DE2142764C - Vorrichtung für Schwimm- und Freibäder - Google Patents
Vorrichtung für Schwimm- und FreibäderInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Schwimm- und Freibäder, bestehend aus
einem endlosen umlaufenden Band für den Transport von Schwimmern.
Die heilende und massierende Wirkung von strömendem Wasser ist seit langem bekannt. Vor über
100 Jahren erregte Pfarrer Kneipp Aufsehen durch seine Heilerfolge durch kalte Wassergüsse auf Körperteile.
Heute gibt es in Deutschland sehr viele Kneipp-Vereine und Kneipp-Kuranstalten. Durch
wissenschaftliche Versuche wurde in den letzten Jahrzehnten festgestellt, daß ein 5 Minuten dauerndes
Brausebad den vielfachen Heil- und Gesundheitswert eines Wannenbades in stehendem Wasser hat, da unter
Druck gebrauste unzählige Wassertröpfchen auf der Hautoberfläche in Verbindung mit frei werdendem
Sauerstoff eine Jonisierung und Druckwassermassage der Hautoberflächen erzeugen. In Kurbädem
sind Unterwasserstrahl-Massagebäder so beliebt und begehrt, daß lange Wartezeiten von den Benutzern
in Kauf genommen werden, obwohl für diese Bäder die Kosten dadurch sehr hoch sind, daß stets
nur ein einzelner Patient in einer Spezialwanne von einer einzelnen Fachkraft betreut werden kann.
Die Heil- und Massagewirkung bewegten Wassers tritt auch beim Baden in Wellen auf. Der Bau von
Wellenbädern brachte in den Badeorten aber leider nicht den erwarteten und den hohen Bau- und Unterhaltungskostcn
entsprechenden Zustrom von Benutzern, da ältere Personen und Nichtschwimmer sich
nicht dem starken Druck der Sturzwellen aussetzen wollten oder konnten.
Bekanntgeworden sind auch endlose umlaufende Bänder, an denen Führüngsleinen befestigt sind. An
diesen Führungsleinen können Boote befestigt werden, es können sich aber auch Badende anhängen.
Nachteil dieser Bänder, die oberhalb der Wasser-
ίο oberfläche verlaufen, ist es, daß die Becken nicht in
ihren Dimensionen voll für den Transport ausgenützt werden können, da die Führungsleinen immer in
einem Winkel von etwa 45° gegenüber dem Band und gegenüber der Wasseroberfläche sich einstellen,
wenn die Badenden durch die Führungsleinen gezogen werden. Ein steilerer Winkel würde erheblich
größere Kräfte auf das Band übertragen. Darüber hinaus ist bei derartigen Führungsleinen die Unfallgefahr
nicht zu übersehen: Verwickeln sich Badende
in diese ständig umlaufenden Führungsleinen, so können sie leicht zu Schaden kommen.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, eine Möglichkeit zu schaffen, mit sehr einfachen Mitteln die
Heil- und Massagewirkung von strömendem Wasser
Personen aller Altersklassen und auch Nichtschwimmern
ohne Unfallgefahren zugänglich zu machen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Band ein Handgriffband ist, von dem mindestens ein Trum
längs der Wasseroberfläche verläuft.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dabei in der Anschaffung und im Betrieb sehr billig, da sie in
jedem vorhandenen Schwimm- oder Freibad aufgestellt werden kann, ist ihre Benutzung ebenfalls sehr
billig.
An diesem endlosen umlaufenden Handgriffband können die Benutzer des Schwimm- oder Freibades
mit einer oder mit beiden Händen anfassen und sich durch das Schwimm- oder Freibad ziehen lassen.
Hierbei wird der Benutzer dieser Vorrichtung durch das Wasser bewegt, das Wasser strömt an seinem
Körper entlang und übt die bekannten Heil- und Massagewirkungen des strömenden Wassers aus. Der
Benutzer braucht hierbei keinerlei Schwimmbewegungen auszuführen, er kann aber, wenn ersieh mit
einer Hand beispielsweise festhält, mit den Beinen und der anderen Hand unterstützende Schwimmbewegungen
oder Lenkbewegungen ausführen, welche ihn in besondere gewünschte Stellungen gegenüber
dem strömenden Wasser bringen. Unter einem Trum ist dabei eine Strecke des endlosen Handgriffbandes
zwischen zwei Umlenkrädern verstanden.
