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Tragschiene für Hängeregistraturen Die Erfindung bezieht sich auf
eine Tragschiene für Hängeregistraturen mit einem etwa I-formigen Querschnitt zum
Aufhängen von Schriftgutsammlern mit äe einer im Hängerand vorgesehenen, randoffenen,
von zwei gegeneinander gerichteten-Tragnasen teilweise überragten Ausnehmung zur
Aufnahme der die Tragnasen untergreifenden, einen Tragbalken bildenden ragflanschen.
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Derartige Tragschienen sind beispielsweise durch die deutsche Patentschrift
1 174 297 bekannt geworden und werden in Pendelhängeregistraturen verwendet, wobei
in einem dafür vorgesehenen Registraturschrank, Gestell od.dgl. für jede Schriftgutsammlerreihe
eine Tragschiene angeordnet ist. Diese Tragschienen müssen biegungssteif, maßhaltig
und korrosionsbeständig sein und außerdem eine glatte Oberfläche aufweisen, damit
die mit ihren Tragnasen auf den Tragflanschen der Tragschiene ruhenden Schriftgutsammler
beim Hantieren in der Hängeregistratur
leicht gleiten und verschoben
werden können.
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Diese bekannten Tragschienen werden durch mehrfaches Umbiegen vorzugsweise
eines einzigen Blechstreifens zu einem mindestens doppellagigen I-förmigen Profil
gefaltet. Der aus Blech bestehende Werkstoff hat den Vorzug, eine verhältnismäßig
groBe Festigkeit aufzuweisen, so daß die Querschnittsbemessung der Tragschienen
klein gehalten werden kann. Auch ist das Blech als Werkstoff preiswert in der Anschaffung.
Schließlich kann das Blech auch in einer korrosionsbeständigen Ausfuhrung hergestellt
werden, so daß insgesamt eine derartige, aus einem Blechstreifen gefaltete Tragschiene
in Bezug auf ihre Festigkeit und Lebensdauer als günstig angesehen werden muß, zumal
sie auch infolge ihres verhältnismäßig niedrigen Querschnittes kleinstmögliche gegenseitige
Abstände von übereinander angeordneten Schriftgutsammelreihen ermöglicht.
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Es hat sich jedoch herausgestellt, daß der Faltvorgang des hierbei
eine Reihe von hintereinander angeordneten Rollenpaaren durchlaufende Blechstreifens
sehr genau durchgeführt und wiederholt nachgeprüft werden muß, da ein hemmungsfreies
Aufhängen und Entnehmen eines Schriftgutsammlers nur gewshrleistet ist, wenn die
zugeordnete Tragschiene genau maßhaltig ausgeführt ist. Um einen größeren Ausschuß
zu vermeiden, sind daher häufig umfangreiche Nacharbeiten erforderlich, welche jedoch
die Herstellung verteuern, so daß die vorstehend erläuterten Vorteile der aus einem
oder mehreren Blechstreifen gefalteten Tragschiene durch die sich aus ihrer genauen
Fertigung mit wiederholter Nachprüfung und Nacharbeit ergebenden Nachteile aufgehoben
bzw. erheblich gemindert werden.
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Zwar sind die Tragschienen zur Vermeidung dieser Nachteile auch bereits
schon durch Walzen hergestellt worden. Derartige Schienen haben sich jedoch nicht
bewährt. Die Oberfläche
ist stark verzundert und damit zu rauh bzw.
zu uneben, so daß die mit den Tragnasen auf einer solchen Tragschiene hängenden
Schriftgutsammler sich praktisch nicht verschieben lassen. Allerdings wäre dieses
bei blankgezogenen Stahltragschienen nicht der Fall. Dieses Verfahren kann jedoch
nur bei einfachen Profilen angewendet werden, z.B.
