DE2140636C3 - Bogenförmiger Streckenausbau unter Tage aus Ausbaurahmen, die aus mehreren Stahlbetonfertigteilen bestehen - Google Patents
Bogenförmiger Streckenausbau unter Tage aus Ausbaurahmen, die aus mehreren Stahlbetonfertigteilen bestehenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen bogenförmigen Strekkenausbau
unter Tage aus Ausbaurahmen, die aus mehreren Stahlbetonfertigteilen bestehen, wobei die
Stoßsegmente sich auf Sohlenlagern abstützen, welche für die Einleitung der Stützkräfte eine horizontale und
eine hieran anschließende, einen stumpfen Winkel einschließende weitere und dem Streckeninneren
zugewandte Lagerfläche aufweisen.
Ein solcher Ausbau hat gegenüber einem Streckenausbau in Stahl Vorteile, weil der Aufwand geringer ist
und die aus hochwertigem Beton hergestellten Fertigteile dem Bogen die erforderliche Festigkeit für einen
ausreichenden Ausbauwiderstand geben. Auch schwere Betonsegmente machen keine Schwierigkeiten, weil
dafür Manipulatoren zur Verfugung stehen.
Ein Sohlenausbau wird vorgesehen, wenn in der Streckensohle Gesteinsschichten angetroffen werden,
die eine verhältnismäßig geringe Festigkeit aufweisen oder von Lösen in geringem Abstand durchsetzt sind.
Dann neigt das Gestein dazu, sich in den Streckenhohlraum zu drücken. Man bezeichnet diese Erscheinung mit
Quellen der Sohle. Stärkeres Quellen der Sohle wird durch den Ausbauwiderstand des Sohlenausbaus verhindert.
Die eingangs wiedergegebenen Merkmale des erfindungsgemäßen Streckenausbaus sind bereits bekannt
(US-PS 14 74 808). Bei dem vorbekannten Ausbau sind die Segmente der Ausbaurahmen starr miteinander
verbunden und mit Beton vergossen. Der Ausbau hat daher keine Nachgiebigkeit und kann deshalb nicht in
druckhaftem Gebirge eingesetzt werden. Der Sohlenausbau ist einteilig und reicht bis zu Läufern, die an
beiden Streckenstößen auf der Sohle ruhen und ihrerseits aus Fertigteilen bestehen. Deswegen muß
zuerst der Sohlenausbau mit den beiden Läufern eingebaut werden. Erst dann lassen sich die beiden
Stoßsegmente auf den Läufern aufstellen und in der Firste miteinander verbinden.
Diese Arbeitsweise ist nachteilig, weil dann die Sohlensegmente bereits eingebaut sind, bevor die volle
Belastung des Ausbaus durch den Gebirgsdruck einsetzt. Hierdurch können nämlich Überlastungen des
Ausbaus eintreten. Es ist auch häufig störend, daß der nur mit einem Sohlenausbau zusammen einsetzbare
bekannte Ausbau gewechselt werden muß, wenn sich die Eigenschaften des Sohleneesteins so ändern, daß ein
Sohlenausbau nicht mehr erforderlich ist. Die Umstellung des Vortriebes auf andere Ausbauformen ist
nämlich in der Regel mit erheblichen Schwierigkeiten und Verzögerungen verbunden, die sogar dazu führen
können, daß ein wegen des entbehrlichen Sohlenausbaus zu teurer Streckenausbau weiter eingesetzt wird.
Auch ist ein Sohlenausbau relativ zeitraubend im Streckenvortrieb einzubringen.
Quetschlagen sind mehrfach bekannt (DT-PS
Quetschlagen sind mehrfach bekannt (DT-PS
ίο 4 92 575, 4 11 315). Solche Quetschlagen bestehen
insbesondere aus Holz oder einem Werkstoff auf der Basis von Holz bzw. einem Werkstoff mit entsprechendem
Verhalten. Die Quetschlagen ergeben nicht nur die erwünschte Nachgiebigkeit in den Ausbaubögen. Sie
is übertragen auch die Lasten zwischen den Segmenten
und helfen, Überlastungen zu vermeiden, was bei Stahlbeton wichtig ist.