Zweckmäßig ist es, wenn zwei Umlenkräder, von denen mindestens das eine angetrieben ist, an den
Enden der Bahn des Handgriffbandes vorgesehen sind. Hierdurch wird ein sehr einfacher und billiger
Aufbau der Vorrichtung erreicht. Die Vorrichtung kann in der Mitte des Schwimmbades angeordnet
sein. Dann stehen ein vorlaufender Trum und ein zurücklaufender Trum des Handgriffbandes für die Benutzung
zur Verfügung. Es ist aber auch möglich, die Vorrichtung an einer Seite eines Schwimmbeckens
anzuordnen. Dann werden die Benutzer entlang der einen Seite des Schwimmbeckens in einer Richtung
durch das Handgriffband gezogen.
Zweckmäßig ist es, wenn das Handgriffband mit Luft oder leichtem Schaumstoff gefüllte Hohlräume
aufweist. Hierdurch wird erreicht, daß das Handgriffband auf der Wasseroberfläche schwimmt, wo-
3 4
durch die auf die Umlenkräder wirkenden Zugbela- der Säule oder oberhalb der Wasseroberfläche an-
stungen geringer werden. Gleichzeitig ist durch die zuordnen. Vom Motor 8 aus erstreckt sich die
Füllung des Handgriffbandes mit Luft ein leichteres Welle 9 bis zum Umlenkrad 2, so daß durch die
Umlenken erreicht, da an den Umlenkstellen das Welle 9 der Antrieb des Umlenkrades 2 gegeoen ist.
Handgriffband durch die vorhandenen Hohlräume 5 In anderen Fallen ist es möglich, die Umlenkra-
leichter zu einem flachen Gebilde deformiert werden der und Motoren auf Konsolen 5 am Beckenrand ο
kann, was die Umlenkung außerordentlich erleichtert. anzuordnen. , -
Zweckmäßig ist es, wenn das Handgrifiband ein Zweckmäßig ist es, wenn die Umlenkrader- in
breites Haches Band ist. an dessen Oberfläche ein- einem geschlossenen Schutzgehäuse IO umlauten,
stückig ein Handgriffprofil angeformt ist. Das breite io Damit am Handgriffprofilband 1 anfassende Hanut
flache Band läuft gut um die Umlenkräder. Das rechtzeitig vor dem Einlaufen des Handgritlprom-
Handgriffprofil wird zweckmäßig hohl hergestellt, bandes 1 in das geschlossene Schutzgehäuse ι υ aas
damit im Bereich der Umlenkräder sich das Hand- Handgriffprofilband 1 loslassen, ist es zwecKmamg,
oriffprofil zu einem flachen Profil deformieren kann vor dem Schutzgehäuse 10 Schilde 11 anzuordnen,
und liut um die Umlenkstellen herumlaufen kann. In 15 welche die Hand vom Handgnffprofilband 1 wegriin-
die Unterseite des Handgriffbandes können Verstär- ren. Zweckmäßig ist es, diese Schutzschi.de ·' durc"
kunesbänder eingelegt sein, welche beispielsweise aus federnde starke Moosgummipolster zu bilden, die aas
Nvlon. Perlon od. dgl. bestehen, so daß trotz eines Handgriffprofüband 1 umgeben. Auf diese weist
sehr weichen Materials für die Herstellung des Hand- werden Unfallgefahren ausgeschlossen^
(iriffbardes dieses sehr hohe Zuckräfte aufzunehmen 20 In F i g. 3 und 4 sind zwei verschiedene Mdnu-
t"mi,B " grifiprof«bänder 1 im Querschnitt dargestellt Diese
Erfindungsgemäß ist es vorteilhaft, wenn vor den Handgriffprofilbänder 1 bestehen aus einem I la«, hui
Umlenkstalionen des Handgriffbandes weiche elasti- Band 13, an welches einstückig ein schlauchlos
sch,- Schilder angeordnet sind. Diese weichen elasti- Handgriffband 12 angeformt «t. Dieses weist im in-
schen Schilder weisen vor den Umlenkstationen die 25 ncren einen Hohlraum 15 auf. Durch diesenπ
sieh am Band festhaltenden Hände von Benutzern raum 15 erhält das Band seine S^1"1^1?1.^^
