DE2146410B2 - Rotierender trommelofen - Google Patents
Rotierender trommelofenInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft einen rotierenden Trommelofen zur Behandlung von Metallschmelzen mit einem
Raffinier- oder Legierungsagens mit gegenüber der Horizontalen geneigter Drehachse, einer Innenwandung
des Ofenkörpers, die ein nicht kreisförmiges Querschnittsprofil aufweist, einer am einen Ende angeordneten
Einlaßöffnung zur Beschickung und einer am anderen Ende angeordneten Auslaßöffnung zur
Entnahme von Schmelze und Agens, der der Trommelinhalt mittels einer exzentrisch angeordneten Schöpfvorrichtung
über einen Auslaßkanal zugeführt wird.
Rotierende Trommelofen werden beispielsweise für
kontinuierliche Entschwefelung von geschmolzenem Roheisen verwendet. Sie umfassen z.B. einen geneigt
angeordneten, zylindrischen Ofcnkörper, dessen Innenwandung
ein kreisförmiges Querschnittsprolll aufweist.
Durch eine an einem Ende vorgesehene Einlaßöffnung werden die Metallschmelze und ein Raflmieragens
eingegeben und innerhalb des rotierenden Ofenkörpers gerührt und vermischt, so daß der Raffiniervorgang
beschleunigt wird und die verbleibende Metallschmelze und das Ral'finieragens nach dem Abschluß des Vorgangs kontinuierlich durch eine Auslaßöffnung am
anderen Ende des Ofenkörpers entfernt werden können.
Um einen solchen Vorgang in vollkommener Weise durchführen zu können, muß einerseits durch die
Rotation ausreichend gemischt und andererseits die im Ofenkörper zu belassene Menge an Metallscnmelze so
groß wie möglich sein, um ausreichend Zeit für die Reaktion zur Verfugung zu haben. Um dies zu erreichen, muß das Niveau der Auslaßöffnung so hoch
wie möglich über die unterste Stelle der Innenwandung des Ofenkörpers angehoben sein.
Sofern in einem Ofenkörper mit kreisförmigem Querschnittsprofü und großer Zentrifugalwirkungdie Menge
der darin verweilenden Metallschmelze erhöht wird, muß, um eine für die Reaktion erforderliche gründliche
Vermischung zu erreichen, auch die Rotationsgeschwindigkeit größer als für die kleinere Menge erforderlich gewählt werden.
Im Falle der kontinuierlichen Behandlung einer
großen Menge Metallschmelze verringert sich - wenn die Rotationsgeschwindigkeit hoch ist - die Verschleißfestigkeit
des rotierenden Trommelofens, was sich in höheren Anschaffungskosten für leistungsfähigere,
stärkere Vorrichtungen niederschlägt.
Nach Abschluß des Raffiniervorgangs, wenn die Rotation des Ofenkörpers beendet ist, verbleibt die
unterhalb der Auslaßöffnung befindliche Menge der Metallschmelze im Ofenkörper. Zum vollständigen
Entleeren muß daher der Ofenkörper am Einlaßteil, mit der Auslaßöffnung nach unten, angehoben oder es
muß, um den Rest der Metallschmelze ausfließen zu lassen, eine weitere Auslaßöffnung an seiner untersten
Stelle in diesen eingebracht und geöffnet werden. Diese Art der unvermeidbaren Entfernung der Restmenge
ist schwierig und erfordert komplizierte Einrichtungen.
In den vorstehend beschriebenen Trommelöfen, bei
welchen die Innenwandung des Ofenkörpers kreisförmiges Querschnittsprofil aufweist und die speziell für
die Entschwefelung von Roheisenschmelze verwendet werden, wird - um die für die Reaktion erforderliche
gründliche Vermischung mit einer geringen Rotationsgeschwindigkeit zu erreichen und zwecks Vermeidung
der Schwierigkeiten beim Entfernen der Restmenge der Metallschmelze nach der Behandlung - die im Ofenkörper
verweilende Menge von Metallschmelze klein und die Verweilzeit der Metallschmelze und des Raffinieragens
zu Lasten der Reaktion kurz gehalten.
