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VORRICHTUNG FÜR ÜBERTRAGUNG VON INFORMATION ÜBER EINEN VORGEWÄHLTEN
BLENDENWERT ZUR BELICHTUNGS-MESSEINRICHTUNG AN EINÄUGIGEN SPIEGEIJEFLXKAMERAS MIT
WECHSELOBJEKTIV Die vorliegende Erfindung betrifft einäugige Spiegelreflexkameras
mit Wechselobjektiv und Vorwahlblende, die mit einer im Strahlengang der Kamera
angeordneten Belichtungsmeßein richtung des Typs versehen sind, bei der ein mechanisches
Differential mit Eingängen für die drei Belichtungsfaktoren - Blendenwert, Belichtungszeit,
Filmempfindlichkeitbei Aktivierung der Belichtungsmeßeinrichtung einen veränderlichen
Widerstand einstellt, dessen Wert mit dem Widerstand eines in den Meßkreis eingeschalteten
Fotoresistors verglichen wird. Die Erfindung betrifft näher bestimmt eine Vorrichtung
für Übertragung von Information über einen vorgewählten Blendenwert eines Wechselobjektives
zum Eingang für den Blendenwert am mechanischen Differential. Dieser Eingang ist
in Form einer aus dem Kameragehäuse herausragenden, axial beweglichen Stange ausgebildet,
die beim Messen eine am Vorwahlblendenring des Objektives angeordnete Steuerkurve
abtastet.
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Die in Belichtungsmeßeinrichtungen von fotografischen Kameras eingeschlossenen
mechanischen Differentiale des vorstehend beschriebenen Typs sind in einer Reihe
verschiedener Ausführungsformen bekannt, von denen als Typbeispiele Gelenk und
Seildifferentlale
genannt werden können, die so ausgebildet sind, daß sie für die jeweilige Kamerakonstruktion
passen.
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Die Information über die eingestellten Belichtungsfaktoren wird in
das Differential über Eingänge für Blendenwert, Belichtungszeit und Filmempfindlichkeit
eingegeben. Unter den bekannten Typen von Eingängen können Zahnräder und axial verschiebbare
Stangen erwähnt werden,bei denen der Drehwinkel des Zahnrades bzw. die Länge der
Verschiebestrecke der Stange der Belichtungsmeeinrichtung eine Korrektur vermittelt,
die dem eingestellten Belichtungsfaktor entspricht. Bei der vorliegenden Erfindung
ist der Eingang für den Blendenwert als axial verschiebbare Stange ausgebildet.
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Zu Systemkameras mit Wechseloba'ektiv gehört im allgemeinen eine große
Auswahl von Objektiven, von extremen Weitwinkelobjektive mit sehr kurzer Brennweite
bis zu ausgeprägten Teleobjektiven mit sehr langer Brennweite. Die Objektiv haben
eine Vorwahlblende, die beim Einstellen der Kamera und während der Belichtungsmessung
ganz offen steht und unmittelbar vor der Belichtung automatisch zum vorgewählten
Wert abgeblendet wird. Dies setzt voraus, daß die Belichtungsmeßeinrichtung eine
Information über den vorgewählten Blendenwert erhält. Die Information besteht aus
einem Korrekturfaktor, der die Differenz zwischen den beim Messen bzw. beim Belichten
geltenden Blendenwerten berücksichtigt.
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Der niedrigste bzw. höchste Blendenwert für das einzelne Objektiv
weist innerhalb einer Objektivserie starke Schwankungen auf. Das lichtstärkste Objektiv
der Serie kann z.B.
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den Wert 1:2 haben, während die höchstmögliche Abblendung - gewöhnlich
bei einem anderen Objektiv in der Serie -den Wert 1:45 hat. Die Belichtungsmeeinrichtung
der Kamera ist dann so konstruiert, daß der Differentialeingang für vorgewählten
Blendenwert, in diesem Falle eine axial verschieb bare Stange, den Blendenwertbereich
2 - 45 umfaßt. Das einzelne Objektiv in der Serie dagegen umfaßt gewöhnlich nur
einen
begrenzten Teil dieses Bereiches, z.B. 2.8 - 22, 5.6 - 45
o.dgl. Zwischen den einzelnen Objektiven der Serie besteht gewöhnlich eine gewisse
Überlappung der Blendenwertbereiche.
