DE2145330A1 - Herbizide Zusammensetzungen - Google Patents
Herbizide ZusammensetzungenInfo
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Description
Herbizide Zusammensetzungen.
Die vorliegende Erfindung betrifft herbizide Zusammensetzungen, ihre Herstellung und Verwendung.
Gegenstand der Erfindung ist eine herbizide Zusammensetzung, die Nf-(3,4-Dichlorphenyl)-N-methoxy-N-methylharnstoff und
2-Chlor-4-diäthylamino-6-äthylamino-s-triazin umfaßt.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Bekämpfung von Unkraut an einem Ort, der damit befallen ist oder befallen
werden kann, wobei das Verfahren das Aufbringen einer Unkrautbekämpfenden
Menge der Zusammensetzung an dem Ort umfaßt.
Die beiden oben angegebenen chemischen Verbindungen sind als Herbizide bekannt, die Wirkung der Mischungen ist aber überraschenderweise
der Wirkung überlegen, die man von den beiden wesentlichen Bestandteilen erwarten sollte. Die Mischungen zeigen
deshalb einen synergistischen Effekt. Die vorhandene Schwierigkeit , N'-(3,4-Dichlorphenyl)-N-methoxy-N-methylharnstoff herzustellen,
kann z.T. umgangen werden, wenn man einen Teil davon durch eine niedrigere Gewichtsmenge des leichter zu erhaltenen
2-Chlor-4-diäthylamino-6-äthylamino-s-triazins ersetzt, wobei dieselbe oder eine bessere Wirkung erhalten wird. Es wurde
auch gefunden, daß die Substitution zu einer größeren herbiziden Aktivität führt. Ferner zeigen die vorliegenden Mischungen
eine überraschend hohe Verträglichkeit seitens der behandelten angebauten Pflanzen im Vergleich zu den einzelnen aktiven
Verbindungen.
Die vorliegenden Zusammensetzungen können durch einfaches Vermischen
der Bestandteile hergestellt werden; die beiden wesentlichen Bestandteile sollten jeweils in einer Menge von etwa 1
bis 100 Teilen anwesend sein. (Teile, Anteile und Prozentsatzangaben beziehen sich in dieser Beschreibung auf das Gewicht).
Gewöhnlich beträgt das Verhältnis von N'-(3,4-Dichlorphenyl)-N-methoxy-N-methylharnstoff
zu 2-Chlor-4-diäthylamino-6-äthylamino· s-triazln in der Zusammensetzung etwa 1:4 bis 4:1, wobei ein besonders
zweckmäßiges Verhältnis etwa 1:1 ist.
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ORiQiNAU INSPECTED
Die Zusammensetzungen können etwa 0,5 bis 80$ der zwei wesentlichen
Bestandteile insgesamt enthalten. Die Zusammensetzungen werden gewöhnlich in Form eines Konzentrats hergestellt, das
- zur Anwendung mit Wasser verdünnt wird.
Die Zusammensetzungen enthalten gewöhnlich ein oberflächenaktives Mittel und/oder einen Träger.
Der Träger kann eine Flüssigkeit, wie z.B. Wasser, sein, und die Zusammensetzung kann vorteilhaft ein oberflächenaktives
Mittel enthalten. Ein organisches Lösungsmittel kann mit dem Wasser vermischt werden, wenn auch dieses nicht eine übliche
Ausführungsform darstellt. Der Träger kann eine andere Flüssigkeit als Wasser sein, beispielsweise eine mit Wasser unmischbare
Flüssigkeit, z.B. ein aromatisches oder aliphatisches Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel,
in dem die herbizide Mischung gelöst oder suspendiert wird. Ein Kohlenwasserstoff, dessen Siedepunkt zwischen etwa 130 und 25O0C liegt, kann verwendet v/erden.
Zweckmäßig ist ein oberflächenaktives Mittel in der Zusammensetzung anwesend, sodaß die Zusammensetzung bei Zugabe
zu Wasser als selbst-emulgierbares Öl wirkt.