Es ist nun bekannt (DT-PS 8 71497), den um eine gegenüber der Horizontalen geneigte Drehachse rotierenden
Ofenkörper eines nicht kontinuierlich betriebenen Trommelofens mittels einer Schöpfvorrichtung
portionsweise auszuschöpfen. Die Schöpfvorrichtu;1..
des bekannten Trommelofens weist eine durch eine <
in den Innenraum des Ofe lkörpers vorspringend·. ·.
sich gegebenenfalls über die gesamte Ofenlange .
streckenden Wulst gebildete Tasche auf, die über ein*, ι in der tiefer gelegenen Stirnseite des Ofenkörpe^ vorgesehenen Kanal an einer über der Schmclzbadoberfläche gelegenen Stelle zum Außenraum hin cntleerbar ist. Abgesehen davon, daß die Schöpfvorrichtung des bekannten Trommelofens lediglich in derjenigen Drehrichtung belreibbar ist, in der die Tasche schöpfend durch das Schmelzbad bewegt wird, ist die pro Umdrehung des Ofenkörpers schöpfbare Schmclzbadmengc durch den innerhalb der Trommelstirnwand verlaufenden und daher naturgemäß sehr engen Kanal begrenzt. Einer Erhöhung der Drehzahl des Ofenkörpers steht jedoch die sich hierbei ver-
streckenden Wulst gebildete Tasche auf, die über ein*, ι in der tiefer gelegenen Stirnseite des Ofenkörpe^ vorgesehenen Kanal an einer über der Schmclzbadoberfläche gelegenen Stelle zum Außenraum hin cntleerbar ist. Abgesehen davon, daß die Schöpfvorrichtung des bekannten Trommelofens lediglich in derjenigen Drehrichtung belreibbar ist, in der die Tasche schöpfend durch das Schmelzbad bewegt wird, ist die pro Umdrehung des Ofenkörpers schöpfbare Schmclzbadmengc durch den innerhalb der Trommelstirnwand verlaufenden und daher naturgemäß sehr engen Kanal begrenzt. Einer Erhöhung der Drehzahl des Ofenkörpers steht jedoch die sich hierbei ver-
schlechternde Durchmischung des Schmelzbads entgegen.
Darüber hinaus bewirken die bei Erhöhung der Drehzahl in verstärktem Maß auf das Schmelzbad
einwirkenden Zentrifugalkräfte eine weitere Verringerung der Abschöpfleistung. Die Steuerung eines
kontinuierlichen Abschöpfens während des Mischens würde sich somit schwierig gestalten. Schließlich sind
beim bekannten Trommelofen keine Vorkehrungen getroffen, die ein rasches Durchmischen wirksam lördern.
Die Durchmischung in einem Trommelofen fördernde Maßnahmen sind z.B. aus der deutschen Patentanmeldung
ρ 54184 D bekannt Der aus dieser Anmeldung entnehmbare Trommelofen weist einen Ofenkörper
mit polygoner Querschnittsfläche auf. Bei diesem Trommelofen werden jedoch keine Vorkehrungen
getroffen, die einen kontinuierlichen Schmelzbaddurchsatz ermöglichen.
Schließlich ist es aus der FR-PS II 29106 bekannt,
einen Trommelofen in der Weise kontinuierlich zu betreiben, daß die Metallschmelze an der höhergelegenen
Stirnseite eines mit gegenüber der Horizontalrichtung geneigter Drehachse angeordneten Ofenkörpers
zugeführt wird und die behandelte Metallschmelze aus einer zentrischen Öffnung in der tiefer
gelegenen Stirnseite kontinuierlich ausströmt Der Ofenkörper dieses Trommelofens muß jedoch zum
vollständigen Entleeren zur Vertikalen hin angehoben werden.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen ausschöpfbaren Trommelofen der eingangs erläuterten Art so
zu verbessern, daß er bei niedrigen Drehzahlen und ausreichender Durchmischung kontinuierlich beschickbar
betrieben werden kann.