Das Einbringen eines in sich geschlossenen, aus Fertigteilen, z. B. aus Tübbingen bestehenden Streckenausbaus,
beginnt mit dem Einbringen der in der Sohle anzuordnenden Fertigteile und wird durch das Einbringen
eines Schlußsteins in der Firste abgeschlossen (DT-AS 11 87 257). Ein solcher Ausbau ist daher
ebenfalls nur zusammen mit seinen Sohlensegmenten einsetzbar.
Es ist jedoch ein aus beliebigen Ausbauprofilen bestehender Streckenausbau bekannt, dessen bogenförmige
Ausbaurahmen aus Stahlsegmenten bestehen (DT-GM 19 13 322). Für jeden Ausbaurahmen ist ein
Sohlensegment zum vollständigen Ausbau der Strekkensohle vorgesehen. Die Sohlensegmente sind an die
Stoßsegmente mit jeweils einer Verbindung angeschlossen. Sie besteht einerseits aus einem keilförmigen
Anschlag, der oberhalb des unteren Endes des betreffenden Stoßsegmentes an dessen Innenseite
befestigt ist und andererseits aus einer Riegelzunge, welche an dem dem betreffenden Stoßsegment
zugeordneten Ende des Sohlensegmentes befestigt ist. Mit Hilfe eines das Stoßsegment übergreifenden und in
sich geschlossenen Spannriegels kann das freie Ende der Ricgelzunge mit dem keilförmigen Anschlag verspannt
werden.
Nachteilig ist, daß ein nachträglicher Einbau des Sohlensegmentes nicht in Betracht kommt. Denn das
Sohlensegment läßt sich nur einbauen, wenn die Stoßsegmente selbst und ihr gegenseitiger Abstand
unverändert geblieben sind. Außerdem müßten die schrauben- bzw. bolzenlosen Spannriegel von vornherein
eingebaut sein, weil sie sich nachträglich nicht mehr auf die zugeordneten Stoßsegmente aufziehen lassen.
Nachteilig ist ferner, daß das Sohlensegment in den Stoßsegmenten Biegekräfte erzeugt, sobald es unter
Druck gerät. Das würde in Stahlbetonsegmenten zur Ausbildung von Schubkräften führen, welche den Beton
ss überlasten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den eingangs bezeichneten Streckenausbau mit dem Ziel
weiterzubilden, die Sohle jederzeit und über beliebige Erstreckungen ohne Behinderung des Vortriebes oder
von Durchbauarbeiten in der Strecke ausbauen zu können und dabei zu vermeiden, daß die bereits
stehenden Ausbaurahmen zum Einbringen des Sohlenausbaus wieder entfernt werden müssen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Stoßsegmente und die Sohlenlager eine bauliche Einheit bilden, daß die Lagerflächen auf Quetschlagen ausgebildet sind und daß der nachträglich einbringhare Sohlenaiisbai] aus mehreren Segmenten
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Stoßsegmente und die Sohlenlager eine bauliche Einheit bilden, daß die Lagerflächen auf Quetschlagen ausgebildet sind und daß der nachträglich einbringhare Sohlenaiisbai] aus mehreren Segmenten
und einem Mittelstreifen aus Formsteinen und/oder Quetschlagen und/oder Spritzbeton besteht
Bei einem solchen Streckenausbau kann der Vortrieb wie üblich mit ebener Sohle geführt werden, wobei die
Stoßsegmente auf der Sohle aufgestellt werden. Dieser Ausbau entwickelt seinen vollen Ausbauwiderstand,
weil die Einleitung der Stützkräfte über die an den unteren Enden der Stoßsegmente ausgebildeten Sohlenlager
längs einer im wesentlichen geraden Wirkungslinie und über die dort befindliche Quetschlage erfolgt
Daher kann der Ausbau auch unbedenklich bis zum Ende seiner Lebensdauer in dieser Ausgangsform
benutzt werden, sofern kein Sohlenausbau erforderlich ist
Zeigt sich aber die Notwendigkeit eines Ausbaus der >s
Sohle, so kann die Streckensohle entsprechend der Form des Sohlenausbaus nachträglich ausgebrochen
werden. Dabei behält aber der bereits stehende Teil der Ausbaubögen seinen vollen AusbauwiderstanJ. Danach
wird der Sohlenausbau eingebracht Gerät dann die Sohle unter Druck, so werden die Stützkräfte des
Sohlenausbaus einwandfrei durch die Sohlenlager längs einer im wesentlichen gekrümmten Wirkungslinie
übertragen. Da auch dann in der Regel noch Kräfte längs der geraden Wirkungslinie wirken, erfolgt die
Einleitung der Stützkraft insgesamt auch nicht ausschließlich in den Ausbau der Sohle, sondern kann an
entsprechend vielen Stellen unmittelbar auf die Streckensohle übertragen werden.
