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Sicherheits-Skibindung Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf
Sicherheits Skibindungen mit zwei in Skilängsrichtung mit Abstand voneinander vorgesehenen
Sohlenhaltern zum lösbaren Halten eines Skischuhes, von denen jeweils unter Überwindung
eines Widerstandes der eine bei einem Abheben der Ferse und der andere bei einer
Seitenbewegung der Fußspitze aus einer Verriegelungsstellung in eine Freigabestellung
bewegbar ist.
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Bei derartigen Sicherheits-Skibindungen ist im allgemeinen der bis
zur Freigabe des Skischuhes an der Ferse bzw. an der Schuhspitze zu überwindende
Widerstand der Sohlenhalter einstellbar. Der zulässige Höchstwert des entsprechenden
Widerstandes wird von der Knochenbruchlast
und der Bänderreißkraft,
die zur Vermeidung von sog.
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typischen Skisportverletzungefl nicht überschritten werden dürfen,
bestimmt, während der notwendige Minimalvert durch die beim Skifahren auf den Ski
zu über tragenden Steuerkräfte und durch z.B. beim Überfahren von Bodenunebenheiten
auftretinde ungefährliche Stöße, die iut Vermeidung sog. atypischer Skisportverletzungen
keine Auslösung der Bindung bezirken dürfen, gegeben istO Unter der Annahme, daß
ntir horizontal oder vertikal wirkende Kräfte am Skischuh angreifen, die das Bein
des Skifahrers auf Torsion bzw. auf Biegung beanspruohen, kann der Widerstand des
Sohlenhalters an der Schuhspitze bzw. an der Ferse so eingestellt werden1 daß die
vorne genannten Bedingungen exakt erfüllt werden.
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Da jedoch beim Skifahren im Falle eines Startes diese Beanspruchungen
im allgemeinen nicht getrennt voneinander auftreten, wird das Bein des Skifahrers
im Normalfall durch kombinierte Belastungen beansprucht.
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Die zulässige kombinierte Belastung eines Knochens wird, wie auch
bei anderen Materialien, durch die Wurzel aus der Summe der Quadrate der zulässigen
Einzelbeanspruchungen bestimmt. Dies bedeutet Jedoch, daß beim gleichzeitigen Angreifen
von einer Torsionskraft und einer Biegekraft am Bein des Skifahrers, die beide jeweils
beispielsweise 9QX des eingestellten Sohlenhalterwiderstandes betragen, die zulässige
kombinierte Belastbarkeit des Beines des Skifahrers überschritten. wird und dieses
bricht, da in diesem Fall keiner der beiden Sohlenhalter den Skischuh freigibt.
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Es ist nun bereits ein seitlich und nach oben auslösender Vorderbacken
für Sicherheits-Skibindungen z.B.-aus
der DAS Nr. 1 184 259 druckschriftlich
bekannt, bei dem der Sohlenhalter durch eine Federrasteinrichtung in der Normalstellung
gehalten wird, bei welcher die Randvertiefung der Rastaussparung derart ausgebildet
ist, daß in Abhängigkeit der Richtung der an der Schuhspitze angreifenden resultierenden
Kraft verschieden große Kräftewerte zu einer Freigabe der Skischuhspitze führen.
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Hierdurch kann die durch gleichzeitiges Angreifen verschieden gerichteter
Kräfte am Sohlenhalter des Vorderbackens bewirkte kombinierte Belastung des Beines
des Skifahrers bei der Auslösung berücksichtigt werden.
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uhes Da jedoch zum sicheren Halten des Skisch uf dem Ski noch eine
Absatzhaltevorrichtung vorgesehen sein muß, deren Haltekraft sich im Falle eines
Sturzes wieder zu der Haltekraft des Vorderbackens addiert, kann dieser das vorliegende
Problem nicht lösen.