ab so daß die Hände der Benutzer nicht im Bereich Gleichzeitig erhält das Band durch diesen Hohlraum
der Umlenkstation am Handgriffband anfassen. 15 eine starke Biegsamkeit weil <durch ™e <*£r-
Um der Erfindung auch einen gewissen sportli- schnittsvcränderung des Hohlraumes 15 an -den Wm
chcn Charakter geben zu können, kann es zweckmä- 30 lenkstellen der Handgriff 12 sich sehr flach auf das
Bi, sein auf dem endlosen Band Merkzeichen anzu- Stück 13 legt. Hierdurch werden starke Zugkräfte
hrnmen,' oder Regel- und Anzeigevorrichtungen für auf dic v Umlenk™dcr2 ve"™ed£\ Um,Cnkrädern 2
die Handgriffbandgeschwindigkeit vorzusehen. In Aussparungen 14 an d" ^" "Äf^j" j
Das Wesen der vorliegenden Erfindung ist an zugekehrten Unterseite des_ HandgnffprofUbandes 1
Hand eines in der Zeichnung schematisch darge- 35 ^d Nylonseilc 16 einvulkanisert. ,
st 1 ten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt Wie F i g. 4 zeigt, kann durc "sehn*tartifcc
Fig. I eine Ansicht von oben auf ein Schwimm- Formgebung 17 an der 0^X*'V^e b^
becken mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung, dem Handgriff 12 und dem flachen Band «3 «neJx.
Fic 2 eine Seitenansicht dieses Schwimmbeckens sonders starke Hcxibilitat an den UmienKraacrn
·,, c,.K„ifi 40 erzielt werden.
ig. 3 und 4 zwei HandgrüTpronle, die für die Kinder und Erwachsene
L Bänder der vorliegenden Erfindung benutzt dertc können «eh.,η --
In der Mitte eines Schwimmbeckens A ist die er- griffprofüband \on diesem
findungsgcmäßc Vorrichtung aufgebaut. Sie weist ein 45 lassen, ohne Herz und Lunge durch Arm- und Beinendloses
Handgriffprofüband 1 aus flexiblem Werk- bewegungen zu belasten.
stoff auf, welches um zwei entsprechend profilierte Bei einem Badebecken von nur 20 m können bei
Umlcnkräder2 umläuft. Mindestens das eine dieser einem Abstand von 2 m etwa 20 Personen gleich/ci-Umlenkräder2
ist angetrieben, zweckmäßig durch tig durch das Gleiten im Wasser eine Wasserdruckeine
motorische Kraft. Der Antrieb kann mit verän- 50 massage aller Hautteile des Körpers bis zum Hals erderlichen
Geschwindigkeiten erfolgen. Auch die halten. Alle diese Personen können von einer ein/i-Richtung
des Antriebes ist umkehrbar. Die Vorrich- gen Fachkraft betreut werden. Bei Besetzung beider
tung ist so aufgebaut, daß beide Trume des Hand- Seiten würde jeder Körper je Minute 60 m, mithin in
griffprofilbandcs 1 in Höhe der Wasseroberfläche 3 3 Minuten 180 m weit durch das vorbeigleitende
laufen. 55 Wasser gezogen werden, ohne Herz und Lunge anzu-
Um die Zugbelastung der Antriebsscheiben mög- strengen,
liehst weitgehend auszuschalten, weist das Handgriff- Der Badegast kann aber auch freiwillige
profilband schlauchartige Hohlräume 4 auf, welche Schwimmbewegungen mit dem anderen freien Arm
dem Handgriffprofüband 1 die Möglichkeit geben, und den Beinen machen oder durch Beinbewegungen
auf dem Wasser zu schwimmen. Daher wirkt auf die 60 wie beim Radfahren beliebige Gymnastik für sich al-
Umlenkräder2 keine Kraft, die durch einen Durch- lein betreiben,
hang des Handgriffprofilbandes entsteh,. Das Vorbcigleiten des Körpers im Wasser gibt
Die Umienkräder2 sind auf Säulen 7 montiert, auch durch die Körperhärchen dauernd Saucrstoff-
wclchc auf dem Boden des Bades stehen. Der An- Wäschen frei, die durch Wasserdruck auf die Körpertriebsmotor