Neben der Möglichkeit, den Vortrieb bzw. die Durcharbeiten in einer Strecke konventionell trotz
eines nachträglich eingebauten Sohlenausbaus betreiben zu können, hat der erfindungsgemäße Ausbau den
Vorteil, daß der Sohlenausbau bedarfsweise eingebracht werden kann. Das kann, wie oben dargelegt, nachträglieh
erfolgen. Dadurch ergibt sich gebirgsmechanisch der Vorteil, daß beim Schließen des Streckenausbaus ein
großer Teil der Spannungsumlagerungen im Gebirge abgelaufen ist und die Querschnittsverminderung des
fertig gestellten, in sich geschlossenen Ausbaus kleiner bleibt als bei einem schon im Vortrieb fertiggestellten, in
sich geschlossenen Ausbau mit gleichem Ausbauwiderstand.
Der Erfindung kommt besondere Bedeutung für die weitere Verbreitung des Ausbaus in Stahlbetonfertigteilen
zu. Denn er beseitigt die bishlang im Vortrieb auftretenden Probleme beim Einbringen der Stoßsegmente
eines in sich geschlossenen Stahlbetonausbaues.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles beschrieben. Die Zeichnung
zeigt eine Stirnansicht eines Streckenausbaus gemäß der Erfindung in teilweise abgebrochener Darstellung.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird beim Vortrieb der Strecke zunächst ein Ausbau eingebracht,
der aus einzelnen, im Abstand aufeinanderfolgenden Ausbaubögen besteht. Diese Ausbaubögen werden
jeweils von drei Segmenten 1—3 gebildet. Die beiden Segmente 1 und 2 sind identisch und stehen jeweils an
den Streckenstößen. Das Segment 3 befindet sich in der Firste. Alle drei Segmente bestehen aus armiertem
Beton. Übereinstimmend tragen die Segmente jeweils an ihren Enden Quetschlagen la, Xb; 3a, 3b; la, 2b. Die
Quetschlagen sind mit entsprechenden Armierungseisen
4 bzw. 5 mit dem Beton verbunden, wobei der Einfachheit halber die Form der Armierungseisen 4, 5
und der Quetschlagen in den Segmenten weitgehend einheitlich gewählt ist
Zum Manipulieren der Segmente dient aufgrund des Gewichtes dieser Ausbauteile ein Manipulator, der nicht
dargestellt ist Er wird über Montagebolzen 6 angeschlossen; zur Befestigung der Montagebolzen an
den Segmenten dienen Schraubhülsen 7, in die die Montagebolzen eingedreht werden. Ferner kann für das
Einbringen des Ausbaus die Verwendung des rechts in der Zeichnung dargesJellten Montagefußes 8 zweckmäßig
sein, der ebenfalls über einen Montagebolzen 9 an das betreffende Segment angeschlossen wird. Der
Montagefuß ist mit einer Winde 10 versehen, welche sich auf der zunächst eben aufgefahrenen Streckensohle
11 abstützt
Die Quetschlagen ib bzw. Ib sind an Sohlenlagern
der Stoßsegmente 1, 2 angebracht und dienen zur Abstützung des zunächst aus den drei Segmenten 1 —3
bestehenden Streckenbogens auf der ebenen Streckensohle 11. Dabei werden die Stützkräfte über eine im
wesentlichen gerade verlaufende Wirkungslinie und einem dieser entsprechenden Abschnitt 12 des Sohlenlagers
am unteren Ende jedes Stoßsegmentes in den Bogen eingeleitet.