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Derselbe Mangel, nämlich die Notwendigkeit von zwei voneinander unabhängig
wirkenden Vorrichtungen, haftet einem anderen sowohl in der Praxis als auch beispielsweise
aus der DOS Nr. 1 703 719 druckschriftlich bekannten Sicherheits-Skibindungselement
an, welches bei Überlast sowohl in einer horizontalen Ebene als auch in einer dazu
senkrechten Ebene auslösen kann, wobei bei einer Bewegung des Backens in einer dieser
Ebenen automatisch die einer Bewegung in der anderen Ebene entgegenwirkende Rasteinrichtung
freigegeben wird. Auch hier kann bei gleichzeitig an der Schuhspitze und an der
Ferse angreifenden übergroßen Kräften die für das Bein des Skifahrers zulässige
Vergleichsspannung überschritten werden, so daß es trotz der Wirkungsweise des einzelnen
Halteelementes zu typischen Skisportverletzungen des Skifahrers kommen kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheits-Skibindung
der eingangs beschriebenen Art derart zu gestaltet, daß die o.g. Mängel und Nachteile
der bekannten Sio herbeits- Skibindungen vermieden werden.
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Ausgehend also ton einer Sicherheits-Skibindung mit zwei in Skilängsrichtung
mit Abstand voneinander vorgesehenen Sohlenhaltern zum lösbaren Halten eines Skischuhes,
von denen jeweils unter Überwindung eines Widerstandes der eine bei einem Abheben
der Ferse und der andere bei einer Seitenbewegung der Fußspitze aus einer Verriegelungsstellung
in eine Freigabestellung bewegbar ist, ist die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß
durch eine den auf den einen Sohlenhalter wirkenden Widerstand mit zunehmender Belastung
des anderen Sohlenhalters verringernde Regeleinrichtung zwischen den beiden Sohlenhaltern
gelöst.
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Auf diese Weise wird sichergestellt, daß bei gleichzeitig an der Schuhspitze
und der Ferse angreifenden Kräften die daraus resultierende kombinierte Belastung
des Beines des Ski fahrers nicht größer werden kann als dessen maximale zulässige
Belastung1 so daß eine größtmögliche Sicherheit gegen Verletzungen des Beines des
Skifahrers beim Skifahren erreicht ist.
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Eine konstruktiv besonders einfache Ausführung kann bei einer Skibindung,
die aus einer Spitzen- und einer Absatzhaltevorrichtung für den Skischuh besteht,
die skifest angeordnet sind, dadurch erreicht werden, wenn die Regeleinrichtung
ein sich unter der Schuhsohle hindurch von der einen zur anderen Vorrichtung erstreckendes
Stellglied aufweist.
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Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß als Stellglied eine
Schubstange dient, die mit ihrem vorderen Ende den Momentarm einer den Widerstand
aufbringenden Feder variiert. Auf diese Weise können z.B. auch Skidurchbiegungen,
die Änderungen der Reibungskraft zwischen dem Skischuh und dem Ski sowie auch Andruckäriderungen
zur Folge haben aufgrund der verschiedenen Biegeradien des Skis und der Schubstange
den der Freigabe des Skischuhes entgegenwirkenden Widerstand wenigstens eines der
Sohlenhalter im vermindernden Sinne beeinflussen.
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In konstruktiver Ausgestaltung einer solchen Ausführung kann die Schubstange
entweder an ihrem vorderen Ende einen Hebel drehpunkt tragen oder aber mit ihrem
vorderen Ende einen Federkäfig führen.
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Bei einer Sicherheits-Skibindung, bestehend aus einer Spitzen- und
einer Absatzhaltevorrichtung für den Ski schuh, die skifest angeordnet sind, kann
die Regeleinrichtung zweckmäßig jedoch auch als Stellglied einen unter dem Einfluß
eines flüssigen oder gasförmigen Medil stehenden Steuerkolben besitzen. Da Hydraulik-bzw.
Pneumatikleitungen leicht und nicht störend verlegt werden können, kann das Stellglied
dann an jeder beliebigeeigneten Stelle auf dem Ski befestigt werden, wobei die Hydraulik-
bzw. Pneumatikleitungen zu den einzelnen Haltevorrichtungen führen.
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In konstruktiver Ausgestaltung dieser Lösung hat es sich als besonders
vorteilhaft erwiesen, daß der Steuerkolben mit seiner Kolbenstange einen Sperrschieber
bildet, der die Bewegung eines aus einem Zylinder und wenigstens einem diesen aufnehmenden
Hohlzylinder bestehenden Kolbens in einer Richtung gegebenenfalls teilweise blockiert.