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Ist beispielsweise die größte oeffnung des lichtschwächsten Objektives
1:5.6 und die kleinste Oeffnung des am wenigsten abblendbaren Objektives 1:16, liegt
ein gemeinsamer Bereich für die Blendenwerte 5.6 - 16 vor.
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Es ist ferner bekannt, am Vorwahlblendenring des Objektives eine Steuerkurve
anzuordnen, wobei eine aus dem Kameragehäuse herausragende, axial bewegliche Stange,
die den Eingang für den vorgewählten Blendenwert im Differential der Belichtungsmeeinrichtung
darstellt, die Steuerkurve abtastet, deren Höhe über den vorgewählten Blendenwert
informiert.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung jedoch geht man bei der Konstruktion
der Steuerkurve am Vorwahlblendenring von dem für alle Wechselobjektive in der Serie
gemeinsamen Blendenwertbereich (in vorstehendem Beispiel 5.6 - 16) aus und wählt
einen Blendenwert aus, der als Basis für die Bemessung der Belichtungsmegeinrichtung
dient. Da es wesentlich ist, daß die BelichtungsmeSeinrichtung die grötmögliche
Lichtempfindlichkeit erhält, wählt man vorzugsweise die größte gemeinsame Blendenöffnung
in der Objektivserie als Grundlage für die Bemessung, die also ihre Entsprechung
in der größten Offnung für das lichtschwächste Objektiv der Serie hat, d.h. im gewählten
Beispiel 1:5.6.
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Gemäß der Erfindung begrenzt man den das Meßlicht hindurchlassenden
Teil des Sucherspiegels, so dap Licht, das hindurchgeht und über einen Hilfsspiegel
zum Fotoresistor reflektiert wird, von der größten Blendenöffnung zum Basiswert,
in diesem Fall 2 - 5.6, abgeschirmt wird, so daß der Fotoresistor innerhalb des
genannten Blendenwertumfanges bei gleichen äußeren Lichtbedingungen dieselbe Belichtung
erhält. Bei kleineren
Blendenöffnungen, hier zwischen 5.6 und 45,
vermindert sich die Lichtintensität auf den Fotoresistor, was jedoch dadurch
verhütetwird, daß beim Messen stets die Blendenöffnung des Basiswertes vorausgesetzt
wird. Dies bedeutet, dap der Fotoresistor stets ene Belichtung erhält, die in einem
bestimmten Verhältnis zur Belichtung des Objektes steht, unabhängig von der Einstellage
des Vorwahlblendenringes und auch davon, welches Wechselobjektiv der Serie an der
Kamera angebracht ist.
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Wechselobjektive haben oft eine Einrichtung für manuelles Abblenden,
um die Schärfentiefe im Bild kontrollieren zu können.
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Die Erfindung setzt gemäß vorstehenden Ausführungen voraus, daß bei
Belichtungsmessung eine solche Abblendung nicht zu einer Blendenöffnung geschehen
darf, die kleiner ist als der vorerwShnte Basiswert, in diesem Fall 596.
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In dem angegebenen Beispiel ist der Basiswert für die Bemessung der
BeBichtungsmeBeinrichtung der Blendenwert 5.6. Stellt man die Vorwahlbiende auf
den Basiswert ein, wird dieser identisch mit dem Wert, für den die Belichtungsmepeinrichtung
bemessen ist. Dem Eingang für den Blendenwert im beschriebenen Differential soll
folglich keine Korrektur zugeführt werden.