Der Träger ist jedoch vorzugsweise ein Feststoff, der feinteilig
sein kann. Zu geeigneten Feststoffen zählen beispielsweise Tone, Sand, Glimmer, feste Düngemittel, Kreide, Attapulgit,
Kieselgur,Perl it und Sepiolit,und synthetische feste Träger,
wie z.B. Siliziumoxyd und Silikate oder Lignosulfonate.
Benetzbare Pulver, die in Wasser löslich oder dispergierbar sind, werden besonders bevorzugt und können hergestellt werden,
indem die wesentlichen Herbizide mit oder ohne Träger mit einem oberflächenaktiven Mittel vermischt werden. Ein bevorzugtes
benetzbares Pulver umfaßt die beiden wesentlichen Herbizide, Kaolin und/oder Siliziumoxyd als Träger und ein oberflächenaktives
Mittel. Erfindungsgemäße benetzbare Pulver enthalten gewöhnlich insgesamt bis zu etwa 80% der beiden \^esentlichen
Bestandteile, onqgn/nop
- Zr--
3 . 2H5330
Der* Ausdruck "oberflächenaktives Mittel11 wird im weiten Sinne
gebraucht, wobei Materialien, die verschiedentlich Emulgierungsmittel,
Dispergierdungsmittel und Netzmittel genannt v/erden, eingeschlossen
sind. Solche Mittel sind zur Herstellung von Herbiziden gut bekannt.
Die verwendeten oberflächenaktiven Mittel können anionische Verbindungen, wie z.B. Seifen J Fett sulfate ster, wie z..B. Dodecylnatriumsulfat,
Octadecylnatriumsulfat und Cetylnatrium-Bulfatj
fettaromatische Sulfonate, wie z.B. Alkylbenzolsulfonate oder Butylnaphthalinsulfonate; komplexere Fettsulfonate,
wie z.B. das Amidkondensationsprodukt von Ölsäure und N-Methyltaurin'oder
das Natriumsulfonat von Dioctylsuccinat, umfassen.
Die oberflächenaktiven Mittel können auch nicht-ionische Verbindungen,
wie z.B. Kondensationsprodukte von Fettsäuren, Fettalkohlen oder fettsubstituierten Phenolen mit Äthylenoxyd; oder
Fettester und Äther von Zucker oder mehrwertigen Alkoholen oder die Produkte,die man aus letzteren durch Kondensation mit Äthylenoxyd
erhält J oder die als Blockmischpolymerisate von Äthylenoxyd und Propylenoxyd bekannten Produkte, umfassen. Die oberflächenaktiven
Mittel können auch kationische Mittel, wie z.B. Cetyltrimethylammoniumbromid, umfassen.
Zu bevorzugten oberflächenaktiven Mitteln zählen Fettalkylsulfate,
Alkylarylsulfonate, Fettalkyläthoxylate, sulfatierte Fettalkyläthoxylate,
Dialkylsulfosuecinatester, Ligninsulfonatsalze,
sulfonierte Naphthalin-Formaldehydkondensate und sulfonierte
Harnstoff-Formaldehydkondensate.
Die wesentlichen Herbizide können mit anderen Pestiziden, z.B. einem anderen HerbizidJoder einem Düngemittel vermischt werden.
Die vorliegende herbizide Zusammensetzung kann auf. Pflanzen, Erdreich, Land- oder Wasserflächen aufgebracht werden. Die Verwendung
kommt insbesondere an einem Ort in Betracht, wo gewünschte Pflanzen wachsen oder wachsen sollen. Die Zusammen-
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Setzung kann als nicht-selektives Herbiszid angewendet werden,
wenn sie auch vorzugsweise als selektives Herbizid, insbesondere zur selektiven Bekämpfung von Unkraut in Kartoffelfeldern,
angewendet wird.