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Für den Fall, daß eine elektrische Energiequelle Verwendung findet,
kann die Regeleinrichtung als Stellglied eine Tauchspule aufweisen, deren Kernbewegung
eine Verstellung des Widerlagers einer den Widerstand aufbringenden Feder bewirkt.
Durch elektrische Leitung der Einrichtung können hierbei die Halteelemente an de
Fußspitze und an der Ferse ebenfalls auf einfachste raumsparende Weise miteinander
verbunden werden.
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In folgenden sind anhand der beiliegenden Zeichnungen verschiedene
Ausführungsbeispiele der Erfindung ausführlich beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Sicherheitsskibindung mit mechanischer Regeleinrichtung
im mittleren Längsschnitt, Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer mechanisch
geregelten Sicherheitsskibindung unter Verwendung einer bekannten Absatzhaltevorrichtung
und einer bekannten Spitzenhaltevorrichtung, Fig. 3 eine Hälfte der symmetrisch
ausgebildeten Spitze haltevorrichtung nach Fig. 2 in aufgeschnittener Draufsicht,
Fig. 4 eine Sicherheits-Skibindung mit hydraulischer Regeleinrichtung in-nittleren.längsschnitt,
Fig. 5 eine Detaildarstellung der in der Absatzhaltevorrichtung nach Fig. 4 untergebrachten
hydraulischen Regeleinrichtung in größerem Maßstab, Fig. 6 einen Schnitt längs der
Linie VI-VI in Fig. 5, Fig. 7 eine mit elektrischen Mitteln geregelte Sicherheits-Skibindung
im mittleren Längsschnitt,
Fig. 8 die Spitzenvorrichtung der Sicherheits-Skibindung
nach Fig. 7 in der Draufsicht und Fig.9 eine schematische Schaltskizze der elektrischen
Anordnung nach den Figuren 7 und 8.
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In Fig. 1 sind mit 1 ein Ski und mit 2 ein Skischuh bezeichnet. Am
Absatz wird der Skischuh 2 von einer Absatzhaltevorrichtung 3 auf dem Ski gehalten,
bei der ein Sohlenhalter 4 an einem Schwenkhebel 5 in bekannter und daher nicht
näher beschriebener Weise höhenverstellbar gehalten ist, der auf einer skifesten
Achse 6 schwenkbar gelagert ist. Der Schwenkhebel 5 wird von einer Schraubendruckfeder
7 beaufschlagt, die sich mit ihrem anderen Ende an- einem zweiten ebenfalls auf
der Achse 6 gelagerten Hebel 8 abstützt, der normalerweise von einem Klinkenhebel
9 in der Normalstellung gehalten wird. Der Hebel 5 ist als Winkelhebel ausgebildet,
wobei der nicht den Sohlenhalter 4 tragende Arm des Winkelhebels 5 mit einem Langloch
10 versehen ist, in welches ein Achszapfen 11 eingreift, der an einer sich nach
oben erstreckenden Lasche -Schubstange 12 gehalten ist, die sich zwischen dem Ski
1 und dem Schuh 2 nach vorn zu einem die Schuhspitze haltenden Vorderbacken 13 erstreckt.
An ihrem vorderen Ende ist die Schubstange 12 gegabelt und nach oben abgewinkelt
und trägt zwischen den oberen Enden der Gabelarme einen sich horizontal erstreckenden
Achszapfen 14.
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Dieser Achszapfen 14 greift in eine sich in Skilängsrichtung erstreckende
Kulisse 15. eines federbelasteten in einer Vertikalebene bewegbaren Schwenkhebels
16 ein, der an seinem zur Schuhspitze hin weisenden Ende mit einer Rastvertiefung
17 versehen ist. Die Rastmulde 17 übergreift normalerweise unter der Wirkung einer
Schraubendruckfeder
18, die am Schwenkhebel 15 angreift, eine Rastkugel 19, die in bekannter Weise an
einem um eine Achse 20 schwenkbaren Sohlenhaltertragstück 21 des Vorderbackens vorgesehen
ist. Damit die Sohle des Skischuhes 2 nicht auf der Schubstange 12 aufliegt, ist
im Ballen-bereich des Fußes auf dam Ski ein U-förmig ausgebildeter Gleitsteg 22
vorgesehen.