Einstückig mit dem Abschnitt 12 ist ein weiterer Abschnitt 14 des Sohlenlagers ausgebildet, an dessen
Ende sich Quetschlagen Ic bzw. 2c befinden. Diese Quetschlagen bilden Anschlußflächen für einen nachträglich
einzubauenden Sohlenausbau, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem sich an das
betreffende Stoßsegment 1 bzw. 2 anschließenden Sohlensegment 15 und einem Formsteinausbau 16
besteht, welcher zum Ausbau eines von Segmenten freigelassenen Mittelstreifen in der Streckensohle dient
Da der Ausbau der Sohle symmetrisch ist, wird ein dem Segment 15 entsprechendes Segment auch für die
Anschlußfläche vorgesehen, die von der Quetschlage 2c am Stoßsegmeni 2 gebildet wird.
Sobald der beschriebene Sohlenausbau eingebracht worden ist, können dessen Stützkräfte über den
Abschnitt 14 in den Streckenbogen eingeleitet werden. Eine weitere Übertragung von Stützkräften über den
Abschnitt 12 und die Stützfläche Vb bzw. 2b in das umgebende Gebirge ist selbstverständlich nicht ausgeschlossen
und gegebenenfalls von besonderem Vorteil. Jedenfalls sorgen diese Teile der Stoßsegmente dafür,
daß der Sohlenausbau ohne Lockerung des Reibungsschlusses des bereits stehenden Bogens mit dem
umgebenden Gebirge eingebracht werden kann.
Da der Ausbau aus Stahlbeton besteht, ist er besonders sorgfältig durch das Einbringen von Spritzbeton
bei 18 in den Stößen und bei 19 in der Sohle an das umgebende Gebirge angeschlossen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Bogenförmiger Streckenausbau unter Tage aus Ausbaurahmen, die aus mehreren Stahlbetonfertigteilen bestehen, wobei die Stoßsegmente sich auf Sohlenlagern abstützen, welche für die Einleitung der Stützkräfte eine horizontale und eine hieran anschließende, einen stumpfen Winkel einschließende weitere und dem Streckeninneren zugewandte Lagerfläche aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßsegmente (1, 2) und die Sohlenlager eine bauliche Einheit bilden, daß die Lagerflächen auf Quetschlagen (Ib, te, 2b, 2c) ausgebildet sind und daß der nachträglich einbringbare Sohlenausbau aus mehreren Segmenten (15) und einem Mittelstreifen (16) aus Formsteinen und/oder Quetschiagen und/oder Spritzbeton besteht
Priority Applications (4)
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DE19712140636 DE2140636C3 (de) | 1971-08-13 | Bogenförmiger Streckenausbau unter Tage aus Ausbaurahmen, die aus mehreren Stahlbetonfertigteilen bestehen | |
FR7228544A FR2149377B1 (de) | 1971-08-13 | 1972-08-08 | |
GB3751272A GB1398389A (en) | 1971-08-13 | 1972-08-11 | Casing structures for underground mine workings or galleries |
BE787455A BE787455A (fr) | 1971-08-13 | 1972-08-11 | Soutenement de galerie souterraine a l'aide d'ouvrages en plusieurs parties |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19712140636 DE2140636C3 (de) | 1971-08-13 | Bogenförmiger Streckenausbau unter Tage aus Ausbaurahmen, die aus mehreren Stahlbetonfertigteilen bestehen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2140636A1 DE2140636A1 (de) | 1973-03-29 |
DE2140636B2 DE2140636B2 (de) | 1977-06-30 |
DE2140636C3 true DE2140636C3 (de) | 1978-02-09 |
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