentralen Leiter in der Nähe des zentralen Leiters
seinen Höchstwert auf. Die keramischen piezoelektrischen Materialien weisen einen negativen Temperaturkoeffizienten
des Widerstandes auf. Bei Erhitzung auf die Temperatur, bei der Polarisation stattfinden
wird, nimmt also der Widerstand des keramischen Materials ab. Daraus läßt sich ableiten, daß
vorzugsweise diejenigen keramischen piezoelektrischen Materialien anzuwenden sind, die beim Curiepunkt
den höchsten elektrischen Widerstand aufweisen; beim Polarisieren ist die zulässige Feldstärke bei diesen
Materialien am höchsten. In diesem Zusammenhang haben sich die oben beispielsweise erwähnten
piezoelektrischen Materialien als besonders geeignet erwiesen.
Es sei noch erwähnt, daß aus der GB-PS 8 07 019 ein Verfahren bekannt ist zur Herstellung von scheibenförmigen
Elementen, gegebenenfalls auch piezoelektrischen Elementen, bei dem ein kabeiförmiges
Gebilde ähnlichen Aufbaus wie nach der Erfindung in Scheiben geteilt wird. Während der Herstellung des
kabeiförmigen Gebildes wird so hoch erhitzt, daß Sinterung auftritt und ein glasartiges Gebilde aus dem
keramischen Material entsteht. Ein solches Element ist nicht biegsam. Überdies geht hieraus nicht hervor,
daß die Polarisation des Materials in Pulverform wie bei dem erfindungsgemäßen Element beibehalten
bleibt.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung und eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch ein Element in Form eines Koaxialkabels nach der Erfindung,
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Beziehung
zwischen verschiedenen Druckänderungen und den demzufolge erzeugten Spannungsunterschieden bei
einem diesen Druckänderungen ausgesetzten Element gemäß der Erfindung.
Das Element nach Fig. 1 enthält einen durch einen
zentralen Leiter gebildeten Kern 1, dessen Achse mit der Achse eines zylindrischen Mantels 2 zusammenfällt,
der gleichfalls aus elektrisch leitendem Material besteht. Zwischen dem Mantel 2 und dem Kern 1 befindet
sich ein keramisches piezoelektrisches Material, das radial polarisiert ist. Dies ist in der Figur auf übliche
Weise durch » + «- und » — «-Zeichen dargestellt, die gerichtete Dipole angeben.
Ausführungsbeispiel
In einem aus Titan bestehenden Rohr (Außendurchmesser 13 jiim, Innendurchmesser 10 mm)
wurde in der Achse ein zentraler Leiter aus Titan (Durchmesser 3,5 mm) angebracht. Der Raum in dem
Rohr wurde mit einem käuflich erhältlichen Pulver aus einem Strontium enthaltenden Bleititanat-Zirkonat
der Zusammensetzung [Sr0iQ5Pb0,fl5(Ti0-47Zr0,M)O3] bestehenden
keramischen piezoelektrischen Materials gefüllt.
Der Durchmesser des Ganzen wurde auf mechanischem Wege herabgesetzt, bis ein Element mit
einem Außendurchmesser von 2 mm, einem Innendurchmesser des Mantels 2 von 1,54 mm und einem
Durchmesser von 0,61 mm des Kerns 1 erhalten war.
Das auf diese Weise erhaltene Element wurde auf eine Temperatur von 300° C gebracht. Zwischen dem
Mantel 2 und dem Kern 1 wurde nun eine Gleichspannung von 500 V angelegt. Unter Beibehaltung
dieser Spannung wurde das Element auf Zimmertemperatur abgekühlt. Die piezoelektrischen Eigenschaften
des auf diese Weise erhaltenen Elements erweisen sich als dauernd bei Temperaturen zwischen —20 und
+ 700C.
Ein Element nach diesem Ausführungsbeispiel mit einer Länge von 70 cm wurde in ein mit öl gefülltes Rohr gesetzt. Das öl wurde einem Druck unterworfen. Der Druck wurde dann schnell herabgesetzt. Der maximal zwischen dem Mantel und dem Kern auftretende Spannungsunterschied wurde bei verschiede-
Ein Element nach diesem Ausführungsbeispiel mit einer Länge von 70 cm wurde in ein mit öl gefülltes Rohr gesetzt. Das öl wurde einem Druck unterworfen. Der Druck wurde dann schnell herabgesetzt. Der maximal zwischen dem Mantel und dem Kern auftretende Spannungsunterschied wurde bei verschiede-
nen Druckänderungen mit Hilfe eines Oszilloskops mit bekannter Impedanz gemessen. Aus F i g. 2, in
der als Abszisse die Druckänderung in kg/cm2 und als Ordinate der maximale Spanrungsunterschied aufgetragen
ist, geht hervor, daß das so erhaltene Signal der Druckänderung proportional ist.
Die piezoelektrischen Elemente in Form von Koaxialkabeln nach der Erfindung können unter anderem
zum Messen und Detektieren von Druckänderungen, Schwingungserscheinungen und dergleichen,
z. B. beim Kontrollieren des Schwingungspegels von Maschinen, bei Verkehrskontrolle, bei Unterwasserhorchgeräten,
verwendet werden. Das Kabel kann auch zum Erzeugen von Schwingungen, z. B. Ultraschallschwingungen,
verwendet werden; zu diesem
Zweck wird zwischen dem mittleren Leiter und dem Mantel ein geeignetes elektrisches Wechselfeld angelegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Kabeiförmiges piezoelektrisches Element, dadurch gekennzeichnet, daß es aus S
mindestens einem länglichen elektrischen Leiter (1) besteht, der innerhalb eines aus elektrisch leitendem
Material bestehenden zylindrischen Mantels (2) liegt, wobei der Raum zwischen dem Leiter
und dem Mantel zusammengepreßtes Pulver eines keramischen piezoelektrischen Materials (3) enthält;
das radial polarisiert ist.
2. Verfahren zur Herstillung eines kabeiförmigen piezoelektrischen Elements nach Anspruch 1,
dsdurch gekennzeichnet, daß innerhalb eines aus elektrisch leitendem Material bestehenden zylindrischen
Mantels (2) mindestens ein drahtförmiger elektrischer Leiter (1) axial angeordnet und in
dem freien Raum zwischen dem elektrischen Leiter und dem Mantel ein Pulver eines keramischen »°
piezoelektrischen Materials (3) angebracht wird, wonach der Durchmesser des so erhaltenen Ganzen
durch mechanische Bearbeitung zwecks Zusammenpressung des Pulvers herabgesetzt und das
so gebildete kabeiförmige Element auf eine Temperatur in der Nähe des Curiepunktes des piezoelektrischen
Materials erhitzt wird, während zwischen dem elektrischen Leiter und dem Mantel eine Spannung zum Polarisieren des piezoelektrischen
Materials angelegt wird, wonach das Material abgekühlt wird.
Applications Claiming Priority (2)
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FR7036004A FR2109176A5 (de) | 1970-10-06 | 1970-10-06 |
Publications (3)
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