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Die Funktionsweise der Skibindung ist folgende: Greift am Sohlenhalter
4 der Absatzhaltevorrichtung 3 eine vertikal nach oben gerichtete Kraft an, bewegt
sich der Schwenkhebel 5 entgegen der Kraft der Feder 7 nach oben. Über den Winkelhebel
5 wird dabei die Schubstange 12 nach vorn verschoben, wodurch sich der Achszapfen
14 in der Kulisse 15 des Schwenkhebels 16 des Vorderbackens 13 ebenfalls nach vorn
bewegt. Hierdurch wird über die Hebelarmänderung des Schwenkhebels 16 die Auslösekraft
des Vorderbackens verändert, so daß dieser bereits bei einer kleineren gleichzeitig
wirksamen Horizontalkraft den Skischuh freigibt. Hat die am Sohlenhalter 4 angreifende
Vertikalkraft ihren Höchstwert erreicht, ist der Achszapfen 14 so weit nach vorn
verschoben, daß er die Wirkungslinie der Feder 18 schneidet, so daß der Vorderbacken
sich bei der geringsten Horizontaikraft praktisch kraftlos öffnen kann. Diese Stellungdeiindung
ist ist mit gestrichelten Linien in Fig. 1 dargestellt. Greift bei unbelasteter
Absatzhaltevorrichtung 3 nur eine Torsionskraft am Vorderbacken 13 an, löst dieser
bei dem vorgesehenen Auslösewert aus. Da, wie vorher beschrieben, schon die geringste
die normale Haltekraft übersteigende Belastung der Absatzhaltevorrichtung die HaltekraftN
Vorderbackens
verringert, besteht keine Gefahr, daß die kombinierte Belastung des Beines des Skifahrers
über ein zulässiges Höchstmaß hinaus ansteigt.
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Bei dieser Anordnung können ebenfalls Änderungen der Reibungskraft
zwischen dem Ski 1 und dem Skischuh 2 und Andruckänderungen, die sich infolge von
Durchbiegungen des Skis ergeben, mitberücksichtigt werden. Beispielsweise wird beim
Durchfahren einer Mulde die Durchbiegung des Skis nach unten aufgrund der verschiedenen
Biegeradien des Skis 1 und der Schubstange 12 der Achszapfen 14 des Schwenkhebels
16 des Vorderbackens nach vorn verschoben, so daß die erhöhte Reibung zwischen den
Skischuh und dem Ski bzw. des Gleitsteges 22 durch eine verringerte Haltekraft des
Vorderbackens 13 kompensiert wird.
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Die soeben anhand der Fig. i beschriebene Koppelung einer Absatzhaltevorrichtung
mit einer Spitzenhaltevorrichtung kann ohne wesentliche Schwierigkeiten auch bei
bekannten Sicherheitsskibindungselementen vorgenormen werden.
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In den Fig. 2 und 3 ist z.B. die Erfindung anhand einer Absatzhaltevorrichtung
25 und einer Spitzenhaltevorrichtung 26 verwirklicht, die beide Gegenstand älterer
Anmeldungen sind und bereits hergestellt und unter den Warenzeichen "Elastomat,,
und"M4 vertrieben werden.
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Zine zwischen dem Ski i und dem Skischuh 2 angeordnete Schubstange
27 ist einerseits mit den Schwenkhebel 28 des "Elastonats" 25 gekoppelt, wozu dieser
als Winkelhebel ausgebildet ist und an seinem freien Ende einen Achszapfen 29 aufweist,
der in zwei vertikale Langlöcher 30 (nur eines dargestellt) eingreift, die in zwei
sich
nach oben erstreckenden Laschen 31 (ebenfalls nur eine dargestellt)
der Schubstange 27 vorgesehen sind. Das vordere, in Bezug auf die Zeichnung linke
Ende 32 der Schubstange 27 ist nach oben abgewinkelt und trägt drehbar, aber axial
unverschiebbar eine mit einem Betätigungskopf 33 versehene Verstellschraube 34,
die mit ihrem Gewindeteil 35 in eine Gewindebohrung eines Federkäfigs 36 des M4-Backens
26 eingeschraubt ist. Die im Federkäfig 36 gehaltene Zugfeder 37 greift über zwei
Achsbolzen 38 an den zwei Sohlenhaltertrag stücken 39 (jeweils nur ein Element dargestellt)
des Backens 26 an, welche auf skifesten Schwenkachsen 40 drehbar gelagert'sind (siehe
insbesondere Fig. 3).