Ausgehend von dem eingangs näher erläuterten Trommelofen wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß das Querschnittsprofil der Innenwandung des kontinuierlich mit Schmelze beschickten
Ofenkörpers (1) derart von der Kreisform abweicht daß ein regenfal!artiges Mischen bei niedriger Rotationsgeschwindigkeit
erfolgt und das die axiale, kreisrunde, kegelstumpfförmige Auslaßöffnung (7) mit dem
Innenraum des Ofenkörpers (1) durch eine kontinuierlich austragende Schöpfkammer (13) verbunden ist,
die sich exzentrisch bis zur Ofeninnenwandung mit dieser fluchtend erstreckt oder über diese hinausreicht
während die übrige Umrandung der exzentrischen Schöpfkammer (13) aus einer die Auslaßöffnung (7)
fortsetzenden halbkreisförmigen Auslaßrinne (9) mit an deren beiden Seitenkanten anschließenden tangentialen
und/oder radialen Flächen (10. IV besteht
Auf diese Weise wird nicht nur bei geringer Trommeldrehzahl eine ausreichende Durchmischung des
Trommelinhalts erreicht, sondern auch eine von der Drehnchtung unabhängige, sich gegensir-nig mit der
Drehzahl des Ofenkörpers ändernde Schöpfleistung. Ein derartiger Trommelofen arbeitet kontinuierlich,
wobei die Schöpfleistung betriebsmäßig leicht und hinreichend
genau einstellbar ist Er kann darüber hinaus vollständig leergeschöpft werden, ohne den Ofenkörper
<>o kippen zu müssen.
Die Erfindung wird nachstehend und anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
im einzelnen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine teilweise auseinandergezogene perspektivische
Ansicht eines erfindungsgemäßen Trommelofens,
Fie. 2 einen Vertikallängsschnitt durch den Trommelofen
gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie HI-III in Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 2,
Fig, 5a bis 5c unterschiedliche Querschnittsprofile
für weitere Ausfuhrungsbeispiele für eine Schöpfkammer
des Trommelofens,
Fig. 6 einen Schnitt durch eine mit einem an der Ofeninnenseite befindlichen Damm versehene Schöpfkammer,
Fig. 7 einen Schnitt durch eine mit einem Stufenteil
versehene Schöpfkammer,
Fig. 8 einen Vertikallängsschnitt durch einen Trommelofen mit einem Damm und einem Stufenteil in
der Schöpfkammer,
Fig.9 einen Schnitt nach der LinieIX-IX in Fig.8,
Fig. 10a bis 10h eine schematische Darstellung des
Schöpfvorgangs beim Auslassen,
Fig. 11 ein Schaubild, welches das Verhältnis zwischen der Länge der Schöpfkammer und der Auslaßzeit
darstellt
Fig. 12 und 13 schaubildliche Darstellungen der Abweichungen des zeitlichen Ablaufs der Entschwefelung
und der Temperatur von Roheisen bei einem beispielswesen kontinuierlichen Entschwefelungsvorgang fur
flüssiges Roheisen.
Wie in den Fig. 1 bis 4 gezeigt ist befindet sich ein
zylindrischer Ofenkörper 1 mit einer trommelförmigen Innenwandung auf zwei an Wellen 5 gelagerten Rollensätzen,
die je vier Rollen 4 umfassen und an der linken und rechten Seite eines Sockels 3 angebracht sind, der
seinerseits auf einer geneigten Basis 2 ruht. Eine der Wellen 5, welche die Rollen 4 tragen, ist mit einer
Antriebswelle eines nicht dargesici 1^n Elektromotors
über ein Untersetzungsgetriebe et kuppelt so daß das
Drehmoment des Elektromotors auf den Ofenkörper 1 übertragen wird und diesen dreht Eine Einlaßöffnung 6
zum Einfüllen einer Metallschmelze und eines Raffinieragens, welches auch ein Legierungsagens sein kann,
ist an der Stirnseite des hochgelegenen Endes des Ofenkörpers 1 vorgesehen. An der niedriger gelegenen Stirnseite
ist eine Schöpfkammer 13 mit einer Auslaßöffnung 7 vorgesehen. In der Schöpfkammer 13 ist durch
tangential Verlängerung einer Kante einer bogenförmigen Auslaßrinne 9 eine Wand 10 gebildet. Die Auslaßrinne
9 wird durch eine halbkreisförmige peripherische Fläche der Auslaßöffnung 7 gebildet; ihre Achse
ist gleich der Achse des Ofenkörpers 1. An die andere Kante der Auslaßrinne 9 schließt sich eine weitere
Wand 11 in einer die Achse der Auslaßrinne 9 enthaltenden, somit radialen Ebene an. Beide Wände 10
und 11 gehen mit den der Achse abgekehrten Kanten in eine peripherische Wand 12 über, die aus einer Verlängerung
eines Teils der Innenwandung des Ofenkörpers I gebildet wird Das innere Ende der Schöpfkammer
13 bildet einen /um Ofenkorper 1 offenen
Schöpfraum, wobei die Umfangskante des inneren
Endes über eine Stirnwand 14 des Ofenkörpers 1 mil diesem verbunden ist Fine Außenwand 15 ist um die
Auslaßöflnung 7 herum gebildet.