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Weicht Jedoch der vorgewählte Blendenwert vom Basiswert nach oben
oder unten ab, muß der Eingang eine der Abweichung in Größe und Richtung entsprechende
Korrektur erhalten. Dies gilt ohne Rücksicht darauf, welches Wechselobjektiv sich
an der Kamera befindet, da die erforderliche Korrektur für einen gegebenen voreingestellten
Blendenwert stets unabhängig vom Objektiv ist. Man erhält deshalb eine für alle
Wechselobjektive in der Serie gemeinsame Steuerkurve. Für den Basiswert (im Beispiel
5.6) paßt man vorzugsweise die Höhe der Steuerkurve in Beziehung zu den zusammenwirkenden
Teilen der Belichtungsmeßeinrichtung so an, dap die niedrigste Höhe der Kurve, die
bei kleinster Blendenöffnung, d.h. im Beispiel beim Blendenwert 45, eintrifft, unbedeutend
ist. Man vermeidet hierdurch eine unnötig grobe Höhe der Steuerkurve bei größter
vorkommender
Blendenöffnung, im Beispiel dem Blendenwert 2. Von
der ganzen Steuerkurve wendet man Qann für das einzelne Wechselobjektiv nur den
Teil an, welcher der Blendenwertserie des Objektives entspricht, z.B. 2.8 - 22.
Der Vorwahlblendenring wird dabei vorzugsweise mit einer Anschlagnase versehen,
die sich zwischen festen, den Grenzwerten für die Blendenwertserie des Objektives
entsprechenden Anschlägen bewegt, oder mit einer anderen ähnlichen Einrichtung,
welche die Stange für das Abtasten der Steuerkurve daran hindert, Bereiche außerhalb
der Steuerkurve abzutasten.
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Der Steuerkurve ist vorzugsweise gleichmäßig steigende Form zu geben,
da die Winkelteilung zwischen den verschiedenen Blendenwerten der Wechselobjektive
konstant ist. Dies ist die nunmehr völlig überwiegende Ausführungsform. Diese einfache
Kurvenform ist fertigungstechnisch vorteilhaft und bietet, zusammen mit der Tatsache,
dap die Vorrichtung nach der Erfindung einfach und robust ausgeführt werden kann,
eine gute Lösung des Problemes, einen der vorgewählten Blende entsprechenden Korrekturwert
zur Belichtungsmeßeinrichtung der Kamera zu übertragen.
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Eine bevorzugte Aus führungs form der Erfindung wird nachstehend unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
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Fig. 1 zeigt perspektivisch und schematisch ein Wechselobjektiv mit
einem Vorwahlblendenring sowie das vordere Teil eines Kameragehäuses in auseinandergezogener
Form.
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Fig. 2 zeigt die Teile in Fig. 1 in Draufsicht und teilweise durchschnitten,
mit dem Objektiv die Blendenwerte 5.6 -45 umfassend; Fig. 3 entspricht Fig. 2, jedoch
mit einem Objektiv, das die Blendenwerte 2.8 - 22 umfaßt.