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Greift nun am Sohlenhalter 41 des "Elastomats" 25 eine vertikal nach
oben gerichtete Kraft an, welche dessen Haltekraft überwindet, schwenkt der Schwenkhebel
28 entgegen Federkraft nach oben, wodurch die Schubstange 27 mittels des Achsbolzens
29 nach vorn verschoben wird. Durch diese Verschiebung der Schubstange 27 wird der
Federkäfig 36 ¢gß Backens 26 über die Verstellschraube 34 ebenfalls nach vorn auf
die Schwenkachsen 40 der Sohlenhaltertragstücke 39 zu verschoben. Hierdurch ändert
sich der Hebelarm, an dem die Feder 37 an den Sohlenhaltertragstücken 39 angreift,
so daß der Vorderbacken bereits beim gleichzeitigen Angreifen einer verringerten
der Verschiebung der Schubstange 27 proportionalen quer zur Skilängsrichtung wirkenden
Kraft den Skischuh freigibt. Die Stellung des Sohlenhalters 41 der Absatzhaltevorrichtung
kurz vor der Freigabe des Skischuhes 2 und die daraus resultierende Stellung der
Schubstange 27 und des Federkäfigs 36 der Spitzenhaltevorrichtung sind in Fig. 2
strichpunktiert dargestellt.
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Durch Drehen der Verstellschräube 34 kann die Haltekraft des Vorderbackens
in der Normalstellung individuell eingestellt werden. Um zu verhindern, daß die
Schuhsohle auf der Schubstange 27 aufliegt, ist auf dem Ski im Schuhspitzenbereich,
wie bei dem vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel, ein U-förmig ausgebildeter
die Schubstange 27 übergreifender Gleitsteg 22 befestigt.
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In den Figuren 4 bis 6 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
bei dem der einer Sohlenhalterbewegung entgegenwirkende Widerstand durch eine hydraulische
Regeleinrichtung gesteuert wird. Ein um eine ßkifeste quer zur Skilängsrichtung
liegende Achse 45 schwenkbares Gehäuse 46 einer Absatzhaltevorrichtung 47 trägt
an soinrm vorderen Ende einen Sohlenhalter 48 und ein Schließpedal 49 und wird norraalerweise
mittels eines Riegels 50, der rx1it einer Nase 51 einen an Gehäuse 46 vorgesehenen
Bolzen 52 übergreift, in seiner Normalstellun gehalten.Wie genauer aus Fig. 5 zu
ersehen ist, ist der Riegel 50 in einem Hydraulikzylinder 53 in Skilängsrichtung
verschiebbar gelagert und weist an seinem Umfang einen Dichtring 54 für die Flüssigkeit
auf. Um den Verlust von nöglichem Lecköl im Zylinder 53 auszugleichen, wirkt auf
den Riegel 50 eine schwache Schraubendruckfeder 55. Der Hydraulikzylinder 53 ist
über eine Bohrung 56 mit einen zweiten Hydraulikzylinder 57 verbunden, in den ein
Kolben 58 verschiebbar gelagert ist. Dieser Kolben 58 umfaßt einen zentralen zylindrischen
Teil 59, der von drei hohlzylindrischen Teilen 60 umgeben wird. Über eine Platte
61 wird der Kolben 58 von einer Schraubendruckfeder 62 beaufschlagt, deren Vorspannung
mittels einer Schraubk-appe 63 einstellbar ist.
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Die Platte 60 weist einen radialen Schlitz 64 (siehe insbesondere
Fig. 6) auf, in den sich normalerweise (siehe Fig. 4) ein Sperrschieber 65 ersteckt,
der längsverschiebbar in der Wand des Hydraulikzylinders 57 gelagert ist.