Oas Querschnittsprofil der Innenwandung des Ofen
körpers 1 ist gemäß F i g. 3 tonnenförmig; es kann jcdocl
auch andere von der Kreisform abweichende Former aufweisen, z.B. Ellipsenform, eine Kombination vor
geraden Linien, wie in regelmäßigen Polygonen, eine
Kombination von gebogenen Linien oder eine solchs von geraden und gebogenen Linien. Eine Kreisforn
mit Vorsprüngen oder sogenannten Prailflächen an de Innenseite ermöglicht den gleichen Effekt.
Ferner kann das Quersclinittsprofil der obenerwähnten
Schöpfkammer 13, wie in Fi g. 3 gezeigt, frei variiert werden in eine Form,
a) durch Verlängerung der beiden Seitenkanten der Auslaßrinnc 9 voneinander weg in tangentialer
Richtung,
b) durch Verlängerung der beiden Seitenkanten der Auslaßrinne 9 voneinander weg in radialer Richtung,
oder
c) durch Verlängerung der beiden Seitenkanten der Auslaßrinne 9 tangential in dergleichen Richtung,
wie es in den Fig. 5a bis 5c gezeigt ist.
Weiter ist - um eine wirksame automatische Entleerung
von Resten der Metallschmelze nach der Behandlung zu erreichen - ein Damm 16 am inneren
Ende der Auslaßrinne 9 der Schöpfkammer 13 vorgesehen, und die periphcrische Wand 12 kann mit einem
Stufenteil 19 in der Linie einer Verlängerung 18 der Innenwandung 17 des Ofenkörpers 1 versehen werden.
In solchem Fall, auch wenn nur entweder der Damm 16 oder das Stufenteil 19 vorhanden ist, kann der Zweck
der wirksamen automatischen Ableitung der Reste der Metallschmelze erreicht werden. Gemäß Fig. 6 ist
nur der Damm 16 vorgesehen, gemäß Fig. 7 nur das Stufenteil 19. Am Trommelofen gemäß den F ig. 8 und
9 sind sowohl der Damm 16 als auch das Stufenteil 19 vorgesehen.
Bei dem oben erläuterten kontinuierlich beschickbaren, rotierenden Trommelofen wird die Metallschmelze
und das Raffinieragens (bzw. das Legierungsagens) kontinuierlich durch die Einlaßöffnung 6 in den
rotierenden Ofenkörper 1 eingebracht, innerhalb desselben gründlich gerührt und gemischt und beim
Durchfließen durch den Ofenkörper 1 über eine für den Raffiniervorgang erforderliche Zeitspanne verweilt.