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Fig. 4 zeigt in graphischer Form die Höhe der Steuerkurve des Vorwahlblendenringes
als Funktion des Blendenwertes0
Ein Wechselobjektiv 1 mit Vorwahlblende,
Fig. 1, ist an einem Kameragehäuse 2 einer einäugigen Spiegelreflexkamera montiert,
die mit einer Belichtungsmepeinrichtung für innere Strahlengangsmessung ausgerüstet
ist. Das Wechselobjektiv 1 hat einen axial unbeweglichen, aber drehbaren Vorwahlblendenring
3, dessen Drehung von einer auf ihm angeordneten Anschlagnase 4 begrenzt wird, die
sich in einer Ausnehmung 5 im Wechselobjektiv 1 bewegt. Am Vorwahlblendenring 3
befindet sich eine Blendenwertskala 6, und der eingestellte Blendenwert ist durch
einen festen Index 7 markiert. FürtUbertragung eines dem vorgewählten Blendenwert
entsprechenden Korrekturwertes zur Belichtungsmepeinrichtung der Kamera ist der
Vorwahlblendenring 3 auf seiner dem Kameragehäuse 2 zugewandten Seite mit einer
Steuerkurve 8 versehen. Gegen die Steuerkurve 8 ruht beim Messen eine axial verschiebbare
Stange 9, die von der Anschlagnase 4 und der Ausnehmung 5 daran gehindert wird,
sich über die Endlagen der Steuerkurve 8 hinaus zu bewegen, und die als Eingang
für den Blendenwertfaktor in einer früher beschriebenen Belichtungsmeßeinrichtung
dient. Die Stange 9 lagert in einer in der Vorderwand 10 des Kameragehäuses 2 angeordneten
Bohrung 11. Eine nicht gezeigte Feder schiebt beim Messen die Stange 9 in Rlchtung
zum Wechselobjektiv 1, bis sie auf die Steuerkurve 8 trifft, die eine weitere axiale
Bewegung der Stange 9 nicht zuläßt. Die Länge der Verschiebestrecke der Stange 9
bis zu ihrem Kontakt mit der Steuerkurve 8 variiert mit dem gegen den Index 7 eingestellten,
vorgewählten Blendenwert auf der Blendenwertskala 6. Die Form der Steuerkurve 8
ist so gewählt, daß ihre Höhe im Kontaktpunkt mit der Stange 9 stets eine axiale
Verschiebung der Stange 9 ergibt, die dem der Belichtungsmeßeinrichtung zuzuführenden
Korrekturfaktor für den eingestellten, vorgewählten Blendenwerti;entspricht.
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In der Beschreibung des Erfindungsprinzips wurde aufgezeigt, dap man
als Basiswert für die KonCstruktion einer Belichtungsmeßeinrichtung vorzugsweis
die %e gemeinsame Blenden-
Öffnung in der Wechselobjektivserie wählt,
die z.B. 1:5.6 sein kann. Stellt man die Vorwahlblende auf den Basiswert, in diesem
Falle 5.6, ein, bedeutet dies, daß der vorgewählte Blendenwert mit dem Wert identisch
ist für den die Meßeinrichtung konstruiert ist, und eine Korrektur des Blendenwertes
folglich nicht erforderlich ist. Bei nach oben oder unten vom Basiswert abweichendem
vorgewähltem Blendenwert muß der Meßeinrichtung über die Steuerkurve 8 und Stange
9 eine entsprechende Korrektur zugeführt werden0 0 Um diese Korrekturen nach oben
und unten an der Höhe der Steuerkurve 8 zuzulassen, ist die Höhe beim Basiswert
h1 so abgepaßt, daß die entsprechende Höhe beim höchsten Blendenwert der Wechselobjektivserie
unbedeutend ist und allmählich zur größten Höhe beim niedrigsten Blendenwert zunimmt.
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Von der für die Wechselobjektivserie gemeinsamen Steuerkurve, die
alle Blendenwerte der Serie umfaßt, wendet man für das einzelne Wechselobjektiv
nur den Kurventeil an, welcher der Blendenwertserie des Objektives entspricht. Dies
ist aus Fig.
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2 und 3 ersichtlich, die das Aussehen der Steuerkurve 8 für zwei Wechselobjektive
A, B mit den Blendenwertserien 5.6 - 45 bzw. 2.8 - 22 zeigen, wobei die Höhe h1
für den Basiswert an der Steuerkurve 8 markiert ist. Das Verhältnis zwischen der
Höhe h der Steuerkurve und dem Blendenwert geht aus Fig. 4 hervor und ist für die
im Beispiel gewählte Objektivserie, bei der eine konstante Winkelteilung zwischen
den Blendenwerten auf dem Vorwahlblendenring 3 vorausgesetzt ist, eine gerade Linie.
Die angewendeten Teile der für die Wechselobjektivserie gemeinsamen Steuerkurve
sind für die Objektive A, B in Fig.
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2 bzw. 3 markiert. Desgleiken wurde die Höhe h1 für den Basiwert,
hier 5.6, markiert.