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Rundprofile, Vierkantprofile, Sechskantprofile u.dgl., bei denen infolge
der Zähigkeit und Festigkeit des Werk stoffes Stahl der Querschnittsumfang zur Querschnittsfläche
ein bestimmtes Verhältnis nicht überschreiten darf. Dieses Verhältnis ist jedoch
bei der erläuterten vielgestaltigen Tragschiene zu ungünstig. Außerdem ist neben
der im wesentlichen I-förmigen Umrißform mit ungleich breiten Flanschen allf der
Unterseite des Tragbalkens zusätzlich noch eine in der Längsmitte verlaufende und
als Anschlag dienende Rippe angeformt; auch sind die Längsränder des Tragbalkens
etwas nach oben gebogen, so daß die Ausführung von blankgezogenen Tragschienen aus
Stahl infolge ihrer Vielgestaltigkeit mit wirtschaftlich durchführbaren Maßnahmen
nicht möglich ist.
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Schließlich sind ähnliche Tragschienen auch schon aus einem Aluminiumstrang
gezogen worden. Eine derartige Tragschiene erfüllt zwar alle Erfordernisse hinsichtlich
glatter Oberfläche, Maßhaltigkeit und einer ausreichenden Festigkeit.
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Die notwendige Festigkeit ist jedoch nur durch eine entsprechende
Steghöhe der einen umgekehrt I-förmigen Querschnitt aufweisenden Tragschiene erreicht
worden, wodurch der gegenseitige Abstand übereinander angeordneter Schriftgutsammierreihen
beträchtlich vergrößert worden ist. Bei solchen verhältnismäßig großen gegenseitigen
Abständen der Schriftgutsammlsrrihen ist bei einer gegebenen Höhe eines Registraturstranges
die Kapazität wesentlich kleiner, da eine Schriftgutsammlerreihe weniger im Registraturschrank
untergebracht werden kann.
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Es besteht die Aufgabe darin, die bekannte Tragschiene mit einem etwa
I-förmigen Querschnitt und einer als Anschlag dienenden Rippe in der Längsmitte
auf-der Unterseite der beiden einen Tragbalken bildenden Tragflanschen so weiterzubilden,
daß mit einfachen wirtschaftlich durchführbaren Maßnahmen unter Fortfall von Nachprüf-
und Nachrichtarbeiten sowie unter Beibehaltung ihrer glatten Oberfläche und einer
ausreichenden Festigkeit die Herstellung jedoch erheblich vereinfacht und verbilligt
wird.
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Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß die aus einer Aluminiumlegierung
einteilig gezogene doppel-g-förmige Tragschiene durch Hartanodisierung bis zu 30
y /5& oberflächenveredelt und mit einem Steg versehen ist, dessen Dicke an der
schwächsten Stelle etwa die doppelte Dicke eines Tragflansches aufweist.
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Hierbei kann die Tragschiene auch so ausgeführt werden, daß der Steg
in Richtung zu den den Tragflanschen gegenüberliegenden Flanschen im Querschnitt
allmählich verdickt ist.
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Vorzugsweise ist dabei die Gesamtbreite der Tragflanschen etwa um
ein Drittel größer als die Gesamtbreite der gegenuberliegenden oberen Flanschen,
Die Tragschiene kann auch so ausgebildet werden, daß die zu den Tragflanschen parallelen
oberen Flanschen eine etwas kleinere Dicke wie die Tragflanschen aufweisen und zusammen
mit dem Steg als ein mit der Spitze auf den Tragflanschen angeformtes dreieckförmiges
Hohlprofil mit etwa gleichbleibender Wanddicke ausgebildet sind.