NachBeendigungdesRaffiniervorgangswirddieMetallschmelze
durch die Ausiaßöffnung 7 kontinuierlich aus
dem Ofenkörper 1 abgeführt, indem die Schöpfkammer 13 mit der Rotation des Ofenkörpers 1 den Schöpfvorgang
durchführt. Damit wird die Raffinierbehandlung noch etwas fortgesetzt Die Zufuhr durch die Einlaßöffnung
6 wird unterbrochen, wenn der Raffiniervorgang abgeschlossen werden soll. Nach dem Unterbrechen
der Zufuhr, wie es in den Fig. 10a bis 10h gezeigt ist, wird die im Ofenkörper vorhandene Metallschmelze
und das Raffinieragens vollständig ausgeschöpft, wie es in den die einzelnen Stadien dieses
Vorgangs zeigenden Fig. 10a bis 10h zu erkennen ist. Bei Rotation des Ofenkörpers 1 in Richtung des
Pfeiles strömt die Metallschmelze ober die Auslaßrinne
9 durch die Auslassöffnung 7 aas (Fig. 10g), bis die
AuslalJrinne 9 völlig leer ist (Fig. 10h). Mit jeder
Umdrehung des Ofenkörpers 1 wird fortlaufend eine Schöpfmenge abgeführt, bis der Ofenkörper 1 auch vom
letzten Rest der Metallschmelze und des Raffinieragens Irci ist
Der Zusammenhang zwischen der Form der Innenwandung
des Ofenkörpers sowie derjenigen der Schöpfkammer und der Rotation des Ofenkörpers wird nachstehend
in Einzelheiten beschrieben
ίο In einem solchen rotierenden Ofenkörpererfolgtcine
regenförmige Vermischung, wenn der Ofenkörper bis zum Erreichen einer bestimmten Geschwindigkeit
stufenlos beschleunigt wird. Wenn die Rotationsgeschwindigkeit weiter bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit
erhöht wird, nimmt der Querschnitt des Inhalts innerhalb des Ofenkörpers Kreisform an, wobei
das regenförmige Vermischen endet und der Inhalt, ohne einer Mischung unterworfen zu sein, an der
Innenwandung des Ofenkörpers haftet. Daher tritt das regenförmige Vermischen nurinnerhalbeines bestimmten
Rotationsgeschwindigkeitsbereichs auf. Dieser bestimmte Rotationsgeschwindigkeitsbcreich wird als Betriebsgeschwindigkeit
des kontinuierlich beschickten Trommelofens gewählt.
Der Rotationsgeschwindigkeitsbereich ist unterschiedlich, je nach der Form und den Abmessungen der
Innenwandung des Ofenkörpers sowie der Menge der Schmelzmasse innerhalb desselben. Wenn jedoch entsprechend
den durchgeführten Versuchen - das
Querschnittsprofil der Innenwandung des Ofenkörpers derart von einer Kreisform abweicht, wie eine Tonne,
eine Ellipse oder ein Kreis mit Prallflächen in Form
von Vorsprüngen, kann eine gute regenförmige Vermischung unter niedrigerer Rotationsgeschwindigkeit
erreicht werden, als es bei normalem kreisförmigem Querschnittsprofil möglich ist Wenn die Rotationsgeschwindigkeit
durch den Zentrifugaleffekt (G-Zah!) auf der Basis des langen Durchmessers der Innenwandung
des Ofenkörpers dargestellt wird, treten bei einem normalen kreisförmigen Querschnittsprofil über 17,2 G
auf. Demgegenüber kann in einem erfindungsgemäßen Trommelofen die gleiche regenförmige Vermischung
mit einer weniger als 12,0 G bewirkenden Rotation erzielt werden. Auf diese Weise wird auch bei Betrieb
mit niedrigerer Rotationsgeschwindigkeit eine kontinuierliche Raffinierbehandlung ermöglicht Erwähnenswert
ist daß das Volumen des im Ofenkörper befindlichen Inhalts etwa 25 bis 30% des Innenraumvolumens
des Ofenkörpers einnimmt Unter diesen Umständen wurde die fur die Raffinierung erforderliche Verweilzeit erreicht
Genauer Wert zum Erreichen der
regenformigen Vermischung
Rotations- Zentrifugalwirkung
regenformigen Vermischung
Rotations- Zentrifugalwirkung
geschwindigkeit
(U/min) (G-ZaW)
Kreisförmig (800mm Durchmesser)
Ellipse (800 mm größter Durchmesser)
Verhältnis des größten Durchmessers zum kleinsten Durchmesser
Polygon (800rnm max. diagonale Länge)
reguläres Achteck
reguläres Sechseck
1,13
Ul
Ul
195-300
150-185
92-162
92-162
162-208
137-208
17,2-40,2
10,1-15,2
3,8-11,7
11,7-193
Fortsetzung
Genauer Wert zum Erreichen der
regenformigen Vermischung
geschwindigkeit
(U/min) ' (G-Zahl)
Kreisförmig mit Prallllächcn (4 Prallfliichen, 800 mm Durchmesser) |
0,025 0,050 0,075 |
126-170 68-137 56-103 |
7,2-13,4 2,1- 8,5 1,4- 4,8 |
Verhältnis Prallflächcnhöhc zum Kreisdurchmesser | |||
Tonnenform | 1,21 | 58-125 | 1,5- 7,1 |
Verhältnis größter Durchmesser zum kleinsten Durchmesser |
|||
Bezüglich des Abführens der nach dem Raffinierungsvorgang im Ofenkörper vorhandenen Schmelze wurde das
Verhältnis zwischen der Form der Schöpfkammcf und der Rotationsbedingungen des Ofenkörpers durch Versuche
ermittelt. Als Ergebnis, wie in der nachfolgenden Tabelle angegeben, wurde bei jeder der in den F ig. 3 und 5 a bis 5 c
dargestellten Schöpfkammerformen die maximale Ausflußgeschwindigkeit mit einer Rotationszahl erreicht, die
unter der während der kontinuierlichen Raffinierungsbehandlung erreichten Rotationszahl lag. Ausgedrückt in
der Zentrifugalwirkung des Ofenkörpers wurde die maximale Ausflußgeschwindigkeit bei jeder Form der Schöpfkammer
etwa zwischen 0,5 und 1 G erreicht.