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An dem sic außerhalb des Hydraulikzylinders 57 erstreckenden Ende
trägt der Sperrschieber 65 einen Kolben 66, der in einem weiteren Hydraulikzylinder
67 verschiebbar geführt ist. Der Kolben 66 wird dabei von der Sperrschieberseite
her
von einer Flüssigkeit beaufschlagt, wogegen auf die entgegengesetzte Kolbenseite
eine Schraubendruckfeder 68 wirkt. Die Vorspannung der Schraubendruckfeder 68 kann
mittels einer Schraubkappe 69 verändert werden.
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Der Hydraulikzylinder 67 ist über eine Rohrleitung 70, die zwischen
dem Skischuh 2 und der Oberfläche des Skis t verlegt ist, init einem Hydraulikzylinder
71 des Vorderbackens 72 verbunden, in dem wieder ein Kolben 73 verschiebbar gelagert
ist.Der Kolben 73 weist eine sich aus dem Hydraulikzylinder 71 herauserstreckende
Sperrnase 74 auf, die in der Normalstellung in eine Rast 75 eines Sohlenhaltertragstückes
76 eingreift, welches auf einem vertikalen skifesten Achszapfen 77 schwenkbar gelagert
ist.
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Greift nun am Sohlenhalter 48 der Absatzhaltevorrichtung 47 eine senkrecht
nach oben gerichtete Kraft an, welche das Gehäuse 46 nach oben schwenken läßt, verschiebt
sich der Riegel 50 nach hinten. Diese Verschiebung es Riegels 50 bewirkt einen Druckanstieg
imHydraulikzylinder 53 und damit im Hydraulikzylindor 57, wodurch sich der gesanfte
Kolben 58 entgegen der Kraft der Feder 62 verschieben möchte. Da die hohzylindrischen
Teile6Q:es Kolbens 58 jedoch durch den Sperriegel 65 an einer Bewegung gehindert
werden (siehe Fig. 4), kann sich nur der zentrale zylindrische Teil 59 des Kolbens
58 verschieben, der über die Platte 61 die Felder 62 beaufschlagt. Da der Querschnitt
des zylindrischen Teils 59 relativ klein ist im Vergleich zur gesamten Fläche des
Xolbens 58, ist der eine Verschiebung es zylindrisehcn Teils 59 bewirkende Druck
in den hydraulikzylindern 53 und 57 hoch und damit die der Auslösung der Absatzhaltevorrichtung
47
entgegenwirkende Kraft groß.
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Wirkt nun gleichzeitig auf das Sohlenhaltertragstück 76 des Vorderbackens
72 eine Querkraft, verschiebt sich der Kolben 73 nach vorn und damit der Kolben
66 in Zylinder 67 der Absatzhaltevorrichtung 47 entgegen der Kraft der Feder 68
nach oben. Dadurch wird der Sperrschieber 65 zurückgezogen, so daß, je nach Größe
der Verschiebung, ein oder mehrcre Hohlzylinder 60 freigegeben werden. Auf diese
Weise vergrößert sich die wirksame Kolbenfläche des Kolbens 58,o daß bereits ein
geringerer Druck im Zylinder 57 genügt, um die Feder 62 zusånmenzudrücken, das heißt,
die der Auslösung der Absatzhaltevorrichtung 47 entgegenwirkende Kraft wird herabgesetzt.
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In den Figuren 7 - 9 ist eine Sicherheitsskibindung gemäß der Erfindung
dargestellt, bei der der einer Auslösung einer Absatzhaltevorrichtung 75 entgegenwirkende
Widerstand mit elektrischen Mitteln durch die Bewegung eines Sohlenhaltertragstückes
76 einer Spitzenhaltevorrichtung 77 gesteuert wird. Wie bei der vorher anhand der
Figuren 4 - 6 beschriebenen Sicherheits-Skibindung weist die Absatzhaltevorrichtung
75 ein um eine skifeste Achse 78 schwenkbares Gehäuse 79 auf, an dem ein Sohlenhalter
80 in bekannter Weise höhenverstellbar gehalten ist. In der Normalstellung der Absatzhaltevorrichtung
75 übergreift ein in Skilängsrichtuna verschie ar2r Riegel 81 mit einer Nase 82
einen am Gehäuse 79 gehalte--nen Bolzen 83. Der Riegel 81 wird von einer Schraubendruckfeder
81t beaufschlagt, die sich mit ihrem anderen Ende
an einem Schieber
85 abstützt, der auf der der Feder 84 abgewendeten Seite eine Schrägfläclle 86 aufweist.