8 ist in dem in Fig.2 gezeigten Ausfüh- 65 haut eine .Ionisierung erzeugen, wie sie bisher von
rungsbeispicl —hier handelt es sich um ein unterkel- bekannten Jonisierungsgeräten nicht erreicht wurden,
lcrtes Badebecken— unterhalb der Säule 7 angeord- Die Einwirkung des vorbeigleitenden Wassers er-
nct. Es ist aber auch möglich, den Motor innerhalb zeugt eine wohltuende Erwärmung der Hautsehich-
ten durch die Abwehrströmung des Blutkreislaufes gegen die Kühlung der Hautobcrfläche durch das
Wasser nach der Kncipp-Lehrc.
In jedem Bad, vom Privat-Swimming-pool im Garten
von nur einigen Meiern Länge für zwei Personen bis zu jedem Badestrand eines Seebades können mit
Antrieb am Ufer und Losscheiben auf verankerten Bojen im Ί iefwasscr mehrere solcher Schleppanlagen
gute Dienste tun.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung können alle Mensehen bis zum hohen Alter ohne Angstgefühl
vor tiefem Wasser, das die Durchblutung stark mindert und den Blutdruck steigert, und vor plötzlichem
Versagen der Herz- und Lungcnkraf· eine allseitige Unterwasserdruckmassage ihres Körpers und
damit erreichten Erwärmung der Hautobcrfläche erzielen, die sonst nur von guten Schwimmern auf längeren
Strecken erreicht werden.
Die die Umkehrstcllen ganz umschließenden Schutzvorrichtungen verhindern das Berühren der
sich bewegenden Teile durch vor den Ein- und Auslauf-Öffnungen schräg zur Laufrichtung angeordneten
federnden Abwehrschilder aus flexiblem Material, welche die Körperteile der Benutzer der Anlage
abgleiten lassen.
ίο In der Höhe der Wasseroberfläche ist an der
Außenseite der Schutzvorrichtung ein Metallhandlauf befestigt, an dem sich der Benutzer vom Hinlauf
bis zum Auslauf selbst hinziehen lassen kann.
Dieses endlose Handgriffband kann sich neben dem Rand des Schwimmbeckens befinden und um
das ganze Schwimmbecken umlaufen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Vorrichtung für Schwimm- und Freibäder, bestehend aus einem endlosen umlaufenden Band
für den Transport von Schwimmern, dadurch
gekennzeichnet, daß das Band ein längs
der Wasseroberfläche verlaufendes Handgriffband ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Handgriffband mit Luft
oder leichtem Schaumstoff gefüllte Hohlräume aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Handgriffband ein
breites flaches Band ist, an dessen Oberfläche einstückig ein Handgriffprofil angeformt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Unterseite des Handgriffbandes
Verstärkungsbänder eingelegt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch zwei Umlenkräder, von denen das
eine angelrieben ist, an den Enden der Bahn des Handgriffbandes.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß vor den Umlenkstationen
des Handgriffbandes weiche elastische Schilde angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem endlosen Band
Merkzeichen angebracht sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, gektiinzeichnet
durch Regel- und Anzeigevorrichtungen für die Handgriffbandgeschwindigkeit.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712142764D DE2142764B1 (de) | 1971-08-26 | 1971-08-26 | Vorrichtung fur Schwimm und Frei bäder |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2142764C true DE2142764C (de) | 1973-08-09 |
Family
ID=
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