Torrn der | Ofcnkörpcr- | Zentrifugal | Ausflußmenge (kg) | 40 | der Rotation | 100 | 140 | 180 |
Schöpf | Rotalions- | wirkung | Zeitperiode nach Einsetzen | ; 1810 | 2250 | 2270 | ||
kammer | geschwin- | (G-Zahl) | 2210 | 2250 | - | - | ||
digkcil | des Ofen | (see) | 2180 | 60 | 2240 | - | - | |
körpers | 20 | 2010 | 2100 | 2230 | 2250 | - | ||
Fig. 3 | 24 | 0,25 | 1190 | 1210 | 2240 | 1600 | 1680 | 1720 |
35 | 0,55 | 1730 | 1820 | 2220 | 2250 | 2270 | - | |
46 | 0.95 | 1730 | 2250 | 2180 | - | - | - | |
58 | !,50 | 1490 | 2200 | 1420 | 2290 | - | - | |
69 | 2,15 | 820 | 1890 | 2120 | 2180 | 2190 | - | |
Fig. 5(a) | 24 | 0.25 | 1210 | 1590 | 2290 | 1940 | 2000 | 2040 |
35 | 0,55 | 1760 | 1260 | 2270 | 1830 | 2060 | 2200 | |
46 | 0,95 | 1680 | 1270 | 2120 | 1740 | 1940 | 2160 | |
58 | 1,50 | 1330 | 1590 | 1770 | 2100 | 2230 | 2250 | |
69 | 2,15 | 1210 | 1280 | 1490 | 1840 | 2010 | 2140 | |
Fig. 5(b) | 24 | 0,25 | 800 | 1010 | 1470 | 1650 | 1760 | 1840 |
35 | 0,55 | 970 | 1450 | 1820 | 2220 | 2220 | 2230 | |
46 | 0,95 | 1140 | 1650 | 1560 | 2240 | 2260 | - | |
58 | 1,50 | 840 | 1860 | 1310 | 2230 | 2250 | - | |
69 | 2,15 | 630 | 680 | 1860 | 1320 | 1660 | 187C | |
Fig. 5(c) | 24 | 0,25 | 890 | 430 | 2030 | 730 | 860 | 94C |
35 | 0,55 | 1050 | 2120 | |||||
46 | 0,95 | 1190 | 920 | |||||
58 | 1,50 | 400 | 540 | |||||
69 | 2,15 | 230 | ||||||
(Anmerkung: In der vorstehenden Tabelle bedeutet »-« die völlige Entleerung.)