Die Schrägfläche 86 wirkt mit einer Schrägfläche 87 eines zweiten Schiebers 88 zusammen,
der senkrecht zur Längsachse des Schiebers 85 verschiebbar angeordnet ist. Der Schieber
88 ist von einer Schraubendruckfeder 89 belastet, deren Vorspannung dabei so groß
ist, daß auch die Maximalkraft der Feder 84 keine Verschiebung des Schiebers 85
bewirken kann. Der Schieber 88 ist aus magnetisierbarem Material hergestellt und
erstreckt sich mit seinem federbeaufschlagten Ende in eine Spule 90. Die Spule 90
ist an einen von Batterien 91 gespeisten Stromkreis angeschlossen, in dem zwei in
der Spitzenhaltevorrichtung nebeneinander angeordnete Reostaten 92 (siehe insbesondere
Fig. 8 und g liegen. Zur elektrischen Verbindung der Absatzhaltevorrichtung 75 mit
der Spitzenhaltevorrichtung 77 dienen elektrische Leitungen 93, die in einem Rohr
94 zwischen der Oberfläche des Skis1und dem Skischuh 2 verlegt sinus.
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Die beiden Reostaten 92 sind durch einen Isolationsblock 95 (siehe
Fig. 8 und 9) voncinander getrennt. Auf den Wicklungen der Reostaten 92 kann ein
Gleitschuh 96 gleiten, der mit dem Sohlenhalterstück 96 starr und isoliert verbunden
ist. An den Gleitschu 96 ist ein Ende der elektrischen Leitungen 93 angeschlossen.
In Fig. 9 ist das Schaltbild der elektrischen Anordnung von der Bindung getrennt
schematisch dargestellt. Wie aus den Fig. 8 und 9 ersichtlich, liegt der Gleitschuh
96 in der Normalstellung der Spitzonhaltevorrichtung 77 auf dem Isolationsblock
95 auf, so daß kein Strom im Stromkreis fließen kann.
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Greift nun am Sohlenhalter 97 der Spitzenhaltevorrichtung 77 eine
quer zur Skilängsrichtung wirkende Kraft an, welche die Vorspannung einer auf das
Sohlenhaltertragstück 76 wirkenden Schraubendruckfeder 98 überwindet, verschwenkt
der Gleitschuh 96 auf die Wicklung eines der Reostaten 92 und schließt somit den
Stromkreis. Am Anfang der Schwenkbewegung ist der Widerstand im Stromkreis relativ
groß, se daß nur ein geringer Strom durch die Spule 90 fließt, der versucht, den
Schieber 88 in das Innere der Spule 90 zu ziehen. Mit zunehmendem Ausschwenken des
Sohlenhalters 97 und damit des Gleitschuhes 96 nimmt der Widerstand ab, so daß der
Stromfluß und damit das Magnetfeld der Spule 90 stärker werden und der Schieber
88 mit erhöhter Kraft und damit weiter zurückgezogen wird. Durch die Verschiebung
des Schiebers 88 kann sich der als Widerlager der Feder 84 dienende Schieber 85
ebenfalls verschieben, wodurch die Feder 84 entspannt wird und die Haltekraft der
Absatzhaltevorrichtung 75 abnimmt.
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Es sei noch besonders darauf hingewiesen, daß es gemäß der vorliegenden
Erfindung gleichgültig ist, ob die Steuereinrichtung in der Absatzhaltevorrichtung
oder in der Spitzenhaltevorrichtung vorgesehen ist. In beiden Fällen wird der gewünschte
Effekt, nämlich die Reduzierung der Haltekraft einer dieser Vorrichtungen beim Angreifen
von kombinierten Belastungen am Bein des Skifahrers erreicht, so daß die für das
Bein des Skifahrers maximal zulässige kombinierte Belastung nie überschritten werden
kann.