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Durch die Hartanodisierung der Tragschiene im Zusammenhang mit der
Bemessung insbesondere der Steghöhe haben sich die Eigenschaften des Werkstoffes
so verändert, daß sich in überraschender Weise eine Tragschiene ergeben hat, die
bei praktisch gleicher Höhe wie bei einer aus Blech gefalteten Tragachiene trotz
Herstellung aus einer Aluminiumlegierung eine ausreichende
Festigkeit
aufweist, um in einem Registraturschrank handelsüblicher Breite eine Schriftgutsammlerreihe
zu tragen, ohne daß hierbei die zulässige Durchbiegung überschritten wird. Bei Tragschienen
etwas größerer Länge kann hierbei der Steg keilförmig nach oben verdickt und bei
Tragschienen größtmöglicher Länge, wie sie beispielsweise auch in größeren Umlaufregistraturen
vorkommen, zusammen mit den oberen Flanschen als dreieckförmiges Hohlprofil ausgebildet
werden.
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Es ist bekannt, die Oberfläche von Gegenständen aus Aluminium durch
elektrolytisches Aufbringen von Oxydschichten gegen verschledene Angriffe zu schützen
und diese auch zur Bewehrung von Flächen zu benutzen, die einer gleitenden Reibung
ausgesetzt sind. Auch ist es bekannt, nur hochbeanspruchte Flächen mit einer Hartbeschichtung
auf elektrochemischem Wege zu versehen. Doch ist es bisher nicht bekanntgeworden,
bei Gegenständen aus Aluminium, insbesondere bei Tragschienen für Hängeregistraturen,
im Zusammenhang mit einer -entsprechenden Bemessung und Formgebung eines besonders
zum Tragen wichtigen Teiles die Festigkeit der gesamten Tragschiene durch Hartanodisierung
so zu erhöhen, daß eine derartige Tragschiene ohne weiteres eine solche aus gefalteten
Blechstreifen ersetzen kann, ihr gegenüber jedoch erheblich wirtschaftlicher herstellbar
ist und zugleich noch eine glatte Oberfläche aufweist sowie ein gefälliges Aussehen
hat.
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Nachstehend soll die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen
erläutert werden. In der dazugehörigen Zeichnung zeigen die Fig. 1 bis 3 je einen
Querschnitt von drei Ausführungsbeispielen einer Tragschiene im vergrößerten Maßstab.
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Jede Tragschiene 1 bzs. 2 und 3 wird aus einer Aluminiumlegierung
hergestellt und als Strang durch Matrizen hindurch gezogen bis die gewünschte Naßhaltigkeit
erreicht ist. Dadurch wird zugleich das Gefüge verdichtet und die Festigkeit erhöht.
Sie hat einen im wesentlichen I-förmigen Quei-schnitt und wird mit hochkant stehendem
Steg und flachliegenden bzw.
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zum Schrankboden parallelen, einen Tragbalken bildenden Flanschen
in das Gehäuse, den Schrank oa.dgl. zur Aufnahme von Hängeregistraturen eingebaut.
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Die bei eingebauter Tragschiene 1 bzw. 2 und 3 unteren Flanschen sind
die Tragflanschen 4, die bei allen Ausführungsbeispielen gleichgestaltet sind. Sie
bilden zusammen mit dem in strichpunktierten Linien angedeuteten Hängerand 5 jedes
aufgehängten Schriftgutsammlers 6 bzw. Hängehefters eine Aufhängevorrichtung, die
auf der Schriftgutsammlerseite aus einer m Hängerand 5 vorgesehenen randoffenen,
von zwei gegeneinander gerichteten Tragnasen 7 und 8 teilweise überragten Ausnehmung
9 besteht. Unterhalb der auf der Bedienungsseite liegenden Tragnase 7 weist die
randoffene Ausnehmung 9 eine entsprechend geformte Vergrößerung 10 auf, die es ermöglicht,
daß der Schriftgutsammler von der Bedienungsseite in Pfeilrichtung 11 verschoben
und dabei gleichzeitig so weit hochgeschwenkt werden kann, bis die gegenüberliegende
Tragnase von ihrem Tragflansch 4 frei wird und der Schriftgutsammler 6 in der hochgeschwenkten
Lage aus der Schriftgutsaininlerreihe herausgezogen werden kann. Auf der Unterseite
des Tragbalkens ist noch eine symmetrisch zu dessen Längsmitte angeformte Rippe
11 vorgesehen, die als Anschlag dient und auf der Tragschiene das Hochkippen des
aufgehängten Schriftgutsammlers 6 verhindert, wenn das in den Schriftgutsammler
eingelegte Schriftgut an das von der Bedienungsseite abgekehrte Ende verlagert wird.