Bezüglich der F i g. 6,7 und 9, in welchen ein Damm
und/oder ein Stufenteil in der Schöpfkammer vorgesehen ist, wurde in F i g. 11 die für die völlige Entleerung
erforderliche Zeit mit dem Verhältnis der Länge der Innenwandung der Schöpfkammer zu der Länge der
Innenwandung des Ofenkörpers verglichen. In Fig. 11
stellt die Kurve α die Ergebnisse der Versuche bezüglich der Zeit dar, die für die völlige Entleerung mit
einer Schöpfkammer ohne Damm und ohne Stufenteil gemäß Fig. 3 erforderlich war, die Kurve b die mit
einer Schöpfkammer mit Stufenteil (von 50 mm) gemäß
Fig. 7, die Kurve
c
die mit einer Schöpfkammer mi
einem Damm gemäß Fig. 6 und die Kurve d die mi
einer Schöpfkammer, mit einem Damm und einen Stufenteil (von 50mm) gemäß Fig. 9. Aus dem Schau
bild geht hervor, daß, wenn die Länge der Innenwan dung der Schöpfkammer sich der Länge der Innen
wandung des Ofenkörpers nähert, die Schmelze inner halb einer kürzeren Zeitspanne ausströmen kann un<
die Wirksamkeit der automatischen Entleerung größe ist bei einer Schöpfkammer mit nur einem Stufentei
oder einem Damm oder mit beiden, als bei einen solchen ohne Damm oder Stufentefl. Es wurde weite
ermittelt, daß bei Beibehaltung der normalerweise
üblichen Zeitspanne für die Entleerung die Schöpfkammer
kürzer gehalten werden kann als bei bekannten Vorrichtungen.
Nachstehend werden Beispiele für die Erfindung /"erläutert.
Geschmolzenes Roheisen wurde unter Verwendung eines kontinuierlich beschickbaren, rotierenden Trommelofens
kontinuierlich entschwefelt, und zwar unter folgenden Betriebsbedingungen:
Hauptabmessungen des Ofenkörpers:
Form und Abmessungen des Querschnittsprofils der Innenwandung des Ofenkörpers: Tonnentyp
mit den Abmessungen gemäß Fig. 3 und 4.
Länge der Innenwandung des Ofenkörpers: 3300 mm (gezeigt in Fig.2).
Länge der Innenwandung des Ofenkörpers: 3300 mm (gezeigt in Fig.2).
Länge der Schöpfkammer: 240 mm (gezeigt in F ig. 2).
Abmessung der Einlaßöffnung: 330 mm Durchmesser und 500mm Länge (gezeigt in Fig.2).
Abmessungen der Schöpfkammer: 180 mm Durchmesser des Halbkreises und 240 mm Länge (gezeigt in Fig. 2 und 3).
Abmessungen der Schöpfkammer: 180 mm Durchmesser des Halbkreises und 240 mm Länge (gezeigt in Fig. 2 und 3).
Abmessungen der Auslaßöffnung: 180mm Durchmesser und 300 mm Länge (gezeigt in F i g. 2).
Neigungswinkel: 3°
Neigungswinkel: 3°
Rotationswerte:
Zentrifugalwirkung: 6 G.
Rotationsgeschwindigkeit: 115 U/min.
Rotationsgeschwindigkeit: 115 U/min.
Die Entschwefelungswirkungen unter den obigen Betriebsbedingungen sind in der nachstehenden
Tabelle enthalten:
Ver | Einlauf | Menge | S (%) in dei | Abge |
such | menge | des zuge | führte | |
Nr. | der Roh | setzten | Roheisenschmelze | Roheisen- |
eisen | Entschwe | Einge | schmelze | |
schmelze | felungs- | führte | ||
agens | Roheisen | 0,006 | ||
(t/min) | (kg/O | schmelze | 0,005 | |
1 | 0,62 | CaC2 6,6 | 0,004 | |
2 | 1,00 | CaC; 7,9 | 0,047 | |
3 | 0,7? | CaC2 9,3 | 0,030 | |
0,035 |
Der Schwefelgehalt der abgeführten Roheisenschmelze und die Temperaturveränderungen während
des zeitlichen Ablaufs nach dem Beginn der Entschwefelungsbehandlung sind den Fig. 12 und 13 zu
entnehmen.
Die Betriebsbedingungen bezüglich des Ofenkörpers und der Rotationswerte blieben konstant.
Wie oben erwähnt worden ist, konnte ein Roheisen mit einem niedrigen Schwefelgehalt von 0,004 bis
0,006% S kontinuierlich produziert werden, und der Temperaturabfall des geschmolzenen Roheisens im
Ruhezustand wies einen geringen Wert von 10 bis 200C auf.