Die Zusammensetzung kann vor dem Hervorwachsen, z.B. kurz nach der Aussaat der Kartoffeln im Frühling, angewendet werden. Sie
■kann auch nach der Emergenz, z.B. wenn bis zu 10% der Kartoffelpflanzen
hervorgewachsen sind, angewendet v/erden. Gewöhnlich wird sie in einer Gesamtmenge von etwa 1,26 bis 2,24 kg der beiden
wesentlichen Bestandteile pro ha angewendet werden, und alle Bestandteile werden vorzugsweise zusammen angewendet.
Die wesentlichen Bestandteile können unmittelbar vor der Verwendung
vermischt werden. Vorzugsweise sollten die wesentlichen Bestandteile jedoch bereits vorher vermischt worden sein.
Die vorliegende herbizide Zusammensetzung ist gegenüber der
großen Mehrheit von breitblättrigem Unkraut, z.B. dem Erdrauch (Fumaria spp.), und auch vielen einjährigen Grasarten wirksam.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert :
Eine bevorzugte Zubereitung der herbiziden Mischung ist das benetzbare Pulver:
N'-(3,4-Dichlorphenyl)-N-methoxy-N-methyl-
harnstoff 25,0%
2-Chlor-4-diäthylamino-6-äthylamino-s-triazin 25,OfS
Natriumsalz des sulfonierten Kresol-Formaldehyd-Kondensats 4,0%
Natriumsalz des sulfatierten Kondensationsprodukts einer Mischung von Oleylalkohol + Cetylalkohol
mit 2 Mol Äthylenoxyd 2t5%
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~ Γ" . 2U5330 5
Kalziuraligninsulfonat 2,5?6
Sepiolit 21,
Kaolin 20,
100,0%
Die Zubereitung von Beispiel 1 in Wasser wurde vor dem Hervorwachsen
kurz nach der Aussaat der Kartoffeln zu Beginn des Frühjahrs in einer Menge von etwa 0,84 kg N1-(3,4-Dichlorphenyl)·
N-methoxy-N-methylharnstoff und etwa 0,84 kg 2-Chlor-4-diäthylamino-6-äthylamino-s-triazin
pro ha aufgesprüht. Die Untersuchung zwei Monate später ergab, daß im Vergleich zu unbehandelten
Flächen 7% Unkraut vorlagen. Darüber hinaus lag keine Schädigung der geernteten Pflanzen vor. Dasselbe Ergebnis wurde bei
vergleichsweisen Flächen erhalten, als 1,69 kg N1-(3,4-Dichlorphenyl)
-N-methoxy-N-methylharnstoff allein pro ha angewendet wurden, während bei vergleichsweisen Flächen, die mit 1,68 kg
2-Chlor-4-diäthylamino-6-äthylamino-s-triazin allein pro ha behandelt worden waren, 12% Unkraut vorlag. Jedes Ergebnis
stellt den Durchschnitt von 4 Versuchen dar.
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Claims (6)
1. Herbizide Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß sie sowohl N'-(3,4-Dichlorphenyl)-N-methoxy-N-methylharnstoff
als auch 2-Chlor-4-diäthylamino~6-äthylamino-s-triazin umfaßt.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie Harnstoff und Triazin in einem Gewichtsverhältnis
von etwa 1:4 bis 4:1, vorzugsweise in einem gleichen Gewi chstverhältnis, enthält.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein oberflächenaktives Mittel enthält.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen festen Träger oder eine mit Wasser unmischbare
Flüssigkeit als Träger enthält.
5. Verwendung einer herbiziden Zusammensetzung nach Anspruch
1-4 zur Bekämpfung von Unkraut, vorzugsweise zwischen aufwachsenden Pflanzen, oder auf Flächen, auf denen Pflanzen
aufwachsen sollen.
6. Ausführungsform nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflanzen aus Kartoffeln bestehen.
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