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Die Gesamtbreite der beiden einen Tragbalken bildenden Xragflansche
4 ist wenigstens ein Drittel größer als die Gesamtbreite der gegenüberliegenden
oberen Flansche 12. Dadurch wird ein bequemes Einhängen und Aushängen ermöglicht.
Infolge der größeren Breite sind daher auch die unteren Flansche bzw. die Tragflansche
4 stärker als die gegenüberliegenden oberen Flansche 12 ausgebildet. Außerdem sind
die beiden freien Längsränder des Tragbalkens etwas nach oben hochgebogen, damit
die Reibungsflächen für die Tragnasen 7 und 8 vermindert werden. Der die Tragflanschen
4 mit den oberen Flanschen 12 verbindende Steg weist bei allen Ausführungsbeispielen
an der schwächsten Stelle stets etwa die doppelte Dicke eines Tragflansches 4 auf.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Frgo 1 hat der Steg 13 für sich allein
betrachtet einen rechteckförmigen tuerscha O Er ist mithin über seine gesamte Höhe
gleich stark ausgebildet.
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Die Querschnittshöhe der Tragschiene ist hierbei ebenso wie bei den
übrigen Ausfüiirungsbeispielen die gleiche wne bei der bekannten aus Blechstreifen
gefalteten Tragschiene und beträgt etwa 18 mm. Beim Ausführungsb ei spiel nach Fig,
2 ist dagegen der Steg 14 in Richtung zu den den Tragfianschen 4 gegenüberliegenden
oberen Flanschen 12 im Querschnitt allmählich verdickt. Eine solche Ausführungsform
kann vorgesehen werden, wenn die Tragschiene 2 in einer etwas größeres die normale
Breite eines Registraturschrankes überschreitenden Länge aus geführt werden muß.
Beim Ausfuhrungsbeispiel nach Fig. 3 ist dagegen der Steg 15 der Tragschiene 3 mit
den oberen Flanschen 12 als ein mit der Spitze auf den Tragflanschen 4 st endes
bzw. angeformtes dreieckförmiges Hohlprofil gestaltet, das an allen Seiten die gleiche
Wanddicke aufweist. Eine derartige Tragschiene kann insbesondere dort verwendet
werden, wenn es sich um einzubauende Tragschienen handelt, die eine ubergroße Länge
erfordern.
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Die Tragschienen 1 bzw. 2 und 3 mit der vorstehend erläuterten Ausbildung
nach den Fig. 1 bis 3 haben jedoch noch nicht eine ausreichende Festigkeit, um die
Belastung durch eine zugeordnete Schriftgutsammlerreihe in vollem Umfange aufnehmen
zu können. Es hat sich jedoch gezeigt, daß dieses dann der Fall ist, wenn die aus
einer Aluminiumlegierung gezoge -nen Tragschienen mit der vorstehend erläuterten
Ausbildung noch durch eine Hartanodisierung oberflächenveredelt werden.
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Hiedurch wird das Gefüge der Tragschienen im Sinne einer weiteren
Verfestigung verändert, so daß in überraschender Weise nunmehr die vorstehend erläuterten
Tragschienen im Zusammenwirken mit der angegebenen Dimensionierung die vorgesehenen
Belastungen aufnehmen können. Beispielsweise kann hierbei die auf elektrochemischem
Wege aufgetragene Oxydschicht von einer Titanverbindung gebildet werden . Durch
die Hartano<iisierung wird gleichzeitig noch eine abriebfeste glatte Oberfläche
erzielt, die dem Verschieben der Schriftgutsammler auf den Tragschienen nur einen
kleinen Reibungswiderstand entgegensetzt.