Ausflußversuche wurden mit den in den F ig. 3 und 5 a bis 5 c gezeigten Schöpfkammerformen in einem Ofenkörper
mit tonnenförmigem Querschnittsprofil wie beim Beispiel I durchgeführt. Nachdem die Zufuhr von
Roheisenschmelze unterbrochen wurde und an der Auslaßöffnung im wesentlichen kein Ausfluß von
Roheisenschmelze vorhanden war, wurde die während des Behandlungsvorgangs bestehende Rotationsgeschwindigkeit
des Ofenkörpers von 115 U/min (6G) auf 45 U/min (0,9G) herabgesetzt und die verbliebene
Roheisenschmelze abgeführt.
Querschnittsprofil
der Schöpfkammer
der Schöpfkammer
Zeit für das vollständige
Ableiten der Roheisenschmelze
Ableiten der Roheisenschmelze
Gezeigt in Fig. 3
Gezeigt in Fig. 5(a)
Gezeigt in Fig. 5(b)
Gezeigt in Fig. 5(c)
Gezeigt in Fig. 5(a)
Gezeigt in Fig. 5(b)
Gezeigt in Fig. 5(c)
1 Minute 52 Sekunden
1 Minute 50 Sekunden
3 Minuten
3 Minuten
2 Minuten 20 Sekunden
Es ergab sich aus den obenerwähnten Versuchsergebnissen, daß die im Ofenkörper verbleibende Roheisenschmelze
mit jedem der verwendeten Querschnittsprofile für die Vorkammer innerhalb von 3 Minuten
restlos abgeführt werden kann.
Hierzu 7 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Rotierender Trommelofen zur Behandlung von Metallschmelzen mit einem Raffinier- oder Legierungsagens mit gegenüber der Horizontalen geneigter Drehachse, einer Innenwandung des Ofenkörpers, die ein nicht kreisförmiges Querschnittsprofü aufweist, einer am einen Ende angeordneten
Einlaßöffnung zur Beschickung und einer am anderen Ende angeordneten Auslaßöffnung zur Entnahme von Schmelze und Agens, der der Trommelinhalt mittels einer exzentrisch angeordneten
Schöpfvorrichtung über einen Auslaßkanal zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das is
Querschnittsprofil der Innenwandung des kontinuierlich mit Schmelze beschickten Ofenkörpers (1)
derart von derKreisform abweicht, daß ein regenfallartiges Mischen bei niedriger Rotationsgeschwindigkeit erfolgt, und daß die axiale, kreisrunde, kegel-
stumpfförmige Auslaßöffnung (7) mit dem Innenraum des Ofenkörpers (1) durch eine kontinuierlich
austragende Schöpfkammer (13) verbunden ist, die sich exzentrisch bis zur Ofeninnenwandung mit dieser fluchtend erstreckt oder über diese hinausreicht,
während die übrige Umrandung der exzentrischen Schöpfkammer (13) aus einer die Auslaßöffnung (7)
fortsetzenden halbkreisförmigen Auslaßnnne (9) mit an deren beiden Seitenkanten anschließenden
tangentialen und/oder radialen Flächen (10, U) besteht.
2. Trommelofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Ofenkörper (1) zugekehrte Ende der Auslaßrinne (9) einen Damm (16)
aufweist.
3. Trommelofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwandung des Ofenkörpers (1) in an sich bekannter Weise ein tonnenförmiges,
elliptisches oder regelmäßig polygonales Querschnittsprofil aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712146410 DE2146410B2 (de) | 1971-09-16 | 1971-09-16 | Rotierender trommelofen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712146410 DE2146410B2 (de) | 1971-09-16 | 1971-09-16 | Rotierender trommelofen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2146410A1 DE2146410A1 (de) | 1973-03-22 |
DE2146410B2 true DE2146410B2 (de) | 1976-08-05 |
Family
ID=5819799
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712146410 Granted DE2146410B2 (de) | 1971-09-16 | 1971-09-16 | Rotierender trommelofen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2146410B2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB9007319D0 (en) * | 1990-03-31 | 1990-05-30 | Copermill Ltd | Rotary melting furnace |
DE10340087B4 (de) * | 2003-08-30 | 2006-11-02 | Maerz-Gautschi Industrieofenanlagen Gmbh | Industrieofen |
-
1971
- 1971-09-16 DE DE19712146410 patent/DE2146410B2/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2146410A1 (de) | 1973-03-22 |
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